Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 9: It's over, Vegeta... ------------------------------- „Morgen ist es soweit…“, stellte Vegeta fest, als er eines Abends vor dem Haus der Zeit stand und auf die größte der Sanduhren sah. Goku stand neben ihm und folgte seinem Blick. „Tatsächlich…unglaublich, dass die drei Jahre zu Ende gehen…“ „…kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor…“ „…du sagst es…“ Sie sahen den Sandkörnern eine Weile beim Hinabfallen zu, als plötzlich etwas Gokus Hand berührte. Er sah an sich hinab und beobachtete wie sich Vegetas Saiyajin-Schwanz langsam um sein Handgelenk legte. Sein Herz machte einen seltsamen Sprung. Es war seit jenem Abend nicht mehr vorgekommen, dass sich Vegetas Schwanz selbstständig gemacht hatte. Und nun, so kurz vor dem Ende? Erinnerungen blitzten in seinen Gedanken auf… Goku blickte nun zu Vegetas Gesicht und erschrak ein wenig, als er dem Prinzen der Saiyajins plötzlich direkt in die Augen sah. Vielleicht bildete er es sich nur ein, aber er vermeinte ein wenig Traurigkeit in Vegetas Blick zu erkennen. „Dein…“ „Ich weiß…es wird Zeit ihn abzuschneiden…“ „Du…könntest ihn einfach behalten…“ „Und bei jedem Vollmond sperr‘ ich mich dann in einen Kerker ein?“ „Wäre doch eine Möglichkeit…“ Goku lächelte ein wenig bei dem Gedanken daran. „Und das Turnier? Was, wenn es dort einen Mond gibt? Womöglich werde ich disqualifiziert, wenn ich mich in einen Wehraffen verwandle…wir sagten doch, keine Monster…“ „Stimmt…das Risiko sollten wir wohl nicht eingehen…“ Der stolze Prinz sah wieder zur Sanduhr nach oben, während sein Schwanz weiterhin an dem anderen seiner Art klammerte. Etwas wehmütig sah Goku wieder zu Vegetas Schwanz hinab. „Ich werde es tun.“ „Ich weiß…“, und mit diesen Worten schnappte sich der stolze Prinz seinen Schwanz und zog ihn von Gokus Handgelenk weg. _____________________ „Bist du bereit?“, fragte Goku, während er Vegetas Schwanz am Ansatz umgriff und festhielt. „Ja….nein, warte!“ Sofort ließ Goku ihn wieder los. Der stolze Prinz drehte sich zu ihm um. „Ich mach das selbst!“, sagte er entschlossen, fügte jedoch etwas leiser und unsicherer hinzu: „Ich brauch…deine Hilfe nicht…“ „Hast du es denn schon mal selbst gemacht?“, fragte Goku. „Nein.“ „Und wie willst du es tun?“ „Ich…schneid ihn einfach mit einem Messer ab!“, fauchte Vegeta, während er in der Küche nach einer geeigneten scharfen Klinge suchte. Als er endlich eine in der Hand hatte, erstarrte er plötzlich in seiner Bewegung und starrte auf das Messer. Seine Hände begangen zu zittern. Als Goku das sah, konnte er einfach nicht anders. Was auch immer in den letzten Wochen zwischen ihnen passiert war, spielte in dem Moment keine Rolle. Er stellte sich hinter Vegeta, legte seine Arme um ihn und seine Hände auf Vegetas. Vorsichtig nahm er ihm das Messer ab, legte es auf den Küchentresen und schloss ihn schließlich in seine Arme. Der stolze Prinz wehrte sich nicht, im Gegenteil. Er schloss seine Augen, während wohlig, warme Schauer durch seinen Körper fuhren. Plötzlich hörte Goku Vegetas Worte: ‚Es war unvermeidbar…wir vergessen es einfach…‘ Sein Herz tat weh… Er ließ den stolzen Prinzen los und ging einen Schritt zurück. Vegeta drehte sich zu ihm um. „Am besten du gehst einfach.“, stellte er fest. „Nein.“, widersprach der jüngere Saiyajin. „Kakarott…“, Vegeta sah ihn mit flehendem Blick an. „Nein, ich bleibe.“ Goku sah ihn mit fest entschlossenem Gesichtsausdruck an. „Dann…mach doch was du willst!“ Der Prinz der Saiyajins sah hinter sich, schnappte sich das Messer erneut vom Küchentresen und packte seinen Schwanz so nah wie möglich in der Nähe seines Rückens. Er setzte von der anderen Seite das Messer an seinem Schwanzansatz an. Erinnerungen an qualvolle Schmerzen blitzten in ihm auf. Und Bilder von Freezer, wie er seinen halben Schwanz in der Hand hielt und lachte… Er ließ das Messer wieder sinken, legte es hinter sich auf dem Tresen ab und sah Goku in die Augen. „Ich kann dir nicht garantieren, dass ich dich nicht umbringe, wenn…wenn ich dich das machen lasse…“ Goku sah ihn fragend an. „Ich…“ Der stolze Saiyajin sah verletzt zur Seite. „Ach, vergiss es, Kakarott!“ „Ist es…wegen dem, was Freezer dir angetan hat?“, fragte Goku aufmerksam. Überrascht blickte Vegeta ihn wieder an. Goku legte seine Hände auf die Schultern des stolzen Prinzen. „Ich bin nicht Freezer, Vegeta. Ich werde dir niemals etwas derartig Grausames antun.