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Wüstenwolf

von

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Kapitel 6

Namira hatte sich den Geruch des Kazekage nun eine geschlagene Stunde eingeprägt. Gut sie hatte die Hälfte der Zeit damit verbracht herum zu schnüffeln aber das sollte sie wohl besser niemandem auf die Nase binden. Vor allem das Bild, der drei Geschwister, welches auf dem Schreibtisch stand hatte sie mehr als genau unter die Lupe genommen. Es war scheinbar der Tag gewesen, an welchem Gaara zum Kazekage ernannt worden war. Sie hatte den Rothaarigen schon lange nicht mehr gesehen und musste zugeben, dass er alles andere als schlecht aussah. Die wuscheligen dunkelroten Haare und die türkisen Augen mit den schwarzen Ringen machten ihn irgendwie interessant. Das einzige was Namira störte war der ausdruckslose Blick in seinen Augen. Sie schienen irgendwie leer zu sein. Aber wie auch immer Sie war sich sicher, dass sie seinen Geruch nie mehr vergessen würde. Er wäre für immer und ewig in ihr Langzeitgedächtnis eingebrannt, dafür hatte sie gesorgt. Immerhin wollte sie bei ihrer ersten Mission alles richtig machen.
 

Die Braunhaarige streifte durch die Gänge immer dem Geruch von Temari folgend, welche sie hergebracht hatte. Schließlich betrat sie die Straßen Sunas und verließ damit das Haus des Katekagen. Ob Naruto und die anderen wohl noch im Krankenhaus waren. Da Namira nicht wirklich wusste wo sie sonst hinsollte und sie im Krankenhaus zumindest einen Ansatz finden würde, beschloss sie ihr Glück dort zu versuchen. Entschlossen marschierte sie durch die Straßen von Suna. Die Häuser wirkten wirklich alle gleich. Ein bisschen Farbe würde diesem Ort gut tun. Sie hatte das Gefühl, dass den Leuten hier ein bisschen mehr Lebenslust nicht schaden würde. Vielleicht lag es aber auch nur an den momentanen Umständen, dass jeder niedergeschlagen wirkte.
 

„...und dann hat der Bruder des Kazekagen diesen Ninja aus Konoha gebeten den Kazekage zu retten."
 

„Tatsächlich?"
 

„Ja. Dieser Bengel..."
 

Namira horchte überrascht auf und blickte den beiden Shinobi, die an ihr vorbeigingen verwundert hinterher.
 

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Als sich die Braunhaarige aus Konoha dem Behandlungsraum drei näherte war ihr sofort anhand des schwindenden Geruchs klar, dass ihr Team den Krankenflügel verlassen hatte. Allerdings war Temari noch bei Kankuro und wenn sie schon mal hier war konnte sie genauso gut nachfragen wie es dem Bruder des Kazekagen ging.
 

Sie klopfte einmal kurz an die Wand, bevor sie den türenlosen Raum betrat. Sie musste zugeben, dass sie die Tatsache, dass einige Räume in diesem Krankenhaus keine Türen besaßen etwas befremdlich fand.
 

„Namira.", begrüßte Temari sie scheinbar überrascht über ihr erscheinen. „Was machst du denn noch hier? Die anderen aus deinem Team sind schon weg."
 

„Das nenne ich eine Begrüßung.", stellte die Braunhaarige sarkastisch fest. „Ich freue mich auch euch zu sehen. Ich hab schon bemerkt, dass die anderen bereits gegangen sind. Aber ich dachte, wenn ich schon einmal hier bin kann ich mich auch erkundigen wie es dir geht.", sie legte mit einem freundlichen Lächeln ihren Kopf leicht schief und warf Kankuro einen Fragenden Blick zu.
 

Kankuro richtete sich ein kleines Stückchen auf um einen besseren Blick auf das Mädchen aus Konoha werfen zu können. „Ich glaube meine Schwester hat damit gemeint, dass sie davon ausgegangen ist, dass du dich wie die anderen Shinobi aus Konoha bereits zurückgezogen hättest. Und es geht mir besser. Sakuras Gegenmittel scheint zu wirken. Danke der Nachfrage."
 

