The Diary of Mrs Moriarty von Miceyla ================================================================================ Kapitel 8: Funkelnder Rubin und leuchtender Smaragd --------------------------------------------------- Einige Monate zuvor. Oktober 1879, irgendwo in London… „Du riefst nach mir im lieblichen Morgengrauen, mich einsamen Wanderer zog es von dannen. Verloren hab ich mein edles Gewand, verraten hat mich mein eigenes Land. Ma-Ma-Magnolia, komm breche mit mir auf, nimm meine Hand und lauf, in das Tal wo deine Blüten nie verblühen…“ Auf einer hohen Mauer saß ein junger Mann und sang vergnügt in die Nacht hinein. Der Vollmond am klaren Himmel, brachte seine hellbraunen Haare zum Leuchten. Eine schwarzgoldene Maske verbarg die obere Hälfte seines Gesichts. Seine durch und durch tiefblauen Augen, blickten mit einem Hauch von Magie entspannt auf eine tickende Taschenuhr, die er an der Kette vor sich hin und herschwang. „Es ist alles vorbereitet, er wird gleich dort sein…“ Da näherte sich dem träumerischen Mann, eine junge Frau geräuschlos aus den Schatten heraus. Sie zog ihre Kapuze herunter und strich mit selbstbewusster Miene, eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr. „Ah, wunderbar Irene! Dein erster Auftrag und schon konnte ich mich von deiner einzigartigen Standhaftigkeit überzeugen!“ Schwungvoll sprang er von der Mauer und landete elegant vor ihr auf dem Boden, wobei sein dunkelroter Umhang durch die Luft flatterte. „Du weißt, wie du mich in der Öffentlichkeit zu nennen hast?“, fragte er mit einem kühlen Lächeln. „Natürlich, `Matador Muscari`“, antwortete Irene mit einem verschworenen Grinsen. „Hach… Ich liebe es wie du den Namen aussprichst. Wie schön es klingt… Doch was machen wir mit dir? Du solltest bei gewissen Angelegenheiten, auch deine Identität verschleiern. Ich mag dich vor Gefahren schützen. Lass mal überlegen… Das reine Blau deiner Augen ähnelt den Meinen. Ich hab‘s! Von dem heutigen Tage an, wird aus Irene Adler die `Aktrice Saphira`. Oh wie sehr dies unserem Publikum gefallen wird! Sind wir nicht zwei umwerfende Schauspieler?“, sprach Muscari sinnlich, während er ihre Hand nahm und diese sanft gegen seine Wange schmiegte. „Aber gewiss. Unnachahmlich bewegen wir uns im Verborgenen und befreien die hilflosen Geschöpfe. Ich werde ihn jetzt treffen, er muss gebührend empfangen werden“, meinte Irene und lächelte ihn enthusiastisch an. „Sicher Liebes, geh nur. Dann mach ich mich auch mal auf den Weg.“ Sogleich verschwand er wie ein heller, geräuschloser Blitz. Irene lief geschwind im Schutz der Dunkelheit durch schmale Straßen und Gassen. Nach kurzer Zeit erreichte sie ein heruntergekommenes Lagerhaus, dessen Fensterscheiben kaputt waren und vor dem etliche zerrissene Säcke lagen. Sie peilte einen Mann an, der beinahe unbemerkt im Abseits stand. Mit leisen Schritten, schlich sie sich von hinten an ihn heran und wollte einen Arm um ihn legen. Doch ehe es dazu kam wirbelte er herum und packte energisch ihr Handgelenk. „So angespannt auf der Hut wie eh und je. Ist es nicht eine fantastische Vollmondnacht, mein lieber Sherly?“, sprach sie unbeeindruckt von seinem raschen Reaktionsvermögen. „Ich wusste es Irene! Kein anderer ist so durchtrieben wie du. Mit dieser seltsamen Nachricht wolltest du mich hierherlocken und somit weg vom eigentlichen Ort des Geschehens… Ich frage dich nur einmal, wo befindet sich die gestohlene Erburkunde?“, fragte Sherlock verbissen und war angestrengt darum bemüht, sich nicht von ihr aus der Fassung bringen zu lassen. `Verdammt! Abermals wird mich diese hemmungslose Frau nicht in die Irre führen!`, dachte er verärgert. Irene ignorierte sein abgeneigtes Verhalten und zog ihn unnachgiebig an sich. „Darum brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Die befindet sich geschützt und geborgen in guten Händen“, meinte sie mit betörender Stimme. Gereizt biss er die Zähne aufeinander und befreite sich hartnäckig aus ihrer Umarmung. „Du spielst mit dem Feuer, Irene! Mir scheint, du arbeitest für einen absurden Unhold. Das bereitet mir allemal Sorgen.“ „Besser du redest nicht unhöflich über ihn. Er besitzt mehr Charme als hundert Edelmänner und mehr Hingabe für seine Taten, als jeder stolze Anführer bei der Armee. Sich selbst bezeichnet er als Retter der armen Seelen. Ein Gentleman, der aufopfernd an das Gute in den Menschen glaubt“, bekundete Irene mit ehrlicher Bewunderung. Einen Moment lang sah er sie überrascht an. „Dann ist er nur irgendein dahergelaufener Gaukler, ein selbstsüchtiger Tunichtgut. Um einiges durchschaubarer als... Nun, ganz im Gegensatz zu einem gewissen Jemand…“, sagte Sherlock allerdings abwertend. „Auch der Meisterdetektiv sollte sich besser in Acht nehmen. Ein Schauspiel wäre doch schlecht, wenn es seine Zuschauer am Ende nicht erstaunen könnte…“ Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort… Muscari schloss die Tür zu einem stickigen Kellergewölbe auf. „Wah!“ Ein kleines Mädchen, kauerte verängstigt in einer Ecke mit schlotternden Knien. Ihre Haare waren zerzaust, die Kleidung klebte ihr verdreckt am Körper und an ihren nackten Füßen hatte sich der Schmutz festgesetzt. „Komm her meine Kleine. Du bist jetzt frei, ich bin nicht dein Feind“, sprach er liebevoll auf sie ein und ging vor ihr in die Hocke. „Da unten sollte es sein.“ „Vorsicht… Ich glaube es ist jemand hier!“ „Bleibt etwas hinter mir…“ Auf einmal schallten Männerstimmen zu ihm herunter. `Nanu, ungebetene Gäste? Wo kommen plötzlich diese Leute her? Das kann unmöglich sein…`, dachte Muscari verwundert und ließ sich dennoch davon nicht aus der Ruhe bringen. Er nahm das zitternde Mädchen auf den Arm und blickte hinauf zu einem offenstehenden, kleinen Fenster. „Pssst, meine Kleine. Wir müssen etwas klettern, dort oben geht es hinaus. Du schaffst das.