Jahreszeiten von airi_chan88 ================================================================================ Kapitel 2: Sommer ----------------- Sommer »Miss, könnt Ihr bitte still halten!«, murrte die ältere Dienerin, die ihr die fünfte Schicht Kimonos überzog. Stöhnend und völlig verschwitz seufzte die Miko, ließ sich nun auch die hoffentlich letzte Schicht Kimonos zu ziehen. Der Herr des Hauses übertrieb es maßlos. Er hatte ohne zu zögern angeboten, sie zurechtzumachen, da ihre Kleidung leider kaputt sowie ihre Ersatzkleidung verbrannt war. Inu Yasha und seine kleine Truppe trafen zufällig auf dessen Verlobte und ihr Gefolge, die während der Überführung zu ihrem Gatten in eine Horde Yōkai gerieten. Natürlich hatten sie ohne zu zögern geholfen, doch bei dem Kampf ging leider nicht nur ihre eigene Kleidung, die sie am Körper trug zu Bruch. Am liebsten hätte Kagome dem übermütigen Hanyō eine runter gehauen. Immer wieder handelte er impulsiv, achtete nicht auf seine Umgebung und so kam es, wozu es irgendwann kommen musste. Ihr geliebter gelber Rucksack hatte sich leider unmittelbar in der Schneise des Kaze no Kizu´s befunden und wurde mitsamt den Yōkais verbrannt. Zurück blieb ein Fleck der Verwüstung sowie eine kleine Miko ohne vernünftige Kleidung. Als Dank, bat der Herr die Truppe über Nacht zu bleiben und versprach der Miko Kleidung zur Verfügung zu stellen. Wenn sie gewusst hätte, dass sie wie eine Hime gekleidet wird, hätte sie sein Angebot dankend abgelehnt. Sie bevorzugte eher die Mikotracht, da man sich in der Hakama und dem Chihaya bei weiten besser bewegen konnte, als mit den Unmengen an Schichten von Kimonos. Sogar ihre langen schwarzen Haare hatte man spielerisch nach oben gesteckt und mit etwas Schmuck versehen. Für ihren Geschmack zu viel, da sie es lieber gediegener mochte. Noch nie hielt sie etwas von Luxus geschweige von pompösen Schnick-Schnack. Gerade als die ältere Frau dessen Name Yuna war, mit einem rot getränkten Pinsel ansetzen wollte, konnte Kagome die Frau gerade so davon abhalten. »Das reicht! Ich danke Ihnen, Yuna.«, dankend verbeugte sich die Miko, drehte sich auf dem Absatz um und schnellte aus dem Raum. Das hätte ihr gerade noch gefehlt. Mit der Schminke in ihrem Gesicht hätte sie eher einer Konkubine geglichen, als einer einfachen jungen Frau. Schwerfällig schlürfte sie halb elegant durch die dunklen Gänge des kleinen Anwesens. Versuchte verzweifelt in den Getas zu laufen, die man ihr zur Verfügung stellte. Suchend schaute sie sich um, wollte nach ihren Freunden sehen und sich nun endlich wieder in ihrer gewohnten Umgebung wissen. Die vorbei huschenden Bediensteten verbeugten sich ehrenvoll vor der jungen Miko und sprachen sie an, als wäre sie etwas Heiliges. Im Grunde genommen war sie auch eine Priesterin, aber sie mochte dieses adlige Geschwafel nicht. An ihr war nichts besonders. Noch einmal rutschten ihre Hände zu dem Obi, der ihrer Meinung nach, viel zu eng gezogen wurde. »Miko-Sama!«, eine der Generäle hatte auf sich aufmerksam gemacht und war schnellen Schrittes auf den Weg zu ihr. Er war groß, hatte dunkles kurz geschnittenes Haar und besaß typisch japanische, dunkle Augen. Seine schwere Rüstung klapperte, während er auf die kleine Miko zu lief. Tief verbeugten sich die beiden, als sie voreinander standen. »Ich soll Ihnen ausrichten, dass ihr restlicher Trupp kurzfristig außer Haus ist. Sie wurden gebeten einem Dorf bei der Dämonenbekämpfung zu unterstützen. Sie werden zum Abend wieder zurück sein.«, sprach er zu ihr. Missbilligend verzog sie ihr Gesicht. »Habe ich Euch verärgert?