Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 23: Geschenke --------------------- 23 Geschenke „Nun, zur Überraschung“, verkündete Shippo und schenkte jedem ein Glas Wein ein. Ausnahmsweise ließ ich es zu und nippte vorsichtig an dem leicht süßlichen Weißwein, den er mir empfohlen hatte. „Was ist es?“, fragte ich und bekam ein breites Grinsen geschenkt. „Ich dachte mir, damit wir uns alle etwas mehr kennenlernen, könnten wir ein Fotoshooting machen“, erklärte Shippo und Kirara lächelte schweigend, ging aber voraus in den Nebenraum, welchen ich noch nicht sehen durfte. Auch dort waren überall Kerzen aufgestellt und ebenso ein großer, gemütlicher Sessel. Dahinter prangte ein großer Weihnachtsbaum, der über und über mit bunten Kugeln und Schmuck bestückt war. „Wow!", staunte ich und Shippo grinste mir unentwegt zu. „Gefällt es dir?“, fragte Kirara und nahm mir das Weinglas ab. „Und wie. Aber was habt ihr damit vor?“, wollte ich wissen, wurde sanft am Arm genommen und zur Kulisse geführt. Inuyasha lächelte und dirigierte mich zum Sessel, während er erklärte: „Shippo, ist nebenberuflich Fotograf und wir machen nun ein kleines Weihnachtsshooting. Die Bilder von dir kannst du dann, zum Beispiel, deiner Familie schenken.“ Nun fielen mir auch die großen Belichtungsfenster auf, welche mir gegenüber jeweils einer links und eines rechts abgebaut waren. Der Fuchsyokai nahm eine monströs wirkende Kamera vom anliegenden Wohnzimmertisch und schaltete sie ein. Ein bläuliches Licht erhellte seine schelmischen Züge, als er die letzten Einstellungen machte. „Das ist wirklich eine tolle Überraschung", lobte ich den Vorschlag und sah wie sich Inuyasha abwenden wollte. „Bleib hier!“, bat ich und ergriff seine Hand. Warm zuckte sie zusammen und die Augen des Besitzers sahen überrascht zu mir. „Das erste Foto, will ich nicht allein machen." „O-okay", stimmte Inuyasha zu und entzog mir die Hand. Er rieb sich über die Haut, die ich berührt hatte und nahm dann neben mir, auf der Sessellehne Platz. „Na, das sieht doch super aus!“, freute sich der Fotograf und seine hübsche Assistentin, machte noch ein paar Anweisungen: „Überschlag deine Beine, Yash. Und Kagome, streck deinen Rücken etwas durch." Wir Taten was sie sagte und schon erleuchtete ein heller Blitz den Raum. Surrend zog sich ein langer Ton durch den Raum, während die Belichtung aus ging. Kirara wendete sich einem Laptop zu, der am Übergang von Esszimmer ins Wohnzimmer, stand. „Sehr schön. Richtig elegant", lobte sie und noch ein paar Male schoss Shippo diese Pose ab. „Nun aber mal Quatsch!“, kicherte Kirara und ich blinzelte. Was sollte ich denn nun tun? Aber mein Shootingpartner, hatte schon eine Idee und rutschte über die Lehne zu mir, schlang einen Arm um meine Taille und zog mich ebenso in eine halbschräge Pose. Inuyasha grinste breit, brachte auch mich dazu und schon erhellte sich der Raum. „So nun ihr beide alleine. Dann wechseln wir, wenn ihr wollt.“, dirigierte Shippo und somit wurden jeweils von Inuyasha, mir und auch Kirara Bilder geschossen. Nachdem ich Sesshomaru auch dazu bringen konnte, indem ich ihn lieb bat, ließ auch er es zu. Seine Bilder hätten das Titelblatt eines Modelmagazins krönen können. Shippo schaffte sogar, ein Bild mit mir und Sesshomaru zu ergattern, da er meinte, das etwas Weiblichkeit fehlen würde. Zum Schluss machten wir Gruppenfotos. Elegant fanden wir alle einen Platz auf dem Sessel, doch bald begann Shippo seiner liebsten in die Seite zu stechen und somit zum Lachen zu bringen. Das amüsierte mich so sehr, das ich bald Tränen lachte und Inuyasha dazu brachte, auch mich zu reizen. Er war nicht provokant oder aufdringlich, doch ich sah, das es ihm gefiel mich zu ärgern. Sesshomaru rollte die Augen und ganz nebenbei schoss die Kamera eine Batterie Bilder. Nachdem wir das Shooting beendet hatten, gesellten wir uns in das Esszimmer. Ich trank mein Weinglas leer und Kirara füllte mir nach. „Nicht so viel!", brummte Sesshomaru überraschend und ich funkelte ihn an. „Lass sie doch!