“ Er legte lächelnd seinen Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete ihr leise zu sein. Das Mädchen nickte stumm, sein entspannter Tonfall hatte es etwas beruhigt. Muscari hob sie mit beiden Armen in die Höhe, es gelang ihr die Fensterbank zu erreichen und sie krabbelte ins Freie. Kurz darauf nahm er Anlauf, sprang nach oben und zog sich selbst hinauf. Gerade so passte er durch das enge Fenster. `Rechtzeitiger Rückzug. Das nenne ich mal eine knappe Aktion, ha, ha`, dachte er belustigt und spähte unauffällig von oben in den Kellerraum hinein. „Eigenartig… Keiner außer uns, wurde von dieser Begebenheit in Kenntnis gesetzt. Mich haben schon die zwei Toten Männer vorhin stutzig gemacht…“, sagte Louis nachdenklich und blickte sich nach verdächtigen Hinweisen um. „Das Schreiben mit der Erburkunde fehlt ebenfalls… Was sagst du dazu, Bruder?“, murmelte Albert enttäuscht. „Allen Anschein nach ist uns jemand zuvorgekommen… Ein schlichter Zufall…“, kam es von einem argwöhnischen William, dessen Augen pedantisch die Stelle betrachteten, wo das Mädchen vor wenigen Augenblicken noch gesessen hatte. „Wer auch immer es war, er hat praktisch unsere Arbeit erledigt. Doch handelt es sich dabei um einen Feind?“, fragte Louis bedenklich. „Das werden wir schon noch herausfinden… Albert, sage bitte Moran, dass er seinen Posten verlassen kann“, bat William ihn und sein Blick wanderte hinauf zu dem Fenster. `Netter Versuch… Dann lass uns spielen. Meinen ersten Zug habe ich bereits lange vor dir gemacht. Wie enttäuschend. Ehe du an der Reihe sein wirst, werde ich dich in einen tiefen Graben stoßen, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt…` „Schnell Kleine, verschwinden wir“, flüsterte Muscari und rannte mit dem Mädchen im Arm pfeilschnell davon. `Bemerkenswert, einfach vortrefflich! Wer hätte das gedacht! Drei Brüder, zwei Widersacher und ein Schicksal. Die Vorstellung kann beginnen…` Wenige Tage später… Miceyla saß in einem beschaulichen Park auf einer Bank und schrieb zitternd vor Kälte in ihrem Notizbuch. `Keine Menschenseele kommt wie ich auf die verrückte Idee, hier draußen bei den eisigen Temperaturen zu sitzen. Und dann ist auch noch nicht einmal richtiger Winter… Aber zu Hause finde ich keine Ruhe. Mrs Green musste ja unbedingt ihre halbe Verwandtschaft einladen. Hach, besser ich drücke mich nicht länger. Ich soll schließlich das Abendessen für Mr und Mrs Tyson zubereiten…`, dachte sie deprimiert und nieste. Fröstelnd klappte sie ihr Buch zu und machte sich auf den Weg. Dabei bemerkte sie nicht, wie eines der losen Blätter aus dem Notizbuch herausfiel… Während Miceyla dabei war den Park zu verlassen, lief Muscari entspannt an der Bank vorbei und entdeckte das am Boden liegende Blatt Papier. `Oh, was haben wir denn hier Feines? Ach, welch sinnliche Worte. Bei dieser Melancholie, wird mir ganz wehmütig ums Herz. Solche Zeilen können nur von einer vereinsamten Seele stammen, die in ihrem Käfig sitzt und darauf wartet, sich frei in die Lüfte erheben zu dürfen. Das weckt in mir den Wunsch, dem zerbrechlichen Vögelchen die Freiheit zu schenken und es fliegen zu lassen…`, dachte er animiert während er las und sein Blick folgte Miceyla, wie sie am Rande des Parks verschwand. Lustlos erreichte sie die Haustür und wollte gerade aufschließen, als Muscari sich ihr von hinten näherte. „Verzeihung junge Dame. Ich glaube dieses Blatt haben Sie im Park verloren. Ein derart schöner Text, darf nicht einfach abhandenkommen. Nun mag ich mich Ihnen aber nicht länger aufdrängen. Bleiben Sie wachsam und beschreiten Sie keinen zwielichtigen Pfad. Und wer weiß, vielleicht trifft man sich eines Tages wieder“, sprach er höflich mit einem Lächeln und machte sogleich wieder kehrt. Er drehte ihr den Rücken zu und lief davon. „Vielen Dank…“, rief sie ihm verwundert nach. `Was für ein seltsamer Mann… Und diese sonderbare Aufmachung. Gehört er einer Theater- oder Zirkustruppe an? Huch…! Die letzten Zeilen stammen aber nicht von mir, hat er sie geschrieben? `Amethesya, mein Traum, meine Hoffnung, du weckst eine kostbare Erinnerung. Der Rubin wird den Smaragd kurzweilig beglücken, bis die blutdurstigen Zweifel am Horizont näher rücken. Dein wertvolles Leben gehört nur dir allein, der Saphir wird über dich wachen, als dein eigener Sonnenschein`…` „Herrlich… Was für ein schöner Märztag!“ Miceyla öffnete am frühen Morgen ihr Fenster und begrüßte lächelnd die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Gut gelaunt richtete sie sich her und wollte gerade das Frühstück für Mrs Green fertigmachen, da klopfte es an der Tür. `Schon so früh?` „Bin gleich soweit!“ Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, traute sie ihren Augen kaum. Mrs Green stand vor ihr und strahlte über das ganze Gesicht. Dabei wackelte sie aufgeregt mit der Hüfte hin und her. „Miceyla…“, sprach sie mit einer merkwürdig bezirzenden Stimme und hielt eine Hand an ihre errötete Wange. `Ich glaub mich tritt ein Pferd! Sie nennt mich beim Vornamen?! Welche Art von Anfall ist das?`, dachte sie geplättet und wartete gespannt ab was nun geschah. „Da ist ein umwerfender Adelsschönling… Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein so schniekes Sahneschnittchen gesehen zu haben… Zum Anbeißen“, meinte Mrs Green berauscht. „Hä? Wie? Was?“ Perplex musste Miceyla sich das Lachen verkneifen. Kurz darauf erschien William oberhalb der Treppe. „Guten Morgen, Miceyla. Ich hoffe, mein unangekündigter Besuch kommt nicht ungelegen. Meine Absicht war es nicht, hier jemanden beim Frühstück zu stören. Es ist schließlich eine wichtige Mahlzeit, um gestärkt in den Tag zu starten“, sagte er mit gütiger Miene. „William! Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Morgen. Du störst wirklich nicht und…“, begann Miceyla freundlich und versuchte angesträngt, dass plötzlich in ihr brausende Gefühlschaos zu beruhigen. Jedoch verstummte sie, als sie beschämend mit ansah, wie Mrs Green sich ohne Scham an ihn schmiegte. „Sie können gerne mit mir zusammen frühstücken. Ich halte für Sie ein lauschiges Plätzchen neben mir frei…“, sprach diese betörend. Bei Williams Gesichtsausdruck, musste sie laut losprusten. Er schien leicht irritiert und bemühte sich dennoch darum höflich zu bleiben. Ihr wurde warm ums Herz, als sie diese neue Seite bei ihm kennenlernte. „Also... Ähm… Das ist sehr aufmerksam von Ihnen…“, erwiderte er nur lächelnd. „Mrs Green! Jetzt ist aber mal Schluss! Gehen Sie bitte wieder runter, dass Frühstück schmeckt auch alleine!