Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 41: Schutzsiegel ------------------------ 41 Schutzsiegel „Du siehst heute irgendwie anders aus, Kagome", überraschte mich Yuka, als ich meine Schulsachen zusammenraffte, um sie für die nächste Unterrichtsstunde bereit zu legen. „Wieso?“, fragte ich und auch Eri, welche neben mir saß, musterte mich genauer. „Ja. Irgendwie strahlst du so. Deine Haut leuchtet richtig.“ „Ich glaube, ihr seht heute nicht gut", tat ich es ab und musste an meine eigenen Feststellungen, in Sesshomarus Badezimmer denken. „Hattest du etwa einen schönen Abend, mit einem Mann?“, fragte Yuka vor mir wieder und spitzte ihre Ohren. Ich hatte niemanden, von der gespielten Beziehung zu Inuyasha erzählt. Hatte es erst verkünden wollen, wenn alles richtig und passend war. Somit also nie, denn es war gescheitert. Bis jetzt hatte ich ihm auch keine Nachricht mehr hinterlassen, ebenso kam keine an. Wir beide schämten uns. Wobei ich wohl die größere last trug. Er hatte sicherlich nicht, Schutz und Ablenkung, in den Armen einer anderen Frau gesucht. „Nein, natürlich nicht", seufzte ich meine Lüge, gut gespielt, über meine Lippen. In diesem Moment kam Ayumi herein und ich freute mich, sie zu sehen. Seit dem Brand war sie zwar ruhiger, aber ihr ging es gut. „Morgen, Ayumi", begrüßte ich sie und bekam ihre braunen Augen geschenkt. „Hallo, Kagome", sprach sie monoton, setze sich auf ihren Stuhl und holte ihre Tasche auf ihren Schoß, um ihre Unterlagen heraus zu holen. Verwundert über ihre Ruhe, sah ich ihr zu und Yuka und Eri wechselten einen kurzen Blick miteinander. „Hast du nicht gut geschlafen?“, fragte Yuka. Ayumi sah zu ihr und schüttelte den Kopf. „Alles in Ordnung. Ich bin trotzdem etwas erschöpft." „Erschöpft? Hattest du etwa ein Date?“, fragte Eri. Schamvoll hielt ich die Hand an meine Stirn. Wie konnten die beiden nur das eine im Kopf haben? „Ja, hatte ich.", murmelte sie und nun hielten wir drei die Luft an. Yuka fasste sich als erste wieder: „Du hattest ein Date?! Sag uns alles! Wer ist es? Wie alt ist er? Was macht er? Student der berufstätig?“ Tausend Fragen prasselten auf meine Freundin ein. Doch sie bewies ihre Entspanntheit und wartete den schwall ab. Als Yuka und auch Eri, welche sich eingeschaltet hatte, fertig waren, begann sie zu antworten: „Er ist Nett und beruflich als Feuerwehrmann tätig." „Waaas ein Feuerwehrmann!?“, jubelten die Mädchen neben mir und ich schluckte. „Ja. Wir haben uns bei dem Feuer kennengelernt, nachdem ich auf dem Revier meine Aussage gemacht hatte. Seine Augen sind so hübsch und ich konnte gar nicht aufhören ihn anzusehen.", quietscht sie nun glücklich und mir ging das Herz auf. „Welche Farbe haben sie? Ist er sexy?“, fragte Eri und empörte uns. „Sie sind gräulich.“ „Oh, wie herrlich!“, jauchzte Yuka und warf die Hände in die Luft. Ich dagegen war nur beruhigt, das sie nicht Gold sagte. Inuyasha würde sich nicht an ein Mädchen ran machen, nachdem er mich allein zurückgelassen hatte. „Leider, hat er sich seit gestern Abend nicht mehr gemeldet", schmollte Ayumi und fummelte an ihren Finger herum. „Ach, lass ihm einen Tag Zeit. Sonst denkt er, du klammert!“, riet Eri. „Oh, Herr Kitsune, kommt!