“ Vegeta dachte sofort ‚Das weiß ich doch…‘, aber er konnte es nicht laut aussprechen. Er kam sich so schwach vor…so viele Schmerzen hatte er schon ertragen und jetzt schaffte er es einfach nicht sich vor seinem Erzrivalen den Schwanz abzuschneiden… Goku ließ eine seiner Hände auf Vegetas Wange wandern. „Du musst jetzt nicht der starke und stolze Prinz sein. Ich weiß, dass du das bist.“ Der jüngere Saiyajin legte eine kurze Pause ein, um auf Proteste seitens Vegeta zu warten. Doch der Prinz der Saiyajins blieb stumm. Also sprach Goku weiter: „Du musst dir das nicht selbst antun. Lass mich dir einfach helfen. Dieses eine Mal.“ Vegeta begann zu zittern. Er kämpfte gegen Tränen. Er wollte nicht schwach sein. Er wollte keine Gefühle vor Kakarott zeigen. Nicht schon wieder…die letzten Wochen hatte er es geschafft jegliches Gefühl in sich einzusperren. Doch dann näherte sich Gokus Gesicht dem seinen, was das Herz des stolzen Prinzen mit einem Mal schneller schlagen ließ. Ihm war plötzlich alles egal. Er verlor diesen Kampf gegen sein Inneres. Gab einfach auf. Diese Macht, die Kakarott über ihn hatte, gewann. Er würde es zulassen. Sich ihm hingeben. Alles mit sich machen lassen… Doch der Kuss, auf den Vegeta wartete, den er sich erhofft hatte, kam nicht. Goku sah dem stolzen Prinzen tief in die Augen, während sich sein Gesicht immer weiter dem seinen näherte. Auch sein Herz schlug schneller. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, drehte der größere Saiyajin seinen Kopf zur Seite, legte seine Arme um Vegeta und drückte seinen Körper gegen seinen. Es ging alles wahnsinnig schnell. Noch bevor der Prinz der Saiyajins realisierte, was da passierte, hatte Goku seinen Schwanz gepackt und trennte ihn mit einer blitzschnellen Handbewegung ab. Sofort legte er seine Handfläche auf die offene Wunde und ließ ein wenig Energie durch seine Hand fließen, um die Wunde damit zu verschließen. Behutsam legte er Vegetas Schwanz auf dem Küchenmesser ab, während er den anderen Saiyajin weiterhin festhielt. Leiste flüsterte er: „Es ist vorbei, Vegeta.“ Etwas begann in dem stolzen Prinzen zu brodeln. Es war…Wut. Wie konnte Kakarott das einfach tun, ohne auf seine Zustimmung zu warten? Dieser…verdammte Idiot! Er stieß Goku von sich, was ihn völlig unerwartet traf. Der größere Saiyajin wurde auf den Esstisch geschleudert, der durch die Wucht des Aufpralls unter ihm zusammenbrach. Er richtete sich wieder auf und sah Vegeta verständnislos an. Doch der Prinz der Saiyajins funkelte ihn mit finsterem Blick an. Der ganze Frust kam mit einem Mal in ihm hoch. Wegen Kakarott hatte er sich an all diese schrecklichen Dinge aus seiner Vergangenheit erinnert. Wegen Kakarott hatte er vollkommen den Verstand verloren. Wegen Kakarott…hatte er diese schrecklichen, wunderbaren, alles verzerrenden Gefühle. Wegen Kakarott…hatte er sich so verdammt gut gefühlt… Vegeta war so wütend. Auf sich selbst. Sie brachten beide kein Wort heraus, sahen sich nur an. Schließlich reichte es dem stolzen Prinzen. Er wollte einfach nur noch hier raus. Er drehte sich von Goku weg und wollte aus der Küche stürmen. Doch sein Gleichgewichtssinn war bereits an seinen Schwanz gewöhnt. Völlig machtlos stolperte er nach rechts und fiel hin. Jedoch schlug er nicht auf dem Boden auf. Der größere Saiyajin hatte sich sofort zu ihm teleportiert und ihn aufgefangen. Vegeta wollte ihn erneut schlagen und von sich stoßen, doch diesmal war Goku darauf vorbereitet und wehrte seinen Schlag ab. „Ich bring dich jetzt ins Bett, damit sich sein Körper davon erholt.“, erklärte der jüngere Saiyajin ruhig und sachlich, während er einfach ignorierte, dass Vegeta versuchte ihn von sich zu drücken. „Einen Scheiß wirst du, ich kann selber laufen!“ „Wenn du meinst...“ Goku ließ Vegeta los, der sofort versuchte aufzustehen, was keine gute Idee war. Kaum stand er auf beiden Beinen und machte einen Schritt Richtung Tür, warf es ihn auf die linke Seite. Goku ließ ihn fallen. Frustriert schlug der stolze Prinz mit der Faust auf den Boden, doch er gab nicht auf und richtete sich erneut auf. Als er wieder stürzte, stand Goku auf und ging zu ihm. Er hielt ihm die Hand hin. Natürlich ignorierte Vegeta ihn und stand alleine auf. Er merkte schon, dass sein Körper gleich erneut sein Gleichgewicht verlieren würde. Er schloss seine Augen und atmete tief durch. „Na schön.