“ Mit dieser deutlichen Ansage, scheuchte Miceyla die alte Frau kichernd die Treppe hinunter. „Ich warte mein Hübscher, egal wie lange es dauert…“, rief sie noch von unterhalb. „Ha, ha. Die Dame hat ein feuriges Gemüt“, kommentierte er ihr Verhalten belustigt. „Ja…das komplette Gegenteil zu ihrer eigentlichen Art… Ich muss mich für sie entschuldigen. Mrs Green hat eine Schwäche für gutaussehende junge Männer. Was schäme ich mich…“, bat sie ihn seufzend um Verzeihung. „Aber nicht doch. Dafür besteht kein Grund. Mir macht das wirklich nichts aus. Ich bin übrigens hier, um mein Versprechen welches ich dir gab einzulösen“, offenbarte William ihr positiv gestimmt. „Versprechen?“ Neugierig blickte sie ihn an. „Na, du erinnerst dich bestimmt, dass ich mit dir gemeinsam zu einem Verlag gehen wollte. Ich bin extra früh aufgebrochen. Wenn bei dir nichts anderes ansteht was Vorrang hätte, können wir direkt los.“ Miceylas Augen begangen vor Aufregung zu leuchten. „Oh, natürlich! Da freue ich mich aber! Einen Moment, ich gehe eben schnell das Manuskript holen!“ Motiviert hechtete sie zu ihrem Schreibtisch. „Nur keine Eile, wir stehen ja nicht unter Zeitdruck“, meinte er amüsiert und blieb brav am Eingang zu ihrer Wohnung stehen. `Im Gegensatz zu Sherlock, hat William wesentlich ordentlichere Manieren, ha, ha`, dachte sie belustigt und lief mit dem Manuskript in der Hand wieder zu ihm zurück. „Ach ja… Ich habe hier etwas für dich. Eine verschlüsselte Botschaft, die Sherlock und ich vorgestern beim lösen eines Mordfalls gefunden haben. Äh… Tut mir leid! Ich bekam noch keine Gelegenheit, dir davon zu berichten. Es war ein ganz gewöhnlicher Fall und ich verhielt mich neutral. Ich…“ Miceyla wusste nicht recht, ob sie angemessen gehandelt hatte. „Miceyla, immer mit der Ruhe. Du musst dich deswegen nicht vor mir rechtfertigen. Ich sagte doch, dass du weiterhin mit ihm zusammenarbeiten darfst, bei seinen eigenen Fällen. Entspanne dich mehr. Du wirst sehen, bald wird alles zur Routine. Und danke für die Geheimschrift, dass sieht interessant aus, habe ich fix gelöst.“ Zusammen verließen die beiden das Haus und Miceyla merkte, während sie sich mehr oder weniger durch London führen ließ, dass er einen ganz bestimmten Verlag im Kopf haben musste. „Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Verlag genau der richtige ist, um als Schriftsteller Fuß zu fassen. Ich empfehle ihn dir.“ William öffnete die Eingangstür zu einem kleinen Buchgeschäft und bedeutete ihr einzutreten. `Das ist doch der Verlag, bei dem John seine Werke veröffentlicht. Ich bin hier schon mal vorbeigelaufen. War das seine Absicht?`, dachte sie erstaunt und schritt zögerlich in Richtung des Verkaufsbereich, auf den Ladeninhaber zu. „Guten Tag, die Dame und der Herr. Wie kann ich Ihnen behilflich sein? Möchten Sie ein Buch kaufen?“, fragte der Mann höflich. „Nein… jedoch eines veröffentlichen…“, begann Miceyla mit fester Stimme. „Oh, das ist aber eine Seltenheit, dass eine Frau mit diesem Anliegen zu mir kommt. Haben Sie denn ein Manuskript dabei?“ Der Mann war wirklich ein herzlicher Mensch und lächelte sie freundlich an. Ob das bloß an der Anwesenheit von William lag, konnte sie nicht sagen. Dennoch war er ausschließlich ihr zugewandt. „Ja gewiss. Hier, bitte sehr.“ Sie überreichte ihm das ordentlich zusammengeheftete Manuskript und er warf ein paar flüchtige Blicke hinein. Erwartungsvoll sah sie ihn an. „Eine außergewöhnlich schöne Handschrift haben Sie. Und das haben wirklich alles Sie geschrieben?“, hakte der Buchhändler nach. „Natürlich, dass stammt vom Anfang bis zum Ende von meiner Feder“, antwortet sie ehrlich. Irgendwie bekam sie Angst, dass es ihn nicht zufriedenstellte. William an ihrer Seite machte ihr Mut. Ganz bestimmt gab sie nicht einfach so schnell auf. „Also… Falls noch etwas nachgebessert oder überarbeitet werden muss, dann lassen Sie es mich wissen. Ich bemühe mich und…“ „Bitte notieren Sie mir hier Ihren Namen und Ihre Adresse. Ich werde Ihr Manuskript lesen und Ihnen eine Nachricht zukommen lassen, wann ich Ihr Buch veröffentlichen kann. Und unter anderem, wie viele Exemplare gedruckt werden“, teilte er gemächlich mit. Miceyla glaubte ein Wunder sei geschehen, sie freute sich wie ein kleines Kind. „Das ist wunderbar! Vielen lieben Dank!“ „Ich gebe Ihnen auch meine Adresse. Senden Sie mir ein Telegramm, wenn es so weit ist. Schließlich mag ich der Erste sein, der ein von dir geschriebenes Buch in Händen hält“, sagte William, der Miceyla liebevoll ansah und den Frohsinn darüber mit ihr teilte. Sie strahlte so überglücklich, wie schon lange nicht mehr. „Auf Wiedersehen und bis bald.“ Der Buchhändler verabschiedete sich zufrieden, nachdem alles Wichtige besprochen war und sie lief beflügelt mit William wieder nach draußen. „Danke William. Du hast mir heute einen Traum erfüllt, den ich schon seit meiner Kindheit verfolge“, bedankte sie sich und würde diese gute Tat von ihm sicher niemals vergessen. „Das war nur eine Kleinigkeit, ich habe lediglich etwas nachgeholfen. Dies wird erst der Auftakt von deinem Traum sein… Sehr gut! Das verlief ziemlich zügig. Dann haben wir noch den ganzen restlichen Tag, für unseren Ausflug zur Verfügung.“, meinte er munter und prüfte die Uhrzeit auf seiner goldenen Taschenuhr. „Ein Ausflug, wohin?“ Neugierig überlegte sie, welche weitere Überraschung sie erwarten sollte. „Nach Durham, wir bekommen sogar noch den nächsten Zug. Du warst garantiert noch nie dort. Es wird dir gefallen, da bin ich mir absolut sicher“, enthüllte er den Ort, der ihm vorschwebte. „Oh, Durham! Du hast dort doch für einige Zeit an einer Universität unterrichtet, ehe du nach London gewechselt bist. Es ist praktisch eure alte Heimat, wenn ich mich recht entsinne.