Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 35: Kuss ---------------- 35 Kuss Ich konnte es noch gar nicht glauben. Inuyasha und ich würden es als Paar probieren. Es war zwar leider erzwungen, aber ich würde es schon noch schaffen, seine Gefühle für mich zu erwecken. Sie wachsen zu lassen und am Ende würden seine Erinnerungen mich erkennen und damit die Gefühle reaktivieren. Mein Optimismus war grenzenlos und so zog zunächst ein gewisser Alltag ein. Ich musste wieder arbeiten, ebenso wie Inuyasha. Der Oberschulrat meldete sich bei mir, um mir mitzuteilen in welcher Universität ich ab nun untergebracht war, bis man Absehen konnte, wann die verbrannte Schule wieder intakt war. Doch ob ich dann noch zur Uni gehen würde? Der Schaden war immens. Shippo würde mir zu dieser neuen Universität folgen und als Referendar weiterarbeiten, um meinen Schutz zu gewährleisten. Der Feuerwehrhauptmann war in der ersten Woche wieder zugegen gewesen. Inuyasha hatte versucht mehr herauszufinden, ihn mit Finten zu irgendeinem Geständnis oder wissen zu locken. Aber nichts. “Er scheint wie ausgewechselt. Weiß nichts außer das, was er aus den Berichten gelesen hat”, erklärte er mir an einem Abend, an dem wir zufällig beide frei hatten. Ich kochte uns Steaks mit Reis und gedünsteten Gemüse. Gemeinsam aßen wir und sprachen über die neuesten Informationen. “Das ist wirklich eigenartig. Könnte es sein, das sich der Geist einen neuen Wirt gesucht hat?”, fragte ich und versuchte eine Lösung zu finden. “Meinst du?”, fragte Inuyasha und nahm ein Stück Fleisch in den Mund. “Wer weiß?”, fragte ich zurück, zog meinen Fuß unterm Stuhl zurecht. Ob das Mahl vielleicht deshalb erschienen war? Damit der neue Geisterwirt, wusste auf wen er achten musste? War ich dahingehend gebrandmarkt worden? Professor Isha, wollte mich nun wöchentlich einmal sehen und zusammen mit seinem Partner, den ich von nun an als Yosuke duzen durfte und Sesshomaru, wollten sie mein Mal untersuchen. Sie erhofften sich einige Erkenntnisse, die es wohl noch nicht gab. Die Größe und Raffinesse des Fluches imponierten den Professor und er wollte forschen. Ob meine Nerven das aushalten würden? “Wollen wir morgen Abend ausgehen?”, fragte Inuyasha plötzlich und wischte sich gerade den Mund mit seiner Servierte ab. Er hatte bereits leer gegessen, während ich noch nicht einmal richtig angefangen hatte. “Warum nicht. Etwas Abstand von alledem tut uns vielleicht ganz gut”, lächelte ich und spürte meinen freudigen Herzschlag. Ich freute mich sehr das Inuyasha es probieren wollte. “Ja. Außerdem haben wir doch ein Ziel, oder?”, grinste der Hanyou und trank einen Schluck Wasser. “Das stimmt.” Am Abend saßen wir gemeinsam vor dem Fernsehen. Inuyasha spielte etwas auf seinem Smartphone herum und meine Augen wurden immer schwerer. Seit der Professor meinen Knöchel geheilt hatte, schlief ich mehr. Mein Körper verarbeitete wohl noch immer das Youki. Es lag sicher auch an der Arbeit. Wenn nächste Woche noch die Uni einsetzen würde, dann wäre ich abends sicher komplett am Ende. Doch ich war froh. Ich würde nicht in die einsame Wohnung zurückkehren. Inuyasha wäre hier, wann immer seine Schichten es zuließen. Mit diesem Gedanken fielen mir die Augen zu und ich spürte die Wärme der Schulter, an die ich mich angelehnt hatte, gefolgt von einem Arm, der sich um meinen Rücken schlang und näher zu sich zog. Wie oft hatte ich mir gewünscht, ihm so nahe zu sein? Die Wochen vergingen und wir versanken im Alltag. Prüfungen standen an und Inuyasha entpuppte sich in manchen Themen als sehr hilfreich. Geschichte, Technik und auch Sozialwesen, waren seine Steckenpferde. Leider lag ihm Marketing und Mathe ebenso wenig wie mir und ich grübelte in den Abendstunden darüber. Manchmal frage ich Shippo oder Kirara um Rat. Den Dayokai zu fragen, traute ich mich nicht, denn er war kaum noch anzutreffen. Er wollte sicher, das ich mich voll und ganz auf Inuyasha konzentrierte. Ausschließlich bei den Versuchen mit dem Mal an meinem Fuß, sah ich ihn. Aber auch die hatten nachgelassen. Die Ishas machten die letzten beiden Untersuchungen