Ein ungewöhnliches Angebot von CheyennesDream (Inu no Taisho & Kagome) ================================================================================ Kapitel 1: Vergebliche Einkehr? ------------------------------- Ein ungewöhnliches Angebot Kapitel 1 - Vergebliche Einkehr? Die junge Frau prüfte den Sitz ihres hochgesteckten Haares, glättete eine Falte an ihrem eleganten Abendkleid und legte einen dezenten Lippenstift auf. Danach betrachtete sie sich zufrieden im Spiegel. Mit ihren fünfundzwanzig Jahren war sie eine hübsche Frau, und wenn sie lächelte, wirkte sie sogar anziehend. Leider musste sie sich im Moment dazu zwingen. Zu viele Sorgen plagten sie und sie wusste nicht, was der kommende Tag bringen würde. Seit sie ihre Arbeit verlor, einfach von ihrem Chef rausgeschmissen wurde, suchte sie vergebens nach einem neuen Job. Ihr alter Vorgesetzter hatte dafür gesorgt, dass sie nie wieder einen bekam. Sie musste nun von der Fürsorge leben und das wenige reichte kaum, um für ihre Tochter und sich, genug Essen zu kaufen. Denn sie hatte noch andere Ausgaben. Deswegen griff sie nun zu dem letzten Mittel, das ihr blieb. Indem sie ihren ganzen Mut zusammennahm, sich ihr schönstes Kleid, ein Überbleibsel aus besseren Tagen, anzog, sie sich hübsch machte und hierher in diese Hotelbar ging, um sich einem Mann als Hostess anzubieten. Da viele Reisende hier abstiegen, etliche vermutlich einem One-Night-Stand nicht abgeneigt waren, hoffte sie auf eine Chance. Obwohl sie sich einredete, sich nicht zu prostituieren, war das, was sie vorhatte, in ihren Augen nichts anderes. Sie wollte ihren Körper verkaufen, damit sie ihr Kind ernähren konnte. Deswegen fühlte sie sich schlecht, konnte sich nicht überwinden, und falls sich ihr doch einmal ein Mann näherte und eindeutige Avancen machte, wimmelte sie ihn ab. "Was tue ich hier", murmelte sie halblaut, doch niemand antwortete, da sie sich allein auf der Toilette befand. Kagome öffnete ihre Handtasche, holte das Bild ihrer Tochter hervor und betrachtete es. "Ich muss es tun", sagte sie entschlossen, und nachdem sie einen letzten Blick in den Spiegel warf, ging sie hinaus in den Flur und strebte mit festen Schritten der Bar zu. Sie war wie ein Halbmond geformt und die Theke passte sich wie ein Sichelmond perfekt an der rechten Wand an, bestand aus kostbarem Mahagoniholz und die Metallteile glänzten sorgfältig poliert. Nur die Mitte des Raumes war hell beleuchtet. Bei den Tischen in den kleinen Nischen an der linken Wand verstreuten zierliche Lampen nur einen spärlichen Schimmer. Oft konnte man nicht einmal erkennen, wer dort Platz genommen hatte. Kagome setzte sich etwa in die Mitte des Tresens auf einen Hocker und wartete bis der Barkeeper kam, um ihre Bestellung aufzunehmen. "Das Übliche?", fragte der junge Mann, den sie bereits kannte. Er lächelte sie an und stellte nur wenig später ein Glas Organgensaft hin. Dann warf er einen Blick in die Runde, sah das niemand seine Aufmerksamkeit bedurfte und widmete sich erneut der jungen Frau. Er schob ihr einen Zettel zu und erklärte: "Dieser Hotelgast benötigt für ein Geschäftsessen weibliche Begleitung. Absolut seriös." Misstrauisch nahm Kagome die Telefonnummer entgegen und fragte: "Nur ein Essen?" Der Barkeeper nickte: "Viele Männer sind nicht abgeneigt, doch ich vermittle nur an anständige Kunden. Wenn du Nein sagst, akzeptieren sie das. Außerdem wird es gut bezahlt. Wenn du willst, nehme ich dich in meinen Escortservice auf." Die junge Mutter dachte nach. Innerlich erleichtert, ein wenig Hoffnung schöpfend zögerte sie dennoch. Das Angebot klang verlockend, war beinahe zugut, um wahr zu sein. Sie atmete tief durch und entschloss ich, einen Versuch zu unternehmen. Danach konnte sie immer noch weitere Treffen ablehnen. "Einverstanden", stimmte sie zu. "Ich bin Kagome Higurashi Kitamura." Indem er sich leicht verbeugte sagte er: "Bin erfreut. Mich nennt man Shiro Taira", und reichte ihr ein Telefon. Kagome wählte die Nummer, sprach kurz mit dem Teilnehmer und kramte dann in ihrer Handtasche. Sie legte Geld auf den Tresen, das der Barkeeper