“ „Ja?“, fragte Goku etwas genervt. „Tu’s…tu’s einfach, Kakarott.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren legte der größere Saiyajin seinen Arm um Vegeta, der sich an Gokus Schulter festhielt. Von Kakarott gestützt ging er mit ihm ins Schlafzimmer. Dort half Goku ihm sich aufs Bett zu setzen. „Alles klar, Vegeta?“ Sie sahen sich wieder an. „Ich…hatte nicht erwartet, dass sich mein Gleichgewichtssinn wieder so sehr an den Schwanz gewöhnt hat. So…kann ich nicht kämpfen.“ „Naja…du hattest ihn jetzt immerhin…zwei Jahre? Aber theoretisch könnten wir noch ein paar Tage dranhängen und würden trotzdem immer noch rechtzeitig kommen. Wir…kriegen dich wieder hin.“ Plötzlich verzog Vegeta sein Gesicht. Schmerzverzerrt. Sofort war Goku bei ihm und kniete sich vor ihm hin. „Alles okay, Vegeta?“, fragte er besorgt. „Geht schon…ich sollte einfach schlafen…“ „Oh, ja klar, ich helf‘ dir.“ „Ich brauch deine-“ „Halt einfach die Klappe, Vegeta.“, schnitt der jüngere Saiyajin ihm das Wort ab. Etwas überrumpelt, ließ der stolze Prinz ihn machen. Goku hob Vegetas Beine an und half ihm sich auf die Seite zu legen, sodass er nicht auf seinem Rücken und damit auf seiner Wunde liegen musste. Zum Schluss deckte er ihn auch noch zu. Schließlich ging Goku um das Bett herum und legte sich neben ihn. Es wurde still, jedoch nicht lange. „Ich…bin nicht Freezer…“, flüsterte Goku. Vegeta starrte die Wand vor sich an. „Ich…würde niemals zulassen, dass dir irgendjemand etwas antut. Ja, ich weiß schon, du brauchst meine Hilfe nicht. Schon klar. Trotzdem wirst du mich niemals davon abhalten können. Und ja…wir haben unsere Differenzen. Du hast Dinge getan, die ich dir wohl nie verzeihen werde, aber…ich weiß, dass du einer von den Guten bist. Und ich glaube, ich verstehe dich endlich ein wenig besser…“ Vegeta blieb stumm. Er hörte lediglich zu. „…das, was du ertragen musstest…ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, wenn ich das hätte durchstehen müssen…“ „Du wärst wohl daran zugrunde gegangen…“ „Schon möglich…“ „Lass uns einfach schlafen, Kakarott…“ „Vegeta…?“, fragte der jüngere Saiyajin nach einer Weile. „Was?“ „Ich…bin froh, dass du…“, Goku zögerte. „Was denn, Kakarott?“ „…dass du bei mir bist.“ „Klingt…klingt ja fast wie eine Liebeserklärung, Kakarott.“, scherzte Vegeta, auch wenn sich die Schmetterlinge in seinem Bauch bereits wieder gemeldet hatten. Goku lachte. „Haha…naja…ich liebe es mit dir zu trainieren, gegen dich zu kämpfen und mich mit dir zu messen. Und ich liebe es, dass wir uns gegenseitig so anstacheln, dass wir unsere Grenzen immer wieder überschreiten.“ „Du…redest echt komisches Zeug…du solltest schlafen…“, murmelte Vegeta. Ein wenig Traurigkeit legte sich über ihn. Sah Goku ihn denn wirklich immer noch auf die gleiche Weise? Nach allem was war? „Vegeta…?“ Goku richtete sich im Bett auf und sah in Vegetas Richtung. „Was denn noch?“, fragte der stolze Prinz leicht genervt. „Ich…also…manchmal frage ich mich…was ich ohne dich tun würde…“ Vegeta drehte sich zu dem jüngeren Saiyajin um und sah ihn mit skeptischem Blick an. „Was…?“ Goku lachte kurz, bevor er antwortete: „Wir beide…wir lieben das Kämpfen…wir lieben es, uns allein neuen starken Gegnern zu stellen und dabei über unsere Grenzen hinauszuwachsen…aber…“ Nun richtete sich Vegeta ein Stück auf. „Aber…?“ „…seit Boo…und auch seit Beerus…hab ich ein anderes Gefühl dabei…“ „Kakarott…könntest du dich mal klar ausdrücken? Worauf willst du hinaus?“ „Ich hab das Gefühl, dass meine Stärke allein nicht mehr reicht und…irgendwie macht mir das Angst, aber…dann muss ich daran denken, dass ich nicht mehr alleine für alles verantwortlich bin. Dass ich einfach nicht mehr alleine bin…“ „Du warst doch nie alleine…deine Freunde…deine Söhne…“ „Wenn wir ehrlich sind, dann…sind es letzten Endes wir beide, die…“ „Ja, ich weiß schon, was du meinst…“ „Was ich sagen will, Vegeta…die Gewissheit, dass du da bist, gibt mir unendlich viel Kraft.“ „Ach…ja?“, fragte Vegeta skeptisch. „Ich hab das Gefühl, dass die Last der Welt jetzt auf unser beider Schultern ruht und…sie trägt sich dadurch um einiges leichter…wenn das irgendwie einen Sinn ergibt…“ Goku lachte unsicher. „Naja…jedenfalls…was auch immer zwischen uns war…ich weiß, dass ich zu hundert Prozent auf dich zählen kann…“ „……..das kannst du auch….