Mein Name ist Jack von Lupus-in-Fabula (Noch ist kein Meister vom Himmel gefallen) ================================================================================ Kapitel 2: Sommer ----------------- Diese Hitze bringt mich fast um. Der arme Koro liegt tagsüber unter der Terrasse und bewegt sich nur zum Saufen. Ich würde mir gern auch abends was Kühles genehmigen. Doch da ist Eva … Verdammt, ich weiss genau, sie würd mich wieder um den Verstand bringen. Hab mit dem Zimmermann und Pfarrer darüber gesprochen. Sie meinen, ich soll mich auf den Hof konzentrieren. Und Koros Wunden sind noch nicht bezahlt. Der Sommer ist die Jahreszeit fürs Säen und Ernten. Meine Helferlein sollen doch nicht hungert den Winter erleben. Ich auch nicht. Der Wald bringt auch einiges. Die Fische beissen und überall wachsen Beeren und Kräuter. Koro ruft nach mir. Hat wohl Kohldampf. Wir essen erst später in der Nacht. Dann ist es schön kühl. Schlafe wohl heute wieder draussen. Im Haus schmort man ja richtig. Tag 5 Sommer des ersten Jahres. *** Das habe ich heute verdient. Hätte mein Mund halten sollen. Ann hat nen verdammt harten Schlag. Sollte ihr bei der Kirche aus dem Weg gehen. Immerhin hab ich ein paar Fische fangen können. Tag 8 Sommer des ersten Jahres. *** Ich bin ein Trottel. Warum hab ich das getan? War in der Stadt und wollte schnell in der Kneipe mir was Kühles gönnen. Sprach ein paar Worte mit Ben, dem Wirt. Er meinte, ich soll mir Eva schnell aus dem Kopf schlagen. Ich sei nur ein Spielzeug für sie. Er kennt Eva und ihre Spielchen. Muss morgen zum Bürgermeister und er entscheidet, was mit mir passiert. Verdammt, warum hab ich mich mit dem Wirt gekloppt? Ich wollte doch hart arbeiten. Und das nur, weil Eva dazu kam und ich sie irgendwie beeindrucken wollte. Dieses Mädel bringt mich um den Verstand. Tag 12 Sommer des ersten Jahres. *** Ich bin sprachlos. Kann weiter auf dem Hof bleiben und werde nicht davongejagt. Maria hat ein gutes Wort für mich eingelegt. Sie hat ihren Vater gebeten, mir eine weitere Chance zugeben. Doch nicht nur das brave Mädchen. Auch Ann sorgt sich um mich. War überrascht. Dachte, das Mädel mag mich nicht. Morgen kommen der Pfarrer und der Bürgermeister vorbei. Sprechen über meine Bestrafung. Tag 13 Sommer des ersten Jahres. *** Bin wirklich müde. Muss nicht nur den Hof versorgen. Muss auch Lina zur Hand gehen. Wusste nicht, dass Blumen schwierig sind. Giessen. Pflegen. All das Zeug. Nina ist sehr fleissig. Wie kann sie nur so fleissig sein? Fleissig und gutgelaunt. Ohne meine Helferlein würde ich die Arbeit nicht schaffen. Geh jetzt pennen. Wache ich ohne die Hilfe auf? Verdammt, ich werd niemals mehr Ärger machen. Tag 18 Sommer des ersten Jahres. *** Morgen ist so ein Fest. Nichts, was in unserem Städtchen selbst ist. Ne andere Stadt will einige Blumen und Dekokram. Wie soll Lina das nur hinkriegen? Warum sagte sie ja? Dieser Kerl war unhöflich und eingebildet. Hätte ihn nicht versprochen, mich darum zu kümmern. Werde Lina und Nina helfen und morgen mit Warenhändler die Blumen liefern. Und dann diesem Kerl meine Meinung sagen. Tag 19 Sommer des ersten Jahres. *** Schreib einige Tage später. Ist wieder einiges passiert. Koro geht es wieder besser. Die Hitze macht ihn immer noch zu schaffen. Sauft und schläft. Geniesst die kühle Luft am Abend. Er humpelt nicht mehr. Bin richtig stolz auf ihn. Ellen meint, Koro möchte mich nicht im Stich lassen. Das Mädel hat es auch nicht leicht. Bei diesem Säufer von Vater. Ben kann ihn nicht abhalten, jede Nacht das wenige Geld zu versaufen. Wusste ich nicht. Sogar Ann ist ne nette. Sie schaut ab und zu auf dem Hof nach dem Rechten. Muss mich bei ihnen bedanken. Sollte auch Maria ein Danke sagen. Mögen sie Eier oder Gemüse? Oder sollte ich Blumen holen? Frage da besser wen. Unsere Mühen wurden anerkannt. Die Blumendeko kam gut an. Lina dankte mir. Nina weinte sogar. Weshalb weiss ich nicht. Fragte auch nicht nach. Lina wollte mit dem Bürgermeister reden. War wohl zufrieden mit meiner Arbeit. Ich werde jedoch bis Ende Sommer im Blumenladen aushelfen. Falls wieder so ein Kerl meint, Lina ausnutzen zu wollen. Hatte auch einen merkwürdigen Traum. War auf meinem Hof und fiel in ein Loch. Da waren Wichtel. Oder Zwerge. Irgendwelche Wesen halt. Sie haben mich verpflegt und geplaudert. Verdammt, ich weiss nicht mehr was wir gesprochen haben. Oder wie sie ausgesehen haben. Aber es müssen die Helferlein aus dem alten Tagebuch sein. Verdammt. Ich wollte mich richtig bedanken. Nicht nur in der Kirche. Werde heute einen langen Brief an meine Eltern schreiben. Hab mich wirklich lang nicht mehr gemeldet. Tag 25 Sommer des ersten Jahres. *** Der Sommer geht zu Ende. Hab nicht viel erreicht. Doch ich kann niemand anderen die Schuld daran geben. Verdammt, im Herbst muss ich mir den Hintern abarbeiten! Drei Hühnchen hab ich ausgebrütet. Nen Hahn konnte ich verkaufen. Es wird wohl irgendwie gehen. Tag 27 Sommer des ersten Jahres. *** Es ist der letzte Sommertag. Werde alles geben. Die Ernte kann ich ja trocknen, aber einiges kann im Herbst noch wachsen. Sollte mir vornehmen Holz zu holen. Im Winter kann es kalt werden. Der Brief habe ich abgegeben. Tag 30 Sommer des ersten Jahres. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)