jedoch zurückwies. "Danke Taira-sama", sagte sie und glitt von dem Barhocker. Gleich darauf ging sie in die Lobby des Hotels, wo sie nicht lange warten musste. Der Abend verlief angenehm und der Gast verhielt sich vorbildlich. Im Gegensatz zu ihrem alten Chef behandelte der Mann sie freundlich, bezog sie in seine Gespräche mit ein und niemand schöpfte Verdacht, dass sie nur eine gemietete Freundin war. Sobald sich ihre Wege trennten, versprach er ihr bei einem erneuten Besuch wieder ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Durch diesen Erfolg beseelt, sagte die junge Frau eine Woche später einem weiteren Kunden zu. Diesmal handelte es sich um einen Amerikaner, der sie sogar für horizontale Dienste bezahlt hätte. Kagome lehnte dies ab und wollte sich schon zurückziehen, als der junge Geschäftsmann einlenkte. Um seine Gelüste auszuleben, konnte er sich später eine Prostituierte auf sein Zimmer holen. Zu dem Essen wollte er jedoch mit einer respektablen Frau erscheinen und in ihr glaubte er, die Person gefunden zu haben. Das zeigte ihm nämlich ihr kleines Vorgespräch. Gemeinsam betraten sie dann den Raum, wo bereits einige Besucher warteten. Höflich raunte ihr Begleiter ihr zu: "Nicht alle sind Ehefrauen. Etliche dieser Wesen sind Mädchen wie du." "Ich verstehe", murmelte sie dankbar und erbleichte plötzlich im nächsten Moment. Kevin Edwards stellte ihr diejenigen Geschäftspartner vor, mit denen er es bereits zu tun hatte. Als er Kagomes ehemaligen Boss erwähnen wollte, kam ihm dieser zuvor: "Ich kenne die kleine Hure. Sie hat mal für mich gearbeitet. Weil ich unzufrieden mit ihren Diensten war, habe ich dafür gesorgt, dass sie keinen Job mehr bekommt. Wie ich sehe, muss sie jetzt für jeden die Beine breitmachen, um Geld zu bekommen." Dabei tropfte seine Stimme nur so vor Hohn. Denn sie verlor ihre Arbeit, weil sie den Avancen ihres Chefs widerstanden hatte und sich weigerte, seine Geliebte zu werden. Die versuchte sexuelle Belästigung, die Demütigungen und der Rauswurf, das alles kam nun in ihr wieder hoch. Ihn jetzt hier zu treffen, brachte sie erneut an den Rand der Verzweiflung. An Kevin gewandt bat sie: "Du entschuldigst mich", dann rannte sie davon. Der Amerikaner wollte ihr folgen, denn er spürte, dass diese junge Frau so eine Behandlung nicht verdient hatte. Doch er erhielt von einer anderen Person einen kurzen Wink und so beobachtete er das Geschehen nur vom weiten, während sich Fukita negativ über seine ehemalige Sekretärin ausließ. Da Fukita laut genug gesprochen hatte, verstand Shiro an der Bar jedes Wort. Deswegen reagierte er sofort, als Kagome in Richtung Ausgang lief. Er gab einem seiner Leute einen Wink, damit dieser seinen Platz einnahm und dann folgte er der jungen Mutter. An der Tür holte er sie ein, hielt ihre Hand fest und führte sie zu einer Sitzgruppe, zwang sie sich zu setzen und reichte ihr gleich danach ein Glas Wasser. Danach übergab er noch ein Taschentuch und forderte sie auf. "Was hatte das da drin zu bedeuten?" "Fukita-sama war mein früherer Arbeitgeber. Er hat mich gefeuert, weil ich nicht mit ihm ins Bett wollte. Eigentlich trägt er selbst Schuld daran, das seine Verlobung geplatzt ist aber er schiebt mir das auch noch in die Schuhe. Deswegen finde ich keine neue Arbeit. Er hat dafür gesorgt." "Ich verstehe. Davon hatte ich keine Ahnung, sonst hätte ich dich nicht zu dem Treffen geschickt", äußerte Shiro und klagte sich selbst ein wenig an. Nur für ihn vernehmlich, erhielt er einen leisen Befehl: "Schicke das Mädchen nach Hause. Ich werde dafür Sorgen, das diese ehrenwerte Gesellschaft noch lange über den Abend nachdenkt." Der Barkeeper zuckte erschrocken zusammen, denn er glaubte sich mit Kagome allein. In der benachbarten Nische erhob sich jedoch ein Wesen, nickte ihm zu und ging dann hinüber in das Restaurant. Nur kurz sah er dem Hotelbesitzer nach, bevor er der jungen Frau anbot: "Komm, ich fahre dich nach Hause. Wir reden später über alles." Kapitel 2 - Einsamkeit Kagome erhält eine geheimnisvolle Einladung.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)