Umwege einer Liebe von Iwa-chaaan ================================================================================ Kapitel 25: Die neue Managerin ------------------------------ Mittwoch, 23.05. „Iwa, der ist für dich!“ Noch bevor Toru ihm den Ball zuspielte, wusste Iwa, dass er für ihn bestimmt war und rannte bereits in Richtung Netz, um einen Angriff von hinten zu starten. Mit voller Kraft sprang er ab und schmetterte diesen perfekt zugespielten Ball in das gegnerische Feld. Hinata und Kageyama waren beide zu langsam und grinsend ballte er eine Hand zur Faust, als der Co-Trainer ihnen den Punkt gab. 25:23. Das Spiel wurde abgepfiffen und Oikawa, Inouka, Tsukishima, Yamaguchi und Komi kamen zu ihm und bejubelten den Sieg. Drei Sätze in Folge hatten sie in diesem Training gewonnen und der Trainer schien sehr zufrieden. Jedenfalls lächelte er leicht, das war immer ein gutes Zeichen. Er klatschte mit allen ab und schaute zur gegnerischen Seite, wo Bokuto die Wangen blähte und Kuro nachdenklich die Hände in die Hüfte stemmte. Hayato brummte unzufrieden, als er sich nach dem Ball bückte und ihn mit einem Finger balancierte. Akaashi klopfte seinem Freund aufmunternd auf die Schulter, doch dieser verschränkte die Arme vor der Brust. „Beim nächsten Training werde ich gewinnen, Iwaizumi!“ „Das werden wir ja sehen!“, konterte er grinsend und schritt zur Bank rüber, um etwas zu trinken. Seit vier Stunden trainierten sie, da der Uni Tag heute kürzer war. Daher war er froh, dass es jetzt zu Ende war. Er liebte es zwar, aber nach so einem anstrengenden Training wie heute - alle hatten sich reingehängt – war er erschöpft waren und er wollte dringend unter die Dusche. Aber es war ein großartiges Gefühl, endlich wieder mit Oikawa trainieren zu können. Auch wenn Kageyama und Akaashi gelernt hatten, welche Bälle er am besten schlagen konnte, waren die von Oikawa trotzdem etwas anders. Immerhin kannte er diese Bälle schon seit so vielen Jahren. „Ich will noch einen Satz!“, rief der Knirps plötzlich und Iwa seufzte. Woher nahm dieser kleine Dämon diese Energie? Und Kageyama sah auch so aus, als wollte er noch weitermachen. Toru schüttelte den Kopf neben ihm und erwiderte: „Irgendwann ist auch mal gut, Kleiner. Wir haben noch weitere Trainings die Tage und unser nächster Gegner ist gut, aber nicht überragend.“ Iwa hob eine Augenbraue und wollte etwas erwidern, als der Setter ihn leicht anlächelte. „Ich habe es verstanden. Meinem Knie und meinem Fuß geht es gut, aber das soll auch so bleiben.“ „Sehr gut. Kann man dich also doch noch zur Vernunft bringen. Beruhigend“, entgegnete Iwa und stellte seine leere Flasche wieder ab. „Ja, es ist noch nicht ganz hoffnungslos mit mir.“ Grinsend drehte sich Hajime zu dem Setter, als hinter ihnen Hinata, Kageyama und Bokuto noch drei weitere für ein Training suchten, doch alle waren erschöpft und sie mussten einsehen, dass heute keiner mehr mit ihnen trainierte. „Oikawa hat recht. Das nächste Training ist bereits übermorgen. Aber jetzt kommt noch mal her. Ich habe noch eine Ankündigung zu machen.“ Die Stimme des Trainers hallte durch die Halle und alle versammelten sich um ihn herum. Iwa stutzte, als hinter ihm Mako durch die Tür schlüpfte. Was war hier los? „Ich bin froh, euch eure Managerin vorzustellen. Mako hat sich bereit erklärt, den Job zu übernehmen und euch von nun an zu unterstützen. Sie wird die organisatorischen Aufgaben in Absprache mit dem Co Trainer übernehmen. Einige von euch kennen sie sicherlich schon, also heißt sie freundlich willkommen!“ „Das ist ja super, Mako! Wie cool, dass du das übernimmst!“, freute sich Bokuto und auch die anderen begrüßte sie fröhlich. „Hallo, ich freue mich, euch bei eurem Weg unterstützen zu können!