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Feel the Love you can't live without

von

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Mistake

Nach einem herrlichen Essen zog sich Vegeta von der Menge zurück. Er stellte sich zur Bar, die Bulma wie durch Magie dort hatte platzieren lassen und orderte einen Drink bei dem Barkeeper, der dahinter stand. Es wurde Zeit sich seine Sinne ein wenig zu vernebeln…

Seit Vegeta sich zu Kuririn, Yamchu, Gohan und den anderen gesellt hatte, war Goku ziemlich stumm geworden. Einmal hatte es der stolze Prinz geschafft zu ihm zu sehen, doch Goku hatte nur auf seinen leeren Teller gestarrt. Sein Blick war ernst gewesen…
 

„Hey, Vegeta…“

Der stolze Prinz sah zur Seite und erblickte Piccolo neben sich stehen, den er vorhin gar nicht wahrgenommen hatte.

„Hey…“

Der Namekianer prostete ihm mit seinem Glas zu, was Vegeta nur halbherzig erwiderte.

„Wie geht’s dir?“, fragte Piccolo emotionslos.

Der stolze Prinz sah ihn eine Weile an, bevor er antwortete: „Geht dich nichts an.“

Unerwartet legte der große Namekianer ein Lächeln auf. „Oh wow…hätte nicht gedacht, dass ich mich mal darüber freuen würde, deine bissigen Kommentare wieder zu hören…“

„Tz…“ Vegeta verschränkte seine Arme vor der Brust und sah genervt zur Seite.

„Bin wohl einfach froh, dass die anderen sich wieder zusammengerauft haben, jetzt, wo du wieder da bist.“

„…was soll das denn heißen?“ Vegeta blickte fragend zu ihm.

Piccolo sah ihn eine Weile an, bevor er ihm eine Gegenfrage stellte: „Hat Son Goku dir nichts erzählt?“

„Wenn er es getan hätte, würde ich doch nicht fragen, oder?!“, erwiderte der stolze Prinz genervt.

Der Namekianer ignorierte die bissige Antwort und ließ seinen Blick über die Menge schweifen.

„Deine Frau gab Son Goku die Schuld daran, dass du gestorben bist. Das hat ihn ziemlich getroffen…“

Überrascht sah Vegeta sah zu seinem Artgenossen, der gerade mit seinem besten Freund anstieß.

„Und weiter…?“, fragte der stolze Prinz kalt.

„Sie wollte einfach nicht einsehen, dass es nicht seine Schuld war. Das hat letztendlich dazu geführt, dass sich unsere Gruppe in zwei Lager gespalten hat. Die, die auf Bulmas Seite waren und fanden, dass Son Goku schuld daran war, dass dieses Turnier überhaupt stattgefunden hat und die, die auf Son Gokus Seite waren, weil sie verstanden haben, dass es auch ohne sein Zutun irgendwann passiert wäre. Und Son Goku nun mal die Wahl hatte alle anderen oder dich zu retten…“
 

Sofort fragte sich Vegeta, wer wohl auf wessen Seite gestanden hatte, als nun auch er seinen Blick über die Leute schweifen ließ.

„Und jetzt…sitzen sie wieder alle zusammen, als ob nie etwas gewesen wäre. Dass du wieder hier bist, scheint sie diese Tatsache einfach vergessen haben zu lassen…irgendwie komisch, dass gerade du sie zusammenhältst…“

Verwundert blickte Vegeta zu dem Namekianer auf. „Was…?“

„Keine Ahnung, ob sie sich wieder zusammengerauft hätten, wenn du nicht mehr zurückgekehrt wärst. Deine Frau ist genauso stur wie ihr Saiyajins…“

Vegeta blickte wieder zu der blauhaarigen Frau. Sein Herz begann zu schmerzen. Sie hatte also viele ihrer Freunde gegen sich aufgehetzt, weil sie, genauso wie er selbst, erkannt hatte, dass Kakarott mit seinen leichtsinnigen Aktionen eine Gefahr darstellte, die dieses Mal auch einen Preis gefordert hatte. Was würde wohl passieren, wenn sie erfahren würde, was Vegeta wirklich durchmachen musste…?
 

