Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 58: The Love you can't live without ------------------------------------------- Irgendwann hatte Vegeta genug davon, Goku aus der Ferne zu beobachten. Er war ohnehin zu sehr mit Unterrichten und Trainieren beschäftigt, als dass Vegeta mit ihm hätte reden können. Also beschloss er seinen letzten Tag auf der Erde sinnvoller zu verbringen. Sein Weg führte ihn dabei zur Capsule Corp., seinem alten Zuhause, indem sich Bra und Shanks zurzeit aufhielten. Dort verbrachte er einige Stunden mit seinen beiden Kindern. Er spielte mit seiner Tochter, die gerade sehr viel Spaß dabei hatte, herumzufliegen und er kümmerte sich um seinen jüngsten Sohn, der ihm von Tag zu Tag ähnlicher sah… Es war untypisch für Vegeta, sich so intensiv mit seinem Nachwuchs zu beschäftigen, doch es war genau das, was er gerade brauchte. Seine Familie. Seine Familie, für die er so lange gelitten hatte, um sie nicht zu verlieren. Und je länger er seine beiden Kinder ansah, desto mehr wurde er in seiner Entscheidung bestärkt. Als Gott der Zerstörung würde er für immer über sie wachen können. Sie müssten niemals Angst davor haben, dass ihre Heimat einfach zerstört werden würde…sie könnten so friedlich aufwachsen, wie es ihm immer verwehrt gewesen war… Nachdem Vegeta den beiden einen Kuss auf ihre Stirn gegeben und ihnen zugeflüstert hatte, dass er sie liebte, wollte er endlich zurück zu seinem Leben. Doch da war noch etwas, dass er erledigen wollte, bevor er wieder zur Burg zurückkehren würde… Sein nächster Halt war bei Son Gohan. Doch als er bei dessen Haus landete, fiel ihm sofort Piccolo auf, der gegen die Hauswand lehnte, seine Augen geschlossen hielt und seine Arme verschränkt hatte. „Na wen haben wir denn da? Piccolo.“ Der Namekianer blickte zu Vegeta, sah ihn für einen kurzen Moment an und machte dann einfach seine Augen wieder zu. „…was ist los mit dir? Haben sie dich aus dem Haus gesperrt?“, neckte ihn der stolze Prinz. „Was willst du hier, Vegeta…?“, fragte Piccolo, ohne auf Vegetas Zynismus einzugehen. „Ich hab was mit deinem Schützling zu besprechen.“ Der Namekianer öffnete seine Augen wieder und sah Vegeta ernst an. „…er war letzte Nacht bei euch, nicht wahr?“ „Ach, redet ihr zwei etwa nicht mehr miteinander?“ „…das weißt du doch ganz genau, Vegeta. Er ist sauer, weil ich ihm nicht von euch erzählt habe.“ „Tja, ich hätte dich auch getötet, wenn du es getan hättest.“ „Tsk…das war der letzte Grund, warum ich es ihm nicht erzählt habe…“ „Was auch immer…“ Ohne weiter auf Piccolo zu achten, klopfte Vegeta an die Eingangstür. Es dauerte einige Zeit bis jemand öffnete. Es war die kleine Pan. „Hallo?“ Sofort änderte sich Vegetas Stimmlage. Sanft fragte er Gokus Enkelin, ob ihr Vater da war. Sie lachte nur und verschwand im Haus, wobei sie die Tür einfach offen stehen ließ. Von innen konnte er Gohan hören, der Pan zurecht wies, dass sie doch nicht einfach alleine zur Tür laufen sollte. Einige Minuten später tauchte Gohan endlich auf. Überrascht Vegeta hier zu sehen, fragte er sofort, ob es seinem Vater gut ging. Ein Lächeln legte sich auf Vegetas Gesicht. „Genau deswegen bin ich hier.“ Besorgnis spiegelte sich in Gohans Blick wider. „Was ist mit ihm?“ „…noch nichts.