“, ergriff Kirara Partei und ich grinste hämisch. Ein dichtes Tuch flatterte bereits in meinem Hirn umher. Der Blick des Dayokais lag nun still auf mir. Wartete er auf den richtigen Moment das Gespräch weiter zu führen? Ich genoss den Abend gerade so sehr, hatte Spaß und wollte meine Besprechung später im Wagen mit ihm führen, wenn er mich nach Hause fuhr. Da müsste er einfach mal warten, beschloss ich. „Ich habe euch, auch noch eine Überraschung mitgebracht", erklärte ich und hob den Finger. Die Anwesenden sahen fragend zu mir, bevor ich aufstand und meine Tüte herbeiholte, welche ich im Flur zurückgelassen hatte. „Ein paar Geschenke, müssen sein", grinste ich dann und hob die Tüte auf Kopfhöhe an. „Aber wir hatten doch gesagt, wir holen nichts, Kagome!", ging Inuyasha dazwischen und ich erkannte den leichten roten Schimmer auf seinen Wangen. „Es ist wirklich nichts Großes. Außerdem ein kleiner Dank, für die nette Einladung und nun auch das Shooting", stellte ich klar und nahm an meinem Stuhl Platz. Sesshomaru sah ruhig zu mir. Sicher prüfte er bereits den Inhalt der Tüte mit seiner Nase, doch natürlich konnte er auch nicht alles herausfinden, was sich darin befand. Somit verteilte ich die Päckchen und den Korb für Shippo und Kirara. „Das ist aber lieb von dir. Vielen Dank!", freute sich Shippo und fischte sich sogleich einen Lolli heraus. „Ich liebe Süßigkeiten!“, grinste er frech. Kirara bedankte sich auch und lehnte sich an ihren Liebsten. Wieder einmal, befand ich die beiden als sehr verliebt und innig. Sesshomaru, musste ich mit einem fragenden Blick anstupsen, damit er das Päckchen in die Hand nahm und zuerst den Hundesticker entfernte. Dabei sendete er mir einen nickenden Blick zu, verurteilte dennoch gleichzeitig dieses klischeehafte Getue. Seine Finger zerrissen das Geschenkpapier und die Schachtel kam zum Vorschein. Er öffnete sie und hob die Augenbrauen. Kurz zuckte sein Mundwinkel zu einem Schmunzeln und danach sah er mir in die Augen. „Vielen Dank!" „Ohoo, so etwas aus deinem Mund!“, stichelte Inuyasha und zog dann ebenso seine Verpackung auf. Die Folienverpackung, welche ich mit einem roten Band geziert hatte, kam zum Vorschein und ließ einen Blick auf den glänzenden Inhalt zu. Die rosafarbene Glaskugel mit dem Schlüsselanhänger ließ Inuyashas Freude kurz schwinden, bevor er seinen überraschten Blick zu mir hob und sich bedankte: „Danke. Ein sehr schönes Geschenk.“ „Es freut mich sehr, das sie euch gefallen. Danke für diesen schönen Abend", gab ich zurück und gemeinsam stießen wir mit Wein an. Der Wein allerdings wurde mir zum Verhängnis, sodass einige Stunden später, wir hatten noch über alles Mögliche gesprochen, Inuyasha mich stützen musste, damit ich aufstehen konnte. Sesshomaru hatte einige Minuten zuvor beschlossen, den Abend zu beenden. Ich müsse ins Bett, zusammen mit einer Flasche Wasser und Kopfschmerztabletten, wie er meinte. „Ich helfe dir, Maru", bot Inuyasha an und hob mich geschickt auf seine Arme. Ich Umschlag seinem Hals mit meinen Armen, um mich fest zu halten. Ebenso nutze ich es aus, seine Nähe zu spüren und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter. „Du bist so warm, Yasha", lallte ich flüsternd. Ich wusste nicht das Inuyahsas Blick sich kurz auf meinem Gesicht vereiste, doch ich spürte den Griff den er fester auf meinen Körper wirken ließ. Doch meine Augen schlossen sich so hart und ergiebig, das ich es nicht einmal mehr spürte, das sich mir der Magen umdrehte. Plötzlich riss ich meine Augen auf und strampelte wild in Inuyashas Armen herum. „Hey! Was zum?!“, fragte er überrascht und konnte mich nicht halten. Ächzend fiel ich zu Boden, presste meine Hand vor den Mund und schluckte heftig. „Sie erbricht gleich!