Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 59: Geheimwaffe (Sesshomaru) ------------------------------------ 59 Geheimwaffe (Sesshomaru) „Bereiten sie das Besprechungszimmer vor. Mrs Higurashi und ihre Tochter haben etwas Wichtiges zu bereden.“, befahl ich dem jungen Ding von Krankenschwester. „Geht in Ordnung, Doktor Yamata“, antwortete sie gefügig und eilte dann los um ihren Auftrag zu erfüllen. Die kleine Auseinandersetzung, die ich mit Inuyasha gehabt hatte, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ebenso wie das ganze Szenario, welches ich hier vorgefunden hatte, nachdem ich wie ein irrer zurück nach Tokio geflogen war. Kagomes toter Anblick schlich sich immerzu hinter meine Augen. Auch die Information, gemischt mit ihrem süßen Geruch, machte meine Gefühle wirr. Sie erwartete mein Kind. Mutter hatte es gerettet und dabei die Meido zerstört. Sie würde sicherlich noch das Gespräch mit mir suchen. So auch der Hanyou der mir nun wieder auf den Fersen war. „Was willst du noch, Inuyasha?“, fragte ich ruhig und blieb auf dem Flur stehen, der mich zum Besprechungszimmer und somit zu Kagome bringen würde. Mein Beschützerinstinkt war stärker denn je. Ich würde sie nicht mehr aus den Augen lassen, sie nicht mehr allein lassen. An ihren Lippen klebten meine Worte, die ich ihr zugesprochen hatte. Niemand anders würde mein Kind austragen, außer ihr. Das sie nicht zurückschreckte, den Kuss erwiderte und mich gewähren ließ, zeigte das ich einen gewaltigen Funken Hoffnung hatte. Die Hoffnung, das sie meine Gefühle erwidern und wir ein gemeinsames Leben haben würden. „Wieso hast du das zugelassen?“, fragte Inuyasha und sein Blick durchbohrte mich, wogegen ich eine ruhige Miene aufsetze. Ich würde mich von ihm nicht unterkriegen lassen. Er hatte seine Chance gehabt. Und er hatte sie vertan. Daran würde auch seine Erinnerungen nichts mehr ändern. „Sie vertraute sich mir an“, antwortete ich schlicht und hielt seinem geschockten Blick stand. „Ach“, purzelte ihm das erste Wort heraus, während sich seine Augenbrauen zusammenzogen und er anfing laut zu werden: „Und das ist für dich der Startschuss?!“ „Inuyasha, nicht hier!“, befahl ich streng, aber er widersetze sich. Er sprang auf mich zu. Augenblicklich erfasste ich die Umgebung und wich ihm aus. Er war jedoch flink und stieß sich am Boden ab um mir zu folgen und schaffte es mich zu packen. Ich verzog die Augenbrauen und ergriff seine Schulter, presste meine Krallen herein die ihm die Haut vom Knochen schälten. Er zischte und zuckte zusammen, sodass ich ihn herumwirbeln und auf den Boden schleudern konnte. Ich rammte mein Knie auf seine Oberschenkel und beugte mich über ihn. Zum Glück war dieser Krankenhaustrakt eher wenig besucht und beherbergte nur die Medikamentenräume. „Ich sagte nicht hier!“ „Du bist ein mieser Verräter!“, warf er mir vor und biss die Zähne zusammen. Seine Wunde schmerzte ihn, auch wenn sie schon zu heilen begann. „Du hättest sie diese Nacht haben können.“, gab ich ihm zurück und er erstarrte. „Aber du hast sie von dir gestoßen. Nur, weil du so versessen auf deine Yukiko bist.“ „Lass Yukiko da raus!“, blaffte er und holte aus, um mir seine Faust ins Gesicht zu drücken. Doch diese tat ging verloren, weil ich auch meine in sein Gesicht schlug. Er keuchte auf. „Ist es denn nicht so?