To tame a Demon von Backfisch85 ================================================================================ Kapitel 35: Kein Rudel, aber ein Schwarm ---------------------------------------- Da wäre sie doch bestimmt richtig stolz, unsere gute Marth-!" Bevor Jason seinen Satz beenden konnte, fuhr eine kraftvolle Faust durch sein Gesicht und katapultierte den Outlaw zu Boden. Es sendete eine erschreckende Stille durch die ganze Cave und keiner wagte es diese zu durchbrechen. Schließlich drohte Bruces vor Wut geprägte Stimme: „Wag es ja nicht ihren Namen noch einmal in den Mund zu nehmen." Am Boden liegend setzte Jason sich nichtssagend auf und spuckte eine kleine Menge Blut auf die Metallplatten der Batcave. Ein schmales Rinnsal schlängelte sich seine Lippen hinab, welche sich im darauffolgenden Moment belustigt kräuselten. Wärend Jason aufstand lachte er etwas über diese ganze Situation: „Pfff...Hahaha, was soll ich nicht in den Mund nehmen? Martha? Thomas? Grow the fuck up Bruce! Du erwartest ernsthaft, dass ich dich noch respektiere, wenn du es nicht einmal schaffst Mami und Daddy einfach auf den Friedhof zu lassen? Ich kann dein Verfluchtes Rumgeheule einfach nicht mehr hören! Du bist nicht derjenige mit dem beschissenen Leben hier!" Jason rannte auf Bruce zu und wollte ihm einen Tritt gegen den Kopf verpassen, als sein Bein durch die Hand der geübten Fledermaus abgefangen wurde. Aber Jason nutzte seinen Drehmoment und verlagerte seinen Angriff auf das andere Bein. So wurde Bruce durch einen Kick gegen den Kopf von der ungeschützten Seite überrascht. Er taumelte einige Schritte zurück, doch behielt seinen festen Stand, wärend der Outlaw sich mit den Händen abfing und ebenfalls einen kurzen Moment später wieder auf den Beinen war. Aber Jason wollte sich nicht mehr zügeln. Das hier war schon so lange überfällig. Es wurde Zeit diesem Arschloch mal ein bisschen gesunden Menschenverstand einzuprügeln! Seinen Gedanken Taten folgen lassend, ging Jason sofort wieder in den Angriff über und warf Bruce neben seinen Fäusten, wütend an den Kopf: „Du hattest Geld, hattest Alfred. Du weißt gar nicht was es heißt Mittellos und allein zu sein! Dick hat seine Familie verloren. Tim hat seine Familie verloren. Jeder von uns hat seine Eltern verloren. Was macht dich also so besonders?!" Schlag um Schlag prasselte auf Bruce nieder und wurde von diesem geübt pariert. Doch Jason dachte nicht daran aufzuhören. Zu sehr hatte sich seine Wut über diese Fledermaus angestaut und er warf ihm jetzt alles an den Kopf: „Du warst nie ein Bestandteil der normalen Bevölkerung! Wie kannst du nur jedem deinen Weg aufzwingen, wenn du so weit weg von dem Leben anderer bist!" Bruce ging in defensive Stellung und blockte die Schläge so gut es ging, während Tim dem ganzen nur entsetzt beiwohnen konnte und hin und wieder mit Zurufen versuchte die Situation zu deeskalieren. Selina hingegen zeigte keine Emotion. Bei den Spannungen, die in diesem Haus herrschten wunderte es sie nicht, dass es nun zu einer Auseinandersetzung mit dem impulsivsten in der Runde kam. Wenn sie eines wusste, dann das bei Bruce eher mit den Fäusten gesprochen wurde, sobald es um Konflikte ging. Aber das was sie nun doch etwas beunruhigte, waren die leisen knurrenden Geräusche, welche aus der Richtung des Käfigs zu kommen schienen. Ein Blick zu den aufgestellten Federhaufen bekräftigte ihre Unruhe nur noch mehr. Derweilen führte Jason Bruce weiter vor: „Und Damian hatte überhaupt nie ein Leben, weil er immer nur nach der Pfeife seiner gestörten Eltern tanzen musste ohne das auch nur einer von euch versucht hat ihn wirklich zu verstehen! Du machst uns alle krank und ich werde nicht dabei zusehen, wie du ein weiters Leben mit in deinen Abgrund ziehst!" „Er ist kein normales Kind!" Der Vater hatte genug und Schlug nun zurück, erneut in Jasons Gesicht. Doch der Outlaw ließ sich davon nicht zurückwerfen, sondern hielt mit der Faust im Gesicht seinen Blick stur auf Bruce gerichtet. Der Verband über dem verletzten Auge des Outlaws begann sich erneut mit Blut voll zu saugen doch merkte Jason dies nicht einmal. Ihn stieß diese Aussage nur noch weiter in die Rage hinein und er schlug wieder zurück: „Aber er ist dennoch ein Kind! Denkst du wirklich er ist vollkommen abgestumpft von seinem Leben als Assassine? Dass es ihm egal ist, wenn sich seine Eltern bis auf den Tod bekämpfen? Weißt du überhaupt was das mit einem macht jedes verfickte Mal vor Augen geführt zu bekommen, dass die heile Welt die man sich wünscht nicht existiert? Das man keinen Halt bei diesen Menschen findet und auch noch für diese stark sein muss?" Schlag um Schlag drängte Jason Bruce immer weiter zurück und setzte dem Milliardär stark zu. „Was glaubst du ist besser Bruce? Eltern die dich abgrundtief lieben und dafür früh verschieden, oder welche denen du immer egal bist? Denn du bist so sehr mit dir Selbst beschäftigt, dass du weder Damian noch Tim siehst! Wie sie sich für dich reinhängen und du tust es ab als einfache Selbstverständlichkeit! Weißt du wie sehr es mich ankotzt, dass man von dir höchstens eine Reaktion erwarten kann wenn man etwas falsch macht?!" Ihre Auseinandersetzung führte sie einige Meter durch die große Cave bis kurz vor dem Großen Penny der diese Ecke füllte. Mit einem beherzten Tritt in Bruces Magenkuhle wurde der Milliardär krachend gegen das runde Metallstück geschleudert und riss ihn in seinem Fall mit sich zu Boden. Laut knatschte der Penny über die Stahlplatten des Bodens gepaart mit Bruces angestrengten Stöhnen. Doch war Jason noch lange nicht fertig mit ihm. Wütend ragte der Outlaw über Bruce empor und fauchte: „Glaubst du selbst jemanden wie Damian ist es egal Menschen leiden zu sehen? Die Schuld zu tragen, die auf einem lastet wenn man nicht alle retten kann?" Er beobachtete wie der Milliardär sich in seine sitzende Position wieder aufrichtete und ihn mit ernsten Augen anstarrte. Ohne eine Antwort zu erhalten stand Bruce wieder auf und Jason Schlussfolgerte selbst: „Warte...Sag mir jetzt nicht du hast dir darüber nie Gedanken gemacht nur wegen seiner Herkunft?" Aber blieb der Mann still. Mehr Wut schwappte über Outlaw er packte Bruce am Kragen um nun mit seinen nächsten Worten einen härteren Schlag ausführen zu können: „Gott Bruce, wie bescheuert kann man sein?!" Sich der einwirkenden Kraft beugend, taumelte er einige Schritte zurück, doch behielt er seinen Stand. Nun war es an Bruce sich des austretenden Blutes in seinem Mund zu entledigen und so spuckte er eine nicht unerhebliche Menge gen Boden. Sich das restliche Rinnsal vom Kinn wischend, fragte er schließlich: „Bist du fertig?" Und sowohl Jason als auch Tim sahen ihn fassungslos an. Was das sein ernst?! Wie konnte er gerade jetzt so etwas sagen?! War ihm das etwa so egal? Der Wortstille folgend, ergriff der Mann schließlich diesen Moment: „Gut." Bruce schloss schnell wieder zu Jason auf und versetzte ihm seinerseits einen harten Schlag ins Gesicht. Wütend schrie er dabei: „Glaubst du in all den Jahren weiß ich diese Dinge nicht selbst?!" Immer wieder trafen Seine Fäuste auf Jason, der diese blockte und machte sich nun selbst Luft: „Ich sehe jeden einzelnen von euch!" Schlag „Die Schatten unter Tims Augen und Enttäuschung in ihnen! Ich honoriere seine Arbeit selten, weil ich nicht will das er sich noch mehr reinsteigert und wollte ihn von noch mehr Sorgen fern halten! Doch habe ich damit das Gegenteil erreicht!" Schlag „Ich habe so oft Damians neugierigen Blick gesehen, weil er so viele Dinge nicht kannte und ihm deswegen viele Freiheiten gelassen um das Leben kennen zu lernen. Doch hat das dazu geführt, dass er weggelaufen ist." Schlag „Ich habe jedes Mal seinen Schmerz gesehen, wenn wir auf Talia getroffen sind und wenn er sich heimlich zu Dicks Grab geschlichen hat. Doch immer wenn ich versuche ihn anzusprechen höre ich 'Es ist nichts Vater'." Schlag „Ich sehe dich in dem Abgrund in den ich nicht gehen kann und frage mich jeden Tag wie ich es ändern kann weil ich dich dort nicht sehen will! Und wie wir nicht jedes Mal im Streit enden!" Schlag „Doch immer wenn ich es versuche wird es nur noch schlimmer, weshalb ich es Aufgegeben habe mich nach dir zu erkundigen! Ich will nicht, dass du mir komplett entgleitest und auf deinem Weg eines Tages etwas tust, was du dein Leben lang bereuen wirst! Und ich nehme dafür in Kauf Monate lang nicht zu wissen, ob es dir gut geht. Täglich die Angst nie wieder etwas von dir zu hören, weil ich dich nicht schon wieder verlieren will!" Schlag „Und ich lebte die letzten Wochen jeden Tag mit der Angst, dass Dick euch getötet haben könnte! Wieder einen oder gleich alle meine Söhne zu verlieren! Zu Grabe zu tragen und die Verantwortung dafür zu tragen! Und immer wenn ich versucht habe euch zu beschützen, ist es nur noch schlimmer geworden!" Schlag „Ich sehe Dick in diesem Käfig und hasse jede Sekunde davon! Hasse es ihm gegenüber zu treten, wo ich doch in seinem letzten Wunsch so versagt habe!" Schlag „Versagt als Partner,..." Schlag „...als Mentor," Schlag „...als Vater!" Zwar prasselten die Schläge auf Jason nur so ein, doch merkte dieser deutlich, dass sie nicht mehr viel von ihrer alten stärke hatten. Selbst die paar, die er wegen seinem verlorenen Auge nicht hatte kommen sehen und trafen, waren Lachhaft. Bruce hatte nachgelassen...unzwar deutlich. Den nächsten Hieb griff er mit den Worten: "Dann heul nicht rum sondern sei endlich ein VATER!!!" und zog Bruce über seine Schulter, sodass der Milliardär mit dem Rücken keuchend auf die Metallplatten aufschlug. Wütend prustete Jason nun wieder los: „Weißt du was ich höre Bruce? Ich, Ich ,Ich...Alles was ich höre ist ich von dir. Wie komme ich auf eine Lösung, wie biege ich das wieder gerade? Hast du schonmal daran gedacht, dass es auch ein wir gibt? Das wir das wieder geradebiegen und es nicht nur deinen Weg gibt?" Bruce rappelte sich schwer atmend wieder auf. Er spürte den Schmerz in seinem Gesicht nicht. Nicht die Blutergüsse welche sich langsam bildeten sondern konnte über diese Aussage seitens Jason nur belustigt schnauben: „Pff, ein wir? Seit wann gibt es bei dir ein wir Jason? Ein wirkliches wir hat es doch selbst bei dir nie gegeben. Ich weiß wie sehr du mich hasst. Ich hab es schließlich so oft versucht." Bruce ging wieder auf Jason los, als er schrie: „Wie soll es da ein wir geben?! Und sieh dir an wie schwer und wie viele Menschen Dick verletzt hat! Was er der tun könnte, wenn man ihn frei herum laufen lässt! Wie soll ich euch vertrauen, wenn ihr so Leichtsinnig mit euren Leben spielt!" „Oh was ein Argument! Dann sag mal Bruce, was macht ein wildes Tier das in die Ecke gedrängt oder verfolgt wird? Es verteidigt sich! Soweit ich eure Berichte gelesen habe, habt ihr ihn immer dazu genötigt euch anzugreifen. Er war auf freien Fuß, und? Hat er die Menschen auch nur einmal angefallen? Hat er die Städte aufgesucht um Terror zu verbreiten? Nein! Er hat sie gemieden und hat sich eine abgelegene Höhle im Nirgendwo gesucht. Es gab keinen Grund dazu, aber ihr habt ihm immer einen gegeben!" „Er ist Gefährlich!" Und ihr Kampf ging in die nächste Runde, wobei es Jason deutlich leichter fiel Schläge zu parieren und auszuteilen. Fernab nahm Selinas Blick einen düsteren ton an, während sie die Geschehnisse beobachtete. Diese Auseinandersetzung, welche Bruce gerade mit seinem Sohn hatte ging sie nichts an. Schließlich kannte er einen jeden von ihnen nur als Maskierte Gegenspieler und nicht die Personen unter den Masken. Sich hier in irgendeiner weise einzumischen erschien ihr anmaßend. Doch das was ihr Sorgen bereitete waren die immer Lauter werdenden Geräusche, welche aus dem Käfig kamen. Selina überwand die paar Meter zu Tim, der Fassungslos die Diskussion zwischen Bruce und Jason verfolgte und versuchte sie über Zurufe davon abzubringen sich weiter zu verletzten. Mit seinem verletzten Bein wäre es schwierig dazwischen zu gehen, doch wollte er es trotzdem gerade wagen, da er sich vor allem Sorgen um Jasons verletztes Auge machte. Aber dann packte die Katze seine und wies ihn kühl auf das Problem im Käfig hin: „Timothy, ich glaube da stimmt etwas mit Richard