Ein ungewöhnliches Angebot von CheyennesDream (Inu no Taisho & Kagome) ================================================================================ Kapitel 1: Vergebliche Einkehr? ------------------------------- Ein ungewöhnliches Angebot Kapitel 1 - Vergebliche Einkehr? Die junge Frau prüfte den Sitz ihres hochgesteckten Haares, glättete eine Falte an ihrem eleganten Abendkleid und legte einen dezenten Lippenstift auf. Danach betrachtete sie sich zufrieden im Spiegel. Mit ihren fünfundzwanzig Jahren war sie eine hübsche Frau, und wenn sie lächelte, wirkte sie sogar anziehend. Leider musste sie sich im Moment dazu zwingen. Zu viele Sorgen plagten sie und sie wusste nicht, was der kommende Tag bringen würde. Seit sie ihre Arbeit verlor, einfach von ihrem Chef rausgeschmissen wurde, suchte sie vergebens nach einem neuen Job. Ihr alter Vorgesetzter hatte dafür gesorgt, dass sie nie wieder einen bekam. Sie musste nun von der Fürsorge leben und das wenige reichte kaum, um für ihre Tochter und sich, genug Essen zu kaufen. Denn sie hatte noch andere Ausgaben. Deswegen griff sie nun zu dem letzten Mittel, das ihr blieb. Indem sie ihren ganzen Mut zusammennahm, sich ihr schönstes Kleid, ein Überbleibsel aus besseren Tagen, anzog, sie sich hübsch machte und hierher in diese Hotelbar ging, um sich einem Mann als Hostess anzubieten. Da viele Reisende hier abstiegen, etliche vermutlich einem One-Night-Stand nicht abgeneigt waren, hoffte sie auf eine Chance. Obwohl sie sich einredete, sich nicht zu prostituieren, war das, was sie vorhatte, in ihren Augen nichts anderes. Sie wollte ihren Körper verkaufen, damit sie ihr Kind ernähren konnte. Deswegen fühlte sie sich schlecht, konnte sich nicht überwinden, und falls sich ihr doch einmal ein Mann näherte und eindeutige Avancen machte, wimmelte sie ihn ab. "Was tue ich hier", murmelte sie halblaut, doch niemand antwortete, da sie sich allein auf der Toilette befand. Kagome öffnete ihre Handtasche, holte das Bild ihrer Tochter hervor und betrachtete es. "Ich muss es tun", sagte sie entschlossen, und nachdem sie einen letzten Blick in den Spiegel warf, ging sie hinaus in den Flur und strebte mit festen Schritten der Bar zu. Sie war wie ein Halbmond geformt und die Theke passte sich wie ein Sichelmond perfekt an der rechten Wand an, bestand aus kostbarem Mahagoniholz und die Metallteile glänzten sorgfältig poliert. Nur die Mitte des Raumes war hell beleuchtet. Bei den Tischen in den kleinen Nischen an der linken Wand verstreuten zierliche Lampen nur einen spärlichen Schimmer. Oft konnte man nicht einmal erkennen, wer dort Platz genommen hatte. Kagome setzte sich etwa in die Mitte des Tresens auf einen Hocker und wartete bis der Barkeeper kam, um ihre Bestellung aufzunehmen. "Das Übliche?", fragte der junge Mann, den sie bereits kannte. Er lächelte sie an und stellte nur wenig später ein Glas Organgensaft hin. Dann warf er einen Blick in die Runde, sah das niemand seine Aufmerksamkeit bedurfte und widmete sich erneut der jungen Frau. Er schob ihr einen Zettel zu und erklärte: "Dieser Hotelgast benötigt für ein Geschäftsessen weibliche Begleitung. Absolut seriös." Misstrauisch nahm Kagome die Telefonnummer entgegen und fragte: "Nur ein Essen?" Der Barkeeper nickte: "Viele Männer sind nicht abgeneigt, doch ich vermittle nur an anständige Kunden. Wenn du Nein sagst, akzeptieren sie das. Außerdem wird es gut bezahlt. Wenn du willst, nehme ich dich in meinen Escortservice auf." Die junge Mutter dachte nach. Innerlich erleichtert, ein wenig Hoffnung schöpfend zögerte sie dennoch. Das Angebot klang verlockend, war beinahe zugut, um wahr zu sein. Sie atmete tief durch und entschloss ich, einen Versuch zu unternehmen. Danach konnte sie immer noch weitere Treffen ablehnen. "Einverstanden", stimmte sie zu. "Ich bin Kagome Higurashi Kitamura." Indem er sich leicht verbeugte sagte er: "Bin erfreut. Mich nennt man Shiro Taira", und reichte ihr ein Telefon. Kagome wählte die Nummer, sprach kurz mit dem Teilnehmer und kramte dann in ihrer Handtasche. Sie legte Geld auf den Tresen, das der Barkeeper jedoch zurückwies. "Danke Taira-sama", sagte sie und glitt von dem Barhocker. Gleich darauf ging sie in die Lobby des Hotels, wo sie nicht lange warten musste. Der Abend verlief angenehm und der Gast verhielt sich vorbildlich. Im Gegensatz zu ihrem alten Chef behandelte der Mann sie freundlich, bezog sie in seine Gespräche mit ein und niemand schöpfte Verdacht, dass sie nur eine gemietete Freundin war. Sobald sich ihre Wege trennten, versprach er ihr bei einem erneuten Besuch wieder ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Durch diesen Erfolg beseelt, sagte die junge Frau eine Woche später einem weiteren Kunden zu. Diesmal handelte es sich um einen Amerikaner, der sie sogar für horizontale Dienste bezahlt hätte. Kagome lehnte dies ab und wollte sich schon zurückziehen, als der junge Geschäftsmann einlenkte. Um seine Gelüste auszuleben, konnte er sich später eine Prostituierte auf sein Zimmer holen. Zu dem Essen wollte er jedoch mit einer respektablen Frau erscheinen und in ihr glaubte er, die Person gefunden zu haben. Das zeigte ihm nämlich ihr kleines Vorgespräch. Gemeinsam betraten sie dann den Raum, wo bereits einige Besucher warteten. Höflich raunte ihr Begleiter ihr zu: "Nicht alle sind Ehefrauen. Etliche dieser Wesen sind Mädchen wie du." "Ich verstehe", murmelte sie dankbar und erbleichte plötzlich im nächsten Moment. Kevin Edwards stellte ihr diejenigen Geschäftspartner vor, mit denen er es bereits zu tun hatte. Als er Kagomes ehemaligen Boss erwähnen wollte, kam ihm dieser zuvor: "Ich kenne die kleine Hure. Sie hat mal für mich gearbeitet. Weil ich unzufrieden mit ihren Diensten war, habe ich dafür gesorgt, dass sie keinen Job mehr bekommt. Wie ich sehe, muss sie jetzt für jeden die Beine breitmachen, um Geld zu bekommen." Dabei tropfte seine Stimme nur so vor Hohn. Denn sie verlor ihre Arbeit, weil sie den Avancen ihres Chefs widerstanden hatte und sich weigerte, seine Geliebte zu werden. Die versuchte sexuelle Belästigung, die Demütigungen und der Rauswurf, das alles kam nun in ihr wieder hoch. Ihn jetzt hier zu treffen, brachte sie erneut an den Rand der Verzweiflung. An Kevin gewandt bat sie: "Du entschuldigst mich", dann rannte sie davon. Der Amerikaner wollte ihr folgen, denn er spürte, dass diese junge Frau so eine Behandlung nicht verdient hatte. Doch er erhielt von einer anderen Person einen kurzen Wink und so beobachtete er das Geschehen nur vom weiten, während sich Fukita negativ über seine ehemalige Sekretärin ausließ. Da Fukita laut genug gesprochen hatte, verstand Shiro an der Bar jedes Wort. Deswegen reagierte er sofort, als Kagome in Richtung Ausgang lief. Er gab einem seiner Leute einen Wink, damit dieser seinen Platz einnahm und dann folgte er der jungen Mutter. An der Tür holte er sie ein, hielt ihre Hand fest und führte sie zu einer Sitzgruppe, zwang sie sich zu setzen und reichte ihr gleich danach ein Glas Wasser. Danach übergab er noch ein Taschentuch und forderte sie auf. "Was hatte das da drin zu bedeuten?" "Fukita-sama war mein früherer Arbeitgeber. Er hat mich gefeuert, weil ich nicht mit ihm ins Bett wollte. Eigentlich trägt er selbst Schuld daran, das seine Verlobung geplatzt ist aber er schiebt mir das auch noch in die Schuhe. Deswegen finde ich keine neue Arbeit. Er hat dafür gesorgt." "Ich verstehe. Davon hatte ich keine Ahnung, sonst hätte ich dich nicht zu dem Treffen geschickt", äußerte Shiro und klagte sich selbst ein wenig an. Nur für ihn vernehmlich, erhielt er einen leisen Befehl: "Schicke das Mädchen nach Hause. Ich werde dafür Sorgen, das diese ehrenwerte Gesellschaft noch lange über den Abend nachdenkt." Der Barkeeper zuckte erschrocken zusammen, denn er glaubte sich mit Kagome allein. In der benachbarten Nische erhob sich jedoch ein Wesen, nickte ihm zu und ging dann hinüber in das Restaurant. Nur kurz sah er dem Hotelbesitzer nach, bevor er der jungen Frau anbot: "Komm, ich fahre dich nach Hause. Wir reden später über alles." Kapitel 2 - Einsamkeit Kagome erhält eine geheimnisvolle Einladung.   Kapitel 2: Einsamkeit --------------------- Aimi - Liebe, Zuneigung, Schönheit, schön Kapitel 2 - Einsamkeit Wie jeden Abend, seit vielen Monaten saß dieses Wesen in der Nische, am dunkelsten Ort der Bar, betrachtete die Gäste, belauschte ihre Gespräche. Mehrmals war ihm schon diese junge Frau aufgefallen und sie hatte sein Interesse geweckt. Ohne jedoch mehr über sie zu wissen, scheute er sich ihre Bekanntschaft zu machen. Vielleicht würde sein Äußeres sie abstoßen, wer konnte das schon ahnen. Doch bald bemerkte er, wie freundlich sie mit Shiro Taira umging, sich nicht scheute von ihm berührt zu werden und sogar dankbar seine Hilfe annahm. Demnach verabscheute sie Dämonen nicht, sondern ihrem Verhalten nach, achtete sie diese Wesen genauso wie Menschen. Dieser Zwischenfall bot ihm eine gute Gelegenheit. Deshalb erhob er sich, ging ins Restaurant hinüber, welches heute ausnahmslos von einer Gruppe Geschäftsleute besetzt war. Nach einem langen Tag, vielen Gesprächsrunden und Verhandlungen wollten sie den Abend mit einem Essen abrunden. Er selbst hatte zu dieser Gesellschaft geladen, denn sein Sohn war auf der Suche nach neuen Partnern und hier war es seine Aufgabe, diese Männer einer letzten Prüfung zu unterziehen. Als er vor etwa drei Jahren nach Tokio zurückkam, hatte er von seinem Sohn das Hotel übernommen und sich in der obersten Etage einquartiert. Von allen anderen Geschäftszweigen hielt er sich selbst fern, denn er hatte genug mit den einzelnen Dämonenclans zu tun, deren oberster Anführer er war. Dass er nun dieses Treffen in seinem Hotel abhielt, lag eher daran, weil er besser mit den Menschen umgehen konnte, als sein Erstgeborener. Sesshomaru vermied ein Zusammentreffen mit der minderwertigen Rasse gern. Sobald sein Untergebener Shiro mit Kagome den Raum verlassen hatte, wandte sich Taro, wie er unter Menschen hieß um, und strebte der Glastür zu. Kaum schritt er über die Schwelle des Restaurants, verbeugte sich Kevin in seine Richtung und grüßte. Danach hielt der Dämon an, ließ kurz den Blick schweifen und sobald er die Aufmerksamkeit aller besaß, sagte er in einem geringschätzigen Ton: "Ich nahm an, es mit erwachsenen Menschen zu tun zu haben, stattdessen ...", den Rest behielt er für sich und vollführte mit seiner rechten Hand nur eine wegwischende Geste. "Dieses Verhalten wirkt sich sicherlich auf zukünftige Geschäftsbeziehungen aus", fügte er dann hinzu und ließ Fukita dabei nicht aus den Augen. "Meine Herren", sagte er im Anschluss und entschuldigte sich auf diese Art, weil er sich bereits wieder zum Gehen wandte. Ein letztes Mal nickte er einigen wenigen Anwesenden zu, bat an Kevin gewandt: "Begleite mich!", und verließ den Raum wieder. Dennoch bekam er noch mit, wie die Zurückgebliebenen erleichtert aufatmeten. Obwohl sie seine erhöhte dämonische Energie nicht wirklich wahrnehmen konnten, fühlten sich einige der Gäste unwohl, manche sogar beinahe wie erdrückt. Kagomes ehemaliger Chef erbleichte um etliche Nuancen, denn er hatte den Neuankömmling erkannt und er wusste, dass er einen großen Fehler begangen hatte. Gute Umgangsformen, Höflichkeit und besonders Respekt allen gegenüber wurde bei der Familie Akimoto großgeschrieben. Seit Sesshomaru Akimoto vor knapp drei Jahren die Handelsfirma aufgekauft hatte, arbeitete er für sie. Er blieb damals nur Geschäftsführer, weil er gute Arbeit leistete und sich bereits in die Materie eingearbeitet hatte. Doch diesmal hatte er es wohl vermasselt. Verzweifelt ging er zur Bar, bestellte sich einen Drink und schüttete ihn in einem Zug hinunter. Danach bestellte er einen Neuen. Während Taro mit dem Amerikaner zum Aufzug ging, warf er noch einmal einen Blick auf Kagomes ehemaligen Chef, wobei ihm ein missbilligender Ausdruck über die Züge huschte. Kevin bemerkte es und fragte: "Ist mit der jungen Frau alles in Ordnung. Ich mochte sie auf Anhieb." "Sie wird sich wieder fangen", verhieß der Hotelbesitzer zuversichtlich. "Fukita jedoch wird demnächst einen Posten innehaben, der seinen Fähigkeiten entspricht und wo er keine jungen Damen mehr belästigen kann", versprach Taro. "Eine Empfehlung diesbezüglich schlägt mein Sohn nicht aus." "Das freut mich", gab der Amerikaner ehrlich zu. Dann fuhren sie in die Suite des Dämons und besprachen einige geschäftliche Einzelheiten, denn er hatte das Rennen gemacht. Später am Abend, Taro war bereits wieder allein, klopfte es. Er ließ den Besucher ein, bot ihm etwas zu trinken an. Shiro nahm an und begann dann: "Oyakata-sama ihr wollt sicher einen Bericht." Da der Angesprochene nickte, fuhr er fort: "Viel konnte ich der jungen Dame nicht entlocken. Sie scheint nur sehr verzweifelt zu sein. Kurz nach dem Tod ihres Gefährten hatte sie einen Autounfall. Fahrerflucht, der Täter wurde bis heute nicht gefunden. Daher musste sie für alle Kosten selbst aufkommen. Kaum konnte sie wieder arbeiten geriet sie an Fukita. Ihm schwebte eine kleine Liasion mit seiner Sekretärin vor. Doch sie weigerte sich hartnäckig und ging nicht auf seine Avancen ein. Deswegen trennte er sich von Kagome und sorgt nun dafür, dass sie keine Anstellung mehr bekommt. Mit einer kleinen Tochter, einem Berg Schulden und der überfälligen Miete ist sie so verzweifelt, dass sie auf mein Angebot eingegangen ist. Trotz allem ist sie mutig genug und bewahrt sich den letzten Funken Anstand. Sie verkauft zwar ihre Gesellschaft aber nicht ihren Körper." Taro stand am Fenster, hörte schweigend zu, während er auf die Lichter der Stadt schaute. Man merkte ihm nicht an, wie sehr ihm der letzte Satz seines Untergebenen gefiel. "Wirst du sie weiterhin vermitteln?", wollte er nach einer Weile wissen. "Sie war nicht abgeneigt. In Zukunft werde ich das Klientel sorgfältig aussuchen", bestätigte der Barkeeper die heimlich gehegte Hoffnung Inu no Taishos. Er überlegte nicht lange, sondern bestimmte: "Das wird nicht mehr nötig sein. Sie hat nur noch einen Kunden. Mich." Shiro warf einen kaum sichtbaren Blick auf den Herrn der Dämonen. Er wunderte sich über das plötzliche Interesse seines Gegenüber. Es war allgemein bekannt, das Taro dem weiblichen Geschlecht kaum einen zweiten Blick widmete, nie auf Angebote einging, von denen es genug gab. Vermutlich war Kagome genau die Frau, auf die er, bis jetzt, gewartet hatte. "Wir ihr wünscht Herr", versprach der jüngere Dämon und ging, da er entlassen worden war. Noch lange blieb Taro am Fenster stehen und dachte an die junge Frau. Shiros Vermutungen stimmten in gewisser Hinsicht. In seinem ganzen Leben gab es kaum weibliche Wesen. In jungen Jahren hatte er ein oder zwei Konkubinen, mit denen er hin und wieder das Lager teilte. Später vermählten ihn seine Eltern mit einer silberweißhaarigen Dämonin. Obwohl es nur eine Zwangsehe war, gab es genug Akzeptanz zwischen ihnen, dass sie ohne Abscheu Zärtlichkeiten austauschten. Nach der Geburt seines Sohnes Sesshomaru und weil er sich oft auf Reisen befand, entfremdeten sie sich ein wenig. Eines Tages traf er eine menschliche Prinzessin, verbrachte mit ihr eine Nacht und erhoffte sich mehr. Doch er sah sie nie wieder. Bis heute kannte er die Gründe nicht, denn genau genommen forschte er nie nach. Er akzeptierte einfach ihre Entscheidung. Jahre später widmete er sich seiner ersten Frau wieder. Doch leider wurde sie ihm gewaltsam entrissen. Seit ihrem Ableben hatte er sich nicht wieder einem weiblichen Wesen genähert. Erst Kagomes Anblick weckte eine lange verdrängte Sehnsucht in ihm. Er wurde sich seiner Einsamkeit bewusst und spürte das es der jungen Frau genauso erging. Deswegen stand sein Entschluss nun fest. Sofort ging er zum Telefon und veranlasste einige Kleinigkeiten, in der Hoffnung, die junge Mutter würde seine Bitte nicht ablehnen. Enttäuscht, da sie am anderen Tag erneut von einer vergeblichen Suche nach Arbeit nach Hause kam, schloss Kagome die Tür auf, legte ihren Schlüssel auf einem kleinen Tisch ab. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und setzte sich schwerfällig auf ihre Couch. Dann seufzte sie und drängte mühsam ihre Tränen zurück. Das Gespräch lief so gut und sie hatte wirklich gute Chancen gehabt. Doch dann las ihr Gesprächspartner, wer ihr früherer Arbeitgeber gewesen war. Plötzlich wurde die Stimmung frostig, man bedauerte und schickte sie fort. So lief es seit Wochen ständig und sie verstand nicht, das der Geschäftsführer einer so kleinen Firma einen so großen Einfluss haben konnte. Sie ahnte nicht, dass es nicht der Name Fukita war, sondern der, der Familie Akimoto, in deren Auftrag ihr ehemaliger Chef hantierte. Die junge Mutter konnte darüber nicht weiter nachgrübeln, denn ein Klopfen an der Tür unterbrach sie dabei. Schnell wischte sie sich ihre Tränen weg, schaute in den Spiegel, ob ihre Frisur richtig saß und das Make-up nicht verlaufen war, bevor sie den Eingang öffnete. Draußen stand ganz sicher ihre Freundin und brachte ihre Tochter vorbei. Ihrem Kind gegenüber zeigte Kagome keine Schwäche, denn sie wollte, dass das Mädchen unbeschwert aufwachsen konnte. "Aimi ihr seid früh", begrüßte sie ihre Tochter, noch bevor sie die Tür geöffnet hatte. Doch davor stand weder ihre Freundin noch ihr Kind, sondern der Bote eines Lieferdienstes. Der junge Mann überreichte einen Strauß Blumen, die dazugehörende Karte, ließ sich das alles quittieren und ging ohne ein weiteres Wort. Überrascht betrachtete Kagome die zarten Blüten, roch daran und stellte sie gleich darauf in einen Vase. Erst danach öffnete sie den Umschlag und las die wenigen Zeilen. 'Ich bitte dich, für das ungebührliche Verhalten meiner Gäste um Verzeihung und möchte durch ein zwangloses Abendessen wieder Gutmachung leisten. Mein Fahrer wird dich gegen acht Uhr abends abholen. T.A.' Völlig verblüfft starrte die junge Frau minutenlang auf den Text und erst die Ankunft ihrer Tochter, riss sie in die Wirklichkeit zurück. Sie erklärte ihrer Freundin Yuri den Sachverhalt und bekam sofort zu hören: "Da gehst du hin! Du weißt, wie gern ich mich um Aimi kümmere." "Ich weiß nicht", begann Kagome und suchte nach Gründen, die Einladung auszuschlagen. Doch wenn sie es ehrlich zugab, war sie neugierig. "Ich leihe dir ein Kleid", köderte sie ihre Freundin mit einem weiteren Detail und gab zu bedenken: "Vielleicht wird mehr daraus. Du kannst nicht ewig allein bleiben. Denk doch an deine Tochter!" "Du hast mich überzeugt", stimmte die junge Witwe mit einem Schmunzeln zu. Schon lange fühlte sie sich einsam und sehnte sich nach der Umarmung eines männlichen Wesen. Zwar wünschte sie sich, dass dieser jemand ihr Mann war, doch das war unmöglich. Hoffnungsvoll blickte sie daher auf den nächsten Abend. Kapitel 3 - Das erste Treffen Kagome lernt den Besitzer des Hotels kennen Kapitel 3: Das erste Treffen ---------------------------- Kapitel 3 - Das erste Treffen Nervös betrachtete sich Kagome noch einmal im Spiegel. Doch es gab nichts auszusetzen. Das Royalblaue Kleid, welches ihr Yuri gebracht hatte, passte ihr perfekt. Ihre hochgesteckten Haare, die mit kleinen Perlen verziehrt waren, rundeten die Eleganz ab. Sie sah umwerfend aus und ihre Tochter murmelte im Hintergrund: "Mami du wirkst wie eine echte Prinzessin." "So fühle ich mich auch", gestand sie ihrem Kind. Dann gab sie der Kleinen einen Kuss, umarmte Yuri und verabschiedete sich, denn genau in diesem Moment klingelte es. Sehr zu ihrer Überraschung stand Shiro Taira vor der Tür und begrüßte sie mit einer Verbeugung. "Mein Arbeitgeber würde gern deine Antwort kennen." "Ich war sehr überrascht, da ich ihm noch nie begegnet bin", antwortete Kagome: "Am Anfang hatte ich meine Zweifel. Doch meine Freundin kann sehr überzeugend sein." Bei diesen Worten warf Shiro einen Blick zu der anderen anwesenden Frau, welche sich im Hintergrund still verhielt, und nickte ihr zu, wobei er etwas schmunzelte. "Es freut mich das du diese Einladung angenommen hast. Ich versichere dir, dieses Essen wird ganz seriös ablaufen. Akimoto-sama ist ein Wesen von Ehre." Die Witwe seuftzte unhörbar und deutlich spürte der Barkeeper ihre Erleichterung in ihren nächsten Worten. "Deinem Urteil vertraue ich." "Wenn du erlaubst, werde ich dich heute fahren?", bat der Dämon, mit den blonden Haaren sie daraufhin und machte eine Geste zum Flur. "Habe einen schönen Abend!", wünschte Yuri ihrer Freundin, strich sich eine Strähne ihres langen Haares zurück und spürte plötzlich, wie Shiro sie anschaute. Dieser Blick verursachte bei ihr Gänsehaut, auf eine angenehme Art und Weise. Dann kribbelte es merkwürdig in ihrem Bauch, sobald sie seine nächste Handlung mitbekam, denn während Kagome an ihm vorbeiging und er ihr folgte, legte er eine Karte auf den kleinen Schrank neben der Tür, bevor er selbst draußen im Gang stand und den Eingang zuzog. Yuri sprang auf, holte sich den Gegenstand und murmelte seinen Namen: "Shiro Taira", und die Telefonnummer. Mit dem festen Willen ihn anzurufen, speicherte sie diese. Vorher jedoch musste Kagome ihm Details über den Hundedämon berichten. Da sie sehr vertraut miteinander gesprochen hatten, kannte sie ihn vermutlich näher. Offenbar war Shiro wirklich an Yuri interessiert, denn ohne das sie es ahnte, wollte der Barkeeper ebenso Informationen. Die Witwe gab sie ihm bereitwillig, denn so konnte sie sich selbst ablenken. Immerhin war sie nervös, da sie hinein in ein ungewisses Abendteuer fuhr, wie sie fand. Im Hotel angekommen, parkte Shiro den Wagen, kam nach hinten, reichte ihr die Hand, half bei aussteigen und führte sie dann in die Bar, direkt bis zu einer Nische. Hier erhob sich ein Wesen und sah ihr entgegen. Der vermeintliche Barkeeper blieb bei ihm stehen, verbeugte sich und stellte sie beide vor: "Mein Herr Taro Akimoto", dann drehte er sich ein wenig und fuhr vor: "Euer Gast Kagome Higurashi Kitamura." Danach ging er einfach. Die Witwe mussterte ihren Gastgeber, den sie unschwer als Dämon erkannte. Die silberweißen Haare, die Ohren und die gezackten Markierungen an seinen Wangenknochen deuteten darauf hin. Doch was sie am meisten faszinierte war seine majestätische Austrahlung. Er wirkte aristokratisch, wie jemand der es gewohnt war zu herrschen. "Bitte nimm Platz!", bat Taro die junge Frau. "Unser Tisch ist sicherlich bald bereit." Während sie sich setzte, wollte Kagome wissen: "Taira-sama ist nicht nur ein einfacher Barkeeper." Mit einem Blick zu der Bar hinüber, wo Shiro inzwischen einen Gast bediente, nickte der Hotelbesitzer. "Shiro ist ein treuer Untergebener. Er dient mir schon seit Jahrhunderten, als Vertrauter und Leibwächter. Nachdem ich das Hotel übernommen hatte, suchte er nach einer geeigneten Beschäftigung, um unauffällig in meiner Nähe bleiben zu können. Wo bekommt man mehr Informationen als an einer Bar." "Danke, weil ihr so offen seid", sagte die junge Frau und benutzte die entsprechende Anrede 'ihr', so wie sie von dem blonden Dämon instruiert wurde. "Ich werde dich niemals anlügen", versprach Taro und gestand weiterhin: "Vom ersten Augenblick an, seit du mein Hotel betreten hast, habe ich dich beobachtet und ich wollte deine Bekantschaft machen. Weil dich dein früherer Arbeitgeber so schäbig behandelt hat, fühle ich mich in der Pflicht, denn es war meine Gesellschaft auf der man dich gedemütigt hat." "Ihr wisst ...", begann sie, wurde jedoch unterbrochen. "Mein Leibwächter berichtete mir die Details." Die Witwe seuftzte und wusste nicht was sie sagen sollte. Doch es war gar nicht nötig. Der Hotelbesitzer erhob sich, reichte ihr seine Hand, denn er bekam einen stillen Wink vom Restaurant. "Man erwartet uns", erklärte er und führte Kagome zur Glastür hinüber. Sie betrachtete kurz die spitzen Nägel an der Klauenhand und hatte eine Art Déjà-vu. Wie gern würde sie jetzt neben ihm stehen und den Abend genießen, doch das war ihr verwehrt. Daher griff sie zu und während der Dämon sie leitete, spürte sie den Hauch von Geborgenheit in seiner Nähe. Einen Augenblick irritierte es Kagome. Sie schob es der Ähnlichkeit zu ihrem verstorbenen Gefährten zu und nicht ihren neu erwachten Gefühlen, da sie durch die kurze Bekanntschaft mit dem Hotelbesitzer an so etwas nicht dachte. Dann blickte sie erstaunt in den Raum. Es fehlten Gäste und nur ein Tisch für zwei Personen war gedeckt. Doch das Ambiente, unzählige brennende Kerzen, leise romantische Musik und ein zarter Duft nach Blumen, da Blütenblätter den Weg zum Tisch säumten, verschlug ihr die Sprache. Sie fand es himmlich und in jungen Jahren hatte sie manchmal davon geträumt. Ihr Gastgeber hatte dazu wohl eine andere Meinung, wie sie gleich hörte. "Offenbar haben meine Mitarbeiter etwas übertrieben", wollte sich Taro entschuldigen, doch die junge Frau schüttelte mit ihren Kopf. "Es ist ungewöhnlich, doch es gefällt mir sehr. Bitte seid ihnen nicht böse!" Laut genug. damit Shiro es drüben an der Bar hörte und sich in dessen schlechtem Gewissen sonnend, bemerkte Taro: "Dann kommen sie noch einmal davon. Allerdings liebe ich solche Überraschungen nicht." Sie nahmen am Tisch platz und ein Kellner schenkte Wein ein. Kurz darauf wurde das Essen serviert. Während sie speisten unterhielten sie sich ein wenig und so erfuhr Kagome, das ihr Gastgeber erst seit drei Jahren in Tokio weilte und die Stadt kaum kannte. Er lebte früher im Westen des Landes und besaß dort, bis zum zweiten Weltkrieg, eine Residenz. Nachdem sie zerstört wurde, reiste er viel, lernte andere Länder kennen und bildete sich weiter. Obwohl er viel Kontakt zu Menschen und Dämonen hatte, lebte er allein. Er berichtete, seit dem Abbleben seiner Gemalin vor mehr als hundert Jahren, den Kontakt zum weiblichen Geschlecht gescheut zu haben. Taro gab es nicht zu, doch Kagome glaubte, er trauerte so lange um die Dämonin. Das er auf der Suche nach einem bestimmten Wesen war, darauf kam die Witwe überhaupt nicht. Nach dem Essen gingen sie noch in dem kleinen Park, der zum Hotel gehörte, spazieren. In der Nähe eines Springbrunnens, der manchmal bei Licheinfall, in einem bestimmten Sichtwinkel, regenbogenfarben leuchtete, blieben sie stehen. Gemeinsam schauten sie sich das Schauspiel an und Taro hatte eine Eingebung, da er mit einigen menschlichen Sitten vertraut war. Er entfernte sich, ging zur Terrasse und holte dort von einem Tisch aus einer Vase eine Blüte. Nur wenig später stand er vor der Witwe, überreichte seiner Begleitung diese Knopse. Kagome umschloss mit beiden Händen die Klaue des Dämons, roch an der orangefarbenen Rose und nahm sie ihm ab. Diese Geste berührte sie in ihrem Inneren und sie fühlte sich merkwürdig. Dann machte sie den Fehler, schaute Taro in die Augen. Für einen kurzen Moment waren sie sich besonders Nahe und da wagte es der Dämon. Er umarmte die junge Frau, zog ihren unglaublichen lieblichen Duft ein und küsste sie. Es war weder stürmisch noch leidenschaftlich, sondern sehr sanft, beinahe schüchtern. Schnell trennten sie sich wieder und Taro entschuldigte sich: "Das war unangebracht." Kagomes Gefühlswelt kam völlig durcheinander. Sie hatte den Kuss genoßen und sich bei dem Gedanken ertappt mehr zu wollen, obwohl sie ihm gerade erst begegnet war. Wenn sie nur das Nachdenken darüber sein gelassen hätte, sich ihr schlechtes Gewissen nicht gerührt hätte. Dummerweise machte sie den Fehler, zog Vergleiche zu Ihm. Sie ging einen Schritt zurück, blickte ihren Gastgeber an, sah seine silberweißen Haare und die goldenen Augen. Deshalb schrieb sie nun einfach ihre Gefühle ihrer Einsamkeit zu und der Sehnsucht nach ihrem verstorbenen Gemahl. Sie musste weg um sich wieder selbst zufinden. und um Klarheit zu erlangen. Indem sie die kleine Stimme ihres Herzens ingnorierte, die ihr etwas anderes zu flüsterte, bat sie: "Kann mich Shiro nach Hause fahren." "Selbstverständlich", versprach Taro und wandte sich zum Eingang, um seinen Leibwächter zu beauftragen. Doch dann blieb er stehen und stellte eine Frage: "Erschreckt dich mein Aussehen. Fürchtest du dich davor in den Armen eines Dämons zu liegen." "Es ist euer Anblick aber nicht das Dämonische. Ihr seht nur meinem verstorbenen Gemahl ähnlich. Inuyasha war ein Hanyou und daher fürchte ich mich nicht vor euch. Im Gegenteil", erklärte die junge Witwe ehrlich und gab unbewusst etwas über ihre aufkeimenden Empfindungen preis. "Kann ich auf ein Wiedersehen hoffen?", fragte Taro und wurde nicht enttäuscht. Kagome zögerte eine Weile, horchte in sich hinein und versprach ihm, am Wochenende ein weiteres Date zu gewähren. Sie wollte Genaueres wissen, ob sich da etwas anbahnen konnte. Gleich darauf verabschiedeten sie sich mit einer formellen Verbeugung und beiden kam es vor, als ob eine unsichtbare Distanz plötzlich zwischen ihnen war. Nachdenklich blieb der Dämon an der Eingangstür seines Hotel stehen und blickte dem Wagen nach. "Inuyasha", wiederholte der Hotelbesitzer leise und erinnerte sich, wie die junge Frau ihm vorgestellt wurde. 