„Tja…deswegen ist sie eben meine Frau. Eines Saiyajin-Prinzen würdig.“

„Ja, ihr passt wirklich zueinander.“

Gerade in diesem Moment stand Goku auf. Automatisch sah Vegeta zu ihm. Als sich ihre Blicke trafen hielt der jüngere Saiyajin inne. Er schien zu überlegen, wohin er eigentlich gerade gehen wollte und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, trat auch noch Bulma an seine Seite. Sie schien ihn etwas zu fragen. Kakarott nickte nur und dann gingen die beiden von der Menge weg und verschwanden gemeinsam im Haus. Vegeta drehte sich der Magen um und er umklammerte das Glas in seiner Hand fester…

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Goku folgte Bulma stumm durch einige Gänge der Capsule Corp. Als sie in der Küche ankamen, fragte er schließlich: „Und wobei soll ich dir jetzt helfen?“

Sie drehte sich mit ernstem Gesichtsausdruck zu ihm um. „Bei gar nichts. Ich…wollte einfach nur mit dir alleine reden…“, gestand sie.

„Ach ja? Worüber denn?“

„Naja…“ Bulma legte schützend ihren Arm um sich selbst. „…ich wollte…mich entschuldigen.“

„Weswegen…?“

„Es…es war nicht fair von mir, dir die Schuld an Vegetas Tod zu geben. Es hat das Ganze wohl einfach leichter für mich gemacht, weißt du? Es tut mir leid.“

Ein seltsam heißer Knoten bildete sich in Gokus Magen. „Ach…ähm…schon gut, Bulma. Ich hab mir selber ja auch Vorwürfe gemacht…“

„Ach ja?“

Der Saiyajin sah schuldig zu Boden. „Naja…es war leichtsinnig von mir, dass Turnier heraufzubeschwören…und…naja…dass ich Vegeta nicht retten konnte…hab ich mir nie verziehen…“

„Aber du standst nun mal vor der Wahl, ihn zu retten oder alle anderen die dort waren. Von dem her hast die richtige Entscheidung getroffen, das ist dir doch klar, oder?“

„Aber wenn ich schneller gewesen wäre, hätte ich ihn auch retten können…deswegen.“

„Ach Goku…“ Bulma legte ihre Hand auf seinen Unterarm. „Du hast alles getan was du konntest.“

Goku sah unsicher zu ihr auf.

„Aber alles ist wieder gut.“ Bulma lächelte. „Vegeta bringt eben nichts so schnell um, haha.“

Nun lächelte auch der große Saiyajin.

„Also, mein Lieber. Verzeihst du mir?“

„Klar. Und…verzeihst du mir?“

„Haha, natürlich! Nur versprich mir eines, Goku...mir ist trotz unseres Streits nicht entgangen, dass du in dem letzten Jahr definitiv nicht derselbe warst…also, werd‘ wieder der Alte. Wir zählen alle auf dich. Immer.“

„Ich…gebʼ mein Bestes…“
 

Es fühlte sich irgendwie befreiend an. Sie beide waren nun schon eine gefühlte Ewigkeit miteinander befreundet gewesen. Dieser Zwist, der zwischen ihnen gelegen hatte, hatte nicht nur Bulma sehr in der Magengegend gelegen.
 

„Also…jetzt erzähl doch mal wie dein Training lief.“

„Mein…Training?“, fragte Goku verwirrt.

„Du warst doch trainieren, bevor du Vegeta gefunden hast, oder nicht?“

„Ach ja, natürlich. Stimmt. Haha…ganz vergessen.“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Du…warst doch trainieren, oder?“, fragte seine älteste Freundin misstrauisch.

„Ja, ja, sicher.“

„Dann lief es wohl nicht gut, mh?“

„Ähm…ja, nein…also, lief nicht so erfolgreich. Hatte ja ne ziemlich lange Zeit nichts gemacht…“
 

,Hab nur gegen Freezer gekämpft und gewonnen...', schon es ihm durch den Kopf...
 

Nun legte sich wieder ein Lächeln auf Bulmas Lippen. „Verstehe. Du brauchst Vegeta, nicht wahr?“

Sofort machte Gokus Herz einen heftigen Sprung in seiner Brust.

„Also ging’s dir nicht nur wegen unserem Streit und den Vorwürfen, die du dir selbst gemacht hast, nicht so gut, hab ich recht? Er hat dir gefehlt…“

Eine leichte Röte stahl sich auf die Wangen des Saiyajins. „Ja…“, gestand er leise.
 