“, fragte ich eiskalt. „Nun hast du deine Erinnerungen wieder. Wie haben sich deine Gefühle geändert?!“ Er stockte. Konnte nichts erwidern. „Genau. Es hat sich nichts geändert und das wird ihre Gefühle erneut zerstören. Das werde ich nicht zulassen“, gab ich ihm zu verstehen und stand dann auf. Er blieb kurze Zeit liegen und starrte mich von unten hinauf an. „Du liebst sie wirklich“, durchschaute er meine Maske. Ich wendete mich zum Gehen. „Das geht dich nichts an!“ Yosuke Isha griff mich an dem nächsten Flurabschnitt auf und musterte mich. „Brüderlicher Streit?“ „Du weißt genug, um dir die Antwort selbst zu geben“, antwortete ich und ging weiter. Der Wolfsyokai folgte mir und schmunzelte amüsiert. „Das stimmt. Wie geht es nun weiter? Hast du mit Kagome geredet?“ „Sag mir etwas über das Kind.“, ging ich dazwischen und überraschte ihn. „Laut Kusuri ist es ein Hanyou und der Zeit entsprechend gut entwickelt. Nach den heutigen Ereignissen hat sich die Frage, ob die Schwangerschaft weiter verlaufen soll, wohl erübrigt.“ „Das hätte ich ohnehin nicht zugelassen.“ „Das habe ich mir gedacht. Als ehemaliger Lord, nimmt man auch die Bastarde in der Familie auf.“ „Es ist kein Bastard!“, knurrte ich ihm entgegen und verlor kurz die Haltung. Die braunen Augen verzogen sich freundlich zu schlitzen. „Das solltest du Kagome klar machen.“ „Das habe ich!“ „Ich denke nicht.“, schnaubte er und schlang die Arme ineinander. „Was?“, fragte ich und erkannte an seinem Blick was er meinte. Er meinte nun nicht mehr das Kind. Sondern meine Gefühlswelt. „Ach, das meinst du.“ „Sie hat die letzten drei Monate sehr gelitten. Der Stress und die ganzen Aufgaben haben sie davon abgelenkt was in ihrem Kopf oder ihren Gefühlen umhergeht. Du solltest diese Sache endgültig klären.“ „Alles zu seiner Zeit“, lehnte ich zunächst ab. „Nun will ich wissen, was mit dem Wirtsgeist ist. Wie bekommen wie ihn aus diesem Mädchen heraus?!“ „Kusuri, befragt eine bekannte deiner Mutter dazu. Aber es scheint ohne einen weiteren Wirt nicht zu gehen. Außerdem müssten wir die Schwachstelle herausfinden. Grundloses töten, hatten wir nun genug.“ „Da gebe ich dir Recht.“ Ein schrei zog sich durch den Gang zu uns und wir folgten ihm. Wir fanden Kagome, zusammen mit ihrer Mutter, Inuyasha und der Mutter des letzten Wirts vor. Ihre Qual zog in jeder Manns Herz, doch meines blieb eiskalt. Auch wenn es dumm war und dieses Mädchen nur Mittel zum Zweck des Geistes gewesen war, so hatte sie mir fast das genommen, was mir am meisten am Herzen lag. Ich sprach mit Mrs Hirage. Verbot ihr den letzten Besuch bei ihrer Tochter vorerst. Sie war am Ende. Ein wenig dieser Gefühle konnte ich nun nachvollziehen. Spürte diese Angst in meinem Herzen, würde meinem Kind erneut etwas widerfahren. Mein Blick flog kurz zu Kagome, welche völlig fertig aussah, auch wenn sie nun in frische Kleidung gehüllt war. Sie müsste sich dringend ausruhen, was ihre plötzliche Haltung nur noch verstärkte. Inuyasha war zuerst bei ihr und legte ihr eine Hand auf den Rücken. Es ärgerte mich und als ich sah das es Kagome schlechter ging wollte auch ihr helfen. Sie lehnte jegliche Hilfe ab und verließ die Gruppe. „Lass sie am besten etwas in ruhe“, riet Yosuke und kniete sich dann zu der weinenden Frau. Mrs Higurashi versuchte stark zu sein, sah allerdings zu mir hinauf und fixierte meinen Blick kurz. Ob sie etwas