'Kitamura'. Vor vielen Jahrzehnten kannte er eine Frau, die zum Kitamura Clan gehörte. Er stand ihr sehr nahe und der Gedanke, sie hatte ihm ein Kind geschenkt, war gar nicht so abwegig. Der Name war zwischen ihnen damals im Gespräch. Was ihn irritierte, wenn sie einen Sohn gehabt hätten, weshalb sollte sie sich dann vor ihm verborgen haben. Dahinter steckte sicherlich eine interessante Gesichte. Unbedingt musste Kagome ihm mehr erzählen und er hoffte das konnte sie. Wenn ihr Gemahl allerdings über seine Herkuft verschwiegen war, er mochte gar nicht daran denken. Kapitel 4 - Inuyasha Taro forscht nach Kapitel 4: Inuyasha ------------------- Kapitel 4 - Inuyasha Beinahe eine Stunde später stand Taro noch immer an derselben Stelle, sah somit die Rückkehr seines Leibwächters und suchte das Gespräch mit ihm. Kaum hatte dieser den Wagen geparkt und war bei seinem Herrn eingetroffen, forderte er ihn auf: "Begleite mich ein Stück!" Sie betraten den Park, suchten sich eine Stelle aus, wo man sie nicht so einfach belauschen konnte und ließen sich dort auf dem Rasen nieder. Ohne Umschweife fragte der silberweißhaarige Youkai: "Shiro ist dir ein Halbdämon mit dem Namen Inuyasha bekannt?" Mit einem Stirnrunzeln, eine ungewöhnliche Geste bei dem Jüngeren, dachte der Angesprochene nach und äußerte laut: "Dem Namensteil Inu nach, müsste er uns angehören, doch da sind mir alle auf der Liste bekannt. Bei einem anderen wäre mir bestimmt so eine ungewöhnliche Bezeichnung aufgefallen. Das muss jedoch nichts bedeuten. Wie ihr wisst, verbergen Dämonen manchmal ihren halbmenschlichen Nachwuchs. Niemand soll glauben, dass sie schwach sind. Deshalb kann es durchaus möglich sein, dass uns einer entgangen ist. Wir ...", den Satz konnte Shiro nicht beenden, denn Inu no Taisho murmelte: "Es spricht nicht gerade für mich, wenn ich meinen eigenen Sohn übersehe." Der Leibwächter dachte nach und ihm fiel nur ein Wesen ein, welches infrage kommen konnte. "Prinzessin Izayoi", und erhielt ein zustimmendes Nicken. "Sie tauchte damals unter", erinnerte Shiro, an ihre Bemühungen die Prinzessin zu finden. "Weshalb fragt ihr Herr?" "Durch Kagome habe ich möglicherweise einen Hinweis über seine Existenz erhalten", offenbarte der Herr der Hunde und berichtete die Details, weshalb er den Gedanken entwickelte. Shiro lauschte still und bot an: "Soll ich Nachforschungen anstellen?" "Nein", widersprach Taro und erläuterte: "Es gibt eine junge Frau, die mir bestimmt Auskunft über ihren Gemahl geben kann. Für dich habe ich eine andere Aufgabe. Finde heraus, wie Fukita es geschafft hat, Kagomes Ruf so zu zerstören. In seiner Position ist das beinahe unmöglich." "Ihr könnt euch auf mich verlassen", versprach der Leibwächter, denn dieser Auftrag war in seinem Sinn. Zugern würde er den Geschäftsführer in die Finger bekommen, um ihm Kagomes Qualen zurückzuzahlen. Daran zweifelte sein Herr nicht. Dieser wollte eine weitere Auskunft: "Ist Sesshomaru in der Stadt?" "Nein, bis Ende der Woche besucht er diverse Zweigstellen, um nach dem Rechten zu sehen", erteilte Shiro sie ihm und sprach noch etwas anderes an: "Die Sache vorhin, im Restaurant. Ich bat um ein wenig romantisches Ambiente, hatte mit den Blumen jedoch nichts zu tun." Mit einem kaum sichtbaren Schmunzeln entgegnete Taro: "Kagome hat es erfreut." "In Zukunft werde ich die Ausführung meine Anweisungen genauer überwachen", versprach der Leibwächter und sein Vorgesetzter zweifelte nicht daran. Nachdem er die Erlaubnis erhalten hatte, sich zurückzuziehen, ging der blonde Hundedämon auf sein Zimmer. Im Aufzug holte er sein Handy heraus und las die eingegangene Nachricht. Überraschenderweise kam sie nicht von einem Informanten, sondern von der jungen Frau, die sein Interesse geweckt hatte. Der Inhalt erfreute ihn.'Wenn du mich zu einem Kaffee einlädst, damit wir uns kennenlernen können, habe ich nichts einzuwenden.' Sofort antwortete er Yuri, nannte Zeit und einen Ort, in der Hoffnung, sein Herr würde ihn für ein paar Stunden entbehren können. Taro blieb noch einen Moment im Park, genoss die kühle Nachtluft und dachte an Kagome. Zwar bereute er es nicht, einen Augenblick lang seine Beherrschung verloren zu haben, doch seine ungestüme Handlung, sie zu küssen, war die Ursache für ihren plötzlichen Aufbruch. Die junge Frau hatte ihm in dem kurzen Moment unbewusst viel verraten. Nicht nur die Tatsache, dass er womöglich einen weiteren Sohn gehabt hatte, sondern das Kagome ihren verstorbenen Gefährten immer noch liebte. Trotzdem fühlte sie sich bereits zu ihm hingezogen. Zwar musste er nun gegen seinen toten Sohn konkurrieren, doch die Herausforderung begrüßte er. Aus diesem Grund überlegte er, wie er ihr nächstes Treffen gestalten konnte. Oft genug hatte er Gespräche von jungen Paaren, Gästen seines Hotels, mitbekommen, wenn sie sich über die Gestaltung des Abends Gedanken machten. Mit Kagome durch die Bars ziehen oder ins Kino gehen, lehnte er ab. Zum Glück hatte die Witwe in ihrer Unterhaltung Hinweise fallen gelassen, was sie mochte und ihm sogar das Angebot unterbreitet, ihn durch Tokio zu geschichtsträchtigen Orten zu begleiten. Vielleicht konnten sie zusammen, die eine oder andere Ausstellung besuchen. Am Wochenende, wenn sie sich wiedersahen, würde er diese Punkte mit ihr erörtern. Vorher jedoch musste er das Gespräch mit ihr, als Herr der Hunde suchen. Darum besuchte er die Witwe seines vermeintlichen Sohnes zwei Tage später in ihrer Wohnung. Kagome saß an diesem Tag am Computer, druckte den fertigen Text einmal aus, änderte dann die Adresse im Briefkopf und betätigte erneut den Drucker. Beide Schriftstücke steckte sie in die vorbereiteten Umschläge und klebte diese zu. Es wurde immer schwieriger eine Firma zu finden, die auf der Suche nach einer Sekretärin war. Mehrmals schon hatte sie sich um andere Arbeit bemüht, jedoch selbst da scheiterte sie. Fast war sie bereit alles zu tun, nur um an Geld zu gelangen. Sie seufzte bei dem Gedanken, dachte an ihre letzte dumme Idee, sich als Hostess anzubieten, was gewissermaßen ebenso fehlschlug, durch ihr unerwartetes Treffen mit Fukita. Bestimmt hetzte der Geschäftsführer weiter gegen sie und erschwerte ihre Bemühungen erneut, eine Anstellung zu bekommen. Sie konnte sich außerhalb von Tokio bewerben, in der Hoffnung bessere Chancen zu haben. Mehrmals schon spielte sie mit dem Gedanken die Stadt zu verlassen und zu ihrer Familie in den Süden zu gehen, um dort einen Neuanfang zu wagen. Ein Umzug würde Geld kosten, und falls Shiro wieder einen seriösen Kunden auftun sollte, könnte sie das Verdiente nutzen. Sie erhob sich, lief zum Telefon um den blonden Dämon anzurufen, als es an der Tür klingelte. Nur wenig später öffnete sie und bereute es. Draußen stand ihr Vermieter. Sie mochte den Mann überhaupt nicht. Der kleine dickliche Japaner mit Augen, die sie an ein Wiesel erinnerten, roch unangenehm nach Zigaretten, Essen und süßlichem Deo. Außerdem musterte er immer ihren Körper gierig, zog sie wahrscheinlich in Gedanken aus und stellte sich wer weiß was vor. "Die Miete ist fällig", begann er ohne Umschweife, setzte seinen Fuß in die Tür, damit die junge Frau sie nicht zuwerfen konnte. "Das Geld habe ich überwiesen", erklärte die Witwe und erhielt zur Antwort: "Eine Rate. Was ist mit den anderen beiden?" Kagome dachte an das Geld in ihrer Handtasche, welches sie von Shiro für den misslungenen Abend mit dem Amerikaner bekommen hatte. Zwar war es nur die Hälfte der vereinbarten Summe gewesen, doch offenbar hatte Kevin darauf bestanden, seine Begleitung zu bezahlen. Darüber war sie froh, weil sie nun ihrer Tochter neue Sachen kaufen konnte. Im Moment wuchs Aimi viel zu schnell aus ihren Alten heraus. "Du hast es nicht. Richtig?", schlussfolgerte ihr Vermieter, zog die Tür vollständig auf, indem er ihr die Klinke aus der Hand riss. Dann trat er einen Schritt näher an sie heran und brachte sie damit in eine ungünstige Lage. Praktisch stand sie mit dem Rücken gegen ihren Schrank im Flur gelehnt und war nun in dem Winkel eingeklemmt, was der Mann ausnutzte, da er seine Mieterin bewusst dahin gedrängt hatte. "Wenn du nicht zahlen kannst, vielleicht können wir da eine andere Vereinbarung treffen. Du bist sehr attraktiv und gefällst mir", begann er und beugte sich zu ihrem Gesicht, worauf Kagome zurückwich und sich den Hinterkopf anstieß. "Niemals ...", presste sie angewidert hervor, verschluckte jedoch das unschöne Wort, welches ihr zusätzlich auf der Zunge lag. "Ich bin keine Hure", fügte sie hinzu, schob ihn von sich und wollte in ihre Wohnung flüchten, zum Telefon oder einen passenden Gegenstand greifen, damit sie den Mann abwehren konnte. Leider bekam dieser ihr Handgelenk zu fassen. "Du änderst deine Meinung, denn sonst setze ich dich und deine kleine Tochter auf die Straße", drohte der Vermieter und fuhr im nächsten Moment erschrocken herum, weil er von Furcht gepackt wurde. Da Taro, Kagomes Adresse von seinem Leibwächter bekam, ließ er sich dorthin fahren. Jedoch nicht von Shiro, sondern von einem anderen treuen Untergebenen. Der Fahrer wartete im Wagen, während er das Haus betrat. Da eine Frau gerade herauskam, musste er nicht klingeln, sondern konnte direkt hineingehen. Leise stieg er die Treppen empor, hörte schon von Weitem auf der Etage der Witwe ein Gespräch und beschleunigte sein Tempo. Der Inhalt erboste ihn, sodass seine dämonische Energie hochschnellte. Es lag auch Absicht mit darin, damit dieser schleimige Mensch von Kagome abließ und sich keine Freiheiten herausnahm. Seine Handlung zeigte Wirkung und der Vermieter fuhr herum, starrte ihn angstvoll an. Obwohl dieser Abschaum ihn noch nie zuvor gesehen hatte, wusste der Mann instinktiv, das war ein hoher Herr, der da auftauchte. Wenn man den verärgerte, lebte man vermutlich nicht mehr sehr lange, egal ob es seit kurzem Gesetze gab, die verhinderten, dass Dämonen Menschen einfach so meuchelten. "Wie viel schuldet dir Kagome", forderte Taro zu wissen und spielte weiterhin mit seinem Yoki. Eigentlich wollte er formell bleiben. Das Verhalten des Ekels hatte ihn aufgebracht und er beanspruchte die junge Frau für sich. Falls sie tatsächlich die Witwe seines Sohnes war, gehörte sie so wieso schon zur Familie und er musste sich verantwortlich zeigen. Deswegen nannte er ihren Namen auf vertraulicher Ebene und vermittelte dem Menschen eine Botschaft. Schnell nannte der Japaner die Summe und Inu no Taisho blickte die junge Mutter an, um eine Bestätigung zu bekommen. Da sie leicht nickte, holte er ein Bündel Geldscheine heraus, zählte sie ab und gab sie dem Vermieter. "Verschwinde", gebot er dem Menschen, zwar leise aber mit so einem eisigen Ton, dass der Mann gehorchte und eilig das Weite suchte. Trotzdem schickte er eine Warnung hinterher: "Halte dich ihn Zukunft von ihr fern!" Dann drehte er sich zu Kagome um, und bevor sie einen Einwand anbringen konnte, bot er an: "Zahle mir das Geld zurück, sobald du es hast." "Danke", hauchte die junge Frau, ihre Rettung meinend. Die Sache mit dem Geld wollte sie ausdiskutieren, hielt sich dann doch zurück und betrachtete ihn, weil er heute anders wirkte als bei ihrem ersten Treffen. Da es unhöflich war, ihn anzustarren, senkte sie gleich darauf ihre Augen, bat ihn herein und bot einen Tee an, den er nicht ablehnte. Tatsächlich zeigte sich Taro an diesem Tag, als er selbst, so wie fast jeder ihn kannte. Bei dem Essen zwei Tage zuvor trug er ausnahmsweise seine Haare offen, da er kurz vorher ein Bad genossen hatte und die Haare noch ein wenig feucht waren. Jetzt stand er vor Kagome mit zu einem Zopf hochgebundenen Haaren. Es unterschied ihn von Inuyasha, ging der Mutter durch den Kopf und sie fragte sich, was der Anlass seines Besuches war. Während sie den Tee einschenkte, ihm die Schale reichte, erfuhr sie sein Anliegen. "Heute bin ich nicht als Freund gekommen, sondern es gibt einen offiziellen Anlass. Es geht um deinen verstorbenen Mann." "Inuyasha", murmelte sie und warf einen Blick auf ein Familienfoto. Allerdings zeigte es keinen Hanyou, sondern einen schwarzhaarigen Menschen. Taro nahm es in die Hand und fragte: "Der Moment seiner Schwäche?" Kagome verstand und schüttelte den Kopf. "Die hatte er nur des Nachts bei Neumond. Auf dem Bild trägt er eine Perücke." Ohne nachzufragen weshalb, lenkte der silberweißhaarige Dämon das Thema auf sein Anliegen zurück: "Durch Verträge, welche wir mit den Menschen schlossen, sind wir verpflichtet, Listen zu führen. Wie ihr, sogenannte Geburtenregister. Nirgendwo darin taucht der Hanyou auf. Zwar ist es unter Strafe verboten ein Kind zu verschweigen, dennoch kommt es vor, das Mütter oder Väter die Meldung versäumen. Deswegen erhoffe ich mir von dir Auskunft. Es dient dem dämonischen Elternteil." Sobald der Herr der Hunde geendet hatte, stand Kagome auf, ging zu einem Schrank und holte ein anderes Bild hervor. Sie überreichte es dem Silberweißhaarigen, der es lange betrachtete. Nun verstand er die junge Frau, konnte ihre Verwirrung am ersten Abend nachvollziehen. "Inuyasha hatte keine Informationen über seinen Vater. Izayoi, seine Mutter sprach nie über ihn, noch nannte sie jemals den Namen. Seines Wissens nach, hatte auch sein Erzeuger keine Ahnung von seiner Existenz. Er nahm, eine Zeit lang an, sein Vater fiel in dem Krieg gegen die Pantherdämonen, bevor er geboren wurde. Das würde nämlich das Verhalten seiner Mutter erklären. Izayoi vermählte sich bereits vor seiner Geburt mit dem zweitgeborenen Sohn eines kleineren Fürsten", berichtete sie und stockte dann. Sie versuchte sich, an alle Einzelheiten zu erinnern. Es gab noch mehr, Andeutungen, dass es andere Gründe waren, die Izayoi so handeln ließen. "Falls Inuyashas Vater noch lebt, könntet ihr ihn dann finden", bat die Witwe hoffnungsvoll. "Oder seine Familie. Es geht dabei nicht um mich, sondern um Aimi, meine Tochter." Noch immer den Blick auf das Porträt des Hanyou gerichtete, mutmaßte Inu no Taisho: "Das dürfte nicht sehr schwer sein. Dem Aussehen nach stammt Inuyashas Vater aus meinem Clan. Davon gibt es nicht einmal ein paar duzend männliche Mitglieder. Während des Krieges fielen zwei entfernte Verwandte von mir", den Rest ließ er offen. Noch wollte er Kagome keine Hoffnung machen, doch die Anzeichen deuteten in seine Richtung. Dennoch würde er die anderen, seine Familie und die seiner verstorbenen Gefährtin, überprüfen, um sicherzugehen. Taro setzte zum Sprechen an, als ihm die Witwe zuvorkam: "Wobei", setzte sie an, zögerte und fasste Mut: "Es gibt da noch etwas. Ein Ereignis, was seine Ansichten änderte und vermutlich zu seinem Tod führte." Kapitel 5 - Brudermord? Kagome erzählt von dem schrecklichen Tag, als sie ihren Mann verlor. Kapitel 5: Brudermord? ---------------------- Kapitel 5 - Brudermord? Innerlich neugierig, äußerlich sehr beherrscht, nahm Inu no Taisho einen Schluck Tee, lehnte sich zurück. "Ich höre", ließ er verlauten. Kagome schloss kurz ihre Augen, dachte an die schreckliche Zeit und konnte ein leichtes Zittern ihrer Hände nicht verbergen. Die Erinnerungen wühlten sie auf. Doch sie fing sich schnell wieder und berichtete: "Eines Abends, nach einem gemeinsamen Essen, zog mich Inuyasha auf die Couch und beichtete mir etwas. Er lebte teilweise als Mensch, um sich zu verbergen, damit sein wahrer Vater nicht in eine Zwangslage kam. Offenbar hatte dieser einen hohen Rang inne. Zu diesem Zeitpunkt, als mein Gefährte gezeugt wurde, war dessen Stellung gefährdet. Es hätte seinen Vater geschwächt und noch angreifbarer gemacht. Deswegen vermählte sich Izayoi mit einem befreundeten Fürstensohn, zog sich auf ein entlegenes Gut zurück und gab Inuyasha als Mensch aus. Bis zu diesem Abend wusste er wirklich nicht, wer sein Vater war. Doch er muß in dem Restaurant seinen Bruder getroffen und die Wahrheit erkannt haben. Beide vereinbarten ein Treffen und im Anschluss wollte mir Inuyasha alles erzählen. Er sprach dann noch von einer Überraschung, jedoch erfuhr ich nicht mehr, was es damit auf sich hatte." Taro hörte zu, ohne die junge Frau zu unterbrechen. Danach schweiften seine Gedanken zurück, zu seinem letzten Treffen mit Izayoi, ihren Gesprächen an diesem Abend und letztendlich ihrem Wunsch, seine Gefährtin zu werden. Obwohl die Situation heikel war, er die Wahrheit nicht vor ihr verbarg, schenkte sie sich ihm. Es ergab Sinn und er verstand nun, weshalb die Prinzessin etwa drei Monate später spurlos verschwand. Nicht, weil sie nichts mehr von ihm wissen wollte, sondern um ihn zu beschützen, einen möglichen Schwachpunkt zu tilgen. Damit seine Feinde nichts gegen ihn in der Hand hätten. Zum damaligen Zeitpunkt gab es etliche Auseinadersetzungen mit anderen Clans, nicht nur den Krieg mit den Panthern und ein Hanyou, ebenso wie dessen menschliche Mutter wären zwei gute Geiseln für seine Gegner gewesen. Ihm zuliebe hatte Izayoi Inuyashas Geburt geheim gehalten und dafür war er nun dankbar. Er schob die Vergangenheit beiseite und wollte wissen: "Kam es zu diesem Treffen?" Kagomes Augen füllten sich mit Tränen, als sie zustimmte und ein schlimmer Verdacht keimte in dem Dämon. Doch er griff nicht vor, sondern bat: "Berichte mir alles. Doch wenn es dir schwerfällt?" Die junge Frau fuhr sich mit der Hand über die Augen, nahm das Bild ihres Gefährten, welches Taro auf dem Tisch abgestellt hatte und ließ ein Detail fallen: "Neumond." Kurz sammelte sie sich und begann: "Wenn ich nur dabei gewesen wäre. An dem Tag hatte ich eine Verabredung mit meiner Familie und Inuyasha bestand darauf, sie einzuhalten. Ein halbes Jahr zuvor, nach dem Ableben meines Großvaters, lernte meine Mutter einen Mann kennen und zog ein paar Monate später zu ihm in den Süden. Nun waren sie für einen Tag in der Stadt um einige letzte Formalitäten zu klären und den Schrein der Familie in andere zuverlässige Hände zu legen, da meine Cousine Kikyou dies ablehnte. Hitomi, die jetzige Betreiberin ist eine entfernte Verwandte. Danach, am Abend, wollte ich mich mit meinem Gemahl im Park treffen. Dazu hatten wir uns am Springbrunnen verabredet. Dem gleichen Ort, wo er seinen Bruder erwartete. Was genau passierte, weiß ich nicht, denn als ich, nach Einbruch der Dunkelheit, dort ankam, lag Inuyasha bereits verletzt am Boden und ein Hundedämon, mit blutverschmierten Klauen, kniete bei ihm. Vermutlich muss ich ihm, in meinem Schmerz, einige unschöne Worte an den Kopf geworfen haben, denn der Fremde erhob sich, murmelte: 'Zwecklos', und ging einfach. Inuyasha rief ihn bei seinem Namen: "Sesshomaru", und der Dummkopf wollte sich aufrappeln, um den Älteren aufzuhalten. "Wir reden später, Hanyou", sagte der Hundedämon, ohne seinen Weg zu unterbrechen und dann verschwand er hinter einer Biegung. Dessen Leibwächter blieb zurück, versuchte die Blutungen zu stoppen, weil ich selbst unfähig war, während mein Gefährte das Bewusstsein verlor. Dann erklärte mir Kouga, er hätte die Polizei und einen Krankenwagen gerufen und das Inuyasha mit einem Messer niedergestochen wurde. Im Krankenwagen kam Inuyasha kurz zu sich, bevor er seinen Verletzungen erlag. Doch statt eine Aussage über den Tathergang zu machen, versicherte er mir, wie viel unsere Tochter und ich, ihm bedeuten und das wir uns um unsere Zukunft keine Sorgen machen müssten. Später suchte mich die Polizei auf, befragte mich und berichtete, es gab weder Zeugen noch befanden sich Fingerabdrücke auf dem Messer. Bei der Autopsie wurde festgestellt, das Aimis Vater durch fünf Einstiche, hinterrücks geführt, starb. Bis heute fehlt von dem Täter jede Spur. Doch ich glaube, dass sein Bruder involviert war. Inuyasha hatte nämlich bedenken, Sesshomaru betreffend und bekanntlich besitzen Dämonen keine Fingerabdrücke." Damit endete die junge Frau und fand sich in den Armen von Taro wieder, der seine eigenen Gefühle gut verbarg, um der Witwe Trost zu spenden. Immer wenn Menschen unglücklich waren schätzten sie diese Geste und daher sorgte er für ein wenig Behaglichkeit. Allerdings fehlten ihm die passenden Worte, weswegen er schwieg, seinen eigenen Gedanken nachhing und an das Gehörte dachte. Mit der Angelegenheit würde er sich später beschäftigen, und wenn sein erstgeborenes Kind tatsächlich mit Inuyashas Ableben zu tun hatte, konnte er für nichts garantieren. Sobald Kagomes Schluchzen nachgelassen hatte, sie sich von ihm, leicht beschämt, distanzierte, stellte er eine Frage: "Hast du Sesshomaru wiedergesehen?", und griff nach ihrer Hand. "Für einen kurzen Moment, bei der Beerdigung. Er hielt sich fern von mir. Nur sein Leibwächter kam herbei und kondolierte. Mir war das lieb so, ich will mit ihm nichts zu schaffen haben", entfuhr es ihr, ein wenig aufgebracht und sie widersprach damit ihrer eigenen Bitte, Inuyashas Familie zu finden. Der Dämon hielt Kagomes Hand weiterhin fest, während er selbst nachdachte und sich ein wenig wunderte. Es musste wirklich ein tragischer Umstand sein, das die Witwe ihrem Schwager nie mehr begegnete. Weder im Gebäude der Handelsfirma während der Übernahmezeit, noch schien sie Fotos aus der Presse zu kennen. Selbst als Shiro ihn in der Bar mit dem Nachnamen Akimoto vorstellte, baute sie keinen Bezug auf. "Da du selbst nicht nach der Familie gesucht hast, sind dir sicherlich keine weiteren Details bekannt", schlussfolgerte Taro laut. "In meiner Trauerzeit, in den ersten Wochen habe ich nie daran gedacht, obwohl mich dieser Wolf Kouga gelegentlich besuchte. Als ich dann aus dem Firmenappartment ausziehen musste, habe ich ihm meine neue Adresse nicht gegeben. Mich beherrschte damals nur ein Gedanke, alles was mich mit Inuyasha verband, hinter mir zu lassen. Dabei vergaß ich Aimi. Obwohl sie ihm nicht ähnlich sieht, ist sie doch ein Teil von ihm. Dann passierte der Unfall, ich lag im Krankenhaus und lernte Yuri kennen. Sie war meine Krankenschwester und wir wurden bald Freundinnen. Wenn sie nicht für mich, über die Reha hinaus, da gewesen wäre, hätte ich es vermutlich nicht geschafft." Ohne das Kagome es ahnte, war Inu no Taisho innerlich aufgebracht, dennoch hörte er genau zu und versuchte das nicht gesagte zu interpretieren. Die junge Frau hatte den Verlust ihres Gefährten inzwischen akzeptiert, da sie so offen über das Geschehen sprechen konnte. Natürlich wühlten die Erinnerungen sie auf. Das war menschlich. Er versprach ihr: "Der Vorfall wird von mir genau untersucht. Sobald ein Mensch stirbt und ein Dämon involviert war, sind wir dazu verpflichtet. An diesem bewussten Tag war dein Gefährte ein Mensch und er fällt somit unter diese Abmachung, die ich mit der Regierung traf. Des Weiteren werde ich dir sicherlich bald Informationen über Aimis Großvater zukommen lassen." Gern wäre Taro noch geblieben aber ein Blick zur Uhr, zeigte ihm, wie spät es war. Er hatte noch einen Termin, den er einhalten musste. Daher entschuldigte er sich bei Kagome, versicherte sich, das sie immer noch an einem weiteren Treffen interessiert war und ging zur Tür. Er hatte diese schon geöffnet, als er ihr riet: "Du solltest dir eine neue Wohnung suchen. In der Nähe so eines Menschen kannst du nicht bleiben." "Kagome wird demnächst bei mir einziehen", erklang eine weibliche Stimme hinter dem Dämon im Flur. Yuri wandte sich an ihre Freundin und wollte wissen: "Hat dich dieser Mistkerl schon wieder belästigt?" Die Witwe nickte und wurde aufgefordert: "Dann packst du ein paar Sachen und kommst sofort mit zu mir!" "Komme erst einmal rein!", widersprach die Witwe ihrer Freundin. Dann verabschiedete sich Kagome höflich von Taro, während Shiro noch ein paar leise Worte mit Yuri wechselte, um sich erneut mit ihr zu verabreden. Sobald die beiden Frauen in der Wohnung waren, sich die Tür geschlossen hatte, lehnte sich der Herr der Hunde an die Wand, schloss seine Augen und ließ seine dämonische Energie aufwallen. Er hatte sich solange beherrscht und nun gab er seinen Gefühlen nach. Am liebsten hätte er irgendetwas zerstört. Die Machtlosigkeit, die ihn erfasste, nichts mehr für seinen jüngeren Sohn tun zu können und der Gedanke, dass der Ältere womöglich Schuld an dessen Tod trug, brachte ihn auf. Shiro hatte seinen Blick noch auf den Punkt gerichtet, wo er Yuri das letzte Mal sah, bevor das Holz der Tür, ihm den Blick verwehrte. Zwar standen sie noch am Anfang und es war nicht sicher, ob sich daraus eine Beziehung entwickeln konnte, dennoch mochte er die Krankenschwester. Als nun sein Herr, seinen Unmut zeigte, bezog er dessen Zorn auf sich und reagierte: "Wenn ihr nicht wollt, dass ich eine Liaison mit Kagomes Freundin beginne", begann er und besänftigte Taros Zorn mit seinen Worten. Dieser fasste sich, blickte seinen Leibwächter an. "Nicht du, zwei andere Dämonen haben sich mir gegenüber zu verantworten. Sesshomaru und Kouga", offenbarte der Herr der Hunde, ohne weitere Details mitzuteilen. Kurz galt sein Augenmerk der verschlossenen Tür, bevor er sich dem Leibwächter zu wandte. Wenn Shiro von einer Liaison sprach, dauerte sie stets ein Menschenleben lang an, sodass er sich diesbezüglich nicht sorgte. Daher gab er seine Zustimmung, warnte den Jüngeren gleichzeitig: "Yuri scheint eine freundliche Person zu sein. Gehe ruhig mit ihr aus. Du weißt, wie ich dazu stehe!" In den letzten Satz legte er viel Autorität. "Ja, Oyakata-sama. Meine Arbeit wird es nicht beeinträchtigen und  ich werde stets Vorsorge treffen", versicherte Shiro und erhielt ein leichtes Nicken. Taro ging zur Treppe, während der Jüngere folgte. "Kazu soll mit dem Wagen ins Hotel zurückfahren. Du wirst mich begleiten, da wir Einiges zu besprechen haben. Sicherlich hast du von Yuri weitere Informationen erhalten." "Die Freundschaft der beiden Frauen betreffend, wie sie zustande kam und Yuri hofft, das ihr der Richtige für Kagome seid, sie nicht nur ausnutzt", gab der Leibwächter preis. Obwohl er mit sich selbst beschäftigt war, hatte er den taxierenden Blick der Krankenschwester bemerkt, ging nun nicht darauf ein, sondern sprach mit seinem Fahrer und schickte ihn fort. Nur wenig später saßen sie in Shiros Wagen und der Leibwächter erhielt den Zielort. Er startete das Fahrzeug, lenkte es in den Verkehr und erhielt gleich noch ein paar Anweisungen. "Du wirst dich mit einem unserer Kontaktpersonen bei der Polizei in Verbindung setzen und die Kopien von den Berichten anfordern. Der Überfall auf Inuyasha und Kagomes Unfallakte. Beide Vorfälle sind ungelöst. Falls du Schwierigkeiten hast, sie zu bekommen, äußere nur, dass in beiden Fällen womöglich ein Dämon involviert war und wir der Sache nachgehen wollen. Damit dürftest du Erfolg haben." "Kuro stellt keine Fragen", teilte Shiro mit und nannte den Namen eines Pantherabkömmlings, mit dem er oft zusammenarbeitete. Zugern hätte er mehr Informationen bekommen, doch sein Herr schwieg. Im Spiegel bemerkte er, wie sich Taro zurücklehnte, die Augen schloss und deshalb betätigte er die Trennwand, um ihm die nötige Privatsphäre zu gönnen. Immerhin würden sie mehr als eine Stunde unterwegs sein und vermutlich brauchte Inu no Taisho diese Zeit um sich zu beruhigen, denn als Dämon nahm er immer noch wahr, wie aufgebracht sein Herr schien. Kagome stand in dieser Zeit oben am Fenster, beobachtete die männlichen Wesen, bis sie davon fuhren. Die Erzählungen über ihren Gefährten hatten zwar den Schmerz wieder an die Oberfläche gebracht, trotzdem fühlte sie sich leichter. Die liebvolle Geste von Taro, sie in den Arm zu nehmen und zu trösten, gefiel ihr. Trotzdem entging ihr es nicht, wie aufgebracht er selbst war und sie fragte sich, was der Grund sein mochte. Weshalb ging dem Dämon alles so nah. Ihre Freundin riss sie aus den Gedanken: "War er das?" Die Witwe drehte sich um, lächelte leicht und bestätigte: "Taro Akimoto. Er scheint viel Einfluss zu besitzen." "Optisch gesehen fällt der Altersunterschied auf. Das gleicht sich jedoch in den nächsten Jahren schnell aus", kommentierte die Krankenschwester ihren ersten Eindruck und wurde gerügt: "Yuri." "Wenn du Gefühle für ihn hast, musst du damit klarkommen. Das Glück gönne ich dir", setzte die Freundin fort. Kagome schaute erneut zum Fenster hinaus, dachte kurz nach, bevor sie gestand: "Er ist sehr freundlich und ich mag ihn. Um zu wissen, was daraus wird, kenne ich ihn noch zu wenig." "Mami", erklang eine neue Stimme und unterbrach die Freundinnen. Aus dem Schlafzimmer tapste ein kleines Mädchen heraus, deren Haare eine ungewöhnliche Farbe aufwiesen, kein schwarz, eher anthrazitfarben. Sie rieb sich mit ihrer rechten Hand, müde ihre verschlafenen braunen Augen, während sie den großen flauschigen weißen Hund, ihr Lieblingskuscheltier mit der Linken hinter sich her zog. Ihm Wohnzimmer angekommen, wollte die Kleine wissen: "Ist der böse Mann fort?" "Welcher Mann", hakte ihre Mutter nach, da sie unmöglich durch zwei verschlossene Türen den Vermieter mitbekommen haben konnte. Die Erklärung folgte: "Der Dämon. Er hat mir Angst gemacht." 