„Ach Goku…ich weiß doch, dass ihr zwei euch gegenseitig anstachelt. Das braucht ihr eben.“

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ja, stimmt. Ohne ihn war es nicht dasselbe…“

„Es ist toll, dass ihr euch so gut versteht, nach allem was war und nach all der Zeit. Ihr seid richtige Freunde geworden, oder?“

„Freunde? Ja, denke schon…“

„Nur Son Goku…bevor du dich gleich mit ihm in euer Training stürzt…lass ihn mir noch für eine Weile, ja? Dann könnt ihr von mir aus gerne wieder Tag und Nacht miteinander trainieren.“ Bulma zwinkerte ihrem Freund zu.
 

Sofort begann Gokus Herz zu schmerzen. Er sollte ihr Vegeta eine Weile lassen? Wo…wofür denn?!
 

„Was treibt ihr da?“, riss die Stimme des stolzen Prinzen Goku plötzlich aus seinen Gedanken. Vegeta hatte es draußen nicht mehr ausgehalten. Ein verdammt ungutes Gefühl hatte sich in ihm ausgebreiten…
 

„Ach, ich hab mit Son Goku nur über dich gelästert, hahaha.“, lachte die Frau des stolzen Prinzen fröhlich.

„Dann hört sofort auf damit.“, protestierte er sogleich aufgebracht.

„Schon fertig.“, erwiderte Bulma grinsend.

„Tz…“ Vegeta verschränkte mit finsterer Miene seine Arme vor der Brust.
 

„Hey Vegeta! Willst du nicht mal wieder mit Son Goku trainieren? Also…in ein paar Wochen?“ Der Prinz der Saiyajins sah seine Frau fragend an. „Na, der Arme braucht dich.“ Sie piekte Goku in die Seite. „Der setzt schon Speckpölsterchen an.“

„Hey!“, rief Goku scherzhaft gekränkt.

Vegeta zuckte mit den Schultern als ob es das natürlichste der Welt wäre. „Von mir aus.“

„Prima…also, Son Goku, wir haben alles geklärt, oder?“

Der große Saiyajin nickte zustimmend.

„Gut, denn ich sollte vielleicht mit dem ein oder anderen auch noch reden…“

Goku schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, bevor sie die beiden in der Küche alleine zurückließ.
 

„Und…? Worüber habt ihr geredet?“, wollte Vegeta sofort wissen.

„Naja…als du weg warst, hatten wir einen kleinen Streit. Haben uns gerade ausgesöhnt…“

„Aha…und sonst?“

„Nichts sonst.“

Der stolze Prinz sah ihn misstrauisch an.

„Wir haben nur darüber geredet, dass du mir gefehlt hast.“

Vegetas Augen weiteten sich. „Was?!“

Goku hob beschwichtigend seine Arme. „Also…nur wegen dem Training!“

Erst nachdem der Prinz der Saiyajin den Jüngeren noch für einige Sekunden durchdringend ansah, wurde sein Gesichtsausdruck wieder weicher. „Okay…“ Und als ob damit alles für ihn geklärt war, kehrte er Goku einfach den Rücken und wollte schon aus der Küche marschieren.

„Jetzt warte doch mal, Vegeta!“, rief Goku ihm nach. Der stolze Prinz hielt im Türrahmen inne und drehte sich zu ihm. „Was denn?“

„Wir müssen reden.“

Vegeta blickte ihn eiskalt an. „Nein. Nicht heute und nicht jetzt.“

„Und ob, genau JETZT!“ Goku packte Vegeta am Arm und zerrte ihn in die Küche zurück. Sofort riss sich der stolze Prinz wieder von ihm los.

„WAS IST!?“ Vegeta war aufgebracht, womit Goku nicht gerechnet hatte. „Ich…ähm…also…du und Bulma…“

„Ja?!“

„…du…du hast ihre Hand gehalten…“

Der Prinz der Saiyajins schnaubte. „Das darf doch einfach nicht wahr sein!“

Erneut marschierte Vegeta aus der Küche.

Goku lief ihm nach.

„Warte!“, rief der jüngere Saiyajin flehend, doch der sture Prinz ging einfach weiter. Plötzlich schrie und weinte eine Kinderstimme, die Vegeta veranlasste stehenzubleiben. Er sah zu der Tür, aus der die Laute kamen. Es war Bra‘s Kinderzimmer. Ohne nachzudenken verschwand er darin und kurze Zeit später hörte das Weinen auf. Mit verwundertem Gesichtsausdruck ging Goku auf den Raum zu und blieb im Türrahmen stehen.