“, warnten meine anderen Klassenkameraden und wir setzen uns ordentlich an unsere Pulte. Shippos Blick wanderte sofort zu mir. Er sendete mir einen traurigen Akzent und ich senkte den Blick. Er wusste nun, das es stimmte und sicher würde er mich in der Pause sehen wollen, um mit mir zu sprechen. In der Pause trafen der Yokai und ich uns auf dem Dach. Ich versuchte zu lächeln, doch die Trauer kämpfte sich erneut in mir hoch. Seit ich bei Sesshoamru gewesen war, war meine Trauer tief in mir verborgen geblieben. Aber nun, da ich einen engen Freund vor mir stehen hatte, sprudelte alles wieder hinauf. Gepaart mit der Scham, welche ich nun zusätzlich noch bei mir trug. Die Arme des rothaarigen Umfingen mich und pressten mich an sich. „Kagome, Es tut mir leid!", nuschelte er und ich schüttelte den Kopf an seiner Brust. „Wir haben es versucht.“, schluchzte ich und genoss die Wärme meines Kistunen. „Er braucht noch Zeit und wir werden den Fluch brechen." „Du willst ihm weiter helfen?“, fragte Shippo überrascht und löste sich etwas von mir. „Natürlich. Ich werde Inuyasha niemals fallen lassen. Nur wegen mir, leidet er an diesem Fluch.” “Du bist eine ganz wundervolle Frau, Kagome. Das wird auch, Inuyasha noch erkennen”, wollte mich Shippo loben und gleichermaßen aufmuntern. Doch ich lächelte, nahm Abstand zu ihm und drehte mich der Sonne entgegen. “Es ist schon in Ordnung. Inuyasha, hat ein ganz anderes Leben geführt, als ich hier wartete. Was habe ich schon erwartet? Es musste so kommen und ich werde versuchen, darüber hinweg zu kommen, verstehst du Shippo?” “Aber, Kagome”, murmelte er und ich hörte darin den Klang seiner Kindlichen Stimme. Wie oft, hatte er mich getröstet, als ich damals wegen Inuyasha traurig war. Wie oft hatte er Inuyasha auf die Nase gebunden, das ich ihn liebte? Und schlussendlich, würde alles nichts bringen. Aber eine Sache konnte ich noch für meinen geliebten Freund tun. Ich würde ihm helfen, diesen Fluch loszuwerden und dafür hatte ich Shippo, ebenso wie Kirara und auch Sesshomaru an meiner Seite. Auch wenn letzterer sich sicher einige Zeit von mir fernhalten würde, so wie ich mich hüten würde, den Kontakt zu ihm zu suchen. * Am Abend schrieb ich zum ersten Mal mit Inuyasha. Er hatte sich gemeldet, mir erzählt, das sein Hauptmann versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Ich war erschüttert und sofort besorgt. Was hieß das für unseren Plan? So bitter es auch klang, aber wäre der Fluch aufgelöst worden, hätte es dieser Mann geschafft? Oder hatte sich der Wirtsgeist bereits ein neues Opfer gesucht? Ein leises Klopfen ließ mich Aufsehen, als ich auch schon einen winzigen Körper an meinem Fenstersims entdeckte. Schnell stand ich auf, , hatte die Nachricht das Inuyasha, am Morgen seine Sachen holen wollte, wenn ich in der Schule saß, gerade beantwortet und ging ans Fenster. Ich öffnete Myoga das Fenster und entdeckte dann noch jemanden im Schatten der Dunkelheit hervorblitzen, als der Mond sein Licht, auf dessen weißen Haarkranz fiel. Überrascht fiel mir der Mund auf und ich bekam kein Wort heraus. “Na Mädchen? Überrascht auch mich noch einmal wieder zu sehen?”, begrüßte mich der bucklige und äußerst schlanke Mann in einer kurzen Bermuda und einem karierten Hemd. Sein faltiger Hals war nur noch, durch die Falten an seinen Wangen und Augen, zu übertrumpfen