“ „Sagen wir es ist unsere `zweite` Heimat. Ich bin noch öfters in Durham zugegen und unser Anwesen in der kleinen Stadt, befindet sich noch immer in unserem Besitz“, sprach er mit einem Augenzwinkern. Plötzlich ging die Fantasie mit ihr durch und sie bekam wilde Vorstellungen. „Warte mal! Wenn du den ganzen Tag dafür eingeplant hast, wird das hoffentlich kein geheimer Auftrag?! Ich bin wieder völlig unvorbereitet, unbewaffnet und…“, flüsterte Miceyla und sah verstohlen umher, ob sie jemand belauschen könnte. William, der gleichzeitig verwundert als auch belustigt über ihre Unterstellung war, begann laut zu lachen. „Ha, ha! Ich kann dir nicht übelnehmen, dass du als erstes an jene Unterfangen und dergleichen denkst. Aber ich versichere dir, dass ich wirklich nur einen gewöhnlich erholsamen Abstecher nach Durham vorhabe. Die richtige Arbeit kommt noch früh genug auf dich zu. Jedoch, falls du unbedingt mehr Nervenkitzel wünschst, fände ich das sehr schade. Wo ich jetzt extra alle Vorlesungen für den heutigen Tag abgesagt habe…“, erwähnte William mit enttäuschtem Gesicht. Sie wusste sofort, dass er sie nur gespielt aufziehen wollte. „Was, nur für mich? Da bekomme ich ja ein schlechtes Gewissen!“ „Das ist nicht nötig. Meine Studenten müssen den Lernstoff selbstständig nacharbeiten. Ich freue mich schon darauf, sie morgen abzufragen“, verriet er ihr und grinste verschwörerisch. „Oha… Nun habe ich eher Mitleid mit deinen armen Studenten… Natürlich bereitet es mir eine Freude, wenn wir Durham besuchen. Beschauliche Städte mit ländlicher Gegend, habe ich sehr gern. Das ist eine willkommene Abwechslung, zu dem lauten, unhygienischen London, wo sich die Menschen gegenseitig auf die Füße treten.“ „Du sagst es. Na dann, auf zum Zug.“ Miceyla betrat mit William am Bahnhof ein Zugabteil, welches ausschließlich für vornehmere Herrschaften vorgesehen war. Es war ihr etwas unangenehm, von allen Seiten mit vorwurfsvollen Blicken beäugt zu werden. `Wenn ich dies geahnt hätte, wäre ich heute Morgen feiner gekleidet aus dem Haus gegangen…` „Macht es dir denn gar nichts aus… Ich meine… Wirft es kein schlechtes Licht auf dich, wenn wir uns hier zusammen aufhalten?“, fragte sie leise neben ihm, während sie nach einem freien Platz suchten. „Darüber machst du dir Sorgen? Was kümmern mich die Meinungen anderer. Lass die Leute nur blöd schauen, anscheinend haben die nichts Besseres zu tun. Du hast außerdem keine teuren Kleider nötig, um schön auszusehen. Deine bezaubernde Ausstrahlung, besiegt die ganzen verdorbenen Charaktere um dich herum.“ Nach diesem Kompliment, legte er selbstsicher einen Arm um sie und die Gesichter der Zugpassagiere wurden immer empörter. Miceyla wusste nicht recht, wie sie bei Williams plötzlich so impulsiven Verhalten reagieren sollte. Sie amüsierte sich einfach nur, über die übertriebenen Reaktionen der Leute. Die Zugfahrt dauerte eine ganze Weile und die zwei nahmen den vielfältigen Essservice in Anspruch. „Herrlich… Diese frische und saubere Luft!“ Miceyla verließ als erste in Durham den Zug und genoss für einen Augenblick, mit zur Seite ausgestreckten Armen, die angenehme Landluft. „Na komm, hier geht’s lang.“ William war bereits ein Stück vorgelaufen und sie eilte ihm hinterher. Er führte sie durch die friedliche Ortschaft und die beiden wurden öfters warmherzig begrüßt. „Hier herrscht aber eine familiäre Stimmung“, fiel ihr begeistert auf. „Dafür mussten wir auch erst einmal sorgen…“, meinte er mit entspannter Miene. „Äh… Ha, ha… Verstehe schon…“ „Professor Moriarty! Wie schön Sie hier zu sehen!“ Ein junger Mann kam freudestrahlend auf William und sie zu gerannt. „Hallo Oliver. Wie geht es Ihnen? Machen Sie Fortschritte bei Ihrem Studium?“, begrüßte William ihn. `Das muss einer seiner ehemaligen Studenten sein…`, dachte sie sich. „Mir geht es bestens, danke. Ich konnte mich doch noch am Riemen reißen und strenge mich jetzt mehr an. Ich lerne auch fleißiger. In diesem Jahr werde ich meinen Abschluss machen. Was freue ich mich darauf, endlich meine Familie wiederzusehen“, sprach der Student heiter. „Das hört sich ja fabelhaft an. Dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg. Aber ruhen Sie sich nicht zu sehr darauf aus und bleiben Sie zielstrebig“, gab William seinem Schützling mit auf den Weg, welcher winkend weiterlief. „Na klar! Tschüss Professor! Und Sie sind beide ein echt süßes Paar!“ `E-ein Paar?!` Schüchtern blickte Miceyla zu Boden. „D-deine Studenten respektieren dich wirklich sehr. Du wirst unheimlich bewundert… Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass du sicher oft recht streng bist, ha, ha“, sagte sie lächelnd. „Nun, als ein vorbildlicher Dozent ist es meine Pflicht, für Zucht und Ordnung bei den jungen Adeligen zu sorgen. Jeder der anstrebt, später einmal ein hohes Amt zu bekleiden, muss vernünftig erzogen werden. Lass uns einen Ort suchen, an dem wir ungestört reden können“, schlug er mit einem gütigen Lächeln vor. Die zwei entschieden sich für einen idyllischen, begrünten Hügel, auf dem die ersten zarten Knospen blühten, die ein Vorbote für den Frühling waren. Am Fuße des Hügels, befand sich eine überschaubare Ansammlung von Landhäusern, an dessen Seite sich ein Fluss entlangschlängelte. Das gute Wetter war noch immer sehr beständig und die Sonne schien wärmend, von einem beinahe wolkenlosen Himmel herab. Sie setzte sich neben ihn auf eine weiche Wiese. `Das erinnert mich fast an meinen Traum von neulich…`, kam ihr gedankenversunken in den Sinn. „Für dich müssen solche friedlichen Momente sehr kostbar sein…“, begann Miceyla ein wenig betrübt. Und betrachtete sein ausgeglichenes Gesicht. „Ich schätze das Leben und bin dankbar für jeden einzelnen Tag, an dem ich die Welt ein kleines bisschen besser machen kann. Ein Moment wie dieser tut gut, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten und mit sich selbst ins Reine zu kommen. Jedoch wird das zukünftig eher zu einer Seltenheit…“, erzählte er standhaft. „Du hast einen schweren Lebensweg gewählt. Es muss doch manchmal belastend sein, auch wenn du dir nichts anmerken lässt. Ich meine… So viele Menschenleben auf dem Gewissen zu haben. Zerbricht man nicht früher oder später daran?