“ Nun trat auch Piccolo an ihre Seite und kassierte sowohl von Vegeta als auch von Gohan einen finsteren Blick, doch Piccolo ließ sich davon nicht abschrecken. Langsam wandte sich der stolze Prinz wieder Gohan zu. „…ich werde morgen mit Beerus aufbrechen, um mein Training fortzusetzen.“ „Und was ist mit Son Goku?“, wollte Piccolo sofort wissen. „Hab ich dir irgendwie das Gefühl gegeben, dass dich dieses Gespräch irgendetwas angeht?!“, fauchte ihn Vegeta an. Zorn spiegelte sich in Piccolos Gesicht wider. „Jetzt pass mal auf und…du auch gleich, Son Gohan! Son Goku ist unser aller Hoffnung. Und ich hab verdammt nochmal mitbekommen wie er unter dir gelitten hat, Vegeta! Und keiner von euch beiden wird mich davon abhalten, dass…dass ich auch weiterhin hinter ihm stehe!“ „Was bist du? Sein persönlicher Bodyguard, oder was?“ Doch Piccolo antwortete nicht mehr, sondern verschränkte seine Arme vor der Brust und sah mit finsterem Blick auf den stolzen Prinzen hinab. „…Piccolo…“ Gohan sah schuldig auf den Boden. Langsam wurde ihm wirklich bewusst, dass sein bester Freund seinen Vater in all der Zeit einfach beschützt hatte oder…zumindest immer für ihn da war. Und zum Teil war er vielleicht sogar selbst schuld daran. Immerhin war er es gewesen, der Piccolo immer wieder darum gebeten hatte nach seinem Vater zu sehen… Vegeta sah zwischen Gohan und Piccolo hin und her. Egal wie wenig er den Namekianer auch mochte, vielleicht war es tatsächlich gut, dass auch er hier war. Denn so wie Goppa für ihn da gewesen war, so schien Piccolo irgendwie, wenn auch mehr im Verborgenen, für Kakarott dagewesen zu sein… „Ich bin weder Son Gokus Beschützer, noch sonst etwas. Ich bin lediglich…“, Piccolo schienen die folgenden Worte schwer zu fallen, dennoch rang er sich dazu durch sie auszusprechen, „…sein Freund.“ „Tz…ist ja herzallerliebst.“, erwiderte Vegeta, wobei er sich im selben Moment auf seine Zunge beißen wollte. Es war einfach nur kontraproduktiv für das, weswegen er eigentlich hier war. Gohan sah langsam wieder zu seinem besten Freund auf. „Piccolo…es…es tut mir leid, dass ich…sauer auf dich war, weil du es mir nicht erzählt hast…ich…verstehe es. Ich verstehe, warum du mir nichts davon erzählt hast…“ Sowohl Piccolo als auch Vegeta blickten überrascht zu dem jungen Halb-Saiyajin. „…schon…schon gut, Son Gohan…“, murmelte der Namekianer kaum hörbar, doch gleich nachdem Piccolo diese Worte ausgesprochen hatte, fiel Gohan ihm auch schon um den Hals. Während Piccolo rot anlief, stahl sich ein Grinsen auf Vegetas Gesicht. Das kam ihm doch tatsächlich bekannt vor… „Also, ich will eure traute Zweisamkeit ja nicht unterbrechen, aber…“ Sofort löste sich Gohan mit leicht geröteten Wangen von seinem besten Freund und sah zu Vegeta. „…ich bin eigentlich nicht hier um euch bei eurer Versöhnung zuzusehen.“ „Sorry, Vegeta. Du…wirst also mit Beerus trainieren gehen?“, wollte Gohan wissen. „Ja.“ „Tsk…du wirst Son Goku wieder wehtun.“, stellte Piccolo mit leicht aggressivem Unterton fest. „Nein, werde ich nicht! Ich werde nur für eine Weile weggehen, um…mit Beerus zu trainieren.“ „Und du lässt Son Goku hier zurück?“ „Ja.“ „Und eure Schule?“, bohrte Piccolo weiter. „Das…sie…sie läuft jetzt. Kakarott und die anderen werden das auch ohne mich hinbekommen.“ „Und Son Goku weiß davon?“ „Natürlich.“ „Und es ist okay für ihn?“, brachte es der Namekianer schließlich auf den Punkt. Sofort verengten sich Vegetas Augen, was Piccolo natürlich nicht entging. „Also ist es nicht okay für ihn und er wird wieder am Boden zerstört sein.