Sometimes .. Worlds end. von Gedankenchaotin ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Kennst du das Gefühl, wenn von jetzt auf gleich alles zusammenbricht, was du dir je erarbeitet hast? Wenn du das Gefühl hast, kurz davor zu sein, eine der wichtigen Personen in deinem Leben zu verlieren, einen jahrelangen Wegbegleiter?“ Angefangen hat alles vor nicht mal zwei Stunden, als mich ein Telefonanruf von deiner Mutter völlig aus der Bahn geworfen hat. In diesem hat sie mir von deinem Selbstmordversuch erzählt, welcher mich dazu veranlasst hat, sofort alle Termine unserer Band abzusagen, bevor ich mich auf den Weg ins Krankenhaus gemacht habe. Seit über einer Stunde laufe ich nun schon wie ein aufgescheuchtes Huhn auf dem Flur hin und her, versuche Antworten auf all meine Fragen zu erhalten. Warum habe ich, als dein bester Freund, nicht gemerkt, wie schlecht es dir wirklich ging? Warum habe ich – scheinbar unbewusst – die Augen so sehr vor dem verschlossen, was außerhalb der Band um mich herum geschehen ist. Hart beiße ich mir auf die Lippen, fahre mir mit einer Hand einmal quer über das Gesicht und zucke doch zusammen, als hinter mir ein einfaches „Takanori..“, erklingt. Langsam drehe ich mich zu unserem Bandleader Kai um, lächele ihn etwas unsicher an und weiß doch nicht richtig, wie ich mich jetzt überhaupt verhalten soll. Ich habe zum ersten Mal wirklich das Gefühl, völlig die Kontrolle über mein Denken und Handeln verloren zu haben, mich vollkommen hilflos zu fühlen. „Wie geht es ihm?“, will Kai nach ein paar Minuten leise wissen, entlockt mir so ein bitteres Lächeln, gefolgt von einem Kopfschütteln. „Ich weiß es nicht. Seine Eltern sind noch bei ihm, aber mir oder eher uns stehen als Nicht – Angehörige keine Informationen der Ärzte zu.“, höre ich mich ihm antworten, wobei ich fast schon erschrocken darüber bin, wie fremdartig sich meine Stimme in diesem Moment anhört. Kurz nickt der Ältere für wenige Augenblicke, ehe er mich zu einer der kleinen Sitzgruppen zieht und mich dort auf einen Sessel drückt. „Ich organisiere uns einen Kaffee und dann warten wir gemeinsam, okay? Uruha und Aoi müssten auch auf dem Weg sein.“, richtet er sanft das Wort an mich, bevor er mit einem „Du wirst schon sehen, alles wird wieder gut.“, aus meinem Sichtfeld verschwindet. Keine zehn Minuten später hält er mir einen Becher Kaffee entgegen, lässt sich neben mir nieder. Ein Teil von mir ist ihm sofort dankbar, dass er in den ersten Minuten einfach schweigt. „Warum habe ich nichts gemerkt, Kai? Warum war ich so blind und habe nicht gemerkt, wie schlecht es ihm geht?“, will ich nach ein paar Minuten kaum hörbar wissen, erwarte gleichzeitig nicht mal eine Antwort auf all die Fragen, die mich selbst schon seit Stunden quälen. Minutenlang scheint es, als würde ich tatsächlich keine Antwort von ihm bekommen, bevor er ein einfaches „Ich glaube, er wollte einfach nicht, dass überhaupt jemand etwas merkt.“, verlauten lässt, mich von der Seite aus ansieht. Nach außen hin warst du zwar bislang immer derjenige, der uns aufgemuntert hat, der immer ein Lächeln oder einen blöden Spruch auf den Lippen hatte, aber wie es tief in dir drin ausgesehen hat, wußten nur die wenigsten – zu denen ich scheinbar auch gehöre. Was war der Auslöser für dein Handeln? Was hat dich dazu gebracht, dein Leben einfach beenden zu wollen, ohne mit mir oder einem der anderen darüber zu reden? Bin ich am Ende sogar selbst daran schuld, weil ich mich einfach nicht genug um dich gekümmert habe? Seufzend fahre ich mir erneut durch die Haare, leere den Kaffeebecher in meiner Hand in einem Zug und springe doch sofort auf, als ich deine Mutter aus einem der Zimmer treten sehe. „Wie geht es ihm? Wissen Sie etwas Neues?“, richte ich sofort das Wort an sie und ziehe scharf die Luft ein, als sie mir erklärt, was genau du getan hast und dass du zwar stabil bist, aber noch deine Ruhe brauchst. „Kann ich.. ich muss zu ihm!“, höre ich mich erneut sagen und laufe einige Meter an ihr vorbei in Richtung Tür, auch wenn mich ihr „Warte, Takanori. Er will dich nicht sehen!