'Taro', huschte der Witwe verwundert durch den Kopf, doch dann begriff sie. Ihre Tochter sah zwar überwiegend menschlich aus, wenn man von den winzigen Fangzähnen und der Haarfarbe absah, doch sie besaß äußerst feine Sinne. Dazu zählte ein übermäßiges Gespür, was Dämonisches anging. Wenn sie schon mitbekommen hatte, wie verärgert Inu no Taisho über Inuyashas Ableben war, wie hatte da Aimi es empfunden. Erdrückend vermutlich. Deswegen ging sie zu ihr, hockte sich vor das Kind, nahm sie in den Arm und versicherte ihr: "Er ist weg, doch er war nicht deinetwegen böse. Der Dämon hat sich nur über die Ermordung deines Vaters aufgeregt." "Ach so", gab sich das Mädchen zufrieden und lief zurück ins Schlafzimmer, wo sie anschließend wieder in ihr Bett krabbelte und von ihrer Mutter liebevoll zugedeckt wurde. Nach einem letzten Blick auf ihre Tochter, die nicht wie normale Menschen Schlaf benötigte, sondern die unmöglichsten Zeiten dazu nutzte, sich zu erholen, ging die Witwe zurück ins Wohnzimmer. Früher konnte sie sich mit Inuyasha abwechseln, hatte zusätzlich Unterstützung durch ihre Familie, wenn Aimi ihre langen Wachphasen auf die Nacht ausdehnte. Ihre Freundin war Krankenschwester mit einem wechselnden Schichtplan. Deswegen war sie nun eine große Hilfe. Kagome kochte im Anschluss Abendessen für sie drei und danach setzten sich die Freundinnen nieder, unterhielten sich, jedoch nicht über ihre derzeitigen dämonischen Bekanntschaften. Yuri ließ keine Ruhe, sodass die beiden Frauen bis spät in die Nacht den Umzug planten und teilweise schon das Wichtigste packten. Kapitel 6 - Nichts ist, wie es scheint Taro setzt sich mit der Vergangenheit auseinander und versucht hinter Sesshomarus Motive zu kommen. Kapitel 6: Nichts ist, wie es scheint ------------------------------------- Natsuko -   Sommerkind Ikuto - der Gewalttätige / der Stürmische (Ich hoffe die Bedeutung stimmt) Kapitel 6 - Nichts ist, wie es scheint Taros nächstes Treffen mit Kagome verlief recht kurz, da die junge Frau mit ihrem Umzug beschäftigt war. Außerdem erwartete er an diesem Tag sein Sohn zurück, sodass der Herr der Hunde selbst zeitig aufbrach. Eines bedauerte er jedoch, er durfte seine potenzielle Enkelin nicht kennenlernen. Gern hätte er einen Blick auf sie geworfen, da ihm das eine Foto, welches Kagome ihm während ihres Gespräches zeigte, wo sie zusammen mit ihren Eltern abgebildet war, nicht genügte. Man erkannte das Neugeborene kaum. Aufgrund des Umzuges hatte die Witwe ihre Tochter zu ihrer Mutter Iku gegeben. Dabei vergaß die junge Frau zu erwähnen, dass ihre Familie zurzeit in Tokyo weilte. Nachdem sich der Hundedämon von Kagome verabschiedet hatte, fuhr er hinaus, vor die Stadt. Hier am Rande einer Ansammlung von mehreren Bäumen, denn Wald konnte man es kaum nennen, in der Präfektur Chiba, besaß die Familie Akimoto ein Anwesen mit einem größeren Grundstück. Es ersetzte zwar nicht die ehemalige weitläufige westliche Residenz, doch um Ruhe zu finden, genügte es. Kaum betrat er das Haus, eilte ihm, seine bisher einzige weibliche Enkelin entgegen, verbeugte sich und begrüßte ihn: "Verehrter Großvater." Mehr konnte sie nicht sagen, denn Taro kam ihr zuvor. Er trat einen Schritt auf sie zu, packte sie bei den Schultern, zog sie näher und küsste sie auf die Stirn. "Ich habe keine Wünsche, außer mit deinem Vater und deinem Verlobten zu sprechen. Bis zu ihrer Ankunft ziehe ich mich in mein Arbeitszimmer zurück. Vermutlich gibt es genug Clanangelegenheiten zu bearbeiten. Nach dem Gespräch möchte ich deinen Bruder und meine Schwiegertochter begrüßen." Damit drehte er sich um und ging den Gang entlang, hörte jedoch noch Natsukos Bestätigung: "Ich richte es meiner verehrten Stiefmutter aus." Das weibliche Wesen sah ihrem Großvater nach und dann blickte sie zu Shiro. Doch der Leibwächter sah ebenso seinem Herrn hinterher. Natsuko spürte, dass etwas nicht in Ordnung war, da sich Taro sonst immer mehr Zeit für sie nahm. Sie ahnte sofort, von dem blonden Hundedämon würde sie keine Antworten bekommen, so verschwiegen, wie der war. Sie seufzte und fragte dennoch leise: "Ist alles in Ordnung?" Daraufhin warf Shiro ihr einen nachdenklichen Blick zu, zögerte einen Moment, bevor er offenbarte: "Es geht nicht um etwas Offizielles, sondern ist eine Familienangelegenheit. Wenn mein Herr gewillt ist, darüber zu sprechen, werdet ihr es alle erfahren." Ohne darauf zu warten, wie Natsuko reagierte, wandte er sich ab und ging ins Freie, da er noch etwas am Wagen zu reparieren hatte. Die Zurückgebliebene zuckte mit ihrer Schulter, ließ etwas ihre Ohren hängen und eilte dann in die Küche. Bald kam ihr Verlobter und sie wollte ihn mit einer leckeren Mahlzeit überraschen. Dies machte sie selbst und überließ das nicht dem Personal. Außerdem konnte sie sich so ablenken. Taro bedauerte es ein wenig, seine Enkelin auf die schnelle Art abgefertigt zu haben. Für ihn war sie ein kleines Wunder und er stand ihr, seit dem Tag ihrer Geburt, besonders nahe. Dennoch mochte er Natsukos kleinen Halbbruder nicht weniger. Doch solange Inuyashas Ableben und Sesshomaru Anteil daran, nicht aufgeklärt war, verbot er sich selbst jedes Gefühl. Obwohl er es seiner Umgebung kaum zeigte, war er innerlich immer noch aufgebracht. Nun in der Ruhe seines Arbeitszimmer kniete sich Inu no Taisho vor seinem kleinen Tisch nieder, nahm die Unterlagen zur Hand und versuchte zu arbeiten. Leider gelang es ihm nicht, sich zu konzentrieren, da seine Gedanken zu Natsuko abschweiften. Ihre Existenz widersprach einem von Sesshomarus mutmaßlichen Motiven, die er sich zurechtgelegt hatte. Wollte sein Sohn den unerwünschten, in seinen Augen minderwertigen Hanyou beseitigen oder einen potenziellen Erben loswerden. Man konnte Sesshomaru viel vorwerfen, seine Abscheu Menschen betreffend und seine Abneigung gegen alles, was nicht rein Dämonisch war, doch Gier gehörte nicht zu seinen Charakterschwächen. Kaum folgte er dem Gedanken, korrigierte er sich selbst. Doch, diese Eigenschaften besaß sein Sohn. Es war die Gier nach Anerkennung und Macht, die den Jüngeren eine Zeit lang beherrschte und dann noch den Wunsch zwei bestimmte Schwerter zu besitzen, die ihm, seinem Vater gehörten. Deswegen musste er unterscheiden. Vermutlich würde er eher den Vater töten, als den Bruder, um Anführer der Dämonen zu werden. Bliebe nur noch Reichtum. Zu dem Zeitpunkt, als Inuyasha starb, war Sesshomaru bereits ein erfolgreicher Unternehmer und besaß genug Geld. Hier an diesem Punkt stoppte Inu no Taisho seine Überlegungen und beschloss keine voreiligen Schlüsse mehr zu ziehen. Bald tauchte sein Sohn auf und konnte selbst zur Aufklärung des Vorfalles beitragen. Dennoch schweiften Taros Gedanken zurück in die Vergangenheit, zu den Ereignissen als sie Krieg gegen die Panther führten. Wäre der Herr der Raubkatzen damals erfolgreich gewesen, und wenn man von Inuyashas Familie absah, würde er, Taro, weder einen Sohn noch zwei Enkel besitzen. Nun erinnerte er sich daran, wie er es selbst erlebte und wie Kouga, Erbe des östlichen Wolfsstammes, ihm die Ereignisse schilderte. Der Zwist zwischen Hunden und Panthern tobte nun schon einige Jahre, dennoch kam es selten zu echten Scharmützeln. Es waren eher kleinere Überfälle, hauptsächlich auf menschliche Dörfer, begangen von den Raubkatzen, die das Feuer immer wieder anstachelten. Nachdem die Hoheitsgebiete der Wölfe überfallen und weitere dämonische Clans mit in den Disput hineingezogen worden waren, beschloss er offen gegen die Panther vorzugehen. Ein Kampf war nicht mehr zu vermeiden und so sammelten sich die beiden Heere an der Grenze zum westlichen Reich. Etliche Tage vorher schickte er Sesshomaru mit einem fingierten Auftrag, und dem Befehl, dort zu verweilen, nach Osten zu einem anderen Hundeclan, um ihn zu schützen. Ähnlich verfuhr der Herr der Wölfe mit seinem Sohn, sodass die beiden Erben das gleiche Ziel ansteuerten. Ob Ikuto, der Anführer der Pantherdämonen einen Spion im westlichen Reich hatte oder nur einen redseligen Verräter fand, ließ sich später nicht mehr nachvollziehen. Statt sich dem Kampf zu stellen, schickte Ikuto vier seiner stärksten Untergebenen, Geschwister, an die Front und eilte selbst nach Osten um Sesshomaru zu töten. Denn er wusste, damit konnte er dem Hundeclan den empfindlichsten Schlag versetzen. Zuerst erledigten die Panther die Begleiteskorte des westlichen Erbens und sie legten sich danach auf die Lauer. Während sie auf die Rückkehr des Hundes warteten, der zwischenzeitlich die Umgebung in Augenschein nahm, gerieten sie mit einem kleinen Rudel Wölfe ins Gehege. Der Blutgeruch fuhr nicht nur Sesshomaru in die Nase, der nachsah und in die Falle geriet, sondern lockte ebenso Kouga herbei. Als der junge Wolf auf dem Schauplatz ankam, fiel es dem silberweißhaarigen Hundedämon schon schwer den Attacken des wesentlich stärkeren Panthers zu widerstehen. Der Erbe der Wölfe, musterte kurz die Umgebung, sah seine gefallenen Kameraden und stürzte sich zornig auf Ikuto und seine Anhänger. Obwohl sie nun zu zweit kämpften, kräftig austeilten, ohne auf sich Rücksicht zu nehmen, waren sie der Übermacht nicht gewachsen. Fast am Ende ihrer Kräfte erhielten sie Hilfe. Da tauchten weitere Wölfe auf und wollten in den Kampf eingreifen. Mit einem letzten Blick zu Sesshomaru, lachte der Herr der Raubkatzen gehässig, gab seinen Kriegern einen Wink und verschwand in westliche Richtung. Kouga gab seinen Wölfen den Befehl ihnen zu folgen, wenn möglich einige von den Panthern zur Strecke zu bringen, ohne sich dabei selbst töten zu lassen. Erst danach kümmerte er sich um seine Wunden und zog sich dazu in eine Höhle zurück, bewacht von seinen beiden engsten Vertrauten. An seinem unfreiwilligen Mitstreiter verschwendete er keinen Gedanken. Sesshomaru blieb auf der Lichtung stehen, blickte den Davoneilenden nach, bis er nichts mehr von ihnen sah. Danach ging er schwerfällig fort, bis er einen geeigneten Platz zum Rasten fand, etwas abgelegen, mit reichlich frischem Wasser in der Nähe. Hier sank er an einem Felsblock, inmitten von hohen Bäumen, nieder und verlor das Bewusstsein. Wie lange der westliche Erbe so dagelegen hatte, oder ob er vorher schon zu sich gekommen war, konnte Kouga nicht sagen. Denn als er am nächsten Tag vorbeikam, erwischte er ein kleines Mädchen, sicherlich nicht älter als acht oder zehn Jahre, welches für den Hundedämon frisches Wasser im Bach schöpfte und das Gefäß bei dem Schlafenden abstellte. Sesshomaru verscheuchte das Kind erfolgreich mit einem bedrohlichen Knurren und ruhte dann weiter. Aus einem ersten Impuls heraus wollte sich der Wolf abwenden und seiner Wege ziehen, doch er blieb, weil er den erbärmlichen Zustand des Silberweißhaarigen mitbekam. Dessen dämonische Energie war kaum noch wahrnehmbar, und zahlreiche Wunden zierten den Körper. Die Rüstung war völlig zerstört und seine Kleider hingen in Fetzen an ihm herunter. Was Kouga jedoch verwunderte, Sesshomarus Verletzungen waren gesäubert und verbunden. Sollte dieses Kind das bewerkstelligt haben? Genau in diesem Moment sah er sie wieder kommen und beobachtete, wie sie Holz aufschichtete, mühselig Feuer entfachte und dann einen selbst gefangenen Fisch briet. Daher versteckte er sich in der Nähe und beobachtete weiter. Außerdem fühlte er sich selbst noch schwach und beauftragte seine beiden Anhängsel für den Sohn des westlichen Herrschers neue Kleidung zu besorgen. Kaum wachte der Silberweißhaarige wieder auf, kroch ihm der Duft von gegrilltem Fisch in die Nase und er sah, das erneut aufgefüllte Gefäß mit Wasser. Abschätzig sagte er laut genug, damit das Mädchen ihn hörte: "Ich nehme keine Menschennahrung zu mir." Mit großen Augen sah ihn das Kind an, hielt ihren Kopf etwas schräg, dachte nach, bevor sie davon rannte. Nur wenig später brachte sie ein paar Pilze und gesammelte Beeren mit, welche sie dem Dämon vorsetzte. Erneut verschmähte er die Kost und drehte seinen Kopf fort, um in eine andere Richtung zu blicken, ignorierte die Kleine einfach. Was in dem Kind vor sich ging, konnte Kouga nicht nachvollziehen. Sie blieb nicht lange und verschwand im Gebüsch. Aus einer Eingebung heraus ging er ihr nach und fand sie etliche Shaku entfernt. Sie legte Schlingen aus, um einen Hasen oder anderes kleines Getier damit zu fangen. Ihre Bemühungen den Dämon zufriedenzustellen, bewunderte er, dennoch wusste er, Nahrung von einem Menschen anzunehmen, dazu war Sesshomaru viel zu stolz. Deshalb zögerte er nicht länger und ging selbst auf die Jagd. Er hatte Glück, erledigte ein Reh und brachte es zu der kleinen Feuerstelle. Noch bevor er unter den Bäumen hervortrat, konnte er vernehmen, wie Inu no Taishos Erbe gerade einige Reiskörner verweigerte. Stolz hin oder her, so eine Behandlung verdiente das Mädchen nicht. Er beeilte sich, warf seine Jagdbeute dem Silberweißhaarigen vor die Füße und fuhr ihn an: "Du solltest dankbarer sein und wenigstens ihre Mühe zu schätzen wissen. Ohne sie wärst du vermutlich gestorben. Mutig hat sie deine Wunden gereinigt, die Blutungen gestoppt und verbunden. Obwohl du sie mehrmals grimmig angeknurrt hast, setzte sie ihre Arbeit fort." Da der Hundedämon nicht reagierte, wandte sich der Wolf an das Mädchen: "Komm Kleine, der Köter ist deine Gesellschaft nicht wert." Widererwarten schüttelte sie den Kopf und rückte von Kouga ab, der sie aus seinen blauen Augen erstaunt anschaute. Er warf einen bösen Blick zu Sesshomaru, der die Beleidigung nicht einmal rächte, sondern das Kind musterte. Daraufhin bückte sich der Wolf und entfernte ein Stück von dem Reh. Er reichte es dem weiblichen Menschen: "Du musst ebenso etwas Ordentliches essen." An den Hund gewandt fuhr er fort: "Bediene dich!" Während Kouga selbst rohes Fleisch zu sich nahm, wollte er wissen: "Wie ist dein Name", doch die Kleine zuckte nur mit der Schulter. "Rin", murmelte Sesshomaru leise aus einer spontanen Eingebung heraus. Die so Betitelte überlegte kurz und versuchte sich an ihren echten Namen zu erinnern. Doch alles, was sie noch wusste, wie ihre Familie durch Banditen zu Tode kam und dass Momente später, das Haus zusammenfiel und ein Balken sie am Kopf traf. Mehr Erinnerungen besaß sie nicht. Seit dem lebte sie als einzige Überlebende ihres Dorfes allein im Wald. "Klingt gut", murmelte Kouga, obwohl er fand, es passte nicht zu der Kleinen, da es kalt bedeutete. Sie schien eher warmherzig und freundlich zu sein. Die Aufmerksamkeit, die das Mädchen von den beiden Dämonen bekam, gefiel ihr. Vor allem hatte sie nun einen neuen Namen und gewann damit irgendwie an Bedeutung. Daher strahlte sie den Wolf und den Hund an. Dieses Lächeln berührte in beiden etwas, von dem sie glaubten, es nicht zu besitzen. Danach widmete sich Rin ihrem Stück Reh, steckte es an einen Ast und briet es über dem Feuer. Sesshomaru beobachtete sie eine Weile, bevor er sich an Kouga wandte: "Hast du Nachricht von deinem Rudel", wollte der Erbprinz des Westens wissen und erhielt ein Kopfschütteln. Als ob Ginta und Hakkaku die Worte vernommen hatten, rannten sie eilig durch den Wald, hin zur Lichtung. Dabei veranstalteten sie so einen Krach, dass die ganze Gegend aufmerksam wurde. Zum Glück wagte es kein niederer Dämon die Besucher zu stören, da alle wussten, wessen Kinder hier verweilten. Mit den Vätern der beiden, mächtigen Daiyoukai, wollte sich niemand anlegen, zumal inzwischen das Gerücht umging, einer durfte, einen Angriff, bereits mit seinem Leben büßen. Kouga schalt seine beiden Untergebenen, sonnte sich darin, wie zerknirscht sie sich zeigten, aufgrund seiner Predigt und übergab das neue Gewand dem westlichen Erbprinzen. Die weiße Kleidung mit den roten Blumen am Kragen sagte diesem sofort zu. Am Morgen, dem Dritten, nach dem Kampf, erhob sich Sesshomaru, ging einige Schritte bis zum Rand der Lichtung. Kurz blieb er stehen und fragte: "Begleitest du mich? Dein Vater will sicherlich einen Bericht von dir." Widerwillig, da er ungern die Nähe eines Flohfängers ertrug, schloss sich Kouga dem Hund an. Mehrmals versuchten sie Rin in einem Dorf zurückzulassen, doch das Kind rannte ihnen ständig hinterher, sodass sie nach dem fünften Versuch aufgaben. Beeindruckt von dem Mut des Mädchens, dem Stolz eines Dämons zu trotzen, blieb der Wolf an ihrer Seite und wünschte, sie würde eines Tages seine Gemahlin werden. Doch er war bereits durch ein Versprechen an Ayame, der Nachfolgerin des Herrn der nördlichen Wölfe gebunden. Außerdem wollte Rin nur Sesshomaru gehören. Da er dem Hund nicht traute, das Mädchen ihm wichtig war, blieb er im Westen, um sie zu beschützen. Diesen Schutz dehnte er später auf die Hanyoutochter der beiden, Natsuko, aus. Inzwischen von Ayame geschieden, und Vater eines Sohnes, stand nun einer Vermählung mit seiner kleinen Prinzessin, wie er die Hanyou oft nannte, nichts mehr im Weg. Der Herr der Hunde musste sich nicht sorgen, denn er wusste, trotz seiner Arroganz anderen gegenüber, schätzte Kouga seine Verlobte sehr. Daher stand Inu no Taisho der Vermählung nicht im Weg. Taro schmunzelte nun bei der Erinnerung an die Vergangenheit. An dem Tag, als sein Sohn im Westen eintraf, unterzeichnete er gerade den bis heute andauernden Friedensvertrag mit den Panthern. Nachdem er erfuhr, was mit Sesshomaru und Kouga geschehen war, hätte er am liebsten Tenseiga benutzt, Ikuto wieder erweckt, um ihn noch einmal zu töten, doch diesmal auf grausame Art. Er ließ es bleiben, dankte den Göttern, weil sein Sohn überlebte, und erlaubte ihm, dieses kleine Mädchen in der westlichen Burg wohnen zu lassen. Ihre Anwesenheit bereicherte das Leben vieler. Sein Sohn zeigte Rin oder später seiner Tochter, nie öffentlich, was sie ihm bedeutete. Dennoch durchschauten beide, ebenso wie er, das Gebaren des Hundedämons. Zumal er selbst Sesshomaru nur Stunden nach Natsukos Geburt, erwischte, wie dieser das Kind im Arm hielt und somit die, bei Hunden übliche Geruchsbindung vornahm. "Wieso musste Inuyasha sterben?", fragte Taro in die Stille des Raumes hinein, doch niemand gab Antwort. Der Herr der Hunde erhob sich, ging zur Wand, schob ein Regal beiseite und öffnete eine Tür. Sie führte zu einem unterirdischen Raum, wo seine alten Waffen lagerten. Doch nicht sie waren sein Ziel, sondern ein Bildnis von Izayoi. Er betrachtete es kurz und holte ein Foto aus seiner Brieftasche, welches er heimlich aus einer offenstehenden Schublade in Kagomes Wohnung gestohlen hatte. Gern hätte er den weiteren Inhalt des Schrankes näher durchstöbert, doch die Witwe kam aus dem Bad zurück und er wollte nicht beim Spionieren ertappt werden. "Unser Sohn", murmelte Taro, legte das Foto auf das kleine Podest darunter und ging wieder nach oben, da ein Telefon im Haus klingelte. Kapitel 7 - Der wahre Mörder Sesshomaru muss seinem Vater Rechenschaft ablegen Kapitel 7: Der wahre Mörder --------------------------- Kapitel 7 - Der wahre Mörder Den Anruf beendete Natsuko gerade, als ihr Großvater die Küche betrat. Sofort informierte sie Taro: "Mein Verlobter. In einer Stunde werden sie da sein." Er nickte ihr zu, warf einen Blick auf die angerichteten Speisen und deshalb schob ihm seine Enkelin etwas zu. Der Dämon bediente sich und zog sich wenig später wieder in sein Arbeitszimmer zurück, nachdem er Shiro noch eine Anweisung gegeben hatte. Diesmal zwang er sich dazu, sich den Papieren zu widmen und deshalb verging die Zeit schnell. Während Kouga den Wagen in die Garage fuhr, betrat Sesshomaru das Haus und wurde von Shiro erwartet. "Euer verehrter Vater wünscht euch, sofort zu sprechen." Taros Sohn versuchte den Grund bei dem Leibwächter zu finden und musterte ihn. Doch dieser verriet sich mit keiner Geste und daher ging er weiter, traf auf seine Tochter und begrüßte sie kurz. Da er wusste, seinen Vater durfte man nicht warten lassen, hielt er sich nicht lange bei Natsuko auf, sondern befolgte den Befehl. Deswegen ging er, ohne zu zögern zu Inu no Taishos Arbeitszimmer. Er klopfte, wurde hereingebeten und merkte sofort, Taro war mächtig verärgert. Die Energie des älteren Dämons, der sich auf einer Matte bei dem kniehohen Tisch niedergelassen hatte, zeigte eine ungewöhnlich hohe Konzentration. Er konnte sich eigentlich nicht erinnern, wann sich sein Vater das letzte Mal so verhalten hatte. Nicht einmal an dem Tag, als seine Mutter, Taros langjährige Gefährtin, den Drachen zum Opfer fiel, war dieser so aufgebracht. Normalerweise zeigte sich der Herr der Hunde beherrschter. Vorsorglich ließ sich Sesshomaru deswegen gleich neben der Tür nieder und wartete, bis das Wort an ihn gerichtet wurde, während er im Stillen hoffte, nicht er war der Auslöser für den Unmut seines Erzeugers. Denn eigentlich hatte er sich nichts zuschulden kommen lassen. Taro ignorierte die Ankunft seines Sohnes und beendete erst seine Arbeit. Dann musterte er sein Kind, das geduldig wartete. Als er später sprach, hatten seine Worte einen eisigen Klang: "Bist du der Mörder deines Bruders?" "Inuyasha?", wollte der Jüngere wissen und zeigte seine ehrliche Überraschung. Bevor er zu einer Erklärung ansetzen konnte sprach Inu no Taisho weiter: "Wenn dem so ist, wirst du den Unterhalt für seine Witwe und ihre Tochter übernehmen." "Verehrter Vater", benutzte Sesshomaru die respektvolle Anrede, hielt seinen Blick auf den Boden gerichtet und verteidigte sich: "Ich habe den Hanyou nicht getötet, nur seinen Mörder zur Strecke gebracht." Jetzt besaß er die volle Aufmerksamkeit des älteren Dämons, der sich gleichzeitig beherrschte, denn wie Sesshomaru bemerkte, dessen Energie nahm ein normales Limit an. "Berichte!", befahl der Herr der Hunde und so kam sein Erstgeborener dem nach. "Während eines Spaziergangs mit seiner Frau mischte sich Inuyasha in einen Streit ein. Eine Cousine von Kagome, Kikyou hatte wohl Ärger mit ihrem Freund Onigumo. Offenbar neigte dieser dazu, sein Mädchen häufig zu schlagen. Sie trennte sich an dem Abend von ihm und er rächte sich in der kommenden Nacht. Da Neumond herrschte, hatte der Hanyou wenig Chancen und starb später in den Armen seiner Frau auf dem Weg ins Krankenhaus. Bevor der Notarzt eintraf, konnte er mir Details berichten. Sofort verfolgte ich den Verbrecher, stellte ihn bei den Klippen und verätzte seinen Körper mit meinem Gift. Rasend vor Schmerz sprang er in den Tod. Die eisigen Fluten haben seine Körper mit sich fortgerissen." Noch während sein Sohn erzählte, stand Taro auf und trat an das Fenster. Er blickte hinaus in den großen Garten und stellte sich bildlich vor, wie der Mörder seines Sohnes den Tod fand. "Gut", murmelte er zufrieden. Gern hätte er selbst Hand angelegt aber die Genugtuung, wie der Mann starb, genügte ihm. Dennoch hatte er weitere Fragen: "Wie lange wusstest du schon von deinem Bruder?" Sesshomaru hatte gehofft, sein Vater würde sich mit der kurzen Erklärung zufriedengeben, doch dem war nicht so. Deshalb stellte er sich auf ein längeres Verhör ein und antwortete wahrheitsgemäß: "Ich bin ihm nie vorher begegnet." Der Blick, den er seinem Sohn zuwarf, signalisierte, er gab sich noch nicht zufrieden und wollte mehr wissen. Daraufhin berichtete der Silberweißhaarige mit der Mondsichel auf der Stirn: "Meine verehrte Mutter erzählte mir, eine menschliche Prinzessin hatte bei ihr vorgesprochen und  verlangte nach euch. Sie erwähnte ihren Sohn und das sich jemand nach ihrem Ableben um den Bastard kümmern müsste. Mika ließ sie fortjagen, da sie nicht das erste Wesen war, was so eine Behauptung aufgestellt hatte. Jedes Mal handelte es sich um Lügen. Allerdings war diese Prinzessin der erste Mensch. In den kommenden Jahren hörte ich manchmal Gerüchte über einem Hundehalbdämon, begegnete ihm aber nie. Bis Inuyasha mir, getarnt als Mensch, zufällig über den Weg lief, wir uns am Geruch erkannten und er um ein Treffen bat. Da ihr mich aufhieltet, verspätete ich mich und dieser Onigumo erreichte sein Ziel." 