“, sagte sie lächelnd und verbeugte sich mit einem leichten Rotschimmer vor ihnen. Sie waren in der Umkleide und hatten gerade fertig geduscht, als der Trainer zu ihnen hereinkam. Sie saßen oder standen da und musterten ihn verwirrt, da er normalerweise nach einem Training nie in die Kabine kam. Gab es noch etwas anderes, abgesehen davon, dass sie zum ersten Mal eine Managerin hatten? „Nächste Woche Mittwoch ist das nächste Spiel und ich möchte noch einmal mit der Aufstellung rotieren. Mako wird ab jetzt sämtliche Daten bei Trainings und Spielen sammeln, um immer die beste Mannschaft auf dem Platz haben zu können. Ab Ende nächsten Monats beginnt – wie ihr sicherlich wisst – der Vorentscheid für die nationale Meisterschaft und in den letzten fünf Jahren haben wir es immer mindestens bis ins Viertelfinale geschafft. Mit euren Leistungen ist dieses Jahr auch das Finale in greifbarer Nähe. Ich erwarte also weiterhin Topleistungen von jedem von euch, damit wir uns nach zehn Jahren endlich wieder den Titel holen können! Oikawa, wenn du nächste Woche fit genug bist, möchte ich dich in der Startaufstellung haben. Sei aber ehrlich, wenn es aufgrund des Fußes noch nicht gehen sollte.“ Der Setter nickte ernst und entgegnete: „Jawohl Trainer. Sollte es Schwierigkeiten geben, werde ich sofort Bescheid sagen.“ „Gut. Dann bis Freitag!“ „Bis Freitag!“, riefen alle und der Trainer verschwand wieder aus der Kabine. Die anderen schauten sich kurz irritiert an, dann zogen sie sich weiter um und fingen an zu diskutieren, was dieser Besuch zu bedeuten hatte. „Na offenbar will er den Titel. Und der jüngste ist er ja auch nicht mehr. Vielleicht denkt er an das Aufhören und will vorher nochmal siegen? Vielleicht auch deshalb jetzt Mako als unsere Managerin? Um die besten Voraussetzungen zu schaffen?“, meinte Tsukishima und Hayato nickte zustimmend. „Ja, das könnte ich mir auch vorstellen. Außerdem hatten wir letztens ja selbst die Mädels auf den freien Manager Posten angesprochen“, fügte Akaashi hinzu. „Immerhin glaubt er, die beste Mannschaft der letzten Jahre gefunden zu haben“, murmelte Kageyama und Bokuto und Kuro posierten in Boxershorts in der Mitte des Raumes. „Natürlich hat er die beste Mannschaft hier!“ Iwaizumi schüttelte grinsend den Kopf und wandte sich an Oikawa, der ruhig neben ihm saß und ins Nichts zu starren schien. „Hey, was ist los, Assikawa?“ „Hm?“ Irritiert, dass ihn jemand ansprach, schaute der Setter zu ihm auf und fügte hinzu: „Ich darf endlich wieder von Anfang spielen.“ „Ja, ist doch großartig! Also freu dich und sieh nicht aus, als ob du gerade eine Abfuhr bekommen hättest!“ „Ja, du hast ja recht, Iwa-chan!“ „Dann werden wir den großen König von an Anfang an sehen können!“, rief Hinata ehrfürchtig und das Ass konnte förmlich sehen, wie sich die Haltung seines besten Freundes aufgrund des Kompliments veränderte. Manchmal war es wirklich leicht, ihn zu manipulieren … Kopf schüttelnd zog er sich fertig an und packte seine Sachen zusammen, während Oikawa und Hinata noch von dem nächsten Spiel schwärmten und sie dann gemeinsam auf dem Platz stehen würden. „Und wie cool, dass Mako jetzt auch zu unserem Team gehört!“, freute sich Inouka. „Ja, sie wird ihre Sache garantiert sehr gut machen“, pflichtete Akaashi ihm bei und Komi nickte. „Ja, von der Shinzen weiß ich, dass sie da immer einen hervorragenden Job gemacht hat!“ „Endlich haben wir auch mal eine Managerin“, freute sich Matsukawa und Iwa nickte. „Stimmt, dann kann unser Super-Setter sich ganz dem Spiel widmen und nicht auch noch die Gegneranalyse anfertigen … Obwohl … So wie ich dich kenne, wirst du das trotzdem tun, oder?“, wollte Iwa mit einem schiefen Grinsen wissen. „Vorbereitung auf den Gegner ist mindestens die halbe Miete, um zu gewinnen, Iwa! Das weißt du doch!“ „Ja, aber vergiss nicht, dass wir das alle zusammen machen und du dir nicht mehr die Nächte um die Ohren schlagen musst …“ „Ja, jetzt können wir mit Mako zusammen Strategien für Gegner überlegen und in die Trainings mit einbinden! Das wird großartig!