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Der letzte Krieg

1. Auf einer Reise
von

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7. Der schlechte Ehemann

Es herrschte eine angespannte Atmosphäre im Raum. Jeder hatte Angst vor Shens gereiztem Temperament. Doch dieser hatte sich inzwischen seine Ruhe wieder zurückgerufen und sich auf einem Stuhl niedergelassen. Po wagte es nicht, ihm etwas zu fragen und setzte sich einfach auf den Fußboden. Die Wahrsagerin und ihr Großneffe Ling blieben in Shens Nähe, und niemand wollte wissen warum.

Xia sah ihren Vater an, doch alles was sie von ihm erhielt, war ein kalter Blick.

„Könntest du jetzt anfangen?“, fragte er eisig.

Er war ungeduldig und wütend zugleich. Xia stellte keine Gegenfrage und begann zu erzählen, wobei ihre Körperhaltung einen schon beinahe unterwürfigen Eindruck erweckte.

„Ich kann nur sagen, was sie mir erzählt hatte“, sagte sie leise. „Es war nicht leicht für sie zu gestehen, was passiert war.“

Es klang wie eine Entschuldigung, doch darauf ging Shen nicht ein und schwieg. Das Mädchen seufzte niedergeschlagen.

„Vor vielen, vielen Jahren, noch vor meiner Geburt, war meine Mutter die Prinzessin von Jingang.“

„Jingang?“ Po sah sie überrascht an. „Das ist einer der reichsten Landstriche von ganz China. Und sie war wirklich eine Prinzessin?“

Alle Augen richteten sich wieder auf Shen, der wie auf Feuer von seinem Platz aufgesprungen war.

„Willst du mich zum Narren halten?!“, keifte er aufgebracht. „Das hat sie mir nie erzählt!“

„Shen, bitte“, mahnte ihn die Wahrsagerin. „Beruhige dich.“

Der weiße Lord setzte sich wieder. Die Wahrsagerin nickte dem Mädchen zu und Xia startete einen neuen Versuch. „Nun, sie war eine Prinzessin, doch ich kann das erklären. Ihre Eltern waren sehr streng mit ihr. Sie musste immer ihre schöne Tochter sein. Immer höflich und ruhig. Das war ihr Leben. Als sie alt genug war, hörte sie, dass sie einen Mann heiraten sollte, den sie nicht liebt.“

Sie hielt einen kurzen Moment inne. „Eines Tages rannte sie davon. Sie wollte weit weg vom Elternhaus. Auf ihrem Weg geriet sie in einen Schneesturm, bis sie dich traf.“

Shen setzte einen skeptischen Blick auf, so als ob er sagen wollte: Dass soll ich dir glauben?

Xia rieb nervös ihre Flügel aneinander. „Nun, nachdem du und Mutter euch getroffen habt…“

„Wir brauchen keine weiteren Details“, schnitt Shen ihr das Wort ab. „Ich kenne den Rest. Dafür brauche ich keine Interpretationen von außerhalb.“

Xia seufzte, doch sie behielt ihre Courage weiterzusprechen. „Nun, als du und sie einen Spaziergang machten, habe sie in der Ferne ein paar Palast-Soldaten ihrer Eltern erblickt. Sie hatte Angst sie könnten sie mit dir zusammenfinden. Sie wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen.“

„Kling wie ein schlechter Witz“, meinte Shen herablassend. „Ich kann sehr gut auf mich selber aufpassen.“

„Vielleicht konnte sie es nur nicht ertragen, dass sie dich töten könnten.“

„Und was ist danach passiert?“, fragte Po schnell bevor Shen zu einem nächsten harten Argument ansetzte.