ahnte, fragte ich mich. Ich hatte sie zwar nur wenige Male getroffen, aber ich spürte das sie eine Gabe hatte. Die Gabe alles zu durchschauen. Sie übergab die weinende Mutter an Yosuke, entschuldigte sich, weil sie Kagome nachgehen wollte. Ich folgte ihr mit meinem Blick und konnte den drang ihr zu folgen unterdrücken. Jedoch war ich immer noch ein guter Krieger und schlich lautlos los. Inuyashas Blick folgte mir nur kurz, da er dann von Yosuke gebeten wurde ihm zu helfen. Gemeinsam trugen sie die entkräftete Frau in einen Raum, damit sie sich erst einmal ausruhen konnte. Ich kam an deine Tür, welche speziell war. Nur der Professor besaß einen Schlüssel dafür. Es war die einzige schwarze Tür im gesamten Gebäude. Dahinter spürte ich eine unbekannte und flackernde Aura. Ebenso hörte ich das Piepsen, Rauschen, Tropfen der Medikamente und Maschinen die den Körper des Mädchens aufrechterhielten. Ansonsten tat man solche Dinge nur, wenn man noch die Organe für Spenden benötigen konnte. Doch in diesem Fall war es anders. Wie sollten wir den Geist aus seinem Wirt herausholen? Würde es nur die Möglichkeit geben, das jemand dem Geist die Möglichkeit gibt, von ihm besitz zu ergreifen und während des Umsprungs wäre der Moment indem wir ihn bezwingen und töten konnten? Doch was war seine Schwachstelle? Er schien Körperlos, aber lebend. Das hieße auch Bakusaiga konnte ihn nicht schneiden. Wäre Vielleicht nur eine Läuterung möglich? Von einer Miko? Mein Gesicht verzog sich als ich an diese Möglichkeit dachte. Die einzige Miko die wir gegenwärtig hatten, war Kagome. Diese Gefahr würde ich nicht eingehen! „Schon eine Idee, wie wir an ihn herankommen?“, hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir und ließ nur meine Augen kurz zu der Dame gleiten. „Ich werde einen Weg finden“, antwortete ich und hörte das kurze schnauben. „Wie geht es deiner Halskette?“ „Totosei, kümmert sich darum.“, lächelte sie hörbar. Mutter schien mir sehr erleichtert, was ich ihr nicht verdenken konnte. Sie hatte heute etwas vollbracht, was sie noch nie getan hatte. Nur einmal in ihrem Dasein wollte sie mir diesen Wunsch erfüllen. Damals als Rin das zweite Mal gestorben war. Da hatte sie mir den Gefallen getan und sie aus dem Jenseits zurückgeholt, da es mir unmöglich gewesen war. Doch heute war es ihr eigener Wunsch gewesen und das hätte ihr fast ihre größte Macht genommen die sie besaß. „Wie stehst du dazu?“ „Ich bin mir nicht sicher, aber es ist gut so wie es nun ist.“ „Stapelst du aus Angst so tief, lieber Sohn?“, ging sie auf meine Antwort ein und lenkte meinen Blick zu sich. „Ich bin deine Mutter. Ich spüre die Gefühle die in dir sind. Deine Erleichterung.“ „Warum fragst du dann noch?“ „Weil ich es aus deinem Mund hören will“, schmunzelte sie und sah mich mit ihren kühlen goldenen Augen an. „Bist du froh um dein Erbe?“ Ich hielt inne, konnte ihrem Blick jedoch nicht entfliehen. Auch sie schien wie Kagomes Mutter eine versteckte Gabe mehr zu besitzen. Also antwortete ich mit einem kleinen schmunzeln: „Ja, Mutter.“ „Gut, mein Sohn.“, lächelte sie stolz und überbrückte die Distanz zwischen uns und legte ihre Hand an meine Wange. „Ich habe vielleicht eine Möglichkeit um an den Geist zu kommen.