Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 42: Schmuckstücke ------------------------- 42 Schmuckstücke Glänzend schimmerte der winzige Ring an meinem Ringfinger. Er prangerte förmlich daran, wodurch ich ihn immer wieder unter meiner anderen Hand versteckte. Dennoch konnte ich es auch nicht lassen, ihn zu begutachten. Wie es Totosei wohl geschafft hatte, das er golden schimmerte, obwohl er doch aus einem weißen Material war. Ob Sesshomaru nun eine Zahnlücke hatte? Ach nein, sicher nicht. Bei Inuyasha waren die Zähne auch immer wieder nachgewachsen, kam es mir in den Sinn und ich schob meine beringte Hand unter die schützende. Ich spürte das Youki darin und wusste, das das Schutzsiegel sicher funktionieren würde. Aber warum? Warum tat Sesshomaru dies überhaupt? Nur, weil wir eine Nacht miteinander verbracht hatten? Das konnte nicht alles sein und ich wollte es herausfinden. Zum Glück würde die Uni heute, wegen einer Dienstinternen Veranstaltung, früher schließen und ich könnte noch einmal mit Inuyasha und danach mit Sesshomaru reden, bevor dieser ans andere Ende der Welt flog, um Ärzte zu belehren. “Super, das die Uni heute so früh endet! Ich wollte mich zum Führerschein anmelden”, jauchzte Yuka und Ayumi antworte: “Ich habe mich gerade gestern angemeldet. Wir können ja gemeinsam die Stunden nehmen”, schlug sie vor. “Ihr macht den Führerschein? Der ist sicher sehr teuer”, fragte Eri und ich war froh, das sie die finanzielle Frage aufwarf. Für mich wäre ein Führerschein wirklich eine Erleichterung. Allein der Arbeitsweg, gemeinsam mit der Uni, Inuyasha, Shippo und Kiraras Apartment und auch Sesshomarus Haus, welches am abgelegensten war, wäre einfacher zu erreichen. Ebenso zu jeder Zeit und ohne Druck, die Anschlüsse zu erreichen. “Meine Fahrschule, bietet ein Studentenprogramm an. Dafür das man die Stunden immer im Doppelpack macht, wird es etwas günstiger.”, erklärte Ayumi und ich horchte auf. “Kagome, dann lass uns doch alle gemeinsam starten! Dann können wir immer zu zweit eine Doppelstunde fahren, verbringen Zeit miteinander und es wird sicher auch viel lustiger.” “Ich müsste mir das erst einmal ausrechnen”, bedachte ich beschämt. Meine Freundinnen wussten das es finanziell schwer für mich war. Die Arbeit leistete den Dienst für die Wohnung und Einkäufe. Der Führerschein müsste vom ersparten bezahlt werden und dann blieb kaum etwas für ein anständiges erstes Auto. “Na dann gehen wir eben heute, nach der Uni, mal zur Fahrschule und besorgen uns die Anmeldeformulare”, beschloss Eri begeistert. “Da muss ich passen. Ich muss heute schnell nach Hause und noch etwas erledigen, bevor ich zur Arbeit muss.” “Oh, Kagome!”, jaulten die beiden quirligeren. Ayumi war ruhiger und schmunzelte nur. “Wir bringen dir die Unterlagen einfach vorbei, sobald wir sie haben, Kagome. Morgen ist ja Wochenende”, schlug Ayumi dann sanft vor und ich konnte nicht anders, als sie freudig zu umarmen. “Ich danke euch!” Zuhause angekommen, hörte ich das räumen hinter meiner Wohnungstür und nahm noch einmal einen tiefen Luftzug. Die Wärme des nahenden Sommers, war schon darin verwurzelt, doch zum Glück nicht zu aggressiv. Vorsichtig schob ich die angelehnte Tür auf und sah die Person, welche eine kleine Einkaufskiste im Flur abstellte. Die Bewegungen hielten inne, während die goldenen Augen zu mir flogen und meine fixierten. “Kagome”, flüsterte er. “Hallo, Inuyasha”, begrüßte ich ihn und löste seine starre. “Entschuldige! Ich wollte eigentlich fertig sein, bevor du zurückkommst.” “Nein nein, schon gut, Inuyasha!”, beschwichtigte ich ihn. “Die Uni war heute früher aus. Außerdem”, begann ich zu erklären und sah in seine goldenen, verwirrten Augen. “Wollte ich mit dir reden.” “Bist du nicht verletzt von mir?”, fragte er vorsichtig und traf einen wunden Punkt. Doch, ich war sehr verletzt. Meine Liebe zu ihm, war ja nicht aufgelöst, nur, weil er sagte, er könnte diese Gefühle nicht erwidern. Es schmerzte wirklich noch hart, aber irgendwie hatte sich auch Balsam um meinen Körper gelegt. Es gab