“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Asses, als der Setter neben ihm schwärmte und er verabschiedete Komi, Inouka und Yamaguchi, die schon die Kabine verließen. „Na komm, jetzt lass uns erst mal nach Hause … Taka und Kaori warten draußen bestimmt schon“, unterbrach Iwa ihn mit sanfter Stimme, als sie fertig waren und euphorisch folgte Oikawa ihm, während er von den neuen Möglichkeiten erzählte. Draußen begrüßte er Kaori mit einem Kuss und nahm ihr ihre Tasche ab, die sie dabei hatte, da sie heute bei ihm übernachten würde. Danach grüßte er Hanamaki, der aufgrund einer Erkältung schon die ganze Woche nicht am Training teilgenommen hatte, und schaute zu Hodaka, der ebenfalls da war. „Hi. Schön, dich zu sehen“, sagte Iwa freundlich und sie begrüßten sie sich mit einem Handschlag und Oikawa begrüßte ihn mit einer Umarmung. „Ja, Toru –“, begann der Blonde, wurde aber von dem Setter unterbrochen. „Ich habe ihn zum Essen bei uns eingeladen. Ist doch kein Problem, oder?“ Entspannt legte er Hodakas Arm um seine Hüfte und schien die Nähe zu ihm sichtlich zu genießen, während Hodaka für einen kurzen Moment irritiert schien, dann aber lächelte und ihm kurz etwas ins Ohr flüsterte, was den Violetthaarigen zustimmend nicken ließ. Es freute Iwaizumi, die Beiden so vertraut zu sehen. Anscheinend entwickelte sich ihr Verhältnis sehr positiv und das beruhigte ihn sehr. Hodaka schien ein korrekter Typ zu sein und vielleicht würde er nachher die Gelegenheit haben, ihm etwas auf dem Zahn zu fühlen, damit er auch wirklich sicher war, dass er Oikawa nicht weh tun wollte. „Ach Quatsch! Lasst uns los. Essen klingt nach einer hervorragenden Idee! Was gibt es denn?“, fragte Iwa neugierig, während sich die Gruppe in Bewegung setzte. „Das bleibt eine Überraschung!“, erwiderten Oikawa und Matsukawa im Chor und die Gruppe lachte. „Na dann sind wir mal gespannt.“ Das Ass grinste und hörte mit einem Ohr, wie Hanamaki und Matsukawa über irgendetwas tuschelten, aber er konnte keine genauen Worte verstehen. Vielleicht war das auch besser so. Die Zwei würden am Samstag sowieso beide große Augen machen, was sie sich für den anderen als Geschenk für das Dreijährige überlegt hatten. Eine halbe Stunde später waren sie in der Wohnung angekommen und Oikawa und Matsukawa verschwanden direkt in der Küche, um mit dem Essen machen anzufangen. Demonstrativ schlossen sie die Küchentür, um nicht gestört zu werden und Iwa und Makki setzten sich mit den anderen ins Wohnzimmer. Seine Freundin musterte sie interessiert, als sie fragte: „Könnt ihr Zwei eigentlich auch kochen?“ „Nein!“, rief Hanamaki sofort und wedelte mit den Händen herum. „Ich auch nicht. Dafür haben wir Toru und Issei. Wir halten dafür die Küche sauber“, erklärte Iwaizumi und Hodaka grinste. „Auch eine Art der Arbeitsteilung.“ „Die perfekt funktioniert!“, stellte der Rosahaarige gleich klar und Kaori kicherte. „Verstehe.“ Plötzlich nieste Takahiro heftig und schniefte leicht vor sich hin, als er nach einem Taschentuch griff. „Entschuldigt, die letzten Nachwirkungen meiner Erkältung …“ „Oh, dann gute Besserung!“, riefen Kaori und Hodaka im Chor und sie schauten sich kurz verwirrt an und grinsten. „Danke euch. Das schlimmste ist ja zum Glück schon durch.“ „Wäre auch Mist, wenn du Samstag platt wärst“, murmelte Iwa und Makki nickte. „Ja, wobei es auch nicht der Weltuntergang war. Wir schenken uns beide eine Kleinigkeit und verbringen einen ruhigen Tag. Also notfalls würde das auch vom Bett gehen.“ „Ja, stimmt schon, aber blöd wäre es doch trotzdem irgendwie“, wandte Kaori ein. Einen Augenblick schwieg Taka, dann stimmte er schließlich zu: „Das ist wahr, ja. Aber ich bin – wie gesagt – fast wieder fit, also Samstag kann kommen!