So ein Mist aber auch von Miimy (So ein Mist aber auch) ================================================================================ Kapitel 1: So ein Mist aber auch -------------------------------- Hallo, ich bin neu hier auf der Seite und dachte mir ich stell mal etwas älteres von mir hier rein. Ich hoffe, es gefällt euch :) liebe Grüße, Miimy Mit schnellen Schritten ging ich im den langen Gang entlang und suchte weiterhin nach dem Buch, welches ich unbedingt brauchte. Doch ich konnte es nirgends entdecken. Ich blieb stehen, atmete erstmal tief ein und schob meine Tasche erneut auf meine Schulter zurück, weil sie drohte runter zu rutschen.. Ich war schon den ganzen Weg von meiner Wohnung bis hin zur Bibliothek gelaufen, um noch rechtzeitig das Buch auszuleihen, bevor sie schließen würde. Doch als ich das Gebäude betreten hatte, kam schon die erste Durchsage, dass die Bibliothek in ca. zehn Minuten schließen würde, doch ich war einfach weiter gelaufen in der Hoffnung das Buch schnell zu finden und noch rechtzeitig heraus zu kommen. Ich holte noch einmal Luft eher ich erneut zu laufen anfing. Als ich gerade um eine Ecke bog, wurde ich schon zu Boden gerissen und landete dabei auf meine vier Buchstaben. „Kannst du nicht aufpassen?“, fragte ich mürrisch und erblickte einen jungen Mann etwa in meinem Alter. Ich hatte keine Zeit ihn mir genauer an zusehen, denn die Zeit schien heute nicht auf meiner Seite zu sein und noch immer hatte ich dieses verflixte Buch nicht. „Musst du gerade sagen!“, erwiderte er, doch ich hörte ihn kaum, da ich mich schon wieder auf dem Weg war. Schnell rannte ich um die nächste Ecke und schaute weiter nach dem richtigen Regal, aber es ließ sich einfach nicht auffinden. Ich seufzte und schaute auf meine Armbanduhr, die 20:01 anzeigte. Normalerweise hatte die Bibliothek seit einer Minute geschlossen, aber es brennt noch das Licht. Suchend schaute ich mich um. Niemand war zu sehen. Da ich genau vor den Fahrstuhl stand, gab ich meine Suche nach dem Buch auf und beschloss nach Hause zu gehen. Ich drückte den Knopf um den Fahrstuhl zu rufen. Die Treppe befand sich genau auf der anderen Seite des Gebäudes, also warum noch mehr Zeit im Leben vergeuden, wenn man doch genau so gut mit dem Fahrstuhl fahren kann, wenn dieser einen noch vor der Nase stand? Noch immer ließ der Fahrstuhl auf sich warten und ich tippelte nervös mit dem Fuß auf und ab. Was würde passieren, wenn ich hier eingeschlossen war? Ich schüttelte den Kopf. Quatsch, Mimi, so etwas passiert doch nur in Filmen. Ich vernahm Schritte, die an den Wänden widerhallten. Aus einem der Gänge kam der junge Mann, mit dem ich vor wenigen Minuten zusammen gestoßen war. Ich war also doch nicht mehr alleine hier. Abermals drückte ich den Knopf. Immer und immer wieder, doch aus irgendeinem Grund wollte die Tür nicht aufgehen. „Hör auf, sonst machst du ihn noch kaputt!“, ertönte eine scharfe Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in die schönsten braunen Augen, die ich je in meinem 22-jährigen Leben gesehen hatte. Im Hintergrund hörte ich, wie die Tür sich geräuschvoll öffnete, doch wir beide starrten uns weiterhin an. Seine braunen Haare standen in allen Richtungen ab und er hatte einen sehr gut trainierten Körper, weshalb ich mir sicher war, dass er Sportler war. Er schluckte, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und deutete hinter mir. „Wolltest du nicht...?“, er beendete seinen Satz nicht, sondern ließ in einfach zu im Raum stehen. Ich nickte stumm und stieg in den Fahrstuhl, dicht gefolgt von ihm. Die Tür schloss sich. Ich wollte den Knopf für das Erdgeschoss drücken, doch seine Hand war schneller, so das ich meine zurück zog. Der Aufzug setzte sich in Bewegung und kam nach wenigen Sekunden ruckartig zum stehen, so das ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte. Zuerst flackerte das Licht, bevor es dann doch erlosch und Dunkelheit im Aufzug herrschte. Hektisch blickte ich mich um und versuchte irgendwas im Aufzug zu erkennen, doch mein Versuch blieb erfolglos. „Hast du dir weh getan?