“, stellte er nur noch nüchtern fest. Nur langsam wandte der stolze Prinz seinen düsteren Blick von Piccolo ab und drehte sich Gohan zu. „Weißt du noch, was ich dir…gestern gesagt habe?“ „Ähm…was genau?“ „Was…“ Vegeta konnte es nicht verhindern, aber bevor er weitersprach, warf er Piccolo einen vernichtenden Blick zu. „…ich für Kakarott empfinde.“ „Oh…äh…das. Klar weiß ich das noch.“ Es war immerhin die schönste Liebeserklärung gewesen, die Gohan jemals gehört hatte… „Gut, denn ich…“ Der stolze Prinz blickte zu Boden. Es fiel ihm schwer die folgenden Worte auszusprechen, aber er musste es einfach tun. „…wollte dich bitten, dass du…hier und da nach ihm siehst…und…einfach hin und wieder nachsiehst, ob er…die Schule nicht in Grund und Boden wirtschaftet…während ich weg bin.“ Er wusste nicht warum, aber es war ihm einfach ein Bedürfnis Kakarott nicht einfach so zurückzulassen. Um nichts in der Welt wollte er die Fehler seiner Vergangenheit wiederholen. Und solange Goku seine Familie und Freunde um sich haben würde, würde es die Tatsache, dass Vegeta nicht da war, mit Sicherheit etwas erträglicher für ihn machen. Was auch immer letztendlich passieren würde… „Ve…Vegeta…“ Gohan war sichtlich überwältigt. Dass der stolze Prinz mit so einer Bitte zu ihm kam…war unglaublich. Vegeta schien sich…tatsächlich verändert zu haben…und er…liebte seinen Vater wohl wahrhaftig… Langsam sah Vegeta wieder zu Gohan auf. „…und?“ Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des Halb-Saiyajins und bevor Vegeta noch reagieren konnte, fiel Gohan ihm um den Hals. „…du kannst dich auf mich verlassen.“ Wie auch in der Nacht zuvor, stand Vegeta stocksteif da und murmelte nur leise: „…danke.“ Piccolo begann zu grinsen. „Tja…daran wirst du dich gewöhnen müssen. Wenn Son Gohan mal jemanden…in sein Herz geschlossen hat, wird man wohl unweigerlich immer mal wieder umarmt.“ Gohan riss seine Augen auf und ließ Vegeta sofort los. „W…was? Ich…das…tut…tut mir leid.“ Er wurde rot und kratzte sich beschämt am Hinterkopf. Wie sein Vater… Vegeta musste einfach lächeln bei diesem Anblick. „…tja…irgendwie kenn ich das schon. Du bist deinem Vater in vielen Dingen ähnlich…“ „Ach…ja?“ „Ja.“ Nach ihrem letzten Gespräch war irgendwie ein feines, dünnes Band zwischen Gohan und Vegeta entstanden. Es war noch zerbrechlich und hätte bestimmt leicht reißen können, aber es war eindeutig da… „…was…ist mit dir Piccolo?“, fragte der stolze Prinz. „Was soll mit mir sein…?“ „Kann ich auch…auf dich zählen…?“ Unerwartet begann Piccolo zu lächeln und antwortete: „Tsk…worauf du einen lassen kannst.“ Vegetas Mundwinkel zogen sich unwillkürlich nach oben und er schenkte Piccolo tatsächlich ein dankbares Lächeln… „Also dann…man…sieht sich.“ Vegeta war gerade einige Meter in die Luft gestiegen als Piccolo ihm nachrief: „Warte!“ „Was ist?!“ „…wie lange? Wie lange wirst du weg sein?!“ „…das…weiß ich nicht…“ Bevor Piccolo noch weitere unangenehme Fragen stellen konnte, flog Vegeta davon. „Mmh…“ „Was ist los, Piccolo?