“, sofort dazu bringen, stehen zu bleiben – völlig irritiert und überfordert mit diesem einen Satz. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Sofort drehe ich mich wieder in ihre Richtung. „Was meinen Sie damit? Er will mich nicht sehen?“ In diesem Moment habe ich das Gefühl, mein Blut förmlich in meinen Ohren rauschen zu hören. Zusammen mit den Worten deiner Mutter, die sich in meinem Kopf regelrecht wiederholen. „Er hat gesagt, er möchte dich nicht sehen. Und ich werde und muss diesen Wunsch respektieren. Bitte versteh das, Takanori.“, versucht sie zu mir durchzudringen. Langsam schüttele ich den Kopf, sehe etwas hilflos zu Kai. „Kann ich zu ihm?“, höre ich ihn fragen, woraufhin deine Mutter sofort nickt. „Es tut mir leid, Takanori. Ich werde den Schwestern Bescheid geben, dass sie dich unter keinen Umständen zu ihm lassen sollen.“, schiebt sie an mich gerichtet hinzu und umarmt sie kurz. In diesem Moment bin ich einfach viel zu geschockt und zu hilflos, als dass ich mich auch nur bewegen könnte. Keine Minute später ist sie im Schwesternzimmer verschwunden und hat mich völlig überfordert zurückgelassen. Überfordert und vor allem verzweifelt. Langsam wende ich meinen Blick zu Kai, als ich seine Hand auf meiner Schulter spüre. „Fahr nach Hause, Taka.“, richtet er leise das Wort an mich, schenkt mir ein flüchtiges Lächeln. „Aber... ich kann ihn doch nicht alleine lassen.“, flüstere ich leise, spüre förmlich, wie alles in mir danach schreit, einfach in dein Zimmer zu stürmen. „Fahr nach Hause, Taka. Ich gehe zu ihm und komm später bei dir vorbei. Vielleicht weiss ich dann schon mehr.“, fordert er mich erneut auf, blickt den Gang entlang. Kurz folge ich ihm mit meinem eigenen Blick, bevor ich nicke. „Okay.“ Mehr erwidere ich nicht und lasse mich von ihm kurz in eine Umarmung ziehen. Den Gang schleiche ich förmlich entlang, nehme auch Uruha und Aoi nicht richtig war. Gedämpft vernehme ich Kai‘s leise Stimme, die ihnen erklärt, was mit dir los ist und warum ich mich davon schleiche. Vorhin habe ich mir ein Taxi ins Krankenhaus genommen, entscheide mich jetzt aber dafür, zu Fuss zu gehen. Ich brauche dringend frische Luft, um das Gefühl loszuwerden zu ersticken. Vor dem Krankenhaus krame ich sofort in meiner Jackentasche nach den Zigaretten, stecke mir mit zitternden Fingern eine an, ehe ich loslaufe. Ich weiss nicht, wie lange ich durch die Gegend laufe und dabei eine Zigarette nach der anderen rauche. Als ich vor meiner Haustür zum Stehen komme, wartet Uruha bereits auf mich. Für einen kurzen Moment bin ich sogar enttäuscht, dass es nicht Kai ist. Mit einem Seufzen schnippe ich die letzte Zigarette etwas weg, trete auf ihn zu. „Taka..“, begrüßt er mich leise und schenkt mir ein leichtes Lächeln. „Lass uns hochgehen.“, wiegele ich ab, als er mich in eine Umarmung ziehen will, dränge mich auch sofort an ihm vorbei. Seinen Blick in meinem Rücken ignorierend versuche ich die Tür aufzuschließen, lasse den Schlüssel aber nicht nur einmal fallen. Als sich Uruhas Hand in mein Blickfeld schiebt, atme ich etwas tiefer ein, schiebe sie aber auch nicht weg. „Lass mich das machen.“, fordert er mich sanft auf und entnimmt den Schlüssel aus meinen zitternden Händen. Zu mehr als einem Nicken bin ich nicht fähig, bevor ich ihm in meine eigene Wohnung folge. Dort angekommen, schlüpfe ich aus meinen Schuhen und lenke meine Schritte augenblicklich in die Küche. Im Kühlschrank habe ich noch einen Träger Bier, den ich jetzt dringend nötig habe. Bereits beim Öffnen des Kühlgerätes überkommt mich jedoch wieder eine Erinnerung an dich. Eigentlich habe ich das Bier dort nur deinetwegen stehen. Du bist derjenige, der diese Sorte getrunken hat. Immer dann, wenn du abends noch bei mir warst. Reflexartig schlage ich die Kühlschranktür zu und lasse mich an diesem herabsinken. Schluchzend schlinge ich die Arme um meine Knie, lege meinen Kopf darauf. „Taka.. hey...