Der letzte Krieg von BuchTraumFaenger (1. Auf einer Reise) ================================================================================ Kapitel 3: 3. Ich hab dich gefunden! ------------------------------------ „Dad?“ „Oh, Po. Schon so schnell wieder zurück?“ „Dad, komm schnell!“ In der nächsten Sekunde schaute Mr. Ping um die Ecke. Er vergaß fast sein Bein, als er die Pfauenhenne in Pos Armen sah. „Oh, wer ist denn das?“ „Ich hab sie draußen aufgegabelt“, berichtete Po. „Sie benötigt dringend Wärme!“ „Was für ein Glück“, meinte Mr. Ping. „Die kleinen Forstbeulen werden alsbald wieder abheilen.“ Der Panda nickte dem Gänserich dankbar zu. „Danke für dein Hilfe, Dad.“ Po saß neben einem Bett in dem die Pfauenhenne jetzt lag. Sie war noch immer bewusstlos, aber ihre Atmung verlief gleichmäßig. Nachdenklich betrachtete Po sie. „Ich frage mich, was sie da draußen nur wollte. Mitten in der tiefsten Winterzeit.“ „Oh, sieh nur!“, rief Mr. Ping. Die Pfauenhenne bewegte ihre Gesichtsmuskeln und begann zu blinzeln. Po beugte sich weiter vor und winkte mit der Tatze. „Hi.“ Langsam bewegte sie die Augen ein wenig. „Wo bin ich? Ich war… im Schnee…“ „Tja, jetzt liegt du in einem warmen Bett.“ Sie tastete über die Decke. „Wie fühlst du dich?“ „Ein bisschen… schwindelig.“ „Das geht vorbei“, beruhigte Mr. Ping sie und hielt ihr eine Schüssel hin. „Ich habe hier eine Suppe für Sie. Das wird Sie aufwärmen.“ Po half ihr sich aufzurichten. Wenigstens hatte sie wieder genug Kräfte gesammelt, um die Schüssel halten zu können. Mit einem dankbaren Nicken nahm sie sie an sich. „Danke.“ Sie nahm mehrere Schlucke. Der Dampf wirbelte sich unter ihren Atemzügen. Po versuchte ein Gespräch. „Wie heißt du?“ Sie zögerte einen Moment, bevor sie antwortete. „Xia.“ „Nett dich kennen zu lernen. Ich bin Po. Und das ist mein Vater.“ Verwundert schaute sie ihn an. „Dein Vater?“ „Nun, wir sehen uns nicht ähnlich, aber immerhin…“ Er beobachtete sie. War sie so verwirrt über seinen Vater? Sie saß schweigend im Bett, starrte in die Suppenschüssel wie im Trance und bewegte sanft den Schnabel. „Einen Vater.“ „Alles okay?“ Sie zuckte zusammen. „Nein, ja… ähm.. ich weiß es nicht.“ Sie legte die Schüssel beiseite und rieb sich die Stirn mit tiefem Seufzer. „Nun, wo wolltest du hin, was ist dein Ziel?“, fragte Po vorsichtig. „Warum bist du zu dieser Zeit durch den Schnee gegangen?“ Sie schaute auf und beäugte ihn unsicher. Dann holte sie verzweifelt Luft. „Ich war auf dem Weg, um den Drachenkrieger zu finden. Er soll in einem Tal des Friedens leben.“ Po riss vor Überraschung die Augen auf. „Du bist im Tal des Friedens.“ Jetzt wurden ihre Augen weit. „Bin ich das?“ „Ja, und der Drachenkrieger, nach dem du suchst, steht gerade vor dir.“ Sie sah ihn ungläubig an. „Du? Du bist der Drachenkrieger?“ Po lächelte. „Nun, vielleicht sieht es nicht so aus, aber ich bin es, offiziell.“ Der Panda erschrak, als er Tränen in ihren Augen sah. „Dem Himmel sei Dank, ich hab dich gefunden!