„Schön, dass freut mich. Sie hat es also geschafft, ein Gegenmittel zu erstellen. Auf Sakura ist eben verlass.", Namira trat an das Bett auf welchem Kankuro lag näher heran, so dass sich dieser wieder zurück lehnen und sie trotzdem ansehen konnte. „Ich war bis vorhin in dem Büro eures Bruders. Ich wusste gar nichts von einer Unterkunft oder dass sich die anderen zurückgezogen haben."
 

„Du warst eine Stunde in Gaaras Büro? Was zur Hölle hast du so lange gemacht?", Temari starrte die Braunhaarige ungläubig an.
 

„Ich kann dir versichern, dass ich den Geruch deines kleinen Bruders nie wieder aus der Nase bekommen werde."
 

Daraufhin fing Kankuro an zu lachen, was allerdings in einem Husten endete. „Weißt du eigentlich wie seltsam sich dieser Satz anhört?"
 

Namira dachte über das eben gesagte nach und spürte wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Sie musste Kankuro Recht geben, das hatte sich wirklich verdammt seltsam angehört.
 

„Danke für den Hinweis. Ich werde ab jetzt besser darauf achten, was ich sage.", sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

Temari konnte sich ein Schmunzeln ebenfalls nicht verkneifen. „Du erinnerst mich ein wenig an Naruto."
 

Überrascht über diese Aussage blickte Namira der Kunoichi aus Sunagakura tief in die dunkelgrünen Augen. „Wie kommst du denn darauf?"
 

„Hmm. Du ähnelst ihm einfach."
 

„Willst du mir damit sagen, dass ich ein idiotischer Hitzkopf bin?", Namira ließ lachend ihre Augenbrauen nach oben wandern.
 

Kankuro warf seiner Schwester einen belustigten Blick zu. „Das ging offensichtlich nach hinten los, Schwesterchen."
 

„Apropos Naruto.", wandte sich Namira an Kankuro. „Wie ich hörte wurde sein Ego heute noch ein wenig von dir aufpoliert."
 

Kankuro sah sie fragend an.
 

„Naja scheinbar hast du ihn ja förmlich angefleht deinen Bruder zu retten."
 

„Wer erzählt denn sowas? Ich habe ihn darum gebeten aber doch nicht angefleht.", empörte sich der Dunkelhaarige sofort.
 

„Hab's auf dem Weg hierher aufgeschnappt.", Namira zuckte grinsend mit ihren Schultern. „Du solltest scheinbar besser aufpassen, wie du deine Sätze formulierst, sonst bekommt Naruto noch einen Höhenflug, wenn er das hört."
 

„Sagte das Mädchen, das den Geruch des Kazekagen nicht mehr aus der Nase bekommt."
 

Gut der Punkt ging eindeutig an Kankuro.
 

„Nach was riecht unser Bruder eigentlich?", fragte Temari nach, als wäre diese Frage vollkommen alltäglich. Namira starrte die Blondhaarige fassungslos an. Sie bekam langsam den Eindruck, dass die beiden Geschwister sich einen Spaß mit ihr erlaubten.
 

„Das ist die seltsamste Frage, die mir jemals gestellt wurde. Was soll ich denn darauf bitteschön antworten?!"
 

„Na was du gerochen hast. Du bist doch hier diejenige mit der Spürnase."
 

„Ihr wollt doch nicht wirklich eine Antwort auf diese Frage?"
 

„Doch.", antworteten die Geschwister unison, nachdem sie sich einen verstohlenen Blick zugeworfen hatten.
 

Namira vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Konnte dieser Abend eigentlich noch peinlicher werden? Sie hoffte nur, dass der Kazekage niemals von diesem Gespräch erfahren würde.
 

„Also?"
 

Namira nahm ihre Hände vom Gesicht und musterte die beiden Geschwister, welche sie abwartend anblickten. Die Beiden meinten das ernst. Die wollten wirklich eine Antwort auf ihre Frage. „Komm schon, spann uns nicht auf die Folter."
 

„Also schön.", seufzte Namira ergeben. Sie musste nicht eine Sekunde überlegen, bevor sie den Geschwistern ihre Antwort mit wahrscheinlich knallrotem Kopf in einem einzigen Wort mitteilte, „Wüste."
 

Kankuro und Temari starrten sie einen Augenblick verständnislos an. „Was?"
 

„Euer Bruder riecht nach der Definition von Wüste. Nach Sand und ein wenig nach Kakteen und irgendwie nach der Sonne. Aber vor allem nach Sand.", irgendwie war es doch Ironie des Schicksaals, dass Gaara aus der Wüste auch noch nach Wüste roch.
 