“ Der große Saiyajin lächelte. Vegeta war endlich ein Teil von ihnen. Von der Erde. Von den Menschen. Doch Goku wünschte sich mehr. Wünschte sich, dass der stolze Prinz auch ein Teil…von ihm war… „Vegeta…ist es…ist es denn wirklich so…?“ Goku klang verunsichert und irgendwie traurig. „Was meinst du?“ Goku zögerte eine Weile, während er unsicher die Bettlaken zwischen ihm und Vegeta anstarrte, bis er sich schließlich endlich dazu durchrang und fragte: „Bereust du es…?“ Vegetas Augen weiteten sich. Sein Herz klopfte ihm sofort bis zum Hals. Er musste sich kurz sammeln, bevor er antwortete: „Spielt das denn eine Rolle…?“ Der jüngere Saiyajin sah wieder zu dem stolzen Prinzen auf. „…ich schätze nicht, oder…?“ Er sah unendlich traurig aus. Warum sah er nur so traurig aus? Bis auf diesen einen Kuss, den Goku ihm während ihres Trainings gegeben hatte, hatte er sich in den letzten Wochen nichts mehr anmerken lassen… „Jetzt hör mir mal zu, Kakarott. Du glaubst vielleicht, dass du mich jetzt kennst, aber da liegst du falsch. Vielleicht hab ich mich verändert seit wir uns das erste Mal getroffen haben, aber ich bin immer noch derselbe Saiyajin. Das einzige, das mich interessiert, ist meine Familie. Deswegen kämpfe ich an deiner Seite und aus keinem anderen Grund. Die Menschen oder die Erde interessieren mich einen Dreck. Aber solange meine Familie hier ihr Zuhause hat, werde ich den Planeten beschützen als wäre er mein Heimatplanet. Das ist alles. Solange sich daran nichts ändert, wirst du auf mich zählen können…egal was zwischen uns war.“ „Das ist Schwachsinn, Vegeta und das weißt du auch. Du hast die Erde doch längst als deine neue Heimat akzeptiert, genauso wie du uns als deine Freunde betrachtest!“ „Du…du raubst mir noch den letzten Nerv, Kakarott! Soll ich dir mal was verraten!? Ich würde, ohne mit der Wimper zu zucken, dich, deine Familie und deine Freunde töten, würden sie Bulma oder Trunks nicht so viel bedeuten!“ „Verdammt Vegeta! Ich kenne dich! Du bist einer von uns!“ „Pah! Einen scheiß bin ich!“ Vegeta zögerte. „…ich…habe einfach so in eine Menschenmenge geschossen…und sie alle getötet…“ „Ich weiß…“ „…das ist es doch auch, was du mir nie verzeihen wirst, nicht wahr…?“ „…ja.“, antwortete Goku ehrlich. „Aber…jetzt beantworte mir mal eine Frage, Vegeta. Würdest du es nochmal tun? Würdest du es jetzt immer noch genießen, andere zu töten, um zu erreichen was du willst…?“ Sie sahen sich lange in die Augen, bevor Vegeta Goku die ersehnte Antwort gab. „…nein.“ Der jüngere Saiyajin begann zu lächeln. „Siehst du…? Du bist nicht mehr derselbe Saiyajin.“ Der stolze Prinz sah ihn eine Weile an. „Du hast Recht. Ich kämpfe nicht mehr, um zu töten, sondern um meine Familie zu beschützen…um dieses Leben…mein Leben…zu beschützen, wie es derzeit ist…“ In diesem Satz steckte so viel mehr als der stolze Prinz ausdrücken konnte. Diese Gefühle, die er für Kakarott entwickelt hatte, diese eine Nacht, sie würden sein jetziges Leben zerstören…und er würde einfach alles tun, um es zu bewahren… „Vegeta…“ „Ja…?“ „Du weinst…“ „…was?“ Der stolze Prinz griff sich in sein Gesicht. Und tatsächlich, da rannen Tränen über seine Wangen. Mit einer lässigen Bewegung wischte er sie weg und lächelte den jüngeren Saiyajin an. Und mit einem Mal wurde Goku eines ganz schrecklich bewusst. Der Prinz der Saiyajins hatte, nachdem er fast drei Jahrzehnte unter Freezers Schreckensherrschaft gelitten hatte, endlich ein Zuhause und eine Familie gefunden, für die er alles geben würde. Und er? Was hatte er getan? Er hatte sich Vegeta genommen… Er senkte seinen Blick. Er ertrug den Anblick des stolzen Prinzen nicht mehr. Vegeta lächelte ihn an, nachdem er ihm das angetan und ihm auch noch seinen Schwanz abgeschnitten hatte…war er etwa doch wie…wie Freezer…? „Verdammt, Vegeta…“ „Mh…?“ Goku sah wieder zu ihm auf. Eine Träne blitzte in seinem Augenwinkel auf. „DU bist zu MIR gekommen!!“ „…was?“ Goku ballte seine Hände zu Fäusten. Sein ganzer Körper begann zu zittern. Er schloss seine Augen und die eine Träne bahnte sich ihren Weg über seine Wange hinab. Der stolze Prinz war sichtlich überfordert. Er hatte den anderen Saiyajin noch nie eine Träne vergießen sehen… Plötzlich spürte Goku eine Hand auf seiner Wange. Er riss die Augen auf und sah in Vegetas besorgtes Gesicht. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Mit einem schnellen Griff zog er den stolzen Prinzen in seine Arme und vergrub sein Gesicht in seinem Nacken. „…du bist…zu mir gekommen…“, wiederholte der jüngeren Saiyajin. „Kakarott…ich habe dir schon im Vorhinein gesagt, dass ich es bereuen werde oder nicht…?“ Langsam drückte der größere Saiyajin Vegeta wieder von sich und sah ihm in die Augen. „Wir beide…sind hier drin einfach nur durchgedreht…“, redete der stolze Prinz weiter auf Goku ein. „Ich…bereue aber nichts davon…“ Vegetas Herz schlug ihm bis zum Hals. Diese Worte…klangen einfach viel zu schön. Er lächelte, bevor er dem jüngeren Saiyajin gestand: „Aber ich…“ Er konnte sehen wie etwas in Goku zerbröckelte. Er hoffte, was auch immer der Letzte seiner Art vermeinte für ihn zu empfinden, damit zerstört zu haben. Auch wenn es weh tat…es musste sein. So, und nicht anders…bald würden sie ihr Leben weiterleben müssen… „Wir…sollten wohl endlich schlafen gehen…“, meinte Goku plötzlich. Er sah Vegeta nicht mehr an, legte sich auf seiner Seite hin und drehte das Licht ab. „…Kakarott…“ „Gute Nacht…Vegeta…“, beendete Goku die Unterhaltung und vergrub sein Gesicht in seinem Polster. Der Prinz der Saiyajins starrte die Dunkelheit vor sich an. Hatte er das Richtige getan? Es fühlte sich jedenfalls nicht so an… ___________________ Vegeta wachte am nächsten Morgen auf. Die letzte Nacht verhallte nur langsam in seinen Erinnerungen. Er blinzelte ein paar Mal, bis er realisierte, wo er eigentlich war. Er war im Bett und…Goku lag dicht hinter ihm und hatte einen Arm um ihn geschlungen. Ein wohlig warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. Er fühlte sich…geborgen…also schloss er seine Augen wieder. Vielleicht würde es dann niemals enden… Doch dann kam es, wie es kommen musste. Erneut bildete sich ein heißer Knoten in seiner Magengegend, der ihn fast um den Verstand brachte. Hörte es denn niemals auf? Dann begann auch noch sein Rücken zu schmerzen, also öffnete er seine Augen wieder und starrte die weiße Wand vor sich an. Bald würde Goku aufwachen… ______________________ Als der große Saiyajin munter wurde, starrte er auf eine leere Bettseite. Er gähnte herzhaft und setzte sich schließlich auf. Er blickte sich um, doch das Zimmer war leer. Er machte sich auf den Weg in die Küche. Doch auch hier war niemand. Kein Vegeta, kein Essen. Nichts. Nur der Schwanz des stolzen Prinzen, der immer noch auf dem Küchentresen lag und der zerbrochene Tisch auf dem Boden… Noch leicht verschlafen trat er ins Freie und da war er. Weit abseits vom Haus der Zeit schien der stolze Prinz bereits zu trainieren. Goku seufzte. Eigentlich wollte er sofort zu ihm fliegen, doch etwas in ihm hielt ihn zurück. Der letzte Abend spielte sich nochmal vor seinen Augen ab. Gefühle waren noch nie die Stärke des jüngeren Saiyajins gewesen, doch Vegeta hatte in den letzten Monaten so viele in ihm ausgelöst, dass ihm zeitweise noch der Kopf davon schwirrte. Einerseits schien er unheimlich stolz zu sein, dass sich Vegeta ihm anvertraut hatte. Dass er wohl der einzige war, der nun über seine grauenvolle Vergangenheit bescheid wusste. Und diese Bewunderung, die er für diesen Mann empfand, für seinen Mut sich Freezer derart zu widersetzen und seine fast ungebrochene Willensstärke… Andererseits war er mehr als verwirrt über die Reaktionen seines eigenen Körpers, die der andere Saiyajin bei ihm ausgelöst hatte. Dieses Herzklopfen, dieses angenehme Kribbeln in seinem Bauch…und…dieses unbändige Verlangen Vegeta zu spüren…er fühlte sich definitiv enorm zu diesem sturen Saiyajin hingezogen… Doch Goku hatte keine Ahnung, was in diesem sturen Mann vor sich ging… Und dann Vegetas Worte, dass er es bereute… Es tat einfach nur weh… Trotz all dem…wollte alles in dem großen Saiyajin bei dem stolzen Prinzen sein… Er flog zu ihm und landete neben Vegeta, der gerade dabei war Liegestütze zu machen. „Hi…“, begrüßte Goku ihn. Der Prinz der Saiyajins blieb stumm und konzentrierte sich auf den nächsten Liegestütz. „Du trainierst schon?“ „Siehst…du doch…“ Vegeta änderte seine Position und begann mit Sit-ups. „Soll ich dir die Beine halten?“ Der stolze Prinz stockte kurz in seiner Bewegung, machte jedoch einfach weiter. „Nein.