Vegeta stand vor dem Gitterbett und hatte seinen Arm in das Bettchen gestreckt. Die kleine Bra lag auf ihrem Rücken und starrte auf die Finger, die vor ihrem Gesicht waren und schnappte nach Vegetas Zeigefinger. Sie hielt ihn fest und begann zu kichern als der stolze Prinz seinen Finger langsam auf und ab bewegte. Dieser Anblick war…einfach süß.

Goku trat vorsichtig an Vegetas Seite und sah nun ebenfalls auf das kleine Geschöpf hinab.
 

„Mir ist schon klar, was los ist, Kakarott…aber du wusstest was kommen würde. Und DU wolltest es so. Ich hab dir die Wahl gelassen und du hast entschieden, dass wir zurückkehren...“

„Irgendwann wären wir doch ohnehin zurückgekommen…das hast du selbst gesagt…“

Vegeta sah zu ihm auf. Ihre Blicke kreuzten sich. Goku wartete auf eine Antwort, während er den Prinzen der Saiyajins durchdringend ansah. Doch als die kleine Bra erneut kicherte, lockte sie damit wieder die Aufmerksamkeit der beiden auf sich.
 

Nach einer Weile, in der die beiden auf das kleine, zarte Geschöpf hinabsahen, murmelte Vegeta leise: „Es spielt doch jetzt alles keine Rolle mehr. Wir sind hier.“
 

Da war etwas in ihm, dass er so noch nie gefühlt hatte. Während er in die strahlenden Augen seiner Tochter blickte, spürte er eine alles durchdringende Wärme in sich, die er sich nicht erklären konnte. Die er nicht kannte. Aber eines war ihm klar. Er wollte dieses Gefühl definitiv nie wieder verlieren…
 

„Vegeta…du…bist so abweisend…“

Gokus Worte rissen Vegeta aus dieser wundervollen Emotion heraus und holten ihn zurück ins Hier und Jetzt. Erneut sah der stolze Prinz zu seinem Artgenossen auf. „Was soll ich deiner Meinung nach denn tun?“ Sein Blick wurde ernst. Irgendwie verärgert. „Soll ich mich draußen vor den anderen an deine Schulter lehnen? Soll ich dir bei jeder Gelegenheit einen Kuss verpassen? Soll ich dir ständig verlangende Blicke zuwerfen?!“

„Nein…aber…wenn wir alleine sind…“

„Verdammt Kakarott! Wir sind hier bei mir zuhause, wo gerade zig Leute ein und ausspazieren! Und wir sind erst ein paar Stunden hier! Was erwartest du denn von mir?!“

„Ich…ich weiß es doch auch nicht!“

„Dann hör auf mir solche beschissenen Vorwürfe zu machen!“

„Aber…! Musst du…musst du sie so an dir kleben lassen?!“

„Sie…?“

„Bulma.“

„Grrr…fängst du schon wieder an?!“

„Womit denn?!“

„Mit dieser Eifersuchts-Kiste!“

Gokus Blick wurde wütend. Ohne Vorwarnung packte er den stolzen Prinzen und beförderte ihn gegen die nächste Wand. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Vegeta ihn lediglich an.

„Du…gehörst mir…“, flüsterte Goku und presste seinen Lippen auf die des stolzen Prinzen. Doch bereits eine Sekunde später saß Goku am Boden und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen Bauch.

Wütend starrte Vegeta auf ihn hinab. „Wag es ja nicht, das nochmal zu tun!“, fauchte er ihn an. Aufgebracht schnappte er sich die kleine Bra und stürmte mit ihr in seinen Armen zur Tür. Dort blieb er jedoch stehen und drehte sich zu dem jüngeren Saiyajin um.
 

„Und Kakarott…“

Goku wandte sich ihm unter Schmerzen zu und sah ihn an.

„…ich gehöre NIEMANDEM!“
 

Mit diesen Worten ging Vegeta aus dem Zimmer und pfefferte die Tür wütend hinter sich zu, sodass sie aus den Angeln brach und zu Boden krachte.

