Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 45: Drei Monate ----------------------- 45 Drei Monate Der Kuss war so heiß und innig gewesen, das ich spürte wie feucht ich geworden war, nachdem Sesshomaru sich schnell von mir gelöst und gegangen war. Die Hunde hatten sich neben die Couch gelegt und hatten die Augen geschlossen. Doch ich glaubte sie schliefen nicht, beobachteten nur. Die drei Monate würden meinen Geist befreien, denn ich hing Sesshomarus Blicken nach. Er hatte mich einfach zurückgelassen. Mit Gefühlen, die ich nicht einschätzen konnte und welche ich nicht zulassen konnte, solange Inuyasha diesen Fluch beherbergte. Ich versorgte die Hunde und ging zur Arbeit. Auf dem Weg traf ich auf meine Mutter und sie bemerkte sofort, das in den letzten Tagen einiges passiert sein musste. „Kagome“, begrüßte sie mich und ihre Arme schlangen sich um meinen Oberkörper. „Mama“, freute ich mich sie zu sehen und schob das wirre Gefühl in mir zurück. „Bist du auf dem Weg zur Arbeit? Komm, ich begleite dich etwas.“ „Gerne, Mama“, lächelte ich und gemeinsam liefen wir los. Sie schien etwas Fragen zu wollen, das bemerkte ich sofort. „Sag mal, Kagome. Ich habe Inuyasha schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. Geht es ihm gut? Hattet ihr Streit?“, schoß es dann doch aus ihr heraus. Ich hatte es gewusst! „Mama, ich..“, begann ich und sortierte die Worte, welche ich ihr beichten wollte. „Wir sind nicht mehr zusammen. Er kann keine Gefühle für mich aufbringen und ich akzeptiere es.“ „Oh, Kagome!“, seufzte sie und nahm sofort meine Hand. Aus irgendeinem Grund brachte mich diese Handlung augenblicklich zum Schluchzen. Hatte ich diese Endgültigkeit, doch erst jetzt begriffen? Mama drückte mich an sich und ich vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter. „Es tut mir leid, mein Schatz.“, versuchte sie mich zu beruhigen. „Auch wenn er dich nicht lieben kann, wie du es dir wünschst, ihr werdet immer Freunde bleiben.“ Nickend stimmte ich zu und entließ die letzten Tränen aus meinen Augenwinkeln. Der Druck ihrer Arme ließ nach und sie sah mich an. Liebevoll wischte sie die Tränen von meinen Wangen. „Du wirst es schaffen.“, sprach sie mir zu. „Danke, Mama“, lächelte ich und noch einmal drückten wir uns. Sie wank mir, nachdem ich losgelaufen war, um den Bus noch zu erreichen. Dieses Gespräch hatte mein Wirrwarr etwas geordnet. Meine Liebe zu Inuyasha war da, doch sie war nicht mehr die, wie sie vor zwei Jahren gewesen war. Beim Kampf gegen Naraku. Nun waren wir einfach nur Freunde, denn es hat sich nicht bewahrheitet. Unsere Gefühle waren unterschiedlich, aber unsere Freundschaft war gleich. Was die Gefühle zu Sesshomaru, oder dem was wir hatten anging, würde ich nachdenken, wenn er zurück war. Nun hatte ich drei Monate, in denen ich mich auf den Fluch, den Führerschein, weiterhin um Uni und Arbeit kümmern würde und musste. Und wer wusste schon, was alles passieren konnte? Myoga erreichte mich am Abend nach der Arbeit und erzählte mir etwas von seinen vergangenen Jahren. Es tat gut, jemanden im Haus zu haben. Mama hatte mir etwas zu essen in die Küche gestellt. Sie sorgte sich wohl doch etwas mehr um mein Befinden, als sie müsste. Auch wenn ich müde und abschlagen war, so erwärme ich es mir und aß. Myoga erfreute sich am darsein der beiden Hunde und freute sich noch mehr, als ich ihm aus einer Plastikdose und etwas Watte, ein Bett bastelte. „Du bist zu gut zu mir, Kagome!