«, verwundert über ihr auftreten, fragte er nach. Entschuldigend winkte sie ab. »Nein, nein! Ihr könnt nichts dafür.« Ergebend blies sie ihren angestauten Ärger heraus. »Ich bin nur etwas enttäuscht zurück gelassen worden zu sein.«, sagte sie ehrlich und schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. Während sie diese Farce über sich ergehen ließ, haben sich ihre Freunde klammheimlich aus dem Staub gemacht. Wenn sie später wieder zurück sind, würde sie ihnen ordentlich den Marsch blasen. »Wenn ihr wünscht kann ich Euch Gesellschaft leisten.« Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen und sie bemerkte kleine Grübchen an seinen Wangen, die sich dadurch gebildet hatten. Sie musste zugeben, er war ein sehr charmanter junger Mann, war gut aussehend, aber dennoch nichts für sie. Welchen Typ Mann sie bevorzugte? Seufzend gestand sie sich ein, dass sie Männer nicht menschlicher Herkunft bevorzugte. Ohne zu fragen, hatte er ihre Hand ergriffen, diese unter seinem Arm untergehakt und lief mit ihr langsam durch den Gang. Verblüfft über seine Initiative wurde sie leicht rot um die Nasenspitze. Ihre Hand wegzuziehen befand sie als unhöflich, daher beließ die Miko es dabei. »Wollt Ihr im Garten spazieren gehen?«, schüttelnd verneinte Kagome seine Frage. Ihr schwebte da etwas ganz anderes vor. Wenige Zeit später lief die Miko gerade einen Hügel hoch. Genoss das Gefühl der grünen Wiese unter ihren nackten Füßen, als sie geradewegs auf eine bunte Blumenwiese zusteuerte. Das Palastleben war etwas, mit dem sie sich nicht anfreunden konnte. Die gestellte Ehrerbietung der Angestellten sowie das gekünstelte Verhalten des an diesem kleinen Hof lebenden Adels missfiel der jungen Frau. Ihre großen rehbraunen Seelenspiegel bestaunte die schöne Natur, die sie umgab. Das war eher nach ihrem Geschmack. Erfreute sich über die Vielzahl an verschiedenen Blumenarten und war froh dem Freiherrn entkommen zu sein. »Ihr müsst mich nicht begleiten, werter Herr!« Zu ihrem Leidwesen war sie den Krieger in ihrem Rücken nicht losgeworden. Dieser hatte sich als ihre persönliche Leibwache auserkoren. Am liebsten wäre sie allein, würde die Natur genießen und in ihren Gedanken schwelgen. »Aber Miko-Sama ...«, geschwind hatte er zu ihr aufgeholt, hatte wieder einmal ungefragt ihre Hand in seine genommen. »...es ist sehr gefährlich außerhalb des Anwesens.«, sprach er ernst zu ihr. Teilnahmslos sah sie auf ihre Hand, die etwas klein im Gegensatz zu seiner wirkte. Der Soldat war ihrer Meinung nach etwas zu aufdringlich. »Ich komme allein zurecht. Vielen Dank!«, mit diesen Worten wollte sie ihre Hand aus seiner lösen, doch hielt er sie weiterhin fest. Drückte energischer zu und wenn es überhaupt noch möglich war, trat er noch näher an sie heran. Zärtlich strich er ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Wie erstarrt blickte sie nach in sein Gesicht. »Ihr seid sehr hübsch, kleine Miko.«, verständnislos sah sie ihr Gegenüber an. Verstand mit Nichten, in was sie hier schon wieder einmal hinein geraten war. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie glatt behaupten, dass sie solch Männer förmlich anzog. Noch einmal berührte er ihr Gesicht, beachtete das Unbehagen der Frau nicht weiter. »Männer könnten solch eine Situation zu ihren Gunsten ausnutzen.« Unweigerlich stellten sich ihre Nackenhaare nach oben, alarmierte die kleine Frau, die nochmals versuchte ihre Hand aus seiner zu lösen. Doch ohne weiteren Erfolg. »Ihr habt die Miko gehört!