ohne Sesshomaru. Er hatte wohl einige Sonderschichten übernommen und bewachte den Hauptmann, wenn Inuyasha frei hatte und bei mir wachte. Auch die wöchentlichen Abendessen blieben aus, weil wir alle eingespannt waren. Doch was mich wirklich immer mehr Verunsicherte war, das Inuyasha und ich uns nicht nähergekommen waren. Wir hatten die Dates gehabt, hatten schöne und lustige Abende. Auch über die Abenteuer in der Vergangenheit hatten wir gesprochen. Inuyasha wusste wirklich alles, nur war ich nie zugegen. Komisch, dachte ich, denn oft hatte ich den Schlüssel gebracht damit Inuyasha einen Schritt nach vorne tat. Es war verwunderlich. Mehr als eine Umarmung war bis jetzt jedoch nicht passiert. Selbst der schüchterne versuch ihn zum Abschied zu einem Kuss zu animieren, hatte der Hanyou nicht angenommen, auch wenn ich vermutete, das er es bemerkt hatte. Mein Herz wurde deswegen immer etwas schwerer, je mehr Tage vergingen. Ob ich vielleicht einen Versuch starten sollte?, dachte ich und meine Wangen fingen Feuer. Genau in diesem Moment hörte ich den Schlüssel in der Tür klacken und zuckte ertappt zusammen, was Irrsinn war, denn Gedanken konnte Inuyasha ja keine lesen. Schade eigentlich. Ich stand auf und ging ihn an der Wohnungstür begrüßen: “Hallo Inuyasha. Wie war dein Tag?” “Nur kleine Sachen und viele Berichte. Wie läuft das Lernen?”, fragte er zurück und streifte sich die Lederjacke von den Schultern. Er war mit dem Motorrad gefahren und sein Helm lag bereits auf dem Platz, den er bekommen hatte. “Naja. Mathe eben”, seufzte ich und nahm ihm seinen Rucksack ab. “Möchtest du essen?” “Gerne. Ich habe einen Bärenhunger”, gab er zu und folgte mir in die Küche. In der Mikrowelle stand sein Abendessen bereit und ich drehte den Knopf, damit das Gerät seiner Aufgabe nachkommen konnte. Nebenbei packte ich den Inhalt seines Rucksackes aus und fand die Perle, mein Weihnachtsgeschenk, wie immer darin vor. Lächelnd rollte ich die Kugel kurz in meinen Händen und ließ etwas Reiki hineinfließen. Es sollte ihn immer beschützen, war mein Gedanke dabei. Das Klingeln der Mikrowelle veranlasste den Hanyou dazu, den Teller zu entnehmen und sich damit an den Tisch zu setzen. Ich tat es ihm gleich, nachdem ich den Rucksack an die Klinke der Küchentür hängte. Am Morgen würde er sein Lunchpaket, welches ich bereits gerichtet hatte, darin verstauen und in die Frühschicht gehen. “Schmeckts?”, fragte ich nach den ersten bissen seinerseits. Ein lächelndes Nicken erfreute mich. “Du bist wirklich eine tolle Köchin und kümmerst dich ausgezeichnet um alles. Neben Universität, Arbeit und lernen. Du bist eine Powerfrau!”, lobte er und aß weiter. Dieses Lob erfreute mich so sehr das ich wie auf Wolken schwebend seufzte. “Ich mache das gerne!”, beteuerte ich und riss die Augen dann weit auf. Inuyasha hatte sich vorgebeugt, seine Hände auf den Tisch abgestemmt und seine Lippen trafen auf die meinen. Weich und warm, fühlten sie sich an und ich wusste nicht wohin mit meinen Händen. Deswegen legte ich sie an seine Brust, welche von einem einfachen grauen Shirt gekleidet wurde. Ich spürte seinen schnellen Herzschlag unter der linken Brustseite. Meine Empfindungen drehten durch, als er seine Lippen auf meinen bewegte und ich einfach folgte. Solch einen intimen Kuss hatte ich noch nie gehabt. Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Oh Kami, bitte lass mich alles richtig machen! Doch so plötzlich wie der Kuss begonnen hatte, hatte er wieder geendet und der Hanyou wisperte mir zu: “Dennoch, danke ich dir dafür.” Mein wilder Herzschlag ließ einfach nicht mehr nach. Meine Gedanken und Gefühle wirbelten immer mehr auf und ich wünschte mir mehr. Ich wollte Inuyasha noch einmal küssen. Doch den ganzen Abend über kam keine Gelegenheit mehr auf. Inuyasha bot mir an weiterzulernen und ging duschen. Um nicht zu auffällig nach Liebe zu verlangen stimmte ich zu und lernte. Der Hanyou kam frisch geduscht ins Wohnzimmer. Sein Shampoo war ein Genuss für meine Nase und bot mir eine kleine Gänsehaut. Als ich vorsichtig über meine Schulter lugte, beobachtete ich ihn