Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 11: Verabredung ----------------------- Verabredung Nun saß ich da, haderte mit meiner Antwort und erhoffte mir insgeheim Hilfe von meinem Verbündeten. Doch dieser nippte an seinem Glas Wein, sah mir genau in die Augen, als meine zu ihm huschten und wartete, wie die Schlange die ihr Opfer angreifen wollte, darauf, was ich sagen würde. Inuyasha wartete die emsigen Sekunden, die mein Hirn brauchte, um die Lage abzuwägen, ab. Sollte ich es bejahen, klarstellen dass ich es wusste. Von seiner besonderen Verbindung dazu. Oder es verneinen, wodurch er allerdings wissen würde, das ich nicht ehrlich war. Also sprang ich in die Bresche, sah es ebenso als kleine Prüfung an, ob Inuyasha vielleicht seine Erinnerung daran zurückerlangte, wenn er es wusste. „Ja. Du musst den heiligen Baum meinen“, gestand ich und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Heilig sagst du?“, brummte er kurz und ich schluckte hart. Doch Inuyasha schnaubte und sah dann zu seinem Bruder. „Seit wann, kennst du eigentlich Frauen, die im Schrein arbeiten? Nicht gerade dein Schema.“ „Wer sagt denn, das ich sie erobern will. Wir sind Freunde, das sagten wir bereits“, erwiderte Sesshomaru auf seine Stichelei und Inuyasha grinste frech. „Dann hast du also nichts dagegen, wenn ich sie öfter treffe?“, fragte Inuyasha und mein Herz schlug Purzelbäume. Oh bitte, Kami! Bitte, lass dies sein Ernst sein und kein Scherz, den er sich mit seinem Bruder erlaubte. „Nur zu, Brüderchen“, schmunzelte Sesshomaru und ich wurde hochrot, als die beiden Brüder mich ansahen. Als würden sie auf meine Antwort diesbezüglich warten. Doch ich bekam kein Wort heraus. War wie das Reh im Scheinwerferlicht. Somit räusperte Inuyasha sich und bekam nun, da er bemerkte, was er mit seiner Stichelei angerichtet hatte, ebenfalls einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. „Entschuldige. Das war unverschämt“, nuschelte er und ich zuckte vor Aufregung zusammen, hob die Hände und stieß dabei mein Glas um. Es entleerte sich komplett über dem ganzen Tisch. Da ich noch nicht viel getrunken hatte, saugte sich die Tischdecke sofort voll damit und einige Flüsslein, schoben sich über den Rand des Tisches. Sesshomaru rutschte sofort zurück und bekam nur am Knie etwas ab. Inuyasha dagegen stand blitzschnell auf und nahm seine Stoffservierte. Ebenso kam der Kellner angerannt und gemeinsam, pressten die Männer den Stoff auf den nassen Tisch. Die Röte meines Gesichtes, war nichts gegen das Tuch, welches ein Matador dem wütenden Stier vorhielt, um ihn anzuheizen. Sesshomarus Blick warf mir genau diesen Blick gerade zu. Den, den der Stier auflegte, wenn er lospreschte. Mein Herz schlug wie wild an meine Brust. Nach etlichen, hektischen Sekunden fand ich endlich meine Stimme und auch meinen Körper wieder und stand auf. Dabei brachte ich den Stuhl wieder einmal zu Fall und die Scham stieg ins Unermessliche. Wie dämlich, konnte ein einzelner Mensch nur sein? Das war die Chance, aller Chancen und ich zeigte mich von der besten Seite. Die Seite, die man an einer Frau, am uncharmantsten finden konnte. Tollpatschigkeit. „Ich scheine dich ganz schön aus dem Konzept gebracht zu haben“, sagte Inuyasha und überreichte dem Kellner das nasse Tischtuch, welches sie zusammen geleert und abgezogen hatten. Er lächelte mir freundlich zu und ich wendete den Blick ab. Sesshomaru räusperte sich allerdings: „Sie ist deine Sticheleien, ohne Wahrheit, eben noch nicht gewohnt.“ „Wen nennst du einen Lügner?“, knurrte Inuyasha kurz und sah seinen Bruder erbost an. Der Kellner sagte uns, wir könnten einen anderen Tisch haben, doch Sesshomaru, bat ihn schnell um die Rechnung. „Dann willst du Kagome, also wirklich, um ein weiteres Date bitten?“, fragte Sesshomaru fast schon scheinheilig und ich durchblickte seinen Plan. Er hatte darauf abgezielt. „Ich… äh..“, stotterte der Hanyou und ich bemerkte Sesshomarus fordernden Blick. Wir wussten beide, das Inuyasha manchmal voreiliges versprach. Doch das halten war seine große Kunst. Gesagt war vieles schnell, getan eben nicht. „Ich würde mich freuen. Vielleicht bei einem weiteren Essen, so wie heute?