'Mika also', dachte der Herr der Dämonen. Wahrscheinlich war er zu diesem Zeitpunkt auf Reisen. Dass seine Gemahlin Details dieses Besuches verschwiegen hatte, konnte er nachvollziehen. Mika reagierte auf weibliche Konkurrenz selten freundlich. Immerhin erwähnte sie den unliebsamen Gast, ihm gegenüber, bezeichnete sie als vermeintliche Konkubine, ließ nur das wichtigste Detail aus, das Izayoi menschlich war. Da es nur einen Menschen in seinem Leben gegeben hatte, hätte er dieses Kind nie angezweifelt und sofort nachgeforscht. So jedoch ... Er zwang sich zur Ruhe, weil es mehr zu klären gab. "Weshalb glaubt dann seine Witwe Kagome, du hast ihn umgebracht?", hakte Taro nach. "Sicherlich, weil ich sein Blut an meinen Händen hatte", gestand Sesshomaru, verschwieg jedoch die Szene, welche sich tatsächlich abspielte. Die wütenden Worte der jungen Mutter klangen noch heute in seinen Ohren nach. Er hatte sich dann einfach umgedreht und war gegangen. Weitere Details erfuhr er später von seinem Leibwächter Kouga, der dem Krankenwagen folgte, um herauszufinden, wie Inuyashas Zustand war. Dass der Hanyou diese Nacht nicht überlebte, damit rechnete zu diesem Zeitpunkt niemand. Er hielt sich später absichtlich von Kagome fern, beauftragte nur den Wolf sie im Auge zu behalten. Später zog die junge Frau aus ihrer Wohnung aus, verschwand und damit erlosch sein Interesse. Da er seinem Vater nie etwas davon erzählte, fragte er sich nun, wie dieser von dem Hanyou erfuhr. "Habt ihr Kagome getroffen?", stellte er seinem Erzeuger die Frage. Mit einem leichten Schmunzeln offenbarte der Herr der Hunde: "Ich habe die junge Frau kennengelernt, doch sie weiß nicht, das ich der Großvater ihrer Tochter bin." Damit ging er zu einem Aktenschrank, holte ein dickes Bündel heraus und fing an darin zu blättern. Nebenbei bemerkte er: "Wer einen Menschen ermordet, hat mit einer strengen Strafe zu rechnen. Mein Sohn zu sein, entschuldigt so eine Tat nicht." Trotz seines vorgeschobenes Interesse an den Papieren sah er die Reaktion des Jüngeren. Dessen Augen weiteten sich einen kurzen Moment. Gleich darauf hatte sich Sesshomaru wieder unter Kontrolle und sah zu ihm herüber, wahrscheinlich um mehr herauszufinden. Dennoch schwieg er. Taro ließ ihn noch einen Moment hängen, zog stattdessen einen Kalender aus der Schublade, blätterte in den vergangenen Jahren und sah sich seine Notizen an. Inuyashas Todesdatum deckte sich mit dem Tag seiner Rückkehr, und wenn er sich richtig erinnerte, hatte er Sesshomaru damals viele Details, die Clans betreffend, entlockt. Er verlangte ausführliche Berichte und sein Sohn schaute öfters auf die Uhr, als ob er eine Verabredung hatte. Damals fragte er nach und sein Kind hatte die Chance, ihm von Inuyasha zu berichten, ungenutzt verstreichen lassen, antwortete nur ausweichend, er gehe einer Sache nach. Deshalb schlussfolgerte er nun: "Du wolltest  Inuyashas Motive herausfinden, welche Pläne er hatte und warum er ausgerechnet jetzt Kontakt mit uns suchte und wolltest mir deshalb nichts von seiner Existenz erzählen. Sein Tod hat dich von dieser Pflicht entbunden." Sesshomaru nickte nur. Daher sah er in Richtung des versteckten Raumes und sagte, ohne den Satz zu beenden: "Wären wir beide zu dem Treffen gegangen ..." Sein Sohn folgte dem Blick und murmelte leise: "Tenseiga." "Das wäre eine Möglichkeit gewesen oder wir hätten den Überfall verhindern können. Du in meiner Situation hättest sicherlich von der Existenz deines Kindes Kenntnis haben wollen. Was ist, wenn Natsuko oder deinen Sohn etwas zustößt, würdest du sie sterben lassen oder mich bitten das Schwert zu benutzen." Mit jedem Wort, was er sprach, wuchs erneut sein Zorn. Mühsam beherrschte er sich, zum wiederholten Mal, da er wusste, es nützte nichts. Darüber zu sprechen änderte die Situation nicht. Inuyasha war für ihn verloren. Er musste den Verlust überwinden und sich der Zukunft widmen. Aus diesem Grund unterband er Sesshomarus Entschuldigung, zu der dieser ansetzte: "Ich möchte keine weiteren Erklärungen hören. Damit ist die Sache für mich erledigt. Was Onigumo betrifft", hier pausierte Taro, las eine Passage in dem Vertrag, den er mit den Menschen einige Wochen danach abschloss, und fuhr dann fort: "Du hast Glück und kommst mit diesem Mord durch, da er noch nicht unter das neue Gesetz fällt. Dennoch wirst du eine Strafe verbüßen. Die Sache wird der Rat entscheiden." "Es war Notwehr. Dieser Mensch merkte, wie ich ihm folgte, er lauerte mir auf und griff mich mit einem Messer an", verteidigte sich der Jüngere. "Du warst unbewaffnet", vermutete Taro und erhielt die Zustimmung seines Sohnes. "Nichts anderes wirst du vor dem Rat aussagen", riet Inu no Taisho und wechselte dann das Thema. "Berichte mir Genaueres über den Kauf der Kitamura Handelsfirma." Da er nicht wusste, worauf sein Vater hinaus wollte, erzählte er ehrlich: "Im Auftrag der Kitamura Erben wickelte Fukita Morishita den Kauf ab. Er besaß von beiden Frauen die schriftliche Zustimmung. Er selbst hatte nur eine Bedingung, weiterhin Geschäftsführer zu bleiben. Da er gute Arbeit leistete, die Materie kannte, fiel mir nichts ein, was dagegen sprach." "Bis jetzt", warf der ältere Dämon ein. "Shiro wurde von mir beauftragt gegen Morishita zu ermitteln.", und berichtete im Anschluss von dem Vorfall im Hotel, seiner Bekanntschaft mit Kagome und das er hoffte, bald seine Enkelin kennenzulernen. Danach bat er seinen Sohn, ihn alleinzulassen. Ursprünglich wollte er noch mit Kouga sprechen, er ahnte jedoch, dass sein Erstgeborener den Wolf zum Stillschweigen verdonnert hatte. Deshalb ließ er es jetzt. Er folgte seinen Sohn später in den Wohnbereich hinüber, wo sich inzwischen die Familie versammelt hatte. Bevor er die Chance bekam, sein Anliegen vorzubringen, klingelte es an der Haustür. Shiro öffnete, nahm von einem Pantherabkömmling drei Akten entgegen. Er wollte schon bei Kuro nachfragen, doch dieser kam ihm zuvor: "Es wird unseren Herrn interessieren. Meine Vorgesetzten glauben es mir zwar nicht aber, es gibt zwischen den drei Fällen definitiv einen Zusammenhang." Danach verschwand der Polizist wieder und der Leibwächter schloss die Tür, überreichte die Papiere seinem Herrn, der ihm gefolgt war. Dieser las die Namen auf den Akten halblaut: "Inuyasha Kitamura, Kagome Higurashi Kitamura, Akira Kitamura." Obwohl er neugierig war, brachte er sie in sein Arbeitszimmer und lief dann erneut in den Wohnbereich zurück. Jetzt konnte er endlich von seinem zweiten Sohn berichten und erwartete Erstaunen, sowie viele Fragen. Stattdessen blickten sich alle betreten an und fühlten sich schuldig. Einzige Ausnahme bildete Sesshomarus zehnjähriger Sohn. Das Ebenbild seines Erstgeborenen war noch zu jung, um zu verstehen, über was sich die Erwachsenen unterhielten. Natsuko hatte als Einzige den Mut, den Grund zu nennen. Sie rutschte zu Inu no Taisho hin, griff nach seinen Händen und bat ihn um Entschuldigung, bevor sie erklärte: "Verehrter Großvater. Wir wissen alle von Onkel Inuyasha, da wir dabei waren, als er meinen verehrten Vater ansprach. Nach seinem Tod war der Zeitpunkt ungünstig. Damals plagten dich so viele Sorgen, weil die Verhandlungen mit den Menschen zu scheitern drohten. Danach ...", hier stockte sie, da sie nicht weiter wusste. Kouga kam ihr zu Hilfe auf unsensible Weise. "Weshalb um etwas trauern, was man sowieso nie besessen hatte. Deswegen haben wir geschwiegen." "Seine Witwe Kagome und ihre Tochter stehen mittellos da und hätte unsere Hilfe gebraucht", rügte Taro. "Seine Witwe", wiederholte Sesshomaru und wechselte einen Blick mit Kouga. Dann offenbarte er: "So viel mir bekannt ist, belief sich Akira Kitamuras Erbe auf etliche Millionen. Die Hälfte davon soll Inuyasha bekommen haben und damit wäre Kagome eine reiche Frau. Es sei denn, es gab einen Ehevertrag und sie ging leer aus." Etwas lief hier völlig falsch, da ihm die letzten Worte seines Sohnes zu seiner Gefährtin einfielen, welche die junge Mutter an ihn weitergab. Demnach musste Inuyasha vorgesorgt haben. Darum nahm er sich vor, dem Kitamura Clan einen Besuch abzustatten. Es gab einen Schuldigen für Kagomes Misere und diesen würde er finden. "Lassen wir die Vergangenheit ruhen", beendete er die Sache und erhob sich, bat jedoch Shiro ihn in sein Arbeitszimmer zu begleiten. Vorher hatte Natsuko noch eine Bitte: "Werden wir Kagome und ...", wieder hörte sie mitten im Satz auf. Shiro half ihr, bevor Inu no Taisho den Namen des Kindes aussprechen konnte: "Aimi." "... Aimi bald kennenlernen." "Natürlich", versprach Taro seiner Enkelin. In Gedanken fügte er hinzu: 'Doch vorher muss sie zustimmen, meine Gemahlin zu werden.' Er wollte einfach sichergehen, dass sie sich an ihn band, nicht weil er Inuyashas Vater und so etwas wie Familie war, sondern weil sie echte Gefühle für ihn hatte. Doch alles zu seiner Zeit. Kapitel 8 - Wenn man eine Maske trägt Inu no Taisho lernt einen Anwalt kennen und erfährt mehr über seinen zweiten Sohn Kapitel 8: Wenn man eine Maske trägt ------------------------------------ Kapitel 8 - Wenn man eine Maske trägt Riku  -   Land Ayumi -   Gehen (Sie geht Ihren eigenen Weg) Kaori -   Wohlgeruch, Aroma, Parfüm Nachdem sich sein Vater zurückgezogen hatte, suchte Sesshomaru seinen eigenen privaten Wohnbereich auf. Er setzte sich auf die weichen Kissen, widmete sich einigen Papieren, während seine Kinder zusammen in der Nähe spielten. Allerdings konnte er sich nicht konzentrieren und so entglitten die Papiere seinen Händen. Der Silberweißhaarige merkte es nicht, da er aus dem Fenster starrte, weit fort in Gedanken. Ihm ging der Blick seines Vaters nicht mehr aus dem Sinn. Obwohl Taro sagte, er wolle die Vergangenheit ruhen lassen und somit meinte, die Angelegenheit wäre für ihn erledigt, war sie es nicht. Sein Vater handelte oft so, wenn er niemand mitteilen wollte, wie emotional ihn diese Dinge belasteten. Es hatte nicht nur etwas mit Inuyasha zu tun, sondern betraf auch ihn, Sesshomaru. Zu gut wusste er, er hatte seinen Erzeuger enttäuscht. Das letzte Mal war schon lange her. Damals, fehlgeleitet durch seine Mutter, forderte er von Taro dessen mächtige Waffen und war sogar fast bereit ihn anzugreifen. Später begriff er, wie falsch sein Handeln gewesen war und er hatte hart um die Anerkennung des Älteren ringen müssen. Erst im Kampf gegen den Anführer der Pantherdämonen gewann er das Vertrauen seines Vaters zurück. Doch jetzt, nicht nur sein eigenmächtiges Handeln Inuyasha betreffend, sondern seine Tat an diesem Onigumo, den er aus Rache kaltblütig tötete. Zwar konnte er es als Selbstverteidigung rechtfertigen, dennoch hatte Taro seine wahren Motive durchschaut. Was also konnte er tun, um die Anerkennung seines Vaters zurückzuerlangen? "Verehrter Gemahl", riss ihn die Stimme von Kaori, seiner Gefährtin, aus den Gedanken. Er wendete sich ihr zu und erlaubte ihr zu sprechen: "Welche Konsequenzen wird Oyakata-sama aus unserem Verhalten ziehen?", fragte sie, wobei sie zu den Kindern hinüber sah. "Euch betreffend, keine", antwortete der Silberweißhaarige und schwächte die Sorge seiner Gefährtin, die Kinder könnten darunter leiden, ab. Kaori begnügte sich mit der Antwort, denn sie kannte die Einsilbigkeit des Dämons. Über sich oder seine Gefühle sprach er so gut wie nie, daher beobachtete sie ihn stets genau und hatte gelernt, auf die kaum wahrnehmbaren Gesten zu achten. Als er nun wieder zu grübeln anfing, ließ sie ihn gewähren, erhob sich und gesellte sich zu den Kindern. Sesshomaru hatte nicht nur so dahergeredet, sondern sprach aus Überzeugung. Im Gegensatz zu ihm, war sein Vater wesentlich rücksichtsvoller, stellte lieber seine eigenen Bedürfnisse hinten an, wenn er verhindern konnte, dass seine Familie schaden erlitt. Familie, das war sein Stichwort und er dachte an die Witwe seines Bruders. Wie sein Vater erwähnte, ging es ihr nicht gut und Shiro hatte den Auftrag gegen Fukita zu ermitteln, sicherlich nicht ohne Grund. Zwar wollte er dem Leibwächter die Aufgabe nicht abnehmen aber es gab da ein Detail, was Taro vermutlich nutzen konnte. Abrupt erhob er sich, erläuterte: "Wartet nicht auf mich, ich muss in die Stadt fahren", und ging aus dem Raum. Die Entschlossenheit, versteckt in der Eile ihres Gemahls, verdeutlichte Kaori, Sesshomaru hatte einen Weg gefunden, die Wogen in der Familie zu glätten. Daher lächelte sie glücklich und beruhigte ihre Stieftochter. Natsuko hatte sich nämlich auf einen schönen Abend mit Kouga gefreut aber der laute Ruf ihres Vaters vereitelte ihre Pläne. "Kouga wir haben zu tun", befahl Sesshomaru und ging auf den Wagen zu, den sein Leibwächter gerade fertig gereinigt hatte und im Begriff war wieder in der Garage einzuparken. Der Wolf knurrte, warf einen entschuldigenden Blick zu dem offenstehenden Fenster hinüber, wo seine Verlobte stand und murmelte: "Das hat man davon, wenn man sich auf ... einlässt." Glücklicherweise vermied er es das Wort Köter auszusprechen, denn die dämonische Energie des Hundes, dem er diente, war schon von genug Kälte geprägt, sodass es ihn fröstelte. Wortlos hielt er Sesshomaru die Tür auf, ließ ihn einsteigen und setzte sich dann hinter das Steuer. Schnell beschleunigte er und im rasanten Tempo, fast in Rekordzeit bewältigte er dann die Strecke. In der Tat ereilte Taros Sohn eine Idee und die Fahrt in die Stadt würde ihn Zeit kosten. Dennoch wollte er seinen Vater helfen, indem er nicht nur Fukitas Personalakte holte, sondern sämtliche Unterlagen, die er über die Transaktion, die Handelsfirma der Familie Kitamura betreffend, besaß. Denn eines verstand er nicht, Kagome hatte, als Inuyashas Erbin oder als Vormund für ihre Tochter, Fukita Morishita eine Vollmacht erteilt, den Verkauf abzuwickeln. Während Sesshomaru das Haus verließ, saß Shiro im Büro seines Herrn. Dieser sah ihn erwartungsvoll an und forderte ihn auf: "Berichte!" Der Leibwächter senkte seinen Kopf ein wenig, schluckte unmerklich und begann dann: "Viel konnte ich nicht in Erfahrung bringen, da ich nur auf eine Mauer des Schweigens gestoßen bin. Niemand wagte es, den Mund aufzumachen und mir zu berichten. Sie fürchten um ihren Job. Eine Sekretärin, Kagomes Nachfolgerin, riet mir dann es bei entlassenen Mitarbeitern zu versuchen und sie gab mir eine Liste. Dort hatte ich fast genauso wenig Glück. Alle mussten eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben und jeder hält sich daran." "Mein Sohn handhabt das so", verriet Inu no Taisho sein Wissen und verstand das Verhalten der Angestellten. Trotzdem schlussfolgerte er: "Und der eine, der geredet hat?" "Er verließ die Firma freiwillig, noch zu Lebzeiten eures Sohnes und mochte Kagome. Durch seinen neuen Job hat er noch geschäftliche Verbindungen zu der Handelsfirma und konnte mit Details aufwarten. Fukitas Verlobung platzte nicht durch seine ehemalige Angestellte, sondern weil  er sich nicht nur einmal beim Fremdgehen erwischen ließ. Außerdem  stieß er wohl durch seine herrische besitzergreifende Art bei Ayumi Kitamura, Inuyashas Cousine auf Granit." "Seine Cousine", fragte Taro in einem nachdenklichen Ton. Daher erläuterte sein Untergebener: "Offiziell. Nur wir wissen, sie ist eher eine mehrfache Urgroßnichte eures Sohnes." "Ich verstehe", gab der silberweißhaarige Hundedämon zu. "Du hast mehr?" "Es gab da wohl einige unschöne Szenen nach dem Ableben des Hanyou in der Firma und es kursierte sogar ein Gerücht, der Verkauf ging nicht mit rechten Dingen zu. Letztendlich hatte das Verhalten Fukitas seine Verlobte in die Arme eines anderen getrieben. Meine Meinung zählt vielleicht nicht, doch ich glaube, der Geschäftsführer hat etwas zu verbergen. Vielleicht hätte Kagome ihn entlarven können. Deswegen der Unfall und ihre spätere Entlassung. Denn weshalb sollte sich Fukita sonst die Mühe machen, ihren Ruf zu schädigen." "Damit sie vor Gericht unglaubwürdig erscheint", stellte Taro eine Vermutung in den Raum und ahnte nicht, wie nah er an die Wahrheit herankam. "Du hast mir mehr geholfen, als du glaubst. Ziehe dich zurück und gönne dir ein paar Stunden Ruhe. Morgen suchen wir den Kitamura Clan auf." Shiro verbeugte sich und ging. Kaum hatte sein Leibwächter den Raum verlassen schlug Taro die Polizeiakten auf. Die Erste legte er schnell beiseite, denn Akira Kitamura starb tatsächlich bei einem Unfall. Er stürzte in seinem Haus die Treppe hinab, brach sich das Genick, nachdem er einen Herzanfall erlitten hatte. Dafür gab es mehrere Zeugen, unter anderem seine Tochter und etliche Hausangestellte. Kagomes Unfallfahrer wurde nie gefunden und es gab keine Bremsspuren auf der Straße beziehungsweise in der Nähe des Bordsteines, wo sie am Kofferraum ihres eigenen Wagens stand, als sie dort erfasst wurde. Zum Glück war ihre Tochter nicht dabei, sondern im Kindergarten. Der Polizist, der den Vorfall aufnahm, schlussfolgerte auf einen Betrunkenen, da ein Anwohner angab, das Auto wäre danach beim Weiterfahren geschlingert. Das musste nichts heißen. Wenn das Fahrzeug einen Schaden erlitten hatte, könnte es sich auch um ein technisch bedingtes Fahren in Schlangenlinien gehandelt haben oder absichtlich herbeigeführt worden sein. Für Taro gab es keinen Zweifel, das war versuchter Mord und sein Verdacht, Fukita steckte dahinter, erhärtete sich. Blieb nur noch sein Sohn, Izayois Sohn. Kurz schweiften Inu no Taishos Gedanken ab, zu der Prinzessin die er einst begehrte. Er hatte damals Fehler gemacht und das würde ihm nicht noch einmal passieren. Wenn sich Kagome gegen ihn entschied, wollte er sie trotzdem nicht gehen lassen. Nichts hinderte ihn daran, Izayois Sohn öffentlich anzuerkennen und so konnte er Kagome und ihre Tochter dann in die Familie aufnehmen, sie praktisch adoptieren. Jetzt jedoch widmete er sich der Fallakte und las sie gründlich durch. Tatsächlich wurde er durch fünf Stiche verletzt, jedoch nicht nur in den Rücken. Zwei trafen ihn seitlich und der Letzte vorn. Jeder Mensch wäre an diesen Verletzungen gestorben. Es war schon ein Wunder, weil Inuyasha überhaupt so lange durchhielt. Von wem er wohl diese Sturheit geerbt hatte. Taro hielt sich bei dem Gedanken nicht auf, sondern las weiter. Obwohl Kagome den Verdacht hegte, Sesshomaru tötete seinen eigenen Bruder, hatte sie der Polizei gegenüber nie Angaben diesbezüglich gemacht, sondern sich nur auf die nüchterne Wahrheit berufen. Das, was sie gesehen hatte. Allerdings wurde dieser Onigumo in ihrer Aussage erwähnt und der Vorfall mit Kikyou. Da der junge Mann bereits früher auffällig war, eine Strafakte wegen Raub, Körperverletzung und Angriff mit einem Messer besaß, wurde er zum Hauptverdächtigen. Sein spurloses Verschwinden verdeutlichte seine Schuld. Wenn man an Verschwörungstheorien glaubte, bestimmte Schlussfolgerungen zog, konnten die drei Fälle zusammenhängen. Es setzte voraus, Onigumo wurde für den Mord an Inuyasha angeheuert und es war keine impulsive Tat aus Rache.  Doch das konnte nun niemand mehr aufklären. Dennoch rief Taro den dämonischen Abkömmling an und bat Kuro Onigumo zu durchleuchten. Falls es ein Auftragsmord war, musste es irgendwo Hinweise geben. Der Ermittler war stets gründlich und daher vertraute Inu no Taisho ihm. Zwar gab es später diesbezüglich keine Informationen, dennoch hatte Kuro Erfolg und grub entlastendes Material aus, Sesshomarus Tat betreffend. Zeugen und ein Video, das die Notwehr in ein glaubwürdiges Licht rückte. Außerdem sprang der Kleinkriminelle selbst die Klippen hinab und auf Außenstehende wirkte es wie Selbstmord. Es war bereits weit nach Mitternacht und der Herr der Hunde gönnte sich eine Pause, spazierte im Garten umher, als er die Rückkehr seines Sohnes mitbekam. Sobald er seinen Arbeitsraum über die Terrasse wieder betreten hatte und gerade im Begriff war, die Tür zu schließen klopfte es schon an der anderen. Er bat den Störenfried herein. Sesshomaru folgte der Aufforderung unverzüglich, überreichte dem Älteren sämtliche Unterlagen und erklärte: ""Verehrter Vater, wenn ihr gegen Fukita ermittelt, werden diese Papiere hoffentlich hilfreich sein." "Vermutlich", antwortete Taro, schlug die Akte auf und sein Blick fiel als Erstes auf die Vollmacht, wo er die Unterschrift von zwei Frauen fand. Er löste das Blatt heraus und bat seinen Sohn: "Davon brauche ich eine Kopie!" Sesshomaru ging zum Kopierer und erfüllte die Anweisung seines Vaters, während dieser die Unterlagen durchforstete. Es gab auf den ersten Blick nichts zu beanstanden, alles lief rechtlich gesehen korrekt ab. Dies bestätigte sein Kind ihm noch zusätzlich. Immerhin beschäftigten sie die besten Anwälte. Riku Itoe, der die Gegenseite vertrat, hatte einen ebenso guten Ruf in der Branche. Bliebe nur noch Kagomes Unterschrift auf der Vollmacht. Mit keinem Wort hatte die junge Frau ihm gegenüber erwähnt, das sie jemals so etwas unterzeichnet hatte. Dennoch war Taro von der Echtheit dieses Dokuments überzeugt. Bei seinem nächsten Besuch würde er die Witwe darauf ansprechen. Jetzt riet er Sesshomaru: "Kopiere die Akte, lege sie an ihren alten Platz zurück und hebe das Original an einem sicheren Ort auf. Eine Vorsichtsmaßnahme, dennoch ...", hier stockte der ältere Dämon und behielt den Rest für sich. Obwohl er es nicht aussprach, erregte die Angelegenheit Sesshomarus Misstrauen und er beschloss, Fukitas zukünftige Handlungen genauer zu überprüfen. Bisher vertraute er dem Geschäftsführer, zumal dieser in den letzten Jahren nur Gutes bewirkte und den Umsatz der Handelsfirma gesteigert hatte. Sein Vorhaben teilte er seinen Vater mit, der es guthieß. Der Jüngere bat, um die Erlaubnis zu gehen, erhielt sie und zögerte dann doch. Er hatte noch ein Anliegen, vielmehr ein Geständnis zu machen. Vielleicht konnte es den versteckten Zorn seines Erzeugers mildern. Er fasste Mut und flüsterte dann kaum hörbar: "Tenseiga hat nicht funktioniert." "Ich weiß", antwortete sein Vater, sehr zu seiner Überraschung und erklärte im Anschluss. "Tenseiga musste versagen, nicht weil du die Waffe nicht beherrschst. Ich bin sicher, unter anderen Umständen hätte sie funktioniert. Nein, die Vernichtung So'ungas hat mich auch Tenseiga gekostet. Beide Schwerter sind nutzlos geworden." Sesshomarus Augen vergrößerten sich ein wenig, denn dies war nun schon einige Jahrzehnte her. Doch dann begriff er. Sein Vater war mächtig genug, auch ohne diese Schwerter die Vorherrschaft zu behalten. Nicht die Waffen gaben dem Älteren die Macht, sondern sie wohnte ihm inne. Selbst nach so vielen Jahren, die er nun schon lebte, merkte er, es gab immer wieder etwas, das er von Taro lernen konnte. Leicht beugte er nun seinen Kopf, zollte dem Älteren damit Respekt, bevor er ihn allein ließ. Am nächsten Tag, etwa um die Mittagszeit, traf Taro zusammen mit seinem Leibwächter am Firmensitz der Familie Kitamura ein. Niemand hielt sie auf, bis sie die Chefetage erreichten. Erst hier traten ihnen zwei kräftige bewaffnete Männer entgegen und hinderten sie am Weitergehen. Einer richtete das Wort an sie: "Er bleibt draußen", Shiro damit meinend. Taro nickte dem jungen Dämon zu, vermittelte ihm dadurch den Befehl zu gehorchen und brachte dann sein Anliegen vor: "Ich möchte mit dem derzeitigen Oberhaupt des Kitamura Clans sprechen." Die menschlichen Wachmänner sahen sich an, einer zuckte mit den Schultern. Bevor sie antworten konnten, erklang eine neue Stimme. Riku Itoe hatte seine Mittagspause beendet und war im Begriff zurück in sein Büro zu gehen, als er die kleine Szene im Eingangsbereich mitbekam. Sofort wusste er, wer dort stand und so mischte er sich ein. "Oyakata-sama, welche Ehre", und verbeugte sich vor dem hohen Wesen. Danach erklärte er: "Es gibt derzeit kein Oberhaupt. Beide sind vor einigen Jahren verstorben. Als Anwalt der Familie bin ich sozusagen der rechtliche Vertreter der Erbinnen und in alles eingeweiht. Falls ihr mich daher in mein Arbeitszimmer begleiten möchtet. Es gibt einiges zu besprechen." Taro musterte den jungen gut aussehenden Mann und konnte nichts Falsches an ihm finden, weder verriet ihm dessen Stimme böse Absichten. "In der Tat, das gibt es", stimmte der Herr der Hunde zweideutig zu. "Shiro!" "Ich werde mich nicht von der Stelle rühren", versprach der blonde Dämon mit einem undefinierbaren Blick auf seine menschlichen Kollegen und verschränkte seine Arme. Wenn die beiden es auf einen Kampf ankommen lassen wollten, war er bereit. Vor die Tür ließ er sich nicht setzen. Der Anwalt jedoch machte eine Kopfbewegung, bevor es zu einer Konfrontation kam, und unterstrich sie mit Worten: "Macht eure Runde!", und die beiden Wachen trabten davon. Dann zeigte er Taro den Weg und folgte ihm, während Shiro mit einem Lächeln im Eingangsbereich, bei der Empfangsdame zurückblieb. Wenn er ein wenig mit ihr flirtete, vielleicht konnte er ihr ein paar Informationen entlocken. Riku gab seiner persönlichen Sekretärin zwei Anweisungen, die Erste, er wollte unter keinen Umständen gestört werden und die Zweite, sie soll Tee servieren. Erst danach ging er in sein Büro, schloss die Tür, und bevor er sich setzte, trat er zu einem Bild. Während er es beiseite klappte, den dahinter liegenden Tresor öffnete, mutmaßte er: "Ihr seid sicherlich hier, um mehr über Inuyashas Herkunft zu erfahren. Er rechnete stets damit und deshalb gibt es eine Blutprobe ..." Weiter kam der Anwalt nicht, denn Taro erklärte: "Für mich gibt es keinen Zweifel." Der Dämon hatte das Tun des Anwalts beobachtet und seine guten Ohren hörten ein leises summendes Geräusch, was ihm verriet, der Tresor besaß ein Kühlaggregat. Wie richtig sein Verdacht war, bestätigte sich, nachdem Riku ihm das Kästchen, in dem die Phiole mit dem Blut eingebettet war, übergeben hatte, denn es war sehr kalt. Er legte es jedoch unbeachtet beiseite, ebenso wie den kleinen Hefter mit den Ergebnissen einer, von seinem Sohn beauftragten, Analyse. Stattdessen widmete er sich wieder dem Familienabbild, was sein Interesse geweckt hatte. Er deutete jedoch nicht darauf, sondern auf die Glasvitrine darunter, wo ein rotes Gewand zusammengelegt lag. "Dies ist der Beweis." Da der Anwalt abzuwarten schien und nicht darauf einging, wurde er genauer: "Dieses Feuerrattenfell ist einmalig. Ich schenkte es Izayoi am Tag seiner Zeugung." Es war zwar nicht direkt ein Geschenk, sondern diente ihm vielmehr als Pfand oder Versprechen auf seine Rückkehr. Doch das behielt er für sich. Mit einem Blick auf den betreffenden Gegenstand bestätigte Riku: "So erzählte er es uns", pausierte kurz und setzte dann fort. "Nach der Beerdigung räumte ich seinen persönlichen Besitz aus dem Büro, damit niemand sich daran vergriff. Seine Gefährtin lehnte es ab, davon etwas zu übernehmen. Deshalb hebe ich es vorläufig auf, um es später seiner Erbin zu geben. Es sei denn, ihr wollt es zurück." "Nein, es steht Aimi zu", gab Taro an und der Anwalt nickte. Daraufhin deutete Riku auf das kleine Kästchen mit der Blutprobe des Hanyou und teilte mit: "Es gibt insgesamt drei davon. Inuyasha wollte sichergehen. Er hätte sich gewünscht euch kennenzulernen, da er schon eine Weile einen bestimmten Verdacht hegte. Erst die Begegnung mit eurem anderen Sohn brachte ihm Gewissheit. Wenn wir ..." Der Anwalt stockte, weil er mit den Erinnerungen kämpfte, drehte sich zum Fenster um, obwohl es seinem Gast gegenüber unhöflich war. Taro verstand auch so. Zu dem Zeitpunkt seiner Verwandlung wäre das Treffen mit Sesshomaru bereits vorüber gewesen. Allerdings verspätete sich sein Erstgeborener durch seine Schuld um mehr als zwei Stunden. Doch Schuldzuweisungen  brachten ihm sein Kind nicht zurück. Daher widmete er sich der Gegenwart, betrachtete das Bild in der Zwischenzeit genauer. Außer Izayoi und seinem Sohn im Kleinkindalter wurden darauf noch ein Mann in mittleren Jahren und zwei weitere Kinder, ein Junge und ein Mädchen abgebildet. Daher schloss er auf Izayois Familie, ging jedoch nicht darauf ein, sondern auf die vorhergehenden Worte des Anwalts, in der Hoffnung, dieser hatte sich wieder gefangen. "Inuyasha mochte es nicht, wenn ihm Leibwächter hinterherliefen. Erzähle mir alles! Wieso versteckte sich mein Sohn hinter einer menschlichen Identität, trug dadurch eine Maske?" Mit wenigen Schritten durchquerte Riku sein Büro ließ sich diesmal bei dem Hundedämon nieder und erläuterte: "Daran ist eure Gefährtin schuld. Prinzessin Izayoi wusste, was auf dem Spiel stand und welche hohe Position ihr innehattet. Sobald sie von der Schwangerschaft erfuhr, floh sie aus dem Schloss ihres Bruders und vermählte sich gegen seinen Willen. Sie gab ihrem Gemahl Ansehen und einen bedeutungsvollen Namen, wenn er im Gegenzug ihren halbdämonischen Sohn akzeptierte. Dessen einzige Bedingung, niemand durfte den Hanyou zu Gesicht bekommen. Da es in Izayois Interesse war, stimmte sie dem zu. So kam es, dass Besucher immer nur menschliche Jungen zu sehen bekamen. Sie wechselten zwar über die Jahre, dennoch war es komisch, weil nie jemand Verdacht schöpfte. Später erschuf sich Inuyasha immer wieder neue Identitäten, blieb jedoch eng mit der Familie verbunden. Erst durch seine Begegnung mit Kagome Higurashi fing er an, zu seiner wahren Herkunft zu stehen. Dieses Mädchen war für ihn ein Glücksfall." Bei den Worten horchte Inu no Taisho auf. Während er weiter lauschte, behielt er sich für später vor, auf diesen einen Punkt noch einmal zurückzukommen. Kapitel 9 - Familie Riku spricht offen über alles und es klärt sich, weshalb Kagome nichts von ihrem Erbe weiß. Kapitel 9: Familie ------------------ Text ist etwas länger, diesmal. Ich wollte nur das Gespräch vollständig niederschreiben, damit ich dann im nächsten Kapitel wieder zu Kagome zurückkehren kann. Kapitel 9 - Familie Shigeru - Üppig wachsen, prächtig gedeihen Der Anwalt stockte kurz, dachte nach und beschloss, lieber alles ausführlich zu erzählen. Deswegen schweifte er wieder zurück zum Ausgangspunkt und betete innerlich, der Dämon neigte nicht zur Eifersucht. "Die Ehe der Prinzessin verlief harmonisch und blieb nicht ohne Folgen. Inuyasha bekam später einen Bruder und danach noch eine kleine Schwester. Er schien sie zu vergöttern. Doch wie seine Eltern, alterten sie viel zu schnell und starben, bevor er selbst richtig erwachsen wurde. Dennoch blieb das gute Verhältnis zwischen ihm und der nachfolgenden Generation erhalten. Trotz seiner jungen Jahre wurde er dadurch das Oberhaupt der Familie, hielt sie zusammen und beschützte sie. Die Ehegatten für seine Verwandten suchte er immer sehr sorgfältig aus, vermied es jedoch Zwangsehen zu schließen. Trotz dieser liebevollen Verhältnisse wurden wenig Kinder geboren, sodass der Clan stets klein blieb und die beiden einzigen Zweige, die sich bildeten, sich wieder zu einem vereinten, als Akira, der Vater meiner Verlobten seine einzige Cousine heiratete. Ayumi hat keine weiteren Geschwister und mit Inuyasha ableben, gibt es nur zwei weibliche Erben. Nun ist es an mir, die Tradition und den Erhalt des Clans fortzuführen." Mit einem Blick zu dem Bild, das ihm keine Antwort lieferte, weil er den Mann darauf nicht wieder erkannte, fragte Taro: "Izayois Gemahl, wer war er?", wobei er sich sicher war, seine Geliebte hatte nicht irgendeinen genommen, sondern sorgfältig abgewägt. Deswegen überraschte ihn die Antwort nicht, obwohl er einen Moment lang an einen Soldaten mit dem Namen Takemaru dachte. Allerdings war ihm dessen Schicksal bekannt. Er wurde später hingerichtet, weil er Izayois Schwester wohl mehr als Ehrerbietung entgegen gebracht hatte. "Jiro Komatugawa", gab Ayumis Verlobter an, sehr zu Inu no Taishos Erleichterung. Der Dämon dachte zurück und erinnerte sich an den jungen Mann und dessen Bruder. Zwei Söhne, die unter der Schande ihres Vaters litten. Während der Ältere unter falschem Namen im Heer des Kaiser diente und im Kampf fiel, war Jiro bestrebt, das Ansehen der Familie wiederherzustellen. Er gewann Izayois Zuneigung bevor sie ihm, Taro, das erste Mal begegnete. Ihr Bruder verweigerte ihr jedoch die Vermählung, dennoch warb der Fürstensohn weiter um sie und war dabei sehr erfindungsreich. Eines Tages gab Jiro auf und verschwand. Nicht einmal ein halbes Jahr danach handelte er selbst mit dem Bruder der Prinzessin einen Vertrag aus und merkte, wie die junge Frau von ihm angetan war. Sie führten Gespräche, unternahmen Spaziergänge und einige Wochen später verbrachten sie ihre gemeinsame Nacht, obwohl er ihr deutlich gemacht hatte, dass er womöglich lange fort sein würde, das es zu kämpfen kommen könnte und der Ausgang ungewiss war. Izayoi traf ihre Entscheidung zu seinen Gunsten, dennoch ging sie später fort. Ihre Gründe waren einleuchtend. Obwohl sie sich einen anderen Mann nahm, hatte sie ihm einen Sohn hinterlassen, auf den er stolz sein konnte. Inuyasha hatte sich etwas aufgebaut und er fragte sich, was aus ihm geworden wäre, wenn er nicht dieses behütete Leben innerhalb einer Familie geführt hätte. Ein verbitterter, einsamer Hanyou, der jedem misstraute? Dieses kleine Imperium, das sein Sohn hier besessen hatte, der Kitamura Clan, war Teil seines Kindes, das konnte er nicht zerstören und er musste nun eine, in der letzten Nacht getroffene, Entscheidung revidieren. Egal wie Kagome sich entscheiden wird, Aimi war eine Kitamura und sollte es bleiben. Dennoch hatte sich sein Sohn hier ein Lügengebilde aufgebaut, sich womöglich selbst tief darin verstrickt und Kagome litt nun teilweise noch an den Folgen.  