und ich sah in die kugelrunden Augen. “Lässt du uns noch weiter hier draußen stehen oder dürfen wir reinkommen? Ich habe einen Auftrag abzugeben!”, maulte der Mann und ich trat sofort zur Seite. “Hallo, Kagome”, begrüßte mich der Flohgeist mit einem biss in meinen Hals. Ich klatschte ihn platt und er segelte mir in die Hand, während der ältere Mann über den Fenstersims kletterte und leichtfüßig auf meinen Boden glitt. Er trug Turnschuhe und zog, bevor ich die Scheibe schließen konnte noch einen langen Hammer durch das Fenster. “Totosei! Ich kann es wirklich kaum glauben”, wisperte ich und schloss die Scheibe. “Also hast du die Sprache durch den Kampf mit Naraku nicht verloren! Sehr gut.”, stellte er fest und sah sich in meinem Wohnzimmer um, bevor er ungefragt auf meiner Couch platz nahm. “Ich mache euch Tee!”, sprang meine Gastfreundschaft an und ich eilte durch meine Küche, bereitete den Tee ebenso wie einige Kekse vor und kam zurück in den Raum. Myoga hatte sich wieder aufgeplustert und hüpfte freudig zu einem keks, als ich den Teller abstellte und mich an einer Seite des viereckigen Tisches niederließ. “Warum, bist du hier?”, wollte ich wissen und dachte an den Auftrag von dem er gesprochen hatte. “Sesshomaru, schickt mich.” “Äh, was?”, stach es mir rot glühend in die Wangen. Warum schickte Sesshomaru denn den Schwertschmied zu mir? “Lässt du mich mal ausreden, unhöfliches Gör?!”, brummte der Schmied, schnappte sich die Tasse Tee und trank einige schlucke. “Er schickt mich, um dir einen Talisman zu geben. Er war recht präzise und ich musste ihn noch heute fertigen. Zum Glück war es nichts Großes und auch keine Waffe.” “Was ist es?”, wollte auch Myoga wissen. Hatten die beiden sich etwa auf dem Weg zu mir getroffen? “Einen Ring.” Geschockt weitete ich meine Augen und bedeckte sofort den Finger meiner rechten Hand, an dem ein Ring platz finden könnte, wenn mich jemals jemand um meine Hand bat. Was hatte das alles denn nun zu bedeuten?! “Er muss auf ein Konzil ins Ausland”, begann der Schmied zu erklären, “und er wünschte sich ein Schutzsiegel von mir. In einer Form die wenig auffallen würde. Er nannte mir Schmuck als Auswahl und ich dachte, so einen Ring, wirst du gerne mögen, Kagome.” Nun fand ich die Idee schon fast süß, auch wenn sie nicht vom Dayokai kam. Totosei hatte sich wirklich Gedanken darum gemacht, was mir gefallen würde und somit entließ ich meine Finger wieder und lockerte meine Haltung. Aber eine Frage brannte mir dann doch auf der Zunge: “Wieso ein Schutzsiegel? Inuyasha, Shippo und Kirara sind doch bei mir.” “Er kam mir sehr, wie soll ich sagen, ernst rüber. Es scheint wohl irgendein Problem bei eurem Fluch zu geben und da er fort muss, wollte er es so.”, schlüsselte Myoga auf. Totosei rieb sich seinen Bart und seufzte mit geschlossenen Augen. “Nimm seine bitte am besten einfach an, denn sonst wird er mir nur Feuer unterm Hintern machen, sollte er diesen Ring morgen nicht bei dir sehen, bevor er sich verabschiedet.” Na es wurde ja immer besser, kochte die Wut in mir hoch. Da musste ich von den beiden lieben und vertrauten Yokai vor mir erfahren, das Sesshomaru das Land verließ, schön und gut, da wir ohnehin auf Abstand gehen wollten, wegen unseres Fehlers. Aber nun, sagten sie mir auch