“, vernehme ich sofort Uruhas Stimme, welcher sich neben mir niederlässt und mich in eine Umarmung zieht. Diesmal wehre ich mich nicht dagegen, lasse mich gegen ihn sinken. Minutenlang erbeben meine Schultern, während sich meine Brust unregelmässig hebt und wieder senkt. Mit einer Hand kralle ich mich förmlich in Uruhas Oberteil und hebe nur langsam meinen Blick. „Warum, Kouyou? Warum hat er das getan?“, frage ich wispernd nach, auch wenn mir der Blick meines Gegenübers sagt, dass er mehr weiss, als er mir sagen wird. „Ich.. finde, das sollte er dir selbst sagen, Takanori.“, entgegnet er schließlich leise, entlockt mir diesmal ein Schnauben. Wenn auch unbewusst. „Wie denn? Er will mich ja nicht mal sehen.“, schniefe ich leise, wische mir mit einem Arm kurz über die Augen. Noch eine Tatsache, die ich absolut nicht verstehe. Warum willst du mich nicht sehen? Warum erträgst du mich nicht in deiner Nähe und lässt mich sogar von deiner Mutter abwimmeln. „Lass ihm etwas Zeit, Taka. Dann wird er dir alles erklären.“, versucht er mich etwas aufzubauen, auch wenn es das nicht unbedingt besser macht. „Ich wäre .. jetzt gerne allein, Kouyou.“, höre ich mich kurz darauf selbst sagen, während ich wieder etwas von ihm wegrutsche. Im ersten Moment schüttelt er den Kopf. “Bitte, Kouyou.”, widerhole ich meine Worte, sehe ihn fast schon flehend an und schlinge die Arme um meinen Oberkörper. Leise verlässt ein Seufzen die Lippen des Älteren. “Okay. Aber du meldest dich bei einem von uns, wenn etwas ist?!” Um ihn zu beruhigen, nicke ich. “Versprich es mir, Takanori.” Seine Stimme ist ruhig, aber dennoch eindringlich. “Ja, versprochen.”, presse ich es augenblicklich hervor, sehe ihn anschließend bittend und auffordernd zugleich an. Erneut verlässt ein Seufzen seine geschwungenen Lippen, bevor er mich in eine Umarmung zieht und sich anschließend erhebt. Als er endlich gegangen ist, atme ich erleichtert auf. Erst jetzt beginne ich mich zu fragen, warum er hier war und nicht Kai, auch wenn es mir im nächsten Augenblick direkt wieder egal ist. Ich weiß, dass er es nur gut meint und ich weiss auch, dass er Kai erzählen wird, dass ich ihn weggeschickt habe. Mit einem Seufzen lehne ich den Kopf nach hinten gegen den Kühlschrank. Mit geschlossenen Augen lasse ich es zu, dass erneut Tränen über meine Wangen laufen. Ich kann und will einfach nicht verstehen, warum du mich nicht sehen willst. Habe ich vielleicht sogar etwas getan, dass du mich verachtest? Bin ich schuld an deinem Zustand? Abrupt erhebe ich mich und schwanke doch für einen kurzen Moment. Haltsuchend lehne ich mich kurz gegen den Kühlschrank, ehe ich mir im Flur meine Schuhe anziehe. Handy und Schlüssel befinden sich noch immer in meiner Jackentasche, sodass ich nicht lange danach suchen muss. Nach einem flüchtigen Blick auf das Handy, dass mir eine Nachricht von Kai anzeigt, verlasse ich meine Wohnung, ohne die Nachricht richtig gelesen zu haben. Binnen einer halben Stunde habe ich den Weg zum Krankenhaus erneut zurückgelegt und sehe einen Moment am Gebäude empor. Ich weiß, dass du mich nicht sehen willst und auch, dass man mich vermutlich nicht zu dir lassen wird, aber ich habe das Bedürfnis, einfach irgendwie in deiner Nähe sein zu müssen. Nachdem ich das Gebäude betreten habe, laufe ich langsam den Gang entlang, dem ich vorhin entflohen bin. Vor dem Zimmer, in dem du dich befindest, bleibe ich stehen. Minutenlang starre ich förmlich auf die Tür, unterdrücke den Drang, das Zimmer einfach zu betreten und lasse mich schließlich an der gegenüberliegenden Wand nieder. Mit angezogenen Knien blicke ich erneut auf die Tür zu mir und versuche gleichzeitig die Schwestern zu ignorieren, die mir sagen wollen, dass ich hier nicht sitzen bleiben kann. “Bitte. Lassen sie mich einfach. Ich muss.. hier sitzen. ”, wispere ich immer wieder leise vor mich hin, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich mit dir rede oder mit mir selbst. Nach mehreren Versuchen gibt sie schließlich auf und lässt mich allein. Wie gebannt starre ich auf die Tür, als könnte ich sie hypnotisieren, damit sie mir eine Antwort auf all meine Fragen gibt. Als sich ein Kaffeebecher in mein Gesichtsfeld