Daher gab es weitere Punkte, die er klären musste, und brachte das Gespräch auf die junge Frau, die sein Interesse geweckt hatte: "Inuyashas Gefährtin ahnt von alldem nichts. Ich nehme an, mein Sohn ist daran schuld?" "Zum Teil ja", stimmte Riku zu und äußerte weiter: "Inuyasha war eine Zeit lang mit Kagomes älterer Cousine liiert. Ihr Ewiges: 'Wenn du nur ein Mensch wärst', ging ihm auf die Nerven und er dachte über eine Trennung nach. Außerdem fühlte er sich in Kagomes Nähe wohler, da sie ihn nicht verändern wollte, sondern ihn mit seinen Eigenheiten einfach akzeptierte. Sie schloss die Schule ab und wollte Medizin studieren, daher entschied er, um sie zu erobern, selbst ein paar Semester zu belegen. Er bekam jedoch nur einen Platz im Bereich Wirtschaft. Da er sich darin auskannte, fiel es ihm nicht schwer und er machte eher seinen Abschluss, um dann als Geschäftsführer in der neu gegründeten Zweigfirma seines Onkels Akira anzufangen. Weil Kagome aufgrund ihrer Schwangerschaft ihr Studium aufgab, und um sie in seiner Nähe zu haben, wurde sie seine persönliche Assistentin. Zu diesem Zeitpunkt waren sie schon verheiratet. Leider versäumte es Inuyasha ihr die Wahrheit zu offenbaren und die Familie hielt sich strikt an seine Anweisungen. Die Gründe seiner Zurückhaltung sind mir nicht bekannt. Als Anwalt der Familie hätte ich Licht in das Dunkle bringen müssen, doch ich war nach seinem Ableben überfordert. Inuyasha hat uns scheinbar ein Chaos hinterlassen." Der junge Mann gönnte sich eine Pause, trank einen Schluck Tee und Inu no Taisho nutzte den Augenblick und wollte wissen: "Wie passt Fukita Morishita in das Ganze?" Über die Züge des Anwaltes huschte kurz ein Schatten, bevor er leicht lächelte und offenbarte: "Gar nicht. Er war kein Eingeweihter. Ayumi fiel auf seinen Charme herein. Er war romantisch, überhäufte sie mit Blumen, Geschenken und fand die richtigen Worte. Obwohl sie es nicht zugab, hatte er vermutlich noch andere Qualitäten. Sobald die Verlobung öffentlich wurde, veränderte er sich. Akira gegenüber fing er an Forderungen zustellen, wollte die Firmen vergrößern. Unter anderem hatte er es auf Inuyashas Posten abgesehen und drängte auf eine baldige Hochzeit. Dann starb Ayumis Vater und kurze Zeit später der Hanyou. Meine Aufgabe war es, die Erbschaftsangelegenheiten abzuwickeln, wobei ich auf Ungereimtheiten stieß. Private Gelder fehlten, Papiere befanden sich nicht dort, wo sie sein sollten und einige Transaktionen ergaben keinen Sinn. Erst viel später fand ich heraus, Inuyasha hatte sein Konto leer geräumt, weil er ein Haus kaufen wollte. Die Anzahlung sollte wohl in bar erfolgen und er hatte nur vergessen, mir die Papiere zur Prüfung vorzulegen. In der Zwischenzeit wahrte Fukita Ayumis Interessen, damit die beiden Firmen nicht Bankrott gingen. Als dann noch Kagomes Unfall passierte, sie sich außerdem von uns distanzierte, war meine Verlobte emotional nicht mehr in der Lage sich in die Materie einzuarbeiten. Fukita nahm das zum Anlass den schwächeren Zweig der Handelsfirma zu verkaufen und überredete sie dazu. Ich vermutete, er wollte bei den Akimotos Karriere machen, rechnete sich große Chance aus und bestand deshalb auf seinen Posten. Zeitgleich war er weiterhin bestrebt, mit Ayumi die Ehe einzugehen. Doch sie zog sich immer mehr von ihm zurück und flüchtete in meine Arme. Als sie eines Tages völlig aufgelöst, mit einem blauen Auge vor meiner Tür stand, habe ich sie bedrängt die Verlobung zu lösen, doch das hatte sie bereits getan. Dann war der Verkauf abgeschlossen und ich übernahm die Geschäftsführung des Hauptsitzes. Sobald ich mich, dank vieler sehr fähiger Mitarbeiter, eingearbeitet hatte, wollte ich die Erbschaftsangelegenheiten zu Ende bringen. Leider war Kagome verschwunden, denn sie wusste nicht, das die Wohnung uns, den Kitamuras gehörte, und nicht Teil des Verkaufes gewesen war." "Mir gegenüber erwähnte Kagome, sie wollte alles hinter sich lassen, was sie an ihren Gemahl erinnerte", teilte der Dämon mit und wies auf etwas hin: "Es gibt Detektive. Wie schwer ist es, in der heutigen Zeit eine junge Frau mit einem dämonischen Abkömmling zu finden." "Schwer genug, vermutlich. Zumindest hat das unser Detektiv behauptet", erklärte Riku und wurde gefragt: "Kann ich mit ihm sprechen?", denn Taro hegte einen Verdacht. Daraufhin stand der Anwalt auf, ging zur Tür und forderte die Sekretärin auf: "Wenn Shigeru im Haus ist, will ich ihn sofort hier sehen und er soll Kagome Higurashis Akte mitbringen." Während sie auf den Mann warteten, forderte der Herr der Hunde eine weitere Information: "Ich nehme an, deine Familie ist eng mit den Kitamura verbunden?" Riku nickte und wurde genauer: "Meine Vorfahren sagten sich von dem ehrlosen Zweig der Komatugawas los und dienten Jiros neuer Familie, den Kitamuras treu, unter anderem als Berater, Vertraute und inzwischen seit drei Generationen als Anwälte." Dann klopfte es und ein Mann trat ein, groß gewachsen und für einen Japaner ungewöhnlich breitschultrig. Er benahm sich höflich, grüßte und verbarg seine Überraschung, den Gast betreffend, gut. Nachdem er die Akte übergeben hatte, blieb er abwartend stehen. Riku reichte den Hefter an Inu no Taisho weiter, da er den Inhalt kannte. Dann wandte er sich an den Ermittler und wollte wissen: "Du hast keine neuen Erkenntnisse, was den Aufenthaltsort der Witwe angeht?" Nach einem Blick auf den Dämon, wobei kurz in Shigerus Augen Unsicherheit aufflackerte, äußerte er: "Nein." Daraufhin wollte Ayumis Verlobter etwas erwidern, doch ein Zeichen von Taro ließ ihn schweigen. Dieser bat leise: "Du erlaubst?", erhielt ein Nicken und daher wandte sich der Herr der Hunde direkt an den Detektiv. Obwohl es nur ein Verdacht war, der bei ihm keimte, sprach er ihn aus: "Wie gut bist du mit Fukita Morishita befreundet?" Diesmal hatte sich Shigeru nicht im Zaum halten können, denn er zuckte sichtbar zusammen. "Dachte ich mir es", schlussfolgerte Taro. Riku ahnte sofort, was den Silberweißhaarigen in den Sinn gekommen war, zog seine eigenen Schlüsse: "Danke Shigeru, das genügt. Du kannst gehen. Allerdings werden sich dein Verhalten und deine Unloyalität auf deine zukünftige Arbeit auswirken." Der Angestellte hatte vor sich zu verteidigen, seine Handlungen zu rechtfertigen. Sicher hätte er es getan, wenn er mit seinem Vorgesetzten allein gewesen wäre. Doch Inu no Taishos Anwesenheit ließ ihn frösteln und der Blick, mit dem er bedacht wurde, gefiel ihm überhaupt nicht. Weshalb zeigte der Hund Interesse an dieser jungen Frau oder hatte es etwas mit Inuyasha zu tun. Soviel er mitbekommen hatte, war dieser ein Halbdämon. Gab es da eine Verbindung? Wahrscheinlich. Jetzt wollte er nicht länger darüber nachgrübeln. Am besten er begann noch heute sich einen neue Anstellung zu suchen. So ging er zurück in seinen eigenen Raum, schrieb eine Kündigung und holte aus seinem Tresor Papiere. Die Dokumente hinterlegte er beim Empfang, bevor er das Gebäude verließ. Früher war er tatsächlich mit dem ehemaligen Geschäftsführer befreundet gewesen und hatte seiner Bitte entsprochen, über Kagomes Aufenthaltsort zu schweigen. Doch inzwischen war er misstrauisch geworden, hatte gegen Fukita ermittelt und einige Dinge ausgegraben. Um sich nun selbst zu schützen, wollte er diese Unterlagen nutzen. In der Zwischenzeit ging das Gespräch im Büro des derzeitigen Geschäftsführer weiter. Riku fragte einfach: "Ihr scheint mehr zu wissen, als ich." "Unter anderem kam ich deswegen her. Ich lernte die Witwe meines Sohnes kennen. Sie hat Schulden und ist völlig verzweifelt. Um die anfallenden Rechnungen zu begleichen, die während ihres Krankenhausaufenthaltes angefallen waren, musste sie einen Kredit aufnehmen", offenbarte Taro den Grund seines Erscheinen. Auf dem Gesicht des Anwalts zeigten sich deutlich Zweifel. Allerdings wagte er es nicht, den Herrn der Hunde zu kritisieren. Kniff nur seine Lippen kurz zusammen, bevor er auf das Unausgesprochene einging: "Daher nahmt ihr an, wir, die Kitamuras, haben etwas damit zu tun. Doch diesbezüglich irrt ihr euch. Die Krankenhausrechnungen sind vollständig von uns beglichen worden und die Wohnung war mietfrei. Soviel ich weiß, hat euer Sohn Kagomes Gehalt nach der Übernahme weiterbezahlt. Das war Teil der Abmachung, auf die ich bestanden habe. Dafür gibt es Belege. Fukita hat ..." Riku stoppte und murmelte: "Fukita. Soll er wirklich ... ", er sträubte sich noch, die Wahrheit einzugestehen. Komisch nur, weil alles zu seinem ehemaligen Konkurrenten um Ayumis Gunst führte. Da Taro schwieg, brachte er ein weiteres Argument vor, was den Verdacht erhärtete. "Bis vor Kurzen nahm ich an, Kagome hat sich mit dem Geld, was für die Anzahlung des Hauses gedacht war, eine neue Existenz aufgebaut. Doch nun vermutete ich eher Fukita hat es aus dem Tresor genommen, bevor ich Inuyashas Büro ausgeräumt habe." "Dieser Morishita ging offenbar sehr geschickt vor. Kagome wird sicherlich einiges zur Aufklärung beitragen können", ließ Inu no Taisho verlauten, holte sich einen Stift und schrieb die Adresse der jungen Frau sowie die ihrer Freundin auf. Er gab sie dem Anwalt und stellte eine Bedingung. Riku sollte die Sache von sich aus regeln und ihn mit keinem Wort erwähnen. Später hatte er noch eine Frage: "Bevor Inuyasha starb, gab es vermutlich nie Anhaltspunkte, das Fukita zu so einem Verhalten neigt." "Nein, obwohl euer Sohn darüber nachdachte, ihn zu entlassen", plötzlich berichtigte sich Riku selbst: "Doch es gab eine Sache. Eine Unterschlagung. Allerdings beging der Verdächtigte Selbstmord, bevor er überführt werden konnte. Man fand einen Großteil der Summe bei ihm und sein schriftliches Geständnis. Daher wurde nie näher nachgeforscht. Kagome war die Einzige, die damals von der Unschuld des Mannes überzeugt war und immer behauptete, dass der Dieb unmöglich eine so große Summe allein unterschlagen haben konnte." "Wenn Fukita damit zu tun hatte, er die junge Frau beseitigen wollte, steckt er womöglich hinter dem Unfall. Dann bringt er sie noch finanziell in eine Zwangslage und schädigt ihren Ruf", schlussfolgerte Inu no Taisho und berichtet von dem Vorfall, bei ihm, im Hotel und weitere Details, die er inzwischen wusste. Immer mehr zeichnete sich ein Bild ab, das Fukita in keinem guten Licht dastehen ließ. Später kamen sie auf die Unterschrift auf der Vollmacht zu sprechen und Riku zweifelte nun, ob Kagome diese bewusst geleistet hatte. Daher konnte nur die Witwe Aufklärung bringen. Taro versprach im Anschluss, dass er seinen Sohn bitten würde, die Unterlagen der Handelsfirma durch fähige Mitarbeiter genau prüfen zu lassen. Vielleicht gab es noch mehr Ungereimtheiten und sie konnten Einiges aufklären. Nach dem Gehörten dachte der junge Mann kurz nach. Etwas beschäftigte ihn, vermutlich sprach da der Anwalt in ihm. "Falls Kagome diese Unterschrift nie freiwillig gab, ist es ihr Recht den Verkauf anzufechten. Wenn sie es tut, wie wird euer Sohn reagieren." Der Hundedämon wandte seinen Kopf dem Fenster zu, da er im ersten Moment keine Antwort hatte. Normalerweise hielt er sich aus Sesshomarus Angelegenheiten heraus. Doch hier ging es um mehr. Schon allein das Verhalten des Geschäftsführers konnte man beinahe kriminell nennen. Als Angestellter seines Sohnes fiel das Ganze am Ende auf das Ansehen der Firma zurück und somit auf die Familie Akimoto. Dem konnte er nun entgegen wirken und bestimmt akzeptierte Sesshomaru seine Entscheidung vorbehaltlos. Außerdem befand er, konnte es man als angemessene Strafe abtun. Zwar konnte er Inuyashas Leben nicht mit Geld abwägen und es würde Sesshomaru nicht einmal finanziell viel ausmachen. Dennoch ist es eine symbolische Geste, um das falsche Verhalten seines Sohnes zu bestrafen und dieser würde den Zweck dahinter genau verstehen. Daher begann er: "Mein Sohn könnte es auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lassen. Doch auf meine Bitte hin wird er davon absehen. Solange kein Verdacht auf Fukita gefallen ist, hätte Sesshomaru keine Veranlassung gehabt, meine Meinung in Betracht zu ziehen. Doch unter diesen Umständen ist der Verkauf nicht mehr ehrenhaft abgelaufen. Deswegen schlage ich Folgendes vor. Die Handelsfirma geht an die Kitamura zurück und die geleisteten Zahlungen werden als Investitionen betrachtet, somit erhält mein Sohn einen 40-prozentigen Anteil und die restlichen 60 Prozent, damit die Mehrheit verbleibt in den Händen der beiden Kitamura Erbinnen, jeweils zur Hälfte bei Aimi und Ayumi." "Oyakata-sama, ich weiß nicht", begann Riku und wollte seine Einwände vorbringen, da er dieses großzügige Angebot nicht annehmen konnte, wurde allerdings unterbrochen. "Es hat schon seine Richtigkeit", sagte Taro mit Bestimmtheit und duldete keinen Widerspruch. "Die Gelder sind doch noch vorhanden?" Der Anwalt nickte: "Natürlich. Sie werden treuhänderisch von mir persönlich verwaltet und waren als Absicherung für meine Verlobte und Kagomes Tochter gedacht." Taro hatte, während des Gespräch, stets auf Rikus Gesten geachtete, jedoch nicht auffällig. Das Verhalten des jungen Mannes war aufrichtig und so zweifelte er nicht daran. "Dann bleiben sie das auch. Die Firma betreffend wird sich unser Anwalt mit dir in Verbindung setzen." "Nicht mit mir", wagte Riku zu widersprechen, erhob sich und ging zu seinem Schreibtisch. Dort nahm er eine Visitenkarte weg und reichte sie den Dämon. "Inzwischen kümmert sich mein jüngerer Bruder um die rechtlichen Belange. Er ist vertrauenswürdig." Inu no Taisho steckte die Karte ein und erhob sich ebenfalls, da er die Absicht hatte zu gehen. Er versprach noch: "Bevor wir den Vertrag abändern, wird mein Sohn seine jetzige Stellung nutzen, um etwas lange Überfälliges zu tun. Fukita Morishita wird von seinem Posten entfernt. Er hat genug Schaden angerichtet." "Meiner Verlobten wird das sicherlich gefallen. Sie sinnt schon eine Weile auf eine kleine Revanche", murmelte der Anwalt und bekam die Erlaubnis ihr den einen Teil zu berichten. Nun da die meisten Dinge besprochen worden waren, wollte sich der Herr der Hunde verabschieden, zögerte dann doch noch und bat erneu darum niemandem von dem Treffen, insbesondere Kagome, zu erzählen. Dennoch hatte er ein weiteres Anliegen. "Aimi ist eine Kitamura und dieses Recht werde ich ihr nicht streitig machen. Was Kagome betrifft, um sie möchte ich werben und hoffe sie willigt eines Tages ein, meine Gefährtin zu werden." Riku legte seinen Kopf etwas schief, blickte zu seinem Schreibtisch hinüber und versuchte sich auszumalen, ob der Dämon Chancen bei der Witwe hatte. Leider konnte er die zukünftige Reaktion von Kagome nicht abschätzen, ließ aber verlauten: "Den Segen des Kitamura Clans habt ihr. Ayumi wird mir sicherlich nicht widersprechen, sondern sich für Aimis Mutter freuen." Dann holte er ein Foto, zeigte es dem Hundedämon und erklärte: "Diese Aufnahme ist von unserem letzten Familientreffen. Ich würde euch bitten es Kagome zu geben, doch da wir unser Treffen noch geheim halten wollen, werde ich es selbst übernehmen. Ich suche sie alsbald auf um alle relevanten Dinge zu klären." Neugierig betrachtete Taro das Bild wurde jedoch erneut enttäuscht. Zwar befand sich die damals zweijährige Aimi mit auf dem Foto, allerdings versteckte sie ihr Gesicht an der Schulter ihres Vaters. Die Erklärung bekam er sofort, nachdem er kurz mit einem seiner Finger über das Bildnis der Kleinen fuhr. "Es gibt noch mehr Fotos von der Familie. Leider mochte das Kind keine Blitze und versteckte ihr Gesicht jedes Mal." "Bald lerne ich sie persönlich kennen", verhieß Inu no Taisho mit Zuversicht. Diesbezüglich hatte er schon eine Idee und wollte sie der Witwe seines Sohnes unterbreiten. Bestimmt würde sie nicht ablehnen. Da es nun offenbar keine weiteren Dinge zu klären gab, verabschiedete sich Taro. Riku brachte ihn noch hinaus bis zum Empfang und blieb erstaunt stehen. Bei Taros Anblick erhob sich dort eine junge Frau, edel mit einem kostbaren Kimono bekleidet und verbeugte sich. Zwar hatte er soeben ihr Foto gesehen, doch ihr echter Anblick ließ zum Teil die Vergangenheit aufleben, denn es gab eine leichte Ähnlichkeit zu ihrer Vorfahrin Izayoi, nicht nur im Aussehen, sondern auch in ihren Gesten. "Ayumi, wartest du schon lange?", wollte der Anwalt wissen und nahm sie kurz in die Arme. Die junge Japanerin nickte und erklärte: "Du wolltest nicht gestört werden." "Mein Gespräch war wichtig und jetzt wissen wir, wo Kagome abgeblieben ist. Außerdem erwiesen sich Inuyashas Vermutungen, seinen Vater betreffend, als wahr", erklärte er und zauberte ein Lächeln auf das Gesicht von Ayumi. Sie flüsterte Riku etwas zu und nur leicht veränderten sich die Pupillen des Anwalts. Nach kurzem Zögern nickte er und wandte sich noch einmal an den Dämon: "Darf ich euch und euer Familie für den übernächsten Monat eine Einladung schicken?", und erläuterte den Grund: "Zu unserer Hochzeit." "Gern", stimmte der Herr der Hunde zu. Mit einem letzten Blick auf Ayumi, ohne ein Wort an sie zu richten, ging Taro zum Ausgang. Kapitel 10 - Unterredungen und Pläne Kagome, noch mitten im Umzug, bekommt unerwarteten Besuch und ein Angebot Kapitel 10: Unterredungen und Pläne ----------------------------------- Kapitel 10 - Unterredungen und Pläne Inu no Taisho musste Shiro keinen Befehl erteilen, denn der Leibwächter eilte sofort an seine Seite und hielt ihm die Tür auf. Erst im Fahrstuhl wagte dieser zu fragen: "Ich nehme an, dieses Gespräch verlief zu eurer Zufriedenheit?" Der Angesprochene musterte kurz seinen Untergebenen, bestätigt mit einem Nicken und wurde genauer: "Deine Vermutung Kagome betreffend scheint richtig zu sein. Fukita Morishita hat allen Grund ihren Ruf zu schädigen. Für mich gibt es keinen Zweifel mehr, dass er hinter dem Unfall steckt. Damit sind deine Ermittlungen abgeschlossen. Von nun an wird sich Sesshomaru um alles Weitere kümmern." Der treue Soldat wollte schon einen Einwand vorbringen, denn nur zu gern hätte er persönlich agiert, wobei ihm einen kurzen Moment lang, ein mittelalterliches Verhör vorschwebte. Doch rechtzeitig erinnerte er sich an die Verträge mit den Menschen. Außerdem vertraute er seinem Herrn und dessen Sohn. Der Geschäftsführer würde nicht ungeschoren davon kommen. Während sie in der Tiefgarage zum Wagen gingen, ließ Shiro noch eine Bemerkung fallen: "Ayumi Kitamura weist eine erstaunliche Ähnlichkeit zu eurer früheren Gefährtin auf." Taro warf ihm einen Blick zu und erinnerte sich, das bei der Unterzeichnung des Vertrages, bei diesem offiziellen Anlass, der junge Dämon an seiner Seite weilte und er, im Zuge dessen, auf Izayoi traf. So reagierte er darauf: "Wie vermutlich alle weiblichen Wesen der Kitamuras. Sie ist Izayois Nachfahrin." "Ich verstehe", murmelte der Leibwächter und startete den Wagen, sobald er das neue Ziel genannt bekam. Sehr zu seiner Freude erfuhr er noch ein paar Details von seinem Herrn. Wenig später waren sie am Friedhof angekommen. Hier erbat sich der Herr der Hunde einen persönlichen Moment, sodass Shiro beim Wagen zurückblieb. Langsam schlenderte Taro zwischen den Gräbern entlang und suchte die Stelle, wo die Überreste seines Sohnes zur letzten Ruhe gebettet worden waren. In einem etwas abgelegen Teil des Friedhofes, dort wo hauptsächlich ältere Grabdenkmäler zu finden waren, sichtete er Kagome. Er eilte nicht sofort zu ihr, sondern beobachtete sie. Die junge Frau nahm Wasser, schüttete es über den Stein, auf dem, auf der Vorderseite, der Name Kitamura eingraviert war, um ihn rituell zu reinigen. Danach legte sie Blumen ab und entzündete Räucherstäbchen. Eine Weile rührte sich die Witwe nicht, da sie offenbar betete. Leise näherte sich Inu no Taisho ihr und bekam mit, wie sie schluchzte. In dem Moment, als sie sich erhob, stand er hinter ihr, packte sie sanft bei den Schultern und zog sie gegen seine Brust. Kagome schmiegte sich sofort eng an ihn, drehte sich und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, murmelte seinen Namen und hauchte leise: "Danke." Eigentlich müsste er sich wundern, weil sie keinen Widerstand geleistet hatte, als er sie anfasste, doch dann vermutete er, die junge Frau stammte aus einer Familie, in der es etliche Priester und Mikos gegeben hatte, sodass sie die Fähigkeit besaß, seine dämonische Energie zu spüren und sie ihn deshalb sofort erkannte. Nach einer Weile bot er an: "Mein Wagen steht beim Eingang. Ich bringe dich nach Hause." Die Witwe ergriff seine Hand, drückte sie kurz und löste sich dann von dem Dämon. Sie warf noch einen kurzen Blick auf das Grab, bevor sie sich zum Ausgang wandte. Er folgte ihr ein wenig später, nachdem er den Stein umrundet hatte und sich die Rückseite genauer durchlas. Denn dort waren die Namen derer aufgelistet denen man hier gedachte. Den Gesuchten fand er jedoch nicht und so vermutete er, es gab noch einen weiteren Gedenkstein, dort wo die Kitamuras früher lebten. Leider hatte er versäumt Riku danach zu fragen, nahm sich jedoch vor, es nachzuholen. Dann schloss er zu Kagome auf und gemeinsam erreichten sie das Auto. Den ganzen Weg über, bis zur Wohnung von Yuri, dachte der Dämon an seinen Sohn und das sich sein Todestag nun das dritte Mal jährte. Er konnte nicht annähernd nachvollziehen, was in der jungen Frau gerade vorging, da sie ihre Gefühle ihm gegenüber gut verbarg. Zwischen ihnen beiden wurde kein Wort gewechselt, was nicht nötig war. Die Nähe des jeweilig anderen genügte, um die Trauer leichter zu ertragen. Als sie dann an ihrem Ziel ankamen, stieg Inu no Taisho zwar mit aus, half Kagome dabei, beschloss jedoch im Stillen, seinen Wunsch ihr erst am nächsten Tag nahe zu bringen. Da sie ihn nicht bat zu bleiben, verabschiedete er sich von ihr, versprach aber am kommenden Tag wiederzukommen. Obwohl sie gleich ins Haus gegangen war, blieb sie hinter der Tür stehen, wandte sich um und sah dem davonfahrenden Wagen nach. Zwar trauerte sie um ihren Mann, doch der Wunsch in Taros Armen zu liegen, dadurch Geborgenheit zu erfahren, manifestierte sich immer mehr in ihr. Gern hätte sie sich mehr Zuneigung von dem Dämon gewünscht, wusste allerdings, der Moment war gerade falsch. So vertraute sie auf das Wiedersehen und hoffte ihre langsam aufkeimende Liebe hatte eine Chance. Kagome seufzte: "Ach Inuyasha", und stieg die Treppen empor. Oben in der Wohnung angekommen, telefonierte sie mit ihrer Mutter Iku, sprach in diesem Zusammenhang kurz mit ihrer Tochter, bevor sie einen Wäschekarton auspackte und sortierte. Nichts von Kagomes heimlichen Sehnsüchten ahnend, ließ sich Inu no Taisho zum Familienanwesen fahren. Hier verbrachte er die nächsten Stunden mit seinen beiden Enkeln und unterhielt sich mit seiner Schwiegertochter Kaori. Sobald Sesshomaru nach Hause kam, zog er sich mit seinem Sohn in das Arbeitszimmer zurück, da er einige Anweisungen an seinen Erstgeborenen hatte. Etwa eine Stunde nachdem Kagome den Friedhof verlassen hatte, erschienen an Inuyashas Grab zwei weitere Personen. Ayumi blieb vor dem Familiengedenkstein stehen und betrachtete die Blumen. Riku hatte seinen Arm um seine Verlobte gelegt, hielt sie zärtlich fest. Daher hörte er ihre leise Frage. "Ob Kagome bereits hier war?" "Bestimmt", mutmaßte der Kitamura Geschäftsführer. "Sie hat nie einen Jahrestag versäumt." Während sich die junge Frau bückte, ihre eigenen Blumen verteilte, wollte sie wissen: "Wann suchst du sie auf?" "Morgen", antwortete ihr Verlobter. "Heute wäre es unangebracht." "Bring sie bitte zurück" Ich vermisse die Beiden", murmelte die junge Frau leise. Riku verstand, was sie damit meinte. Kagome war für Ayumi wie eine ältere Schwester und eine Vertraute gewesen. Dieses enge Verhältnis verloren zu haben, belastete seine Verlobte. Jetzt wo sie praktisch niemand mehr an Familie hatte, fühlte sie sich einsam, obwohl er sein Bestes tat, um ihr Behaglichkeit zu bieten. Dennoch konnte er weder Kagome noch Aimi ersetzen. Er versprach ihr, den Wunsch zu erfüllen, mahnte jedoch an, dass es allein Kagomes Entscheidung war. Danach hielten sie sich nicht länger auf dem Friedhof auf, sondern fuhren nach Hause. Am Tag darauf erschien Taro wieder vor Yuris Wohnungstür. Die Krankenschwester öffnete, ließ den Dämon ein und zog sich dann mit Shiro in einen Raum zurück, während Kagome Taro in den Wohnbereich führte. Hier ließen sie sich am Boden auf den weichen Kissen nieder und sie servierte ihm Tee. Inu no Taisho benutzte seine Sinne, um herauszufinden, wer noch anwesend war, doch er wurde enttäuscht. Deswegen fragte er einfach: "Deine Tochter leistet uns keine Gesellschaft?" "Nein", antwortete Kagome. "Sie ist mit meiner Mutter Iku verreist. Durch den Umzug hatte ich wenig Zeit und ich wollte Yuri Freizeit mit Shiro gönnen." "Verstehe", gab der Silberweißhaarige an, ohne seine Enttäuschung äußerlich zu zeigen. Ihre Gründe waren einleuchtend, dennoch gab es da eine leise Stimme die ihm einflüsterte, Kagome hielt ihre Tochter absichtlich von ihm fern. Jetzt gab er sich mit der Antwort zufrieden, stelle jedoch eine andere Frage: "Dein Umzug geht reibungslos vonstatten?" "Der Vermieter hat merkwürdigerweise eingewilligt, meinen Vertrag aufzuheben. Da fällt mir ein ...", und erhob sich. Die Witwe eilte in den Flur und kam wenig später mit Geld zurück, gab es Taro und sagte: "Danke für eure Hilfe. Dadurch, dass ich die Kaution zurückbekommen habe, kann ich euch die Summe bereits jetzt erstatten." Der Dämon nahm es kommentarlos entgegen, denn er wollte Kagome nicht mit einem Einwand beschämen. Außerdem berichtete die junge Frau bereits weiter: "Shiro ist uns eine große Hilfe. Er hat mir sogar angeboten, die nicht verwendeten Möbel vorübergehend in seinem Haus unterzustellen. Es hat mehr Räume als er benötigt. Das finde ich sehr großzügig." Mit einem leichten Schmunzeln stimmte Taro zu: "Das ist es in der Tat. Kann ich davon ausgehen, dass du demnächst wieder über mehr Freizeit verfügst?" Nicht ahnend, worauf ihr Gast hinauswollte, nickte sie und möchte wissen: "Darf ich fragen weshalb?" "Natürlich", begann der Herr der Hunde und wurde genauer: "Gelegentlich besuche ich den Tiergarten. Zum einem, um dort zu lustwandeln, die Ruhe zu genießen und zum anderen stelle ich sicher, das nicht versehentlich junge Dämonen in ihrer wahren Gestalt eingefangen worden sind. Viele Menschen erkennen oft  nicht den Unterschied." "Ist es denn schon passiert?", hakte Kagome nach und das Bild eines kleinen rotbraunen Fuchsdämon mit grünen Augen manifestierte sich in ihren Gedanken, wie er unruhig in seinem Käfig auf und ab ging. "Leider mehr als einmal", bestätigte der Hotelbesitzer ohne Beispiele zu nennen. "Da Kinder Tiere mögen, dachte ich, wir könnten, zusammen mit Aimi, in den Zoo gehen." "Meine Tochter liebt den Zoo", erfüllte die Witwe zum Teil die Hoffnung des Dämons und bot an: "Gern begleite ich euch und das nächste Mal nehmen wir Aimi mit." "Dann hätten wir das geklärt", sagte Inu no Taisho und wollte die Unterhaltung auf etwas anderes lenken, doch ein Klingeln an der Tür unterbrach ihr Gespräch. Kagome öffnete und wurde überrascht. Durch ihren erstaunten Ausruf wusste der Dämon, wer der neue Gast war. "Itoe-sama", entfuhr es der jungen Frau und sie verbeugte sich höflich. Der Kitamura Geschäftsführer erwiderte die Geste und bat: "Da ich so gut wie zur Familie gehöre, nenne mich bitte Riku!" Dann wurde er ernster: "Du hast Ayumi sehr enttäuscht. Sie nimmt es dir übel, weil du einfach aus unserem Leben verschwunden bist." Die schwarzhaarige Frau senkte ihre Augen und wollte zu einer Entgegnung ansetzen, doch ihr fehlten die Worte. Sie konnte nicht einfach über ihre Beweggründe sprechen, genauso wenig wie über ihre Gefühle. Zwar mochte sie den Anwalt, ebenso wie Inuyashas Cousine, dennoch fiel es ihr schwer. "Es tut mir leid", flüsterte sie eine Entschuldigung und meinte es ernst. "Ich