“, schlug ich vor und nahm Inuyasha, die Entscheidung einfach ab. Er sah zu mir und lächelte dann. „Okay. Wenn du willst. Maru und ich, treffen uns einmal die Woche. Komm doch nächste Woche einfach wieder dazu.“ „Wenn ihr nichts dagegen habt?“, fragte ich aus Anstand. Sesshomaru bezahlte den Kellner und nahm seinen Parker. Wir taten es ihm gleich und gingen gemeinsam Richtung Ausgang. „Ich finde etwas Weiblichkeit, ganz nett“, bemerkte Sesshomaru und sah zu seinem Bruder. „Das tut dir, vielleicht auch ganz gut, du Einsiedlerkrebs.“ „Heute bist du wirklich kurz davor Streit zu bekommen, Maru!“, keifte Inuyasha und ich kicherte kurz. Er verhielt sich wie damals. Etwas kindisch, doch mit dem Aussehen eines erwachsenen Mannes. Inuyasha zog seine Jacke über und dabei fiel mir die Bannkette auf. Er trug sie noch immer und fast hätte ich dem Drang nachgegeben, sie zu berühren, oder die magischen Worte zu sagen, die ihn in die Knie zwingen würden. Aber das konnte ich hier, natürlich nicht machen. Draußen angekommen ging Inuyasha in Richtung eines Motorrads und blieb davor stehen, wendete sich zu uns. „Also dann, nächste Woche?“, fragte er und zog einen Schlüssel, welcher an einem langen Band hing, aus seiner Jackentasche. Kurz musterte ich Inuyasha, sah zum Gefährt hinter ihm und wusste, das sie ihm gehörte. Er fuhr also Motorrad. Ob ihm dies das Gefühl von Freiheit und Schnelligkeit gab, die er damals so sehr ausleben konnte? „Ja“, erwiderte ich dann und gab ihm mein nettestes Lächeln. Ich wollte ihm all mein Wohlwollen, für diesen Plan entgegenbringen, sodass er merkte, das mir viel daran lag. „Okay. Maru, soll dir einfach meine Nummer geben. Dann können wir etwas ausmachen“, schlug der Hanyou vor und zog den Reißverschluss seiner Jacke bis ganz nach oben. „Das werde ich. Hast es ja ganz schön eilig, Yash“, schmunzelte Sesshomaru und griff Inuyasha wieder direkt und provokant an. Mir trieb es nur die Wärme in die Wangen zurück, als ich Inuyashas knurren lauschte und zusah, wie er das Schloss löste. „Rede du nur“, schimpfte er dann und setze sich auf das motorisierte Rad. Er nahm seinen Helm und zog die Schnallen, aus dem inneren. Doch bevor er ihn aufsetze, sah er noch zu mir und lächelte. „Dann bis nächste Woche, Kagome. Das war ein lustiger Abend.“ Sofort dachte ich an das Malheur mit dem Glas zurück und blickte schamvoll zu Boden. Ein warmer Arm umschlang meine Taille und ich sah hinauf zu dessen Besitzer. „Bis nächste Woche, Yash“, verabschiedete sich Sesshomaru und Inuyasha zog sich den Helm auf, startete den Motor und wank uns kurz zu, bevor er losfuhr. „Na da hast du dich aber von deiner besten Seite gezeigt“, lobte Sesshomaru meine tollpatschige Art, beim ersten Treffen mit Inuyasha. Wir saßen wieder in seinem Wagen und er fuhr durch die gefüllten Straßen. „Bitte, erinnere mich nicht mehr daran“, seufzte ich voller Scham und ließ mich in den Ledersitz sinken. Dabei streifte ich mir die Pumps von den Füßen und entspannte sie, weil sie durch die ungetragenen Schuhe gelitten hatten. „Naja. Du hattest ja Erfolg, kleine Miko. Das ist wichtig“, zog Sesshomaru ein Resümee und muntere mich damit wieder etwas auf. Er hatte recht. Ich hatte es am Ende geschafft, ein weiteres Treffen mit Inuyasha in die Wege zu leiten. Auch wenn ich Hilfe hatte, so war das Ziel geschafft. Ich würde ihn wiedersehen. „Beim nächsten Mal, sollten wir vielleicht bei mir im Haus bleiben. So ist es etwas, wie soll ich es sagen?“, überlegte er mitten im Satz, „intimer. Du kannst doch etwas kochen, oder?“ Ertappt sah ich zum Dayokai, welcher wohl mehr von mir dachte, als ich je könnte. Aber ich wollte mich behaupten, nicht wieder zurückrudern und hatte ja auch, etwas in meinem Job gelernt. Vielleicht dachte ich auch nur schlecht von mir. „Ja natürlich. Ich überlege mir etwas Nettes, für uns drei“, nahm ich mir vor und ballte die Hände, erfolgversprechend zur Faust. „Voller Tatendrang, kleine Miko“, schmunzelte er und hielt im darauffolgenden Moment schon, vor meiner Wohnung. „Da wären wir.“ „Ja. Vielen Dank für den Abend. Ich werde dir das Geld, beim nächsten Mal mitbringen!“, versprach ich. Doch er hob die Hand und wiegelte es, mit einer laschen Bewegung derer, ab. „Kauf für das Essen ein, was du kochen willst und wir sind quitt“, entschied er und ich holte Luft. „Keine wiederreden! Diese akzeptiere ich nicht!