Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 40: Konzil (Sesshomaru) ------------------------------- 40 Konzil (Sesshomaru) Ich ließ den Wecker einige Male klingeln, hoffte, ja bangte sogar davor, das sie erwachen würde. Ich wollte jede Sekunde lang mit ihr verbringen. Sie lag in meinem Arm, die ganze Nacht. Schnell war sie eingeschlafen. Verständlich, denn ich hatte mich kaum zügeln können. Zu sehr hatte ihr Körper auf den meinen reagiert. Ihr enges Fleisch hatte mich jungfräulich empfangen und mir alle Sinne geraubt. Ich konnte zwischendurch nur noch ihren Geruch, ihre Laute und ausschließlich sie wahrnehmen. Sie war zum Mittelpunkt meines Seins geworden, in eben diesen Stunden in denen ich sie liebte. Warum hätte es nicht ewig sein können?, bedauerte ich und musterte ihr Ohr. Einige Male hatte ich mich vorgebeugt, in der Hoffnung, den Mut zu finden, es ihr zu sagen. Doch die alleinige Vorstellung, das sie davon aufwachte und dann Hals über Kopf hinauslief, hatte mich abgeschreckt. Außerdem würde es nichts bringen. Meine Gefühle taten hier nichts zur Sache. Sie hatte sich mir ausschließlich hingegeben, weil sie sich einsam gefühlt hatte. Sie war verletzt, am Boden zerstört und hatte eine Schulter zum Ausweinen gesucht. Das ich ihr nun doch mehr, als nur meine Schulter angeboten hatte, war wahrlich aus dem Ruder gelaufen. Aber es hatte sie abgelenkt. Ihren Körper entspannt, auch wenn er kurzzeitig aufs Äußerste gespannt war. Ihre Ektase hatte wunderschön ausgesehen. Ihr schweißnasser Körper, welcher sich unter meinem wand. Ihre Beine die mich umschlungen hielten, während ich selbst in einem heftigen Höhepunkt kam. Sie hatte eine unglaubliche Gewalt über mich entwickelt. Das nächste klingeln jedoch wurde zu meinem Feind. Ihr Körper regte sich, wobei sie nicht sofort erkannte, wo sie zu sein schien. Mit jeder Faser meines Körpers versuchte ich die letzten Sekunden zu genießen und alles auszukosten. Ihre Augen schlugen auf, erkannten ihre Umgebung, ihre Haltung ihren Fehler, den sie begangen hatte. Eilig strampeln sie sich frei, würdigte mich keines Blickes, bis sie ihre Kleidung schützend vor ihre vollen Brüste geklaubt hatte und innehielt. Vorsichtig lugten ihre blauen Augen durch den schwarzen Wimpernkranz zu mir und alles was ich tun konnte, war meine Maske aufzusetzen und so zu tun, als würde es mich nicht berühren. Monoton stand ich auf und kleidet mich an, warf ihr nebenbei ihre Kleidung von unserem Shoppingausflug zu und verabschiedete mich damit, das ich das Frühstück bereiten würde, während sie duschen gehen konnte. In der Küche lehnte ich meinen Kopf an die Küchenschränke. Was machte ich mir selbst nur vor? Dies war meine Gelegenheit gewesen, ihr alles zu sagen. Ihr meine Gefühle zu gestehen und sie damit vielleicht für mich zu gewinnen. Nicht jetzt sofort, aber sie wüsste es und könnte darüber nachdenken. Aber der Gedanke des Verrates schlich sich wieder empor. Ich hatte meinem Bruder die Freundin förmlich ausgespannt. Natürlich war er es, der sie von sich wegstieß. Aber ich hätte sie nicht in dieser Art auffangen sollen. Hatte es nicht gedurft, sie als erstes zu beschmutzen. Aber nun war es geschehen und Kagome würde es als Fehler ansehen. Sie würde sich dafür geißeln und quälen. Deshalb war mein Vorschlag der richtige gewesen. Wir mussten es als Fehler quittieren und niemals mehr darüber ein Wort verlieren. Allein die Erinnerungen daran, würden mir bleiben. Das musste genügen. Beim Frühstück schwiegen wir, auch wenn ich spürte, das sie etwas sagen wollte. Die Worte brannten ihr auf der Zunge und während sie ihren Reis, Körnchen für Körnchen, von einer Tellerseite zur anderen transportierte, setzte ich sie selbst daran fest. Sie überraschte mich. Nach einem kurzen Schlagabtausch, versetze sie meinem Herzen einen Stillstand, als