“ Goku beobachtete ihn eine Weile, dann fragte er: „Wie geht’s dir mit deinem Gleichgewicht?“ Vegeta hörte nun mit dem Sit-ups auf und setzte sich aufrecht hin. Er sah Goku an. „Soll das hier ein Kaffee-Kränzchen werden, oder was?“ Sofort spürte Goku einen Stich in seinem Herzen. Dieses abweisende Verhalten…warum war Vegeta nur so… „…nein.“, antwortete der jüngere Saiyajin mit belegter Stimme. Ohne ein weiteres Wort, begann der stolze Prinz wieder mit seinen Sit-ups. „Heißt das…wir können schon heute Abend hier raus?“ Gokus Stimme klang kalt und abweisend. Ohne sein Training zu beenden, antwortete Vegeta: „Ich hab fast eine Stunde gebraucht, um aus dem Haus und hierher zu kommen…“ „Du brauchst also noch ein paar Tage?“ Vegeta gab ihm keine Antwort mehr. „…also…dann werde ich auch noch ein wenig trainieren. Wenn du…Hilfe…“ „Nein, danke.“ „Schon klar…ich bin in der Nähe, falls doch…“ Goku flog zurück zum Haus und widmete sich seinem eigenen Training. Er ertappte sich jedoch immer wieder dabei, dass er zu Vegeta blickte, um zu prüfen, ob er vielleicht doch Hilfe beim Gehen brauchte. Doch er schien recht gut zu Recht zu kommen. Der stolze Prinz beeindruckte Goku immer wieder mit seiner Willensstärke… Vegeta hingegen versuchte soweit es eben ging, Goku den restlichen Tag zu ignorieren…auch wenn es ihm schwerfiel, sich zu konzentrieren, immer wenn der jüngere Saiyajin sein Blickfeld kreuzte. Jedes Mal beschleunigte sich sein Puls unnatürlich, wenn er ihn sah, begleitet von diesem Kribbeln in seinem Bauch. Er verfluchte sich jedes Mal und versuchte die Gefühle zu unterdrücken. Und so verstrich die Zeit in rasendem Tempo und der Abend rückte immer näher. Es war an der Zeit ihre Sachen zu packen. Als Goku merkte, dass Vegeta nicht mehr trainierte und ins Haus flog, folgte er ihm. „Was machst du?“, fragte der jüngere Saiyajin, als er das Bad betrat, indem Vegeta gerade die Sachen, die auf dem Waschbecken lagen, in eine Tasche schlichtete. „Packen. Solltest du auch tun.“ „Oh…stimmt…“ Goku stellte sich neben ihn. „Ich mach das Bad schon, fang woanders an!“, forderte Vegeta mit genervter Stimme. Goku drehte sich zu ihm und sah ihn an. Der stolze Prinz versuchte es zu ignorieren und packte weiter. So schnell er konnte. Sobald er fertig war, verließ er fast fluchtartig den Raum. Der größere Saiyajin sah ihm mit traurigem Blick nach. Er hatte nicht erwartet, dass Vegeta schon wieder so fit sein würde. Bald würde es vorbei sein. Dann würden sie hier raus gehen und…und was würde dann sein? Er folgte dem stolzen Prinzen ins Schlafzimmer. Was Goku nicht merkte, war, dass Vegeta sich nur unter größten Anstrengungen gerade fortbewegen konnte. „Vegeta?“, fragte Goku schließlich, nachdem er ihn eine Weile beobachtet hatte. Der Prinz der Saiyajins stoppte kurz in seiner Bewegung, packte aber einfach weiter. „Hey!“ Vegeta richtete sich auf und sah den jüngeren Saiyajin an. „Was!?“ „Kann es sein, dass du mir aus dem Weg gehst?“ Für eine Millisekunde weiteten sich Vegetas Augen. Natürlich ging er ihm aus dem Weg! „Ich soll dir aus dem Weg gehen? Verdammt, ich packe unsere Sachen, Kakarott! Wir sind ohnehin schon spät dran!“ „Ach ja? Wieviel Zeit vergeht denn draußen, wenn wir hier noch ein oder zwei Stunden länger drin sind? Ein paar Sekunden?“ „Dann…dann sei halt unnütz wie immer und mach einfach nichts! Nur halt mich nicht auf und steh mir verdammt nochmal nicht im Weg!“ Vegeta drängte sich an ihm vorbei und ging aus dem Raum. Hinaus aus dem Haus der Zeit. Goku sah ihm nach. Er seufzte und folgte dem stolzen Prinzen erneut. „Jetzt warte doch mal, Vegeta…“, forderte er ihn auf, als er zu ihm nach draußen trat. Vegeta blieb auf den Stufen vor dem Haus der Zeit stehen. Fast wäre er nach rechts weggekippt. „Was ist los mit dir?“, wollte Goku wissen. Vegeta sah in die Ferne und stand mit dem Rücken zu dem anderen Saiyajin. Er schloss seine Augen. Ihm war ein wenig schwindelig. „Vegeta!“ Langsam öffnete er seine Augen wieder und drehte sich zu dem anderen Saiyajin um. Er starrte eine Weile auf den Boden vor seinen Füßen. Dann sah er zu Goku auf. Sein Blick war ernst. „Die letzte Nacht…“, begann Vegeta. „Was ist damit?“ „Also…ach, vergiss es einfach. Lass uns packen und dann endlich von hier verschwinden.