Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 30: Aufklärung ---------------------- 30 Aufklärung „Nun erzähl mir alles", bat meine Mutter und nahm einen Schluck ihres Tees. Die Gefühle die Sesshomarus Nachricht in mir freisetzen, brachten mich durcheinander. Aber ich schob sie beiseite. Nun brauchte meine Mutter ein paar Antworten. „Du kannst dich noch an den Mann erinnern, der vor zwei Monaten in meiner Wohnung, die Tür geöffnet hat?“, begann ich ganz am Anfang und nach kurzem Überlegen nickte meine Mutter. „Der gutaussehende Arzt?“ „Genau. Das ist Sesshomaru, Inuyashas Bruder", erklärte ich und sah wie ihre Augen kurz größer wurden. „Er behandelte meinen Arm, dadurch traf ich ihn. Ich bat ihn um ein Gespräch und dabei erzählte er mir, das auch Inuyasha noch lebt." „Das er >noch< lebt? Das heißt er ist nun 500 Jahre gealtert?“, schlüsselte meine Mutter sofort auf. Ich nickte und rutschte auf der Couch in eine andere Position. Der Fuß wurde hinderlich. „Ja. Er und Sesshomaru, wechselten öfters die Länder, um unentdeckt leben zu können. Es gibt Yokai nach wie vor, doch sie leben eben wie Menschen.“, versuchte ich es in Kurzform zu erklären. „Was hat Inuyasha gesagt, als er dich wiedersah? Er muss sich doch sehr gefreut haben!“, strahlte Mama und versetzte mir einen Stich in die linke Brust. Wenn es doch nur so gewesen wäre. Aber es war alles so kompliziert. „Er erinnert sich nicht mehr an mich“, offenbarte ich. Die Augen meiner Mutter erstarrten kurz, bevor sie leichten Zorn versprühen. „Er hat dich durch diese Zeit vergessen?“, wollte sie wissen. Ein mulmiges Lächeln ließ mich den Kopf seicht schütteln. Ich nahm ihre Hand, da es sie verwirrte. Verständlich, denn das war einfach nicht die Traumvorstellung eines Wiedersehens. „Es liegt ein Fluch auf ihm, der ihm jegliche Erinnerung an mich nimmt.“ „Oh Kami, Kagome! Das..“, sprach meine Mutter geschockt und ich hielt sie mit einer kleinen Handbewegung auf. „Ich konnte ein wenig in ihm lockern, er erkennt nun meinen Namen. Aber ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis er alles wieder weiß." „Du wirst es schaffen. Ich weiß es! Der Anfang ist gemacht und du wirst sein Herz sicher wieder für dich gewinnen!“, gab mir meine Mutter Kraft, welches mein Herz erleichtert aufschlagen ließ. Doch ein dunkler Schleier war dort und legte sich federleicht auf meine Hoffnung. Das Gewicht welches dort lauerte, würde mein Herz zerquetscht, aber noch war die Hoffnung das Schild meines Herzens. „Es ist schwer, Mama.“, murmelte ich. Mama zog mich in ihre Arme und zog mich vorsichtig an sich. „Er hatte eine Frau und beinahe ein Kind", gestand ich, wovor ich Angst hatte. Ihre Hände glitten durch mein Haar, streichelte es sanft und wollten mir halten geben. „Das ist natürlich schwer. Sicher nagt es auch an ihm noch immer. Aber hilf ihm, dies zu überwinden. Inuyasha hat das Glück verdient. Vielleicht kannst du es ihm geben, was er braucht.“ Wieso wusste meine Mutter immerzu, was sie sagen musste, um mein Herz zu erleichtern? „Danke Mama. Ich werde es weiter versuchen", flüsterte ich an ihre Schulter gelehnt und genoss den intimen Moment mit ihr. Es war einige Zeit her, als ich sie das letzte Mal an mich heran gelassen hatte. Umso mehr spürte ich nun ihren Halt und die Wärme. Meine Mutter ließ mich noch etwas schlafen, bis es nach zwei Stunden an der Tür klingelte. Verschlafen öffnete ich die Augen und sah zur Tür des Wohnzimmers, welche in den Flur blicken ließ. „Ich bin zuhause!", hörte ich die tiefergewordene Stimme, meines Bruders. Lächelnd empfing ich seinen Blick, als er nach Mama suchend, mich erblickte. „Oh hallo, Kagome!