„Nun, sie hat keine andere Möglichkeit gesehen, als sich ihnen zu erkennen zu geben, und die Palastwachen schleppten sie zurück nach Hause. Aber im Palast versuchte sie immer wieder einen Ausweg zu finden, doch ihre Eltern entschieden sie mit einem Pfau von anderem Ende Chinas sofort zu verheiraten. Sein Name ist Xiang. Kurz nachdem sie wieder zuhause angekommen war, wurde sie in seine Stadt gebracht. Sie sagte immer, dass sie ihn nie heiraten wollte. Doch alle zwangen sie mit ihm die Ehe einzugehen.“

„Eine Zwangsheirat?“ Po war schockiert. „Das ist ja furchtbar.“

„Das ist unmöglich!“, schrie Shen.

Po riss empört die Tatzen hoch. „Was ist denn jetzt schon wieder unmöglich?“

„Spiel mir doch nichts vor!“ Der Lord rannte auf Xia zu und durchbohrte sie mit seinen Augen. „Wie hätte sie dich auf die Welt bringen können? Ein uneheliches Kind ist immer eine Schande und bring immer die Todesstrafe mit sich. Ich kenne das Gesetz königlicher Familien. Nebenbei bemerkt, woher soll ich wissen und wer gibt mir die Garantie, dass du nicht die Tochter von ihm bist?“

Ein Zittern erfasste das Mädchen. Schnell nahm Po sie beiseite und blickte Shen vorwurfsvoll an.

„Lass sie doch erst mal ausreden, okay?“

Shen hatte Mühe seine Wut zu drosseln. „Treib es nicht zu weit!“

Die alte Ziege räusperte sich und die beiden blieben für einen Moment still.

„Sie war schwanger, das stimmt“, gab Xia zu. „Doch sie schaffte es, Xiang davon zu überzeugen, dass es seine eigenen wären. Und wir wuchsen auch auf als seine Kinder.“

„Na fein!“ Damit schwang Shen seine Robe über den Boden. „In diesem Fall ist ja alles für sie in Ordnung.“ Es war ein sehr, sehr sarkastischer Ton. „Ein Land, ein Palast, Kinder von wemauchimmer, was soll ihr da noch fehlen?“

„Aber sie hat ihn nie geliebt!“, wandte Xia schnell ein.

„Lüg mich nicht an!“ Wieder kehrte in dem mächtigen Pfau der Zorn zurück.

„Es ist wahr!“ Xia rannte auf ihn zu und bekam seinen Flügel zu fassen, doch Shen stieß sie einfach von sich. „Er unterdrückt sie jeden Tag.“

Shen zuckte gleichgültig die Achseln. „Ihr Pech.“

„Doch ich bin mir sicher, dass sie immer noch Gefühle für dich hat.“

„Das erklärt nicht, weshalb sie mir sowas unverfrorenes aufgetischt hat wie eine – LÜGE!“

Po schrak zusammen und stolperte nach hinten. Dieser Bruchteil der Ungeschicklichkeit des Pandas reichte um Shen kurz abzulenken und wieder eine kleine Spur ruhiger zu werden. Seine Stimme schlug um in ein leichtes Flüstern. „Alles war und ist eine Lüge.“

Damit kehrte er ihr den Rücken zu und verschränkte die Flügel. Nicht ein Laut war zu hören, bis Xia einen Schritt auf ihn zu ging.

„Glaub es, oder glaub es nicht, er macht sie nur unglücklich. Er sagt immer, dass er mit ihr machen kann was er will. Sie wäre sein Eigentum. Ich hab sie nie lächeln sehen. Sie muss immer an seiner Seite stehen, um ihn besser aussehen zu lassen.“

Shen erwiderte nichts und starrte nur aus dem Fenster. Es schien, als habe er beschlossen nichts mehr sagen.

Po fiel es schwer zu schlucken, so einen dicken Kloss hatte er im Hals. „Ähm, ähm.“

Seine Augen kleben an dem Lord, nur um sicher zu gehen, dass der Pfau nichts dagegen hatte ein Wort zu sprechen und achtete auf jede Körpersprache. Doch Shen verbot ihm nicht seinen Versuch der Kommunikation und Po wagte einen Satz zu formen.