“ Vegeta wollte an Goku vorbei zurück ins Haus gehen, doch er wurde von dem größeren Saiyajin am Handgelenk zurückgehalten. Der stolze Prinz drehte sich zu ihm um und sah ihn fragend an. „Falls…falls du dir Sorgen machst, dass ich dich vor anderen bloßstellen könnte, dann mach dir keine Sorgen, Vegeta. Alles, was hier drin passiert ist, bleibt zwischen uns beiden…“ Der Prinz der Saiyajins wollte etwas erwidern, doch er konnte nicht. Stattdessen sah er Goku eine Weile in die Augen, bevor er zugab: „Ich weiß, Kakarott…“ Dann lächelte er den jüngeren Saiyajin an und fügte hinzu: „Lass uns endlich von hier abhauen.“ „Ist sonst wirklich alles in Ordnung mit dir?“ Goku sah ihn besorgt an. „Ja.“ Daraufhin ließ der größere Saiyajin Vegetas Handgelenk los. Plötzlich verlor der stolze Prinz sein Gleichgewicht und wäre beinahe umgefallen, doch Goku schnappte ihn sofort und zog ihn an sich. „Dachte ich’s mir doch…du bist noch nicht ganz fit…“ „Das legt sich gleich wieder…bis wir…bis wir beim Turnier angekommen sind, hab ich mich dran gewöhnt.“ Vegeta wollte sich von Goku wegdrücken, doch der größere Saiyajin ließ es nicht zu. „Lass uns doch einfach einen Tag dranhängen.“ Vegeta sah Goku in die Augen. Noch einen ganzen Tag? Eine ganze Nacht? „Das ist wirklich nicht nötig.“, drängte der stolze Prinz. Er versuchte wieder sich von Goku wegzudrücken. Diesmal ließ er es zu. Schnell drehte sich Vegeta von ihm weg, um die in ihm aufsteigende Röte vor Goku zu verbergen. Gerade als er zwei Schritte die Stufen hinauf machte, passierte es wieder. Und erneut fing der jüngere Saiyajin ihn auf. In seiner Nähe konnte sich Vegeta einfach nicht genug auf sein Gleichgewicht konzentrieren. Zu sehr lenkten ihn seine Gefühle davon ab… „Wir bleiben.“, entschied Goku fest entschlossen. Vegeta seufzte. „Einen Tag?“ „Einen Tag.“, bestätigte der große Saiyajin. Dann ließ er Vegeta los und half ihm die restlichen Stufen hinauf ins Haus. Er setzte Vegeta auf dem Sofa ab und begann ihre restlichen Sachen zu packen. ________________________ „So. Ich denke, ich hab alles.“, meinte Goku, nachdem er zu Vegeta ins Wohnzimmer zurückkehrte. Er wischte sich mit seinem Handrücken über die Stirn und setzte sich neben den Prinzen. Seufzend lehnte er sich erschöpft zurück. „Ich…werde noch ein wenig trainieren.“, entschied Vegeta und stand auf. Der jüngere Saiyajin beobachtete ihn. Sofort fiel ihm auf, dass sich der stolze Prinz etwas unbeholfen zur Tür bewegte. „Warte mal, Vegeta.“ „Was denn?!“, fragte der sture Saiyajin leicht genervt. Er wollte doch einfach nur weg von ihm… Goku sprang auf und kam zu ihm. „Ich helf dir.“ Vegeta sah ihn argwöhnisch an. „Jetzt hab dich nicht so. Nimm meine Hände.“ Er hielt dem stolzen Prinzen seine Hände, mit seinen Handflächen nach oben, entgegen und deutete ihm mit seinem Kopf, dass er sie nehmen sollte. Vegeta zog eine Augenbraue nach oben. „Dein Ernst?“ „Mach schon.“, forderte Goku ihn auf. Der stolze Prinz verdrehte seine Augen und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Komm schon, Vegeta. Wir werden jetzt ganz einfach hier auf und ab gehen. Wenn du dein Gleichgewicht verlierst, kannst du dich einfach an mir festhalten.“ „Und dazu müssen wir Händchen-Halten, ja?“ Gokus Blick wurde ernst. „Mach’s einfach.“ „Ich brauch deine Hilfe nicht. Und ich werde schon gar nicht mit dir Händchen-Halten!“ „Dann…werde ich eben neben dir her gehen und dich auffangen, wenn du fällst.“ „Das…ich…nein!“ „Jetzt stell dich nicht wie ein kleines, trotziges Kind an!“ „Pah!“ Vegeta sah eingeschnappt zur Seite. „Vegeta!“ Plötzlich funkelte ihn der stolze Prinz mit wütendem Blick an und fauchte: „Hast du mir nicht letzte Nacht schon genug angetan!? Ich hab dich gewarnt, Kakarott! Ich hab dir gesagt, ich kann dir nicht garantieren, dass ich dich nicht umbringe, wenn du meinen Schwanz abschneidest! Also treib’s jetzt nicht auf die Spitze…“ Goku wich einen Schritt zurück. Vegeta klang äußerst bedrohlich. „…ich…hab dir nur helfen wollen…“ „Ich habe dich NIE darum gebeten! Ich habe deine Hilfe nicht notwendig und vor allem WILL ICH SIE NICHT!