“ Po wich zurück. Die Pfauenhenne war aufgesprungen und griff nach seinem Arm. „Jetzt wird alles wieder gut!“ Sie lehnte ihren Kopf an sein Fell, dass er ein wenig errötete. „Äh, danke, äh… Brauchst du Hilfe?“ Sie lockerte ihren Griff und sah ihn flehentlich an. „Mehr von jemand anderen.“ „Einem anderen?“ „Ja, ich habe nach dir gesucht, weil du mir sagen kannst, wo ich ihn finden kann.“ „Wen?“ „Lord Shen.“ Po riss die Augen noch weiter auf. „Warum willst du das wissen?“ „Zeig mir nur, wo er ist! Es ist sehr wichtig!“ Ihr Griff um seinen Arm wurde enger. Po wusste nicht, was er davon halten sollte und beäugte sie neugierig. Sie war jung. Vielleicht sogar jünger als er. Doch warum wollte sie den Lord sehen? Er verzog skeptisch den Mund. Sie war eine Pfauenhenne und er ein Pfau. Vielleicht eine Verehrerin. Shen war ja keine unbekannte Person. „Nun, ich weiß nicht, ob er jemanden sehen möchte...“ „Ich muss ihn sehen! Jetzt sofort!“ „Jetzt sofort? Das ist nicht dein Ernst, oder? Es ist Winter. Die Straßen sind völlig verschneit. Besser du wartest bis… vielleicht nächste Woche.“ „Nein! Ich muss ihn sofort sprechen! Es geht um Leben und Tod!“ „Leben und Tod? Äh, also ist es in diesem Fall ein Notfall?“ „Ja, ist es!“ „Mmm, nun…“ Po dachte nach. „Wenn es so dringend ist.“ „Aber, Po“, mischte Mr. Ping sich ein. „Weiß du denn, wo er wohnt?“ „Natürlich weiß ich das.“ Mr. Ping war überrascht. „Wirklich, woher?“ „Er hat mir vor ein paar Wochen einen Brief geschrieben.“ Damit lief er in die Ecke seines Zimmers, wo er allerlei Sachen aufbewahrte, seine Spielsachen, Schüsseln und allerlei Papiere. „Oh, da ist es ja.“ Er zog eine Schriftrolle heraus. „Er schrieb, dass er eine Stadt in den Mianyang Bergen errichtet hat.“ „Im Mianyang Gebirge?“ Mr. Ping war nicht gerade begeistert. „Aber, Po, das ist mehr als vier Tage von hier entfernt. In der Winterzeit brauchst du vielleicht sogar fünf Tage.“ „Das nehme ich in Kauf“, sagte Xia. „Ich bin schnell.“ „Warte“, hielt Po sie zurück. „Du willst dahingehen? Alleine?“ „Ich reise schon die ganze Zeit alleine.“ „Aber vielleicht wirst du Probleme vor seinem Haus bekommen.“ „Warum, Po?“, fragte Mr. Ping „Er schrieb auch, dass niemand ohne Genehmigung reinkommen darf. Die Stadt ist immer noch in der Aufbauphase und er erlaubt keine Fremden. Und ich kann mir nicht erlauben, sie alleine gehen zu lassen. Vielleicht friert sie sich draußen noch zu Tode.“ Mr. Ping hielt den Atem an. „Du kannst es ihr nicht erlauben… warte, warte! Wovon redest du da? Du willst sie nicht alleine gehen lassen? Po, du wagst doch nicht etwa, oder?“ „Aber Dad, ich kann sie doch nicht ohne Begleitung weiterreisen lassen.“ „Begleitung?“ Xia sah ihn mit großen Augen an. „Heißt das, du willst mit mir mitkommen?“ „Natürlich werde ich das. Als der Drachenkrieger bin ich jederzeit bereit zu helfen.“ „Aber, Po. Was wird dein Lehrer dazu sagen?“ „Was soll er denn sagen?“ „Du weißt, dass er nicht über dein Vorhaben begeistert sein wird.“ „Shifu? Ach, keine Sorge. Ich überrede ihn schon.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)