schiebt, zucke ich erschrocken zusammen. Nur langsam wende ich meinen Blick von der Tür ab und erblicke deine Mutter auf dem Stuhl neben mir. “Was machst du hier, Takanori?” Ihre leise Stimme lässt mich kurz lächeln. Schon immer hatte sie eine beruhige Wirkung auf mich. Und auch jetzt ist keinerlei Vorwurf zu hören. Eher so etwas wie Besorgnis. “Ich.. muss einfach hier sein. Ich verstehe nicht, warum er mich nicht will, aber ich muss einfach hier sein. Ich muss.. ihm nahe sein.”, antworte ich leise, umschließe den Kaffeebecher mit beiden Händen, nachdem ich ihn ihr abgenommen habe. Im ersten Augenblick schweigt die ältere Frau neben mir, als müsste sie überlegen, was sie antwortet. “Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Lass ihm etwas Zeit, dann wird er mit dir reden.” Ihre Stimme entlockt mir unbewusst ein bitteres Lächeln. Ein Teil von mir glaubt tatsächlich, dass unsere Freundschaft beendet ist und damit auch unser Leben als Gazette. “Danke.”, erwidere ich nur kaum hörbar, ohne sie anzusehen. “Ich weiß, dass es schwer für dich ist, Takanori. Aber momentan ist es einfach besser so.”, höre ich erneut ihre Stimme, woraufhin ich mir automatisch auf die Lippen beisse. “Sobald es ihm besser geht und er entlassen werden kann, nehme ich ihn mit nach Sagamihara. Kai weiß bereits Bescheid.” Ihre nächsten Worten sorgen dafür, dass mein Herz fast stehen bleibt. “Das kannst du nicht machen. Nimm ihn mir nicht weg, bitte.” Erneut benetzen Tränen meine Wangen, während ich meinen Blick wieder zu ihr wende. “Es ist besser so, Ruki!”, erwidert sie erneut nachdrücklich, bevor sie sich erhebt. “Irgendwann wirst du es verstehen.”, schiebt sie leise hinterher, bevor sie wieder in deinem Zimmer verschwindet. Und doch penibel darauf achtet, dass ich dich nicht zu Gesicht bekommt. Überfordert blicke ich auf die Tür, bevor all die Gefühle in mir in Wut umschlagen. Wut auf dich, weil du dich einfach davon schleichen wolltest. Und jetzt nicht mal den Mut hast, mir zu erklären, warum du dich so entschieden hast. Wut auf deine Mutter, weil sie entschieden hat, dich mir wegzunehmen und Wut auf Kai und die anderen, weil sie es einfach zulassen. Vor allem aber Wut auf mich selbst. Warum habe ich nicht gemerkt, wie schlecht es dir geht? Warum habe ich nicht gemerkt, dass du innerlich zerbrichst? Warum habe ich nicht gemerkt, dass dein Verhalten in den letzten Wochen nur gespielt war? Dein Lachen nicht echt. Was bin ich doch für ein schlechter Freund. Ein miserabler Mensch. Obwohl ich mich noch immer auf dem Krankenhausflur befinde, verlässt ein hysterisches Lachen meine Lippen. Langsam kriecht es meine Kehle hinauf, entfleucht meinen Lippen und in diesem Moment wird mir schmerzlich bewusst, dass sich die Geschichte meine Lebens erneut wiederholt. Ich bin näher an einem Nervenzusammenbruch, als je zuvor. Schluchzend lasse ich den Kaffeebecher einfach fallen, schlinge meine Arme um meine Knie. Das hysterische Lachen vermischt sich mit dem Schluchzen und klingt in diesem Moment vermutlich wie das Kreischen einer Hyäne. Ich bin mir sicher, dass du es hören wirst, dass es fast jeder auf diesem Gang hören wird. Binnen weniger Augenblicke bin ich von einer Schwester und einem Arzt umringt, die versuchen mich zu beruhigen. Zitternd atme ich ein und wieder auf, blicke weiterhin auf die Tür. Ihre Stimmen und Handlungen nehme ich nur gedämpft wahr. Ein Schmerz an einem Arm lässt mich innehalten, bevor ich versuche, den Arzt vor mir zu fokussieren. “Gleich werden Sie sich besser fühlen.”, vernehme ich seine Stimme, die ich wieder zum Lachen bringt. Bevor ich nicht weiss, was mit dir los ist, wird nicht besser werden. Rein gar nichts. Nach ein paar Sekunden spüre ich bereits, dass alles leichter wird. Der Nebel in meinem Kopf lichtet sich und ich habe das Gefühl zu schweben. Kurz sehe ich erneut zu dem Arzt auf, bevor ich nach einem letzten Aufschrei, der sich mit einem einfachen “Akira..~” entlädt, zur Seite wegkippe. Und nichts mehr als unendliche Dunkelheit wahr nehme. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Nach einer Ewigkeit, in der ich von Dunkelheit umhüllt bin, öffne ich langsam meine Augen. Die weiße Decke über mir erinnert mich sofort daran, wo ich bin und meine Augen füllen sich automatisch mit Tränen. Als ich eine Bewegung neben mir wahrnehme, lasse ich meine Lider wieder nach unten fallen. Ich möchte niemand sehen oder hören. Niemanden außer dich. „Ich weiß, dass du wach bist, Takanori.“, erklingt die Stimme Kais, woraufhin ich reflexartig aufseufze. Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen. „Lass mich.“ Mehr erwidere ich nicht und dennoch weiß ich, dass er meinen Worten eh nicht nachkommen wird. Nicht Kai. „Ich habe deine Mutter angerufen. Sie dürfte gleich hier sein.“, Abrupt richte ich mich auf, auch wenn ich das keine zwei Sekunden später direkt bereue. Fassungslos sehe ich den Älteren neben mir an. Seelenruhig hat er ein Bein über das andere geschlagen, seine Arme vor der Brust verschränkt. „Warum?“ Kaum hörbar verlässt dieses Wort meine Lippen. „Weil du Hilfe brauchst, Takanori. Weil es besser ist, wenn wir vorerst eine Pause einlegen. Ohne Akira wird es Gazette nicht geben. Solange ist die Band auf Eis gelegt.“ Seine Worte bringen mich erneut dazu, meine Lippen aufeinander zu beißen. „Ist er... weg?“, höre ich mich leise selbst fragen, sehe aus den Augenwinkeln, dass er nickt. „Seine Mutter hat ihn bereits mitgenommen. Sie sind vor einer halben Stunde gefahren.“ Irritiert ziehe ich kurz etwas die Augenbrauen zusammen, wende meinen Blick nun doch zu Kai. „Wie lange war ich weggetreten?“ Das leichte Lächeln, dass er mir schenkt, verwirrt mich nur noch mehr. „Fast vier Stunden, Taka.“ Überrascht schnappe ich etwas nach Luft, ehe mir bewusst wird, was er davor gesagt hatte. Du bist weg und ich bin allein. Allein mit meinen Gefühlen und Gedanken. Allein mit meinen Fragen, auf die ich noch immer einfach keine Antwort finde. Obwohl Kai fast unmittelbar neben mir sitzt, fühle ich mich einsam. Einsam und verlassen. Ohne, dass ich es kontrollieren kann, laufen erneut Tränen über meine Wangen. Fest presse ich die Lippen aufeinander, um nicht schluchzen zu müssen. „Ich soll dir etwas von ihm ausrichten.“, höre ich erneut die Stimme des Dunkelhaarigen, die mich bitter lächeln lässt. „Was denn? Dass ich ihn in Ruhe lassen soll? Dass er nie wieder kommt? Dass ich ihn vergessen soll?“ Flüsternd erklingen meine Worte und noch während ich sie ausspreche, spüre ich mein Herz erneut brechen. „Nein.“ Mit einem sanften Lächeln schüttelt Kai den Kopf. „Was dann?“ „Es ist nicht vorbei. Gazette werden weiterhin existieren. Er weiss nicht, wann er sich bei dir melden wird, aber er wird es tun.“ Seufzend richte ich mich etwas auf, schwinge die Beine aus dem Bett, ohne etwas auf Kais Worte zu erwidern. „Was wird das, wenn's fertig ist?“ Kaum merklich zucke ich mit den Schultern. „Akira ist nicht mehr hier, also muss ich auch nicht hier bleiben. Ich werde vor dem Krankenhaus auf meine Mutter warten.“, erwidere ich leise. Hier drinnen fällt mir die Decke auf den Kopf und alles erinnert mich nur an dich. An das, was du getan hast, ohne dass ich weiss warum. Diesmal ist es Kai, der leise seufzt. „Pass auf dich auf, Taka. Versprich mir das. Und wenn du reden willst, hast du meine Nummer. Und die der anderen auch.“ Langsam und vorsichtig zieht er mich in eine Umarmung. Flüchtig erwidere ich diese, bevor ich in meine Schuhe schlüpfe und das Krankenzimmer nach einem einfachen „Danke, Yutaka.“, verlasse. Kaum, dass ich das Krankenhaus verlasse habe, treffe ich auch meine Mutter, die mich sofort unter ihre Fittiche nimmt. Auch, wenn ich mich anfangs dagegen wehre, lasse ich mich von ihr mit nach Kanagawa nehmen. Dorthin, wo auch du bist. Um nicht den Verstand zu verlieren oder Gefahr zu laufen, dir zu begegnen, verbarrikadiere ich mich förmlich in meinem alten Zimmer. Ich schreibe Songs, von denen ich nicht weiss, ob sie jemals an die Öffentlichkeit geraten sollen. Ich surfe wahllos im Internet oder sehe mir alte Auftritte von uns an. Mit jedem weiteren Tag, an dem ich nichts von dir höre, aber trotzdem irgendwie in deiner Nähe bin, wird mein Herz ein kleines bisschen schwerer. Vier Monate sind inzwischen vergangen und ich habe keine Ahnung, wie oft ich an dich gedacht habe. Täglich. Stündlich. Minütlich. Und mit jeder weiteren Sekunde wird mir eins immer bewusster: Ich vermisse dich nicht mehr nur als meinen besten Freund. Ich vermisse dich, weil ich dich liebe. Als ich die Stimme meiner Mutter wahrnehme, schrecke ich von meinem aktuellen Songtext hoch. „Was?