„Unser kleiner Bruder riecht also nach...Wüste.", sie konnte sehen, dass Kankuro sich alle Mühe gab ernst zu bleiben. Das leise Glucksen seinerseits verriet ihn allerdings.
 

„Na dann viel Spaß dabei ihn in der Wüste zu suchen.", Temari blickte Namira zweifelnd allerdings mit einer gewissen Belustigung in ihren Augen an.
 

„Nein, nein Menschen spüre ich nach ihrem Eigengeruch auf aber den kann man nicht beschreiben. Ich habe euch nur gesagt nach was der Kazekage sonst riecht."
 

„Wie meinst du das? Man kann ihn nicht beschreiben."
 

„Hmm...wie erkläre ich euch das am besten. Also ihr wisst wie eine bestimmte Blumenart riecht?", die beiden Angesprochenen nicken auf ihre Frage. „Gut aber wie würdet ihr den Geruch beschreiben?"
 

„Vielleicht süßlich...je nach Blumenart."
 

„Genau. Bei Menschen ist das etwas komplizierter. Man kann den Geruch von Menschen selten mit süß oder würzig vergleichen. Dafür gibt es einfach kein Wort, versteht ihr. Der Geruch ist eben einfach da...und das ist übrigens die seltsamste Unterhaltung, die ich jemals in meinem Leben geführt habe.", Namira schüttelte leicht ihren Kopf und kniff sich in den Arm, ohne dass die Geschwister des Kazekagen dies bemerkten. Enttäuscht stellte die Braunhaarige fest, dass das hier kein Traum war.
 

Temari und Kankuro sahen sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Wie auch immer. Ich sollte mich dann wohl auch langsam zurückziehen.", Namira wollte mittlerweile einfach nur ins Bett, bevor die Beiden auf noch mehr solche dämlichen Fragen kamen. Sie hoffte wirklich, dass sie ihrem Bruder gegenüber kein Sterbenswörtchen von dieser Unterhaltung erzählten. Sonst würde sie sich nie wieder in Sunagakure blicken lassen können, zumindest nicht ohne dabei vor Scham im Boden zu versinken.
 

„Soll ich dich noch zu eurer Unterkunft begleiten?", fragte Temari das Mädchen aus Konoha.
 

„Das wäre sehr freundlich. Ich würde den Weg zwar wahrscheinlich auch so finden...", immerhin musste sie nur dem Geruch ihrer Freunde folgen. „...aber ich habe auch nichts dagegen, wenn ich dir einfach nur hinterher laufen kann."
 

„Na dann komm.", Temari erhob sich von dem Krankenbett ihres Bruders und ging Richtung türenlosem Durchgang. „Ich komme gleich wieder, Kankuro.", wandte sie sich noch einmal an ihren Bruder.
 

„Keine Sorge, Schwesterchen. Ich werde in den paar Minuten schon nicht verschwinden."
 

Temari warf ihm daraufhin einen finsteren Blick zu. Namira konnte über die Taktlosigkeit von Kankuro nur den Kopf schütteln. Er wäre heute beinahe gestorben. Es hatte nicht viel gefehlt und er wäre tatsächlich für immer von dieser Erde verschwunden und somit für seine Schwester verloren gewesen.
 

Die Braunhaarige schnappte sich Temaris Hand und zog die Kunoichi hinter sich in Richtung Flur. „Na komm schon, Temari. Ich bin müde und will ins Bett. Gute Nacht.", rief sie Kankuro noch zu.
 

Die Blonde schien über die dreiste Art von dem Mädchen aus Konoha für einen Moment sprachlos zu sein. Niemand aus Sunagakure ging so unbeschwert mit den Geschwistern des Kazekagen um. Aber die Braunhaarige schien nicht einen Moment einen Gedanken daran zu verschwenden. Sie tat es einfach. Und genau diese Art war es, welche sie so sehr an den blondhaarigen Shinobi aus Konohagakure erinnerte.
 

Sie kamen allerdings nicht sonderlich weit, da im nächsten Moment Kakashi vor ihnen auftauchte.
 

„Das wird nicht nötig sein, Temari", hielt der Grauhaarige die beiden Mädchen auf. „Ich werde Mira zu unserer Unterkunft bringen."
 