jemanden, der mich nicht von sich stoßen würde. “Lass uns etwas Trinken und reden, wie es weiter geht, Inuyasha”, bat ich, ging auf ihn zu und nahm seine Hand. Seine Augen sahen mich sehr verwirrt und dann aber dankbar an. Er erkannte, das ich ihn wirklich nicht dafür verachtete, mich verlassen zu haben. Nachdem ich uns etwas kalten Tee eingeschenkt hatte, wir an meinem Küchentisch, wie zwei Abende zuvor, Platz genommen hatten, sahen wir uns in die Augen. “Ich will dir noch immer helfen, Inuyasha”, sagte ich mit fester Stimme, auch wenn sich ein Kloß darin bildete, weil die letzten Worte, die hier gefallen waren, in meine Erinnerung zurückkehrten. “Wieso? Ich habe dich vor zwei Tagen sehr verletzt und das tut mir unendlich leid, Kagome!” “Bitte hör auf, dich zu entschuldigen”, bat ich und dachte an die unzähligen Male in denen wir dieses Gespräch geführt hatten. Auch wenn es diesmal nicht Kikyo war, gegen die ich verloren hatte, würde und konnte ich von Inuyasha nicht verlangen, die Frau zu vergessen, die ihm sogar ein Kind geschenkt hätte. “Ich werde dir helfen den Fluch zu brechen, einfach, weil ich will, das du all deine Erinnerungen an damals zurückbekommst. Nur wegen mir, hast du diese Last.” “Du bist wirklich einzigartig, Kagome”, bedachte er mich und brachte mich zum Lächeln. Wieder sah ich in seine goldenen Augen. “Für dich würde ich wirklich alles machen, Inuyasha. Damals, wie heute”, versprach ich und brachte ihn zum seufzten. “Du machst mir wirklich harte Schuldgefühle”, murmelte er niedergeschlagen. “Du kannst nichts dafür. Es hat eben nicht sollen sein”, sagte ich und dachte an das Gespräch mit Sesshomaru, als er diese Worte in Bezug auf Rina nutze. Inuyasha nahm zögerlich meine Hand, lächelte mir dabei dankend ins Gesicht und fühlte mit seinem Daumen über meine Finger. An dem Ring blieb er hängen und sein Blick wanderte rasch hinab. “Woher hast du denn diesen Ring?”, fragte er und ich entzog ihm eilig die Hand. Mein Hirn überschlug sich und ich wusste nichts darauf zu sagen, außer der Wahrheit: “Totosei, war gestern Abend hier, zusammen mit Myoga!” “Was?”, fragte Inuyasha und lehnte seinen Oberkörper nach vorne. Seine Mundwinkel verzogen sich in die breite, weil er es so unglaublich fand. “Totosei, war hier und hat die einen Ring geschmiedet?” “Sesshomaru, gab ihn wohl bei ihn im Auftrag und gemeinsam mit Myoga, kam er hier her.”, erklärte ich und fummelte an dem Ring herum. “Sesshomaru, gab ihn in Auftrag?!” staunte Inuyasha und rieb sich dann übers Kinn, als er sich in den Stuhl zurückfallen ließ. “Sicher, weil er ins Ausland geht”, grübelte er mit sich selbst und bemerkte meinen Blick. “Ist es ein Schutzsiegel? Ich rieche das der Ring aus einem seiner Zähne besteht.” “J-ja”, stammelte ich und schluckte hart. In diesem Moment dachte ich an Inuyashas gute Nase. Ob er riechen würde, was zwischen Sesshomaru und mir gewesen war? Ich hatte zwar schon zwei Mal nachdem geduscht, aber wie gut waren Hundenasen wirklich? Eine andere Sache würde das Gespräch jedoch ablenken und so nagelte ich Inuyasha darauf fest: “Er geht ins Ausland?” “Oh, du weißt es noch nicht?” “Myoga, sagte nur kurz etwas”, antwortete ich und Inuyasha schnaubte. “Er hat einen Hang dazu, einfach abzuhauen”, grinste Inuyasha und sah zu mir. “Er muss auf ein Konzil nach Deutschland. Für drei Monate. Ich habe bereits mit Shippo, Kirara und Myoga gesprochen, wie wir weiterhin auf dich aufpassen können und nebenbei den neuen Wirt für den Wirtsgeist finden können.” Die Sache mit der Überraschung sollte mein erster Einwand werden, aber was Inuyasha da erzählte ließ mich nun doch zuerst verwirren. “Was?”, fragte ich mit spitzer Stimme. “Was, was?”, fragte Inuyasha und sah mich mit großen Augen an. Ich verwirrte ihn. “Wir passen natürlich weiterhin auf dich auf. Nicht das dir noch einmal etwas, wie beim Brand passiert.” “Das meine ich nicht!”, schimpfte ich nun. Die Wut kochte schneller in mir hoch als gedacht. Wieso sagte mir hier eigentlich niemand mehr etwas?! “Wieso müssen wir einen neuen Wirt finden?” Nun