„Verdammt…“ Goku kämpfte sich zurück auf seine Beine, während er sich immer noch seinen schmerzenden Magen hielt. „Das hab ich ja gründlich verbockt…“

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In den darauffolgenden Stunden ging Vegeta seinem Artgenossen aus dem Weg und auch Goku blieb vorerst einmal auf Abstand. Doch zu späterer Stunde stand Bulma schließlich auf und rief in die ausgelassene Runde: „So meine Lieben! Es wird Zeit, dass ihr nach Hause geht. Ich will meinen Mann ja schließlich noch anständig willkommen heißen, hihi!“ Sie hatte bereits einiges getrunken…
 

Das war zu viel. Was hatte Goku sich nur dabei gedacht? Ihn zurück zu IHR zu bringen! Sein Innerstes brodelte. Und wieso, verdammt noch mal, sah Vegeta ihn nicht an?!
 

Die Meute löste sich langsam auf. Verabschiedende Worte überall. Und Vegeta? Er stand nur da und nickte den Leuten zu und schenkte dem ein oder anderen ein kleines Lächeln.

Schließlich stand Goku mit Chichi und Son Goten vor ihnen, um sich zu verabschieden. Während sich die beiden Frauen freudig umarmten, sahen sich die beiden Saiyajins lediglich an. Vegetas Blick war kalt und emotionslos, während man aus Gokus Gesicht deutlich seine Gefühle ablesen konnte.

Wut. Eifersucht. Traurigkeit. Alles spiegelte sich in seinem Blick wider.
 

„Kommst du?“, riss Chichi ihn von Vegetas Augen los, als sie an seinem Arm zerrte.

„…ich komm ja schon.“

„Mach’s gut, Son Goku.“, verabschiedete sich Bulma von ihm und lächelte ihn dabei an, während sie sich den Arm des stolzen Prinzen schnappte und ihren Kopf an seine Schulter lehnte.

Und während Goku von Chichi weggezerrt wurde, versuchte er noch einen letzten Blick in Vegetas Augen zu erhaschen, doch Vegeta sah einfach nur noch in eine andere Richtung…
 

‚Du…gehörst mir…‘

‚…ich gehöre NIEMANDEM!‘
 

Es tat so unendlich weh…

Doch es war jetzt nun einmal so. So, wie Goku es für sie entschieden hatte…sie waren zurück auf der Erde. Zurück bei ihren Familien. Als wäre das letzte Jahr, die letzten Monate, niemals passiert. Das einzige, das sich geändert hatte, war, dass sie beide noch viel mehr litten, als sie es vor dem Turnier der Kräfte getan hatten…

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„Vegeta, ich bin so unendlich glücklich. Ich fasse es einfach nicht, dass du wieder da bist.“ Der Prinz der Saiyajins konnte ihre Stimme nicht ertragen. Sie erinnerte ihn daran, was er ihr angetan hatte. Es schmerzte ihn, wenn er daran dachte, wie sie reagieren würde, wenn sie es herausbekäme. Ihm wurde richtig schlecht und als Bulma seinen Hals umschlang und zu einem Kuss ansetzte, drehte er seinen Kopf schnell zur Seite.

„Was ist los, Vegeta?“

Er drückte sie sanft von sich. „Ich bin…mir ist…schlecht.“

„Oh nein, du Ärmster! Wahrscheinlich verträgt dein Magen das Essen nicht mehr, nach so langer Zeit. Komm, leg dich hin, ich hole dir einen Lappen und einen Kübel.“

Sie rannte aus dem Zimmer und die Übelkeit verflog schlagartig. Vegeta setzte sich auf das Sofa in ihrem Schlafzimmer und starrte das Bett an. Er konnte sich dort nicht hinlegen. Alles sträubte sich in ihm. Als Bulma wieder den Raum betrat, spürte er dieses brennende Gefühl in seiner Magengegend erneut aufflammen. Es waren Schuldgefühle…

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Goku stand am offenen Fenster und sah in die Nacht. Chichi war gleich umgefallen und eingeschlafen, berauscht von der ausgelassenen Feier. Er selbst konnte einfach nicht schlafen. Nicht, wenn ER nicht bei ihm war. Wenn er bei IHR war. Alles in Goku verkrampfte sich, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er kämpfte hart gegen den Drang an, einfach zu ihm zurück zu fliegen...

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„Willst du dich nicht ins Bett legen?“ Bulma zog sich gerade um. Vegeta konnte sie nicht ansehen. „Nein…“

Die blauhaarige Frau sah ihn traurig, aber verständnisvoll an. „In Ordnung. Ich bin gleich hier drüben, wenn du etwas brauchst…und Vegeta?“

„Mh?“

„Ich bin überglücklich. Ich liebe dich.“ Sie lächelte ihn umwerfend an.