“, stellte sie ihm eine unangenehme Frage. „Am Anfang ist dies nie leicht. Man gewöhnt sich daran, so seltsam das auch klingen mag. Aber wir töten nicht blindlinks. Du weißt, dass ich dem Volk die Verdorbenheit des Adels vor Augen führen will. Dafür bedarf es gezielter Opfer und nicht in Verbindung stehender Tötungsdelikte. Ein wichtiges Fundament dafür ist, alles bis ins kleinste Detail zu durchdenken. Fehler können wir uns nicht erlauben. Der Adel muss von seinen Privilegien wegkommen und Hand in Hand mit dem Volk zusammenarbeiten. London wird zu einem Schauplatz von Verbrechen. Und wir, der Name Moriarty, wird nach und nach für Brutalität stehen. Somit erzwingen wir eine Zusammenarbeit zwischen dem Volk und dem Adel. Es wird eine gleichmäßige Verteilung der Rechte hergestellt…“, verriet er die Absichten seines Plans etwas genauer. Miceyla hätte geschockt sein sollen, jedoch ahnte sie längst, welche überdimensionalen Ideen er in die Tat umsetzen wollte. „Das konzipierte Böse, welches das wahre Böse vernichtet… Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Sherlock und alle anderen erfahren, wer hinter den auffälligen Verbrechen steckt. Und wie soll das ganze enden? Ihr könnt…ich meine wir, können unmöglich ein ganz normales Leben weiterführen. Keiner wird das jemals akzeptieren…“ Williams rote Augen sahen sie wie gebannt an. Mit einer felsenfesten Entschlossenheit, so eisern, wie ein unerschütterlicher Fels in der Brandung. Und dennoch verbarg sich hinter dieser immensen Stärke, die pure Trauer. Verlassenheit, der eigene Zwang, die erdrückenden Sorgen zu verstecken. Auch wenn es beinahe unsichtbar schien, sie konnte es genau erkennen. „Sherlock wird einer der Ersten sein, welcher dahinterkommt. Mache dich darauf gefasst, dass dies das Ende eurer kurzweiligen Freundschaft bedeuten könnte… Und am Schluss unseres Plans, wird der Name Moriarty nicht mehr existieren… Es fällt mir schwer, dass vor dir auszusprechen. Ich wollte damit warten. Aber du begreifst zu schnell. Vergib mir… Und ich ziehe dich damit hinein. Es ist schrecklich egoistisch von mir. Noch ist es für einen Rückzug nicht zu spät. Ich kann nachvollziehen, wenn dich diese Bürde letztendlich doch erdrückt…“, sprach er beklommen und vergrub sein Gesicht kurz in seiner rechten Hand. `Nein… Bitte lass das nur eine Lüge sein… Er und seine Brüder wollen sich selber opfern, für unser Land?! Warum bin ich davon so erschüttert…? Es gab eine lange Zeit, in der ich keinen Sinn zum weiterleben gesehen habe… Natürlich! Keiner ist da gewesen, der mich hätte vermissen können. Jetzt verstehe ich. William und seine Leute lassen nur gezielt Menschen an sich heran, die in Kauf nehmen, ihr Schicksal zu teilen. Deswegen grenzen sie sich so sehr vom Rest ab und bleiben auf Distanz. Auf diese Weise entsteht keine Reue und keine geliebten Angehörigen werden trauernd zurückgelassen… Brüder, die bis zum Tod alles gemeinsam durchstehen. Es schmerzt… Jetzt traf ich endlich auf gleichgesinnte Menschen und erfahre, dass es bloß von kurzer Dauer sein wird. Ja… Mir ist bewusst, dass sich die Folgen ihres grausamen Plans nicht vermeiden lassen werden. Trotzdem, mein größter Wunsch ist, an der Seite von William zu leben, mit ihm und seinen Brüdern weiterhin lachen zu können. Egal wie viel Zeit uns dafür bleibt.` Miceyla spürte einen stechenden Schmerz im Herzen. Ihre überwältigenden Emotionen, konnte sie kaum mehr zurückhalten und ergriffen packte sie seine linke Hand. „Wir teilen uns nun diese Bürde. Ich versprach, dass ich an deiner Seite bleiben werde, Freud und Leid mit dir und unseren Freunden teile. Eher sterbe ich, als von euch, den einzigen Menschen die ernsthaft etwas verändern wollen, getrennt sein zu müssen. Jede Tragödie hat ihren gewissen Glanz“, wimmerte sie und war den Tränen nahe. „Miceyla…“ William strich sanft mit seinen Fingern, eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und lächelte sie dankbar liebevoll an. „Ach, ich bin einfach unmöglich. Ich wollte doch, dass es ein heiterer Ausflug für dich wird. Aber bitte sorge dich nicht unnötig. Das Ziel unseres Plans liegt noch in weiter Ferne. Mach dir darüber jetzt noch keine Gedanken. Du hast endlich ein glückliches Leben verdient“, bat er sie trübsinnig. „Wann ist denn der Stichtag, damit ich mir den gleich notieren kann“, erkundigte sie sich mit Ironie, um die angespannte Stimmung etwas aufzulockern. „Bitte mache das nicht, ich fände dies ein wenig makaber“, erwiderte er grinsend. „Das klingt seltsam, wenn es aus deinem Mund kommt.“ Miceyla ließ sich lächelnd nach hinten auf die Wiese fallen und betrachtete den klaren blauen Himmel. „Wer weiß, was bis dahin noch alles passiert. Vielleicht gibt es einen entscheidenden Faktor, der sogar dir entgangen ist.“ „Und der wäre? Jetzt bin ich aber mal gespannt“, fragte er interessiert und legte sich neben sie. „Die Zeit, William. Was ich damit meine ist, du kannst nicht vorhersehen, was in der Zukunft geschehen wird. Das Leben verändert sich stetig und die Menschen werden fortschrittlicher. Wir erfinden uns immer wieder neu und stecken jedoch auch Rückschläge ein. Daran wachsen wir. Die Menschen passen sich ihrem Umfeld an, vergessen ihre Fehler und wiederholen diese. Das liegt in ihrer Natur. Manchmal ist es klüger, den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen und abzuwarten. Was du mit Gewalt erzwingen willst, regelt die Zeit mit aller Wahrscheinlichkeit von ganz alleine. Bestimmt hört sich das für dich, wie der naive Gedanke eines weltfremden Kindes an. Doch ich beobachte die Menschen ganz genau und verschließe die Augen nicht vor der Wahrheit. Ich schwimme stur gegen den Strom und bilde mir mein eigenes Urteil von Recht und Unrecht. Selbst wenn die Menschen als eine Einheit fungieren, wird es immer wieder zu Streitigkeiten und Spaltungen in der Gesellschaft kommen. Man sollte keinem Menschen den Tod wünschen. Dies macht aus uns Barbaren. Es ist unmöglich, alle Bösewichte auf dieser Welt zu bestrafen… Das menschliche Herz ist ein freies, unabhängiges Individuum und gehört nur sich selbst. Du kannst es mit keiner