schien Inuyasha zu verstehen, was ich meinte und er blinzelte, biss die Zähne aufeinander, weil er dies wohl vergessen hatte, zu erzählen. “Der Hauptmann, hatte einen Suizidversuch und erinnert sich nicht an mich. Die Ishas, und ich hatten heute Morgen eine kurze Rücksprache mit Sesshomaru. Wir alle spüren keine Reaktion in Bezug auf mich. Es scheint wohl so, das der Wirtsgeist sich einen neuen Wirt gesucht hat”, erklärte er angespannt und riss mir den Boden unter den Füßen weg. Wieso kommt denn nun alles so unglaublich unangenehm zusammen? Die gescheiterte Beziehung zu Inuyasha. Mein Fehler mit Sesshomaru, der nun ausgerechnet ins Ausland musste. Und nun musste der Wirtsgeist, der Meister über diesen Jahrhundertelangen Fluch, sich einen neuen Wirt suchen? Bevor ich jedoch weiteres Fragen konnte, klingelte es an der Tür. Ich schob mich vom Stuhl und ging zu dieser. Ayumi stand davor und überreichte mir eilig die Unterlagen für die Fahrschule. Inuyasha regte sich in der Küche und ich betete das er sich nicht zeigen würde. Was würde meine Unikollegin nur sagen, wenn sie mich mit einem Mann erwischte. Noch dazu dem Feuerwehrmann der mich rettete. Sie würde sofort eins uns eins zusammenzählen können. Ich räusperte mich kurz und sagte dann etwas, was zwar für Verwirrung und einen lauten Knall führen würde, aber es würde seinen Zweck erfüllen: “Danke Ayumi.”, sagte ich noch lieb, holte dann Luft als wenn ich Niesen müsste und entließ doch nur gespielt, die zwei Worte die Inuyasha in der Küche halten würden. “Mach Platz!” Ein Knall schallte durch meine kleine Wohnung. Ayumi sah langsam geneigt, um mich herum und hatte tellergroße Augen. “Alles in Ordnung, Kagome?”, fragte sie vorsichtig. “Ja, ja alles gut. Ich habe nur etwas in der Mirkowelle, wo wohl explodiert ist.”, versuchte ich zu lügen. Ayumis Augen legten sich wieder zu mir und ich kicherte um der Situation zu entkommen. Das lauernde Youki des Hanyous war geradewegs zu spüren und durchbohrte meinen Rücken. Ob er wusste, das es mit mir zusammenhing? Oder war er nun nur verwirrt, warum die Bannkette, nach all den Jahrhunderten, nicht nur als Schmuck um seinen Hals hing? “Naja, ich werde dann gehen. Bis nächste Woche, Kagome!”, verabschiedete sich Ayumi und umarmte mich. Ein Schmerz zog in meinen Knöchel, an dem das Ornament prangte, welches ich bald nicht mehr unter den Langen Kniestrümpfen meiner Uniform verstecken könnte. Hatte ich mich vertreten? “Und überleg dir das mit den Fahrstunden. Wir könnten das wirklich zusammen angehen. Macht doch dann viel mehr Spass.” “Ja, das mache ich. Wäre sicher lustiger”, stammelte ich und versuchte den pochenden Druck aus meinem Knöchel zu entlasten. Ayumi löste sich und ging los. Sie wank mir fröhlich lächelnd und ich sah ihr hinterher, bis sie außer Sicht war. Der Schmerz ließ mit jedem ihrer Schritte nach und hinterließ einen bitteren Nachgeschmack. Konnte es etwa sein? “Was war das denn für eine Scheiße?!”, schrie es hinter mir und ich schubste die Tür mit einer Schockaktion ins Schloss. Der silberhaarige kam um die Küchentür herum und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. “Wie hast du das gemacht?”, fragte er unheimlich wispernd. “Ich.. Äh..”, suchte ich nach einer Erklärung und versuchte krampfhaft, nicht auf die Bannkette zu sehen. “Raus damit!”, setze er mich unter Druck und kam auf mich zu. “Seit Jahrhunderten, versuche ich diese Kette von meinem Hals zu bekommen und nun, mal so ganz nebenbei, setzt sie sich in Bewegung, weil du zwei Worte sagst und schickt mich, wirklich unsanft zu Boden. Erklärung bitte!” “Inuyasha, ich”, begann ich und sah wie das verschreckte Rehkitz zu ihm auf. Seine goldenen Augen sahen ernst auf mich herab, erinnerten mich an Sesshomarus einstigen Blick. Aber dann lockerte er den Blick und hob die Hände an die Kette. “Du hast sie mir verpasst, oder?”, fragte er verzweifelt. “Nicht ganz.”, stellte ich richtig und spürte das abklingen der Wut in ihm. “Kaede, bannte dich damit. Ich gab dir nur den Befehl.” “Und der war wirklich >Mach Platz