sie sagte, das sie es gewollt hatte. Sie hatte mich gewollt, die Nähe, den Sex. Mein Herz stolperte weiter, als ich monoton die Scherben in meiner Handfläche betrachtete, den Kaffee welcher sich über den Tisch ausbreitete. Das hatte sie doch nicht wirklich gesagt? Nicht wirklich dabei gespürt oder? Liebevoll und mütterlich wie sie war, befreite sie meine Hand von den Scherben, trocknet dürftig den Tisch und mein Hirn bekam endlich wieder genug Blut, um zu handeln. Schneller als die Vernunft, packte ich sie, zog sie auf meinen Schoß und nahm mir das, was ich so sehr wollte. Ihre Nähe, ihre Liebe. Kurz erwiderte sie die Bewegungen auf meinen Lippen, die ich ihr aufgedrückt hatte. Ob sie haderte? Sicher, denn sie beendete es, sagte die Worte die alles beenden würden. Deklarierte es als Fehler, der nie mehr begangen werden dürfte. Ich ließ von ihr ab, wendete mich meiner Hand zu und wusch die feinen Splitter aus meiner Haut. Erneut sprach sie mich an, bevor sie sich verabschiedete. Es war schön, hatte sie gesagt. Brachte mir damit nur noch mehr Schmerz in die linke Brust. Aber sie bewies Mut und war erwachsen. Auch wenn unsere Leidenschaft gigantisch gewesen war, es war und blieb ein Fehler. Das erinnerte mich an ein Gespräch, welches ich in meiner Jugend mit Vater geführt hatte. * Damals als er noch gefürchtet wurde, reisten wir durch das Land und er zeigte mir etwas von seinen Aufgaben. Mutter hatte ebenfalls zu tun und somit hatte er beschlossen, sich meiner anzunehmen. Der erste Gang auf Erden war Aufregung pur. Alles war unbekannt. Aber ich steckte meine kindlichen, welpenhaften Gedanken weg und gab mich so, wie es vom Sohn eines Taishos verlangt wurde. An einem mondbeschienenden Abend, saßen wir auf einer Lichtung. Das Schlachtfeld und die damit verbundenen Leichen der unzähligen Yokai, die Vater niedergestreckt hatte, lag hinter uns. Das Blut klebte nicht mehr an seinen Händen, er ertrug das warme Gefühl niemals lange, doch ich roch es noch immer. „Der Kampf, war wahrlich ein gelungener, verehrter Vater”, lobte ich ehrfürchtig seine Taten und bekam somit kurz seine Augen gezeigt, obwohl sich seine Haltung nicht veränderte. “Ich musste ihre Hoffnung zerschlagen. Viele sind als Leien gestorben, angetrieben durch die falschen Ansichten und Wünsche. Das darfst du nicht vergessen.” “Ihre Hoffnung? Ihre Ansichten und Wünsche waren falsch!” “Falschheit, besiegt die Hoffnung nicht”, sagte er und schloss die Augen bevor er weitersprach: “Stell dir einmal eine Tür vor. Egal wie prächtig oder harmlos sie erscheint, sie erfüllt ihren Nutzen nur, wenn sie entweder geschlossen, oder geöffnet ist.” Verwirrt nickte ich und versuchte mir das Bild einer Tür vorzustellen. Was wollte er mir damit nur sagen? “Wenn du sie schließt, lässt sie niemanden hindurch, wenn du das nicht willst. Ist sie geöffnet, lädst du diejenigen herein. Aber was ist, wenn du die Tür einen Spalt weit geöffnet lässt? Ein Schlupfloch sozusagen.” Kurz versuchte ich darauf die richtige Antwort zu finden. Gab es diese überhaupt? In meinen 500 Jahren, hatte mich dies noch niemand gefragt und ich glaubte, nein wusste, das ich nur falsch antworten konnte. “Derjenige könnte Hoffnung haben, hindurch zu kommen, auch wenn ich es vielleicht nicht dulde.” Lächelnd zogen sich die Mundwinkel meines Vaters hinauf. Hatte ich etwa doch das richtige gesagt? * Genau dasselbe hatte Kagome nun mit mir getan. Sie schloss die Tür für eine weitere Tat zwischen uns, doch die Hoffnung zog auf, als sie mir ihre Tür einen Spalt weit geöffnet ließ. Weil sie sagte, das es ihr gefallen hatte und sie es gewollt hatte. Sie pflanzte Hoffnung in mein Herz. Ich beschloss den Kontakt bis auf weiteres großzügig abzubrechen, um keine Fragen aufzuwerfen. Kagomes Geruch nach mir, hatte sich durchs Duschen davongespült und