Namira hatte ihren Sensei bereits bemerkt als er das Krankenhaus betreten hatte, da der Behandlungsraum drei nicht allzu weit vom Eingang entfernt war. Allerdings war sie der Meinung gewesen, dass er sich nochmal mit Kankuro über die Mitglieder von Akatsuki unterhalten wollte.
 

Temari nickte dem Shinobi zu.
 

„Trotzdem Danke für das Angebot, Temari.", bedankte sich die Braunhaarige.
 

„Nein. Wenn dann müssen wir uns für eure Unterstützung bedanken. Du bist nicht einmal eine Kunoichi und bist den ganzen Weg hier hergekommen um uns zu helfen."
 

Namira fuhr sich verlegen durch ihre Haare. „Naja wollen wir erst einmal sehen ob ich tatsächlich so nützlich bin, wie ich es gerne hätte."
 

„Wir sehen uns dann morgen früh.", verabschiedete sich Kakashi von den beiden Suna-nins und schob seine Schülerin vor sich her Richtung Krankenhausausgang.
 

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Namira kniff ihrem Sensei in die Seite, welcher sie immer noch vor sich her schob. Dieser warf ihr daraufhin einen fragenden Blick zu. „Ich bin in der Lage alleine zu laufen, Sensei.", murrte die Braunhaarige.
 

Kakashi nahm seinen Arm von ihrem Rücken. „Du bist doch Diejenige, die für eine halbe Ewigkeit einfach verschwindet."
 

„Verschwindet? Ich war im Büro des Kazekagen. Das wusstet ihr doch.", rechtfertigte sich die Braunhaarige.
 

„Die ganze Zeit?"
 

„Naja eine Stunde. Die restliche Zeit habe ich bei Temari und Kankuro verbracht."
 

„Mir ist aufgefallen, dass die Beiden trotz der Umstände gute Laune hatten. Was hast du gemacht?"
 

Namira zuckte mit ihren Schultern. „Ich schätze die Zwei hatten ihren Spaß mit mir."
 

Kakashi fing daraufhin an zu lachen. „Naruto scheint bereits wieder auf dich abzufärben. Ihr Beide habt die Gabe jemanden, egal wie schlecht die Chancen gerade stehen neue Hoffnung zu geben...oder zumindest für ein wenig gute Laune zu sorgen."
 

Namira warf ihrem Sensei einen zweifelnden Blick zu. Was hatte den denn gestochen. Möglicherweise hatte er einen Hitschlag erlitten, schoss es dem Mädchen durch ihren Kopf. Wobei sie zugeben musste, dass es langsam kühl wurde. Das Gerücht, dass es in der Wüste zuweilen Minusgrade haben konnte schien nicht gelogen zu sein.
 

„So da wären wir."
 

Namira stellte fest, dass sie vor dem Haus des Kazekagen standen, in welchem sich das Büro befand in dem sie noch vor kurzem gewesen war. Sie seufzte genervt auf. Das durfte doch nicht wahr sein! Waren die anderen etwa die ganze Zeit hier gewesen. Offensichtlich war sie so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass sie den Geruch ihrer Freunde nicht einmal bemerkt hatte. „Hier war ich vorhin erst. Da drinnen befindet sich Gaaras Büro."
 

„Ich weiß. Deshalb hat es uns gewundert, dass du noch nicht wieder aufgetaucht bist. Sakura hat sich Sorgen gemacht also habe ich beschlossen, dich zu suchen. Immerhin bin ich für dich verantwortlich. Komm. Das Gästehaus ist gleich da hinten. Es grenzt durch einen Zugang an das Gebäude des Kazekagen."
 

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Das Gästehaus war tatsächlich riesig, stellte Namira überrascht fest, während sie durch die Gänge wanderten. Zuvor war ihr das Gebäude direkt neben dem Kagehaus überhautp nicht aufgefallen aber sie war Temari auch geradewegs in Gaaras Büro gefolgt und hatte nicht sonderlich auf die Umgebung geachtet.
 

Gerade kamen sie an einigen kleineren Trainingsräumen vorbei.
 

„Das ist ja unglaublich.", murmelte die Braunhaarige. „Von außen wirkt das Gebäude gar nicht so groß."
 

„Der erste Eindruck kann täuschen."
 

„Wohnen Temari und Kankuro hier auch irgendwo?"
 

„Soweit ich weiß befindet sich auf der anderen Seite des Hauptgebäudes ein Durchgang zu den privaten Räumen des Kazekagen und seiner Geschwistern."
 