“, sagte er freudig und ließ seine Schultasche an den Türrahmen gelehnt stehen, um zu mir zu kommen. Kurz musterte er meinen Fuß und setze sich dann vorsichtig zu mir. „Wie geht es dir? Ist dir auch nichts passiert?“ „Mir geht es gut. Noch ein paar Tage, den Fuß schonen", erklärte ich lächelnd und sah die Erleichterung in seinen Augen. Er war zwar gewachsen und hatte einige kantige Züge bekommen, aber seine Augen verrieten mir alles. Mama kam herein und trug ein Tablett mit Kuchen in den Händen. „Willkommen zuhause, Sota. Du kommst gerade richtig. Gehst du Opa aus dem Tempel holen?“, begrüßte sie ihn mit einer Einladung und einer kleinen Bitte. Mein Bruder war natürlich gehorsam und verließ den Raum. Mama richtete den Tisch her und ich schob mich etwas ungelenk von der Couch. „Hast du noch große Schmerzen?“, fragte Mama und ich schüttelte den Kopf. Eine Lüge, denn es war kaum auszuhalten. Der rothaarige Doktor musste etwas getan haben, um den Schmerz zu lindern, welche Wirkung nun nachließ. In diesem Moment, ich hatte mich gerade an den Esstisch gesetzt und rieb mir über den Knöchel, klingelte es an der Tür. „Nanu? Sota hat dich einen Schlüssel", fragte sich meine Mutter beiläufig und schenkte bereits den Tee für Opa ein, in den sie anschließend noch drei Löffelchen Zucker geben würde. Xylit den er niemals entdecken durfte, weil Mama ihn heimlich hineingab, damit Opa etwas zuckerfreier, durchs Leben zog. Als sich nach längeren Sekunden immer noch nichts tat, stand Mama auf und ging zur Tür. Es musste jemand anders sein, dachte ich und liebäugelt schon mit dem Stück Erdbeerkuchen, welches fein angerichtet vor mir stand. Mein Magen knurrte und ich konnte dem Anblick nicht wiedersehen. Da ich nicht damit rechnete, das der klingelnde Besuch für mich gedacht war, traf es mich wie einen Schock, als ich silbriges Haar erblickte und die Stimme aus dem Flur erkannte, die gerade ins Wohnzimmer trat. „Schön, das Sie nach meiner Tochter sehen!“, bedachte Mama ihn und ich schluckte nur hart, bevor ich ihm begrüßte: „Maru. Was machst du denn hier?“ Der Dayokai blieb nicht lange stehen, denn Mama bat ihn kurzerhand dazu, Platz zu nehmen und mit uns Tee zu trinken. Sesshomaru wank zwar ab, wurde jedoch zum Anstand, nach seinen Wünschen befragt, wodurch er sich, nach der Hartnäckigkeit meiner Mutter, zu einem Kaffee breitschlagen ließ. Mama verschwand aus dem Raum und die goldenen Augen trafen auf meine. „Wie geht es dir?“, fragte er knapp, ohne mich direkt beim Namen zu nennen. Mein Herz schlug einen Takt schneller, denn er hatte mir ja offenbart, das er sich Sorgen gemacht hatte. „Alles gut", plumpste es aus meinem Mund. Wieso war ich nur so nervös in diesem Moment. „Aber was machst du hier?“, stellte ich erneut die Frage und fühlte den erhöhten Herzschlag wieder immens in meinem Hirn rauschen. Das musste sein Youki sein, welches dies in mir bewirkte. Alles andere könnte nicht sein. „Inuyasha will mit uns reden. Ich wollte dich abholen und fragen, ob wir das bei dir machen können. Ich denke, du hast die passenden Beweise, damit er uns glaubt.“ Das war also sein Grund. Kurz zog sich das schlagen meines Herzens, in die Zeitlupe zurück. Er war also da, um mich abzuholen. Nicht um sich nach mir zu erkundigenden. „Er braucht sicher Antworten. Hat er die Barriere gespürt?“, fragte ich, nahm die Gabel und stocherte, an der Flanke des Kuchenstückes herum. „Das hat er. Außerdem hast du seinen Namen genannt.“ Erschrocken fuhr mein Kopf hoch und das ließ mich zusammenzucken als mein Fuß einen Blitzschlag durchfuhr. Autsch! Dies blieb dem Dayokai nicht verborgen und er mustere meinen Arm, mit deren Hand ich über die Stelle rieb. „Das muss im Affekt passiert sein", versuchte ich mich zu entschuldigen. „Sicherluch. Doch es bringt mich zum Schluss, das wir es ihm sagen sollten", erklärte er und als ich meine blauen Augen hob fixierte er sie sofort. „Er muss die Wahrheit über dich wissen." „Du meinst?