„Ähm, seit wann weißt du denn, dass Shen, ähm, vielleicht, dein möglicher Vater ist?“

„Seit ungefähr einem halben Jahr“, antwortete Xia. „Es war viele Tage nach der Schlacht in Gongmen. Viele Leute redeten über einen Krieger, der einen weißen Pfau besiegt hatte, der China erobern wollte. Auch ich hörte davon. Doch nachdem auch meine Mutter davon erfahren hatte, brach sie zusammen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie sie sich in die einsamste Ecke des Palastes zurückgezogen und geweint hatte.“
 

Vor vielen Monaten…
 

Zutiefst besorgt öffnete Xia die Tür. Ihre Mutter lag weinend in einer Ecke, so wie das Mädchen es schon all die Jahre über mitansehen musste. Doch diesmal war es schlimmer. Still und leise schloss sie die Tür hinter sich und ging zu ihr rüber.

„Mutter? Was ist passiert?“

Doch die Pfauenhenne schien sie nicht wahrzunehmen. Vorsichtig legte das junge Mädchen ihren Flügel auf ihre Schulter.

Jetzt entstand doch eine Bewegung. Mit tränenüberströmten Augen sah ihre Mutter zu ihr hoch.

„Hat Vater dich wieder geschlagen?“, fragte Xia.

Ihre Mutter antwortete nicht und bedecket ihr Gesicht mit den Flügeln.

Xia seufzte und ließ sich neben ihr nieder.

„Warum tut er das?“, murmelte sie. „Kann er dich denn nicht mehr so lieben wie am Tag euerer Hochzeit?“

„Lieben?“ Zum ersten Mal sprach Yin-Yu ein Wort aus als wäre es pures Gift. „Er hat mich nie geliebt.“

Ihre Tochter wich ihrem Blick aus und legte ihre Fingerfedern aneinander.

„Aber in eurer Hochzeitsnach. Da muss doch ein Hauch von Liebe gewesen sein, oder nicht?“

Das laute Schluchzen ließ sie erstarren.

„Das kann doch so nicht weitergehen“, sprach Xia traurig.

Sie zuckte zusammen. Ihre Mutter hatte nach ihren Flügeln gegriffen und zog sie zu sich heran. Anschließend umarmte sie sie feste.

„Ich wünschte, ich könnte es beenden, doch ich konnte nie. Ich wünsche mir wirklich sie hätten mich nie gefunden.“

Vorsichtig strich ihre Tochter über ihren Rücken. „Was meinst du damit?“

„Ach, mein liebes Kind, es war alles so…“

Wieder begann sie zu weinen. Ihre Tochter wusste nicht, was sie tun sollte.

„Vielleicht wäre ja alles anders gekommen“, brach Yin-Yu mühsam hervor. „Doch ich hatte keine andere Möglichkeit gesehen euch zu beschützen.“

Diese Aussage verwirrte ihre Tochter nur noch mehr. „Ich verstehe nicht, was du mir damit sagen willst.“

Daraufhin legte ihre Mutter ihre Flügel auf ihre und sah sie feste an. „Vielleicht, du und dein Bruder haben so eine Ähnlichkeit mit ihm.“

„Ähnlichkeit? Mit wem?“

Yin-Yu wischte sich über die nassen Augen. „Er ist fort. Ich kann nicht damit leben, ihn vollständig in Vergessenheit geraten zu lassen. Nicht ohne, dass du je von ihm gehört hast.“

Xia wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Ihre Mutter zwang sich zu einem Lächeln, was sehr selten der Fall war. Schließlich rang Yin-Yu sich durch zu sprechen. „Du hast doch von dem Kampf in der Stadt Gongmen gehört, nicht wahr?“

„Ich hab davon gehört. Es war ein Pfau wie wir. Doch was hat das mit uns zu tun?“