« Der dunkle Bariton fegte über die Blumenwiese, wurde vom aufkommenden Wind herüber getragen. Mit Erleichterung erkannte sie die emotionslose Stimme, die hinter ihrem Rücken auftauchte. Sein stechendes Youki strich über die beiden Körper, vergewisserte sich über den Zustand der kleinen Frau. Erhaben lief er auf den aufdringlichen Mann zu, sein Blick kalt auf sein Opfer gerichtet und die Hände hoheitsvoll in seinem Rücken verschränkt. Das hohe Gras raschelte bei jedem seiner Schritte, verrieten der Miko, wo er sich genaustens befand, bis sie ihn im Augenwinkel auftauchen sah. Stand unmittelbar neben der Frau und überragte sie um einiges. Für einen kurzen Moment legten sich seine goldenen Augen auf die Stelle, an der der Soldat die Miko gegen ihren Willen festhielt, bevor sie den Mann erbarmungslos in die dunklen Augen blickten. Seine stumme Aufforderung, die Miko loszulassen, war mehr als eindeutig. Hier benötigte es keinerlei Worte. Sogar Kagome hatte es verstanden. Wenn der Soldat schlau war, würde er keine Widerworte von sich geben. Doch zu ihrem Leidwesen musste der Mann mit unglaublicher Dummheit bedacht worden sein. Mit einem Ruck zog er die Frau schützend hinter sich und hatte drohend seine freie Hand auf das Katana gelegt, dass an seiner linken Seite ruhte. »Wer seid Ihr?«, stolz streckte er seinen Rücken durch. Der klägliche Versuch dadurch größer zu wirken misslang und verfehlte die gewünschte Wirkung bei diesem Wesen bei weiten. »Guten Tag, Sesshōmaru-Dono.« Hauchte sie ehrfürchtig hinter dem Rücken des dummen Mannes und verbeugte sich leicht vor dem Lord. Das einhergehende Zucken des Soldaten war nicht zu übersehen. Betrachtete sein Gegenüber genauer. Entdeckte spitze Ohren die unter einer silbernen Mähne hervorstachen sowie die eindeutigen Dämonenmale in seinem Gesicht. Abrupt ließ er die Hand der Miko los, verbeugte sich demütig vor dem stolzen Daiyōkai. »Verzeiht Herr, ich habe euch nicht erkannt.«, es herrschte eiserne Stille, während die junge Frau ungläubig die Situation beobachtete. Ein plötzliches Knurren durchbrach die Ruhe, ließen den Krieger in seiner Position erstarren. »Verschwindet!« Dieses ließ er sich nicht ein zweites Mal sagen, verbeugte sich nochmals, bevor er auf schnellen Schritten davon eilte. Verblüfft verfolgten die rehbraunen Seelenspiegel den Soldaten, der erstaunlicherweise lebend aus dieser Situation gekommen war. Was hatte das zu bedeuten? Fragend drehte sie sich zum Daiyōkai, der zu ihrer Verwunderung die Miko undurchdringlich anstarrte. Es klang merkwürdig, aber sie war über alle Maße glücklich, ihn hier zu sehen. »Ich danke Euch.«, gaben ihre rosigen Lippen leise von sich. Sie wollte sich nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn er nicht erschienen wäre. Unweigerlich hinterließ der Gedanke ein Hauch von Ekel. Lieber würde sie mit diesem kaltherzigen Mann ihre Zeit verbringen, als mit solchen widerlichen Mistkerlen wie der Soldat einer war. Verwundert fiel ihr noch etwas an seinem Erscheinungsbild auf. »Warum seid Ihr hier und das ohne Rüstung?«, perplex musterte sie sein Aussehen. Noch nie in der Zeit, in der sie sich kannten, war er ihr jemals so unter die Augen getreten. Er trug einen langen, schwarzen Sommeryukata, der unweigerlich auf der Höhe seiner breiten Brust aufklaffte. Gab der Miko einen Einblick auf seinen gut gebauten Körper. Seine beiden Schwerter hatte er an der Seite seines dünnen Obis festgemacht. Unweigerlich musste sie zugeben, dass sie dieses Bild auf komische Weise ansprach. »Das ist mein Land, Miko.