“ „Die würde mich auch interessieren“, trat jemand dazwischen und ich nahm etwas Abstand zu meiner Mutter. Es war Professor Isha und hinter ihm Inuyasha und Yosuke. Mutter neigte den Kopf mit einem finsteren Blick. Sie beherbergte ein Geheimnis, die Lösung gar und diese Macht gefiel ihr. Gerade jetzt wo sie ohne ihre größte Machtgabe, der Meido war. „Wir werden mit dem Geist sprechen, ohne das er den Körper verlässt“, offenbarte sie und brachte uns alle zum Stutzen. „Wie soll das gehen?“, platze es aus Inuyasha heraus. Er war wieder so unverschämt wie zu damaligen Zeiten. „Ich ahne da etwas“, antwortete der Professor und sah sich bereits mit den Augen um. Sein Blick blieb starr auf den Gang gerichtet durch den gerade der Sonnenuntergang alles in orangenes Licht tauchte. „Du meinst..?“, ging Yosuke darauf ein und allesamt folgten wir dem Blick der beiden Ärzte. Nur Mutter blieb mit dem Rücken zu dem nahenden Yokai stehen. Ihr lächeln war eiskalt, aber wissend. Ein kräftig wirkender Yokai kam, fein gekleidet in einen dunkelbraunen Dreiteiler, auf uns zu. Sein schwarzes Haar war kurz. Seine Augen strahlten in einem satten Haselnussbraun. „Lange nicht mehr gesehen“, begrüßte uns der Yokai und verbeugte sich kurz. „Das kann man wohl sagen!“, entgegnete Kusuri und verschränkte die Arme vor der Brust. „Immernoch ein Griesgram. Wie hältst du das nur aus, Yosuke?“ „Du kennst ihn doch. Er ist nur zu anderen so“, machte dieser einen Scherz auf kosten seines Partners der die Augenbrauen zusammenzog. Mutter drehte sich zu dem neuen Mitstreiter um und legte ihre fast weißen Hände auf seine Brust. Diese Geste tat sie sonst nie und zeigte mir die Bindung die sie zu diesem Yokai hatte. Er hatte den platz eingenommen, den einst mein Vater bekleidet hatte. Er machte Mutter jedoch weitaus glücklicher. Was wohl an den anderen Zeiten lag, in der sie gemeinsam lebten. „Meinst du, du kannst wirklich mit dem Geist sprechen?“, fragte ich den Yokai und sein Blick flog von Mutters Augen zu mir. Meine Gedanken vor ihm zu verbergen war unnötig. Er konnte Gedanken lesen und Gefühle erspüren. Mit nur einem Blick in die Augen desjenigen und er wusste was in der Seele des Wesens vor sich ging. So wusste er es auch nun von mir und antwortete: „Ich werde es versuchen. Wenn wir dem Wirtsgeist klar machen, das er so mit uns kommunizieren kann, können wir ihn vielleicht besänftigen.“, erklärte er und sah in die Runde. Sein Blick blieb bei jemanden hängen, der gerade dazugekommen war. Kagome stand dort und musterte den Yokai ebenso, wie wir es zuvor getan hatten. Sie schien zu spüren, das er ein Freund war, keiner der uns schaden würde. „Hallo, Kagome.“, begrüßte Mutters Gemahl und beugte seinen Körper kurz. Ihr Blick war überrascht und flog kurz über alle beteiligten und blieb an meinem hängen, bevor sie wieder zu dem Yokai sah. „Woher?“, stotterte sie und wurde erneut blass. „Wunder dich nicht“, flüsterte Yosuke ihr zu. „Er hat eine besondere Gabe.“ „Oh, entschuldige!“, bemerkte der Yokai selbst sein Missgeschick. „Ich habe dich einfach beim Namen genannt.“ „Oh, tu mal nicht so scheinheilig! Wahrscheinlich weißt du schon von allem was in den letzten Tagen geschehen ist!“, meckerte Professor Isha. „Ach, Cousin. Bitte blamiere mich nicht“, scherzte der Yokai und verzog seine Lippen zu einem breiteren lächeln. „Entschuldige Kagome, ich stelle mich wohl erst einmal vor: Mein Name ist Tego!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)