Vegeta wurde nun wirklich übel. „Verdammt…“ Er sprang auf und rannte aus dem Zimmer, warf die Badezimmertür hinter sich zu, versperrte sie und sank zu Boden.

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Es war eine schreckliche Nacht. Goku hatte versucht zu schlafen. Ohne Erfolg. Er hatte die Nacht in einem Sessel neben dem Bett verbracht. Vegeta war irgendwann auf der Badezimmermatte eingeschlafen…

Beide saßen mit müden Augen in ihrem jeweiligen Zuhause mit ihren Familien beim Frühstück. Der Prinz der Saiyajins rührte gedankenverloren in seinem Kaffee, während Goku seine Semmel von der einen auf die andere Seite drehte. Es war unerträglich…
 

So verging eine Woche, in der sie sich nicht sahen. Vegeta verzog sich in seinen Trainingsraum und ging Bulma soweit es ging aus dem Weg. Goku wich Chichi - wie so oft - aus, diesmal unter dem Vorwand, er wolle Son Gohan und seine Enkelin besuchen. Schließlich hatte er sich dort die restliche Woche verkrochen…
 

Sollte es jetzt immer so weiter gehen? Jeder ging seinem Leben nach, ohne dass sie sich wiedersahen?

Der jüngere Saiyajin ertrug das einfach nicht.
 


 

„Irgendwie…hab ich das Gefühl, dass es Vater kein bisschen besser geht…“, murmelte Son Gohan, während er Goku aus dem Fenster beobachtete. Sein Vater saß unter einem Baum und starrte lediglich vor sich hin.

„Ja.“, stimmte Piccolo seinem jüngeren Freund zu. „Dachte auch, er würde wieder der Alte werden, aber…er scheint genauso deprimiert zu sein, wie davor…“

„Kannst du mit ihm reden?“, bat Gohan mit einem bittenden Lächeln im Gesicht.

„Nicht schon wieder ich…“

„Bitte…“, flehte der Jüngere.

Piccolo rollte mit den Augen. Wieso konnte er Son Gohan einfach nichts abschlagen?

Genervt stampfte der grüne Mann zu dem Vater seines besten Freundes.
 

„Hey, Son-kun.“

Überrascht sah Goku zu dem Namekianer auf.

„Hi Piccolo.“ Der Saiyajin lächelte ihn an.

„Ist da noch Platz?“

Goku sah neben sich und dann wieder zu Piccolo auf. „Ähm…klar.“

Mit einem lauten Seufzen setzte sich der Namekianer neben den Saiyajin auf den Boden.
 

Als Gohan einen prüfenden Blick aus dem Fenster warf, saßen nun beide unter dem Baum und starrten stumm in unterschiedliche Richtungen. „Oh man…“, seufzte Gohan lediglich.
 

„Also…Son Goku…was ist los mit dir?“

„Mit mir? Was…soll denn los sein?“, fragte Goku etwas verwirrt.

„Vegeta lebt. Dein Streit mit Bulma ist beendet. Warum…verkriechst du dich also hier?“

„Ich verkriech mich nicht…“, erwiderte der Saiyajin trotzig.

„Er ist doch wieder da. Warum bist du also nicht bei ihm?“

„W…was?“

„Warum bist du nicht bei Vegeta?“, formulierte Piccolo seine Frage um.

„Wieso…sollte ich bei ihm sein…?“ Man konnte deutlich an Gokus Stimmlage hören, dass der Namekianer einen wunden Punkt getroffen hatte. Es war fast so, als wusste Piccolo immer was los war…es war beängstigend…

„Weil du ihn vermisst hast.“

„Na…na und?“

„Ah…ich glaub, ich versteh’s…sie haben dich weggeschickt, hab ich recht? Die beiden wollen wohl allein sein.“, mutmaßte Piccolo.

Sofort verkrampfte sich Gokus Körper. Er ballte seine Hände unbewusst zu Fäusten.

Der Namekianer führte seinen Gedankengang weiter aus: „Ist doch verständlich. Vegeta war weit über ein Jahr nicht hier. Deswegen musst du doch kein Trübsal blasen, Son-kun. Er wird schon wieder Zeit für dich und euer Training haben.“ Piccolo überlegte für einen kurzen Moment. „In der Zwischenzeit…könntest du dich meinem Training anschließen.“, schlug er schließlich vor.