„Sein Name war Shen. Er sollte der zukünftige Herrscher über Gongmen werden.“

Xia wurde unsicher. „War er mit dir verwandt?“

Wieder glitt ein bitteres Lächeln über den Schnabel ihrer Mutter. Liebevoll legte sie ihre Flügel in ihre. „Xia, mein liebes Kind, ich muss dir was sagen. Ich hatte Angst gehabt, dass du davon erfährst, weil es uns in Gefahr bringen könnte. Ich, du und dein Bruder. Aber es ist Zeit für dich. Ich muss dir was gestehen.“

„Was willst du mir sagen?“

„Xia, Liebes. Xiang… Xiang ist nicht dein Vater.“

Xia starrte ihre Mutter an. „Was?“

„Shen - Shen war dein richtiger Vater.“
 

„Danach brach alles aus ihr heraus“, fuhr Xia fort. „Sie erzählte mir alles. Ich gabs dann später an meinen Bruder weiter.“

„Und was hat er dazu gesagt?“, frage Po neugierig.

„Er war betroffen. Er brauchte eine Weile, um das zu verarbeiten. Doch es war klar für uns alle, dass Xiang nie davon erfahren durfte.“

„Kann ich sehr gut nachvollziehen“, klang Shens flüsternde Stimme durch den Raum. Er starrte immer noch aus dem Fenster. „Ganz schön verdächtig, dass sie dir das alles erst nach meinem „Tod“ beichtet.“

Po knabberte an seinen Fingernägeln. „Ähm, apropos Sohn, was hat das denn jetzt alles mit den Hunnen auf sich?“

Xia schien froh darüber zu sein, dass er diese Frage stellte.

„Unsere Stadt liegt nicht weit entfernt von der Grenze Chinas, ganz in der Nähe am Land der Hunnen. Xiang hat sie über all die Jahre immer wieder herausgefordert. Doch diesmal war es ein schlechter Zeitpunkt gewesen. Hunnen überquerten die Grenze und überfielen unsere Stadt. Meine Mutter half mir zu entkommen. Mein Bruder dagegen kämpfte länger, aber er konnte nicht gewinnen. Ich schaffte es gerade noch ihn aus dem Kampf zu ziehen. Zusammen fanden wir Zuflucht in einem kleinen Dorf. Die dortigen Bewohner tun dort alles, aber… aber sie haben nicht mehr viel Hoffnung für ihn.“

„Die Strafe folgt auf den Fuß“, war Shens einziger Kommentar dazu.

Xia versuchte es zu ignorieren. „Aber dann, hörte ich davon, dass der weiße Pfau immer noch am Leben ist und mir fiel nichts anderes ein als nach ihm zu suchen.“

In diesem Moment drehte Shen sich zu ihr um und sah ihr eiskalt ins Gesicht. „Und warum?“

„Ich habe nach dir gesucht, damit du uns helfen kannst. Die Hunnen halten meine Mutter gefangen. Ich befürchte, dass sie ihr was antun können. Ich brauche jemanden, der sie retten kann und… ihren Ehemann.“

Was sollte sie anderes sagen über einen Vater, der gar nicht ihr Vater war?

Der Pfau hob die Nase höher. „Warum ich?“

„Ich kenne niemand anderen, den ich darum bitten könnte.“

Ein kaltes Lächeln umspielte seinen Schnabel. „Und warum sollte ich das tun, nachdem sie so ein Spiel mit mir getrieben hatte?“

Ein heftiges Zucken entstand auf Xias Gesicht. „Warum fragst du sie nicht selber?“

„Gute Idee“, meinte Po, hielt sich aber danach sofort wieder den Mund zu.

Doch der weiße Lord kümmerte sich nicht um die Bemerkung des Pandas.

„Ich habe mich genug um andere Dinge zu kümmern. Vielleicht solltest du nach jemand anderen suchen, der dir helfen kann. Wie wäre es mit ihm?“

Pos Augen weiteten sich, als der Lord auf ihn zeigte.