Namira war wirklich beeindruckt. Die Gebäude waren also alle miteinander verbunden. Sie konnte sich vorstellen, dass dies extra so gebaut wurde, damit man im Falle eines Sandsturmes die Shinobi aus anderen Dörfern mit dem Kazekage und seinen Beratern in Kontakt treten konnten.
 

„So da wären wir.", Kakashi blieb vor einer Tür stehen. „Du teilst dir das Zimmer mit Sakura. Wir waren der Meinung, dass..."
 

Im nächsten Moment wurde die Türe aufgerissen und Kakashi hätte diese beinahe an den Kopf bekommen.
 

„Wo zur Hölle warst du denn so lange?!", wütete die rosahaarige Kunoichi, kaum stand die Tür offen.
 

„Meine Aufgabe erledigen und dann war ich noch bei Kankuro um zu sehen, wie es ihm geht. Dein Gegenmittel schein hervorragend zu wirken.", lobte die Braunhaarige ihre Freundin um diese ein wenig zu besänftigen.
 

„Das freut mich. Es geht ihm also besser?"
 

„Er war jedenfalls bereits zu Späßen aufgelegt. Ich sehe das als ein gutes Zeichen."
 

Namira hatte bereits festgestellt, dass Kankuro eine seltsame Art von Humor hatte, so wie die meisten in diesem Dorf. Die Shinobis schienen durchaus in der Lage zu sein auch mal einen Spaß zu machen aber selbst dann versuchten sie ernst zu bleiben. Wahrscheinlich ging ein Drittel der Bewohner zum Lachen in den Keller. Bei dieser Vorstellung musste Namira schmunzeln.
 

„Ich werde euch dann mal alleine lassen. Gute Nacht."
 

„Gute Nacht, Sensei Kakashi. Komm, Mira.", Sakura schnappte sich das Handgelenk ihrer Zimmergenossin und schleifte diese durch die Türe.
 

Kurz musterte Namira das Zimmer, nur um festzustellen, dass scheinbar selbst die Zimmer in Sunagakure farblos waren. Außer zwei Betten, zwei Spinden und einem kleinen Tisch befand sich nichts in diesem Zimmer. Nicht einmal ein Bild hing an der Wand. Nur ein kleiner Spiegel war an der Wand gegenüber von den Betten über dem kleinen Tisch befestigt.
 

„Das Bad ist am Ende des Ganges.", ließ Sakura die Braunhaarige wissen.
 

Diese ließ sich einfach nur auf ihr Bett fallen und schloss ihre Augen. Sie war unglaublich müde. Dieser Tag hatte sehr an ihren Kräften gezerrt.
 

Sakura warf einen belustigten Blick auf die Jüngere. „Erschöpft?"
 

„Halb tot trifft es eher...", murrte die Braunhaarige. Erst dann viel ihr auf, was sie da eigentlich gesagt hatte. Und vorher war noch sie diejenige gewesen, die Kankuro als taktlos bezeichnet hatte. „...tschuldigung."
 

„Du solltest schlafen, Mira. Morgen wird ein langer Tag werden.", Sakura warf einen verständnisvollen Blick auf ihre Teamkameradin.
 

„Mhm..."
 

„Mira? Willst du nicht noch etwas anderes zum Schlafen anziehen?"
 

„Mhm..."
 

Amüsiert beobachtete die rosahaarige Kunoichi Namira, welche offensichtlich schon dabei war im Land der Träume zu versinken. Die Ältere erbarmte sich und zog der Jüngeren mit einem seufzen zumindest ihre Schuhe aus, bevor sie das leichte Bettlaken über ihr ausbreitete. Namira bekam von der ganzen Prozedur bereits nichts mehr mit.
 

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Gähnend stand Namira neben ihren beiden Teamkameraden. Als Sakura sie heute Morgen aus dem Bett geworfen hatte musste sie feststellen, dass sie gestern sogar in voller Montur eingeschlafen war. Allerdings war die Information, dass sie das Versteck von Akatsuki gefunden hatten mehr als ausreichend gewesen, damit sie in weniger als fünf Minuten aufbruchsbereit am vereinbarten Treffpunkt stand. Ungeduldig zeichnete sie Muster mit ihren Füßen in den Sand.
 