“ „Ich will nur, das du dich wohl fühlst, wenn du schon mein Babysitter sein musst“, gab ich ehrlich zu. „Das ist schon in Ordnung, Kagome“, sagte er mit seiner leicht piepsigen Stimme und sprang aufs Bett. „Ich bin froh, das wir Inuyasha endlich helfen können. Nur durch dich ist diese Sache überhaupt in Gang geraten und nur durch dich, werden wir es lösen können.“, erklärte er und senkte den Blick bedächtig. „Er ist mir wie ein Sohn und viele Dinge haben sich seit jener Zeit geändert. Doch ich will, das es ihm gut geht und er nicht mehr verflucht ist.“ „So geht es mir auch, Myoga. Inuyasha ist mein Freund und ich werde alles tun um ihm zu helfen. Ein lächelndes Gesicht des Flohgeistes traf mich und wir verabschiedeten uns ins Bett. * Die beiden Hunde schliefen die erste Zeit im Wohnzimmer, dann neben meinem Bett und schlussendlich kroch zuerst César, dann Cleopatra in mein Bett. Es war eng, aber die Nähe eines Körpers zu spüren, gab mir Geborgenheit. Es waren nun einige Wochen vergangen. Inuyasha und ich trafen uns jede Woche mindestens ein Mal zum Abendessen. Ich hatte diese Tradition von Sesshomaru übernommen und gemeinsam mit Shippo und Kirara besprachen wir das weitere Vorgehen. Nach dem dritten Mal, war es mehr ein freundschaftliches Treffen, denn der Wirtsgeist zeigte sich nicht mehr. Das Ornament an meinem Knöchel blieb unverändert, wodurch auch der kauzige Professor Isha sein Interesse zunächst einmal ablegte. Nur mit Yosuke schrieb ich ab und zu, um nach der Arbeit und auch Sesshomaru zu fragen. Yosuke machte sich nicht lustig über mich, aber er gab mir die Auskunft. Ich konnte Sesshomaru nicht einfach kontaktieren. Er wollte diese Pause und je mehr Zeit verstrich, je mehr Alltag und Aufgaben auf mich zukamen, desto mehr, konnte ich auch darüber hinweg denken. Manchmal passierte es jedoch auch, das ich es nicht mehr aushielt. Dann machte ich ein Foto von den Hunden, die sich bei mir unglaublich wohl und sicher fühlten. Sie streiften durch die Bäume und das Gelände des Schreins und besuchten auch meine Familie, die sich um sie kümmerten. Das Foto sendete ich dem Dayokai dann, sah nach wenigen Minuten die blauen, gelesenen Häkchen und doch kam nie eine Antwort zurück. Er hatte die Tür fest verschlossen und auch wenn mich dieser Gedanke unschön schmerzte, ich wusste nicht warum, war es okay. Diese Auszeit würde uns genau das bringen, was sie sollte. Geklärte Gefühle und damit klare Gedanken, zu dem jeweils anderen. So etwas wie der Kuss, oder gar mehr, durfte einfach nicht mehr sein. Zu Inuyasha hatte ich Kein einziges Wort gesagt. Unsere Freundschaft blühte auf. Er überraschte mich ab und zu nach der Uni, holte mich ab oder auch von der Arbeit aus, fuhr er mich nach Hause. Manchmal aßen wir dann gemeinsam, denn ich gewöhnte mir an, eine Portion Rahmen für ihn bereitzustellen. Er freute sich sehr darüber und strahlte herrlich. * An einem Abend jedoch, brach ich auf der Arbeit zusammen. Ich verschleppte schon seit einigen Tagen eine Erkältung mit mir herum und diese setze mich nun außer Gefecht. Dröhnend pochte mein Kopf, müde schlossen sich meine Augen und plumps, lag ich hinter dem Tresen. Im Krankenhaus erwachte ich wieder und sah silbernes Haar neben mir. Goldene Augen sahen mich erleichtert an und die Person stöhnte freudig auf: „Zum Glück! Du bist erwacht!