nicht. Soll ich die beiden Streithähne auseinander treiben, bevor noch einer von ihm niedergeschossen wird?" Jetzt darauf aufmerksam geworden, konnte auch Tim deutlich die drohenden Laute unter den Berg an Federn vernehmen und das gefiel dem Teenager ganz und garnicht. Augenblicklich erinnerte er sich an Jasons Erzählung, wie Dick ihn umbringen wollte, weil er Damian angegangen ist und Tim wollte keine weiteren Risiken eingehen. Bevor er jedoch Selinas Angebot zustimmen konnte, erhob sich hinter den vielen Gitterstäben etwas, umwebet von blauen Blitzen. Den Schrecken ins Gesicht geschrieben schrie Tim um das Leben der anderen beiden: „Jason!" Plötzlich erschütterte ein ohrenbetäubender metallischer Schlag die Batcave und ließ alle Anwesenden in ihrer ausgelösten Starre zum Käfig schauen. Lautes bedrohliches Knurren folgte unter der undurchdringlichen Federmasse und die Tatsache, dass der blau blitzende Schweif vor einem nach außen gebogenen Interon-Stabe ragte, ließ alle Gesichter weiß werden. Damit hatte selbst Jason nicht gerechnet. Keine Sekunde später warf sich der komplette Körper gegen die vermeidlich unzerstörbare Stäbe und splitterte sie auf dem Weg zu seinem Ziel in tausend Teile. Geistesgegenwärtig zog Selina Tim mit sich herunter, um nicht von den scharfen Metallsplittern getroffen zu werden. Der Teenager keuchte schmerzhaft auf, als sein verletztes Bein hart gegen die Bodenplatten aufschlug. Aber waren sie nicht das Ziel. Alle armierenden Instinkte regten sich in Jason, als er deutlich die Tötungsabsicht im Nacken spüren konnte. Im Affekt rammte er Bruce mit den Worten „Shit, Runter!" zu Boden und stellte sich schützend vor ihn. Der Milliardär berührte noch nicht einmal den Boden, da stand Dicks wütende Gestalt auch schon mit erhobenen Klauen vor dem Outlaw und fauchte voller Zorn in Bruces Richtung. Jason spürte noch wie einige Splitter ihn trafen, doch verlor er keine Zeit zu versuchen ein Blutbad zu verhindern. „Hey, Hey, Easy Buddy! Beruhige dich Dick!" Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2742734/? Mit ausgestreckten Armen versuchte er ihn davon abzuhalten Bruce anzugreifen. Doch zeigte Richards wütendes Blitzen deutlich, wie gerne er aus seinem Peiniger Vogelfutter gemacht hätte und wollte sich davon auch nicht abbringen lassen. Glücklicherweise ließ der Milliardär ruckartige Bewegungen aus und blieb nur still am Boden sitzen, um ihn nicht zu provozieren. Denn diese Situation konnte ganz schnell nach hinten los gehen. Immer näher rückte Dick auf Jason zu, um ihn Stück für Stück beiseite zu schieben. Und dem ging dieses ignorante Verhalten gehörig gegen den Strich. Wegen wem machten sie das hier denn alles bitteschön durch? Zur Verwunderung aller ergriff der nun wütende Outlaw eines von Richards Hörnern und zog den Überraschten Halbvogel zu sich hinunter: „HEY! Hier spielt die Musik. Und nachdem du dich jetzt endlich dazu entschlossen uns mit deiner Anwesenheit zu beehren, sperrst du jetzt mal schön die Lauscher auf!" Jason riss sich das durchtränkte Pflaster über seinen Auge ruckartig ab und verteilte dabei weitläufig Blutspritzer über den Boden. Den verschlossenen Hohlraum jetzt geöffnet, bahnte sich ein zurückgehaltener Schwall nun seine Wange hinab. Jason Zeigte darauf und auf Bruce verdatterte Gestalt, während er eindringlich knurrte: „Das warst DU! Das ist passiert, weil du IHN angreifen wolltest! Überlege dir also gut, ob du das jetzt noch einmal machen willst, weil ich dir nämlich versichere, dass ich mich wieder dazwischenwerfen werde oder ob wir uns ab jetzt alle friedlich verhalten wollen um gemeinsam deinen gefiederten Arsch zu retten! Denn das letzte was wir momentan gebrauchen können ist noch einen Kämpfer der ausfällt!" Wütend starrte Jason in Dicks türkise Augen, welche ihn zunächst verwundert anstarrten, bevor sie wieder bedrohlich in Bruces Richtung knurrten. Aber Jason langte es mit dem Kindergarten. Verärgert zog er erneut an dem Horn des Größeren und zischte dabei: „Hey! Ich sagte es reicht! Du bist kein Tier, du IDIOT!" Während er das sagte zog Jason etwas aus seiner Hosentasche und stopfte es grob zwischen die scharfen Reißzähne des Gefiederten. Verwirrt rissen Dicks Augen auf, als das Ei unter seinem Biss zerbarstet und die Leckerei sich auf seiner Zunge verteilte. „Du hast ja keine Ahnung wie sehr ich mich darauf konzentrieren musste, dass dieses Ding nicht kaputt geht. Also isst du es jetzt gefälligst auf, bevor ich richtig Sauer werde!" Zunächst noch überrascht, begann Dick schließlich das Ei wie gefordert richtig zu zerkauen und hinunter zu schlucken. Er spürte die Wut in Jason und die Sorge. Daher verwunderte es ihn auch, wie sanft das wütende Gesicht nun letztendlich wurde, als er das Ei gegessen hatte. Jasons Hand wuschelte grob über die Schopffedern des Größeren, als er zufrieden mit ihm war: „Siehst du? Ist das war doch nicht so schwer. Ich will nicht sehen wie du dich zu Tode hungerst Dickie. Wir machen uns schließlich alle Sorgen um dich. Und außerdem würde mich Damian killen, wenn ich das zulasse." Zwar verstand Richard die meisten Worte nicht, welche der Outlaw von sich gab, doch spürte er ihre Intension. Bruce war vergessen und als Dick erneut auf das leere Auge seines Freundes sah, kam er nicht umhin den Blick schuldig zu Boden sinken zu lassen. Aber Jason wollte diese Depressive Nummer nicht mehr sehen und zwang ihn mithilfe seines ergriffenen Hornes in seine Augen zu schauen, während er es als keine große Sache abtat: „Jetzt gib mir nicht diese Ich-bin-schuldig-Scheiße! Ich weiß du wolltest das nicht und es war ein Unfall. Ich hab wirklich kein Problem damit. Wenn du in Zukunft nicht sofort jeden anfällst, ist also alles vergeben und vergessen." Jason sah wie es in Dicks Kopf ratterte und ihm in dem Moment fiel ihm etwas anderes auf. Er hatte sich verändert. Es fehlten Federn an seinem Hals und seinen Armen. Die Hörner waren von Gold durchzogen, sowie seine Krallen und seine Haut bis zu den Ellenbogen und Schenkeln schwarz verfärbt. Seine Füße waren von Vogelartig zu fast menschlich mutiert. Jason gefiel das nicht. Doch konnte er sich darüber jetzt keine Gedanken machen. „Wie ich sehe sind deine Flügel wieder geheilt. Und auch deine Hand ist wieder nachgewachsen. Das wäre bestimmt nervig geworden, wenn du nur noch mit sieben Fingern an deinem geliebten Trapez schwingen müsstest. Mal ganz davon abgesehen, dass du Bruce nur noch mit einer Hand den Mittelfinger hättest zeigen können. Das wäre ein richtiges Defizit gewesen. Dann hättest du sogar mein Mitleid bekommen." Jason versuchte mit seiner Lockeren Art ihn und auch sich selbst aufzumuntern. Doch funktionierte dies nicht so wirklich. Dicks Miene blieb zerfressen von Schuld und als kläglich leise der Name „D-dami..." die zugeschnürte Kehle des Halbvogels verließ, musste Jason ernsthaft schlucken. Er sah wie sehr Dick davon belastet wurde und wollte ihm deswegen witzelnd versichern: „Ach Damian wird schon wieder. Er ist zu stur um sich von so einem Kratzer unterkriegen zu lassen. Also mach dich schon mal auf eine Standpauke gefasst, sobald das Dornröschen aus seinem Schönheitsschlaf wieder erwacht ist. Auf die bereite ich mich nämlich auch schon vor." Er kam sich zwar nicht wohl dabei vor Damians lebensbedrohliche Verletzung als einfachen Kratzer abzutun, aber wie sollte man auch sonst diesen depressiven Strauß dazu motivieren nicht schon wieder den Kopf in den Sand zu stecken? Sie mussten schließlich endlich voran kommen und Jason hatte vielleicht nur diese eine Chance. Schließlich konnte Dick nichts mehr an diesen Ort halten. Seine Gitter waren gesprengt. Die türkiesen Augen fokussiert Jason traurig und er konnte darin lesen, dass die Schuld längst nicht so leicht zu verdrängen war. Bruce letztendlich um Jasons Willen ignorierend, wand Dick sich ab und breitete bereits die Flügel aus um dieser Situation zu entfliehen, als er erneut kurz inne hielt. Wachsam glitten seine Augen zu Tim, der unter leichten Schmerzen neben Selina Stand und die ganze Szenerie verfolgte. Der Geflügelte musterte ihn zunächst interessiert, bevor sich plötzlich Richards Lefzen wütend empor hoben und seine blanken Zähne entblößten. Und Tim verstand nicht. Drohte er ihm etwa gerade? Wie aufs Stichwort begann das Herz des Teenagers wie wild zu schlagen, als wäre er ein Reh das einem ganzen Wolfsrudel gegenüberstand. Unbewusst wanderte seine Hand zu seiner Brust und krallte sich über sein leicht schmerzendes Herz. Er fühlte sich...so ausgeliefert und...hatte das Bedürfnis nur noch weg zu rennen. Als würde ein tief sitzender Instinkt ihn dazu treiben wollen. Doch bekam Jason dieses feindliche Verhalten schnell mit und rief ernst: „Dick!" Richards wütender Blick schwankte wieder ruckartig zurück zu dem Outlaw. Doch als er ihn erblickte, schien der Halbvogel sich selbst zur Ruhe zu mahnen. Im nächsten Moment taten die Schwingen einen kräftigen Schlag und hoben ab. Lautes kreischen erfüllte die Höhle als ein großer Schwarm Fledermäuse aufschreckte, sobald Dick an der hohen Decke der Hinteren Batcave landete und sich dort getarnt von seinen Federn verkroch. Jason war nun ernsthaft besorgt, da auch er nicht glauben konnte, dass Dick gerade tatsächlich Tim gedroht hatte. Bruce verstand er ja noch, aber Timmy? Was war nur in ihn gefahren? Doch Dickie hatte sich fürs erste zurückgezogen, womit das Problem hinter ihm wieder in den Vordergrund rückte. Um den Rest konnte er sich später auch noch Gedanken machen. Hauptsache Dick blieb in der Cave. Den Rücken noch immer zu Bruce Gewand, fuhr Jason schließlich dort fort, wo sie Aufgehört hatten: „Es tut mir leid, das ich Martha und Tomas da mit reingezogen haben. Ich wollte das ernsthaft wütend auf mich bist, um Dick wachzurütteln doch hatte ich nicht damit gerechnet, dass er den Käfig zersprengen könnte. Das war leichtsinnig. Doch..." Jason wand sich um und sah Bruce, der noch immer ungläubig am Boden saß, an: „...alles andere meine ich, wie ich es gesagt habe." Der Outlaw spürte wie das Blut seines Auges bereits großzügig sein T-Shirt tränkte und die Kälte welche damit einherging. Doch ebenso wie die Schmerzen ignorierte er dies und schien fast emotionslos, als er ruhig weiter redete: „Weißt du warum es nie ein wir gab Bruce? Du hast es nicht hart genug versucht. Du hast nie hart genug versucht uns zusammen zu halten, sondern immer viel zu schnell aufgegeben. Den leichteren Weg genommen der deinen Idealen am nächsten kommt, weil du zu stur bist neue Wege einzuschlagen. Was ist damit wenn jemand wie Damian sagt 'Es ist nichts Vater'? Dann harke weiter nach. Was ist damit wenn Tim sich für dich reinhängt und du ihn dafür ehrlich lobst? Dann sage ihm er soll es nicht übertreiben und wie viel Sorgen es dir bereitet, wenn er es nicht macht. Wenn du so sehr an diesem ganzen Fledermausthema hängst, warum willst du alles im Sinne deines Weges kontrollieren? Wir sind kein Rudel, wo einer allein den anderen vorgibt wie sie zu handeln haben und es keine zweite Meinung gibt. Wir sind ein Schwarm. Jeder kann über sich selbst bestimmen, aber achten wir dennoch aufeinander. Uns kann man nicht kontrollieren. Wir können aber einander Vertrauen und zusammen fliegen. Alle gemeinsam die Richtung ändern, wenn einer sie Ändert. Aber du bist im Moment kein Teil dieses Schwarmes. Ich weiß ganz genau warum Dick dich hasst. Denn das, was du nicht kannst ist Vertrauen. Und es würde mich nicht wundern, wenn du auch noch deinen letzten Sohn daran verlierst." Jason trat näher an Bruce heran und Hockte sich vor ihn hin, sodass beide deutlich die von Blutergüssen und aufgeplatzten Lippen gezeichneten Gesichter sehen konnten. Beide Geister überschattet von den gleichen Makel und Jason zeigte es dem überrumpelten Milliardär deutlich auf: „Alfred sagte zu mir, dass wir gar nicht so verschieden sind und er hat recht. Schmerz und Angst ist unser Antrieb und hat lange auch mein Handeln bestimmt. Doch mittlerweile habe ich gelernt, dass es wichtigeres gibt. Das er beinahe belanglos wird wenn es Etwas gibt, das man Festhalten muss. Ich verstehe langsam, warum Dick sich auch nie von seinem Schmerz übermannen lassen hat. Du