“, gebe ich nur knapp zurück, auch wenn ich mir nicht mal sicher bin, ob sie mich hört. "Kannst du mir einen Gefallen tun?" Nachdem sie die Tür zu meinem Zimmer geöffnet hat, bleibt sie im Türrahmen stehen. "Welchen?", frage ich leise nach, blicke wieder auf den Zettel auf meinem Schoss. "Ich habe noch so viel zu tun vor dem Geburtstag deines Vaters. Kannst du die Torte und die Cupcakes abholen?" Bittend sieht sie mich an, woraufhin ich kurz seufze. “Muss das sein?”, frage ich erneut leise nach, drehe mich mit dem Stuhl auf dem ich sitze, etwas zu ihr. “Ja, Taka. Das muss sein. Erstens habe ich noch eine Menge zu tun und zweitens kommst du dann auch mal wieder raus. Ich habe bereits im Cookies’n’Cream angerufen. Sie erwarten dich bereits.” Mit einem Murren erhebe ich mich langsam. Gott, wie ich es hasste, wenn sie mich wie ein kleines Kind behandelte. “Wenn es sein muss.”, gab ich erneut von mir und trottete auf meinen Schrank zu, um mir wenigstens eine Jeanshose und ein neues T Shirt anzuziehen. In Jogginghose wollte selbst ich nicht unbedingt auf die Straße gehen und früher hatte ich eh viel mehr Wert auf mein Äußeres gelegt. Früher war aber auch alles anders gewesen und ich hatte dich noch an meiner Seite. Keine zehn Minuten später, nachdem ich mir auch die Haare vorzeigbar gestylt habe, lasse ich mir von meiner Mutter erklären, wohin ich muss. Zuvor habe ich mein Handy in die Hosentasche gesteckt, um unterwegs Musik hören zu können. Oft genug habe ich in den letzten Tagen unsere Songs gehört, besonders ein Song, der mich mehr denn je mit dir verbindet. Reila. Nie war er passender als momentan. Mit einem Seufzen schlendere ich die Strasse entlang. Gott sei Dank ist die kleine Bäckerei nicht allzu weit entfernt, sodass ich nicht mal eine halbe Stunde brauche, bis ich davor stehe. Vor dem Gebäude bleibe ich kurz stehen, ehe ich es betrete. Als sich eine ältere Dame an mir vorbei schlängelt, öffne ich ihr die Tür und drehe mich mit dem Rücken zum Tresen. Gerade, als ich die Tür hinter der Kundin schließen will, erklingt ein einfaches “Hey Nori.”, hinter mir. Mit dem Spitznamen, den niemand sonst nutzt. Nur du. Und der es mir unmöglich macht, mich im ersten Moment zu rühren, ohne Gefahr zu laufen, dass meine Beine unter mir wegbrechen. Der Türgriff gibt mir soviel Halt wie noch nie zuvor in meinem Leben und alles, was meine Lippen verlässt, ist ein leises “Aki.” Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Fest umklammere ich den Türgriff und möchte am liebsten wieder direkt durch die Tür nach draussen. In den letzten vier Monaten habe ich mir nichts mehr gewünscht, als deine Stimme zu hören und jetzt bin ich mit der Situation schlichtweg überfordert. “Aki..”, wispere ich erneut leise und drehe mich nur langsam um, starre dich jetzt erst recht an. Musternd lasse ich meinen Blick über dich hinweg schweifen, präge mir jedes noch so kleine Detail ein. Ohne Probleme hältst du meinen Blick stand, kommst dabei langsam auf mich zu. Umso näher du mir kommst, umso mehr erhöht sich mein Herzschlag. Das Blut rauscht förmlich in meinen Ohren und ich nehme nichts anderes mehr wahr, außer dich. Als du eine Hand ausstreckst, halte ich automatisch die Luft an. Mit deiner Hand drehst du das Schild an der Tür um, welches sich fast unmittelbar neben meinem Kopf befindet. “Nori..”, entgegnest du schließlich ebenso leise und trittst wieder ein paar Schritte zurück. Langsam folge ich dir mit meinem Blick, mustere dich ein weiteres Mal. “Was.. was.. machst du hier?” Meine Stimme klingt rau und angeschlagen, fast