« Seine Stimme klang dabei so emotionslos wie immer, als er sie über den Umstand seines Erscheinens aufklärte. Verstehend weitete sie ihre Augen. Das erklärte einiges. Nochmals sah sie gedankenversunken in die Richtung, in der der Soldat geflüchtet war. Unweigerlich waren alle Soldaten aus dem Anwesen hinter dem Waldhain auch seine eigenen Soldaten. Wenn er ihn getötet hätte, hätte er unweigerlich einen potentiellen Krieger weniger in seinem Heer. Auch das er seine Rüstung abgelegt hatte, sprach dafür, dass er in seinen eigenen Ländereien keine Gefahr sah. Wieder einmal wurde ihr bewusst, dass er tatsächlich ein Lord war. Unter anderen Umständen vergaß sie diese eine Tatsache gern, da für sie jedes Individuum gleichgestellt war. In ihrer Zeit lehrte man ihr selbstständig durchs Leben zu gehen und sich von niemanden erniedrigen zu lassen. Jedenfalls hatte ihre geliebte Mutter das immer gesagt. Leicht schloss sie ihre Augen, drehte sich wieder zu dem Mann, der unaufgefordert erschienen war. Seine erhabene Haltung war die eines Herrschers der alten Generation. Noch weit vor der Sengoku-Jidai herrschte dieser über die westlichen Ländereien. Der Wind wurde forscher, zog an der Kleidung der ungleichen Wesen, die stumm auf der Blumenwiese standen. Sein langes seidiges Haar tanzte unwirklich um seinen großen Körper, blies diese in sein schönes Gesicht, doch strich er diese elegant hinter das spitze Ohr. In letzter Zeit hatte die Miko oft an den Lord denken müssen. War unweigerlich jedes Mal das Ereignis durchgegangen, das sich vor einiger Zeit abspielte. Verstand bei den Kamis nicht, was seine merkwürdige Inszenierung bewirken sollte. Welchen Ausgang dieses Handeln bezwecken sollte. Aber unweigerlich musste sie ihm zustimmen. Immer wieder war der Inu seit da an in ihren Gedanken aufgetaucht und ließ sich seit geraumer Zeit nicht mehr so einfach verscheuchen. Sein Kuss war anmaßend und überaus beleidigend gewesen. Hatte unweigerlich einen darauf folgenden Weinkrampf bei der Miko ausgelöst. Ihre Freunde verstanden nicht, was mit ihr war, als sie das zitternde Bündel entdeckten. Bis heute sprach sie mit niemanden über das Erlebte. Würde es auch tunlichst vermeiden, es jemals einem anzuvertrauen. Seit da an war er - mit oder ohne Absicht - immer mal wieder aufgetaucht, wenn die Miko allein war. Hatte diese seltenen Momente geschickt abgepasst. Meistens hatte er nicht viele Worte für sie und die Miko genauso wenig für den arroganten Inu. Doch war sie sich sicher, dass er ausschließlich auftauchte, um ihr seine Existenz zu demonstrieren. Wollte dafür sorgen, dass die dumme Miko ihn nicht vergaß. »Sagt, was hat Eure Aufmachung zu bedeuten!« Dieses war eher eine Aufforderung als eine Frage. Stumm hob sie die Lagen ihrer Kleidung an, besah sich den feinen seidenen Stoff, auf dem verschiedene Darstellung der japanischen Malerei abgebildet war. Jeder Pinselstrich ein Meisterwerk. Eigentlich viel zu schön für eine ihresgleichen. »Als ob dies von Eurem Interesse wäre.«, verärgert verzog sie die Brauen. Auf sein vorgeschobenes Interesse folgte meist eine Beleidigung ihrer Person. »Wenn Ihr Euch über mein Aussehen lustig machen wollt, dann sagt es direkt und unterlasst diese Umschweife!«, sie hatte es satt Mittelpunkt seines Spottes zu sein. Ohne weiter ein Wort an ihn zu richten, hatte sie sich ins Gras plumpsen lassen und richtete ihre volle Aufmerksamkeit den Blumen vor ihr. Anerkennend blitzten seine Augen leicht auf, beobachteten das Weib seines Halbbruders vor sich. Ihren messerscharfen Verstand musste er zweifellos anerkennen. Doch ihr vorlautes Mundwerk und ihre Manieren seiner Wenigkeit gegenüber waren nicht akzeptabel. Der Hanyō hatte sie definitiv nicht im Griff, geschweige konnte er dieser Göre richtiges Benehmen beibringen. Erhobenen Hauptes schritt er zur Miko, die sich offensichtlich von ihm abgewandt hatte. »Weib, wenn ich mit Euch spreche, richtet Euch gefälligst auf!