Kakashi erklärte ihnen gerade noch einmal genauestens was der Plan war. Sie warteten eigentlich nur noch auf die Ninjas von Suna, welche sie begleiten würden.
 

Kurz darauf konnte Namira auch schon den Geruch von Temari wahrnehmen, bevor diese mit ein paar weiteren Shinobi um die Ecke bog. „Tut mir leid, dass ihr warten musstet.", entschuldigte die Blondhaarige sich und ihr Team.
 

„Jetzt seid ihr ja da.", winkte Kakashi die Entschuldigung ab.
 

Ganz im Gegensatz zu Naruto, welcher schon seit einer viertel Stunde wie ein Hampelmann unruhig hin und her zappelte. „Na das wurde aber auch Zeit! Dann können wir ja jetzt endlich aufbrechen!"
 

„Einen Moment noch.", mischte sich der Shinobi Namens Baki ein, welcher in diesem Moment in einer Rauchwolke erschien. „Temari. Du und dein Team ihr werdet hierbleiben. Ihr müsst die Grenzen bewachen."
 

„Nein! Ich werde nicht hierbleiben!", protestierte Temari sofort.
 

„Doch Temari! Das ist ein Befehl!", Temari starrte Baki offensichtlich ziemlich überrascht an. Allerdings wunderte sich Namira auch etwas über diesen Befehl. Wer hatte eigentlich die momentane Befehlsmacht in Sunagakure, solange ihr Kazekage nicht anwesend war? Sie war eigentlich der Ansicht gewesen, dass dies seine Geschwister übernehmen würden aber scheinbar hatte sie sich getäuscht.
 

„Wenn erst einmal bekannt ist, dass der Kazekage nicht im Dorf ist kann es sein, dass andere Dörfer uns angreifen werden und darum müssen wir unsere Grenzen sichern.", das leuchtete Namira zumindest ein. Aber sie wäre wohl auch nicht begeistert von einem solchen Befehl, wenn sie wüsste, dass ein Familienmitglied in Lebensgefahr schweben würde.
 

Temari versuchte Baki weiterhin davon zu überzeugen, dass sie gehen musste aber Namira war sich sicher, dass die Entscheidung schon längst gefallen war. Außerdem sollten sie so langsam wirklich keine Zeit mehr verlieren. Sie vertrödelten wertvolle Minuten, welche bei dem Kazekagen über Leben und Tod entscheiden konnten.
 

„Also ich geh jetzt!", konnte man plötzlich eine Stimme von einem der Dächer rufen hören. Namira stellten sich die Nackenhaare auf. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Was wollte die denn hier?
 

„Ihr wollt jemanden aus Suna mitnehmen? Ich wäre dann soweit."
 

Namira traute ihren Ohren nicht. Die alte Schreckschraube wollte sie begleiten?!
 

„Sag mal ist das ein Witz?", selbst Temari schien diese Idee für absolut schwachsinnig zu halten.
 

„Ich bin sehr alt...und außerdem in Rente und das heißt, dass ich machen kann was ich will, ihr Schnarchzapfen."
 

Jetzt entkam Namira doch ein Glucksen. Also eines musste sie der alten Dame lassen, sie war nicht auf den Mund gefallen. Das machte sie schon fast wieder ein wenig sympathisch.
 

„Chiyo-sama. Das wär zu gefährlich für sie.", versuchte eine aus Temaris Team die alte Frau zur Vernunft zu bringen.
 

„Hör mal! Behandle mich gefälligst nicht wie eine alte Frau!"
 

Die Braunhaarige aus Konoha konnte beinahe jeden der hier Anwesenden innerlich rufen hören, ‚Aber du bist eine alte Frau!'.
 

Die Alte sprang mit einem Satz von dem Dach herunter. Sakura und Naruto sprangen erschrocken einen Schritt zurück und Kakashi sah etwas blass um die Nase aus, als die Furie nur wenige Meter vor ihnen sicher auf ihren Beinen landete. Namira konnte Chiyo nur ungläubig anstarren. Wer oder was zur Hölle war diese Frau?
 

„Ich hab meine süßen, kleinen Enkel Gaara schon so lange nicht mehr gesehen. Es wird höchste Zeit.", die Braunhaarige aus Konoha ließ bei diesen Worten ihre Augenbrauen nach oben wandern. Klein und süß? Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Aber was meinte sie mit Enkel? War die Alte tatsächlich die Oma von den drei Geschwistern? Wenn sie sich recht entsandte hatte Kankuro sie auch als Großmutter bezeichnet. Vielleicht würde sie Temari irgendwann danach fragen.
 