“, fragte eine Stimme durch die Dunkelheit. Ich schüttelte den Kopf, nachdem mir einfiel, dass es ja Dunkel war, gab ich ein leises „Nein“ von mir. „Dann ist gut.“, ertönte die Stimme wieder und er hörte ihn leise fluchen, „dieses Drecksteil, das ist schon das zweite Mal in dieser Woche, dass ich hier drin feststecke!“ Dann wandte er sich an mich. „Hättest du nicht so oft den Knopf gedrückt, dann wäre das hier nicht passiert!“, meinte er mit barscher Stimme. Ich schnappte nach Luft. Gab er mir etwas die Schuld, dass wir hier feststeckten? Ich konnte doch gar nichts dafür! Mühsam stand ich vom dreckigen Boden des Fahrstuhls auf und klopfte meine Sachen ab. Ich atmete tief ein und aus, denn ich war darauf bedacht ihn nicht an zu schreien oder in Panik zu verfallen. Ganz einfach nicht antworten und ihn ignorieren, sagte ich mir selbst und suchte an der Wand, wo ich die Tür vermutete, den Notfallknopf. Doch anstatt die ganzen Knöpfe zu ertasten, fand ich etwas warmes und weiches. Ich vernahm ein leises Räuspern. „Würdest du bitte meine Hand loslassen?“ Sofort zog ich meine Hand zurück. „Tut mir Leid, aber ich suche diesen Notfallknopf.“, erklärte ich ihm. „Wie heißt du eigentlich?“, wollte er wissen. Ich war verwirrt. Zuerst machte er mich für diese Missliche Lage verantwortlich und dann wollte er auch noch Smalltalk halten? Wie war der denn drauf? „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, gab ich kühl von mir, „zuerst machst du mich dafür verantwortlich, dass wir hier feststecken und jetzt tust du auf nett!“ Ich schnaubte und versuchte mich wieder einigermaßen ab zu regen, da es sowieso keinen Sinn hatte, dass ich mich gerade mit diesem Typen anlegen, mit dem ich höchst wahrscheinlich noch mehrere Stunden zusammen hocken würde. „Und du machst ein auf zickig.“, kam es aus der Ecke in der er stand. Plötzlich flackerte erneut das Licht. Unbewusst griff ich nach seinem Arm und sah mich nervös um. In was für ein Gruselkabinett bin ich hier gelandet? „Angst?“, hörte ich ihn verschmitzt fragen. Auf der Stelle ließ ich ihn los. Schon wieder flackerte das Licht, doch diesmal blieb es an und erhellte den Fahrstuhl mit seinem künstlichen Licht. Ich lehnte mich an die gegenüberliegende Wand von ihm, auf der linken Seite war die Tür und starrte auf dem Boden. Ich holte tief Luft und sagte: „Mimi....“ Seinen verwirrten Blick konnte ich genau spüren, weshalb ich hoch blickte und ihn mit einem Lächeln an sah. „Mein Name ist Mimi.“, erklärte ich ihm noch immer mit einem Lächeln. So ganz genau wusste ich auch nicht, wieso ich ihm auf einmal meinen Namen nannte. Vielleicht lag es daran, dass er zur Zeit die einzige Person in meiner Nähe war und ich jemanden zum reden brauchte, da ich einfach nicht der stille Type war. Ja, ich denke, dass es daran wohl lag. „Ich bin Taichi, aber alle nennen mich nur Tai.“, sagte er und hielt mir eine Hand hin, die ich freundlich schüttelte. Ich ließ mich an der Wand herunter gleiten, saß nun wieder auf dem Boden und streckte meine Beine ausgiebig, da sie schmerzten. Offenbar waren sie es nicht gewohnt erst durch die halbe Stadt zu laufen und mich jetzt noch im Fahrstuhl so tragen. Zudem brachten mich meine neuen Ballerinas ebenfalls um den Verstand und ich wusste genau das ich am nächsten Tag furchtbare Blasen an den Fußen haben würde. „Und ist der Boden bequem?“, fragte er mit einem recht süßem Grinsen im Gesicht. Zur Antwort schüttelte ich den Kopf. „Nein, und es ist auch dreckig hier.“ „Warum sitzt du dann da?“, wollte er wissen.Ich schaute hoch und sah ihn in die Augen. „Weil meine Füße weh tun.“, gab ich schlicht zu Antwort. Nun ließ er sich ebenfalls an der Wand herunter gleiten und saß mir gegenüber. „Wie wäre es mit einer kleinen Fußmassage?“, fragte er, woraufhin er meinen Fuß nahm, den Schuh ab strich und anfing meinen schmerzenden Fuß zu massieren. Genüsslich schloss ich meine Augen und versuchte gar nicht daran zu denken, dass ein fremder junger Mann meinen Fuß gerade massierte. Ich öffnete meine Augen und sah, wie hieß er nochmal? Tai? an. „Machst du das häufiger?