weiß. Du hattest deine Gründe", nahm Riku sie an. "Zum Glück gibt es fähige Detektive und der Hausverwalter deiner alten Wohnung war so freundlich mir deine neue Adresse mitzuteilen. Wir beide haben viel zu besprechen unter anderem, was Inuyashas Vermögen angeht." Kagomes Augen wurde etwas größer. "Inuyasha?", mehr brachte sie nicht heraus, denn der Anwalt rügte: "Sein Vermögen, dein Erbe oder hast du geglaubt, er lässt dich und seine Tochter mittellos zurück." Unsicher hob die Witwe ihre Hand, streifte eine Strähne ihres Haares zurück, schaute Ayumis Verlobten zweifelnd an. Sie erinnerte sich an die Worte ihres Mannes, kurz bevor er starb. Er hatte so etwas Ähnliches gesagt und es war ihm wichtig, das sie es noch erfuhr. Bei der Erinnerung wurde ihr ganz flau im Magen, doch sie riss sich zusammen und folgte dem Gedankengang weiter. Hätte sie nicht mit Inuyashas Familie gebrochen, würde es ihr finanziell wesentlich besser gehen. Allerdings gab es noch eine Kleinigkeit. Jemand der ihr das Gegenteil erzählte. "Fukita hat doch gesagt ...", mehr brachte sie nicht hervor. "Fukita ist Geschichte", unterbrach Riku sie barsch und zeigte damit deutlich, wie wütend er auf Ayumis ehemaligen Verlobten war. "Er wird für einige Dingen geradestehen müssen." Kagome sah den Anwalt erstaunt an und entschuldigte sich dann für ihre Unhöflichkeit und bat ihn herein. Im Wohnbereich erhob sich Taro, der jedes Wort, was im Flur gesprochen worden war, verstanden hatte. Er begrüßte den Neuankömmling formell und wandte sich an die junge Frau: "Wir beide treffen uns morgen. Wie ich sehe, hast du dringendere Angelegenheiten zu klären." "Nach dem Mittagessen, gegen Zwei Uhr, sobald ich Yuri von der Klinik abgeholt habe und einkaufen war, können wir unseren Ausflug unternehmen", stimmte sie zu. Der Dämon wollte sich verabschieden doch Riku bat: "Akimoto-sama bitte bleibt noch einen Moment. Ich habe eine Frage an Kagome und die Antwort ist sicherlich relevant für euren Sohn." Inu no Taisho nickte und nahm eine abwartende Haltung an. Währenddessen entnahm Riku seinem Aktenkoffer die Vollmacht und reichte sie der Witwe mit der Bitte um Erklärung. Kagome starrte ihre Unterschrift an und konnte nicht fassen, dass sie so etwas jemals unterschrieb. Das fasste sie in Worte: "Das ist meine Unterschrift, doch ich sehe diese Vollmacht zum ersten Mal." Sie bekam nicht mit, wie Taro kurz einen Blick mit dem Kitamura Geschäftsführer wechselte. Also stimmte die Vermutung. Doch wie hatte es Fukita geschafft, sie so zu hintergehen. Diese Frage musste geklärt werden. Darüber grübelte die Witwe nach, als sie unerwartet Hilfe von einer anderen Seite bekam. Aufgrund seines guten Gehörs schloss Shiro aus den Worten seines Herrn, das er zu gehen wünschte. Deswegen verabschiedete er sich von der Krankenschwester und betrat danach zusammen mit ihr den Wohnbereich. Es war Yuri die sich an etwas erinnerte, obwohl es bereits einige Jahre zurücklag. "Während deines Krankenhausaufenthaltes gab es da nicht einen Vorfall? An dem Tag, als ich dir gerade das Essen brachte, wir uns noch einen Moment unterhielten, tauchte doch dieser Morishita auf und warf mich praktisch sehr unhöflich aus dem Raum. Wollte er nicht ein paar Unterschriften von dir?" "Stimmt", gab Kagome zu und versuchte sich an die Einzelheiten zu erinnern. Danach berichtete sie Details: "Ich stand an diesem Tag unter starken Schmerzmitteln und fühlte mich unwohl. Da tauchte dieser Kerl auf und ich sollte ihm die Papiere unterschreiben. Es handelte sich dabei um die Änderung des Mietvertrages von meinem Mann auf mich. Des weiteren ging es um die Verlängerung und Abänderung meines Arbeitsvertrages. Da er mich nicht entlassen wollte, bot er mir an, mich als Sekretärin weiterzubeschäftigen. Es waren eine Menge Papiere und ich wollte sie mir eigentlich in Ruhe durchlesen. Doch Fukita bat mich, sofort zu unterschreiben. Einige Wochen später nach dem Verkauf legte er mir weitere Papiere, unter anderem einen neuen Arbeitsvertrag, vor, die ich ebenso wenig prüfen durfte. Akimoto-sama hatte wohl um eine rasche Erledigung gedrängt. Nach der langen Zeit kann ich nicht mehr nachvollziehen, was ich da alles unterschrieben habe." "Das genügt bereits Kagome. Die Vollmacht überreichte er mir kurz nach deinem Unfall. Schon weil du unter Medikamenteneinfluss standest, ist sie anfechtbar", erklärte Riku und warf einen Blick zu dem Dämon. Dieser reagierte darauf: "Mein Sohn wird sicherlich die notwendigen Maßnahmen treffen", und verabschiedete sich diesmal wirklich. In der Wohnung ging das Gespräch weiter, doch Inu no Taisho hörte nicht länger zu. Mit gleichmäßigen Schritten ging er zur Treppe. Erst dort blieb er stehen, schaute seinen Leibwächter mit einem ernsten Blick an. "Du stellst den Frauen dein Haus als Lager zur Verfügung. Hast du darüber nachgedacht, dass es nicht besser ist, sie ziehen gleich dort ein?" Shiro reagierte nicht sofort, sondern grübelte nach. War sein Verhältnis schon soweit gediehen, das er Yuri in seiner Nähe haben wollte? Anderseits verbrachte er sowieso kaum Zeit dort, sondern blieb ständig an der Seite seines Herrn. Dieser machte dementsprechend eine ähnliche Bemerkung. "Da du dich dort kaum aufhältst, kannst du es ihnen beiden zur Miete anbieten. Daraus ziehst du vielerlei Nutzen. So wird das Anwesen gepflegt und du sparst dir einen teuren Reinigungsdienst oder den Gärtner. Kagome hat mir neulich verraten, sie wünschte sich schon immer ein Haus mit einem großen Garten. Später, wenn du bereit bist, den nächsten Schritt zu gehen, müsst ihr nicht erneut einen Umzug bewerkstelligen." Die Argumente fielen bei dem jüngeren Dämon auf fruchtbaren Boden. Dennoch zögerte er. Es gab da noch einen Punkt. Die Witwe. Welche Pläne hatte Inu no Taisho? Sicher würde er das nicht offenbaren. Trotzdem wagte Shiro zu fragen: "Eine Hälfte des Hauses gehört euch. Würdet ihr es dann ebenso nutzen?" "Mit Kagome an meiner Seite. Ja. Das setzt voraus, den beiden Frauen gegenüber spielen wir mit offenen Karten. Diesbezüglich werde ich in den nächsten Tagen etwas unternehmen", ließ der silberweißhaarige Dämon verlauten. Dann ging er die Treppen hinunter und sprach ein weiteres Anliegen aus, das ihn beschäftigte: "Wird es nicht Zeit der jungen Frau zu offenbaren, das es deinen Escortservice gar nicht gibt." Shiro schluckte und wagte nicht seinen Herrn anzusehen. Er fragte sich, war das nun eine Frage oder eine Anweisung gewesen. Wie er den älteren Dämon kannte, wohl beides und daher erklärte er seine Motive: "Kagome war verzweifelt. Bevor sie an den Falschen geriet ... Doch Taro unterbrach ihn: "Ich weiß und nur deshalb habe ich es geduldet. Beide Geschäftsmänner sind absolut seriös und würden es nie wagen sich einer Frau aufzuzwingen." "Sobald sich die Gelegenheit ergibt", versprach der Jüngere und Inu no Taisho nickte zufrieden. Taro kehrte in das Hotel zurück und begab sich in seine Räume. Doch er konnte keine Ruhe finden, denn die Vergangenheit beschäftigte ihn weiterhin. Ein Besuch in der Bar, in seinem üblichen Nischenplatz, konnte ihn ebenso wenig zufriedenstellen. Daher erhob er sich nach einer Weile, ging hinaus ins Freie. Doch selbst hier wurde er ständig gestört. Gäste, die die laue Nacht nutzten und noch ein wenig spazierten, gerieten ständig in sein Blickfeld, sodass er sich wünschte, an einem einsamen Ort zu sein, um da seinen Gedanken nachhängen zu können. Daraus resultierend keimte in ihm eine Idee. Er erinnerte sich an frühere Zeiten, den weitläufigen Wäldern und an die hohen Berge im Westen und somit entstand der Wunsch, seine alte Heimat aufzusuchen und ein paar Tage dort zu verbringen. Die Reise wollte er nicht allein unternehmen, sondern er hatte vor Kagome zu bitten, ihn zu begleiten. Mit dem festen Willen der Witwe am nächsten Tag dieses Angebot zu unterbreiten, zog sich der Herr der Hunde zurück und ruhte bis zum Morgen. Kapitel 11 - Wer anderen eine Grube gräbt ... Fukita bekommt Besuch von seinem derzeitigen Chef Kapitel 11: Wer anderen eine Grube gräbt ... -------------------------------------------- Leider habe ich euch ein wenig warten lassen. Den Grund findet ihr in dem kleinen Jaken OS Der Hüter des Schatzes. Dafür gibt es hier zirka 1000 Wörter mehr. Kapitel 11 - Wer anderen eine Grube gräbt ... Einige Tage später stand Kagome in Shiros Haus und dachte nach, welche Möbel sie fortgeben wollte. Obwohl sie das Erbe nicht sofort ausgeben wollte, lag es in ihrem Interesse ihrer Tochter einige Annehmlichkeiten zu schenken. Viel zu lange musste Aimi auf die meisten Dinge verzichten, da sie sich dies, von ihrem wenigen Geld, nicht leisten konnte. Dennoch hatte sie nicht vor die alten Sachen auf den Müll zu schmeißen, denn es gab Menschen, denen es wesentlich schlechter ging als ihr. Deswegen wollte sie die Sachen spenden. Während sie nun hier stand, schweiften ihre Gedanken ab. Immer noch war sie überwältigt von den neuen Entwicklungen und konnte es kaum fassen, wie hinterhältig Fukita Morishita sie behandelt hatte. Doch auch Inuyashas Cousine hatte unter dem ehemaligen Geschäftsführer der Kitamura Handelsfirma gelitten, wie sie nun wusste. Die beiden Frauen trafen sich am vorhergehenden Abend und sprachen sich aus, gleichzeitig erneuerten sie ihre Freundschaft. Zwar hatte sie nun wieder die Möglichkeit ihr altes Apartment zu beziehen, doch da sie damit liebevolle Erinnerungen an Inuyasha verband, entschied sie sich dagegen. Zusammen mit Yuri hatte sie in einem langen Gespräch die Gründe genau abgewägt. Wenn dann wäre sie nur mit ihrer Freundin dort eingezogen. Die Krankenschwester hätte einen kürzeren Arbeitsweg gehabt und Aimis Kindergarten war auch in der Nähe. Die Wohnung bot viel Platz und die Dachterrasse einen wunderbaren Ausblick. Außerdem gab es einen weiteren Grund, den die Frauen mit einbezogen. Wie würde sich ihre Zukunft gestalten? Sie standen beide am Anfang einer Beziehung, wussten zwar noch nicht, wo sie ihr Glück hinführen würde, doch bis dahin wollten sie zusammen in Yuris Wohnung bleiben. Kagome schüttelte die Gedanken ab, widmete sich den Möbeln, sortierte die Beschädigten aus, indem sie diese mit einem Stift markierte und dann ging sie hinaus ins Freie, wo Shiro geduldig auf sie wartete. "Es ist so ein schöner Ort, deshalb kann ich nicht verstehen, weshalb du  hier nicht wohnst?", sprach sie den Leibwächter an und vollführte eine Handbewegung, schloss damit den Garten mit ein. Der Soldat erklärte: "Weil ich mich gern in der Nähe meines Herrn aufhalte und er zieht das Hotel vor. Ursprünglich hatten wir beide andere Pläne. Oyakata-sama erwarb dieses Gebäude dort drüben, doch das dazugehörige Grundstück war ihm zu klein und er fühlte sich eingeengt. Erst später erfuhren wir, dass das gesamte Gelände früher wesentlich größer gewesen war und weil mein Haus ebenfalls zum Verkauf stand, erwarb ich es. Wir fügten die Fläche wieder zusammen, so wie sie einst war, indem wir die Zäune entfernten, sodass du nun wieder einen Garten mit zwei Gebäuden siehst. Wenn du möchtest, zeige ich dir das andere Haus!" "Gern", stimmte die junge Witwe zu und folgte dem Leibwächter, während sie in alle Richtungen spähte, damit ihr kein Detail entging. Taros Haus war im flachen, ebenerdigen, traditionellen japanischen Stil erbaut und wesentlich größer als Shiros zweigeschossiger Steinbau. Es bot mehreren Lebewesen Platz und konnte sicherlich zusätzlich noch Gäste beherbergen. Kagomes Gedanken schweiften ab und sie stellte sich vor, hier mit Taro und ihrer Tochter zu wohnen. Wenn dann Yuri gleich nebenan einzog, konnten sie sich weiterhin regelmäßig sehen. Besonders Aimi würde es gefallen, ihre Ersatzmutter in der Nähe zu haben. Doch würden sich ihre heimlichen Wünsche erfüllen? Sie seufzte und sah sich weiter um, wobei sie weiterhin über den Dämon nachdachte. Inzwischen wusste sie, er war über Dreitausend Jahre alt und daher grübelte sie, ob er mehr traditionell veranlagt war oder offen für moderne Sachen. Immerhin lebte er in einem Hotel, das im westlichen Stil erbaut worden war. Doch hier in dem alten Haus betrat sie beinahe einen Raum, der scheinbar manchmal von Taro genutzt wurde. Obwohl er jetzt aufgeräumt aussah, entdeckte sie die zusammengerollte Tatamimatte in der Ecke und männliche Kleidung. Kagome blieb einen Moment stehen und rang mit sich. Sie wurde von Neugier gepackt, würde sich gern umsehen, scheute sich dann doch in Inu no Taishos Privatsphäre einzudringen. Statt einzutreten und sich näher umzusehen, schob sie den Eingang wieder zu und widmete sich der nächsten Tür. Dabei machte sie eine Feststellung. Das Haus war sauber und fertig renoviert, doch bis auf den einen Raum waren alle leer. Ob das seinen Grund hatte? Fast schien es, als ob Taro nicht sesshaft werden wollte, oder fehlte ihm tatsächlich nur die richtige Gefährtin. Die junge Frau betrat einen weiteren Raum, den man schon fast als Anbau bezeichnen konnte und der einer Küche ähnelte. Hier verweilte sie nur kurz und ging zum Haupteingang zurück, wo der Leibwächter auf sie wartete. Spontan fragte sie ihn: "Wie stehst du eigentlich zu Yuri? Ich habe nicht das Gefühl, du bist ihr besonders nahe gekommen." Der Dämon fixierte einen Punkt im Garten an und seufzte innerlich. Eine Frage, die er selbst kaum zu beantworten vermag. "Das wüsste ich auch gern", drückte er es in Worte aus. "Sie scheint mich auf Distanz zu halten." Kagome lächelte ein wenig. Distanz, das schien ihrer Meinung nach, eher eine Eigenart der Dämonen zu sein und sie fragte sich, wie oft sie in ihrem Leben die körperliche Liebe vollzogen. Doch es ging hier nicht um sie oder Taro, sondern um den Leibwächter. Mit einem leichten Schmunzeln offenbarte sie: "Yuri mag dich. Doch da sie oft enttäuscht wurde und keine Erfahrung mit Dämonen besitzt, wird es wohl nötig sein, du machst den nächsten Schritt." "Vielleicht sollte ich das tun", äußerte Shiro nachdenklich. Was ihn dabei bewegte, behielt er für sich. Nach einem Blick auf die Uhr lenkte er ab: "Wir sollten Oyakata-sama nicht warten lassen!" "Nein, das sollten wir nicht", stimmte die junge Frau zu und dachte an den Moment, als Taro sie bat, mit ihm diese Reise zu unternehmen. Sie erklärte sich dazu bereit, weil sie hoffte, dem Dämon näherzukommen und wesentlich mehr über ihn zu erfahren. Bis jetzt war er immer ehrlich zu ihr, hatte ihr geholfen und doch gab es etwas, das Taro ihr bisher verschwieg. Außerdem versprach Inu no Taisho ihr, mehr Einzelheiten über Inuyashas Herkunft zu offenbaren. Deswegen konnte sie es kaum abwarten, bis sie mit ihm in dessen alter Heimat war. Sie warf noch einen Blick auf das Grundstück und hatte eine Art Vision oder eher ein Wunschdenken, denn sie sah ihre Tochter über den Rasen rennen mit einem fröhlichen Lachen. Kagome schüttelte den Gedanken ab und folgte Shiro. Gleich darauf erreichten sie den Wagen und fuhren zurück in die Stadt. Da Kagome schon gepackt hatte, war sie bereits fertig für die Reise. Sie zog sich nur noch um und wartete dann auf Taro. Währenddessen fuhr Shiro zum Krankenhaus, um Yuri abzuholen. Er hatte beschlossen sie zu überraschen und wollte das Wochenende mit ihr allein verbringen. Die Abwesenheit seines Herrn bot ihm die Gelegenheit dazu. Vor allem weil Kagome ihm noch einige wertvolle Tipps gegeben hatte. Die Witwe dachte gerade an die Beiden, als es klingelte und Inu no Taisho vor der Tür stand. Sie wollte ihren Koffer nehmen, doch der Dämon kam ihr zuvor. Gemeinsam liefen sie die Treppen hinab, gingen aus der Tür zum Auto. Hier wurde sie überrascht. "Da ich Shiro freigab und Kazu anderweitig beschäftigt ist, wird uns Kouga zum Flughafen bringen." Kaum überwand die Witwe ihre Überraschung, kam ihr der Wolf entgegen und reichte ihr einen Strauß Blumen. Bevor er eine Erklärung dazu liefern konnte, umarmte Kagome ihn. Danach erklärte sie ihr Handeln: "Ich habe mich nie bei dir bedankt, weil du versucht hast, Inuyashas Leben zu retten." Sichtlich verlegen warf Sesshomarus zukünftiger Schwiegersohn dem Herrn der Hunde einen Blick zu, schob die junge Frau ein Stück von sich weg und murmelte: "Es war nur nicht genug." Es irritierte Kagome ein wenig, bevor sie einen Schluss zog, da sie an eine andere Möglichkeit gar nicht dachte. "Entschuldige. Du bekommst sicher wieder Ärger mit Ayame, wenn du meinen Geruch an dir hast." "Das ist mir egal", erklärte Kouga und wurde genauer, "von ihr bin ich inzwischen geschieden. Meine jetzige Verlobte ist, dich betreffend, wesentlich offener. Du würdest sie bestimmt mögen. Die Blumen waren ihre Idee." Damit warf der Wolf erneut einen Blick in Richtung des älteren Hundedämons, wobei er sich sichtlich unwohl fühlte. Die Witwe bemerkte es diesmal und sah Taro ebenfalls an. Dieser zeigte eher einen neutralen Gesichtsausdruck, sodass niemand sagen konnte, was er von der Situation hielt. Darüber verlor er kein Wort, sondern erinnerte nur: "Wir sollten fahren, denn die Startgenehmigung ist nicht von Dauer." Deswegen stiegen sie in den Wagen und fuhren ab. Unterwegs erläuterte der Silberweißhaarige, weshalb er die Dienste des Wolfes diesmal in Anspruch nahm: "Natsuko, meine halbdämonische Enkelin, ist Kougas Verlobte. Er gehört praktisch zur Familie. Deswegen erlaube ich ihm gewisse Freiheiten, dich betreffend, solange wir noch kein Paar sind. Da ich den Wagen nicht über eine Woche am Privatflughafen stehen lassen wollte, habe ich ihn gebeten, uns hinzubringen." Es hätte ihr nichts ausgemacht ein Taxi zu nehmen, doch das verschwieg Kagome. Stattdessen dachte sie an das Gehörte. Eine Enkelin setzte voraus, dass Taro einen Sohn oder eine Tochter besaß. Hatte der Dämon nicht manchmal von seinem Sohn gesprochen? Wie er wohl sein mochte, fragte sie sich? Weshalb wanderte in ihren Gedanken plötzlich Sesshomarus Abbild? Gab es einen Zusammenhang? Goldene Augen und silberweiße Haare besaßen sie beide. Doch die dämonischen Zeichen unterschieden sich in Form und Farbe und daher folgte sie dem Gedankengang nicht länger, denn die andere Aussage beschäftigte sie kurz. 'Solange, wir kein Paar sind.' Als solches konnten sie sich nicht bezeichnen, das stimmte. Obwohl sie Zeit miteinander verbrachten und nun sogar zusammen verreisten, gab es immer noch diese unsichtbare Distanz. Vermutlich hatte Taro es an ihrem Gesichtsausdruck gesehen, wie sie nachgrübelte und er erriet ihre Gemütslage, denn er beugte sich plötzlich zu ihr, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr zu: "Ein bedauerlicher Umstand, den ich gedenke, bald zu ändern. Während unserer Reise biete sich sicher die Gelegenheit dazu." Was immer das heißen mochte, es zeigte Wirkung bei Kagome. Sie hatte auf einmal ein leichtes Kribbeln im Bauch und war etwas angespannt. Der Dämon erleichterte die Sache keineswegs, da er den restlichen Weg über ihre Hand festhielt. Doch dann erreichten sie den Flughafen und somit wurde die junge Frau abgelenkt. Da Inuyashas Witwe noch schnell eine Besorgung machte, entging ihr die nächste Szene. Beim Ausladen des Gepäcks fiel Kougas Blick auf einen länglichen Koffer. Ohne hineinsehen zu müssen, wusste er, was dieser enthielt. Leicht besorgt fragte er: "Erwartet ihr Ärger Herr? Vielleicht sollte doch ein Leibwächter ..." Taro unterbrach den Wolf: "Nein, wir reisen allein", sagte er bestimmt und öffnete die Box. Kurz betrachtete der Dämon die beiden Schwerter, strich mit seiner Klaue über Tenseigas Hülle und erläuterte: "Totosai hat sie einst getrennt. Möglicherweise kann er sie wieder zu einer Waffe zusammen schmieden. Was die Gefahr betrifft", hier unterbrach sich Taro, sah sich kurz um. Da von Kagome noch nichts zu sehen war, sprach er weiter: "Die Menschen meiden das westliche Reich noch immer. Deswegen verstecken sich etliche Abtrünnige in den Wäldern. Daher ist es nie falsch, dementsprechend bewaffnet zu sein." Damit klappte er den Deckel zu, verschloss das Behältnis und brachte es zum Flugzeug, wo im selben Moment die Witwe ankam. Kagome verabschiedete sich von dem Wolf und kurz danach saßen sie in der Maschine. Der zurückgebliebene Fahrer holte sein Handy heraus, wählte eine Nummer und bat den Angerufenen um einen Gefallen. Sein Cousin, der nordöstlich der westlichen Residenz mit seinem Clan hauste, sollte verdeckt für Inu no Taisho Schutz sorgen. Kouga wusste, auf den anderen Wolf konnte er sich verlassen. Eine Zeit lang sah er dem startenden Flugzeug nach, bevor er das Auto zurück in die Innenstadt lenkte. Sesshomaru erwartete ihn in seinem Büro. Der Wolf betrat es, als ein junger, höflich grüßender Mensch den Raum gerade verließ. "Der Kitamura Anwalt?", wollte er wissen und bekam seine Bestätigung durch ein Nicken. Mehr Worte verschwendete Taros ältester Sohn nicht, da der Wolf bereits mit den Einzelheiten vertraut war. Stattdessen reichte der Hund seinem zukünftigen Schwiegersohn die Akte mit den neuen Verträgen, damit dieser sie im Schrank ablegte. Da es ihm nicht verboten war, blätterte er in den Unterlagen und lauschte gleichzeitig dem Telefonat, welches Sesshomaru mit der Buchhaltung führte. Er bestellte zwei fähige Mitarbeiter für den nächsten Tag in sein Büro, ohne ihnen Details zu nennen. "Es geht Fukita also an den Kragen", mutmaßte Kouga, sobald sein Herr den Hörer wieder auflegte. "Du wirst mich begleiten!", bestimmte Taros Sohn und machte dem Wolf damit eine Freude. Während Kagome im mittleren Westen, erholt in ihrem Zimmer, das sie allein in dem kleinen Ryokan bewohnte, erwachte, stand ein junger Mann in seinem Haus vor dem Spiegel und begutachtete sich. Mit seinem Aussehen war er zufrieden, der teure dunkle Anzug, maßgeschneidert, kleidete ihn hervorragend. Obwohl er Japaner war, gab es doch kaum sichtbare europäische Züge an ihm, die er einer Vorfahrin zu verdanken hatte. Deshalb überragte er die meisten Japaner um einige Zentimeter und behauptete von sich, wesentlich attraktiver als der Durchschnitt zu sein. Vermutlich war das ein Grund, weshalb er sehr von sich selbst eingenommen war und glaubte, keine Frau konnte ihm widerstehen. Dennoch eine hatte ihm ärgerlicherweise getrotzt und er rächte sich auf seine Weise. Kagome war am Ende und sie schuldete ihm noch eine Menge Geld, welches er bald von ihr fordern würde. Bei dem Gedanken lächelte er, sonnte sich in seinem früheren Triumph. Allerdings meldete sich eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf, dass er vorsichtig sein sollte. Seit diesem fatalen Vorfall im Hotel wurde er öfters von diesem unguten Gefühl beherrscht. Nach einem Blick auf die Uhr, nahm er seine Aktentasche, verließ das Haus, wo im selben Moment, pünktlich wie immer, seine Limousine vorfuhr. Einige Zeit später, in seinem Büro angekommen, widmete er sich den Geschäften, führte Telefonate und rief später eine der jüngeren Mitarbeiterinnen herein, um ihr einen Brief zu diktieren. "Hochachtungsvoll", beendete Fukita das Schreiben und wartete, bis die junge Frau ihn erwartungsvoll ansah. Mit einem Lächeln drehte er seinen Stuhl etwas, rückte näher an die Sekretärin heran, welche mit einem viel zu kurzen Rock, auf seinem Schreibtisch saß. Sie unterbrach sich kurz, sah ihren Chef an und fuhr danach fort. "Fertig", sagte sie und setzte den letzten Punkt. Das genügte dem Geschäftsführer, er griff zu und entwendete der Schwarzhaarigen die Schreibutensilien, legte sie beiseite, mit den Worten. "Dann wenden wir uns dem angenehmeren Teil zu." Seine Hand berührte das Knie der Sekretärin, streifte an der Innenseite ihrer Beine nach oben und drückte sie ein wenig auseinander. Anerkennend nahm er ihre Bereitwilligkeit zur Kenntnis, doch den Rest konnte er nicht mehr genießen. Leise betrat Sesshomaru den Vorraum zu dem Büro des derzeitigen Geschäftsführers und blieb stehen. Er legte einen Finger an die Lippen, um der hier sitzenden Chefsekretärin zu vermitteln, leise zu sein, keinen Ton sagen und damit sie es nicht wagte, ihren Boss zu informieren. Die ältere Frau, welche bereits für Inuyasha gearbeitet hatte und Kagome mochte, begriff sofort. Sie stand auf, verbeugte sich und ging zur Tür. Erst unmittelbar neben dem Dämon flüsterte sie leise: "Meine Pause ist längst überfällig. Falls ihr mich benötigt, ich befinde mich hinter der letzten Tür links." Da sie ein Nicken bekam, setzte sie ihren Weg fort und verschwand. Sesshomaru hörte auf die Worte, die im Inneren des Büros gewechselt wurden und dann ging er zum Zugang. Hier verharrte er kurz und dachte an das Gespräch mit seinem Vater. Dieser hatte ihm alle Details mitgeteilt, die er im Laufe seiner Gespräche ermittelt hatte, ließ ihm jetzt jedoch freie Hand. Deswegen besprach er sich am vorhergehenden Tag mit dem Polizisten Kuro. Vor allem interessierte er sich für die tatsächliche Beweislage, denn der Pantherabkömmling durfte die Ermittlungen leiten. Vermutlich konnte man Fukita keinen Mord an dem Oberhaupt der Kitamura Akira nachweisen und der versuchte Mord an Kagome war ebenso fragwürdig. Selbst für den Überfall auf Inuyasha gab es keine Beweise, die auf den Geschäftsführer deuteten. Doch für eine Anklage wegen Diebstahl, Unterschlagung, Nötigung und Verleumdung reichte es. Vor allem gab es da lebende Zeugen. Deswegen traf er sich am Morgen mit zwei zuverlässigen Buchhaltern seiner Firma, die nun die alten Akten der Kitamura Handelsfirma prüfen sollten, um den früheren Betrug aufzudecken. Sesshomaru drehte sich zu den Menschen und Dämonen in seiner Begleitung um, gab ihnen einen Wink, damit sie mit der Arbeit beginnen konnten. Er selbst legte seine Klaue auf die Klinke. 'Inuyashas Büro', ging ihm kurz durch den Kopf, weshalb wusste er selbst nicht. Er kannte seinen Bruder nicht und hatte bis zu diesem Moment zu dem Jüngeren keinen Bezug aufbauen können. Selbst dann nicht, als er den Überfall rächte. Doch in diesem Moment spürte er eine gewisse Genugtuung. Jetzt bekam die Familie des Hanyou sein Recht. Mit dem Gedanken Fukita in die Schranken weisen zu können, öffnete er die Tür mit einem kalten Lächeln und trat ein. Fukita drehte seinen Kopf, um den Eindringling zu rügen. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er seinen Boss erkannte. Als ob er sich an der jungen Frau verbrannte hatte, zog er seine Hand von ihrer intimen Mitte fort, fauchte sie an: "Verschwinde!", und erhob sich. Er fing sich schnell wieder und fügte hinzu, diesmal wesentlich beherrschter: "Wir setzen das Diktat später fort!" Während die Sekretärin beschämt vom Schreibtisch rutschte, zum Ausgang lief, erwies sie dem Hauptfirmenchef noch schnell ihren Respekt. Der Hundedämon beachtete sie nicht, sondern sagte nur: "Das glaube ich kaum", und schloss hinter der Frau die Tür, sodass er mit Fukita nun allein war. Sesshomaru ignorierte den Geschäftsführer, betrachtete stattdessen die Inneneinrichtung und verglich sie in Gedanken mit der Liste, die sein Vater von Riku erhalten hatte. Offenbar veränderte Fukita nichts. Selbst ein Familienfoto, welches der Hanyou auf seinem Schreibtisch stehen hatte, war noch da, weil Kagome sich weigerte, die Dinge ihres Mannes mitzunehmen. Was niemand wusste, der Nachfolger des Hanyou unterhielt sich oft mit dem Foto seines Widersachers. In den Zwiegesprächen verhöhnte er Inuyasha gern und sonnte sich in seinem Triumph. Genau dieses Foto nahm Taros erstgeborener Sohn nun in die Hand, betrachtete das menschliche Abbild seines Bruders lange. Danach hob er seinen Kopf und er entdeckte den Wandbehang. Abgebildet war ein silberweißhaariger Dämon in Hundeform mit blauen Streifen unter den Augen. Dass dieses Tier seinen Vater darstellen sollte, begriff Sesshomaru sofort. Wenn er sich richtig erinnerte, sollte diese Arbeit von Izayoi stammen. Somit hatte sie ihrem Kind einen Hinweis gegeben, von wem Inuyasha abstammte. Ungeduldig und mit wachsender Nervosität unterbrach der Geschäftsführer, den Gedankengang des Dämons und fragte leise: "Akimoto-sama, was kann ich für sie tun?" Sofort bereute er es, denn die dämonische Energie des Firmenbosses stieg an und er wurde mit kalten Augen gemustert. "Deinen Schreibtisch räumen!", kam die Antwort ohne eine Gefühlsregung in der Stimme und es folgte noch ein Hinweis: "Inuyashas Eigentum verbleibt hier. Das gehört seiner Witwe." "Welche Lügen hat sie verbreitet?", wollte Fukita wissen, denn seiner Meinung nach, konnte nur die junge Frau dahinterstecken. Allerdings wunderte er sich. Kagome war viel zu unbedeutend um Gehör bei Sesshomaru zu finden. Da musste mehr dahinter stecken. Schnell dachte er nach und ihm fiel ein, dass sich bei seinem Vorgänger, Ayumis Cousin um einen Halbdämon gehandelt haben sollte. Gab es da eine Verbindung zu den Akimotos? Ein verwandtschaftliches Verhältnis? Er brauchte nur zu fragen, doch er vermied es, vor allem da sich sein Boss herabließ, ihn auf seine Weise aufzuklären. "Keine", offenbarte Sesshomaru und schmälerte seine Augen. "Es sind deine eigenen Fehler, die dir teuer zu stehen kommen. Den Letzten, den du begangen hast, du hast die Aufmerksamkeit meines verehrten Vaters auf dich gezogen und er verzeiht nicht so schnell." Fukita erbleichte und suchte nach einer passenden Ausrede, doch die klang fade: "Diese Kagome ist eine falsche Schlange. Erst wirft sie sich mir an den Hals und hinterher behauptet sie ..." Den Satz konnte er nicht beenden, denn sein Chef unterbrach ihn: "Kagome ist die Witwe meines Bruders. Wenn du sie beleidigst, beleidigst du meine Familie. Was sie betrifft, darauf komme ich später zurück. Vorher reden wir über die Dinge, die du dir unrechtmäßig angeeignet hast." Sesshomaru wandte sich der Tür zu und rief etwas lauter: "Kuro", und sofort öffnete sich die Tür und der dämonische Pantherabkömmling trat ein. Irritiert blickte Fukita den Polizisten an, den er von früher bereits kannte? Mit Schrecken erinnerte er sich, wann er ihn zum letzten Mal sah. Dieser Ermittler kam nach dem Unfalltod seines beinahe Schwiegervaters ins Haus der Kitamuras und stellte unangenehme Fragen. Sollte es neue Beiweise geben? Der Geschäftsführer versuchte ruhig zu bleiben und beschloss, erst einmal anzuhören, was man ihm vorwarf. Kapitel 12 - Den Weg, den man wählt Fukita wird mit seinen vermeintlichen Taten konfrontiert und fürchtet die Konsequenzen. Zu Recht? Kapitel 12: Den Weg, den man wählt ---------------------------------- Fukita beherrscht leider das Kapitel vollständig. Doch ich will, ihn betreffend, den Abschluss finden, damit Kagome endlich ihr Glück genießen kann. Dafür wieder länger. Kapitel 12 - Den Weg, den man wählt Der Ermittler Kuro betrat das Büro und schaute sich um. Für einen Moment war er irritiert, denn er fühlte sich zurückversetzt. Genauso hatte er die Einrichtung in Erinnerung. Doch wenn er richtig lag, musste das Dreieinhalb Jahre her sein. Damals befragte er den Hanyou zum Ableben seines Onkels. Deswegen ließ er nun seine dunklen Augen schweifen, musterte jedes Detail. Der rustikale schwere Schreibtisch mit den edlen Schnitzereien aus altem Holz stand noch immer in der Mitte vor der breiten Fensterfront, während an der rechten Wand unzählige Regale mit Fachbüchern und Akten bestückt waren. Die linke Seite wurde teilweise von dem Wandbehang beherrscht, sowie einigen deckenhohen Schränken. Einer davon stand offen und man hatte Einblick auf die Tür eines Tresors. Des weiteren befand sich neben der Tür eine, durch einen kunstvoll gestalteten Wandschirm, abgetrennte Sitzecke, die einen Tisch, ein Sofa und zwei bequeme Sessel beinhaltete. Der Polizist fing sich wieder, stellte seine Tasche ab und entnahm ihr eine dicke Akte. Er blätterte die erste Seite auf, wechselte einen Blick mit Sesshomaru und begann formell mit verständlicher Stimme: "Morishita-sama man wirft ihnen mehrere Vergehen vor." "Ich habe nichts verbrochen", unterbrach der Geschäftsführer den Ermittler und betrachtete ihn grimmig. Für manche mochte Kuros Anblick unheimlich wirken, denn er hatte dunkle Augen und fast schwarze Haare. Obwohl er überwiegend menschlich wirkte, konnte er doch seine dämonische Herkunft nicht ganz verleugnen. Deutlich sah Fukita an den Händen diese typischen spitzen Krallen, wie sie den Katzen zu eigen waren. Zudem deutete ebenso dessen eleganter geschmeidiger Gang darauf hin. Außerdem musste der Geschäftsführer etwas neidisch zugeben, der Anzug kleidete den Polizisten tadellos und was Frauen betraf, stand ihm hier ein echter Konkurrent gegenüber. Fukita beendete seine Musterung, lehnte sich in seinem Chefsessel zurück und griff nach einer teuren Zigarre. Er zündete sie an und genoss den ersten Zug. Danach nahm er das Gespräch wieder auf: "Ich bin neugierig, was man mir vorwirft." Im nächsten Moment schrie er leise auf und schob unwillkürlich seinen Sitz zurück, prallte klirrend gegen das dicke Panzerglas und starrte den Rest seiner Zigarre verdattert an, denn davon war nicht mehr viel übrig. Sesshomaru mochte das Gebaren des Menschen  nicht, doch er versprach seinem Vater nicht persönlich Hand anzulegen, sondern alles den Behörden zu überlassen. Im Stillen verfluchte er gerade die Verträge, als Fukita sich dieses stinkende Zeug anzündete, was er überhaupt nicht mochte, sodass seine rechte Hand, ohne Vorwarnung, vorschnellte und er die Zigarre mit seiner Lichtpeitsche zerstörte. Zufrieden, weil er dem Geschäftsführer einen Schrecken eingejagt hatte, ging Taros Erstgeborener zu den Regalen und sah sich den Inhalt an. Fukita schnappte nach Luft, verließ seinen Platz, da er sich ausmalte, was passierte, wenn die Scheibe zerbrach. Ein Fall aus dem zwölften Stock würde tödlich enden. "Das war ein Angriff auf mein Leben", stammelte er und versuchte die Fassung zu bewahren. Obwohl Kuro es mitbekommen hatte, tat dieser so, als ob er in der mitgebrachten Akte las. Nun hob der Polizist seinen Kopf und fragte unschuldig: "Welchen Angriff? Ich habe nichts gesehen." Fukita murmelte irgendetwas von Verschwörung und Behördenwillkür, ließ sich jedoch auf einen Sessel nieder, den er sich dafür extra aus der Sitzecke herauszog. Dabei hörte er, wie der Hundedämon den Ermittler aufforderte: "Beginne! Jetzt wirst du nicht wieder unterbrochen." Worauf Kuro Luft holte und teilweise von einem Zettel ablas: "Kommen wir zum ersten Punkt. Das wäre Diebstahl. Inuyasha hatte eine stattliche Summe im Tresor. Von dem Geld beabsichtigte er, ein Haus zu kaufen. Als Riku Itou sich um den Nachlass kümmern wollte, fehlten die Gelder. Du hattest als Einziger in dem dazwischenliegenden Zeitraum Zugang." Entgegen Sesshomarus Ankündigung wurde der Polizist doch unterbrochen, denn der Geschäftsführer verteidigte sich, dabei ignorierend, das Kuro vertraulich geworden war: "Die Summe, sowie die angefallenen Zinsen sind immer noch da. Ich kann euch gern die Auflistung geben", und atmete aus. Obwohl er die Summe tatsächlich entwendet hatte, lag sie nun wieder im Tresor. Zum Glück hatte er auf seine innere Stimme gehört und rechtzeitig das Bargeld von seinem geheimen Konto beschafft. Kuro unterdrückte ein Fauchen, notierte sich etwas und fuhr dann fort: "Punkt Zwei. Die frühere Unterschlagung. Zurzeit werden die Bücher der letzten Jahre einer intensiven Prüfung unterzogen, nämlich genau, seit du in dieser Firma angefangen hast. Es gibt vermehrt Zweifel, dass der Angestellte, der sich damals schuldig bekannte, diese Tat allein beging. Außerdem wird sein Selbstmord inzwischen als Mord geahndet. Zwei Pathologen haben, anhand der Tatortfotos, unabhängig voneinander Zweifel an einem Selbstmord bekundet. Wenn ich mich recht erinnere, besaß ein gewisser stellvertretender Geschäftsführer für die Tatzeit kein Alibi." "Natürlich", entfuhr es Fukita entrüstet. "Ich war mit meiner Verlobten zusammen." "Welche ein Schlafmittel genommen hatte und sich nicht erinnert, was du getan hast, während sie schlief", konterte der Polizist und lächelte geheimnisvoll, denn er wusste, Ayumi würde für den Geschäftsführer nicht lügen. Da er noch weitere Verdächtigungen hatte, fuhr er fort: "Punkt Drei. Hatte Akira Kitamura wirklich einen natürlichen Herzanfall gehabt oder wurde er durch eine Substanz ausgelöst? Die genaue Ursache wurde leider nie untersucht, da er durch den Sturz zu Tode kam. Eine Krankenschwester gab mir da neulich einen Hinweis. Bestimmte Medikamente können durchaus diese Nebenwirkungen haben. Obwohl die Leiche verbrannt wurde, hat die Gerichtsmedizin damals einige Blutproben entnommen. Wer weiß, was das Labor bei der Untersuchung finden wird." Diesmal wartete der Ermittler vergebens auf eine Reaktion, denn Fukita hörte zwar zu, ihn interessierte jedoch wesentlich mehr, was sein Chef trieb. Sesshomaru saß nämlich inzwischen am Schreibtisch und betrachtete einige Gegenstände. Der Hundedämon unterbrach sein Tun, schaute kurz zu dem Ermittler, ohne dass man in seinen Blick den Grund fand. Er bewunderte gerade Kuros Einfallsreichtum und durchschaute ihn. Leider ging dessen Idee nicht auf, denn Fukita zeigte keine Reaktion oder er war in diesem Fall unschuldig. Sesshomaru sollte nicht enttäuscht werden, da der Geschäftsführer nun doch einen Einwand hatte: "Glaubt ihr, ich bin so dumm. Wenn ich so etwas getan haben sollte, was nicht der Fall war, würde ich keine Spuren hinterlassen." Der Pantherabkömmling lächelte geheimnisvoll, machte sich eine Notiz und setzte dann fort: "Punkt Vier. Inuyasha wurde von Onigumo Hatabe getötet. War es eine Tat aus Rache oder ein Auftragsmord. Im Moment prüfe ich dessen Hintergrund, und wenn ich eine Spur finde, die in deine Richtung deutet ...", den Rest ließ er weg. Doch die versteckte Andeutung genügte, um Ayumis ehemaligen Verlobten ein Geräusch zu entlocken. Ansonsten zog er es vor zu schweigen. "Damit wären wir bei Punkt Fünf angekommen", sprach der Polizist weiter. "Kagome Higurashi Kitamura wurde von einem Auto angefahren und schwer verletzt, nachdem sie den Verdacht geäußert hatte, der Angestellte hätte einen Komplizen gehabt. Bisher ging der zuständige Beamte von einem Betrunkenen aus." "Mach dich nicht lächerlich", warf Fukita energisch ein, doch seine Selbstsicherheit geriet langsam ins Wanken. Trotzdem erklärte er: "Ihr könnt mich nicht für jedes Verbrechen verantwortlich machen, was in Tokio passiert." Ohne darauf zu reagieren, las Kuro den nächsten Punkt vor: "Nummer Sechs. Nötigung und erschleichen von Geldern, die dir nicht zustanden." "Punkt Fünf Kuro, das Foto!", mischte sich Sesshomaru ein und erinnerte den Ermittler an die neuen Beweise. Der Polizist, der nun auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch saß, drehte sich ein wenig, legte die dicke Akte ab und nahm einen dünneren Hefter in die Hand. Diese Unterlagen erhielt er heute Morgen und konnte sie noch nicht einsehen. Er blätterte kurz darin und machte sich mit dem Inhalt vertraut. "Interessant", murmelte er dabei und behielt ein wenig seinen Tatverdächtigen im Auge. Dieser hob den Kopf, spähte zum Schreibtisch und bedauerte, weil er nichts erkennen konnte. Da wendete sich Kuro ihm wieder zu, hob das Bild hoch, sodass Fukita es sehen konnte. "Dein Handlanger, der den Wagen entsorgen sollte, hatte wohl andere Absichten. Es wurden Fingerabdrücke gefunden und ich bin mir sicher, man kann sie dir zuordnen." Daraufhin schlug der Polizist eine Seite um und sprach weiter: "Wie ich hier lese, wurde das Überwachungsvideo vom Schrottplatz, wo das Auto gekauft wurde, noch nicht ausgewertet. Das ist nur eine Frage der Zeit. Wer darauf wohl zu sehen ist?" Für einen kurzen Moment huschte ein triumphaler Zug über das Gesicht des Geschäftsführers, denn er hatte mit dem Erwerb nichts zu tun und die Fingerabdrücke konnten nur von dem Detektiv stammen, da er selbst alles sorgfältig abgewischt hatte. Doch die nächsten Worte des Beamten dämpften seine Hoffnungen. "Leider nicht deine Person. Allerdings war Shigeru schlau genug die Übergabe an dich, ebenso wie die Rückgabe zu filmen. Darauf sieht man deutlich, in welchem Zustand sich das Auto befand. Ansonsten war der Detektiv sehr gesprächig und hat uns alles überlassen, was er noch so über dich herausgefunden hatte. Kommen wir nun zu Punkt sechs", damit warf er einen Blick zu dem Hundedämon, der diesmal keinen Einwand vorbrachte, und fuhr fort: "Nötigung und Erschleichung. Darunter fallen alle Zahlungen die Kagome Kitamura an dich leisten musste. Beginnend mit einer nicht existierenden Miete und angeblich offenen Krankenhausrechnungen. Die Witwe hat über jede Zahlung genau Buch geführt und wir haben herausgefunden, dass die Gelder auf ein bestimmtes Konto eingingen, welches wir bereits zu dir zurückverfolgt haben. Des Weiteren gibt es eine Vollmacht, die offenbar unter Zwang unterzeichnet wurde. Dafür gibt es verlässliche Zeugen. Gern hätte ich noch sexuelle Nötigung hinzugefügt, doch die junge Frau widerstand den nicht erwünschten Avancen erfolgreich." Kuro unterbrach sich um Luft zu holen, da er seinen nächsten Worten größtmögliche Bedeutung beimessen wollte. Diese Pause nutzte Fukita, setzte zum Sprechen an. Vorher warf er einen grimmigen Blick zu Sesshomaru, dessen Klaue grünlich schimmerte. Verängstigt schielte er zur Tür und wog seine Optionen ab. Doch er machte sich keine Illusionen, den die Schatten, die er durch die strukturierte Glasfront zum Vorzimmer wahrnehmen konnte, gehörten bestimmt nicht zu seinen Untergebenen. "Ich will mit meinem Anwalt sprechen!", forderte er, lehnte sich zurück. Nach außen hin schien er ruhig und beherrscht zu sein, doch in seinem Inneren rasten die Gedanken. "Den wirst du brauchen", stimmte der Polizist gewissermaßen zu, rührte sich jedoch nicht, um dem Geschäftsführer das Telefon zu reichen. Stattdessen lächelte er und fuhr in seinen Anschuldigungen fort: "Da wäre noch der letzte Punkt. Verleumdung. Diese Tatsache wirst du kaum leugnen können." 'Leider', dachte Ayumis ehemaliger Verlobter und erinnerte sich an die Begebenheit im Hotel. Der Herr der Hunde hatte seine Worte mitbekommen, und obwohl er ruhig blieb, konnte jeder der Anwesenden dessen versteckten Zorn spüren. Kagomes Zurückweisung wurmte ihn und deswegen, als er die Witwe mit einem anderen Mann sah, wurde er von Eifersucht geleitet. Sie zu besitzen, war das einzige Ziel, welches er in seinem Leben nicht erreicht hatte. Stattdessen läutete die junge Frau nun seinen Untergang ein. Ruckartig erhob er sich und wollte wissen: "Kann ich gehen oder bin ich verhaftet?" Bevor Kuro darauf antwortete, wechselte er einen Blick mit Sesshomaru. Taros Sohn schmälerte seine Augen, nickte dann, sodass der Polizist erklärte: "Du kannst gehen. Zurzeit wird geprüft, unter welche Gerichtsbarkeit du fällst. Falls du etwas mit Inuyashas Ableben zu tun hast, wirst du an die Dämonen ausgeliefert. Ansonsten erheben die menschlichen Behörden Anklage." Damit schlug der Ermittler die Akten zu und verstaute sie wieder in seiner Tasche. Misstrauisch ging Fukita zur Tür. Er hatte die Klinke bereits in der Hand, als Sesshomaru einen Namen nannte: "Kouga!" Die Tür ging auf und der Gerufene erschien mit einem wölfischen Grinsen im Gesicht. "Bevor du gehst, solltest du noch eine Kleinigkeit wissen." Der Leibwächter griff nach einem Bündel Papier, in dem der Geschäftsführer den Kaufvertrag erkannte. Während Kouga erzählte, entnahm er ein Blatt und steckte es in den Papierschredder. "Die von dir veranlasste Transaktion wurde aufgehoben und daher fordert mein Herr die Provision zurück, die er dir gezahlt hat. Außerdem bist du entlassen. Da die Firma wieder an die Kitamuras zurückgeht, bestimmt diese Familie nun, wer die Geschäfte führen darf. Allerdings bin ich mir jetzt schon sicher, dass es sich dabei um Ayumi und Kagome handeln wird. Zwei Frauen, denen du kein Glück gegönnt hast, werden nun das einheimsen, was du dir selbst widerrechtlich aneignen wolltest." "Bist du fertig?", fauchte Fukita den Wolf an, deutlich um Selbstbeherrschung ringend und drängte sich an dem schwarzhaarigen Dämon vorbei. Weit kam er nicht, denn ein blondes Wesen, welches er als Kazu, Taro Akimotos Leibwächter erkannte, behinderte ihn nun. "Wir sind fertig, bis auf eine Kleinigkeit. Für Morgen habe ich eine Pressekonferenz angesetzt, wo du dich öffentlich für dein Verhalten Kagome Kitamura gegenüber entschuldigen wirst. Damit du dort auch wirklich erscheinst und nicht aus der Stadt verschwindest, werden dich zwei Leibwächter begleiten!" Damit bewegte Sesshomaru seine rechte Klaue und zwei Dämonen betraten den Raum. Sie hatten einen finsteren Blick und es schauerte den Geschäftsführer. Dennoch regte sich Widerstand in ihm. Was würde passieren, wenn er sich weigerte. Doch das eiskalte Lächeln seines Bosses warnte ihn. Vermutlich rechnete der Silberweißhaarige mit einer Dummheit von seiner Seite. Daher fügte er sich vorerst und folgte dem einen Wesen, während das Zweite ihm hinterherlief. "Das lief besser als gedacht", äußerte Kuro nachdenklich und berichtete seine Beobachtungen. "Er ist schuldig in sechs eventuell sogar in sieben Punkten. Mit dem Tod eures Bruders hat er jedoch nichts zu tun." Da er von den Panthern abstammte, besaß er feine Sinne und die benutzte er häufig, wenn er Verdächtige verhörte. So auch bei dem Geschäftsführer. "Nein", bestätigte der Silberweißhaarige und äußerte, weshalb er zu dem gleichen Schluss wie der Ermittler kam. "Fukita hatte sich erstaunlich gut unter Kontrolle, dennoch gab es leichte Anzeichen seiner Schuld. Bei den Namen Onigumo zeigte er keine Reaktion, obwohl der Name ihm nicht unbekannt zu sein schien." "Sie sind sich auf einer Familienfeier, Kagomes Geburtstag begegnet. Kikyou, ihre Cousine war eingeladen und brachte ihren neuen Freund mit. Als Ayumis Verlobter befand sich Fukita ebenfalls unter den Anwesenden", erklärte der Polizist und äußerte eine Bitte: "Wenn ihr mich entschuldigt, ich habe noch andere Fälle zu klären." Sesshomaru entließ ihn daraufhin. Er selbst musste noch ein paar dringende Telefonate führen und ließ sich in den Hauptsitz fahren. Vorher sorgte er dafür, dass der kostbare Wandteppich zu seinem Anwesen gebracht wurde, denn er glaubte, sein Vater würde ihn haben wollen. Während der Fahrt dachte er nach und wunderte sich, weshalb ihm diese Webarbeit nicht früher auffiel. Vermutlich versteckte Fukita den Wandbehang und hängte ihn erst kürzlich wieder an seinen alten Platz. Erst von Kagome erfuhr Taro später, diese kostbare Arbeit hing in ihrer alten Wohnung und während ihres Umzuges befand sich der Gobelin in der Reinigung. Da sie keinen Platz mehr dafür hatte und sich sowieso von den Erinnerungen an Inuyasha trennen wollte, hatte sie ihn Ayumi vermacht. Vermutlich eignete ihn sich Fukita widerrechtlich an. Der entlassene Geschäftsführer fuhr in Begleitung der beiden Wächter zu seinem Haus, betrat das Gebäude und zog sich in sein Arbeitszimmer zurück. Während er eine Flasche Sake öffnete, sich einschenkte, ließ er das Gespräch Revue passieren. Es hatte ihn erschreckt, weil man ihm auf die Schliche gekommen war, obwohl er stets darauf achtete, keine Spuren zu hinterlassen. Die meisten Punkte waren sowieso Verdächtigungen, bei denen Beweise fehlten und daher machte er sich diesbezügliche keine allzu großen Sorgen. Selbst wenn, er besaß genug Geld, um zu verschwinden und woanders neu anzufangen. Dennoch ging er die Punkte durch. Tatsächlich hatte er bei Akira nachgeholfen und ihm ein Mittel verabreicht, das man später nicht mehr nachweisen konnte. Sein beinahe Schwiegervater sollte jedoch nicht sterben, sondern nur außer Gefecht sein, damit er die Leitung der Firma übernehmen konnte. Dumm das er die Treppen hinunterstürzte und sich dabei, das Genick brach. Mit der Ermordung des Hanyou hatte er nichts zu tun. Allerdings spielte er mit den Gedanken, da er ihn aus dem Weg haben wollte. Durch Shigeru ließ er diesen Onigumo durchleuchten und setzte sich mit ihm in Verbindung. Leider konnte er ihm nur eine Nachricht hinterlassen und wartete auf dessen Rückruf. Dieser erfolgte nie, weil dieser Mann noch am selben Tag ums Leben kam, wie er nun wusste. Die Nachricht über sein Schicksal stand nämlich heute Morgen in der Zeitung. Missmutig zerknüllte er das Blatt in seiner Hand, warf es in den Papierkorb, nahm einen weiteren Schluck Sake und genoss das Getränk, während er weiter nachdachte. "Kagome", hauchte er, öffnete eine Schublade und nahm ein Foto der jungen Frau heraus, wo sie in einem knappen Bikini am Pool des Familienanwesens abgebildet war. Für sie hätte er sogar gemordet, doch der glückliche Umstand mit dem Kleinkriminellen ebnete den Weg für ihn. Dummerweise schöpfte Kagome Verdacht, was die Unterschlagungen, ein Jahr zuvor, in der Firma angingen. Zwar hatte er seinen Mitwisser zum Selbstmord getrieben und dabei zu gesehen, wie dieser Hand an sich legte, sogar nachgeholfen, damit der leicht zu beeinflussende Angestellte wirklich starb, doch die Verdächtigungen der jungen Frau, hätten zu einem Wiederaufnahmeverfahren führen können. Er brauchte Zeit um seine alten Spuren zu verwischen und eine neue Strategie zu entwickeln. Als sie äußerte, demnächst die Bücher zu überprüfen, musste er handeln. Obwohl er den Wagen nur kaufte, damit er sie heimlich beschatten konnte, nutzte er ihn dann als Tatwerkzeug. Wie sollte er wissen, das er Shigeru nicht trauen durfte. Obwohl er den Detektiv nie eingeweiht hatte, ahnte dieser vermutlich einiges. "Erleide Qualen in der Unterwelt", verfluchte er den Privatermittler und konzentrierte sich wieder auf die Witwe. Als der Hanyou ums Leben kam, nutzte er die Chance, brachte die junge Frau an den finanziellen Ruin, um sich dann als der wohlwollende Retter aufzuspielen. Allerdings verweigerte sie sein Geld, sondern bemühte sich um einen Kredit. Er tat ihr den Gefallen und bis heute ahnte sie nicht, das er der Geldgeber war. Bald war die Frist abgelaufen und er hätte ihr erneut sein Angebot unterbreitet. Doch dazu würde es nun nie mehr kommen, denn er hatte ausgespielt. Darüber machte er sich keine Illusionen. Was ihn am meisten ängstigte, wenn er der dämonischen Gerichtsbarkeit überstellt werden würde. Bei dem Gedanken bekam er Gänsehaut und er malte sich die schlimmsten Dinge aus. Nach einem weiteren Glas Sake hatte er sich ein wenig gefangen und er steigerte seinen Mut mit Entschlossenheit. Wer war er, das er sich dem Willen von Dämonen beugte, öffentlich zu Kreuze kroch und sich demütigte, indem er sich bei Kagome entschuldigte? Niemals schwor er sich. Sein Blick glitt hinaus, wo er die Silhouette eines Wächters sehen konnte, der sicherstellen sollte, das er nicht entwischte und er vermutete den anderen auf der Rückseite des Grundstückes. Mit einem überlegenen Lächeln griff Fukita erneut in die Schublade, nahm die Pistole heraus und prüfte, ob sie geladen war. Es gab einen Weg und den würde er nun einschlagen. Zufrieden murmelte er: "Schade, das ich dein Gesicht nicht sehen kann, verehrter Akimoto-sama, wenn man dir berichtet, ich bin dir entkommen. Lebe wohl!", damit leerte er die Flasche Alkohol vollständig und schritt zur Tat. Kapitel 13 - Die falschen Worte? Ohne zu ahnen, was sich in Tokio abspielt, genießt Kagome ihre Zeit mit Taro. Kapitel 13: Special ------------------- Kapitel 13 - Special Nicht einmal zwei Stunden nachdem Fukita seinem Leben ein Ende gesetzt hatte, stand Sesshomaru in dessen Arbeitszimmer und starrte auf die Leiche seines ehemaligen Untergebenen. Mit keiner Geste zeigte er den Anwesenden seine Gefühle, denn er wurde von Wut und Enttäuschung beherrscht. Er schmälerte seine Augen, ballte seine rechte Klauenhand zusammen und wandte sich ab, um zu gehen. Kuro, der darauf achtete, dass alle Beweise sorgfältig gesichert wurden, entdeckte etwas. Dadurch hielt er den silberweißhaarigen Dämon auf. Der Polizist nahm Kagomes Foto in die Hand, steckte es in eine Tüte und reichte es dann Taros Sohn. Auf der Rückseite der Fotografie stand eine handschriftliche Notiz. Sie war schwer zu entziffern, da ein wenig Tinte darüber gelaufen war, doch Sesshomaru genügte es, damit sein Zorn weiter angestachelt wurde. 'Wie du siehst, bin ich dir doch entkommen, Dämon.' Eine Tatsache die Taros Erstgeborener nicht mehr ändern konnte, obwohl er gern dem am Boden liegenden Blessuren zugefügt hätte. Daher dämpfte er seine Emotionen, reichte das Bild zurück an Kuro und startete einen neuen Versuch, das Haus zu verlassen. Diesmal erschien Kazu, der Leibwächter seines Vaters. "Herr", sicherte er sich Sesshomarus Aufmerksamkeit und berichtete ohne Umschweife: "Da euer verehrter Vater nicht da ist, erhalte ich, auf seinen Befehl hin, alle relevanten Informationen, damit ich sie an ihn oder an euch weiterleiten kann. Man hat Fukita Morishitas weiteres Schicksal in unsere Hände gelegt. Offenbar folgte der gemischte Rat einer Bitte eures verehrten Vaters, da gewissermaßen wir Dämonen und deren Abkömmlinge ebenso Schaden erlitten haben. Die Entscheidung fiel gestern Abend und die Polizeibehörde wird sicherlich jeden Moment den Befehl für die Überstellung erhalten." Daraufhin reagierte Kuro als Erster und gab den Mitgliedern seines Teams eine Anweisung: "Wir sind hier fertig! Dies ist nicht länger unser Fall." Ein Polizist wollte einen Einwand vorbringen, doch in diesem Moment klingelte das Telefon des Panthernachfahren. Er sprach kurz mit seinem Vorgesetzten und wiederholte dann die Aufforderung. In der Zwischenzeit ging Sesshomaru hinaus ins Freie. Eigentlich müsste ihm die Wendung Genugtuung verschaffen aber durch Fukita Selbstmord hatte er nichts mehr davon. So griff er in seine Tasche, holte den Autoschlüssel hervor, um die Zentralverriegelung zu aktivieren und stockte, aus einer Eingebung heraus. Seinem Schlüsselanhänger, ein stark verkleinertes Abbild des Meidousteines, der einst seiner Mutter gehörte, galt seine volle Aufmerksamkeit. Dieses Geschenk, was er vor etlichen Jahren von der Dämonin, die ihn geboren hatte, bekam, trug er immer bei sich. Obwohl nur ein Splitter des Originals, war dieser Schutzstein viel zu gefährlich und durfte nicht in unwissende Hände fallen. Damals als junger Welpe erhielt er diesbezüglich genaue Anweisungen. Er durfte ihn nur einsetzen, falls er irgendwann einmal in eine ausweglose Situation geriet und sein Leben absolut bedroht war, denn damit ist es ihm möglich, einen Pfad in die Unterwelt zu öffnen. Außerdem hatte der Splitter den einen oder anderen Nebeneffekt. Ob es ihm daher möglich war, Fukita ins Leben zurückzuholen? Es musste ja nicht lange sein, nur eine geringe Zeitspanne genügte ihm, damit dieser Abschaum nicht über ihn triumphierte. Allerdings gab es einen Nachteil, denn das Abbild des Meidousteines verlor seine Kraft, sobald er einmal aktiviert worden war. Sesshomaru zögerte, wog das Für und Wider ab. Dieses Geschenk sollte ihn als Kind, in den kriegerischen Zeiten, beschützen, als er selbst noch nicht stark genug war, um sich angemessen zu verteidigen. In der jetzigen Situation und mit seiner heutigen dämonischen Macht ... Den Gedanken führte er nicht zu Ende, sondern er entschied sich. Um diesen Bastard nicht einfach so davonkommen zu lassen, brachte er dieses Opfer gern. Außerdem verfügte seine Familie immer noch über das echte Meidou. Bei dem Gedanken an Rache verzogen sich seine Mundwinkel und er lächelte kalt. Kazu war ihm gefolgt, und als er die Veränderungen an dem Sohn seines Herrn mitbekam, fragte er: "Was schwebt euch vor Herr?", denn er kannte ihn lange genug, um die Anzeichen zu deuten. Immerhin wuchsen sie zusammen auf und bestritten oft genug gemeinsam Übungskämpfe. Sesshomaru antwortete nicht sofort, sondern musterte das Gebäude. Es handelte sich um kein typisch Japanisches, sondern soll wohl früher einem Amerikaner gehört haben. Daher bat er den treuen Soldaten: "Finde heraus, ob es einen Raum gibt, der vollständig unter der Erde liegt. Wenn ja, lasse Fukitas Leiche dorthin bringen." Während Kazu dem nachkam, betrat der silberweißhaarige Youkai das Haus und ging in das Arbeitszimmer, sein Ziel der Schwertständer des Toten. Er nahm beide Katanas an sich und folgte dann den beiden Dämonen, welche Fukitas Körper trugen. Das Haus des ehemaligen Geschäftsführer besaß tatsächlich einen fensterlosen Raum, indem dieser Wein aufbewahrte. Mit der Entscheidung des gemischten Rates und weil der Hausbesitzer keine weiteren Verwandten besaß, ging das gesamte Eigentum an die dämonische Gemeinschaft. Doch das war zweitrangig. Um Platz zu schaffen, ließ Taros Leibwächter die Regale und die kostbaren Flaschen fortbringen, nur ein langer Tisch blieb zurück. Darauf bettete man den Leichnam und Sesshomaru schickte jeden fort. Kazu schloss die Tür, verblieb allerdings im Inneren. Der Sohn seines Herrn musterte den gleichaltrigen Dämon kurz, akzeptierte dann die Entscheidung des Leibwächters und legte das Abbild des schwarzen Steines auf die Brust des Toten. Mithilfe seiner dämonischen Energie aktivierte er den Splitter und gleich darauf reagierte er, indem er ein helles Licht ausstrahlte. Dadurch öffnete sich eine Tür zur Unterwelt und gleichzeitig ließen die Boten der Unterwelt von dem Körper ab. Mehr geschah nicht. Sesshomaru wollte schon enttäuscht abbrechen, als Fukita sich leicht bewegte. Dann hustete der Mann und öffnete seine Augen. Im ersten Moment war der ehemalige Geschäftsführer irritiert, denn er konnte nichts sehen. Nur langsam wurde seine Sicht klarer und die Erinnerungen kamen zurück. Er saß in seinem Arbeitszimmer, die geladene Waffe in der Hand und er war sich sicher, abgedrückt zu haben. 