„Gut. Dann machen wir uns jetzt auf den Weg.", Namira war immer noch beeindruckt davon, dass Kakashi kein Problem damit zu haben schien, dass nun Chiyo ihr Team unterstützten würde. Immerhin hatte die alte Frau gestern noch versucht ihn zu ermorden.
 

„Es tut mir leid.", entschuldigte sich Baki. „Ich werde noch heute beantragen, dass wir ebenfalls ein Team schicken."
 

„Es wird klappen! Und dann werden wir nachkommen.", Temari sah das Team Kakashi zuversichtlich an.
 

„Klar! Aber bis das so weit ist haben wir Gaara vermutlich längsten gerettet.", bemerkte der blondhaarige Shinobi aus Konoha mit einem breiten Grinsen. Namira verdrehte ihre Augen. Naruto konnte so ein Angeber sein.
 

„Macht's gut.", mit einem letzten Nicken machten sich drei Shinobi, eine alte Frau in Rente und Namira auf den Weg in die Wüste. Sie waren schon wirklich ein seltsames Team.
 

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Das Team Kakashi war schon wieder einige Stunden unterwegs. Die Wüste hatten sie bereits hinter sich gelassen. Namira kontrollierte dauerhaft ihre Umgebung auf fremde Gerüche, welche möglicherweise auf Gegner schließen lassen könnten. Sie war tatsächlich ein wenig nervös. Kurzfristig hatte sie das Gefühl gehabt einen Geruch wahrzunehmen aber dieser war genauso schnell verschwunden wie er gekommen war. Wahrscheinlich hatte sie sich einfach getäuscht. Sie wurde langsam paranoid.
 

„Alles in Ordnung, Mira?", der Sensei des Mädchens warf ihr einen fragenden Blick zu.
 

„Ja alles in Ordnung. Bis jetzt habe ich keine...", Namira verstummte und hielt ihre Nase in die Luft. „Kakashi!", rief sie alarmiert. „Da vorne ist jemand!"
 

„Kennst du den Geruch?!"
 

„Nein!...wobei...ich bin mir nicht sicher...", stammelte die Braunhaarige. Sie war verwirrt. Diesen Geruch kannte sie nicht aber gleichzeitig kam er ihr dennoch bekannt vor. Das ergab überhaupt keinen Sinn.
 

„Wie weit noch?"
 

Namira verstand sofort was er meinte. „Nicht weit. Maximal noch zwei Minuten entfernt und wenn mich nicht alles täuscht kommt die Person auf uns zu. Aber ich versteh das nicht! Ich hätte die Person schon viel früher bemerken müssen. Es scheint so als wäre er einfach so ganz plötzlich aufgetaucht."
 

Kakashi gefiel das ganz und gar nicht. „Mira, warte hier.", befiehl er seiner Schülerin.
 

„Was?!"
 

„Du hast Tsunade-sama versprochen, dich aus allen Kämpfen rauszuhalten, wenn möglich."
 

„Wir wissen doch noch nicht einmal ob uns ein Kampf bevorsteht.", versuchte Namira ihren Sensei zu überzeugen.
 

„Tsunade zerreißt mich in tausend Einzelteile, wenn dir etwas unter meiner Aufsicht zustößt."
 

„Wir sind zu fünft! Zahlenmäßig wären wir unserem Gegner überlegen."
 

„Das muss gar nichts heißen. Akatsukis Mitglieder sind nicht zu unterschätzen."
 

„Naja...jetzt ist es sowieso zu spät wir treffen jeden Moment aufeinander."
 

Kakashi warf seiner Schülerin einen ungläubigen Blick zu. „Du hast Zeit geschunden!"
 

Namira zuckte nur mit ihren Schultern und schenkte ihrem Sensei einen Blick, welcher förmlich nach ‚Unschuldslamm' schrie. Dafür würde sie sich später bestimmt noch eine Standpauke anhören könne aber zurück bleiben und warten? Sie würde ganz bestimmt nicht tatenlos rumstehen, während ihre Freunde sich in gefährliche Situationen stürzten.
 

„Bleibt sofort stehen!", beinahe wäre die Braunhaarige in ihren Sensei hineingelaufen, welcher abrupt eine Vollbremsung hingelegt hatte.
 