mathematischen Gleichung beugsam machen“, teilte Miceyla ihm ihre ganz persönliche Meinung zu dem Thema mit und war neugierig, was er ihr nun entgegensetzen würde. William, der aufmerksam zugehört hatte, lächelte vorerst schweigsam. „Wer hätte gedacht, dass sich hinter der träumerischen Dichterin, eine waschechte Realistin verbirgt. Natürlich weiß ich ganz genau, dass du wie ich sehr idealistisch denken kannst. Mit deinen Aussagen hast du nicht ganz unrecht. Dennoch betrachte ich die aktuelle Situation in unserem Land, von einem anderen Standpunkt aus. Ich nehme gerne die Herausforderung an dir zu beweisen, welches Potenzial in mir und meinen Brüdern steckt, um eine radikale Veränderung zu schaffen. Ja, und überzeugen wir uns gegenseitig, von unseren unterschiedlichen Sichtweisen. Wir sind beide ziemliche Sturköpfe. Wenn wir uns noch besser kennenlernen, werden wir erkennen, wie ähnlich unsere Ansichten doch sind“, sprach er vorausschauend etwas fröhlicher und setzte sich wieder hin. Auch Miceyla richtete sich auf und beobachtet nachdenklich unterhalb des Hügels, einen kleinen Jungen, der munter zusammen mit seiner Mutter nach Hause lief. „Eigentlich bringe ich mit dem Landleben nichts Gutes in Verbindung… Ich bin insgeheim schon immer neidisch auf glückliche Familien gewesen. In ein Zuhause zurückzukehren, wo Menschen auf einen warten, die einen lieben und wertschätzen. Doch eine wirklich glückliche Familie findet man nur selten. Hinter den positiven Gesichtern, verbirgt sich meistens ein tragisches Familiendrama. Meine Eltern haben mich nach etlichen Peinigungen, praktisch ausgestoßen und alleine gelassen… Geschwister habe ich keine, die mein Elend hätten teilen können. Doch mich nahm später ein sehr warmherziges altes Ehepaar auf, wenn auch nur aus Mitleid mit mir. Selbst hatten sie nie Kinder gehabt. Sie verstarben vor ein paar Jahren. Um Dankbarkeit für ihre unendliche Güte zu zeigen, lernte ich ein fleißiger und wissbegieriger Mensch zu werden, der jede noch so kleine gute Seite, an dieser schrecklichen Welt wertschätzt. Ich kämpfe mich trotz allem, auf mich allein gestellt durchs Leben und fand Trost beim Schreiben. Ich schenke den Menschen ein Lächeln, auch wenn die meisten mir nie zurücklächeln. Zugegeben… In meinen Vorstellungen, wehre ich mich gegen die ganzen verdorbenen Männer, die uns Frauen wie ihre Sklaven herumschubsen. Nichts verabscheue ich so sehr, wie diese ganzen unmoralischen Kerle! Ähm… Hoppla… Verzeih, ich drifte etwas ab… Allerdings traf ich auf dich, Albert und Louis. Ich schöpfte wieder neue Hoffnung…“, erzählte Miceyla William von ihrer harten Vergangenheit. „Es ist ein schönes Gefühl, dass du dich mittlerweile mir gegenüber öffnen kannst. Hasse diese Männer ruhig, sie haben deinen Hass mehr als nur verdient. Ich habe dir gleich zu Beginn angesehen, dass du einen schweren Lebensweg hinter dir hast. Lasse die schmerzvollen Erinnerungen los und schaffe Platz für neue, glückliche. Vielleicht tröstet es dich, wenn ich dir sage, dass ich dich schon früher gerettet hätte, wäre ich dir zu jener Zeit begegnet. Da du mir von dir berichtet hast, mag ich mich dafür revanchieren. Doch lass mich dir zuvor noch eine kurze Frage stellen, auch wenn ich deine Antwort bereits kenne. Würdest du mich mögen und meine Person anerkennen, auch wenn ich nur ein gewöhnlicher Bürger und kein Adeliger wäre?“, fragte er und legte lächelnd den Kopf etwas schräg. „Ach William… Es ist mir völlig gleichgültig, ob du aus einer Familie mit hochangesehenem Stammbaum oder aus einer einfachen Bauernfamilie abstammst. Aus Titel und Ansehen mache ich mir nicht viel. Der Mensch als solcher mit edlem und gütigem Herz, ist alles was für mich zählt. Und so jemand bist du auf alle Fälle. Gleichzeitig aber auch furchtlos und unerbittlich. Der Grund dafür, wird wohl in deiner eigenen Vergangenheit liegen“, erwiderte Miceyla bestärkend. Als würde sich William für einen Augenblick zurückerinnern, betrachtete er die Häuser in der Ferne mit wehmütigem Blick. „Louis und ich sind als Waisen aufgewachsen. Wir haben uns alleine durchgeschlagen, bis wir in ein kleines Waisenhaus kamen. Ich half den Menschen bei jeglichen, alltäglichen Problemen mit Rat und Tat weiter. Auf diese Weise erhielten wir zum Dank etwas zu essen. Eines Tages begegneten wir dann Albert, der uns bei seiner Familie aufnahm. Er war der Erstgeborene. Und da der Adel verpflichtet, waren seine Eltern dazu gezwungen zuzustimmen. Albert hatte einen jüngeren Bruder, sein Name war William. Ich schlüpfte öfters in dessen Rolle. Alberts Eltern und sein Bruder, waren die typisch verdorbenen Adeligen, wie sie im Buche stehen. Ich mag dich nicht mit Einzelheiten plagen. Mir wäre lieber, wenn wir uns irgendwann mit meinen Brüdern darüber unterhalten. Jedenfalls haben Louis und ich, Albert unser neues Leben zu verdanken. Unter anderem wurde Louis, der als kleiner Junge schwer krank gewesen war, dank seiner Hilfe wieder gesund. Es war der Beginn unseres unzertrennlichen Bandes und die Geburtsstunde jenes Planes. Wir entledigten uns Alberts abscheulicher Familie und brannten das gesamte Anwesen nieder. Unser erstes perfektes Verbrechen… Wir drei galten als die einzigen Überlebenden. Ich wurde zu seinem Bruder William und Louis offiziell zu unserem jüngeren Adoptivbruder. Den Rest kennst du ja… Nun bist auch du, in unser kleines Geheimnis eingeweiht“, offenbarte er den Auftakt seiner Reise zum Verbrecher. „Dann ist es ja wirklich Schicksal gewesen, dass ihr Albert begegnet seid. Er schenkte dir die nötigen Voraussetzungen für dein Vorhaben. Wie schön…eure unerschütterliche Verbundenheit. Ich bewundere euch drei sehr“, meinte Miceyla verträumt und blickte ihn harmonisch an. „Du gehörst doch bereits dazu. Aber… Wärst du gerne ein richtiger Teil von uns?“, fragte er mit einem mysteriösen Lächeln und sie bemerkte dabei seine Anspielung nicht, die sich dahinter verbarg. „Ja! Wenn ich ein Mann wäre, stünde mir nichts und niemand mehr im Weg! Ich würde ganz London unsicher machen, für die Einhaltung der Gesetze sorgen und Frauen und Kinder beschützen. Ich wäre ein heldenhafter Soldat, dessen treue Kammeraden mit mir durch dick und dünn gehen! Da hört ihr es! Gebt euch lieber in Acht, ihr Unholde! Ha, ha!