auch das Shampoo würde man wenige Stunden später nicht mehr wahrnehmen. Ihre Kleidung fand ich in meinem Wäschekorb. Irgendwie hatte sie ein Händchen dafür Dinge zurückzulassen. In der Klinik gab ich den Bericht an meinen Kollegen zurück, welchen ich noch am Morgen fertig gegengelesen hatte und wurde von diesem Freudig empfangen. “Maru! Gut das du so schnell damit fertig bist!” “Zweifeltest du daran?”, fragte ich herablassend und brachte ihn dazu schüchtern zu lachen. “Niemals. Du bist eben der schnellste in solchen dingen. Und genau deshalb muss ich dich sprechen.” “Was brauchst du nun?”, fragte ich kühl und studierte die heutigen Vitite-Unterlagen für die frisch operierten. Ebenso musste ich nach meinen Langezeitpatienten sehen. Die Ishas hatten heute beide Frühschicht gehabt und ich somit meine Ruhe am Abend. “Du bist dir der Technik, ja genauso vertraut, wie ich.”, fing mein Kollege namens Yara an und ich lauschte ihm eher nebensächlich. “Nun wollen die Investoren der Studie, das ich nach Deutschland reise und dort den Ärzten einen Vortrag halte. Ebenso soll es ein dreimonatiges Lernprogramm für sie geben.” “Klingt sehr gut für dein Projekt. Aber was, hat das mit mir zu tun?”, brummte ich nebenbei und unterschrieb nun einige Akten für Entlassungen. “Naja. Meine Frau bekommt in wenigen Wochen unser Kind und ich kann hier nicht weg.” “Dein ernst? Dieser Job finanziert euch erst die Möglichkeit für ein Kind”, warf ich ihm vor seine Arbeit nicht an erste Stelle zu setzen. Meine Verschlossenheit, würde mir noch zum Verhängnis werden, aber anders konnte ich die Gefühle in meinem Herzen und die Gedanken an ihre blauen Augen einfach nicht unterdrücken. “Ich weiß, was du davon hältst, Maru! Du bist eben Single und lebst dieses Leben als Arzt. Und genau deshalb, habe ich sofort an dich gedacht!” “Ist das so?” fragte ich Sarkastisch. “Ja! Ich hatte gedacht, wenn es dich interessiert, könntest du doch, an meiner statt, dort hinreisen. Du bist genauso gut informiert, wie ich, in dieser Forschung, kannst die Technik genauso gut, wie ich und wärst perfekt in deiner aktuellen familiären Lage, mal für drei Monate ins Ausland zu gehen.”, ratterte er herunter und ich verzog die Augenbraune. Versuchte er mir gerade diesen Auslandjob schmackhaft zu machen? Eigentlich würde es mir sogar in die Karten spielen, da ich Kagome aus dem Weg gehen wollte. Aber wäre sie durch die anderen genug gesichert? “Ich habe sogar schon mit Professor Isha gesprochen und er wäre einverstanden, solange dort alles gut verläuft.” “Habt ihr euch das so gedacht, ja? Meinst du ich habe keine Verpflichtungen, nur weil ich Single bin?”, warf ich Yara vor und setze mich in Bewegung. Er folgte mir, hatte heute mit mir zusammen Dienst und würde meine schlechte laune aushalten müssen, wenn er das falsche sagte. “Ach, Maru! Es ist doch auch eine Chance für dich. Du bist schon sehr anerkannt, kannst anderen etwas beibringen und dir wird dort alles bezahlt. Was sind schon drei Monate? Ruck zuck vorbei.”, plapperte er weiter und zählte mir die Vorteile auf. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr kam mir der Gedanke sogar schlüssig vor. So könnte ich dem aktuellen Inferno etwas die Luft nehmen und Abstand zu allem gewinnen, um dann gestärkt zurück zu kehren. Mit Gefühlen die weit und tief in mir vergraben sein würden. “Ich werde es mir überlegen”, wollte ich das Gespräch beenden, doch Yara druckste neben mir herum, brachte mich dazu zu ahnen, was er bereits getan hatte. “Professor Isha, hat bereits alles in die Wege geleitet.” “Was?!”, knurrte ich, gerade noch menschlich genug, das es nicht auffiel, das ich ein wahrer Hundeyokai war und Yara mit nur einem Happs verschlingen und somit töten könnte. Jedoch bemerkte ich einen Geruch, der mir mehr als bekannt war und mich somit von einem