“ „Aber, das alles hat doch viel mehr gekostet“, maulte ich und zog am Saum meines Kleides. „Der Anblick war es mir wert. Nun geh hinein, bevor du dich noch erkältest und wir uns nicht wiedersehen können. Somit würdest du auch Inuyasha nicht sehen“, bedachte er und ich seufzte. „Du bist echt ein strenger Verbündeter“, brummte ich und wusste, das es eben ein Überbleibsel seiner alten Art war. „So bin ich eben, kleine Miko. Nun hinein. Und denk an die Pflege deines Arms! Schick mir morgen Früh ein Bild!“, befahl er als ich ausstieg und ich nickte Gehorsam. „Ei, Ei, Chef!“ „Daran könnte ich mich gewöhnen“, schalmte er und ich schlug die Tür zu. „Lieber nicht“, rief ich ihm dabei zu und sah seinem Wagen nach, als er losfuhr. Der Abend war wirklich lang geworden und so beeilte ich mich damit, ins Haus zu kommen. Eilig zog ich mich um und schlüpfte in mein weiches Bett. Die dicke Decke, spendete mir sofort Wärme und ich schmiegte meine Wange, in das Kissen. Einschlafen konnte ich dennoch nicht sofort. Es war so viel passiert. Die letzten Tage, waren voll mit Aufregung gewesen. Lange hatte ich mich, nicht mehr so lebendig gefühlt. Ich hatte Inuyasha wiedergesehen, mit ihm geredet, mich blamiert und doch sein strahlendes Lächeln geschenkt bekommen. Mein Herz schlug schneller, wenn ich nur daran dachte. Das wir uns erneut treffen würden, ließ nicht wild unter der Decke strampeln. Ich freute mich schon so sehr darauf. Vielleicht würde ich so, auch Zugang zu Shippo und Kirara finden. Mit ihnen musste ich ebenfalls reden, denn sie könnten mir auch erzählen, was alles mit Inuyasha passiert war. Aktuell hatte ich ja nur Sesshomarus Version gehört. Nicht, das ich ihm nicht glauben schenkte, denn dieses Vertrauen, forderte er von mir. Aber ich wollte so viel mehr über Inuyashas damaliges Leben wissen, nachdem ich nicht mehr zurückkommen konnte. Mit einem Blick zu den Sternen, beruhigte ich mein aufgewirbeltes Herz. Ich musste endlich schlafen, denn morgen war Schule. Mein Alltag würde wieder ein wenig beginnen und auch dort, durfte ich mir nichts anmerken lassen. Meine Klassenkameradinnen, würden dies sofort ausnutzen und auf Inuyasha losgehen. Sie hatten ihn damals oft gesehen, waren ihm sogar recht nahegekommen. Ich musste verhindern, das sie ihn entdeckten oder etwas von ihm erfuhren. Sonst hätte ich noch ein Problem mehr. Die Erinnerungen in Inuyasha wieder hervorzurufen, würde genug Kraft kosten. Da wollte ich mich nicht auch noch vor meinen Freundinnen rechtfertigen. Bei diesem Gedanken, fiel mir meine Mutter wieder ein. Stöhnend warf ich mich auf den Rücken, legte den Unterarm auf meine Stirn und sah an die Zimmerdecke, welche durch das Mondlicht erhellt wurde. Was würde Mama zu alledem sagen. Was würde sie sagen, wenn sie wusste, das Inuyasha hier war? Mit einem letzten Blick auf mein Smartphone, wollte ich den Tag beenden und mich dann endlich zum Schlafen zwingen. Ich musste wirklich schlafen, sonst käme ich nicht aus dem Bett. Aber ich entdeckte eine Nachricht von Sesshomaru und öffnete sie. Er hatte mir Inuyashas Mobilfunknummer gesendet. >Aber keine tollpatschigen Dinge tun, kleine Miko<, rügte er mich mit einer Nachricht und hatte den Smiley, in Form eines Glases daneben platziert. Dieser aufgeblasene, stichelnde…. Oh, Flüche, würden nichts bringen, dachte ich und wollte gerade den Chat schließen, da bekam ich noch eine Nachricht. >Du solltest nun schlafen. Morgen ist Schule.< Dieser!, schimpfte ich in Gedanken und schickte ihm schlichtweg einen drohenden Finger. Er war doch nicht mein Vater! Und gerade aus Trotz, speicherte ich Inuyashas Nummer ab und suchte nach seinem Chat, welcher sich bei den neuen Kontakten befand. Dort musterte ich sein Profilbild. Typisch, dachte ich, als ich sein Motorrad erblickte und wie er lässig daran lehnte. Poser-Typ. Wirbelnd schlug mein Herz und ich presste das kleine Gerät an meine Brust. Oh, Inuyasha. Bald werde ich deine Erinnerungen wachrufen, da war ich mir ganz sicher! Und dann würden wir glücklich werden. Endlich. Nach all den Jahrhunderten, die du auf mich warten musstest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)