“ „…ich werd das Gefühl nicht los, dass er uns nicht alles erzählt hat…“ __________________________ Letzten Endes war Vegeta wieder bei der Schule angekommen. Seinem Zuhause. Seinem derzeitigen Zuhause… Jetzt fehlte nur noch eines, damit er mit einem ruhigen Gefühl aufbrechen würde können. Kakarott. Verwundert sah er sich im Hof um. Es war ihm irgendwie entgangen, dass es bereits Abend geworden war und sich deswegen keiner mehr dort befand. Er wollte sich gerade zu seinem Lieblingsplatz begeben, da erstarrte er. Goku saß auf der Mauer vor dem Banner der Schule. Vor dem Zeichen der Saiyajins… Vegeta flog zu ihm und setzte sich stumm neben ihn. „…wo warst du heute…?“, fragte Goku nach einiger Zeit der Stille, ohne den Prinzen anzusehen. „Bei Bra und Shanks…“ „…hast du dich etwa…verabschiedet…?“ „Ja…“ „…also gehst du tatsächlich…?“ „Goku…“ Nur widerwillig wandte der Jüngere ihm sein Gesicht zu. „…ja?“ „Du wolltest diese Schule aufbauen. Und sie macht dich glücklich im Gegensatz zu deiner Arbeit auf den Feldern, die du gehasst hast.“ „…und?“ „…ich meine ja nur…weil du gestern gesagt hast, dass wir beide das hier wollten.“ „Also wolltest du das hier nie, oder was?!“, fragte Goku verärgert. „Doch, natürlich! Ich hätte dich aber auch bei allem anderen unterstützt und wenn du Bäcker geworden wärst, dann hätte ich dir wahrscheinlich auch dabei geholfen. Und die Schule wird immer UNSERE sein, kapiert? Und…ich…ich finde es wundervoll, was wir…was DU hieraus gemacht hast. Ich bin…ich bin stolz auf das hier. Und…werde es immer sein, Kakarott. Vollkommen gleich, ob ich hier bin oder nicht. Und sie läuft auch ohne mich, zumindest bis das Jahr vorbei ist.“ Vegeta legte ein Grinsen auf. „Außerdem schätze ich, dass ich deinen Schülern genug Angst eingejagt hab. Sie werden sich also sicher auch weiterhin benehmen, auch wenn ich nicht da bin. Ansonsten musst du ihnen eben damit drohen, dass ich bald wieder zurück sein werde.“ Das Grinsen verschwand wieder aus seinem Gesicht als er fortsetzte: „Und…nur weil ich woanders bin…heißt das nicht, dass…dass ich dich und unser Leben hier…nicht gewollt hätte oder aufgebe.“ Langsam legte sich auch der wütende Gesichtsausdruck auf Gokus Gesicht. „…du…freust dich schon ziemlich auf das Training mit Meister Beerus, nicht wahr…? Ich hab gestern das Feuer in deinen Augen gesehen…“ „Ja.“ Goku seufzte, lehnte sich ein Stück zurück und sah zum Himmel auf. Er atmete tief durch, während Vegetas Sätze langsam bei ihm ankamen. „…tja…du hast mich das letzte Jahr unterstützt, also…schätze ich, dass ich das wohl jetzt auch für dich machen sollte…also…mach, was du willst, Vegeta.“ „Goku…“ Der Angesprochene wandte sein Gesicht wieder dem stolzen Prinzen zu, der ihm tief in die Augen sah. Vegeta war klar, dass Kakarott immer noch nicht damit einverstanden war, dass er ausgerechnet jetzt einfach von hier verschwinden wollte. Doch er wollte sich nicht mehr rechtfertigen. Und genauso wusste er, dass es Kakarott längst klar war, dass er ihn nicht zurückhalten konnte. Es gab nur noch eines zu sagen… „…du bist mein Leben. Ver…vergiss das niemals, verstanden…?