wütenden Ausbruch hinwegbrachte. “Darüber reden wir noch, Yara!”, verabschiede ich mich und noch bevor ich dem Geruch folgen musste, kam er auf mich zu und ich sah in die goldenen Augen meines Vaters, welche er an seinen jüngeren Sohn weitergeerbt hatte. Genau diesem wollte ich eigentlich aus dem Weg gehen. “Was machst du hier? Hast du nicht Dienst?” “Genau deshalb bin ich hier. Ich habe gerade einen schwerverletzten hergebracht und dachte ich könnte kurz mit dir, über etwas, reden”, antwortete Inuyasha und ich bat ihn mit einer Handbewegung zu einer Reihe Stühle. Seine Ausrüstung wog schwer an seinen Schultern und ich erkannte das wanken seines Youkis. In wenigen Tagen wäre Neumond. “Worüber musst du sprechen? Ich habe gleich Visite”, bat ich ihn darum diesem Gespräch schnell zu entkommen. “Genau darum geht es sogar”, verwirrte er mich. “Mein Hauptmann, ist aktuell Gast hier.” “Was?!”, erfasste ich blitzschnell und fixierte seine Augen. “Ja. Er hatte einen Suizidversuch, ist schwerverletzt. Aber das ist nicht das, was mich belastet. Er hat mit mir gesprochen”, redete Inuyasha, während ich mein Tablett bereits nach der passenden Akte durchsuchte. Schnell war diese gefunden und ich überflog in Windeseile den Bericht. “Er hat gesprochen? In diesem zustand?” “Ja. Und er hat mich nicht erkannt.” “Nicht erkannt?”, fragte ich kurz angebunden und unterdrückte den Sturm der in meinem inneren tobte. Dieser Mann besaß doch auch noch die Dreistigkeit, sich das Leben nehmen zu wollen, ohne das wir den Wirstgeist verfolgen konnten? “Er weiß nicht mehr, wer ich bin. Die Ishas, haben ihn wieder außer Gefecht gesetzt und dabei ist er fast gestorben.” “Zu viel Beruhigungsmittel.” “Ja. Es ist wirklich eigenartig, Maru”, murmelte Inuyasha und ich sah zu ihm herab. “Und das ausgerechnet jetzt”, brummte ich und bekam den fragenden blick meines Halbbruders geschenkt. “Ich werde für drei Monate nach Deutschland reisen. Für ein Konzil.” “Verdammt. Wenn der Wirtsgeist nun einen anderen Wirt hat, wird es schwierig, Kagome, zu schützen.” “Zum Glück lebt ihr zusammen”, legte ich Inuyasha eine Finte und sah sofort, das er stockte. Ja, lieber Bruder, du hast mir noch gar nichts von deinen Neuigkeiten, bezüglich deiner Freundin erzählt, welche sich verzweifelt in meinen Armen hingegeben hat. Diese Gedanken waren so falsch, aber sie waren einfach Wahr. Mein Halbbruder fürchtete, um den Schutz von Kagome und tat doch einiges dafür, das sie sich in Gefahr begab. Nicht das ich sie je gefährden würde, aber ich hatte alles verkompliziert und musste nun auf Abstand gehen, damit der Fehler, ein Fehler blieb. Inuyasha musste sich zusammen mit Shippo und Kirara einen Plan überlegen. Vielleicht könnte auch der Floh seinen Beitrag leisten, sobald er in wenigen Tagen von seiner Recherche zurückkehrte. “Ich habe sie gestern verlassen. So wie ich es dir gesagt hatte”, gestand Inuyasha und ich nickte. “Ich habe es mir gedacht. Sie rief mich weinend an und ich sprach mit ihr”, log ich und Inuyasha stand auf, nahm seinen Helm und seufzte. “Ich werde meine Sachen morgen früh holen, wenn sie in der Schule ist. Tessaiga bei ihr zu lassen, erscheint mir allerdings richtig.”, bedachte er und wir gingen einige Schritte, bis zur Feuerschutztür. “Da hast du recht. Tessaiga kann dich rufen, sollte etwas in Kagomes Wohnung passieren. Gib am besten auch Myoga Bescheid. Er kann unbemerkt in ihrer Nähe bleiben. Zumindest für die Monate, in denen ich nicht da bin, sollte es genügen.” “Ja, das werde ich machen.”, versprach Inuyasha und hob die Hand zum Abschied. “Gut, das wir nun richtige Brüder sind und deine Ratschläge mir helfen, anstatt mich zu töten”, grinste er verschmitzt und ging. Wenn du doch nur wüsstest, was für ein Verräter ich bin, Inuyasha. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)