bist genau wie ich Bruce. Wir haben Angst davor wieder verletzt zu werden. Stoßen deswegen jeden von uns, weil wir das Risiko nicht eingehen wollen. Und wir geben uns selbst die Schuld für die Vergangenheit und unser Handeln darin. Aber was haben wir davon? Bist du glücklich mit dir selbst? Glücklich alleine zu sein? Denn ich glaube nicht das du es bist. Das war ich schließlich auch nie." Kurz schwankte Jasons Blick nachdenklich zu Boden, ehe er von Trauer belegt wieder in die überraschten blauen Augen schaute: „Ich sah wie Familien sein sollten. Habe mir immer erträumt selbst ein Teil davon zu sein. Das was wir sind ist so gut wie nichts davon. Dick hat es selbst in seiner Aufnahme gesagt. Wir sind Batman und seine Robins, aber nicht Bruce Wayne und seine Söhne. Denn du hast vergessen, was es heißt Mensch zu sein, weshalb es auch Dick war, der Damian und auch Tim das Gefühl einer Familie gegeben hat. Das warst nie du. Jedenfalls nicht für sie." Bruce verstand deutlich die Botschaft hinter den letzten Worten. Das Bruce es war der Jason und auch Dick eine Familie gab und dies nach Jasons Tod aber nicht mehr konnte. Und Jasons Worte wurden nun beinahe verzweifelt, als er ernsthaft an sein Gegenüber appellierte: „Du bist ein Vater Bruce! Also fang auch endlich an wie einer zu handeln! Allein das ich dir das alles sagen muss ist so fucked up! Du bist mir herzlich egal, aber meine Brüder sind es mir nicht. Also befolgst du besser meinen Rat und wirst ihnen Gerecht oder ich sorge dafür, dass zumindest Damian nicht länger bei dir bleiben wird." Gestresst fuhr sich Jason durchs Haar und wand seine Blick kurz schmerzhaft ab. „Ich bin zwar nicht Dick. Ach shit, ich bin eher das Gegenteil. Der Außenseiter mit dem keiner etwas zu tun haben will. Ich bin nicht reich, kann nicht gut mit Menschen und baue ständig Mist. Doch denke ich, dass ich ihn besser verstehen kann, als du es jemals konntest und bei mir würde es ihm wahrscheinlich auch besser ergehen, als momentan bei dir." Doch dann sah er wieder eindringlich Bruce an. Verzweifelt von dem Gedanken, wohin der Vater seine Söhne treiben könnte packte Jason Bruces Kragen und zog ihn dichter zu sich ehe er ernst an ihn appellierte: „Also beweist du mir besser schnell das Gegenteil. Denn ich weiß, dass dir jeder einzelne von uns wichtig ist Bruce. Aber nur der Gedankte reicht nicht. Taten sind das, was jeder von ihnen jetzt von dir braucht. Die eines Vaters. Ich will sie nicht dort sehen, wo ich jetzt stehe. Denn keiner von IHNEN hat MEIN SCHICKSAL verdient! Sie verdienen eine Familie. Einen Vater..." Für einen Kurzen Moment sah Jason den Mann noch an, um ihm zu zeigen wie ernst er es damit meinte. Und Jason war in seinem Leben selten etwas so ernst gewesen wie dieser Moment. Zu seiner Erleichterung konnte er deutlich sehen, wie Bruce darüber Nachdachte und es ihm auch ernst war, auch wenn dem Mann die passenden Worte fehlten. Jason ließ ihn wieder los, fügte aber nun deutlich weicher hinzu: „Was sind wir mit diesen Masken, welche wir jede Nacht tragen? Helden? Menschen? Mörder? Psychopaten? Wenn du mich fragst alles davon und ich würde Lügen, wenn ich sage ich habe keine Angst um Damian und um Tim. Aber ich Vertraue ihnen und weiß, dass das was wir tun richtig ist. Riskant aber richtig. Und schau dich an Bruce! Du bist in keiner Verfassung uns in dieser Sache zu helfen. Du kannst mir nicht einmal im Zweikampf ebenbürtig gegenübertreten. Wie willst du dann das beschützen, was dir wichtig ist? Deine Zweifel machen dich schwach!" „Jason hat recht." Ertönte plötzlich Tims Stimme hinter dem Outlaw, beide schauten nun verwirrt zu ihm. Der Teenager trat ebenfalls heran, als er sich in ihre Konversation mit einmischte: „Ich wagte es bis jetzt nicht zu sagen, aber er hat recht Bruce. Ich stimme Jason zu in seinen Argumenten. Ich habe dich zwar immer als einen Vater angesehen, doch...war es dennoch distanziert und nicht immer leicht. Natürlich kann man sich weiter darüber streiten wer von uns Recht hat, aber wir müssen nun einmal zusammenarbeiten. Und ich will auch nicht, dass wir auseinander fallen, weil wir gerade das nicht schaffen." Mit traurigen Augen sah Tim tief in Bruces Blaue und dem Milliardär sank deutlich das Herz herab, als der Teenager gequält sagte: „Ich will meinen Bruder zurück...Und einen Vater. Ich will diese Familie." Auch Jason lasteten diese Worte schwer auf der Brust. Schließlich war Tim ihm wichtig. Doch gerade deswegen übte er noch einmal weiter Druck aus: „Da hörst du es. Also sei nicht so Stolz!" Es kam lange nichts. Bruce starrte nur abwesend hinab ohne eine Antwort und unfähig ihnen in die Augen zu sehen. Doch als Jason schon nicht mehr damit rechnete, kam schließlich doch noch eine Antwort von ihm. Leise und schwer: „Ich bin nicht stolz...Ich hatte keinen Stolz mehr für mich seit ich acht war. Den einzigen Stolz, den ich habe seit ihr...jeder einzelne von euch." Jason betrachtete kurz diese Jämmerliche Gestalt des Mannes, der sonst immer der Fels in der Brandung war. Doch sein eigenes Scheitern ließ ihn nun hier sitzen und es kotzte den Outlaw an. Auch das Tim ihn jetzt so sah. Aber solange Bruce erkannte, dass er sich ändern musste, hatten sie schon gewonnen. Jason stand auf und wollte ihm aus diesem Grund noch eine Frage stellen. Ohne jegliche Emotion äußerte er sie daher: „Warum Fallen wir Bruce? Immer und immer wieder. Eine Frage die du jedem von uns gestellt hattest und deine Antwort war darauf immer damit wir lernen wieder aufzustehen. Aber das ist falsch. Wir fallen weil wir niemanden haben, der hinter uns steht um uns aufzufangen. Allerdings können wir nur solange und so oft fallen, bis der Fall zu tief wird. Warum also überhaupt erst Fallen, wenn es garnicht sein muss? Du Fällst schon sehr sehr lange Bruce. Du denkst du stehst wieder auf, doch irrst du dich da. Du fällst und du wirst so lange fallen, bis du deine Vergangenheit nicht Vergangenheit sein lässt und Menschen die dir nahe stehen dich auffangen lässt. Also willst du weiter fallen?..." Jason streckte ihm die Hand entgegen: „Oder endlich ein Teil des Schwarms werden, damit du garnicht erst fällst?" Bruce sah ungläubig zu Jason hinauf und dann zu der dargebotenen Hand. Ehe er aber überhaupt daran denken konnte die zu ergreifen gesellte sich eine zweite Hand dazu und Tims ehrliches Lächeln, als dieser hinzufügte: „Lass uns endlich eine Familie werden und Dick retten." Immer noch verdattert von der Ansprache seiner Söhne starrten Bruces aufgerissenen Augen nach wie vor auf die dargebotenen Hände. Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2742735/? Es war als würde er wieder seine jungen Robins vor sich sehen, die ihn aus jeder Dunkelheit hervorziehen würden. Ihn dazu trieben höher zu fliegen als er es alleine je könnte. Wann hatte er das vergessen? Und bei diesem Gedanken zierten die sonst so ernsten Lippen ein warmes lächeln. Als Bruce sie ergriff, sagte er noch: „Wann seid ihr so erwachsen geworden?" Tatsächlich musste selbst Jason bei diesen Worten schmunzeln: „Wann bist du so alt geworden, dass du dir von mir in den Arsch treten lässt? Du schlägst wie ein Mädchen. Das konntest du früher besser." und Bruce ließ sich von Beiden auf die Beine ziehen. Kurz rieb er sich sein schmerzenden Kinn, ehe er neckisch erwiderte: „Lass mich eine Nacht drüber schlafen und dir dann morgen nochmal eine reinhauen. Dann denkst du bestimmt anders." „Pff, klar doch alter Mann." Aber erneut wurde Jason ernst und drückte die Hand des Milliardärs eine Ecke fester, um dies auch zu untermalen: „Beweis mir, dass du meinen Brüdern die Familie geben kannst, die sie verdienen." Und Bruce versicherte: „Mit eurer Hilfe. Denn es gibt nur ein wir." Jason beruhigte diese Antwort. Doch gleichzeitig sah er etwas traurig drein. Denn er hatte schon damit abgeschlossen Bruce als seine Familie anzusehen. Dieser Bruce war es nicht. War nicht der Vater, den er damals hatte. Nicht sein Vater. Und so wand er sich nichtssagend um zum Gehen als ihm auch schon ein Eisbeutel entgegengeworfen wurde mit den Worten: „Du siehst so aus, als ob du den gebrauchen kannst. Pflaster dazu?" Keck hielt Selina die Packung empor, wärend ihre andere Hand einen weiteren Eisbeutel zierte. Doch Jason grummelte nur grimmig im Anbetracht dieser blöden Ziege: „Nein die brauch ich nicht. Hab den kam selber. Ich bin dann auf meinem Zimmer das Blut abwaschen. Das Zeug fängt nämlich schon an zu kleben." Damit trat er an der gut gelaunten Katze vorbei um den Weg ins Manor einzuschlagen. Selina übergab Bruce gerade den anderen Eisbeutel als Jason an der Treppe noch einmal inne hielt und etwas an Bruce gewandt hinzufügte: „Ach eines noch. Du sagtest das ich dich hasse. Damit liegst du aber falsch. Ich habe dich nie gehasst Bruce. Aber ich hasse, was aus dir geworden ist. Ich hasse was Batman aus dir gemacht hat." Damit ging der Outlaw die vielen Stufen hinauf und öffnete die Tür zum Manor, als er sich dem erschütterten Butler des Hauses gegenüber sah: „Grundgütiger, was ist denn mit ihnen passiert Master Jason?!" Aber Jason hatte keinen Bock mehr auf eine weitere Konversation und sagte daher nur plump im vorbei gehen: „Hingefallen. Ich kümmre mich selbst drum." Verdattert sah Alfred ihm noch kurz hinterher, bevor er die Stufen der Cave herunter trat. Schon von weitem sah er auch das ramponierte Gesicht seines Ziehsohnes und wie er unter einem schnellen liebevollen Kuss seitens Mrs. Kyle schmerzhaft zusammenzuckte. Kein Wunder wenn man sich diese aufgeplatzten Lippen betrachtete. Er konnte hören wie sie daraufhin lachte und schnurrte: „Dann lass uns mal dafür sorgen, dass wir wieder das hübsche Gesicht von vorher zum Vorschein bringen." Es wunderte den Butler zu sehen, wie gut gelaunt die beiden waren. Jedoch konnte man das von Master Tim nicht behaupten. Er trottete nur schnell mit einem kurzen „Hi Alfred" an ihm vorbei ,um vor dem sogenannten 'Schmalz' zu flüchten und nahm dafür die beschwerlichen Treppen hüpfend auf sich. Alfred trat an den Herrn des Hauses heran und fragte: „Master Bruce was ist ihnen widerfahren?" Aber Bruce würde sich hüten Alfred zu erzählen, dass er sich gerade mit Jason geprügelt hatte. Schließlich war dessen Augenverletzung nichts womit man sich prügeln sollte und wenn er wüsste, dass Bruce den ersten Schlag tat, standen ungemütliche Zeiten an. Daher sagte er nur als schlechte ausrede: „Ähm...Hingefallen." Und Alfreds Züge zierte ein wissendes lächeln. „Was sie nicht sagen." Spät abends streifte Jason allein durch die dunklen Gänge des Manors und lauschte beiläufig den sanften Klängen des knarrenden Holzes unter ihm. Ihm ging nicht aus dem Kopf wie Timmy am Morgen plötzlich so seltsam drauf war und wollte sich nur kurz nach ihm erkundigen. Dabei könnte er über dieses Vorhaben eigentlich nur lachen. Der Jason von vor einem Monat hätte nicht einmal daran gedacht sicher zu gehen, dass es seinem kleinen Bruder gut ging. Immerhin sagte Tim selbst, dass es nichts weiter war. Doch mittlerweile glaubte er keinem in dieser Familie mehr, sobald dieser Satz fiel. Jeder fraß immer alles in sich hinein und kam schon irgendwie allein zurecht. Bullshit! Ihr größtes Problem war gerade das sie nie ehrlich miteinander redeten! Und Jason hätte sich bei allem was er dafür in letzter Zeit tat ernsthaft selbst ins Gesicht schlagen können. Er war dabei der nächste Dick Grayson zu werden. Wenn das in dieser Geschwindigkeit so weiter ging, musste er ernsthaft aufpassen, dass in einem Jahr nicht Disko-Hood mit trendigen Vokuhila über die Straßen tanzt. Spätestens dann durfte Bruce ihn gerne in Arkham einweisen. Alleine bei dem Gedanken schüttelte es Jason durch Mark und Bein. Aber fürs erste stand er jetzt vor der Tür zu seinem Ziel. Und Grayson war eben nicht hier um sich ihrer Probleme anzunehmen. Er könnte immer noch darüber lachen, wie Absurd er sich selbst fühlte. Ausgerechnet das schwarze Schaf versucht die Herde irgendwie zusammen zu halten, obwohl es nie wirklich Bestandteil dieser war. Jason ließ ein angestrengtes Seufzen von sich. So ändern sich eben die Zeiten. Ohne weiter seinen Gedanken nachzugehen, klopfte er schließlich an die edle Holztür