“ Mit einem Mal war die Wut und der Frust, die Goku immer noch in sich getragen hatte, wie weggeblasen. Sein Herz hüpfte wie wild in seiner Brust und auf seinen Wangen bildete sich ein leichter Rotschimmer. „Werde…werde ich nicht…“ Endlich sickerte es auch in Goku durch. Warum sollte er noch wütend sein…Vegeta hatte ja recht. Er selbst hatte die Schule gewollt und Vegeta hatte ihm von Anfang an gesagt, dass er keine Lust darauf hatte, Kinder zu trainieren. Dass er die Leitung der Schule übernommen hatte, war einfach passiert, ohne dass sie das jemals besprochen hätten…und trotz allem war Vegeta immer da gewesen. Für ihn, für seinen Traum und hatte überall mitgemacht, ohne sich jemals darüber zu beschweren. Klar…Goku hatte das auch für sie beide getan, um ihnen eine Lebensgrundlage zu bieten, so wie Vegeta es gewollt hatte…aber Vegeta war nun Mal Vegeta und das würde Goku ihm auch niemals nehmen wollen. Wenn er also eine Weile mit Beerus trainieren wollte, dann…dann konnte er doch gar nicht anders, als ihn gehen zu lassen…wie hätte er ihm denn jemals etwas verweigern können, um das er selbst immer hatte kämpfen müssen… „Und noch etwas, Kakarott…wehe…wehe du gehst noch einmal ins Bett, wenn du sauer auf mich bist…“ Ein überraschtes, aber unschuldiges, friedliches und liebevolles Lächeln legte sich auf die Lippen des Jüngeren. „…werde ich nicht. Versprochen.“ „Gut.“ „Tut…tut mir leid, dass…ich wütend war…ich will, dass du alles tun kannst, dass du willst, Vegeta.“ Diesmal war es Vegeta, der sein Gesicht abwandte und zum Himmel aufsah. Sein Herz hämmerte regelrecht gegen seine Brust. Er wollte es Kakarott sagen. Er wollte ihm sagen, welcher Prüfung er sich stellen wollte. Er wollte ihm sagen, dass…dass er für alle Ewigkeit mit ihm zusammen sein wollte… Doch diesmal war es Goku, der seinem Namen flüsterte und ihn dadurch davon abhielt… Langsam wandte er sein Gesicht dem Jüngeren zu. „Ja…?“ „Vegeta…du…bist auch mein Leben…und ich gehöre dir…“ „Und ich dir…“, erwiderte Vegeta mit leiser Stimme, bevor er Goku einfach nur noch zu sich zog und ihm einen zärtlichen Kuss raubte… Nach all der Zeit, nach all den Dingen, ob gut oder schlecht, die sie miteinander erlebt, durchlebt hatten, waren Goku und Vegeta an einem Punkt angelangt, an dem sie wohl nichts mehr trennen konnte. Auch keine räumliche Trennung oder ein Streit. Sie waren sich der Zuneigung, der unendlichen Liebe des anderen so unglaublich bewusst, nicht zuletzt auch wegen der Fusion und der verborgensten Gefühle, die sie dadurch miteinander geteilt hatten. Diese Liebe füllte sie einfach aus. War allgegenwärtig. War unbesiegbar geworden. Eine Liebe, die sie alles überwinden ließ. Eine Liebe, ein Band, ein unsterbliches Gefühl… Eine Liebe, ohne der sie nicht leben konnten… __________________________ Es war nur ein Wimpernschlag bis zum nächsten Morgen. Der Morgen der Abreise. Der vielleicht letzte Morgen, den Vegeta hier auf der Erde als Sterblicher wahrnehmen würde. Er war schon vor dem Beginn der Morgendämmerung erwacht, hatte sich auf seinen Lieblingsplatz gesetzt und sah der Sonne beim Aufgehen zu. Gerade als ihre ersten Strahlen den Tag ankündigten, setzte sich Goku stumm neben ihn, legte seinen Arm um seine Schultern und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange. Vegeta schmiegte sich in Gokus Umarmung und in glücklicher, trauter Zweisamkeit beobachteten sie die Sonne, die sich ihren Weg den Horizont hinauf kämpfte… __________________________ „So, Zeit zu gehen, Vegeta. Whis? Bringst du uns hin?“ „Natürlich.“, antwortete der Engel. Sie standen zu Viert oben auf dem Berg, oberhalb der Schule der Saiyajins. Whis ließ seinen Stab erscheinen und stellte sich zum Gott der Zerstörung. „Meister Beerus…“ „Was ist, Son Goku?“ „…weißt du schon, wie lange ihr trainieren werdet?