“, verlangte ich von ihm zu wissen. „Was häufiger? Hier mit einer hübschen Dame im Fahrstuhl festsitzen oder fremde Füße massieren?“, fragte er und sah dabei auf meinem Fuß, als wäre dieser interessanter. Ich lächelte ihn an. „Ich meinte wohl beides.“, antwortete ich und merkte, wie mein Herz zu rasen begann, als er das Wort 'hübsch' sagte. Tai fand mich also hübsch.... Er sah mir direkt in die Augen und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Streng genommen, mach ich dies zum ersten Mal.“ Er hielt inne mit seiner Tätigkeit und wir verloren uns für einen kurzen Moment in den Augen des jeweils anderen. Ich räusperte kurz und zerstörte dadurch den Moment. „Ich glaub, ich zieh lieber meinen Schuh an. Mein Fuß wird kalt...“ Mit diesen Worten entzog ich meinen Fuß seinen Händen und schlüpfte wieder in meine Ballerina. Er lachte nervös auf und kratzte sich am Hinterkopf. „Ist auch besser so, sonst wird die Luft noch verpestet.“ Ich funkelte ihn böse an und schnappte nach Luft. „Wie bitte?“, fuhr ich ihn an und hoffte, dass er jetzt ganz schnell mit einer Entschuldigung um die Ecke kam. Doch da kam nichts, sondern legte er mir einen Finger auf die Lippen und machte das altbekannte „Schhh!“ „Was soll das schon wieder?“, meinte ich nicht minder sauer. „Sei Still! Ich glaub, da ist wer...“, teilte er mir in einem ganz leisen Ton mit. Augenblicklich verstummte ich und lauschte in die Ferne. Allerdings konnte ich nichts hören. Ich verschränkte meine Arme. „Also ich kann nichts hören.“, sagte ich nach einiger Zeit und sah ihn an. Ich hatte mich schon bereit gemacht um, um Hilfe zu rufen, doch es war nutzlos, wenn niemand in der Nähe war, der mich hören konnte. Er zuckte mit den Schultern. „Muss mich wohl getäuscht haben.“, gab er noch immer gut gelaunt von sich. Wütend blickte ich zur Decke hinauf und fragte: „Gott, warum musst du mich damit bestrafen, indem du mich mit so einem.........einsperrst?“ Was genau er war ließ ich offen, da es überhaupt kein Wort gab, was ihn beschrieb. Auch wenn ich ihn nur wenige Minuten kannte, brachte dieser Type mich schon zur Weißglut. „Hey,“, warf Tai nun ein, „ein so schlechtes Los, wie du tust, bin ich nun auch wieder nicht!“ „Oh, doch das bist du! Wenn ich wenigstens mit Izzy oder irgendeinem anderen hier eingesperrt wäre...“, sagte ich eher zu mir, als zu ihm. „Wer ist Izzy?“ „Mein bester Freund.“, antwortete ich geistesabwesend, „ich war eigentlich mit ihm und meiner besten Freundin verabredet, aber das kann ich ja jetzt knicken.“ „Warum bist du eigentlich noch zu spät in einer Bibliothek gewesen?“, fragte er und da ich nicht genau wusste, ob er wirklich interessiert war oder es nur so klang, beschloss ich, dass ich es ihm auch ruhig erzählen konnte. „Die Geschichte ist recht kurz: ich brauchte für morgen ein Buch, aber ich hab es leider nicht gefunden. Und deine Geschichte ist?“ „Genau die gleiche.“, meinte Tai und wir beide fingen an zu lachen. „Hallo? Ist da wer?“, ertönte eine Stimme von der Tür her. Mein Herz machte Luftsprünge. Sollte das unsere Rettung sein? Ich stand und fing an gegen die Tür zu klopfen. „Ja, wir sind hier eingesperrt. Könnten sie uns bitte helfen?“, fragte ich den Unbekannten auf der anderen Seite. „Mal sehen, was sich machen lässt.“, kam es als Antwort wieder. Lächelnd drehte ich mich zu Tai, der mittlerweile auch aufgestanden war und mich auf irgendeine Weise traurig anlächelte. „Was ist los?“, fragte ich und betrachtete ihn genau. Wie heute schon einmal fand seine Hand seinen Hinterkopf. „Weißt du,“, begann er mit einem sanften Lächeln, „vielleicht hätte ich gerne noch etwas Zeit mit dir verbracht...“ Dieses Geständnis brachte Tai dazu zu erröten. Auch lächelte ich ihn zaghaft an. „Ich hätte nichts dagegen, aber lass uns hier zuerst raus gehen, ok?“ Er nickte und wir lächelten uns noch immer gegenseitig an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)