und wartete bis ein bestätigendes „Herein." Erklang. Zwar war es schon sehr spät, aber Timmy war eine Nachteule. Wäre er schon im Bett, dann müsste sich der Outlaw definitiv ernsthaft Sorgen machen. Er betrat den Raum und konnte gleich Tims überraschtes Gesicht am Schreibtisch auf der anderen Seite des Raumes erblicken. Ausgerüstet mit Lupenbrille auf der Nase und filigranen Lötkolben in der Hand. „Jason? Was machst du denn so spät hier?" fragte der Teenager etwas überrumpelt, wärend Jason mit in den Hosentaschen verschränkten Händen, langsam an ihn heran trat. Etwas unbeholfen fragte der Outlaw schließlich: „Ich wollte eigentlich nur fragen, wie es dir geht." Er fühlte sich eben immer noch seltsam in dieser Rolle als großer Bruder. Und das Tim ihn jetzt wirklich verwirrt musterte, half nicht wirklich dabei in dieser Rolle selbstbewusster zu werden. „Wie es mir geht? Sollte ich nicht eher dir diese Frage stellen? Immerhin bist du derjenige mit den blauen Flecken und Pflastern im Gesicht." Schilderte Tim die Situation und Jason kam nicht um bei sich dabei ziemlich dämlich zu fühlen. Er tat es mit einem grummeligen: „No shit Sherlock." ab, ehe er weiter ausholte: „Ich meinte wegen heute Morgen. Dir ging es nicht so gut, deshalb frage ich. Und auch vorhin mit Dick. Er schien dir nicht sonderlich froh gesonnen." Tim strich die Lupenbrille auf seinen Haarschopf zurück und legte die Instrumente beiseite. Wie beiläufig strich er sich die Müdigkeit aus dem Gesicht, bevor er nüchtern antwortete: „Ja es ist nichts. Ich bin nur müder als sonst. Wahrscheinlich wegen den Schmerzmitteln für mein Bein. Also alles gut. Vielleicht hat ihr Geruch ihn gereizt." Doch Jason nahm diese Antwort mit Skepsis auf. „Du weißt, dass du mit mir drüber reden kannst, wenn du willst." Tim schenkte ihm einen nachdenklichen Blick, so als wägte er ab, ob seine nächste Antwort richtig gewählt war. Doch als mehrere Sekunden verstrichen waren, rückte der Teenager schließlich mit der Sprache heraus: „Ach es ist nur... der Stress, wegen allem glaube ich. Ich denke das ist es, was mich derzeit ein wenig aus der Bahn wirft." Jason schmunzelte Belustigt. Er trat hinter Tim vorbei und ließ sich auf das große Bett des Genies fallen, während er sprach: „Das wirft uns wohl alle momentan aus der Bahn. Oder glaubst du ich schaffe es immer Bruce so leicht zu vermöbeln?" Die Belustigung ergriff nun auch Tims Lippen, als er antwortete: „Nun ich würde lügen, wenn das ich mit ja beantworten würde. Gott steh uns bei, wenn du besser als Bruce bist." „Was soll denn das jetzt heißen?!" „Nichts für ungut, aber ich spreche vermutlich für jeden, wenn ich sage, dass es deiner Person nicht gut tun würde. Ganz ehrlich...du hast so viel Mist fabriziert, dass es ein wunder wäre jemanden zu finden, der nicht so denkt. Du bist nicht sonderlich beliebt Jason." „Pah! Was soll ich mit Beliebtheit? Mir würde es so auf die Nerven gehen ein Mittelpunkt in diesen Heldenvereinen zu sein und ständig jedem Helfen zu müssen. Da genieße ich lieber die Ruhe als Außenseiter und folge meinem eigenen Rhythmus." Tims Mundwinkel zierten ein warmes Lächeln und er blickte in Gedanken versunken auf die dunklen Holzdielen seines Zimmers, ehe er verträumt antwortete: „Ja, das hört sich tatsächlich ziemlich gut an." Etwas überrascht schweiften die blauen Augen des Outlaws zu dem Jüngeren und sah wie dessen Mundwinkel langsam nicht mehr ihr lächeln zierte. Stattdessen begannen sie geistesabwesend zu erzählen: „Ich fühle mich bestätigt das Kostüm bald an den Nagel zu hängen. Ich weiß es ist dumm so zu denken, aber ich komme mir so lächerlich vor." Jasons Blick wandelte sich in Verwunderung um, da ihm der Ausdruck lächerlich so fehl am Platze vorkam, ehe Tim weiter ausholte: „Ich hab Damian eine Standpauke darüber gehalten, wie kindisch sein Verhalten war und kam selbst nicht einmal dazu überhaupt etwas gegen diese Dämonen zu unternehmen. Wohl eher das Gegenteil. Nachdem was ich gehört habe, hab ich mich auch noch von einen von ihnen kontrollieren lassen und euch bekämpft." Tim lehnte sich gestresst in seine Stuhllehne zurück und ließ seinen abwesenden Blick zur Decke streifen, als er Jason seine Gedanken weiter offenbarte: „Als ich dort im Park lag und dabei war zu sterben, gab es einen Moment wo ich mich sogar befreit gefühlt habe. Diese gefährlichen Gedanken der letzten Jahre waren wieder da und machten mir den Tod wirklich Schmackhaft. Ich hatte mich damit wirklich abgefunden und sich nicht mehr dagegen zu wehren schien verlockend. Ich...ach ich weiß auch nicht warum es manchmal immer noch so ist. Mir wächst momentan wahrscheinlich alles über den Kopf." „Schau mich mal an." Tims ausdruckslose Miene wanderte von der eintönigen Decke wieder zurück zu seinem Gesprächspartner. Doch noch bevor er diesem richtig in die Augen sehen konnte, flickte ein Finger seine Nase schmerzhaft hinauf. Reflexartig hielt Tim seine Hand an die Stelle und protestierte: „Au! Was sollte das denn?!" „Denk nicht immer so viel. Genau deswegen passiert dir sowas." Antwortete Jason ihm etwas genervt, ehe er nun ernster fortfuhr: „Jetzt hör mir mal zu. Es gibt keinen Grund für dich selbst in solchen Situationen den Kampf aufzugeben. Tod ist man noch lange genug, weswegen man das Leben lieber nutzen sollte. Und du hast verdammt viele Gründe dazu. Allein dein ganzer Kindergarten im Titan Tower und dein genialer Verstand sollten dir als Antwort reichen. Du hast keine Zeit dir darüber den Kopf zu zerbrechen, wenn es ums überleben geht. Hätte ich mich mit sowas damals auf der Straße beschäftigt, wäre ich schon 5 mal gestorben. So zu denken ist sinnlos." Eine kurze Pause entstand, in der Tim Jason nur nachdenklich musterte. Doch dann stellte er eine Gegenfrage: „Hast du nie so gedacht?" „Was?" „In all den Jahren, wo dein Leben so beschissen war wie du es immer behauptest, hattest du nie daran gedacht in einer Günstigen Situation den Kampf einfach sein zu lassen?" Diese Frage überrumpelte Jason nun doch, was Tim in dessen Gesicht auch gut lesen konnte. Aber dann wurde Jasons Miene ernst. „Immer." Und Tims Augen rissen auf. Die Züge des Outlaws nahmen ebenfalls einen gleichgültigen Ausdruck an, bevor er wie beiläufig von seiner Version erzählte: „Ich habe mich so oft gefragt, was ich auf dieser gottverdammten Erde eigentlich soll und warum gerade jemand wie ich eine zweite Chance verdiente, wo ich doch meine erste so gehörig gegen die Wand gefahren habe. Denn seien wir mal ehrlich. Ich bin selbst schuld daran ins Gras gebissen zu haben. Und wer weiß, wenn ich damals Bruce nicht über den Weg gelaufen wäre, wäre ich vielleicht auch schon längst nicht mehr ein Bestandteil dieser Erde, weil ich and Drogen verreckt irgendwo in einer Gasse verwest wäre. Meine Kindheit war beschissen, meine Zeit auf der Straße war beschissen, die Zeit mit Joker war absolut beschissen und die Zeit nach meiner Auferstehung auch. Und gerade bei letzterem habe ich wirklich alles gehasst, was diese Welt mir darbot. So eine Lazarus Grube setzt einen ziemlich verrückte Gedanken in den Kopf. Also wenn alles so beschissen war, warum bin ich dann noch immer hier?" Tim sah ihn leicht verwirrt an, als Jason diese Frage an ihn richtete. Doch bevor er sich auch nur eine Antwort zurechtlegen konnte, zierte der Ausdruck des Größeren ein schelmisches Grinsen: „Um jeden ans Bein zu pissen, der denkt ich wäre leicht unterzukriegen. Ich bin zu stur, als dass ich mich von allem was beschissen ist unterdrücken lasse. Dem ganzen zeige ich gehörig den Mittelfinger. Ich habe jetzt dieses zweite Leben und damit so viel Zeit gewonnen, die ich nach meinen Belieben nutzen kann. Ich nehme mein Schicksal und das anderer selbst in die Hand. Scheiß drauf wenn es gerade mal nicht so Läuft. Ich bin noch jung und habe genug Zeit daran etwas zu ändern. Außerdem..." Jason sah Tim nun wieder ernst an: „Wir wissen beide wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren. Was gerade Connors mit dir gemacht hat. Wenn du dich also dabei erwischt das du so denkst, halt dir vor Augen was passiert wenn du nicht mehr wärst. Wie viele Leben du nicht mehr retten könntest und wer dich alles vermissen würde. Ich weiß dass dir deine Mitmenschen wichtig sind. Wenn du also nicht für dich selbst kämpfen kannst, kämpfe für sie." Tim dachte darüber einige Momente nach. Doch statt einer weiteren Antwort, begann das Genie aus dem nichts belustigt zu kichern und verwirrten sein Gegenüber damit komplett: „He hehehe..." „Was gibt's denn da zu lachen?!" „Ach nichts. Ich bewundere dich einfach Jason." Tims Worten folgte ein warmes Lächeln und der Outlaw kam nicht umhin peinlich berührt rot zu werden: „W-was soll das denn jetzt heißen?!" „Naja, wie du dich von nichts unterkriegen lässt und sei es noch so schlimm. Ich bewundre das." Jason sah ihn verdutzt an, doch wurde es ihm schnell unangenehm ein solches Lob zu erhalten. Daher winkte er nur ab: „Jaja, was auch immer..." Aber schwirrte Tim derweilen eine andere Frage durch den Kopf, welche den Outlaw erneut überraschte: „Wie geht es dir eigentlich?" „Mir?" „Ja, ich mein du schenkst mir immer ein offenes Ohr, aber was ist mit dir? Ich würde behaupten du hast momentan einen ziemlichen Sinneswandel wenn man sich die letzte Zeit so vor Augen hält und das ist doch sicher nicht einfach. Kommst du klar damit?" Jasons anfängliche Überraschung wich Nachdenklichkeit. Er überlegte nach wie vor ob es gut war sich so offen preis zu geben. Aber Tim vertraute ihm...und er vertraute Tim: „Um ehrlich zu sein, keine Ahnung. Ich komme mir eher vor wie der Next Dick Grayson. Ich weiß nicht wie ich mich dabei fühlen soll. Ob beschämt, stolz, peinlich berührt. Keine Ahnung eben. Aber ich habe diesen neuen Weg jetzt eingeschlagen und ich werde sehen, wohin er mich führt. Auf jeden Fall ist er nicht Länger bestimmt von meiner Beziehung zu Bruce. Ich habe ihn viel zu lange in mein Denken einfließen lassen. Es ist einfach nicht gut." Jason konnte sehen, wie Tim ernst darüber nachdachte und merkte an: „Aber du wirst um Bruce nicht herum kommen, ob du willst oder nicht." Aber der Outlaw sah hier nicht das Problem: „Ach das Haus ist groß genug. Ich renne ihm höchstens in der Batcave über den Weg." Und Tims Blick nahm etwas trauriges an. Seine nächste Frage überrumpelte Jason dann: „Aber findest du es nicht schade?" „Schade?" „Das es zwischen euch so geworden ist. Ich weiß wie verzweifelt Bruce nach deinem Tod war und wie verzweifelt du wegen mir warst, weil ich deinen Platz an seiner Seite eingenommen habe. Findest du es nicht schade, wenn ihr nie wieder das erreicht, was ihr einst hattet?" Eine leichte Melancholie ergriff Jason, als er bedacht auf diese Frage antwortete: „Zu meiner Schande...ja...es ist schade. Aber ich bin es Leid nur von ihm enttäuscht zu werden." „Aber du warst doch nicht immer enttäuscht von ihm oder?" „Pff...du verstehst das nicht. Er war früher anders. Ob du es glaubst oder nicht, aber es gab mal Zeiten, wo Bruce gelacht hat. Da konnte man ihn noch halbwegs als Menschen bezeichnen. Doch das was aus ihm geworden ist, hat die Augen davor verschlossen." Ärgernis machte sich in dem Outlaw breit und Tim konnte sehen, wie Jason seine Fäuste ballte, als er seine nächste Aussage knurrte: „Und es kotzt mich an, dass er wegen mir so geworden ist...dass er sich immer für alles die Schuld gibt, wo doch dieser verfluchte Clown und mein eigenes Handeln der Grund für mein versagen sind. Gott ich hätte dieser schadenfrohen Hyäne das Licht ausknipsen sollen, als ich die Chance dazu hatte." Tim konnte den Hass in Jasons Augen deutlich sehen, bei dem Gedanken daran, was Joker ihm genommen hatte. Doch führte es im gleichen Moment zu einer neuen Frage seinerseits: „Hast du eigentlich je mit jemanden über deine Zeit bei Joker geredet? Ich weiß es existieren gut gesicherte Aufnahmen in Bruces Akten, aber...ich glaube, dass sie nicht alles zeigen..." Er konnte deutlich sehen, wie ein Schauer durch Jasons Körper fuhr und sich seine Hände deutlich verkrampften, bevor er eine Gegenfrage ernst stellte: „Hast du sie gesehen?" Tim verfiel in unangenehmes schweigen, als Jason nun etwas energischer