„Ich?“

„Liegt das nicht in deiner Pflicht als Drachenkrieger?“

„Mm, ja schon, aber, das ist nicht meine persönliche Angelegenheit. Es ist…“

„Sei still, Panda!“

„Dann tu es wenigstens für deinen Sohn“, versuchte Xia es erneut. „Gewähre ihm wenigstens bitte einen letzten Blick.“

Shen war kurz davor den Kopf zu schütteln.

„Nur einen kurzen Moment für die Ewigkeit.“

Ihre Pupillen wurden groß und flehend.

Shen verengte die Augen. „Ich muss darüber andenken.“

Damit verließ er den Raum.
 

Tief in Gedanken versunken spazierte er auf der Terrasse seines neuen Palastes. Draußen herrschten immer noch Minustemperaturen.

Er wusste nicht wie lange er unterwegs war. Durch seinen Kopf schwirrten tausende von Fragen und immer dieselben gemischten Gefühle. Sollte er nun gehen oder nicht?

Ein klapperndes, schabendes Geräusch ließ ihn aufhorchen. Vorsichtig ging er an den Wänden seines Palastes entlang und schaute um die Ecke. Die alte Ziege saß an der Wand gelehnt und rieb mit ihrem Gehstock über den steinigen Boden.

„Ganz schön kalt heute, nicht wahr?“

Shen schnaubte. „Nicht kalt genug.“

„Ich spüre wie dich eine eisige Atmosphäre umgibt.“

„Verschone mich mit deinen weisen Worten“, schnitt Shen ihr das Wort ab und wollte seinen Spaziergang wieder fortsetzen.

„Du siehst aus, als könntest du etwas Gesellschaft gebrachen.“

Sie stand auf und sah ihn an.

Er gab nach. „Wie du willst.“

„Nur wenn du es erlaubst.“

„Ich erlaube es.“

Gemeinsam gingen sie an den großen hohen Mauern des Hofes entlang. Eine Weile lang sprach keiner ein Wort, bis Shen eine Frage nicht mehr länger unterdrücken konnte.

„Du weißt doch so viel. Sag mir, ist sie und ihr Bruder, meine richtigen Kinder?“

Sie hielt an. Auch er hielt in seinem Gehen inne. Sie blickte geradeaus, während er sie von der Seite ansah.

„Ich sehe Schmerzen.“

“Was ist mit… Autsch! Geht das schon wieder los! Lass mir meine Federn!“

„Tiefer Groll aus der Vergangenheit.”

Nachdenklich betrachtete sie Shens Feder in der Hand. Die Augen des Pfaus weiteren sich.

„Willst du mir etwas über meine Zukunft sagen?“

Doch die Ziege antwortete nicht und legte die Feder, die sie ihm zuvor rausgerissen hatte, auf den Boden ab.

„Ist das eine neue Wahrsagerei-Masche?“

Doch stattdessen holte die alte Frau die Feder hervor, die Xia ihm zuvor gezeigt hatte.

Der Pfau verengte die Augen. „Was willst du mir damit sagen?“

„Ich weiß, du glaubst immer noch nicht, dass sie deine Tochter ist, nicht wahr?“

„Du weißt nicht warum.“

„Ich kenne den Grund. Und du glaubst diesem mehr als ihr.“

Der Lord schwang seine Robe und wandte sich enttäuscht ab.

„Ich habe es verbrannt! Du kannst davon nichts wissen!“

„Du hast gesagt, ich würde viele Dinge wissen. Und dies ist eines der vielen Dinge über die ich Bescheid weiß.“

„Und was willst du mir damit sagen?“

Sie platzierte die zwei Federn nebeneinander. Seite an Seite.