wie er sich, mit nacktem Oberkörper und Jogginghose auf die Couch setze und sich eine Dose Cola öffnete. Flüssigkeit sammelte sich in meinem Mund und ich schluckte diese hinunter. Seine Muskeln, stachen hervor und sahen fein definiert aus. Sie waren zwar feiner und zarter, als Sesshomarus, aber dennoch ausgeprägt. Unbewusst presste ich die Beine aneinander und versuchte mich wieder auf meine Aufgaben zu konzentrieren. Aber das war unheimlich schwer. Mein Hirn dachte nur an den halbnackten Mann der hinter mir auf der Couch saß und eine Gamingshow sah. Nebenbei spielte er am Smartphone. Wie wollte ich mich nur verhalten? Was tun um noch einmal in den Genuss seiner Lippen zu kommen? Am Ende klappte ich meine Ordner zu und stand auf, um zu ihm zu gehen. Direkt neben ihm ließ ich mich nieder und zog die Beine vor mir auf die Couch. „Zu ende gelernt?“, fragte der Hanyou nett und sah zu mir. Ich versank in den goldenen Augen meines geliebten, mein Herz schlug wie wild und mein Bauch kribbelte. „Inuyasha?“, brach ich seine Frage ab, woraufhin er seine Augenbrauen anhob und zurückfrage: „Ja?“ „Kannst du", ich traute mich kaum, es zu fragen, aber nun war es soweit. Ich hatte angefangen, nun musste ich es weiterführen, wenn ich mein Ziel erreichen wollte, „kannst du mich noch einmal küssen?“ Inuyashas Augen erstarrten, bevor er sein Gesicht abwand und sich mit der Hand durch die Haare fuhr. Dann sah er wieder zu mir, schmunzelte und nickte. Ob er wohl auch nervös war? Sekunden vergingen in denen wir beide auf das Zeichen warteten. Inuyasha erkannte, das mir das Herz bis in den Hals schlug und ich den letzten Schritt, die Schwelle der Überwindung, nicht tun konnte. Somit rückte er etwas näher, legte mir seine Hand zwischen die Schulterblätter und schob mich sanft zu sich. Nebenbei kam mir sein Gesicht immer näher und ich schloss schnell die Augen. Ich war einfach zu aufgeregt. Sein Atem streifte meine Lippen und ich roch den süßen Colageschmack darin. Und dann spürte ich sie. Warm, weich und vorsichtig. Meine Hände wanderten wie beim ersten Kuss auf seine Brust, welche zu kochen schien, so warm war sie. Der Kuss begann vorsichtig, forschend und ich befolgte die Bewegungen welche er vormachte. Schnell bemerkte ich aber, das er Forscher wurde, sich unser Atem verschnellerte. Die Bewegungen wurden impulsiver, gefühlvollen. Seine zweite Hand legte sich auf meinen Oberschenkel, während die erste mich näher zog. Bald lag ich unter ihm, wobei sein Körper meinen nicht berührte. Dafür spürte ich etwas anderes an meinen Lippen. Feuchter und mit rauerer Oberfläche. Seine Zunge strich über meine Unterlippe. Mein Körper wusste genau was zu tun war und so öffnete ich meinen Mund einen Spalt weit. Inuyasha drang in meinen Mund und forderte meine Zunge heraus. So intensiv und heiß umspielten wir einander. Meine Beine begannen zu zittern. So nahe war mir noch nie ein Mann gekommen. Und schon gar nicht derjenige, den ich so sehr liebte. Wurde es passieren? Würde ich meine ersten intimen Erfahrungen machen? Mein Herz schlug immer schneller und als Inuyssha sich etwas von mir löste, keuchten wir beide. Dieser Kuss hatte uns den Atem geraubt. Es war unglaublich gewesen. Inuyssha war unglaublich. So ganz anders, als der zurückhaltend Hanyou von damals. Animalisch und intensiv kam er mir nun vor und das gefiel mir. Was würde nun passieren? Fragte ich mich und musterte den Mann vor mir erneut. Seine Brust blähte sich auf und ab. Eine Spur weißer, feiner Härchen führte hinab zu seinem Hosenbund. Ob ich ihn erregt hatte? Es war nicht zu erahnen und ihn darauf anzusprechen wäre unsensibel. Ich wollte alles richtig machen. Dies würde vielleicht der Durchbruch in unserer Beziehung sein. Vielleicht würde er Erinnerungen haben, weil er mir näher sein konnte, als jemals zuvor? Oh Inuyasha, bat ich im Geiste, bitte sag doch etwas. Lass es uns versuchen. Ich liebe dich so sehr. Seine Lippen öffneten sich und meine Hoffnung stieg ins unermessliche als seine Stimme ertönte: „Ich kann das nicht, Kagome. Es tut mir leid.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)