nachfragte: „Tim, hast du diese Videos gesehen?" Zögerlich rückte der Angesprochene aber schließlich doch mit der Sprache heraus und es fiel ihm schwer Jason dabei in die Augen zu sehen: „Damals, als Bruce für Tod erklärt wurde, habe ich fest daran geglaubt, dass er noch lebte und mich auf der Suche nach Hinweisen dafür in seine Best gesicherten Daten gehackt. Dort bin ich dann auf die Videos gestoßen...und habe sie gesehen." Jason stützte sein Gesicht in eine Hand. Er hasste es wenn andere ihn in seinen verwundbarsten Momenten sahen. Und erst recht Menschen die ihm nahe standen. Es stresste ihn darüber nachzudenken was Tim alles gesehen haben könnte. Er selbst wusste schließlich nur wage was sich auf diesen Tapes befand, da er in der Regel kaum bei Bewusstsein war als sie entstanden und die Unwissenheit wurmte ihn. Doch dann brachte Tims nächste Aussage etwas Erleichterung: „Danach habe ich alle gelöscht damit Dick oder irgendwer anderes sie nicht auch zufällig findet. Es gibt jedoch noch eine analoge Sicherheitskopie an die niemand außer ich kommt, da sie ja eigentlich dir gehören und ich sie dir geben wollte. Jedoch war unser Verhältnis irgendwie immer überschattet sodass ich nicht wirklich wusste, wie ich dich damit konfrontieren sollte. Ich dachte du würdest mich vielleicht dafür hassen." Tim machte eine kurze Pause, bevor er ausdrücklich klarstellte: „Es tut mir Leid, dass ich sie mir angeguckt habe. Ich dachte damals, dass ich dich vielleicht dadurch besser verstehen könnte. Aber dennoch war das falsch von mir sie ohne deine Erlaubnis einzusehen. Ich hatte kein recht dazu." Jason betrachtete Tims entschuldigende Miene für einen Moment. Sollte er sauer sein? Weil Timmy seine Privatsphäre dermaßen verletzt hatte? Letztendlich verwarf der Outlaw diesen Gedanken. Die Sache war eh Vergangenheit und sich jetzt darüber aufzuregen brachte eh nichts mehr. Daher winkte er nur ab: „Wenn du mir in Zukunft versprichst deinen Riechkolben nicht ohne Erlaubnis in meine Privatsphäre zu stecken, dann sage ich dieses Mal nur Schwamm drüber." „Versprochen!" antwortete Tim nur hastig darauf und Jason brachte es zum Schmunzeln: „Ich bin ehrlich gesagt eher froh drüber, dass du sie gefunden hast und nicht Dickie oder sonst wer. Gott was wäre er mir damit wahrscheinlich auf die Nerven gegangen. Aber wenn diese ganze Sache hier vorbei ist, würde ich mir die Aufnahmen gerne anschauen. Kannst du sie solange für mich weiter verwahren?" Entsetzt sah Tim zu Jason. Er wollte sich das angucken? Tim hatte eigentlich damit gerechnet, dass er die Daten sofort vernichten würde, doch stattessen wollte er sich sein eigenes Leiden nochmal ansehen? „Das kann ich machen, aber bist du dir sicher, dass du sie angucken willst? Sie sind...nun ja...nicht gerade angenehm." Als würde er nur über einen X-Beliebigen Kinofilm reden, bestätigte Jason sein Vorhaben noch einmal: „Ich weiß nicht wie viel sie zeigen, da ich bei der Premiere wohl leider schon den Radieschen beim Wachsen zugesehen habe. Und das passt mir nicht." Für diese Ausdrucksweise erhielt der Outlaw von Tim einen argwöhnischen Blick. Ihm missfiel es deutlich wie Jason selbst darüber scherzte und Jason konnte das auch so gleich in seinen finsteren Augen lesen: „Was? Ach komm, das ist jetzt schon Jahre her." „Das ändert aber nichts daran, wie grausam es ist. Aber wenn du dir das unbedingt nochmal anschauen willst, bitte. Vielleicht siehst du es dann anders." „Ich war wer weiß wie lange live dabei. Da werden die paar Ausschnitte wohl auch nichts mehr ändern." Tim glaubte ihm nicht. Er glaubte ihm nicht, dass es ihm so leicht fiel dieses Thema einfach als Vergangenheit ruhen zu lassen, wo er doch all die Jahre gerade diese zur Grundlage seines Handelns machte. Mit ineinander verschränkten Armen reichten Tim nur zwei Worte um den Outlaw auf den Boden der Tatsachen wieder herunter zu holen: „Zehn Monate..." „Was?" „Du warst zehn Monate bei ihm. Und Ausschnitte davon wurden in gerade einmal sechs Stunden festgehalten sowie auf unzähligen Fotos." Jason sah Tim ungläubig an, während die Botschaft langsam zu ihm durchsickerte. Gedankenverloren wanderten seine aufgerissenen Augen gen Boden, ehe er mehr leise zu sich selbst murmelte: „Nur zehn Monate..." Jason hatte sich tatsächlich nie Gedanken darüber gemacht, wie lange er bei diesem Clown letztendlich war. Er war irgendwann Tod. Irgendwann bei der League of Assassins. Irgendwann auf seinen Rachefeldzug. Vergeistet durch die Folgen der Larzarus Grube. Es waren insgesamt ca. drei Jahre, in denen sein Bewusstsein Zeit nicht mehr wirklich einordnen konnte oder sie schlichtweg keine Rolle spielte. Daher dachte er immer, dass er fast zwei Jahre bei Joker war. *1 Aber nur zehn Monate? Tim sah die deutliche Verwirrung in Jasons Augen. Es ist zwar schon Jahre her, aber eben nichts was der Vergangenheit angehörte. Das war es, was dieses Gesicht vor ihm zeigte. Deutlich bedachter im Anbetracht seines abwesenden Gegenübers fragte Tim dieses Mal vorsichtig: „Jason, hast du je mit jemanden darüber geredet was er dir alles angetan hat? Ich kenne nur sechs Stunden, aber du hast zehn Monate durchgemacht...allein." Die anfängliche Unbeschwertheit war aus dem Outlaw gewichen und die nach wie vor verwirrten Augen brauchten einen Moment um zu realisieren, was Tim ihn eigentlich gefragt hatte. Seine Fassung wiedererlangend verkrampften sich seine Hände in die Knie. Zögerlich antwortete er: „N-nein, und...es ist auch nichts, was ihr Wissen solltet. Vor allem Bruce nicht." „Jason es ist nicht gut so etwas ewig in sich hinein zu fressen. Ich sehe, dass es dich noch immer quält. Vielleicht könnte es dir etwas von deiner Last nehmen und Bruce...vielleicht könnte er deinen Hass besser nachvollziehen." Sich selbst wieder ins hier und jetzt ziehend, rieb Jason mit einer Hand die Innenfläche der anderen. Die Berührung hielt ihn fern von er Erinnerung und stabilisierte ihn im hier und jetzt. Gefasster und starr auf seine Hände blickend, wollte er nun eines klarstellen: „Tim, warum hast du die Position des Robin damals eingenommen?" „Nun, weil Batman nach deinem Tod drohte von seinem Weg abzukommen und Dick nicht mehr zum Robin zurück wollte. Ich konnte nicht dabei zusehen, wie er sich immer weiter selbst verlor." „Genau, es ist wie ich vorhin sagte. Es hat ihn verändert. Das was er weiß reicht. Er muss nicht mehr wissen. Das wäre nicht gut, also belassen wir es einfach dabei." „Es muss aber nicht Bruce sein. Ich kenne die Videos, Fotos und auch Protokolle welche dazu verfasst wurden. Ich höre dir gerne zu. Du musst das nicht alleine verarbeiten. Eine kurze Stille hielt Einzug zwischen ihnen, in denen der Outlaw weiter nachdenkend auf seine Hände starrte. Zwar hatte er angefangen sein Vertrauen in seine Brüder zu legen, doch...: „Danke Timmy aber...ich glaube ich bin noch nicht bereit dafür. Vielleicht irgendwann..." Jason wurde ein ehrliches Lächeln geschenkt und auch wenn er es nicht zugab, beruhigten ihn Tims nächste Worte: „Wann immer du willst. Sag einfach Bescheid und ich bin da. Ach und...schau dir die Videos bitte nicht alleine an wenn ich sie dir gebe. Ich weiß du lässt dich durch nichts unterkriegen, aber...mir ist nicht wohl bei dem Gedanken Jason." Jetzt war es an Jason ein Lächeln auf seine Lippen wandern zu lassen. „Du hast sie eh. Ich könnte sie mir ohne hin nicht anschauen. Deine Sorge ist also vorerst unbegründet." Es war gut zu wissen, dass jemand da war. Das Jason darauf zurückgreifen konnte wenn er wirklich soweit war. Doch vorerst... „Für's erste würde es mir aber dennoch reichen diesen Bastard Tod zu sehen." Bei dem erneuten Gedanken an seinen Peiniger konnte Tim in Jasons Augen deutlich sehen, wie sich wieder Wut auf den eben noch weichen Zügen breit machte. Und er hasste es... Weil es Jason immer noch gefangen hielt. Aber wollte Tim ihm auch eine Alternative bieten...vielleicht sogar einen Ausweg: „Um ehrlich zu sein, ist der Grund warum ich aufhören will nicht nur um den normalen Menschen zu helfen. Ich hatte gedacht, dass ich mit Arkham zusammenarbeiten könnte um Heilmittel zu erstellen." „Heilmittel?" kam es nun verblüfft von seinem Gegenüber und Tim holte weiter aus: „Nun für diejenigen, mit Körperlichen Anomalien. Wenn ich zum Beispiel den Chemischen Prozess rückgängig machen könnte, dem Joker unterlag, könnte er vielleicht wieder zu Verstand kommen. Poisen Ivy, Clayface, Dr. Freese. Sie alle haben ihre Kräfte nicht immer gehabt, sondern durch Unfälle oder Experimente erhalten. Vielleicht kann man den Prozess auch wieder umkehren und aus ihnen normale Menschen machen. Dann wäre die Gefahr nicht so groß und du müsstest vielleicht nicht töten. Und so ein Vorhaben beansprucht eben viel Zeit, die ich als Red Robin nicht habe." Doch konnte Jason über dieses absurde Vorhaben nur belustigt schnauben. Für ihn war solch ein Szenario reines Wunschdenken: „Pff, wenn das so einfach wäre, glaubst du das hätte nicht schon einer von uns getan? Aber selbst wenn das möglich wäre, kann mich das nicht davon abhalten weiter Blut zu vergießen. Was glaubst du würde passieren, wenn jemand wie Joker seinen gesunden Menschenverstand wiedererlangt und all die Taten vor sich sieht, welche er verbrochen hat? Das Blut tausender von heute auf morgen an den Händen einer unglückseligen Person. Da wäre es doch wohl humaner ihm gleich die Kugel zu geben und sich die Arbeit zu sparen. Außerdem brauche ich die Toten um die Kriminellen zu kontrollieren. Der blutige Weg macht mir auch keinen Spaß, aber statt wie ein Batman die Ameisen einzeln zu zerquetschen sodass immer neue nachkommen können, bin ich lieber derjenige der ihre Königin zerquetscht und dem gesamten Nest sagt wo es lang laufen kann. Und eine nach der anderen freiwillig über die Klippe springen zu lassen ist meiner Meinung nach effektiver. Menschen brauchen jemanden der sie Kontrolliert. Nicht jemanden, der lediglich ein paar Angst einjagt und einigen in der kriminellen Szene sogar noch Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet." Doch Tim hielt an seiner Vision fest: „Ich glaube dennoch nicht, dass es eine gute Lösung ist. Der Tod ist nicht gut." „Es ist meine Lösung. Außerdem gibt es Situationen, wo wir töten müssen. Frag Dickie mit seinen Dämonen-Kollegen. Es war entweder er oder sie und je weniger von ihnen existieren, desto besser." Tim wurde nun eine Spur ernster bei diesen Thema: „Aber eine gute Lösung ist es nicht. Du hast Dick gesehen. Seine Arme und Beine waren schwarz. Seine Nägel Golden und er fängt an Federn zu verlieren. Außerdem hatten seine Füße 5 Zehen statt drei. Er verändert sich weiter gerade weil er diese Dämonen tötet und keiner von uns vermag zu sagen, ob das was gutes ist oder nicht. Ich versuche mir einzureden, dass es nichts schlechtes ist und er sich bald selbst menschlich machen kann, doch fällt mir das gerade wegen Damians Verletzungen immer schwerer. Dick hätte ihn nie angegriffen aber etwas hat ihn dennoch dazu gebracht. Und vorhin er...er war mir gegenüber so feindselig." Auch an Jason nagte das Schicksal seiner anderen beiden Brüder sehr. Selbst ein blinder mit nem Krückstock könnte erkennen, dass an diesem ganzen Dämonending irgendwas Faul war. Es gab zu viele Fragen für zu wenig Antworten. „Du hast recht, sein Verhalten vorhin und auch die Veränderungen sind wirklich beunruhigend. Ich würde dich daher bitten nicht mehr ohne mich in die Cave zu gehen Tim. Irgendwas stimmt nicht mit ihm." Und Tim nickte nur zustimmend. Sie konnten sich keinen weiteren Fehltritt mehr leisten. Er wollte gerne seine Forschungen in der Cave fortsetzen, aber wäre es absolut dumm die Gefahr zu unterschätzen. Erstecht wenn man sich Damians Schicksal vor Augen hielt. Er hatte jedenfalls ähnliche Ansichten: „Ich glaube daran, dass es für alles eine Richtige Lösung gibt und die beinhaltet nicht Dick unsere Dämonenprobleme aus der Welt schaffen zu lassen. Dafür verstehen wir zu wenig davon, was mit ihm passiert. Und um nochmal auf Joker zurück zu kommen, könnte man zusätzlich eine Methode entwickeln sein Gedächtnis löschen. Dann wäre der Joker selbst verschwunden und der vernünftige Mensch würde bleiben, ohne