« Der Befehl sollte Folge geleistet werden, wenn sie nicht weitere Schwierigkeiten haben wollte. Er war geduldiger, als man es von ihm erwarten würde. Dennoch hatte sie sich ihm zu fügen. Abfällig schnaubte sie, sah unbeeindruckt zu ihm nach oben, während sie dabei war einige Blumen zu einem Kranz zu flechten. Diese Eigenart konnte er bei der kleinen Rin auch des Öfteren beobachten. Verstand aber keineswegs den profitablen Sinn hinter diesem. Zeitverschwendung in seinen Augen. Die Blumen würden innerhalb weniger Stunden welken, zerfallen und auf der Erde verrotten, solange bis die Natur sich ihrer bemächtigt. »Ich wiederhole mich nicht!« Diese Frau strapazierte seine Nerven aufs Äußerste. Fauchend wandte Kagome sich zu dem Daiyōkai. »Und wenn ich Eurem Befehl nicht folge leiste, was dann?«, leise lachte sie vor Hohn. »Was wollt Ihr tun? Wollt Ihr mir wieder Eure Zunge in den Hals stecken?« Erschrocken hatte sie sich eine Hand vor den Mund geschlagen. War über ihre eigene Aussage verblüfft, doch konnte sie die Worte, die ihren Mund verließen, nicht rückgängig machen. Bevor die Miko es sich versah, wurde sie in den sandigen Boden der Wiese nieder gedrückt, hatte vor Scheck die Augen zu gekniffen. Als sie diese langsam wieder öffnete, sah sie in glühend rote Seen. Ein vor Wut schäumender Inu lag über ihr, presste ihr unweigerlich mit seinem starken Brustkorb die Luft aus den Lungen. Seine Klaue hatte sich um ihre Kehle gelegt, übte aber keinerlei Gewalt auf diese aus. Kagome japste. Wurde sich der komischen Pose ihrer beiden Leiber nur allzu bewusste, die für Außenstehende eines verschlungenen Liebespaares glich. Vor Schock weiteten sich ihre rehbraunen Augen. Denn was sie da an ihrem Innenschenkel spürte, war keineswegs Tensaiga oder gar Bakusaiga. Doch die Angst lähmte ihren Körper, ließ sie in ihrer äußerst prekären Position erstarren. Beschämt mit hochrotem Kopf wandte sie sich von ihm, präsentierte dem Lord ihren filigranen Hals. Eine klare Unterwerfung in der Inu-Sprache. Das Weib wusste, wann sie sich geschlagen geben musste. Sein waberndes Youki entspannte sich allmählich. Zog sich zurück und hinterließ ein kühles Gold. Seine kalten Seen musterten die kleine Frau unter sich. Sesshōmaru bemerkte den roten Schimmer auf ihren Wangen und er konnte dieses klar seiner ungünstigen Position ihrer beiden Körper zurückführen. Gewaltsam hatte er sich zwischen ihre Schenkel gepresst, spürte die Hitze ihrer Mitte an seinen Lenden. Doch hatte er kein sexuelles Interesse an dem Weibchen unter sich. Desinteressiert richtete er seinen Oberkörper auf, besah sich das erstarrte Bündel, das reglos in seiner Position verharrte. Sein emotionsloser Blick schweifte über ihren Kragen, der aufklaffte und den Ansatz ihres Busens zeigte. Wanderte weiter hinunter zu dem Ort, an dem die Schichten unter seiner Gewalteinwirkung auseinander geschoben wurden. Verblüfft hob er eine Augenbraue, als er das schwarze Stück Stoff erblickte der ihren Schoß bedeckte. »Sagt, was hat das zu bedeuten!« Keuchend sah sie ihn an und bemerkte, wo der große Mann hinstarrte. Geschwind hatte sie ihre Hand nach unten bugsiert, ergriff den Stoff des Kimonos und wollte ihre Scham vor den neugierigen Augen des Inus verbergen. Doch hatte er ihre Hand schnurstracks ergriffen, verhinderte ihr Vorhaben, den Grund seines Interesses vor ihm zu verbergen. »Nicht! Schaut dort nicht hin!