“ „Nein.“ „Echt nicht?“, fragte Goku überrascht. „Nicht mal so ungefähr?“ „Mmh…“ Beerus schien angestrengt zu überlegen. „…was…meinst du, Whis…? Sind drei Jahre zu kurz?“ „WAS?!“, schoss es gleichzeitig aus Vegetas und Gokus Mund. „DREI JAHRE?!“ Whis und Beerus ignorierten die entsetzten Rufe der beiden Saiyajins. „Also…ich denke drei Jahre sind ein relativ guter Zeitrahmen.“, antwortete der Engel. Danach wandte er sich Goku zu. „In dieser Zeit werde ich mich übrigens intensiv mit dir beschäftigen, Son Goku.“ „Ähm…wartet…sto…STOPP!“, rief Goku und packte Vegeta an den Schultern. Er sah ihm tief in die Augen und fragte mit entsetztem Blick: „Drei…Jahre…?“ „Ich…das…“, stammelte der stolze Prinz nur überfordert. „Was ist jetzt, Vegeta? Entweder du willst es oder nicht.“ Beerus wurde sichtlich ungeduldig. „…Goku…“, flüsterte Vegeta seinem Artgenossen zu, der einfach nur entsetzt zwischen Beerus und Whis hin und her sah. „…wenn du…willst, dass ich bleibe, dann…“ Schnell wandte sich Goku wieder Vegeta zu. Sie sahen sich eine gefühlte Ewigkeit einfach nur in die Augen, bevor Goku antwortete: „…ich dachte…ihr würdet ein paar Wochen weg sein…vielleicht ein paar Monate…aber…gleich drei Jahre…? Das ist…verdammt lang…und du weißt, wie lang drei Jahre sein können…“ Wie könnte Vegeta auch jemals die drei Jahre mit Goku im Raum von Geist und Zeit vergessen. Ja…drei Jahre waren eine verdammt lange Zeit, die er nur mit Goku in diesem Raum ausgehalten hatte…aber was würden schon drei Jahre im Vergleich zur Ewigkeit sein… „Also…soll ich nicht gehen…?“ „…ich…das…“ Goku schloss seine Augen und atmete tief durch. Dann öffnete er sie wieder und sah seinen Geliebten entschlossen an. „…doch…natürlich…“ „Sicher?“ Goku seufzte nachgebend. „Ja.“ Mit einem Lächeln im Gesicht zog Vegeta den Jüngeren einfach nur noch zu sich hinab und küsste ihn innig. Der wohl letzte Kuss, den Vegeta seinem Leben als Sterblicher geben würde… „Wird das heute noch was?“, stichelte Beerus genervt. Sie lösten sich langsam voneinander. Goku wollte ihn nicht loslassen, doch Vegeta drückte sich sanft von ihm. „Pass auch dich auf…Kakarott…“ Tränen bildeten sich in Gokus Augenwinkel. Er vermisste Vegeta jetzt schon so sehr, dass es weh tat. „…und du auf dich…“ Mit Wehmut im Blick stellte sich Vegeta neben Beerus und Whis, doch er lächelte Goku immerzu an, während sie sich langsam in dem hellen Licht auflösten, dass entstand, wenn Whis durch den Raum wanderte… Goku starrte lange auf die Stelle, an der die Drei verschwunden waren. Eine Leere entstand in ihm. Vegeta war fort… Langsam schloss er seine Augen, während er die Stimme seines Geliebten hörte: ,Du bist mein Leben…ʼ Er öffnete seine Augen wieder und sah zum strahlend blauen Himmel auf und lächelte. Sie würden es überstehen. Sie…würden alles überstehen… __________________________ Ein halbes Jahr später: Das erste Semester der Kampfsportschule der Saiyajins war vorüber und Goku hatte seine Schüler für einen Monat in die Ferien entlassen. Sie waren ihm bereits allesamt ans Herz gewachsen und er konnte das nächste Semester mit ihnen kaum erwarten. Doch jetzt war er erst einmal selbst dran. Whis war zwar, seit Beerus und Vegeta aufgebrochen waren, wieder bei ihm und hatte die Abendstunden mit ihm trainiert, doch in diesem Monat wollten sie es endlich intensivieren. Von Vegeta und Beerus hatten sie seit sechs Monaten nichts mehr gehört… __________________________ Goku hüpfte aufgeregt hin und her. „Was werden wir trainieren, Whis? Eine neue Kampftechnik, eine neue Form?