sich seiner Taten bewusst zu sein. Joker wäre tot, aber ein Leben gerettet. Das wäre meine Lösung." „Gott ich hasse dich manchmal.", kam es genervt vom Outlaw. Doch brachte Tims Aussage ihn auch auf eine neue Idee: „Aber gut, wenn du denkst, dass sowas möglich ist dann lass uns eine kleine Wette abschließen. Wenn du dieses besagte Heilmittel herstellen kannst bevor ich die Möglichkeit bekomme ihn umzubringen, und ich schwöre dir ich bring ihn um, dann sehe ich in Zukunft davon ab diese Psychos in den Tod zu schicken. Aber wenn dem nicht so ist, dann hat Batman eine Sorge weniger in Gotham." Zunächst verblüfft über diesen plötzlichen Vorschlag ratterte Tims Kopf schnell die Möglichkeiten durch und beim Gedanken, was mit Jason passieren würde, sollte er den Tod des Clowns endlich bekommen, wurde der Teenager sehr ernst: „Du weißt was passiert, wenn du ihn tötest..." „Nichts, was ich nicht bereits kenne...Also haben wir einen Deal?" Tim wägte ab. Doch letztendlich gab es nur Jason der hier verlieren konnte. Wenn Jason Joker umbrachte, würde man ihn jagen und für immer einsperren. Wenn Tim entgegen aller Erwartungen eine Heilung fand, musste er sich keine Sorgen mehr darum machen, dass er ihn nur noch hinter Gittern zu Gesicht bekam. Daher ergriff das Genie die dargebotene Hand und bestätigte: „Deal..." Dennoch stellte Jason noch eines klar: „Aber erstmal sollten wir trotzdem unsere derzeitigen Probleme priorisieren. Ich will nicht erleben, wie du dir wieder keine Pause gönnst. Es reicht wenn ich dich einmal vom Boden kratzen musste." Jedoch sah Tim es nicht ein, das nur er die Füße deswegen still halten sollte: „Wenn ich dir hiermit verspreche nicht daran zu arbeiten bis wir die Sache mit Dick geklärt haben, versprichst du mir dann bis dahin Joker nicht zu töten?" „Hä?! Wenn der vor mir stehen sollte wie auf einem Präsentierteller, kannst du doch nicht ernsthaft von mir verlangen, dass ich ihn leben lasse." „Wenn sein Tod in der Sekunde nicht absolut von Nöten ist, dann ja. Andernfalls sehe ich keinen Grund darin nicht mit den Untersuchungen zu beginnen." Entgeistert darüber überlegte Jason...lange...länger bis er schließlich angekotzt von sich selbst darüber einwilligte, damit Tim nichts dummes machte: „Ach fick dich doch. Gut einverstanden. Dann sperre ich ihn eben solange ein, bis er zum Abschuss freigegeben wird." Beruhigt davon stieß Tim einen kleinen schwall Luft aus und eine unangenehme Stille entstand, in der keiner von ihnen so recht wusste, was er nun sagen sollte. Sie schien eine Ewigkeit anzuhalten. Doch als der Teenager sich diese ganze Szenerie nochmal vor Augen führte, kam er nicht umhin schmunzelnd anzumerken: „Weißt du, das fühlt sich gut an." „Was?" „Das reden. Einfach der Frieden und das Vertrauen zwischen uns. Zu wissen, dass man Jemanden hat in dieser Familie, dem man es schenken kann. Das konnte ich selbst mit meinen Eltern nicht. Sie waren immer sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt und da wollte ich nicht auch noch eine Last für sie sein. Deshalb habe ich immer alles für mich behalten. Selbst die Bediensteten hätten meine Probleme mit ihnen geteilt, weshalb ich auch nicht mit ihnen geredet habe. Ich war ein braver Junge, aber...einsam. Deswegen freut es mich mit jemanden in dieser Familie so reden können." Kurz überlegte Jason, doch konnte er diesen Standpunkt auch von seiner Seite aus nur bestätigen: „Hm...stimmt schon. Ich kann mich nicht entsinnen wann es je so war. Meine Eltern waren auch nicht sonderlich gute Gesprächspartner, wenn du verstehst was ich meine. Aber ich kann dir Sagen das Hunde ziemlich gut im Zuhören sind. Und Alfred auch. Er hat mir das ein oder andere Mal sehr weitergeholfen mit seinen Ratschlägen." Tim konnte dem nur zustimmen: „Ja, Alfred und auch Dick haben mir auch immer sehr geholfen. Aber wahrscheinlich ist es das erste Mal zwischen uns so vertraut. Und ich hoffe, dass das hier nicht mehr kaputt geht. Auch wenn du dringend daran arbeiten musst mir bei deinen Schnapsideen nicht immer sofort eine rein zu hauen, bereue ich es dennoch nicht dein Bruder zu sein Jason. Aber ich kann dir die Angst nehmen ein weiterer Dick Grayson zu werden. Dick hat mir zwar vertraut, aber er hat sich mir nie anvertraut. Ich weiß nicht ob er sich überhaupt jemanden anvertraut hat, da es ihm immer wichtig war Sicherheit zu vermitteln. Das hat mir immer Sorgen an ihn bereitet. Es macht mich wirklich glücklich, dass wir uns jetzt so gut verstehen. Außerdem...ich hab dich seit dem wir hier sind nicht einmal rauchen sehen." Jasons Augen rissen weit auf und als seine anfängliche Verlegenheit über Tims Ansicht bezüglich seiner Person in den gedanklichen Hintergrund trat, wurde er sich über den letzten Teil seiner Aussage erst jetzt so wirklich bewusst. Jetzt wo er so darüber nachdachte, konnte er sich wirklich nicht entsinnen auch nur eine seiner Fluppen angezündet zu haben. Der Outlaw stützte sein Gesicht in die Handfläche und nur einen Moment später begann er zu kichern, bis es sich Stück für Stück zu einem herzhaften Lachen aufbaute: „Hahaha,...wie soll man in diesem Irrenhaus auch nur auf die Idee kommen zu Rauchen? Alfred würde mir die Ohren langziehen und vor unserem Truthahn kann ich die eh nicht verstecken!" Tim stimmte dem belustigt zu: „Ha! Da hast du wohl recht. Aber deine Finger bleiben trotzdem Weg von meinem Schnapsschrank!" „Hehehe...Keine Sorge, das gute Zeug ist eh schon weg." Gemeinsam Lachten sie über ihre absurde Situation. Es war so Surreal, wie sie miteinander umgingen. So ungewohnt, aber beide genossen die ehrliche Gesellschaft und ihre Offenheit. Es war als hätte es ihre Konflikte in der Vergangenheit nie gegeben und als ob sie schon immer Brüder waren. Doch plötzlich wurde ihr Gespräch von lautem Bellen unterbrochen und ein dumpfer Schlag gegen die steinerne Fassade ertönte gleich neben dem Fenster. Dies rief sowohl Tim als auch Jason zu sofortiger Alarmbereitschaft auf. Äußerlich nichts anmerkend, lehnte sich Tim weiter in seinen Stuhl zurück und tippte mit seinem Zeigefinger auf dem Unterarm, während er sprach: „Dieser Hund Ace schlägt auch echt bei jedem bisschen an. Ich bin bestimmt schon fünf Mal die letzte Nacht wach geworden, weil er ein Eichhörnchen oder so gesehen hat." *Irgendwas ist da draußen. Für ein Tier war das zu laut.* Jason sah das Tippen und verstand die Morsezeichen sofort. Wie beiläufig verschränkte auch er seine Arme und tat es seinem Gegenüber gleich. „Was erwartest du, der Hund hat ein Trauma. Mich wundert es nur, dass er nicht mehr bellt. Übrigens, was machst du da eigentlich?"" *Könnte einer dieser Dämonen sein. Wir sind immerhin im dritten Stock.* Seinem schlimmen Verdacht folgen, zog der Outlaw aus seinem Hosenbund über dem Steiß einen seiner Revolver hervor und wärend Tim ihn nur ungläubig dabei beobachtete, aber dennoch seine Rolle spielte: „Oh das? Das ist eine von Dinas Speicherplatten. Ich wollte versuchen sie zu reparieren." *Sag mal hast du etwa immer deine Knarren bei dir?! Was stimmt mit dir nicht?* „Und wie sieht es aus? Meinst du da ist noch was zu retten?" *Falls es dir nicht aufgefallen ist, ploppen neuerdings ständig irgendwelche Monster in unserer Nähe auf. Also müsste ich dich wohl eher fragen, warum du nichts bei dir hast! Rede einfach, damit es meine Schritte nicht sofort hört und Such dir verdammt nochmal eine Waffe!* Bei dieser Antwort konnte Tim nur noch mit den Augen rollen. Trotzig betätigte er einen Knopf unter seinem Schreibtisch ohne auch nur den Blickkontakt zu Jason zu unterbrechen. Der Mittelfinger wurde aufgestellt, die Mundwinkel frech angehoben und hinter dem Teenager schob sich die Wand zur Seite und gab alle möglichen Waffen frei, die eigentlich nur für Einsätze vorgesehen waren. „Nun ich bin mir da noch nicht ganz sicher." *Ich bin bestens versorgt. Aber danke für deine Bedenken.* Jason sah zunächst nur verdattert drein, fings sich aber dann schnell wieder. Genervt gestikulierte er nur mit dem Finger: *Weniger angeben, mehr labern!* Damit schlich sich der Outlaw langsam zum Fenster während Tim ihn mit Fachwissen über Flash-Speicher und Oszillatoren deckte. Dabei versorgte auch er sich mit Waffen, um vorbereitet zu sein auf das, was neben seinem Fenster lauerte. Im Schutze der Wand neben dem Rahmen, lauschte Jason zunächst. Ganz leicht konnte er hören, wie irgendetwas sachte von außen gegen das Gebäude strich. Also war es immer noch da. Die freie Hand erhoben, zählten seine Finger langsam herunter. 3...2...1...und Jason griff in einer schnellen Bewegung durch das Fenster nach draußen und zog herein, was ihnen bis jetzt verborgen war. „Uwah!" ertönte eine hohe piepsige Stimme, doch Jason ließ sich davon nicht ablenken. Ohne einen Gedanken zu verschwenden presste er den Schnüffler zu Boden und hielt ihm den Lauf seiner Waffe an den Kopf. Doch als das künstliche Licht der Deckenlampe preis gab wer sie belauscht hatte, zog pure Verwirrung ein. Große unschuldige blaue Augen starrten Jason panisch entgegen, eingerahmt von krausen schwarzen Haaren. Doch die wenigen Zentimeter an Körpergröße, waren wohl das I-Tüpfelchen und der Outlaw kam nicht umhin verdattert zu fragen: „Was zur Hölle? Ein Kind?!" Verwirrte Blicke im ganzen Raum und erhobene Waffen, die bereit waren zuzuschlagen. Glücklicherweise schaltete Tim schnell in Anbetracht der Situation und noch wärend er seine Wurfklinge verschwinden ließ, tadelte er auch gleich Jason, der derweilen keine Anstalten machte den Lauf vom Kopf des Jungen zurück zu ziehen: „Gott Jason nimm sofort die Waffe runter, bevor er noch Angst bekommt!" Aber Angesprochener dachte gar nicht daran: „Ach ja? Wer sagt mir, dass der hier nicht auch zu diesen dreckigen Monstern gehört? Die können schließlich wie normale Menschen aussehen! Würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn sie sich als unschuldiges Kind tarnen. " Bei dem Namen ploppten bei dem kleinen Jungen die Fragezeichen über dem Kopf auf und schließlich fragte er: „Warte, bist du Jason Todd? Alias Red Hood?" Jason alarmierte dies nur noch mehr: „Woher zur Hölle weißt du das, Bastard!" Aber der Junge ließ sich davon nicht beirren. Im Gegenteil. Statt Angst funkelten die großen blauen Kulleraugen voller Aufregung und zum ersten Mal begutachteten sie auch den Dritten im Raum: „Und du bist Tim Drake! Alias Red Robin. Das ist ja so cool!" Anders als Jason analysierte Tim die Situation sachlich und als er schließlich unter dem Größeren das ausschlaggebende S auf dem farbenfrohen Oberteil des Kindes erblickten konnte, fiel bei ihm der Groschen: „Moment mal, bist du...Jonathan?" „Jip! Boa es ist so krass euch mal wirklich kennen zu lernen!" erwiderte dieser nur aufgeregt. Auch bei dem Letzten schien diese Neuigkeit endlich angekommen zu sein. Jason zog seinen Revolver zurück und steckte ihn wieder in seinen Hosenbund. Ihm war dieses Kind nach wie vor suspekt, aber er zog sich vorerst von ihm zurück und stand auf, beiläufig fragend: „Dieser Sidekick Mini-Sups mit dem Damian herumgetollt ist?" Jons fröhliche Miene knickte unter dieser Bezeichnung etwas ein und er ließ es sich nicht nehmen dieses Missverständnis gleich zu klären: „Hat Damian schon wieder herum erzählt, das ich sein Sidekick wäre? Ich bin sein Kampfpartner, kein Sidekick. Gleiche Stufe, nichts darunter." Jason und Tim sahen sich kurz an, ehe beide nur schulterzuckend zustimmten: „Klingt glaubwürdig." Im nächsten Moment glitt ihr unerwarteter Gast auch schon vom Boden und flog aufgeregt durch den Raum. Schnell bemerkte er die Wurfklingen in dem versteckten Wandfach und inspizierte diese genau: „Die sehen anders aus als Damians. Hast du auch so welche mit krassen Funktionen? Und was ist das? Macht das irgendwas cooles, wenn man es..." „Hey Fanboy! Jetzt halt mal die Luft an." Unterbrach Jason ihn barsch und Jon hielt in seinem Treiben inne. „Was zum Geier hast du hier überhaupt zu suchen? Abgesehen davon...Hey Tim! Wie kann es sein das dieser Krypto-Knirps einfach so hier eindringen kann? Hat Bruce neuerdings sein Alarmsystem abgeschaltet?" Auf diese Frage konnte Tim nur mit den Schultern zucken, doch wurde sie Prompt von dem Kleinsten in der