« Sein Interesse an ihrem Slip erschreckte die kleine Frau, konnte nicht fassen, dass er unverblümt auf diesen starrte. Aber dennoch war sie glücklich sich dafür entschieden zu haben ihren Slip anzubehalten. Nicht auszudenken wie peinlich es geworden wäre, hätte sie sich dagegen entschieden. Unbeeindruckt sah er in ihre verschreckten Augen. »Miko, als hätte ich Interesse an Eurem Körper. Ich habe bereits einige Euresgleichen nackt gesehen.«. Seine Worte straften keine Lügen. Er hatte wahrlich kein Interesse an ihrem Körper, doch das, was sie dort trug, kannte er nicht. Gespannt schlich sich ein Finger unter den schwarzen Spitzenstoff, zogen gespannt daran und war verblüfft, wie der Stoff sich der Form anpasste. Noch nie hatte er einen Stoff gesehen, der so elastisch war. Weiter interessiert zog er daran, bis er diese ganze Aktion als großen Fehler seinerseits einstufte. Der einmalige Geruch, der kleinen Frau, gelang in seine empfindliche Nase, verankerte sich dort und ließ ihn nicht mehr los. Unbewusst blähten sich seine Nasenflügel auf. Zogen ungewollt den Duft der Miko ein. Ihr Geruch nach Unschuld, Natur sowie reifer Frucht, die gepflückt werden wollte, war in ihrem Schoss am stärksten. Konzentrierte sich dort und vernebelten den Inu den Verstand. Der Lord erstarrte, verharrte verkrampft in dieser Position, als sein Trieb nach Paarung sich willenlos nach oben bahnte. Nie im Leben würde er diese Absurdität zulassen! Er hatte das alles hier bei weiten unterschätzt. Geschwind erhob er sich von der kleinen Frau, übte einen sicheren Abstand zwischen den beiden. Krampfhaft kämpfte der Inu-Lord seine irritierende Erregung herunter. War verblüfft über die Tatsache, dass ihr Geruch so etwas bei ihm auslösen konnte. Nur mit großer Mühe gelang es ihm, seinen Trieb wieder zurückzukämpfen. Kalt richtete sich sein Blick auf das verschreckte Reh, das verzweifelt ihre weiblichen Attribute verdeckte. Ihre Verwunderung über sein merkwürdiges Verhalten war ihm mehr als bewusst. Überschatteten ihr Gemüt, übertrug sich unweigerlich auf den großen Mann, der es sich nicht wagte, sich vom Fleck zu bewegen. Eine Weile starrten sie sich an, als er eine bekannte Energie in seinem Rücken spürte. Erstaunlicherweise in ihm Wut aufwallen ließ. Stur griffen seine großen Klauen nach seinem Yukata, richteten diesen, während seine goldenen Seen weiterhin die Miko in den Boden starrten. »Kagomeee!«, der Hanyō war als Erstes bei der am Boden liegenden Miko angekommen, während der Rest seiner Truppe angerannt kamen. Inu Yasha richtete den Oberkörper der zitternden Frau auf, die weiterhin wie hypnotisiert den großen Lord ansah. Unberührt beobachtete er das lächerliche Szenario, das sich vor ihm abspielte. Das Halbblut hatte sich wutentbrannt aufgerichtet, als die Dämonenjägerin die Miko übernahm, stapfte ohne Umwege zu ihm und packte Sesshōmaru am Kragen. »Was hast du Kagome angetan?«, der lächerliche Versuch des Halbbluts belustigte ihn, als er mit tödlicher Präzision seine schmutzige Hand ergriff, diese von seinem Kragen zog. Noch ein letztes Mal legte sich sein Gold auf die kleine Frau aus der Zukunft, die immer noch verschreckt im Gras saß. »Kümmert euch um die Miko!« Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich von der Truppe ab und verschwand im Bruchteil einer Sekunde im angrenzenden Wald. Hinterließ eine ungläubige Truppe sowie eine eingeschüchterte kleine Miko, dessen Herz ihr bis zum Halse schlug. Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)