'Dieses weiße Licht', ging ihm der Gedanke durch den Kopf. Hatte er womöglich überlebt und befand sich im Krankenhaus? Daher hob er den Kopf, sah sich um und musste die Feststellungen machen, dass er in einem Keller lag. Seinem Keller. Ein leises Schaben veranlasste ihn dazu seinen Kopf zu drehen und das Grauen packte ihn, als in seinem Blickfeld eine grünliche Klaue erschien, sich in seine Brust bohrte und starke Schmerzen verursachte. Das zu der gefährlichen Klaue dazugehörige Gesicht erkannte er und er hörte die gesprochenen Worte: "Wie du siehst, kannst du mir nicht einmal in der Unterwelt entkommen." "Wie?", brachte Fukita mühsam heraus, da er kaum atmen konnte. "Das hat dich nicht zu interessieren", lautete die Antwort, in einem Ton, der so manchen Gänsehaut verursacht hätte. Unzufrieden versuchte sich der Mensch zu bewegen, doch eine schwere Last, die wie ein Stein auf seine Brust drückte, hinderte ihn daran. Merkwürdigerweise fühlte er kaum seinen Körper und er grübelte darüber nach, wieso er Schmerz empfand. Ob sich sein Zustand wieder bessern würde? Da nahm ihn der Dämon, den er verabscheute, die Illusionen mit vor Hohn tropfender Stimme: "Genieße den kurzen Moment, bevor du für immer in der Unterwelt verrotten wirst!" Mit einem Lächeln und in einem spöttischen Ton entgegnete Fukita: "Du holst mich zurück, damit du mir das sagen kannst? Wie erbärmlich." "Nein, weil ich dir mitteilen will, dass ich deine Seele vernichten werde, damit du nie wieder geboren wirst", offenbarte Sesshomaru ihm. Wut packte den ehemaligen Geschäftsführer und er mobilisierte seine Kräfte, um sich zu bewegen. Mühselig schob er seinen Arm von seinem Körper weg, bäumte sich auf, bekam jedoch den Griff des Katana nicht zu fassen, welches er neben sich liegen sah. Stattdessen reagierte sein Widersacher, hob die zweite Waffe in seiner linken Klaue empor und deutete einen Schlag an, als ob er Fukita den Kopf abtrennen wollte. Bevor die Klinge sank, ohne ihr Ziel getroffen zu haben, presste der lebende Tote zwischen seinen Zähnen hervor: "Pass auf das du nicht versagst, denn das hast du schon einmal ...", mehr verstand Kazu nicht. Doch der Sohn seines Herrn erbleichte, ließ das Katana fallen und taumelte einen Schritt zurück. Dann ging ein Beben durch das Haus und das helle Licht verschwand, während das Abbild des Meidousteines sich auflöste. "Herr", flüsterte der Leibwächter besorgt. Sesshomaru reagierte nicht, sondern starrte den, inzwischen wieder, leblosen Körper mit großen Augen an. Dann fing er sich, atmete tief ein und befahl: "Schafft mir diesen Abschaum aus den Augen!" Kazu kam dem nach, öffnete dir Tür und winkte zwei Dämonen herein, die seine Anweisungen sofort ausführten. Er selbst rührte sich nicht von der Stelle, denn die letzten Sekunden des Menschen beschäftigten ihn. Sobald sie allein waren, verschloss er wieder die Tür und wartete geduldig, bis der Sohn seines Dienstherren sich rührte. Sesshomaru lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und schaute emotionslos zu, wie Fukitas Leiche abtransportiert wurde, während er nachdachte. Die letzten Worte seines ehemaligen Geschäftsführer trafen ihn hart und er zweifelte nicht an der Echtheit der Nachricht. Es hatte ihn erschüttert und er fragte sich, wie so etwas möglich sein konnte. Daher musste er Vorsorge treffen. Dennoch konnte er vorerst niemand einweihen. Sein Blick fiel auf Kazu und in diesem Moment erkannte er, er hatte bereits einen Verbündeten gewonnen. Denn der Leibwächter würde niemals ruhen, bis eine mögliche Gefahr für die Familie, der er treu diente, beseitigt oder eingedämmt sein würde. Ohne das eine Aufforderung nötig war, begann der Untergebene: "Sollte Fukita nicht nur Unsinn geschwatzt haben ..." "Nein, dazu war er viel zu selbstsicher", unterbrach der Silberweißhaarige. "Wisst ihr, wen er meinte?", wollte Kazu als Nächstes wissen. Worauf Sesshomaru nickte. Allerdings gab er seinen Verdacht nicht bekannt, sondern fragte: "Gibt es jemand den du vertrauenswürdig genug hältst, deine Nachfolge bei meinem verehrten Vater anzutreten?" "Ja, doch die letzte Entscheidung trifft er", antwortete der Soldat, sehr zu seiner Freude. Deswegen bestimmte er: "Er wird deinen Wunsch, in Zukunft mir zu dienen, akzeptieren. Doch die wahren Gründe müssen wir ihm verschweigen. Darauf will ich dein Wort!" Nach kurzem Zögern erklärte sich Kazu dazu bereit: "Vermutlich werdet ihr mir eure Beweggründe vorenthalten, dennoch gehorche ich", und verbeugte sich leicht. "Sobald ich Gewissheit habe, weihe ich dich in alles ein", versprach Sesshomaru, löste sich von der Wand und ging zur Tür. "Fahren wir nach Hause!" Währenddessen im westlichen Gebiet stand Inu no Taisho in seinem Raum, lauschte den Geräuschen aus dem benachbarten Zimmer. Später in der Nacht ging er leise zur Tür, schob sie auf und trat an Kagomes Nachtlager. Mit einem leichtem Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte, betrachtete er die Schlafende, bevor er sich wieder davon schlich. Sobald er wieder in seinem eigenen Quartier war, öffnete er die Glasfront zum Garten, ließ frische Luft herein und beschloss selbst ein wenig zu ruhen. Vorher nahm er eine kostbare dunkle Lackarbeit zur Hand und betrachtete die Schatulle mit einem Anflug von Wehmut. Mit einem Finger fuhr er die Konturen der eingeätzten Zeichen nach und klappte anschließend den Deckel auf. Taro entnahm den darin liegenden Gegenstand, das einzige Andenken an seine verstorbene Gemahlin, betrachtete ihn eine Weile und war gerade im Begriff die Kette mit dem Meidoustein zurückzulegen, als er zu leuchten begann. Weil er mit so einer Reaktion nicht gerechnet hatte, zeigte sein Gesicht für einen winzigen Moment einen irritierten Ausdruck. Dann wechselte er die Hand, hielt den Stein nun an der Perlenkette, ein Stück von seinem Körper weg und konnte in dem Licht, das dieser ausstrahlte die kleine Szene in dem Weinkeller mit ansehen. Noch lange danach hielt er den dunklen Stein fest, betrachtete ihn und ließ sich das Erlebte durch den Kopf gehen. Leise flüsterte er dann: "Jemand, den unser Sohn einst tötete, lebt noch?" Wer mochte das sein? Die Frage stellte sich Inu no Taisho, denn wenn Sesshomaru kämpfte, dann starben seine Gegner stets. Also musste es ein Wesen geben, das niemals die Schwelle zum Jenseits überschritten hatte. Ein Rätsel, das zu klären, er sich vornahm. Dankbar für die Information schenkte er wieder dem Stein seine Aufmerksamkeit: "Verehrte Gefährtin, du wolltest mir auf diesen Weg eine Botschaft senden und dafür sorgen, dass ich Sesshomaru beschützte. Ich werde auf der Hut sein. Im Gegenzug bin ich mir sicher, du wirst den Wunsch unseres Sohnes, dass die Seele dieses Verbrechers nie wieder geboren wird, erfüllen." Wie zur Bestätigung leuchtete im Inneren des Meidou kurz ein Licht auf. Daraufhin löste der silberweißhaarige Dämon den Stein aus der Fassung, untersuchte ihn und stellte fest, er war wieder vollständig. Der Splitter hatte seinen Zweck erfüllt, Sesshomaru beschützt, in dem er vor einer Gefahr gewarnt wurde, und war nun an seinen Ursprungsort zurückgekehrt. Nachdem Taro das Schmuckstück wieder repariert hatte, legte er es zurück in das Kästchen und ging danach zu seinem Futon, mit dem festen Vorsatz, den Feind, der das Leben seines Sohnes bedrohte, zu finden. Trotz allem würde nichts ihn davon abhalten sein Glück mit Kagome zu genießen. Kapitel 14 - Die falschen Worte? Ohne zu ahnen, was sich in Tokio abspielt, genießt Kagome ihre Zeit mit Taro.   * * * Hier noch etwas aktuelles aus dem Fandom, das sicherlich den meisten bereits bekannt ist: "Die Fortsetzung unserer geliebten Serie" https://www.anime2you.de/news/384997/yashahime-neuer-inuyasha-anime-befindet-sich-in-arbeit/ https://sojapan.jp/2020/05/inuyasha-sequel-hanyo-no-yasha-hime-anime-announced/ Kapitel 14: Die falschen Worte? ------------------------------- Kapitel 14 - Die falschen Worte? Kagome rekelte sich ein wenig und öffnete die Augen, während ein Lächeln über ihr Gesicht huschte. Dann blickte sie auf die Uhr und überlegte, was sie anziehen sollte. Immerhin erwartete Taro sie in einer halben Stunde zum Frühstück. Gestern Abend hatten sie beschlossen die Mahlzeiten stets gemeinsam in seinem Zimmer einzunehmen, da es größer als ihres war. Obwohl Kagome Zweifel hegte, ob der Dämon überhaupt so oft Nahrung zu sich nahm, hatte sie zugestimmt. Deshalb erhob sie sich nun von dem Futon, rollte ihn zusammen und legte ihn der Ecke ab. Danach stöberte sie in ihrem Koffer. Da sie in einem alten Ryokan übernachteten, der kaum modernen Komfort besaß, entschied sie sich für einen pfirsichfarbenen Jukata mit zarten Magnolienblüten. Aufgrund der Kleidung ließ sie ihre Haare nicht offen, sondern steckte sie hoch und befestigte die Strähnen mit lackierten Holznadeln. Die Perlen und Blüten daran, welche als Verzierung dienten, waren farblich zu ihrer Kleidung abgestimmt. Sobald sie fertig war, betrachtete sie sich im Spiegel. Zufrieden schlüpfte sie in die, vom Gasthaus zur Verfügung gestellten Schuhe. Allerdings benötigte sie diese nur bis zum benachbarten Raum. Wenig später verließ sie ihr Quartier, ging die wenigen Schritte bis zur nächsten Tür und kratzte leise am Holz, obwohl es nicht nötig war. Aufgrund der dünnen Wände und wegen seines guten Gehörs hatte Taro ihr Kommen vernommen und schob den Eingang bereits auf. Bei ihrem Anblick stockte seine Hand, die er bereits zu einer einladenden Geste erhoben hatte. Er betrachtete die junge Frau ausgiebig und wahrscheinlich länger als es angebracht war. Statt sie hereinzubitten, nutzte er den Moment und dachte an die Zukunft. Es erleichterte ihn, dass die junge Frau traditionellen Dingen nicht abgeneigt war. Immerhin gab es Ereignisse, oder wenn es zu Treffen mit anderen Clans kam, die bestimmte Kleidung erforderten. Sie würde sich anpassen müssen, doch die Kleiderwahl an diesem Morgen zeigte ihm, das sie damit wohl weniger Probleme hatte, als er es zu anfangs vermutete. Obwohl er ihr gern sanft über die Wange streicheln würde, fing er sich, indem er sich in Gedanken selbst erinnerte, dass sie am heutigen Tag viel vor hatten. Deswegen sagte er nun: "Das Frühstück ist bereits angerichtet." Zusammen nahmen sie, an dem niedrigen Tisch, platz und aßen. Erst danach legte der Dämon seine Pläne offen: "Wie ich dir bereits gestern mitgeteilt habe, würde ich gern meine alte Residenz aufsuchen. Da es jedoch keine herkömmliche Zufahrt gibt und wir den Ort mit dem Auto nicht erreichen können, schlage ich vor, wir wandern. Ich verlange jedoch nicht von dir, den ganzen Weg zu Fuß zurückzulegen. Allein der Aufstieg ist viel zu anstrengend. Deswegen werde ich dich tragen. Daher wäre es mir lieb, wenn du dich umziehst. Bequeme Schuhe, ein Kleid oder ein Rock genügt jedoch." Besonders die letzten Worte wurden in einem verheißungsvollen Ton gesagt, dass sich die Witwe wunderte. Komischerweise prickelte ihr Körper dabei leicht und einen kurzen Augenblick lang huschte ein erotischer Gedanke durch ihren Kopf. Hatte Inu no Taisho etwas Besonderes mit ihr vor? Sie musste es wohl darauf ankommen lassen. Bequeme Sachen zu tragen war ihr wesentlich lieber, als festes Schuhwerk und lange Hosen. Da warme Temperaturen herrschten und der Wind angenehm lau über die Haut strich, entschied sie sich für einen blauen Rock, der ihr bis über die Knie ging, eine weiße langärmlige Tunika und ihre flachen Lieblingsschuhe. So trat sie dann vor das Haus, wo der Dämon, der sich in einen weißen Hakama und Haori, mit blau abgesetztem Rand und dem farblich dazu passenden Obi, gekleidet hatte, bereits auf sie wartete. Zufrieden nickte dieser, führte sie bis zu einer Wiese, nicht einmal ein paar Shaku entfernt und weihte sie in sein Vorhaben ein. "Du musst dich nicht fürchten, wenn ich mich jetzt verwandle. In meiner dämonischen Gestalt werde ich dich niemals angreifen oder verletzten." Kagome schluckte, als sie verstand: "Du willst mich auf deinem Rücken tragen." "Es wird dir gefallen", schmunzelte der Herr der Hunde etwas. "Halte dich nur gut fest. Falls du doch fällst, fange ich dich auf, bevor du Schaden erleidest", warnte er und beruhigte sie gleichzeitig. Ein wenig neugierig nickte die junge Frau: "Einverstanden." Taro entfernte sich einige Schritte von ihr, ließ seine dämonische Energie ansteigen und verwandelte sich im Anschluss, während sie zusah. Sobald er nicht mehr menschlich vor ihr stand, sondern in seiner Hundegestalt, betrachtete sie ihn. Wenn Kagome seine Zusicherung nicht bekommen hätte, würde sie vermutlich jetzt von Panik erfasst werden. Denn Taro war ganz schön groß. So groß das sie ihren Kopf leicht nach hinten beugen musste, um ihn vollständig anzuschauen. Selbst nachdem sich der Dämon hinlegte, war er immer noch eine imposante Erscheinung. Doch nicht seine Größe oder die damit verbundene Gefährlichkeit seines Wesen war die Ursache, weshalb sich ihre Augen leicht vergrößerten. Ihr Blick hing an den dämonischen Malen um Taros Augen herum. Vor ihr, mitten auf der Wiese lag das stark vergrößerte Abbild von Aimis Kuscheltier. Kagome erinnerte sich an den Wandbehang aus ihrer alten Wohnung und an die Geschichten von dem großen weißen Beschützerhund, welche Inuyasha ihrem Kind immer erzählte. Geschichten, die er von seiner Mutter hörte und da verstand die junge Frau. Obwohl sie ihre Erkenntnis vorerst für sich behalten wollte, glaubte sie nun, dass Taro der Vater ihres verstorbenen Gefährten sein musste. Viele Gedanken gingen ihr im Kopf herum, doch der Dämon, drängte zum Aufbruch. Daher fing sie sich, kletterte auf den Rücken des Untieres, nahm in seinem Nacken platz und klammerte sich an das weiche Fell. Der Hund erhob sich, setzte vorsichtige Schritte und steigerte dann langsam sein Tempo, damit sie sich daran gewöhnen konnte. Die Sprünge wurde dann immer größer, dennoch setzte Inu no Taisho stets sanft auf. Am Anfang betrachtete Kagome noch die Gegend, doch sobald es ihr mulmig wurde, schloss sie die Augen und wartete nur noch darauf, dass sie am Ziel ankamen. Auf diese Art zu reisen, verkürzte die Distanz beträchtlich und so erreichten sie das Plateau bereits nach etlichen Minuten. Taro landete, legte sich nieder, und nachdem Kagome von seinem Rücken gerutscht war, verwandelte er sich. Da sie etwas taumelte, stützte er sie und wartete geduldig, bis sie sich erholt hatte. Die junge Frau bedankte sich und ihr lag eine Frage auf der Zunge, doch der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie das Anliegen verschieben. Sie mussten sich hoch oben auf einem Berg befinden, der von weitläufigen Wäldern umgeben wurde. Vermutlich hatte man die Spitze, vor vielen Jahrhunderten, eingeebnet und so ein riesiges Plateau erschaffen. Von den eigentlichen Bauten gab es hier unten nur noch Trümmer, doch direkt vor ihr, entdeckte die Witwe eine lange Treppe, die weit hinauf führte und in gewissen Abständen Terrassenförmige Absätze besaß. "Oben, am Ende stand das herrschaftliche Wohngebäude. Wir können uns dort umsehen", schlug der ehemalige Fürst dieses Gebietes vor. Gern nahm Kagome an. Allerdings stiegen sie die Stufen nicht empor, denn viele waren beschädigt, sondern sie wurde wieder getragen. Sie nutzte den Moment, schmiegte sich eng an Taro und genoss die Nähe. Am Ziel angekommen wurde sie nicht sofort heruntergelassen. Stattdessen hielt er sie fest, atmete ihren Geruch ein und gab ihr einen sanften Kuss seitlich auf ihre Schläfe. Viel zu schnell setzte Inuyashas vermeintlicher Vater sie ab und entfernte sich von ihr. Langsam ging er umher, sah sich um und erinnerte sich an so manche Begebenheit. Das Gebäude selbst betraten sie nicht, denn das Holz war morsch und es bestand Gefahr, dass es zusammenstürzte, falls einer von ihnen beiden nur einen falschen Schritt setzte. Kagome wollte wissen: "Nachdem das Anwesen zerstört wurde, wieso hast du es nie wieder aufgebaut?" Der Silberweißhaarige drehte sich zu ihr um und antwortete: "Dem Ort fehlten das Herz und die Seele. Ohne sie ...", den Rest ließ er offen. Er brauchte seine Gefühle nicht in Worte zu fassen. Die junge Frau verstand auch so, denn Shiro erwähnte ihr gegenüber bereits wie Mika, Inu no Taishos Gemahlin um Leben kam. In einem heftigen Kampf, der hier tobte. Taro drängte die Erinnerung beiseite und sagte: "Ich habe ein neues Leben vor mir", ohne genauer zu werden und trat zu ihr, nahm ihre Hand. Bevor er sie in eine bestimmte Richtung lenkte, erläuterte der Dämon: "Komm, ich möchte dir etwas zeigen!" Gemeinsam gingen sie zum Rand des Plateau. Hier zwischen den Bäumen begann, versteckt hinter einigen aufgetürmten Felsbrocken, ein Weg, der in leichten Windungen hinab in ein angrenzendes Hochtal führte. Schon bald vernahm Kagome Geräusche und eine Stimme. Dieses Lebewesen schien sich mit jemand zu unterhalten, ohne eine Antwort zu bekommen. Dann hörten die Bäume auf, ein freier Platz öffnete sich dem Betrachter, an dessen Ende hohe Felsen zu sehen waren. Dort lehnte sich an der linken Seite ein kleines Haus an den Stein, während die restliche Fläche von einem starken hölzernen Gatter beherrscht wurde, dessen Tür im Moment weit offen stand. Weil dort am Rand, der den Eingang zu einem weiteren Tal bildete, kaum Licht hinkam, konnte die junge Frau nichts sehen. Stattdessen vernahm sie ein Schnauben und ihr Begleiter nannte einen Namen: "Ah-Uhn", und schon stürmte ein zweiköpfiges Untier direkt auf sie zu. So schnell das sie beide kaum reagieren konnten. Genau zwischen ihnen beiden blieb das plump aussehende Wesen stehen. Während sein rechter Kopf sich auf den Hundedämon konzentriere und leicht nach unten bewegte, um eine Verbeugung anzudeuten, schenkte der Linke seine Aufmerksamkeit dem Menschen und rieb sich an der Schulter der Witwe. Wahrscheinlich wäre die junge Frau ängstlich zurückgewichen, doch ein Baum hinderte sie daran. Außerdem trug der Drache Maulkörbe, sodass sie ihren Mut zusammennahm, um nicht loszuschreien. Da wurde er schon gerügt, ließ von ihr ab und setzte einen Schritt zurück. Sofort erhielt Kagome eine Erklärung: "Du musst Ah-Uhn entschuldigen. Vermutlich erinnerst du ihn an Rin, Natsukos Mutter. Der Drache und das Menschenkind waren beinahe unzertrennlich." Die junge Frau betrachtete das fliegende Wesen und hob dann ihre Hand um einen der Köpfe zu kraulen. Es dauerte nicht lange, bis der zweite Kopf sein Recht einforderte. Taro sah sich das eine Weile an, bevor er streng dazwischen ging: "Es ist genug Ah-Uhn!" Sofort gehorchte der Drache, drehte sich und trabte zum Gehege zurück. Sehr zum Erstaunen der jungen Mutter kniete dort neben dem Gatter ein älterer Dämon am Boden und wartete geduldig bis sein Herr, ihm seine Aufmerksamkeit zu wandte. "Yoshi!" "Oyakata-sama, es ist schön euch wiederzusehen. Verzeiht bitte Ah-Uhns ungestümes Verhalten. Doch er verzichtete die letzten Tage auf Freigang." "Gibt es dafür einen Grund", wollte Inu no Taisho wissen und musterte das geflügelte Wesen mit leichter Besorgnis. Immerhin war er nicht mehr der jüngste Drache. "Einen sehr Guten. Wir haben Nachwuchs. Nach all den Jahren ist es ein kleines Wunder", berichtete freudig der Hüter des Geheges, ein dunkelhaariger Dämon in mittleren Jahren, und winkte seinen Herrn und dessen Begleitung näher. Dann öffnete er die schwere Holztür, damit die beiden eine bessere Sicht in das Innere werfen konnten. Mit tapsigen Schritten kam ein kleines Wesen hinter dem zweiten Drachen hervor und trat in das Licht. "Ein Baby Ah-Uhn", kommentierte die junge Frau erstaunt das kleine, gerade einmal kniehohe Wesen und kniete nieder. Willig ließ sich der Babydrache streicheln. "Welchen Namen würde deine Tochter ihm geben?", fragte Taro unverhofft. Kagome wollte erst mit der Schulter zucken, doch dann fiel ihr eine Begebenheit ein und so vermutete sie: "Ryu." Der Herr der Hunde bückte sich, kniete neben die junge Frau nieder und liebkoste den Kleinen. "Nun Ryu, das ist die Mutter deiner zukünftigen Besitzerin. Präge dir ihren Geruch ein!" "Aber", wollte die junge Mutter einen Einwand anbringen. "Kein Aber", stoppte Taro ihren Protest. "Jeder Drache braucht eine Bezugsperson und bei unserem nächsten Besuch wird uns deine Tochter begleiten." Doch so einfach wollte sie dieses Geschenk für ihr Kind nicht annehmen. Die junge Frau fand jedoch bald keine weiteren Argumente, die dagegen sprachen, und gab schnell auf, denn der ehemalige westliche Fürst, hatte immer das richtige Gespür, um sie schlussendlich doch noch zu überzeugen. Später durfte sie sich in Yoshis Hütte ihr Mittagessen zubereiten und sie erfuhr noch viele Dinge den Ort betreffend. Schnell verging der Tag und am späten Nachmittag verabschiedeten sie sich von dem Hüter. Sie wollten sich auf die Rückreise begeben, doch diesmal würde nicht Taro sie tragen, sondern sie gönnten Ah-Uhn einen kleinen Ausflug. Der Hundedämon hob sie in den Sattel und dann nahm er, hinter ihr, platz. Der Drache erhob sich und folgte den Anweisungen seines Lenkers. Sobald die Richtung stimmte, schlang der Dämon die Zügel um eine Öse am Sattel und legte seine Hände um Kagomes Bauch. Sie lehnte sich nach hinten und betrachtete die Aussicht. Ah-Uhn flog nicht so hoch, wie Inu no Taisho in seiner Hundegestalt und er bewegte sich gleichmäßiger. Deswegen hielt die Witwe diesmal ihre Augen nicht geschlossen, sondern betrachtete jedes erkennbare Detail. Hin und wieder erläuterte der Dämon etwas über bestimmte Plätze, die sie sichteten. Allerdings machte es ihr Begleiter, ihr nicht gerade leicht, sich auf das Umfeld zu konzentrieren, denn seine Hände wanderten sanft über ihre Schenkel und später unter ihre Tunika, wo sie dann bewegungslos verharrten. Sie musste wirklich töricht sein, wenn sie nicht seine versteckten Hinweise mitbekam. Seit ihrer Ankunft verführte Taro sie dezent, mit Worten, Gesten, Blicken, zufällig wirkenden Berührungen und nun begann er, forscher zu werden. Allerdings irritierte es sie, weil er plötzlich aufhörte. Kagome ahnte nicht, das der Dämon mit seiner Selbstbeherrschung kämpfte. Diese Nähe zu der jungen Frau machte ihm zu schaffen. Doch bevor nicht alle Punkte geklärt waren, wollte er sie nicht beschlafen. Unvermittelt wurde er von der jungen Frau gefragt: "Taro, besitzt du einen zweiten Namen. Akira?" "Ja", antwortete er und Kagome dreht sich zu ihm um, wobei sich Erstaunen in ihrem Gesicht wieder spiegelte. Deswegen erklärt er: "Als meine Mutter in den Wehen lag, tauchte der jüngere Bruder meines Vaters auf und besetzte die Burg, um sich als neuer Herrscher des Reiches ausrufen zu lassen. In der siebenten Nacht, gemäß den Traditionen, gab er mir den Namen Akira. Mein Vater war nicht gestorben, wie angenommen. Er griff nur zu dieser List, um einen Vorteil bei seinen Gegnern zu erlangen. Sobald er von der Niederkunft seiner Gefährtin und dem schändlichen Tun des Jüngeren erfuhr, eilte er zu ihr und kam noch in derselben Nacht, vor Morgengrauen an. Sein Bruder gab ohne Kampf auf und ich erhielt dann von meinem Vater meinen jetzigen Namen Taro." "Dann hast du dich mit Inuyashas Mutter darüber unterhalten?", wollte die Witwe als Nächstes wissen. 'Sie hat die Wahrheit erkannt', ging dem Herrn der Hunde durch den Kopf. Doch er sprach die Witwe seines Sohnes nicht darauf an. Der ehemalige Fürst dachte an die zurückliegende Zeit und bestätigte nach einer Weile. "Wir sprachen über Kinder und mögliche Namen. Dabei erwähnte ich diese Sache. Doch weshalb fragst du?" "Izayoi hat ihrem Sohn Hinweise auf seinen Vater hinterlassen, da sie es ihm wohl nicht direkt sagen konnte", offenbarte die Schwarzhaarige und berichtete Details. "Der Wandteppich, den sie anfertigte, mit deinem Abbild, in deiner wahren Gestalt. Die dazugehörigen Geschichten über den großen weißen Hund, der die Menschen in den Ländereien beschützte. Sie nannte ihn dabei Akira. Dieselben Geschichten erzählte Inuyasha unserer Tochter." "Ich verstehe", murmelte Taro und wartete ab. Doch Kagome stellte keine Fragen seine Person betreffend. Akzeptierte sie so einfach die Tatsache, dass er der Vater ihres verstorbenen Mannes war? Beeinflusste die Erkenntnis ihr zukünftiges Verhältnis? Diesen Punkt musste er bei ihrem Gespräch am Abend anbringen. Doch vorher schob er die Sache beiseite, lenkte stattdessen Ah-Uhn in eine neue Richtung, damit der Drache landete. Sie verabschiedeten sich von ihrem Flugtier, der sich sogleich wieder in die Luft erhob, um das Gehege anzusteuern. Mensch und Dämon gingen den restlichen Weg zu Fuß. Als es dunkelte, waren sie noch ein ganzes Stück vom Hotel entfernt. Taro hatte es nicht eilig, sondern führte die junge Frau, einen, wie ihm der fehlende Geruch verriet, wenig benutzten Weg entlang. Sobald er sicher war, sie waren völlig allein und niemand würde sie stören, blieb er stehen, wandte sich ihr zu und fasst nach ihrem Arm. Er zog sie beiseite, sodass sie nun  mit dem Rücken an einem glatten Stamm lehnte. Dann näherte er sich ihrem Gesicht, sah ihr einen Moment in die Augen, bevor er sie zaghaft auf den Mund küsste. "Erlaubst du mir, dich zu berühren?", fragte er im Anschluss. Schon allein von der Frage war sie so überrascht, dass sie ohne nachzudenken nickte. Inuyasha hatte nie um Erlaubnis gefragt, sondern sie einfach angefasst. Allerdings wenn sie ihn bat aufzuhören, respektierte er es und ließ die Finger von ihr. Der Kuss, den der Dämon ihr diesmal schenkte, war wesentlich intensiver und verdeutlichte Inu no Taishos Absicht intimer zu werden als bisher. Deswegen ließ sie zu, dass er ihre Bluse aus dem Rock zog, die Knöpfe öffnete und ihre nackte Haut streichelte. Außerdem revanchierte sie sich. Plötzlich löste sich der Hundedämon von ihr, trat einen Schritt zurück und sagte: "Als Mensch bevorzugst du sicherlich ein weiches Bett." "Für unser erstes Mal ja", antwortete Kagome und eine Woge der Lust überrollte sie, allein bei dem Gedanken. "Dennoch bin ich nicht abgeneigt ...", und warf einen Blick zu dem weichen Moos, welches gleich neben der Stelle wuchs, wo sie jetzt standen. "Wir können uns diese Stelle merken." Mit einem leichten Schmunzeln und einem kurzen Rundblick, um sich Details einzuprägen, stimmte Taro zu: "Den Ort finde ich jederzeit wieder", und riet: "Richte deine Kleidung", während er selbst zu dem kleinen Bach ging und sich die Hände wusch. Dann setzten sie ihren Weg fort, wobei Kagome sich an seine Seite schmiegte und er es genoss. Im Hotel suchten sie Taros Zimmer auf, speisten zu Abend und unterhielten sich ein wenig über alltägliche Dinge. Erst nachdem das Geschirr abgeräumt war, und sie sicher sein konnten, nicht noch einmal durch einen Hotelangestellten gestört zu werden, brachte der Dämon das Gespräch auf eine Sache, die er klären wollte, bevor er mit Kagome intim wurde. Er schenkte der jungen Frau ein Glas Rotwein ein, griff selbst zu einer Schale Sake und kniete sich dann auf ein Kissen neben ihr. Er trank einen Schluck und sah sie dann ernst an. "Meine Bitte mag etwas ungewöhnlich erscheinen. Ich suche eine Gesellschafterin. Ein weibliches Wesen, das wie ich, lange Spaziergänge bevorzugt, kurzweilige Unterhaltung, Abendessen, Theater. Hin und wieder mit mir Empfänge besucht. Meine Wahl fiel dabei auf dich", hier unterbrach er sich und wartete auf eine Reaktion. Doch die bliebe aus, denn Kagome musste darüber nachdenken. Zwar hatte sie, in diesem Stadium ihrer Beziehung, keinen Heiratsantrag erwartet, doch nur eine Gesellschafterin zu sein, genügte ihr nicht. Oder war das eine Umschreibung für Konkubine? Vorsichtig wollte sie daher wissen: "Wie lange?", und wurde mit der Antwort überrascht: "Es geht mir um ein dauerhaftes Arrangement auf Lebenszeit. Sollten wir uns früher trennen, werde ich dich selbstverständlich finanziell absichern." Worauf die Witwe an Shiro und seinen Escortservice denken musste. Daher nahm sie fälschlicherweise an, es hatte damit zu tun. Obwohl eine kleine Stimme versuchte ihr etwas anderes zuzuflüstern. Dennoch schluckte sie, beherrschte sich mühsam und fragte aus einem Impuls heraus, ohne wirklich zu realisieren, was sie da von sich gab: "Beinhaltet es auch sexuelle Dienste?", wobei sie es gerade noch schaffte, ihre beginnende Enttäuschung hinter einer neutralen Maske zu verbergen. Kapitel 15 - Aufregende Neuigkeiten Bevor Kagome und Taro alles klären können, werden im Fernsehen die neuesten Nachrichten aus Tokio ausgestrahlt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)