“ Vegetas Aura stieg an. Er wusste nicht genau warum, aber er war so schrecklich wütend…er musste hier raus! Er stieß Goku zur Seite und wollte aus dem Zimmer stürmen, doch sein Körper wollte nicht so wie er wollte. Kurz vor der Tür verlor er sein Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Da war er nun…auf allen Vieren. Sein Körper fing zu zittern an. Die Wut, die seinen Körper durchströmte, wollte unbedingt nach draußen und sie suchte sich den nächstgelegensten Ausgang. Somit stiegen Tränen unaufhaltsam in seine Augen und quollen aus ihnen heraus. Wütend schlug er mit seiner Faust auf den Boden und hinterließ eine tiefe Delle. Goku sah den stolzen Prinzen, gebrochen auf dem Boden, eine ganze Weile an. Er rang mit sich. Eigentlich wollte er sofort zu ihm und ihm…helfen…doch Vegeta hatte ihm klar und deutlich gesagt, dass er seine Hilfe nicht wollte. Dass er seine Hilfe auch letzte Nacht nicht gewollt hatte… Womöglich hätten sie beide einfach hier raus gehen sollen. Goku ballte seine Hände zu Fäusten. Doch so einfach würde er nicht aufgeben. Niemals. Er ging zu dem stolzen Prinzen und hockte sich vor ihm auf den Boden. „Vegeta…“ Vorsichtig legte Goku seine Hand auf dessen Schulter. Er spürte wie sie unter seiner Berührung bebte. Langsam sank der Prinz der Saiyajin zurück auf seine Beine. Er hatte seine Augen geschlossen und versuchte verzweifelt weitere Tränen zu unterdrücken. Doch dann spürte Vegeta eine Hand auf seiner Wange. Goku wischte ihm eine Träne mit seinem Daumen vom Gesicht. Langsam öffnete der stolze Prinz seine Augen. Sie sahen einander eine Weile an. „Vegeta…“ Der Prinz der Saiyajins seufzte. Er verstand einfach nicht warum sich Kakarott immer noch so sehr um ihn bemühte, nach allem was war. Es war eben einfach Goku… Mit einem Mal war seine Wut verflogen. Der naive und sture Saiyajin hatte es mit seiner, ja, mit seiner einzigartigen Art und Weise geschafft, seinen Zorn einzudämmen... „Ich bin einfach wütend…wütend darüber, dass mir mein Schwanz überhaupt nachgewachsen ist…auf diese Probleme hätte ich wirklich verzichten können…und ich hätte ihn verdammt nochmal gleich am ersten Tag abschneiden sollen.“ Er schloss seine Augen und lächelte. Er schluckte seinen ganzen Stolz hinunter und fragte: „Hi…Hilfst du mir?“ Die Augen des jüngeren Saiyajins weiteten sich. Träumte er gerade? „Ähm…wo…wobei?“, fragte er leicht unsicher. „Beim Aufstehen…und…gehen.“ „…klar.“ Goku stand auf und hielt Vegeta seine Hand hin. Und zum ersten Mal ergriff der Prinz der Saiyajins seine Hand und ließ sich von ihm auf die Beine helfen. „Und…jetzt?“, wollte Goku wissen. „Jetzt gehen wir. Aber Kakarott…ich werde NICHT mit dir Händchen-Halten. Du kannst mich stützen, wenn ich mein Gleichgewicht verliere.“ „Geht klar.“ Und so übten sie die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag… _______________________ „Ooh maaan…ich bin fix und alle!“, beschwerte sich Goku. „Und ich bin hundemüde…!“ Vegeta seufzte. Er wollte es nicht zugeben, aber er wollte auch nur noch schlafen. „Na schön. Hören wir auf. Ich…glaub mein Körper ist jetzt wieder daran gewöhnt ohne Schwanz zu gehen…“ „Ganz bestimmt…du bist schon den halben Tag kein einziges Mal mehr zur Seite gekippt.“ Goku ging Richtung Haus und Vegeta folgte ihm. Auf halber Strecke blieb der große Saiyajin plötzlich stehen. „Was ist los?“ „Ich…mag nicht mehr gehen…“ „Was?“ Goku setzte sich auf den Boden. „Ich bleib einfach hier…“ Und das tat er auch. Er legte sich auf seinen Rücken, schloss die Augen und schlief sofort ein. Vegeta lächelte. Er sah zum Haus. Irgendwie schien es immer weiter weg zu wandern. Vielleicht musste er sich nur kurz hinsetzen… Und so schlief auch der stolze Prinz an Ort und Stelle ein, Seite an Seite mit dem jüngeren Saiyajin... ____________________________ Goku riss seine Augen auf. Sofort musste er sie wieder zusammenkneifen, denn dieses grelle Weiß, das einfach überall war, blendete ihn. Er richtete sich auf. Wo war er überhaupt? Er sah sich um. Überall nur weiße Leere. Dann entdeckte er den stolzen Prinzen, der dicht neben ihm lag. Vegeta…Goku versank ein wenig in seinem Anblick. Er sah unfassbar friedlich aus… Dann riss ihn ein Gedanke aus dieser Starre. Das Turnier! Wie lange hatten sie hier draußen geschlafen? Sie mussten aufbrechen! „Vegeta!“ Goku rüttelte den Prinzen. „Vegeta, wir müssen los!“ „Ach verdammt…!“ Der stolze Saiyajin war mit einem Mal hellwach und richtete sich auf. „Wie spät ist es?!“ „Keine Ahnung.“ „Mist.“ Sie sprangen beide auf. Sie mussten sich erst kurz orientieren und flogen dann schleunigst zum Haus der Zeit zurück. 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