“, hörte ich Sesshomaru, der das gurgelnde Geräusch in meiner Speiseröhre zuerst vernahm und mich packte. Schneller als gedacht saß ich vor der Toilette, wurde harsch an meinen Haaren gepackt und darüber gedrückt. Zum Glück, denn keine Millisekunde später, kam alles hoch. „Oh Kami", brummte Inuyasha von Seiten der Tür aus und die Scham kroch unmittelbar, aber unglaublich heftig in meine Brust. Noch peinlicher konnte es gar nicht sein! „Stell dich nicht an. Du siehst doch weit schlimmeres. Bring mir ein Handtuch und mach dein Bett frei. Sie muss schlafen, sobald sie fertig ist", hörte ich Sesshomarus Anweisungen und die Schritte, welche zunächst in den Raum führten und dann den rauschenden Wasserhahn. Nebenbei befreite sich mein gesamter Mageninhalt und ich fühlte mich schlagartig elendig. „Fertig?!“, rügte Sesshomaru mich nach einigen quälenden Minuten und ich nickte zaghaft. Blickkontakt war mir kaum möglich, denn weder meine Augen noch mein Geist, hätte langer folgen können. Ebenso wog die Scham schwerer als alles andere. Ich könnte nie mehr einem der Anwesenden in die Augen sehen. Egal was damals in der Vergangenheit schon alles passiert war. „Dann komm“, hörte ich seine Stimme wieder und spürte den Ruck auf meinen Körper, als er mich anscheinend auf seine Arme gehoben hatte. All meine Sinne schienen gebremst, zu langsam um zu erfassen was mit mir passierte. Als mein Körper das Bett berührte, presste dies die Luft kurzzeitig aus meinen Lungen und der Schwindel erfasste meinen Kopf. Murrend gab ich laute von mir und wand mich im Bett sogleich auf die Seite. Meine Erinnerungen rissen augenblicklich ab und am Morgen kitzelte mich, das seichte Licht aus meinem dumpfen, schmerzenden Schlaf. Mein Schädel wurde durchbohrt. Stechend und eklig sendete mein Herz das Blut pochend in jede verseuchte Synapse meines Gehirns. Als ich meine Augen öffnete, schloss ich sie pressend wieder und doch traute ich mich nach einigen Minuten wieder sie zu öffnen. Ein großes Glas klares Wasser schien mir entgegen, erhellt durch das Licht das durch ein, mit dunklen roten Vorhängen umrahmten Fenster. Vorsichtig, fast zögerlich griff ich zu diesem, hob meinen Kopf nur langsam vom Kissen und spürte nicht nur den schallenden Schmerz im Kopf erneut, nein, auch der unsagbare Durst, welcher sich durch ein staubtrockenes Gefühl in meinem kratzigen Hals äußerte. Durch die kühle Flüssigkeit, aus der ich etwas zitroniges schmeckte, klarten sich meine Gedanken ein wenig und die letzten Geschehnisse kamen mir vor Augen. Hochrot kniff ich die Augen zusammen. Meine Beine zog ich an meinen Körper heran und umklammerte das Glas fest mit meinen Händen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Dabei war der Abend so schön gewesen! Ich hatte alles verseucht und mich unheimlich blamiert. „Bist du erwacht?“, ließ mich eine Stimme erschrecken, welche aus Seiten der Tür kam. Natürlich erkannte ich sie und lugte nur langsam über meine Schulter hinweg. „Lass mich in meiner Scham versinken“, bat ich und legte den Kopf wieder ab. Schritte führten über den Boden und das Gewicht des Körpers, senkte die Matratze neben mir in die tiefe. „Ist das nötig? Du bist nicht die erste, welche bei ihrem ersten Gelage so endet.“ Sollte mich das etwa aufheitern!? Das konnte nicht ihr Ernst sein! Mein Blick wendete sich zu den rote Iriden, meiner kätzischen Freundin. Sie lächelte liebevoll und ihre Hand wanderte über meinen Oberarm. „Was ist gestern noch passiert?“, murmelte ich und vergrub meine Nase in dem Kissen, welches nach Inuyasha duftete. Dies fiel mir erst jetzt richtig auf und ich drückte mich etwas mehr in die weichen Federn. „Inuyasha und Sesshomaru, hatten ein langes Gespräch und ich kann dir eine gute Nachricht verkünden. Er hat sich etwas an dich erinnert!“, erklärte mit Kirara und das ließ mich hochschrecken. Schmerzend hielt ich mir den Kopf und verfluchte mich innerlich dafür, meinem Impuls nachgegangen zu sein. „Trink“, bat mich Kirara und drückte mir das Glas tiefer in die Handfläche. „Sag mir, was er weiß!“, bat ich ungeduldig und ihr Lächeln war strahlend. „Er hat sich an deinen Namen erinnert. Leider nicht mehr“, gestand sie etwas traurig. Aber für mich war es das Beste, was ich zu hören wünschte. Denn dies hieße, Ich habe etwas erreicht. Ich war in sein Gedächtnis vorgedrungen. Inuyasha erinnerte sich an mich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)