so, als würde sie gar nicht zu mir gehören. “Ich arbeite hier.” Bei deinen Worten weiten sich meine Augen, während ich mich etwas umsehe. “Hier?!” Das leichte Schmunzeln, dass deine Lippen ziert, beschert mir sofort wieder weiche Knie und ich lehne mich reflexartig gegen die Tür. “Das Cookies’n’Cream gehört meinen Eltern.”, klärst du mich im selben Moment auf, deutest auf die kleine Sitzgruppe in der Ecke. Kurz zögere ich, bevor ich mich langsam und auf wackligen Beinen auf die Sitzgruppe zu bewege. Sobald ich sitze, atme ich erleichtert auf. Noch immer bin ich vollkommen überfordert und habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll, dass du mir so plötzlich gegenüber stehst. “Ano.. meine Mutter meinte.. ich soll eine Torte und Cupcakes abholen?”, frage ich leise nach und blicke zu dir auf. Wirklich verändert hast du dich nicht. Noch immer sind deine Haare in dem Blondschwarz, was ich so sehr an dir liebe. Noch immer bringt mich dein Lächeln aus der Fassung. Der einzige Unterschied ist die Tatsache, dass du deinen Nasentanga nicht trägst. “Stimmt.”, reisst mich deine Stimme aus den Gedanken, während du noch immer mitten im Laden stehst. “Trinkst du eine Tasse Kaffee mit mir?” Deine nächsten Worten verwirren mich erneut, bringen mich aber auch automatisch zum Nicken. “Ja?”, frage ich leise nach, sehe ein weiteres Mal direkt zu dir hoch. Das Lächeln, dass sich auf deine Lippen schleicht, vernehme ich nur am Rande. Als du kurz nach hinten verschwindest, fahre ich mir mit der Hand über das Gesicht. Nachdenklich blicke ich auf die Stelle, an der du bist eben gestanden hast und bin völlig überfordert. Vor vier Monaten wolltest du nichts mehr von mir wissen und hast jeglichen Kontakt abgebrochen. Vor vier Monaten ist ein Teil von mir mit dir gegangen und jetzt stehst du vor mir, als wäre nichts gewesen. Deine Worte dringen erst jetzt richtig zu mir durch und ich fange an darüber nachzudenken, ob du mir überhaupt von diesem Café erzählt hast. Im hinteren Teil meines Gehirns entdecke ich schließlich diese Information, ziehe sie etwas weiter nach vorne. Du hattest nie in die Fußstapfen deiner Eltern treten wollen, weil du es als zu spießig empfunden hattest. Dich hier jetzt in der Bäckerei zu sehen, mit einer Schürze um den Hüften und so normal, als wäre nichts gewesen, erscheint mir so surreal. Noch immer hast du diesen Effekt auf mich, der mich nervös werden lässt. Mit dem Unterschied, dass sich meine Gefühle für dich inzwischen verändert haben. Ich habe mich in dich verliebt. "Einmal Kaffee mit Milch und zwei Stück Zucker, wie immer." Deine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und bringt mich zum Lächeln. "Danke, Akira.", antworte ich leise, sehe zu dir auf. Als du dich mir gegenüber niederlässt, folge ich dir mit meinem Blick. In den ersten Augenblick siehst du mich lediglich an und wie sonst auch, habe ich das Gefühl, du könntest in mir lesen wie in einem Buch. Andersrum habe ich das Gefühl schon lange nicht mehr, was mir unbewusst ein leises Seufzen entlockt. "Akira.. ich… ", fange ich leise an und weiss doch nicht recht, was ich sagen soll. Diese Normalität erscheint mir so surreal und ich schaffe es einfach nicht, die letzten Monate auszublenden. Schweigend musterst du mich, als würdest du nur darauf warten, dass ich weiter Rede. Dabei bin ich derjenige, der so unendlich viele Fragen an dich hat. "Wie geht es dir?", will ich schließlich leise wissen, Freude mit beiden Händen nach der Kaffeetasse. Das Zittern meiner Hände versuche ich damit so gut es geht zu unterdrücken. "Ganz gut. Die Arbeit hier .. macht mir Spaß. Es kommt nichts gegen das Gefühl an, auf der Bühne zu stehen, aber es macht Spass." Bei deinen Worten legt sich ein bitteres Lächeln auf meine Lippen. Ich vermisse das Gefühl, mit Gazette auf der Bühne zu stehen ebenso sehr. Mit dir in meinem Rücken oder an meiner Seite. "Wie geht es dir, Nori?" Deine Frage bringt mich wiederholt zum Seufzen. "Ich .. bin noch immer durcheinander.", gestehe ich für leise, wobei ich meinen Blick in meine Kaffeetasse