Runde Beantwortet. Verlegen kratzte Jon sich dabei seinen Hinterkopf: „Äm...Mister Jason also...ich bin mit Damian hier schon so oft eingebrochen, dass ich mittlerweile weiß, wie man den Alarm umgeht. Tut mir wirklich leid, dass ich einfach so auf das Gelände gekommen bin, aber ich habe heute Morgen ein Gespräch von meinem Dad mitgehört darüber, dass er und Dick wohl wieder zuhause sind. Ich wollte nur kurz nach ihm sehen. Aber ich wusste nicht wo sein Zimmer ist, weil er es mir nie gezeigt hat und meine Augen sind noch nicht so gut, das sie durch mehrere Wände durch gucken können. Und da bin ich einfach umher geflogen und hab das offene Fenster gesehen und gehört wie jemand sprach und dacht vielleicht finde ich ja so heraus, wo..." „Hey hey hey Quasselstrippe. Jetzt schalt mal einen Gang herunter. Sag mal wie viel hast du überhaupt mitgehört? „Nur irgendwas von so elektronischen Zeugs. Nicht viel, wirklich! Ich wusste über alle Alarme Bescheid, aber nicht über den Hund. Der ist neu und hat auch sofort angefangen zu bellen, als ich am Fenster war. Wegen den Wunden in ihrem Gesicht hab ich sie leider auch nicht gleich erkennen können Mr. Jason. Ich wollte wirklich nicht spionieren." Jetzt deutlich angespannter darüber, dass er aufgeflogen war, versuchte Jon aus der Sache noch irgendwie glimpflich davon zu kommen: „Ähm...Könnten wir vielleicht vergessen, dass ich hier war? Ich bin momentan leider noch ziemlich ausgebucht mit meinem alten Hausarrest und würde mir ungerne noch mehr einhandeln, damit ich dieses Jahr noch mal meine Freunde besuchen kann. Ich verschwinde auch sofort wieder, versprochen!" Mit großen flehenden Hundeaugen sah der Junge auf zu seinen zwei Gastgebern, jedoch plagte Jason eine ganz andere Sache: „Gott Knirps sag mal wie alt sehe ich eigentlich für dich aus? Wie 50? Lass verdammt noch mal dieses Mister weg. Man könnte ja meinen du holst gleich noch den polierten Apfel raus." „T-tschuldigung." „Fuck, als ob die Probleme nicht schon groß genug wären. Jetzt taucht hier auch noch dieser Super-...Argh!" Mithilfe eines beherzten Schlages gegen das Schienenbein mit der Krücke, unterbrach Tim die grimmige Art des Größeren und übernahm so das Reden. Wesentlich weicher im Ton und begleitet von einem Lächeln und Jasons schmerzhaften Klagen im Hintergrund, wand er sich jetzt an den Jungen: „Du brauchst wirklich nicht so höflich sein Jonathan. Wir sind doch schließlich alle Kollegen. Vornamen reichen. Und du brauchst dir auch wirklich keine Sorgen machen, dass jemand erfährt, dass du hier warst. Wir können Geheimnisse sehr gut bewahren. Nicht wahr Jason?" Den letzten Satz deutlich drohend und in die Richtung des Outlaws blickend, grummelte der Größere genervt unter seiner unfreiwilligen Pain: „Ach was auch immer." , und Tim versuchte weiter Jon Sicherheit zu vermitteln: „Siehst du? Das ist überhaupt kein Problem. Es ist nur verständlich, dass du dir Sorgen um ihn machst. Schließlich seid ihr ja Freunde." Jon blickte Tim etwas verdutzt an bei dieser Bezeichnung seines Verhältnisses zu Damian. Freunde. Das hatte so noch nie jemand ausgesprochen. Lediglich Partner nannten sie sich bis jetzt und mit ihren ständigen Streitigkeiten hatte dieser Begriff nie wirklich einen tieferen Sinn für ihn bekommen. Doch als er an all ihre Abenteuer zurück dachte, die sie zusammen bestritten hatten, fing Jon an wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen und deklarierte selbstbewusst: „Ja. Ja wir sind Freunde." Etwas verwirrt über den plötzlichen Gemütsumschwung des Jungen, schauten sich Tim und Jason kurz fragend an. Es war irgendwie seltsam, dass dieses scheinbar normale Kind ausgerechnet mit Damian in ein Team geworfen wurde. Schließlich war er im Umgang miteinander nicht gerade einfach und eher ein Part der Liste 'Leute mit denen man nicht zusammenarbeiten möchte'. Daher war es ebenso erstaunlich, wie überzeugt Jon ihn als seinen Freund bezeichnete. Aber es beunruhigte Tim auch etwas, wenn er sich vor Augen hielt, in welchen Zustand Damian sich derzeit befand. Daher fragte er ihn: „Sag mal Jon...was weißt du eigentlich über Damians momentaner Situation?" Der Junge legte den Kopf leicht schief, als er lediglich erklärte: „Eigentlich nicht viel. Ich habe nur gehört, dass er und Dick wieder hier sind. Deshalb wollte ich nur schauen ob alles okay ist." Tims Brauen zogen sich zusammen und bildeten tiefe Falten auf der Stirn. Sein Blick wanderte wieder zu Jason, dem der gleiche Ausdruck ins Gesicht geschrieben war und wägten ab, ob es gut war ihn Damian sehen zu lassen. Schließlich war sein derzeitiger Anblick nicht gerade das, was einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubern würde. Aber war es auch nicht in Tims Interesse ihn über den Zustand seines Freundes im Dunkeln zu lassen. Wäre es einer seiner eigenen Freunde, der schwer verletzt im Bett lag würde er es auch wissen wollen: „Nun Jon...es ist leider so, dass wir in einen Kampf verwickelt wurden und wie du sehen kannst nicht wirklich glimpflich davon gekommen sind. Damian hat es bedauerlicherweise am schlimmsten erwischt. Wir können dich gerne zu ihm bringen, aber möchte ich dich nur vorwarnen. Er ist noch immer nicht bei Bewusstsein und nach wie vor an einige Maschinen angeschlossen. Er wird also nicht auf dich reagieren können." Tim sah, wie Jons Gesichtsausdruck in Bedrückung umschlug. Die Sorge um seinen Freund war definitiv größer als je zuvor, doch brauchte der Junge nicht lange, um klarzustellen: „Ich würde ihn trotzdem gerne besuchen. Es ist nett, dass du mir das sagst, aber ich kann damit umgehen. Immerhin ist es eine riskante Arbeit die wir machen und es wäre schlecht, wenn ich es nicht könnte." Bestärkend untermalte der Halb-Kryptonier seine Aussage noch mit einem leichten lächeln und trieb den anderen beiden damit erneut die Überraschung ins Gesicht. Das hat mit Sicherheit Damian ihm eingetrichtert. Jason quittierte dies mit einem kurzen: „Wenn das so ist, dann komm mit Fuselkopf. Und am besten hältst du den Geräuschpegel niedrig, bevor der Alte dich noch hört. ...Wobei der und diese Katze wahrscheinlich im Moment eh nichts hören, wenn die sich durch die Matratzen...Au!" Erneut traf Krücke auf Schienbein, doch war dieses Mal das andere an der Reihe und Jasons Klagelaute füllten wie zuvor die Hintergrundgeräusch-Kulisse. Währenddessen stützte sich Tim wieder auf seine zwei Ersatzbeine um Jon den Weg zu weisen: „Wollen wir dann?" Das halbe Stockwerk bereits hinter sich gelassen, schlichen die drei sich leisen Schrittes in Richtung des Zimmers, in dem das Sorgenkind lag. Wobei Jon aus Vorsicht eher dorthin schwebte und sich nebenbei alles genau besah. Im Manor selbst war er erst ein oder zwei Mal gewesen. Seine Besuche beschränkten sich bis dato eher auf die Batcave, doch sah alles immer irgendwie gleich. Viele Elemente waren aus massiven Holz gefertigt und alles war in dunklen schwer wirkenden Farben gehalten. Das einzige, was halbwegs Abwechslungsreich war, waren die vielen alten Porträts, welche emotionslos von den Wänden starrten. Die goldenen Embleme gaben Aufschluss darauf, um wen es sich beim jeweiligen Bild handelte und Jon kannte einige tatsächlich noch vom Friedhof. Es war etwas seltsam die passenden Gesichter jetzt vor sich zu haben. Währenddessen ging die Diskussion zwischen Jason und Tim einige Meter voraus in die nächste Runde. Dumpf pochten die Beine des Outlaws und statt seinem Unmut weiter über gelegentliches Grummeln Luft zu machen, beschwerte er sich letztendlich flüsternd beim Verursacher seiner Schmerzen: „Hey! Die Schläge gegen meine Schienbeine musste echt nicht sein. Ist dir eigentlich bewusst, aus welchem Material deine Krücken sind? Die tuen echt weh!" Aber brauchte er von Tim definitiv kein Mitleid erwarten. Denn dieser hielt ihm erst einmal die Tatsachen vor Augen: „Ach ja? Und das von demjenigen, der mir heute Morgen meine Nase brechen wollte. Ich weiß wir sind im Moment alle etwas gestresst, aber du kannst ihm doch trotzdem nicht so barsch entgegentreten und so eine vulgäre Sprache an den Tag legen. Der Junge ist erst zehn. Was glaubst du würde Superman dazu sagen und dazu, dass du seinen Sohn deine Waffe an den Kopf gedrückt hast?" „Wir werden von verdammten Dämonen verfolgt! Er hätte einer sein können!" Versuchte Jason sich zu rechtfertigen, aber war auch dies für den Detektiv ein eher schwaches Argument: „Naja, das große S auf seinem Hoodie war recht offensichtlich." „Jetzt stell mich hier nicht als Deppen dar! Du hast ihn auch bedroht!" „Aber nur weil man ihn unter deinen fetten Torso kaum gesehen hat! Er lag direkt unter dir. Da hätte dir das doch auffallen müssen." „Ach halt doch die Klappe. Warum hat Bruce ihn überhaupt zusammen mit Damian in ein Team gesteckt? Der Junge macht einen viel zu netten Eindruck. Der wird durch diesen frühreifen Satan doch total verhunzt." Tim dachte kurz darüber nach, kam aber recht schnell zu einer Hypothese: „Hm...Gegensätze ziehen sich an? Wenn du mich fragst ist das gar nicht so dumm. Als Sohn des Supermans hat man schon von Anfang an ein ganz schön großes Päckchen zu tragen und ich hab gehört, dass sich Jons Kräfte erst im letzten Jahr richtig manifestiert haben. Connor meinte damals, dass er bei der Geburt noch ein komplett normaler Mensch war. Ich gehe davon aus, dass das daran lag, dass er beim Aufwachsen unserer Sonne ausgesetzt war, ähnlich wie bei Clark. Deshalb ist er ziemlich normal aufgewachsen und kennt das Heldendasein vermutlich nur als diese romantisierten Helden aus den Nachrichten, denen nie etwas passiert und die immer den Tag retten." Jason konnte sich ein belustigtes Schnauben nicht verkneifen, als er sich Damians Wesen vor Augen hielt: „Na das Bild hat Damian mit Sicherheit gehörig zerstört. Ein Held aus dem Bilderbuch, dem immer ein Lächeln ins Gesicht geschrieben ist, ist der nun wirklich nicht. Wenn der Lächelt suchen die Zivilisten eher noch Schutz bei den Schurken." „Jaaaaa..., aber Damian beschönt nichts, sondern orientiert sich an den Tatsachen und soll Jon vermutlich zeigen wie es wirklich ist ein Held zu sein, damit er sich früh entscheiden kann, ob er das wirklich will." „Pah! Entscheiden. Mit seinen Kräften hat er wahrscheinlich nicht einmal eine Wahl." „Vermutlich. Aber ich glaube auch für Damian ist es gut. Du weißt selbst, wie... naja, wie zahm er geworden ist." „War das bevor oder nachdem meine Bude wegen ihm abgefackelt ist?" „Ach du weißt was ich meine!" Jason lachte kurz belustigt auf, ehe er grinsend bestätigte: „Ja...tatsächlich weiß ich das..." Schließlich bemerkte Jason, dass sie an ihrer Ziel Tür angekommen waren und ließ es sogleich auch den Jüngsten unter ihnen wissen, welcher nach wie vor hinter ihnen damit beschäftigt war sich all die Dinger hier genauer anzusehen: „Hey Fusselkopf! Wir sind da." Und prompt kassierte er dafür auch wieder einen Schlag mit dem Ellenbogen in seine Seite, gefolgt von reiner Empörung: „Wofür war das jetzt schon wieder?!" „Jetzt benimm dich doch mal wie ein halbwegs gesitteter Mensch. Er hat einen Namen und der lautet nicht Fusselkopf!" „Jaja...Jon." Jon kam nicht umhin über Damians Brüder zu grinsen. Er hätte tatsächlich nicht gedacht, dass sie so witzig sind. Gerade beim blutrünstigen Red Hood, den viele wegen seiner skrupellosen Art fürchteten, hatte er angenommen, dass dieser eher Stiller Natur war. Halt wie ein eiskalter Killer, ohne viele Worte eben. Das dem nicht so war, stellte sich als positive Überraschung heraus und er war umso aufgeregter die Beiden näher kennen zu lernen. Sie schienen eine witzige Gesellschaft zu sein. Doch rückte diese Vorfreude prompt in den Hintergrund, als Jason die Tür zu Damians Zimmer öffnete und zunächst überraschte Stille unter ihnen einkehrte. Denn anders als gedacht war Damian nicht alleine mit seinen Tieren in diesem Zimmer. Beleuchtet von der Nachttischlampe, saß vor seinem Bett jemand, um den Zustand des Jungen weiter zu überwachen und verwundert begrüßte Jason schließlich den nächtlichen Besucher: „Alfi? Solltest du nicht schon längst im Bett sein?" „Oh Master Jason und Master Timothy. Und...der junge Herr Kent?" grüßte sie der Butler des Hauses