“ „Nichts dergleichen. Wir trainieren dein inneres Gleichgewicht.“ „Mein…was?“ „Inneres Gleichgewicht. Es ist wichtig, dass du immer und überall im Gleichgewicht bist und dich nichts mehr aus der Ruhe bringt.“ Goku legte seinen Kopf schief. „Damit wirst du um einiges stärker werden als Beerus.“ Die Augen des großen Saiyajins begannen zu leuchten. „Tatsächlich? Stärker als Beerus?“ „Ja.“ „Auch stärker als du?“ „Nein.“ „Hehe, abwarten!“, grinste Goku. So begann nun auch sein individuelles Training mit Whis. Doch das, was der Engel ihm versuchte beizubringen, stellte sich als ziemlich schwierig dar. Nach einer Woche war Whis kurz davor aufzugeben, doch dann kam ihm eine Idee: Gokus alte Lehrmeister. Er holte Muten Roshi und begab sich mit ihm und dem Saiyajin zu Meister Kaios Planeten. Gemeinsam entwickelten sie eine Strategie, dem ungeduldigen Saiyajin die innere Ruhe bei- und das Gleichgewicht der Welt näher zu bringen. Doch auch mit der Hilfe der alten Lehrmeister gab es Tage, an denen Whis einfach nur am Verzweifeln war. Was hatten Beerus und er sich nur dabei gedacht…? Doch in der letzten Woche hatten sie endlich einen Durchbruch. Sie hatten es geschafft, dass Goku diese innere Ruhe und das Gleichgewicht, zumindest im Ansatz, in sich selbst gefunden hatte… ___________________________ Weitere sechs Monate vergingen…die nächsten Ferien in der Kampfsportschule standen an und damit ein erneutes Training auf Meister Kaios Planeten… ___________________________ Währenddessen auf Meister Beerusʼ Planet: „Du bist bald soweit, Vegeta.“ Überrascht sah der stolze Prinz den Gott der Zerstörung an. Konnte es tatsächlich wahr sein und er war bereits nach einem Jahr soweit, dass er Beerus besiegen konnte? „Es wird Zeit, dir neue Dinge beizubringen, bevor wir unserem Training…den letzten Feinschliff verpassen.“ „Und welche Dinge werden das sein?“, wollte Vegeta sofort wissen. Er war irgendwie angespannt und gleichzeitig aufgeregt. „Ich werde dir nun einige Dinge über Leben und Tod beibringen. Dinge über das Gleichgewicht des Universums und über das Universum selbst. Wir werden eine Weile unterwegs sein.“ Die Augen des stolzen Prinzen verengten sich. „Ich verstehe.“ Mit anderen Worten Beerus wollte ihm nun beibringen, was seine zukünftigen Aufgaben sein würden… ___________________________ Zur selben Zeit auf Meister Kaios Planet: „Dein Fortschritt ist beachtlich, Son Goku.“, stellte Whis fest. Der große Saiyajin saß meditierend auf Kaios Planeten. Er sah wesentlich dünner aus als früher. „Tatsächlich? Ich fühle mich nicht wirklich anders.“ „Du hast dich aber verändert. Ich kann es spüren. Es wird Zeit, mit deinem Training zu beginnen.“ Überrascht und gleichzeitig mit einem freudestrahlenden Gesicht blickte er zu Whis auf. „ENDLICH!“, rief er euphorisch und sprang auf. Whis lachte nur. „Du hast wahrlich Geduld bewiesen, Son Goku.