“, fragte ich hastig und hörte dann meine Mutter eintreten. Sie trällerte etwas herum, nahm mir die Chance, mehr mit Sesshomaru zu besprechen. Sota kam mit meinem Opa herein, der mich zunächst liebevoll begrüßte und sich dann mit schmalen Augen, dem unbekannten Gast widmete. Ich wusste genau, welches Wort ihm auf der Zunge lag, aber er konnte es ja nicht einfach so sagen. Opa wusste das Sesshomaru ein Yokai war. Der Dayokai begrüßte meine restliche Familie und gemeinsam aßen wir Kuchen. Wobei Sesshomaru sich heraushielt und einfach seinen Kaffee trank. Mama und ich versuchten etwas Smalltalk zu führen, wodurch wir Opa und Sota immer etwas einbeziehen konnten. Als Sesshomaru mir dann aber einen intensiveren Blick zuwarf, als zuvor, wusste ich, das er los wollte. „Mama. Maru bringt mich nach Hause. Ein paar Freunde wollten mich noch besuchen kommen", versuchte ich den Plan so gut es ging zu verpacken. Meine Mutter wusste sofort wen ich meinte, wenn ich meine Freunde sagte und durchschaute, das ich nicht Eri und Yuka meinte. Doch sie spielte das Spiel mit: „Du könntest sie dich hier begrüßen.“, schlug sie vor ohne es ernst zu meinen. „Aber du willst sicher auch in deine eigenen vier Wände." „Ja, Mama. Ich möchte mich umziehen und später in meinem eigenen Bett schlafen. Ist das okay?“, fragte ich zuckersüß. Ich konnte förmlich spüren, wie Sesshomaru die Augen verdrehte, während er mit geschlossenen, einen Schluck Kaffee nahm. „Na dann lass dich nach Hause bringen. Ich denke, der Herr Doktor, weiß genau, wie er das schafft.", sagte sie hochachtungsvoll und doch glitten mir zweideutig Dinge durch den Kopf. Wie Sesshomaru mich auf seine Arme heben würde und über die Schwelle meiner Wohnung trug. „Machen Sie sich keine sorgen", bedachte der Dayokai meine Mutter und stand dann auf. Er gab jedem kurz die Hand, verabschiedete sich und kam dann zu mir. Er reichte mir die Hand als stütze und mein Herz stolperte sofort. Warum tat es das? Achja, das Youki. Es musste es einfach sein. Mit Leichtigkeit zog er mich hinauf und ich tat alles, um meinen Schmerz im Fuß zu unterdrücken. Mit einer kurzen Verabschiedung via winkender Hand, führte er mich nach draußen. Mama folgte, aus anstand natürlich, und gab mir meine Tasche, sowie die Schuhe in die Hand. Verwundert fragte ich, warum sie sie mir direkt in die Hand gab, aber Sesshomaru sorgte schneller für die Antwort, wie mir lieb war. Er wickelte die Jacke um meine Schultern, ging leicht in die Knie, nur um mich jeweils in den Knien und am Rücken zu packen und auf seine Arme zu ziehen. Mit hochrotem Kopf sah ich ihn an, versuchte den kicherte Blick meiner Mutter zu ignorieren. Sesshomaru bedankte sich für den Kaffee und Schritt hinaus in die Kälte der Nachmittagssonne. Heute fiel kein Schnee, aber das machte es nur noch kälter. „Du kannst mich ruhig laufen lassen", schmollte ich leise und kam mir unwohl vor. Der Dayokai sah mir mit einem Schrauben ins Gesicht und schmunzelte. „Als ob du mit diesem Fuß laufen könntest. Ich kann beinahe dabei zusehen, wie er anschwillt. Ich werde dir, bei mir, eine Textur mischen.“, machte er sich lächerlich über mich und ging zielstrebig den kleinen Pfad entlang, der zu meiner Wohnung führte. Er kam vorbei an dem Schrein, indem jener Brunnen versteckt war. Seine Augen flohen zu dem kleinen Häuschen und ich folgte diesen, anstatt ihn dafür zu Rügen, das er so mit mir sprach. „Dort ist also das Portal?