“, rief sie euphorisch und schrie die letzten Worte regelrecht voller Inbrunst in die Welt hinaus. William machte vor Erstaunen große Augen neben ihr und kurz darauf brach er in schallendes Gelächter aus. Er konnte kaum mehr aufhören, so ausgelassen lachte er. Miceyla freute sich ungemein, dass sie ihn das erste Mal, richtig von Herzen lachen sah. Es war das schönste Gefühl, das sie je verspürt hatte. „Ha, ha…ha, ha…! Das war nicht, was ich damit meinte. Du bist wirklich eine außergewöhnliche junge Frau. Du passt in keiner Weise, in das vorgegebene Schema, welches andere Frauen befolgen. Aber mal etwas ganz anderes. An dem Tag, wo wir dich in unsere Gemeinschaft aufgenommen haben, hast du dir sicherlich gedacht: `Sherlock werdet ihr kein Haar krümmen! Ich könnte ganze Berge versetzen, um euch daran zu hindern!`“, sprach er mit gespielter Ernsthaftigkeit und ahmte sie dabei nach. „Hey! So habe ich mir das bestimmt nicht gedacht! Und was ist mit dir? Kann mir gut vorstellen, über was ihr getratscht habt und du sagtest: `Komm, machen wir sie gefügig, damit sie all unsere Befehle ohne Widerworte befolgt!`“, sagte sie mit einer tiefen Stimme und sah ihn dabei finster an. Die Blicke der beiden trafen sich und sie konnten nicht anders, als laut loszulachen. „Etwas Derartiges würde ich nie sagen. Wir beide können uns wirklich nichts vormachen…“ Mit entspannter Miene sah er sie an. „Nein, das können wir nicht…“ „Und habe keine Angst um Sherlock und John. Ich respektiere den Detektiv. Seine erfrischenden Denkweisen, kommen London zugute. Einer muss ja das geradebiegen, wobei die Polizei versagt… Was glaubst du geht in den Köpfen von Menschen vor, die sich gerade kennengelernt haben und vor einem neuen, unbekannten Lebensabschnitt stehen? Wie malt man sich die gemeinsame Zukunft aus?“, stellte William eine unvorhergesehene Frage, die vom bisherigen Thema abschweifte. „Mal überlegen… Da kommt es natürlich ganz darauf an, von welcher Zielgruppe die Rede ist. Aber ich kann mir denken, auf welches Szenario du hinauswillst. Definitiv schwärmt man zusammen von einer glorreichen Zukunft. Menschen erzählen sich gegenseitig, von den schönen Facetten des Lebens, welche sie entdecken möchten. Was dabei alles schief gehen könnte, wird oft auf die leichte Schulter genommen. Die meisten Vorstellungen und Erwartungen, bleiben fast immer unerfüllt. Lug und Betrug bestimmen den Alltag. Und anstatt etwas Ertragreiches vollbracht zu haben, hinterlässt man bloß einen Scherbenhaufen von zerbrochenen Träumen und verletzt die geliebten Menschen um sich herum… Ha, ha, das klingt ganz schön deprimierend. Die Realität schmerzt leider…“, beantwortete Miceyla ehrlich seine Frage. „Diese typischen Fehler begeht die große Mehrheit, welche sich von ihren Emotionen blenden lässt. Jeder noch so glückliche Moment ist vergänglich. Ob wir am Ende die guten oder die drastischen Erinnerungen beibehalten wollen, ist uns selbst überlassen. Dann drehen wir den Spieß doch einfach einmal um! Sagen wir uns gegenseitig all die schlechten Begebenheiten, die eintreffen könnten. Nennen wir die unangenehmen Dinge, die sonst keiner wagen würde auszusprechen. All das, was speziell uns beide betrifft. Halte dich nicht zurück, du fängst an!“, forderte William sie dazu, ganz spontan mit einem frechen Grinsen auf. Miceyla zögerte kurz etwas verwundert, doch ließ sie sich schließlich auf sein kleines Spielchen ein. „Ähm… Nun gut… Deine Überlegenheit steigt dir irgendwann zu Kopf und du handelst übermütig. Dadurch schadest du einem, dir nahestehenden Menschen…“ „Du schlägst dich auf die Seite von Sherlock und brichst deine Treue mir gegenüber“, fuhr er seelenruhig fort. „Eine Person stellt sich dir in die Quere. Genau! Ein ebenso überragendes Genie wie du, welches sogar Sherlock als Bedrohung ansehen muss. Und auf einmal, werden deine ganzen tadellosen Pläne, über einen Haufen geworfen.“ Miceyla bekam immer lebhaftere Spekulationen. „Also dieses Genie würde ich nur zu gern kennenlernen… Doch lassen wir unsere Darlegungen einfach unkommentiert. Ich mache weiter. Du wirst unaufmerksam und verlierst den Fokus in einer brenzligen Situation, weil du an jemanden denkst…“ Abrupt brach er ab und blickte ohne weitere Worte in ihre grünen Augen. Dieses zaghafte Anzeichen von Verunsicherung, war untypisch für ihn. `An wen soll ich denken? Ist es jemand, für den ich Gefühle hege? Keiner außer dir wird jemals…` William unterbrach ihre Gedankengänge, als er erhaben aufstand und sie lächelnd ansah. „Lassen wir das lieber. Wir werden schon eigenständig dafür sorgen, dass nichts davon eintreffen wird. Komm, wir haben lange genug hier gesessen. Die Luft ist immer noch recht kühl, wenn man zu lange unbewegt an einer Stelle bleibt. Außerdem habe ich dir noch nicht alles, von dem schönen Durham gezeigt.“ Sie stand nun ebenfalls auf und nickte heiter. Es kam ihr seltsam vor, dass er plötzlich schweigsamer wurde, während sie Seite an Seite durch die stille, menschenleere Natur von Durham spazierten. „Ist etwas nicht in Ordnung? Habe ich vielleicht doch etwas Falsches gesagt?...