“ ___________________________ Weitere zwei Jahre verstrichen. Zwei Jahre voller Training. Zwei Jahre voller Arbeit in der Schule der Saiyajins, der sich mittlerweile tatsächlich auch Piccolo angeschlossen hatte, um Vegetas Bitte nachzukommen und um immer ein wachsames Auge über Goku haben zu können… Es waren zwei wahrlich intensive Jahre für beide Saiyajins. Und zwei Jahre voller Sehnsucht nacheinander…wären beide nicht so ausgefüllt mit ihrem Training und Goku gleichzeitig mit seiner Arbeit gewesen, wären sie beide wohl eines Tages wie eine empfindliche Pflanze, der man das Sonnenlicht genommen hatte, eingegangen… Doch endlich neigte sich ihr beider Training dem Ende…und damit rückte der Tag ihres Wiedersehens in greifbare Nähe… ___________________________ „Sp…Spürt ihr das?“, wisperte Meister Kaio nervös. Whis und Goku horchten auf. „Es ist soweit…“, flüsterte der Engel. „Es ist soweit? Was ist soweit?“, wollte der Saiyajin wissen. Whis sah Son Goku genau an. „Ja…es ist soweit. Du bist bereit.“ „Bereit? Wofür?“ Goku verstand gerade gar nichts. „Weißt du noch, was ich dir über das Gleichgewicht des Universums und die Personen, die dafür Sorge tragen, erklärt habe?“ „Natürlich.“ „Dann konzentriere dich auf das Universum. Was fühlst du, Son Goku?“ Der große Saiyajin schloss seine Augen, setzte sich auf den Boden und verschränkte seine Arme vor der Brust. Es wurde totenstill auf Kaios Planeten während Goku eine lange Zeit bewegungslos in dieser Position verharrte. Plötzlich öffnete er seine Augen. „Meister Beerus!“ „Was ist mit ihm?“, fragte Whis nur, wobei er diesen gewissen wissenden Blick im Gesicht trug. „Er…er stirbt!“ „Ja…richtig erkannt.“ ___________________________ Einige Stunden zuvor: „Zieh nicht so ein ernstes Gesicht, Vegeta. Du bist soweit.“ Beerus lächelte den Prinzen der Saiyajins an. Sein Lächeln sah aufgeregt und gleichzeitig einfach nur friedlich aus… Der stolze Prinz wandte sein Gesicht von dem Raumschiff ab, dass vor ihnen gelandet war und sah Beerus an. „…sollten wir nicht…zumindest vorher Whis kontaktieren?“ „Nein. Es ist Zeit, Vegeta. Diesen Weg müssen wir beide ganz allein gehen…“ Drei Jahre. Drei ganze Jahre hatten die beiden nun miteinander verbracht. Und in dieser Zeit hatten sie einander wirklich gut kennengelernt. Beerus hatte Vegeta sogar von seiner Vergangenheit, auch von der Zeit bevor er zum Gott der Zerstörung geworden war, erzählt. Das Einzige, worüber Beerus immer ein Geheimnis gemacht hatte, war der Grund, warum er selbst zum Gott der Zerstörung geworden war oder wie es bei ihm abgelaufen war. Aber aufgrund dieser langen Zeit, die Beerus und Vegeta nun miteinander verbracht hatten und der Erlebnisse, an denen sie den anderen hatten teilhaben lassen, hätte man in deren verdrehter Welt durchaus behaupten können, dass sie zu Freunden geworden waren… „Also gut, Beerus. Dann treten wir mal deine…letzte Reise an.“ Traurigkeit schwang in Vegetas Stimme mit. „Jetzt werd nicht sentimental. Wir werden das mit erhobenen Hauptes zu Ende bringen, mein Kleiner.“ Beerus legte dem Prinzen freundschaftlich seine Hand auf die Schulter. Er lächelte immer noch. Vegeta schloss seine Augen und atmete tief durch. Danach öffnete er sie wieder, richtete seinen Blick auf das Raumschiff und hob seinen Kopf an. „Bringen wir es zu Ende.“ Gemeinsam stiegen sie in das Raumschiff, das von Bediensteten des Königs von Allem gesteuert wurde und schließlich transportierte man sie zu Zeno-sama…denn dort sollte es geschehen. Dort sollte Vegeta seine Prüfung ablegen. Dort sollte der Ort sein, an dem er Beerus erlöste… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)