“ Iwaizumi ließ seinen Kopf etwas kreisen, bis es knackte und hatte entspannt die Augen geschlossen, während er dem Gespräch weiter lauschte. Nach dem Volleyballtraining fühlte er sich immer ausgeglichen und es gab kaum etwas, was ihn dann ärgern konnte. Natürlich schaffte es Oikawa, ihn selbst in diesen Momenten zu nerven, aber prinzipiell genoss er die ruhige Stimmung nach einem Training, da auch die anderen meist entspannt waren. „Ihr habt es hier wirklich gemütlich und die Wohnung ist ja super gelegen.“ „Ja, es war auch nicht ganz einfach, an sie heranzukommen, aber Mattsuns Vater konnte uns da zum Glück helfen.“ „Aber ist die nicht auch furchtbar teuer?“, hakte Kaori nach und sein Kumpel antwortete: „Ja, ist sie. Unsere Eltern überweisen uns allen genug Geld, damit wir neben dem Studium nicht arbeiten müssen. Wir haben da sehr großes Glück.“ „Aber dementsprechend werden wahrscheinlich auch die Leistungen erwartet, oder?“ „Ja, das kann man so sagen. Mit allzu schlechten Prüfungsnoten hätten wir ein Problem, das unseren Eltern zu erklären. Da ticken sie alle sehr ähnlich“, erwiderte Hanamaki und schaute dabei zu Hodaka, der gefragt hatte. Iwaizumi wusste, dass wenn von allen Eltern gesprochen wurde, eigentlich nur drei gemeint waren, da Oikawas sich nicht um ihn scherten. Sie überwiesen monatlich das nötige Geld und das war es. Sie schrieben noch nicht einmal Nachrichten. Schon früher wäre er am liebsten zu ihnen gefahren und hätte ihnen die Meinung gegeigt, aber sein bester Freund hatte ihn immer zurückgehalten und gemeint, dass das keinen Sinn hätte und er sich nicht darum kümmern sollte. Ab und zu bereute er, dass er es nicht trotzdem getan hatte. „Und du bist Verkäufer in diesem Sanitätshaus, ja?“ „Ja genau, ich habe Toru die Krücken verkauft.“ „Und ihm gleich die Nummer gegeben!“, fügte Iwa grinsend hinzu und Kaori musterte Hodaka, der sich leicht peinlich berührt räusperte. „Dann hat er auch auf Männer diese Ausstrahlung?“ „Was meinst du, Schatz?“ Verwirrt schaute er seine Freundin an, die lächelnd zu ihm sah und erklärte: „Naja, viele Frauen auf dem Campus schwärmen für Oikawa. Er hat angeblich diese magische Anziehungskraft, irgendetwas Geheimnisvolles an sich, auf das viele Frauen stehen. So zumindest haben mir andere Frauen das erklärt. Ich hab keine Ahnung, auf mich strahlt er das nicht aus.“ „Na zum Glück“, murmelte Iwaizumi nachdenklich und gab ihr einen kurzen Kuss, den sie liebevoll erwiderte. „Also zumindest auf mich hat er auch diese Ausstrahlung, ja. Und je mehr Zeit ich mit ihm verbringe, desto interessanter wird er. Aber ich habe auch das Gefühl, dass ihn zurzeit eine Menge beschäftigt …“ Iwa wollte gerade nachhaken, was das denn sein sollte, da Toru auf ihn seit langem mal wieder einen entspannten Eindruck machte, als Hanamaki sich einmischte: „Findest du? Das liegt sicher an der Verletzung und dass er deswegen zwei Wochen nicht spielen konnte. Du hast früher Fußball gespielt, oder? Hatte er mal erwähnt.“ „Ja, das stimmt. Ich war auch in der Schulmannschaft und wollte bis zur Nationalmannschaft, um bei einer WM dabei sein zu können, aber nach einem Foul in einem Trainingsspiel musste ich das Fußballspielen an den Nagel hängen. Stattdessen spare ich jetzt, um meinen Trainerschein machen zu können. Damit ich die Nationalmannschaft irgendwann bis zu WM führen kann!“ Iwa nickte ihm anerkennend zu. „Das finde ich super. Wenn man den Traum auf der einen Seite zwar aufgeben muss, aber zu schauen, wie man ihn stattdessen erreichen kann, zeugt von Größe. Ich drücke dir die Daumen, dass du das schaffst!“ „Danke, sehr nett von dir“, murmelte Hodaka sichtlich verlegen und auch die anderen Zwei wünschten ihm viel Erfolg. So unterhielten sie sich noch etwas, bis Oikawa zum Essen rief und die Gruppe in die Küche marschierte, um sich an den reich gedeckten Esstisch zu setzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)