“, flüsterte Miceyla und blieb beunruhigt stehen. Er lief noch ein Stück weiter, ehe auch er zum Stehen kam. Erstaunt bemerkte sie, dass er leise kicherte. „Du sorgst dich zu sehr um andere. Nicht das ich daran etwas auszusetzen hätte. Deine Angst Fehler zu begehen, verunsichert dich. Lerne zu vertrauen, dir selbst und anderen. Nur so kannst du über deinen eigenen Schatten springen. Denn du weißt doch, meine tapfere Soldatin, keiner kann einen Krieg gewinnen, der nie gelernt hat ein Schwert zu führen. Und Träume gehen nicht für denjenigen in Erfüllung, der sich nicht aus seiner Komfortzone heraustraut und bereit ist, auch mal die Regeln zu brechen. Sonst verwelkt die anmutige Rose, ehe sie in voller Blüte erstrahlen kann… Du brauchst eine Stütze, die dich lenkt und auffängt, wenn es zu turbulent wird. Bitte erlaube mir, dass ich diese Stütze für dich sein darf…“, sprach er feinfühlig, mit dem Rücken zu ihr gewandt. „William…“ Ihr Herz begann wie wild zu schlagen und sie vergaß beinahe das gleichmäßige Atmen. Langsam drehte er sich zu ihr um. Wie bei ihrer ersten Begegnung, verschmolzen ihre Blicke miteinander. Es gab kein gestern und morgen mehr, nur noch ein hier und jetzt. William besaß die Kraft, all ihre Sorgen verschwinden zu lassen. Sie hätte nie in Worte fassen können, wie unfassbar schön sich dieses Gefühl der Geborgenheit anfühlte, wenn sie in seiner Nähe war. Plötzlich meinte Miceyla, durch ihre eigenen Träume zu wandern, als er sich direkt vor ihr mit einem zuckersüßen Lächeln, auf einem Bein niederkniete. Er hielt ihr einen silbernen, diamantenbesetzten Ring, mit einem glänzenden Amethysten darauf entgegen. „Miceyla… Bitte heirate mich. Werde die Frau an meiner Seite, welche mich auf dem Weg zu einer neuen, gerechten Welt begleitet. Sei eine Zeugin unserer Taten, mit denen wir Geschichte schreiben werden. Ich schenke dir meine Stärke, damit du die Ketten, von deinem im Inneren gefangenen Mut, lösen kannst. Schenke du mir im Gegenzug all deine Gutmütigkeit und deinen klaren Blick, mit dem du in die Herzen der Menschen schaust und ihre Gefühle und Absichten ablesen kannst. Es ist Zeit den Pfad der Einsamkeit zu verlassen. Zusammen werden wir alles erreichen und niemand wird je imstande sein uns aufzuhalten. Du wirst bald sehen, er existiert noch, der friedliche Ort, wo geliebte Menschen auf einen warten. Ich mag dir zwar kein langes, glückliches Leben bieten können… Doch würden wir beide jeden einzelnen Moment mehr genießen und wertschätzen, als jeder andere. Niemals…habe ich für jemanden so empfunden… Ich liebe dich, Miceyla… Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr. Was musste ich mich die ganze Zeit über zurückhalten. Ich darf mich nicht in meinen Gefühlen verlieren. Und dennoch… Mir fehlte etwas, wenn ich diese Welt verließe, ohne jemals richtig geliebt zu haben… Bitte sage was. Fall mir hier nicht in Ohnmacht…“ Sein Heiratsantrag kam so unerwartet, dass Miceyla einfach nur regungslos dastand und mit Tränen in den Augen, seiner rührenden Rede zuhörte. Sie sah es, sein gutes und reines Herz, welches sich hinter einer kalten, selbstbewussten Fassade verbarg. Dieses Herz musste sie beschützen und davor bewahren, ehe das Böse es vergiftete. „Ja…ja…ich will dich heiraten. Ich liebe dich auch. Schon seit unserer ersten Begegnung liebe ich dich. Es ist mir gleichgültig, ob wir ein gewöhnliches Leben führen können oder nicht. Zwei, zehn oder hundert Jahre, es spielt keine Rolle. Jeden einzelnen Tag werde ich dich lieben und für dich da sein. Lieber sterbe ich in den Armen meines Geliebten, als ein ganzes Leben in Einsamkeit zu fristen…“, gab sie William gefühlvoll ihr Jawort und streckte ihm überglücklich ihre Hand entgegen. Lächelnd erhob er sich und steckte den funkelnden Ring an ihren Finger. Zärtlich strich er mit seiner Hand über ihre Wange und zog sie sachte an sich heran. Ganz langsam näherte er sich ihrem Gesicht, während seine starken Arme sie gegen seinen Körper drückten. Miceyla spürte seinen rhythmischen Herzschlag und schloss instinktiv die Augen. William küsste sie liebevoll auf die Lippen. Beschwingt erwiderte Miceyla dessen Kuss. Seine Lippen fühlten sich unglaublich warm und weich an. Behutsam schlang sie ihre Arme um ihn. Sie wollte ihn nie mehr loslassen. Sein Kuss wurde von Moment zu Moment fordernder und leidenschaftlicher. Als wollte er ihr damit sagen: Du gehörst von nun an zu mir, für immer. Liebes Tagebuch, 6.3.1880 die wahre Liebe existiert. Manchmal braucht es einfach nur Zeit und Vertrauen. Liebe kann einem ganz plötzlich begegnen, ohne dass man darauf gewartet oder danach gesucht hat. Nach und nach wächst die Liebe und wird stärker. Doch muss sie gut behütet werden, sonst verschwindet sie ganz schnell wieder. Verdiene ich ein solches Glück? Diese Frage kommt mir nun in den Sinn. Möglicherweise sollte ich es wertschätzen und lernen anzunehmen. Mein Wunsch ist es andere glücklich zu machen. Sogar William wird trotz der Umstände, unserer Liebe eine Chance geben. Ich freue mich wahnsinnig, dass er meine Empfindungen für ihn erwidert. Gleichzeitig verspüre ich aber auch, ein bedrückendes Gefühl in meiner Brust… Ein makelloser Plan, vom Anfang bis zum Ende gründlich durchdacht. Ohne Fehler und Zwischenfälle soll es vonstattengehen. Ist dies überhaupt möglich? Warum habe ich dabei nur so ein schlechtes Gewissen? Liegt es daran, dass ich auch Sherlocks Ansichten unterstütze? Williams Brüder und Verbündete folgen ihm wie einem König. Einer muss ja den ersten Schritt machen und unsere Gesellschaft wachrütteln. Trotzdem… William, unterschätzt du Sherlock nicht ein klein wenig? Ich sollte besser gelassen bleiben. Sonst wird das alles schlussendlich, wirklich zu einer schweren Bürde. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal heiraten würde… Und ich werde tagtäglich von liebevollen Menschen umgeben sein. Nun habe ich etwas sehr Wertvolles gefunden. Eine neue Familie. Funkelnder Rubin und leuchtender Smaragd Schillernde Augen, funkelnder Rubin, die endlose Sehnsucht, tief in mir verborgen wie es schien. Sachte, so zart wie deine Finger gleiten über meine Haut, sanfte Worte, du wirst mich machen zu deiner Braut. Meine Träne verabschiedet die letzte Nacht, in der Einsamkeit von mir ergreift die Macht. So nah, so klar dein Lächeln im Mondschein, um uns herum wirkt alles bloß nichtig und klein. Den Pfad zu meinem Herzen nur du allein wirst finden, unerbittlich die Bestimmung, welche uns wird verbinden. Bewahre es in dir, gib dich vor den bösen Träumen in Acht, lasse nicht los, auch wenn die Erwartung in sich zusammenkracht. Finde mich, halte mich, bevor die entschwindende Zeit es verhindert, zerbreche das Schicksal, ehe dein strahlender Glanz meinen Schmerz nie mehr lindert. Leuchtender Smaragd, kühnes Wesen, in meinem Blick du wirst unsere Geschichte lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)