“ „Was ist passiert?“, fragte ich und sah mich in dem überfüllten Raum der Notaufnahme um. Es war sehr heiß in den letzten Tagen geworden und einige Kreisläufe schienen schlapp gemacht zu haben. „Du bist ohnmächtig geworden. Ich bin ganz spontan vorbeigekommen, als es gerade passiert war und brachte dich her“, erklärte Inuyasha und ich sah zu ihm. Er schien wirklich besorgt. „Ich habe dich um dein Abendessen gebracht.“ „Tze! Hör auf damit ,Kagome!“, schimpfte er. „Wieso gehst du in deinem Zustand arbeiten?! Du bist stark erkältet!“ Prüfend zog ich meine Nase hoch und bemerkte das sie immer noch stark verstopft war. Luft darüber zu bekommen, war unmöglich. Also japste ich etwas heftiger durch den Mund ein und schloss die Augen. Mir war schwindelig. „Ich brauche das Geld für den Führerschein. Außerdem habe ich in vier Tagen die Prüfung. Das Schnellprogramm ist wirklich genial“, erklärte ich mich. „Nein! So geht das nicht, Kagome!“, wandte der Hanyou ein und ergriff meine Hand. Er war so warm. „Du musst erstmal gesund werden, sonst bringt dir die Prüfung gar nichts. In diesem Zustand bringst du das dann nicht zustande und fährst vielleicht noch jemanden tot.“ „Du bist echt gemein, Inuyasha“, brummte ich und er grinste. „Die Wahrheit lässt sich nicht verleugnen!“ Beleidigt entzog ich ihm die Hand und ein junger Arzt trat an mein Bett. Er redete mit mir, fragte einige Sachen und entließ mich dann, weil der Hanyou versprach, bei mir zu bleiben. Inuyasha hatte Shippos Wagen ausgeborgt und brachte mich in meine Wohnung. Myoga hüpfte nun auch wieder um mich herum, da er heute einige Recherchen betrieben hatte, hatte ich es mal ohne Überwachung, zur Arbeit geschafft. „So, da wären wir“, betitelte Inuyasha als wir hereinkamen. Er trug mich auf seinen starken Armen und brachte mir Wärme in die Wangen, als er mich in mein Bett ablegte. Die beiden Hunde wedelten wild um uns herum. Hatten sie doch einige Stunden länger auf mich warten müssen und sich sicher gesorgt. „Alles gut, ihr beiden. Ich füttere euch nun“, versprach Inuyasha und sah dann ernst zu mir. „Du bleibst liegen! Ich bringe dir deine Schlafsachen und koche dir eine Suppe.“ „Das musst du ni…“, protestierte ich und schob bereits meine Beine über die Kante meines Bettes. „Keine wiederrede!“, bedachte mich der Hanyou und schob meine Beine wieder aufs Bett. Aber dies war nicht das schockierende an seinen Taten. Seine Worte schallten durch meinen Kopf. Ob es nun an der Erkältung oder der Ohnmacht lag? Aber es erinnerte mich an ihn. An Sesshomaru. Inuyasha verließ den Raum, nachdem er mir ein Shirt und eine kurze Shorts zum schlafen herausgelegt hatte. Ich zog meine Klamotten aus und schlüpfte, eher träge, in die Sachen in denen ich schlafen sollte. Total erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen und zog die Beine, wie ein Baby an meinen Körper. Meine Nase war blockiert, meine Stirn unter Spannung. Ich fühlte mich fürchterlich. Immer müder wurde ich und kurz bevor ich einschlief kam Inuyasha in den Raum. „Ich habe die Hunde versorgt. Nun deine Suppe“, erklärte er sich und stockte. Er stellte die große Schale Suppe auf meinen Nachtschränkchen und setze sich auf die Bettkante. „Schläfst du schon?