noch das es bereits morgen soweit war und er sich anscheinend von mir verabschieden wollte, ohne das ich etwas davon wusste? Ich nahm mir sofort vor, den Dayokai zur rede zu stellen und entschuldigte mich kurz bei den Beiden Yokai, griff mein Smartphone und schloss mich in meinem Bad ein. Auf der geschlossenen Toilette sitzend suchte ich den Chat von Sesshomaru heraus und tippte wütend meine Nachricht. >Wann wolltest du mir von unserem Treffen Morgen erzählen?! Und danke für die Info, das du gleich das Land verlässt, nur, weil<, wollte ich den letzten Satz anhängen und löschte die Worte dann doch wieder und änderte sie in: >Eine Info über dein Konzil im Ausland, wäre schön gewesen.< Die Häkchen wurden blau und ich erkannte, das er bereits eine Antwort schrieb. >Ich muss gehen und habe dir versprochen, auf dich acht zu geben.<, war seine Antwort. Mein Herz schlug auf, ich schluckte und meine Beine pressten sich aneinander. Er hatte es mir versprochen, das stimmte, aber musste es gleich ein Siegel sein? Im Grunde genommen, war ich doch nicht allein und er mir zu keinem Schutz verpflichtet, nur, weil wir.. Oh, Kagome, worin hast du dich da reingeritten? Seufzend las ich noch die Antwort von Inuyasha, das er versuchen würde weg zu sein, bevor ich nach Hause kam und man sich dann für weitere Dinge zusammensetzen würde, sobald ich mich dazu bereit fühlen würde. Mulmig ging ich zurück ins Wohnzimmer und sah wie die beiden Yokai sich fröhlich über die Kekse hermachten, während Totosei seinen Hammer stramm gen Zimmerdecke hielt und mich dann musterte als ich näher kam. “Gib mir deine Hand, Mädchen”, bat er in seinem gewohnten schroffen Ton und ich tat, wie er verlangte, setze mich neben ihn und musterte seine knöchrigen mit krallen gekrönten Finger. Seine Fingerkuppeln waren allesamt rau wie Schmürgelpapier, als er über die Handwurzel meines Ringfingers glitt und ihn abzumessen schien. Nachdem er fertig war, stand er auf und holte einen goldenen Bogen heraus. Er war bereits zu einer fast vollendeten Kreisform geschmiedet, jedoch noch etwas zu groß. Der alte Mann ging zum Fenster, stieg hinaus und zusammen mit Myoga folgten wir ihm. Totosei hatte ein großes Päckchen, eingewickelt in einem Tuch dabei und wickelte das bunt bemusterte Tuch ab. Zum Vorschein kam ein Schmiedestein, auf den er das gebogene Metall legte. Der Hammer schwang hoch in die Luft als er seine Wangen aufblähte und einen schwall Feuer auf den Schmiedestein hinabließ. “Hol mir Wasser, Mädchen!”, gurgelte er und hatte dies wohl nicht dabei. Eilig lief ich durch die Wohnung und entschied mich für einen meiner kleinen Putzeimer. Diesen füllte ich und brachte ihm den Schmied. Das Metall glühte bereits hellstrahlend und nur kurze Klopfer später, griff der Schmied das Metall mit einer kleinen Zange, die er aus seinem Hemdkragen fischte und warf das Kleingut ins Wasser. “So etwas kleines, habe ich schon lange nicht mehr geschmiedet!” “Zeig mal her!”, bat Myoga und sprang auf das Knie des Schmiedes. Totosei wartete noch einige Sekunden ab, griff dann ins Wasser und zog einen kleinen, goldenen Ring hervor. Er musterte ihn genaustens und sah dann zu mir. “Hier, Mädchen. Ein Ring aus dem Zahn eines Hundeyokais.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)