“, wollte er wissen und ich nickte. Mehr sagte er dazu nicht und ging einfach weiter. Knirschend lauschte ich dem Schnee unter seinen Füßen, lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an. Der Brunnen. Ob er sich je wieder öffnen würde? Und wenn ja, hatte sich bis dahin nicht genug geändert, um den Versuch nicht zu tun? Würde ich dann überhaupt noch zurückwollen? An meiner Wohnung angekommen erkannte ich den jungen Hanyou, welcher davor wartete. Sein Blick hob sich, während seine Augenbrauen sich zusammenzogen. Meine Haltung auf Sesshomarus Arm, ließ sicher ein falsches Bild erscheinen. Ich rappelte mich auf und hörte schon Sesshomarus Stimme: „Ihr Fuß scheint doch mehr verletzt, als gedacht“, erklärte er Inyuasha, der seine Augen über meine Knöchel fahren ließ. „Gut, das du sie ohne Probleme tragen kannst, Sesshomaru", sprach er seinen Bruder mit wirklichen Namen an. Ich sah geschockt zu dem Dayokai auf, welcher mit wissender Miene, wohl genau wusste das Inuyasha uns nun keinen Fehler mehr erlauben würde. „Lasst uns erst einmal hineingehen. Dann reden wir.", befand der ehemalige Lord und der Hanyou stimmte schweigend zu. Aus meiner Tasche holte ich den Schlüssel, wollte nun endlich heruntergelassen werden und Sesshomaru gab seinen wiederstand, überraschenderweise auf. Auf einem Bein, schloss ich die Tür auf und humpelte die ersten Schritte hinein. Die beiden Männer folgten mir und ich bat sie ins Wohnzimmer. Sesshomaru wusste den Weg und Inuyasha setze sich mit verschränkt Armen auf sie Couch. Sein Blick flog durch den Raum. Man sah ihm, das rattern in seinen Gedanken, förmlich an. Er roch sicher den Medizinkoffer in meinem Bad, ob er such das Foto erkennen würde, welches an der Wand hing und sowohl Sesshomaru und auch Shippo sofort aufgefallen war? Für mich brannte es sich gerade sinnbildlich durch die Wand. Es war der Beweis aller Beweise und was würde Inuyasha nur dazu sahen? Ich hatte ihn nun zwei Monate belogen. Belogen das ich ihn kannte, das ich wusste wer und was er war. Das ich ihn damals nähergekommen war und wir uns einmal geliebt hatten. Auch wenn nie etwas passiert war, was einer Beziehung gleichkam, so war da dieses Band. Ich bereitete eine Flasche Wasser zu, welche ich mir unter den Arm klemmte und nahm drei Gläser in die Hand und humpelte zum Wohnzimmer. Beide Männer rührten sich, aber ich machte klar, das alles in Orndung war. Nachdem ich alles abgestellt hatte, ließ ich mich auf dem kleinen Hocker nieder, der zu meiner Couch gehörte und streckte, unter Schmerzen das Bein weit aus. „Wie geht es dir?“, fragte Inuyasha und ich hob meinen Blick in seine Augen. Ich sah die Sorge darin. Doch auch etwas anderes. Es war mehr eine rhetorische Frage, um mir zu zeigen, das er sich ein wenig sorgte. Aber es brannte ihn mehr unter die fingern, was ich mit alledem zu tun hatte. Ich konnte seine Aufregung förmlich mit Händen greifen. „Außer meinem Fuß geht es mir gut, danke Yash", versuchte ich die Deckung zu halten. Inuyasha warf sich in die Couch zurück, hob die Hände auf sein Gesicht und strich dann seine Finger durch die silbernen Fransen. Sesshomsrus Miene vereiste sich. Ein klares Zeichen. Jetzt würde die Frage aller Fragen kommen. Inuyasha seufzte einmal stark aus und beugte sich dann nach vorne. Er stemmte seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkel auf und legte noch einmal kurz den Kopf in seine Hände. Ob er wieder Schmerzen hatte? Sorge zog in mir auf. Jedoch hob er den Blick, setzte sich gerade auf und sah erst Sesshomaru und dann mich an. „Sagt mir nun, was hier los ist!“, befahl er in einem normalen Tonfall, auch wenn ich das Zittern darin heraushören. „Wer genau bist du, Kagome?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)