„Wenn sie dich nicht liebt, wieso sollte sie diese über all die Jahre immer bei sich getragen haben?“

„Um mich zu verspotten.“

Traurig schüttelte die Ziege den Kopf. „Deine Sicht ist verblendet mit so vielen dunklen Wolken des Zorns.“

„Mein Verstand war noch nie so klar wie heute“, knurrte Shen. „Gib mir wenigstens eine klare Antwort. Sind sie jetzt meine Kinder oder nicht?“

„Shen“, begann sie sanft. „Das musst du ganz alleine herausfinden. Und das kannst du nur am besten, wenn du dein Herz öffnest.“
 

Besorgt und rastlos ging Xia auf der Terrasse, die auf der anderen Seite des Hauses lag, auf und ab. Po stand in einiger Entfernung und beobachtete sie. Doch in dem Moment, als er sich vornahm, etwas zu sagen, erschien Shen. Der Pfau warf ihm einen warnenden Blick zu und Po verschwand hinter einer Ecke im Haus.

Kaum war der Panda verschwunden, trat der Lord an das Mädchen heran. Unsicher blickte Xia ihn an, bis Shen die Stille, die sie beide umgab, unterbrach.

„Na schön. Ich komme mit dir.“

In Xias Augen funkelte ein Hoffnungsschimmer, doch bevor sie ein Wort dazu äußerten konnte, hielt Shen sie zurück.

„ABER… nur um ein paar Dinge klar zu stellen.“ Mit gefährlicher Geste deutete er mit einer Fingerfeder auf ihren Schnabel. „Und ich scher mich nicht darum, dass du meine richtige Tochter bist oder nicht. Ich werde dich nie als einen Teil von mir akzeptieren, verstanden?“

Sie nickte sofort und Shen war zufrieden. „Fein… und du!“ Er blickte hinter sich. „Du hast lange genug gelauscht.“

Schüchtern spähte Po um die Ecke und verließ eilig sein Versteck. „Ähm, meine Füße wollten sich nicht so weit fortbewegen.“

Shen verdrehte die Augen. „Na toll.“

Er ging an den Panda vorbei. Doch bevor er das Haus erreichen konnte, gab Po ein gemurmeltes „Ähm?“ von sich.

Shen drehte sich zu ihm um.

„Was?“, frage er genervt.

„Ähm, kann… kann ich…“ Nervös tippte Po die Finger zusammen. „Kann ich mitkommen?“

Noch bevor Shen den Mund öffnen konnte, war Po schneller. „Bitte! Bitte, bitte!“

Seine Pupillen wuchsen zu großen Rehaugen. Mit so einem Blick konnte man Shen zwar nicht beeindrucken, doch dieser Panda würde nicht eher Ruhe geben, bis er eine Antwort erhalten würde.

Ein tiefes Seufzen ließ den Panda zusammenfahren.

„Na schön.“

Innerlich brach Po in einen regelrechter Jubel aus. „Yeeah!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CharlieBlade1901
2020-06-14T16:16:39+00:00 14.06.2020 18:16
Charlie: „Shen mit Xia und po auf Reisen...Wer will wetten abschließen, wann er ausrastet.“
Tigress: „Ich“
Monkey: „Ich.“
Menthis: „Ich auch.“
Charlie: „...Also Tigress mit 2 Stunden, hat das Niedrigste an Zeit die er braucht um die Nerven mit den beiden zu verlieren. Menthis sagt allerhöchstens 5 und Monkey sagt 8.“
Shifu: „Was ist mit dir. Was schätzt du.“
Charlie: „Nichts spätestens wenn er auftippt habe ich Popcorn und Cola.“
Antwort von:  BuchTraumFaenger
14.06.2020 20:00
Ich: "Okay, Leute. XD So schlimm wird es hoffentlich nicht werden, aber es wird garantiert zu einigen Turbulenzen kommen. (Mit besonders viel Kälte und fast vergessenen Erinnerungen). Es war schon klug, dass Po mitkommt, denn die nächsten Kapitel werden kein Spaziergang. :D"
"Knabberzeug könnt ihr euch aber schon mal bereit halten. Das nächste Kapitel ist bereits in Arbeit."
"Damit Shen nicht zu sehr ausrastet, werden noch ein paar Leute mehr die Mini-Gruppe begleiten. ;-)"


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