Doch Goku zog lediglich seine Beine an und umschlang sie mit seinen Armen. Er seufze, legte sein Kinn auf seinen Knien ab und schloss seine Augen. Piccolo sah zu ihm. „Son Goku…?“

„Mh…?“

„Was ist wirklich los…?“

„Ich fürchte ich…hab einen riesigen Fehler gemacht…“, entschlüpfte es dem Saiyajin ungewollt. Panisch riss er seine Augen auf.

„Was denn für einen Fehler?“, wollte Piccolo wissen.

„Ach…ähm…“ Goku stand schnell auf. „…nichts…also…danke für das Angebot, aber…ich glaube, ich werd mal wieder zu Chichi heimgehen. Kannst du Gohan bitte sagen, dass ich losmusste?“

„Son Goku, jetzt warte doch mal!“ Doch bevor sich Piccolo aufrichten konnte, legte der Saiyajin schnell seinen Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn und verschwand.

Piccolo starrte noch eine Weile auf die leere Stelle, während ihm Gokus letzte Worte durch den Kopf schossen. Von was für einem Fehler hatte er nur gesprochen…?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MISI
2021-01-03T17:01:37+00:00 03.01.2021 18:01
Ich hoffe Piccolo deckt das Spiel der beiden auf, damit alle anfangen können sich an die neue Situation zu gewöhnen
Von:  Chai-Cherry-Tea
2020-07-09T12:31:11+00:00 09.07.2020 14:31
Schlimm, die beiden benehmen sich wie pubertierende Teens ^^°
Von: Yugoku
2020-05-30T19:27:55+00:00 30.05.2020 21:27
So in seinem Hinterstübchen scheint Piccolo wohl irgendwie was zu ahnen. Zumindest macht es den Anschein. Jetzt scheint Goku doch einzusehen, dass es ein Fehler war zur Erde zurück zu kehren. Er, aber auch Vegeta bereuen es zutiefst diesen Schritt getan zu haben. Aber vor allem Goku leidet darunter, weil er, trotz der Konsequenzen, wieder zurück wollte.
Oh man, so eifersüchtig wie Goku momentan auf Bulma ist, hoffe ich, dass ihm nicht aus Versehen die Hand ausrutscht wenn er Bulma und Vegeta nochmal so innig zusammen sieht. Das könnte dann erst recht in einem Desaster enden.^^°
Antwort von:  -Alice-
31.05.2020 14:07
Hi Yugoku! Wieder einmal, vielen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich jedes Mal sehr darüber! =)
Wow...die Vorstellung, dass ihm die Hand ausrutscht...ich musste echt schmunzeln...
Jedenfalls hast du vollkommen recht...das ganze könnte wirklich in einem Desaster enden...wir werden sehen, wie es weiter geht...^^
LG,
-Alice-
Von:  JINO
2020-05-29T11:58:13+00:00 29.05.2020 13:58
Natürlich hat Goku nichts erzählt... ich glaub das ist ihm einfach entfallen...passiert gern mal bei ihm... xD

Wenn Bulma je erfahren wird.. was Geta durchgemacht hat... bringt sie Goku wahrscheinlich selbst um... egal wie ... o.o
Goku mit Speckröllchen... ich kack ab xD

Jaaa da ist jemand dezent eifersüchtig..

Es scheint wirklich so... als sei dieses Jahr nie gewesen und doch leiden die beiden nur noch mehr.... schrecklich...

Wird Piccolo jetzt zum Saiyajin flüsterer... *lach* ich labber Unsinn.... zeit für wochenende xD

Da war der Mund schneller als der Kopf.. alsooo wenn Piccolo da nicht dahinter kommt... uff... das kann doch was weerden... is dieser ja ni ht aufn Kopf gefallen...

Wieder ein Super Kapitel :)

Grüße



Antwort von:  -Alice-
31.05.2020 14:03
Hi JINO!
Vielen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich sehr über das Kompliment und dass dir das Kapitel gefallen hat! =)
Jaaa, Goku war in den letzten Monaten definitiv mit etwas anderem beschäftigt...^^°
Haha...jaaa, Bulma würde ihn definitiv bis ans Ende der Welt jagen deswegen...
Freut mich, dass dich die Vorstellung Goku mit Speckpölsterchen amüsiert hat xD
Mmhh...ja was Piccolo jetzt damit anfängt und wie es mit Gokus Eifersucht weiter geht, wird sich zeigen...^^°
LG,
-Alice-


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