wende. "Warum?" Kurz bewege ich die Tasse etwas, sodass die Flüssigkeit darin hin und her schwabbt. "Weil ich … wie kannst du so normal sein? Nach allem, was passiert ist und was ich nicht verstehe?", wispere ich leise, ohne meinen Blick aus der Tasse zu heben. Gerade, als du zu einer Antwort ansetzen willst, ertönt für Stimme deiner Mutter von hinten. "Ich werde es dir erklären, Takanori. Aber nicht hier. Wenn du Lust hast, geh heute Abend mit mir essen. Dann werde ich dir Antworten geben." Das Lächeln dass du mir schenkst, erscheint mir etwas nervös und unsicher, dennoch erwidere ich es. "Okay.", antworte ich lediglich und folge dir mit meinem Blick, als du hinter der Theke verschwindest, nach hinten in die Backstube. Um dich nicht länger zu stören, leere ich meine Kaffeetasse, schnappe mir meine Cupcakes und die Torte und verlasse die kleine Bäckerei. Das Geld dafür lasse ich einfach auf dem Tisch liegen, ebenso wie ein kleine Notiz, als Danke für den Kaffee und mit dem Versprechen, heute Abend zu kommen. Nachdenklich lege ich den Weg nach Hause zurück. Die Begegnung mit dir hat mich so sehr aufgewühlt, dass ich das Gefühl habe, dringend mit jemandem reden zu müssen. Nachdem ich meiner Mutter die Sachen übergeben habe, ziehe ich mich sofort in mein Zimmer zurück. Kurz zögere ich, trete aber schließlich doch auf den Laptop zu. Einfach mit Kai telefonieren, will ich nicht. Ich habe das Gefühl, ihn sehen zu müssen. Während sich die Verbindung via Skype aufbaut, schlüpfe ich in meine Jogginghose. Mit dem Rücken zum Laptop zucke ich sichtlich zusammen, als ich Kais Stimme vernehme. "Takanori?" Er klingt überrascht und erfreut zugleich und doch bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen, weil ich mich so lange nicht bei ihm gemeldet habe. Langsam drehe ich mich zu ihm um, verziehe meine Lippen zu einem Lächeln. “Hey Yutaka.”, antworte ich ihm leise und schnappe mir den Laptop, um mich damit auf dem Bett niederzulassen. “Wie geht es dir?”, höre ich noch währenddessen erneut die Stimme Kais. “Es … geht. Und dir?” Kaum merklich mustere ich Kai etwas, bin mir nicht sicher, wie ich wirklich mit ihm umgehen soll. Immerhin habe ich mich in den letzten Monaten so gut wie gar nicht bei ihm gemeldet, sogar manche seiner Anrufe ignoriert. “Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Takanori.”, antwortet er auch direkt, ohne auf meine Worte einzugehen. Leise seufzend schenke ich ihm ein gequältes Lächeln. “Ich… brauchte Zeit für mich.”, versuche ich mich zu erklären, lehne den Kopf etwas nach hinten an die Wand. “Ich bin immer noch durcheinander und .. das hat sich heute erst recht bemerkbar gemacht.”, schiebe ich direkt hinterher, woraufhin er beide Augenbraue gleichzeitig nach oben zieht. “Wieso?” Mit einer Hand fahre ich mir über das Gesicht, blicke ihn anschließend wieder an. “Akira. Er ist hier. Ich.. habe ihn gesehen.” Sofort schleicht sich ein Lächeln auf die Lippen Kais und ich muss mir eingestehen, dass ich mich das schon ein wenig irritiert. “Und? Hat er auch etwas gesagt oder habt ihr euch nur angestarrt?” Fragend hält er meinem blick stand. Langsam erzähle ich ihm von der Begegnung mit dir und auch der Tatsache, dass du mich zum Essen eingeladen hast. “Ich hoffe für dich, dass du seine Einladung angenommen hast.” Fast wie in alter Leadermanier erklingt seine Antwort, woraufhin ich fast wie automatisch meine Augen verdrehe. “Ja, aber .. ich weiss nicht, ob es richtig wahr.”, murmele ich schließlich leise, schließe meine Augen für einen kurzen Augenblick. “Wieso nicht, Taka? Seit dem Moment im Krankenhaus wartest du auf eine Antwort. Jetzt hast du die Möglichkeit, sie endlich zu bekommen. Nutze die Chance.”, versucht er mich direkt zu ermuntern. “Ich.. habe Angst, Kai. Ich habe so schreckliche Angst.”, wispere ich leise und öffne meine Augen wieder. Fast schon verzweifelt blicke ich den Älteren an, dessen Blick erneut fragend wird. “Wovor?” “Davor, dass er mich hasst, wenn er erfährt, dass ich ihn liebe.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)