„Was...", allerdings blieben ihr die Worte im Hals stecken, als sie bemerkte welche Unruhe ihr Sensei ausstrahlte. Sie schielte an dem Grauhaarigen vorbei und entdeckte einen Mann, welcher vor ihnen auf der Lichtung stand. Das war also der Kerl gewesen, den sie gerochen hatte. Der schwarze Mantel mit den roten Wolken verriet ihr, dass es sich tatsächlich um ein Mitglied von Akatsuki handelte. Jetzt würde sie im Nachhinein definitiv Ärger bekommen.
 

Die restlichen Teammitglieder waren ebenfalls stehen geblieben und die Art wie Naruto den Fremden anstarrte und die Fäuste ballte ließ sie etwas stutzen. Es wirkte fast so als würde er ihren Gegner kennen.
 

Sie betrachtete den Mann etwas genauer. Er machte auf Namira einen etwas kränklichen Eindruck, sie konnte allerdings nicht genau sagen woran das lag. Seine Haare waren Schulterlang und wurden von einem Stirnband, auf welchem das Zeichen von Konohagakure durchgestrichen war zurück gehalten. Er war also ein ehemaliger Ninja aus Konoha. Aber das war es nicht, was Namira beunruhigte. Es waren seine Augen. Sie hatten einen Sharinganträger vor sich stehen.
 

„Wer ist das?", fragte Sakura ihren Teamleiter.
 

Kakashi verengte seine Augen zu schmalen schlitzen.
 

„Du bist es, oder?!", brüllte Naruto dem Fremden entgegen. Namiras Augen weiteten sich. Er kannte ihren Gegner also tatsächlich. Die nächsten Worte des Blonden ließen alle erstarren.
 

„Das ist...Itachi Uchiha."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Emi_2005
2020-05-01T04:19:52+00:00 01.05.2020 06:19
Wow mal wieder ein tolles Kapitel und ein echt spannendes Ende habe beschlossen diese Kapitel die ich geschrieben habe wieder zu löschen ich habe glaube einfach kein Talent 😂🤷🏼‍♀️im Gegensatz zu dir du kannst das echt toll freu mich auf Kapitel 7 das hilft mir gerade meine liebes Kummer zu vergessen ❤️

Lg emi
Antwort von:  Traumweltenwandlerin
01.05.2020 13:10
Danke für das Kompliment :D

Ich kann dir nur sagen Übung macht den meister. Meine ersten Geschichten habe ich mit ich glaube 15 Jahren geschrieben und ich bin jetzt 21 Jahre alt. Meine ersten Geschichten waren inhaltlich...nun ja sagen wir nicht herausragend außer wenn man gerne etwas zum Lachen hat xD
Am besten einfach üben, üben, üben und nicht mit dem Handy schreiben sondern am PC oder Laptop und die Rechtschreib Korrektur laufen lassen, da man sonst einfach viele Fehler übersieht und ganz wichtig das Kapitel, welches man geschrieben hat am besten noch zwei/drei mal lesen, um Fehler und Unschlüssigkeiten der Handlung ausbessern zu können :D

Oh und ganz wichtig du musst selbst viele Bücher lesen. Erstens wird dein Wortschatz dadurch erweitert und man kann sich oft großartige Ideen herauspicken (und ich rede über richtige Bücher und meine Fanfictions xD) Sollte man zum Beispiel etwas über Landschaftsbeschreibung lernen wollen dan lies Effi Briest (oder so ähnlich) das Buch besteht zu 50% nur aus Beschreibungen xD
Falls man verrückt werden will kann ich Alice im Wunderland empfehlen. Man weiß irgendwann nicht mehr wo oben und unten ist xD

Falls du weitere Fragen hast kannst du dich jeder Zeit bei mir melden ;)

Oh du Arme. Liebeskummer muss etwas mieses sein (ich muss zugeben, dass ich tatsächlich noch nie verliebt war...und das mit 21...Herz aus Stein und so xD macht's allerdings schwierig Liebesszenen zu schreiben xD)
Vielleicht gibt's heute das achte Kapitel, wenn ich heute noch ein Kapitel schreibe.

LG Mona :)
Antwort von:  Traumweltenwandlerin
01.05.2020 13:11
*keine (nicht meine Fanfictions xD so gut sind die dann auch wieder nicht xD)


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