“ „Hmm“, maulte ich und driftete immer mehr ab. Inuyasha zog die Decke noch etwas fester um meinen Körper und es war makaber, das er mit einem schlichten grauen Shirt, welches an seinen Schultern leicht spannte, dasaß, dazu kurze Bermudas trug und ich unter einer dicken Decke einer Erkältung frönte. „Du hast sicher Fieber“, flüsterte er und berührte meine Stirn. Kurz verweilte seine Hand, die sich nun kälter anfühlte und dann löste er sie, glitt durch meine offenen Haare und raffe sie zusammen. Mehr nebensächlich bemerkte ich das er mir einen Dutt machte, damit mir die Haare wohl nicht im Gesicht klebten. Er war so fürsorglich und ich vermisste Nähe. Ich wollte nicht allein hier im Bett liegen und leiden. „Kannst du bei mir hierbleiben?“, fragte ich noch, zog mich aus dem Sumpf des Schlafes empor. „Natürlich. Nun schlafe. Ich passe auf dich auf.“ Am Morgen erwachte ich und sah an das Fußende meines Bettes. Inuyasha saß dort, an die Kante gelehnt und hatte seine Arme verschränkt. Er sah aus wie damals, nur in moderner Kleidung. Seine Ohren waren sichtbar und zuckten, als er meine Bewegungen wahrnahm. Seine Augen öffneten sich und fixierten sofort die meinen. „Gut geschlafen? Es ist bereits Mittag“, begrüßte er mich. „Oh äh, schon so spät?! Ich muss zur Uni!“, geriet ich in Panik und seine Hand ergriff meine, die ich zum Aufstehen benutzen wollte und zog sie mir weg. Ich landete auf seinem Schoß und sah zu ihm auf. „Ich habe alle deine Verpflichtungen abgesagt. Du bist krank und bleibst heute im Bett!“ „Aber!“ „Nichts aber!“, setze er mir entgegen. „Du bleibst hier im Bett. Ich mache Frühstück.“ „Du bist gemein!“, maulte ich und ließ mich ins Bett zurückfallen. Schwindel überkam meinen Kopf und ein spitzer Stich stach in mein Hirn. Schmerzerfüllt hielt ich mir den Kopf. „Alles in Ordnung?“, fragte der Hanyou, war gerade aufgestanden und schob seine Hand über meinen Kopf. „Hast du Schmerzen?“ „Migräne, glaube ich“, wisperte ich und legte ganz vorsichtig den Kopf auf meinem Kissen ab. „Ich habe noch Aspirin. Vielleicht kannst du es mir mitbringen?“, fragte ich scheinheilig. Eigentlich wollte ich ihn nicht herumkommandieren. Er kümmerte sich schließlich schon so gut um mich. „Mal sehen. Das Frühstück wird dir schon helfen“, sagte er und verließ den Raum. Das Frühstück tat mir gut und doch gaben die Kopfschmerzen nicht nach. Inuyasha riet mir noch mehr zu schlafen und während ich es tat, hörte ich ihn mit Myoga sprechen, als ich gerade abdriftete. Sie waren beide schlecht gelaunt, weil der Wirtsgeist sich nicht mehr zeigte, der Fluch aber auch nicht nachließ. Hatten sie etwas übersehen? Suchte Inuyasha am falschen Ort? Wo konnte man eigentlich anfangen zu suchen, wenn man den Geist nicht wirklich kannte? Diese Fragen schwirrten mir weiter durch den Kopf, wie schwere, bleierne Schlieren, vergifteten sie meine Gedanken. Das fürchterliche Lachen schlich sich in meinen Traum. Schon seit einigen Wochen war es so, aber ich traute es mich nicht, es Inuyasha zu sagen. Er gab ja bereits alles, was sollte ihm diese Information bringen? Denn selbst ich konnte dieses Lachen, die Stimme darin, nicht erkennen. Mein Körper suchte Erholung und damit schaffte er es mich in den Tiefschlaf zu bringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)