verwundert. „Hehe...Hallo Alfred." Kam es nur verschmitzt vom kleinsten der Runde und sie traten näher heran. Den Jungen hier zu sehen zauberte ein freundliches Lächeln auf das alte Gesicht des Butlers: „Wie ich sehe ist ihnen anscheinend nicht verborgen geblieben, dass der junge Master Damian wieder zuhause ist." Doch schwankte Alfreds freundlicher Blick recht schnell in einen traurigen um, als er noch hinzufügte: „Nur wünschte ich, das die Umstände für ein Wiedersehen besser wären." Neugierig schaute Jon an Alfred vorbei und konnte endlich einen Blick auf seinen vermissten Freund erhaschen. Und es war für ihn ein vollkommen surreales Bild. Unscheinbar zwischen weißen Laken lag Damians schmächtige Gestalt. Angeschlossen an einen Tropf und mit Sauerstoffbrille unter der Nase hätte Jon sein krankhaft bleiches Gesicht mit diesem Verzweifelten Ausdruck fast nicht wieder erkannt. Damian verzweifelte nie. War nie schwach sondern immer jemand der die Ruhe behielt und ihm eher noch mit seinem zynischen Grinsen irgendwelche Dinge an den Kopf warf. Ihn so zu sehen war für Jon wirklich befremdlich. Wärend der Junge seinen Freund intensiv betrachtete, fragte Jason Alfred erneut und streichelte nebenbei Titus der wie Alfred die Katze am Fußende unentwegt an der Seite seines Herren gewacht hatte: „Was machst du hier Al?" „Das Fieber ist leider angestiegen, weshalb Master Damian überwacht werden sollte. Ich wollte nicht, das Maser Bruce das schon wieder übernimmt. Er braucht dringend den Schlaf." In Gedanken bei den lächerlichen Schlägen, die der Milliardär ihn heute an den Kopf warf, konnte Jason dem nur zustimmen. Doch wusste er, dass Alfred jeden Tag um fünf aufsteht um seinen Pflichten im Manor angemessen nachgehen zu können. Ihm gefiel es nicht, dass er hier saß: „Aber du brauchst den Schlaf auch. Lass mich das übernehmen. Ich hab vorhin nen späten Nachmittagsschlaf gemacht und kann deswegen eh nicht schlafen." Skeptisch betrachtete der alte Butler die vielen Wunden im Gesicht seines Gegenübers, ehe er antwortete: „Nun Master Jason, sie sehen allerding auch danach aus, als ob sie sich hinlegen sollten. Ihr 'Hinfallen' hat ziemlich Spuren hinterlassen." Peinlich berührt, da er wusste, dass Alfred ihre Prügelei nicht entgangen war, winkte er nur ab: „Ach, die paar Kratzer." „Lass ihn das ruhig machen Alfred. Jason hat schon den ganzen Tag nichts gemacht außer sich mit Bruce angelegt. Der Faulenzer braucht mal ein bisschen Arbeit.", mischte Tim sich in die Konversation fies grinsend mit ein und kassierte dafür prompt ein genervtes brummen vom Größeren. Doch Jason konnte es auch nicht leugnen. Tim arbeitete den ganzen Tag an Dina und Dick, und Alfred war eh den 24/7 auf Achse. Und er selbst...war den ganzen Tag mehr oder weniger seinen eigenen Gedankengängen nachgegangen. Aber ließ er es sich nicht nehmen Tim noch beiläufig dafür zu necken: „Die Krückenprinzessin hier hat recht. Ich kann auch was übernehmen.", und die Blauen Augen neben ihm rollten sich genervt. „Nun wenn sie unbedingt möchten, kann ich sie ja schlecht davon abhalten." „Oh ja, Jason will unbedingt." Derweilen sah Jon von Damian wieder auf und betrachtete das Zimmer in dem sie waren. Es war groß, aber...so leer und er kam nicht umhin verwundert zu fragen: „Ist das hier...Damians Zimmer?" Tim antwortete ihm auch prompt: „Stimmt ja, du sagtest du warst noch nie hier. Ja, das ist sein Zimmer." Jon hatte sich Damians Zimmer immer voller Waffen und gezeichneten Bildern vorgestellt. Vielleicht noch mit einem Kratzbaum für Alfred und einem Hundekorb für Titus. Aber dieses Zimmer hatte mehr etwas von einem, dass niemanden gehörte, sondern nur für Gäste vorgesehen war. Es gab keine Persönlichkeit, die hier präsent war. Keine Dinge von emotionalen Wert die die Wände und Regale schmückten. Lediglich ein Zeichentisch mit Investigationswand an der Bilder von Schurken hingen im hinteren Teil des Raumes ließ darauf schließen, dass Damian tatsächlich diesen Raum sein eigen nannte. Selbst sein einfaches Bett mit diesen weißen Laken war so unscheinbar. Das absolute Gegenteil zu seinem kleinen aber feinen bunten Chaos in Metropolis. Und es stimmte Jon irgendwie traurig, wie trist Damians Zimmer doch war. Er sah wieder zu seinen Freund hinunter und als er Damians Situation mit der seines Vaters damals verglich, brannte ihm eine Frage auf der Zunge: „Sagt mal habt ihr keine Angst, wenn ihr auf Patrouille geht? Im Gegensatz zu mir habt ihr keine Superkräfte. Ihr seid nicht kugelsicher und braucht viel Zeit damit Wunden heilen. Das muss doch Gruselig sein." Verwundert schauten die Anwesenden zu dem Jungen und sahen sich dann kurz an. Doch Tim und Jason begangen nur zu lachen und ließen Jon verdutzt aufschauen, bevor Jason ihm glucksend erklärte: „Man Kleiner, du bist mir ja einer! Nur ein kompletter Volltrottel hätte keine Angst! Jeder Tag könnte schließlich der letzte sein." Und Tim fuhr weiter fort: „Aber das ist eben was Helden machen. Sie riskieren ihr eigenes Leben für andere. Ob du nun Superkräfte hast oder nicht spielt dabei keine Rolle, da du nie weißt wer dein nächster Feind ist. Selbst dein Vater kommt hin und wieder an seine Grenzen." Etwas niedergeschlagen sah Jon drein, da ihm das dennoch Sorgen bereitete. Bedrückt ergänzte er daher: „Aber ich will keinen Freund daran verlieren." Und gerade Tim ließ dies still werden. Er verstand genau was Jon damit meinte und auch Alfred stimmte dies etwas traurig. Nichts desto trotz legte der Teenager ihm nun eine Hand auf die Schulter und redete dem Kleinen gut zu: „Weißt du, manchmal lässt sich das einfach nicht vermeiden. Wenn man sich dazu entschiedet ein Held zu sein, lebt man ein riskantes Leben. Aber das was wir machen können ist aufeinander Acht geben. Als Team dafür zu sorgen, dass alle wieder heil nachhause kommen." Jon sah wieder nachdenklich zu Damian. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre sein Vater womöglich in jener Nacht nicht mehr nach Hause gekommen. Er verstand also wie wichtig das war und Jon schwor sich insgeheim auch immer auf Damian acht zu geben, wenn sie in Zukunft wieder auf Verbrecherjagt gehen würden. Denn er wusste, dass Damian auch acht auf ihn gab... Bei dem Gedanken musste Jon schmunzeln. ...Auch wenn das bei den ganzen Sachen die er ihm ständig an den Kopf warf und wahnwitzigen Vorhaben schnell mal übersehen werden konnte. Jon wollte ihn dennoch nicht mehr missen. Im Zuge dessen kam ihn noch sein anderer Freund in den Sinn: „Was ist eigentlich mit Richard?" Und Alfred antwortete dieses Mal: „Master Richard ist wohlauf und hat die Cave wieder bezogen. Doch sollten wir ihn lieber nicht stören, da es in letzter Zeit ein bisschen viel für alle war." Jons Gesichtszüge entglitten für einen Moment: „Ist er etwa wieder in diesem schrecklichen Käfig?! Ihr dürft ihn dort nicht einsperren. Er hasst ihn!" „Keine Sorge Knirps. Der Truthahn krabbelt dort an der Höhlendecke herum und terrorisiert wahrscheinlich gerade die Fledermäuse. Einen Käfig gibt es für den nicht mehr.", versicherte Jason ihm und Jon schien dies sehr zu beruhig. Sie würden sich alle hüten dem Jungen die genauen Umstände zu erläutern. Er sollte lieber nicht wissen, dass Damian wegen Dick hier lag und Auch Jasons Auge ihm zum Ofer gefallen war. Der Fakt, dass sie Richard letztendlich auch selbst um den unzerstörbaren Käfig gekümmert hatte war auch nicht, was einen sonderlich beruhigte. Jon war schließlich trotz allem immer noch ein Kind. Ihm mit den genauen Details Angst einzujagen wäre nicht gut. Zumal er sie nicht wissen musste. Aber bevor der junge Halbkryptonier auch nur Nachharken konnte, riet Alfred ihm an: „Junger Herr Jon, ich glaube es ist nicht gut, wenn sie noch länger hier bleiben. Es ist schon sehr spät und ihre Eltern würden es garnicht begrüßen zu diesen Zeiten ihr Bett erneut leer vorzufinden. Es ist lobenswert, dass sie sich solche Sorgen um Master Damian machen, aber dennoch haben sie gegen Regeln verstoßen." Auch wenn etwas geknickt, konnte der Junge nicht anders, als dem demütig zuzustimmen: „Ich weiß Alfred. Ich wollte auch nur kurz vorbeischauen." Im nächsten Moment sah er sich im Raum um und flog zur Verwunderung aller geschwind zu Damians Zeichenpult hinüber. Jetzt doch wieder ein Lächeln auf den Lippen fragte der Junge grinsend: „Dürfte ich ihm vielleicht noch etwas da lassen?" 5 Minuten später verabschiedete Jon sich höflich von ihnen und schlug seinen Heimflug über das Fenster ein. Tim hatte ihm noch ein kleines Gerät gegeben, womit sie ihn Kontaktieren konnten sobald Damian aufwachte. Schließlich würde er auch wissen wollen, wie es seinem Freund erginge. „Man, der ist echt viel zu höflich für den Satansbraten." Kam es als erstes von Jason, nachdem Jon bereits aus dem Fenster verschwunden war und Tim konnte daraufhin nur schmunzelnd erwidern: „Vielleicht, aber es ist schön zu sehen, dass ihm Damian so wichtig ist. Gute Freunde sind selten, nicht wahr?" Jason kam nicht umhin an seine eigene Knalltüte namens Roy zu denken. Wie er aus ihm ein Geschäft gemacht hatte nur um dann mit dem verdienten Geld irgendwelche Gerätschaften zu bauen, die er an ihm austesten konnte. Jason hatte immer noch ne kleine Brandnarbe von der Sache mit dem Flammenwerfer unter der Dusche an seinem Hintern. *2 Aber im Nachhinein eine Narbe mit guter Erinnerung. „Ja, die sind wirklich schwer zu finden." Kam es schließlich gut gelaunt von dem Größeren und auch Alfred erfüllte es mit Freude, wie gut diese Beiden sich zu verstehen schienen. Schließlich waren es in diesen Hallen, vor allem im vergangenen Jahr, nicht üblich viele freudvolle Gesichter zu sehen. Geschweige denn so etwas wie Zusammenhalt. Wahrlich eine Freude. Schließlich war es nun auch an Alfred und Tim daran in ihre Schlafgemächer zurückzukehren und den Tag damit zu beenden. Mit Titus zu seinen Füßen und Alfred der Katze zwischen den ihres Herren fand sich Jason allein auf dem Stuhl an Damians Seite vor und schaltete die kleine Nachttischlampe nach kurzem Überlegen aus, damit seine Augen mit der Zeit nicht anfangen würden zu brennen. Stille hielt Einzug in den vom Licht der Vollmondnacht beleuchteten Raum. Jason betrachtete kurz das schlafende Gesicht seines kleinen Bruders, ehe er sich entspannt in den Stuhl zurück sinken ließ. Was für ein nerviger Tag. Wobei er eher sagen müsste was für eine beschissene Zeit im Anbetracht der letzten Wochen. Zwar war das Thema mit Bruce jetzt mehr oder weniger geklärt, aber letztendlich ist dies auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ihre eigentlichen Probleme waren damit noch längst nicht geklärt und Jason kotzte es gelinde gesagt an sich gefühlt nur im Kreis zu bewegen. Was hatten sie denn bis jetzt überhaupt erreicht, als dass alles nur noch schlimmer geworden ist. Wenn wieder welche von diesen Dämonen auftauchen würden, könnten sie ihnen nicht viel entgegensetzen. Sowohl Tim als auch Damian fielen aufgrund ihrer Verletzungen im Falle eines Kampfes aus. Und auch wenn Jason es ungern zugeben will, fehlt auch ihm jetzt die Hälfte seines Sichtfeldes. Dies könnte sich als ein Problem auf dem Schlachtfeld herausstellen. Schon in seiner Auseinandersetzung mit Bruce sah er einige Schläge nicht kommen und das war schlecht. Zutiefst genervt knirschte der Outlaw mit den Zähnen. Er hasste es wenn absolut nichts lief. Und was noch viel schlimmer war, dass ihn das Ende komplett zugrunde richten könnte. Denn Jason machte sich nichts vor. Jeder von ihnen könnte leicht von diesen Dämonen getötet werden. Und seine neu gewonnene Familie so schnell wieder Tod vor seinen Füßen liegen zu sehen...er wüsste nicht, ob er das verkraften würde. Er hatte sich mächtig in die Scheiße geritten. Jason blickte aus dem Fenster und meinte sein jüngeres selbst dort auf dem Rasen des großen Gartens zu sehen. Zusammen mit Bruce spielte er Baseball. Sie lachten zusammen und es war eigentlich ein Bild, wie es in jede Familie gehörte. Und genau deswegen hasste er auch dieses Manor. Es war voller Erinnerungen die ihn quälten. Die Bilder in seinen Kopf riefen, welche seine schönste Zeit visualisierten. Als er eines der glücklichen Kinder war zusammen mit dem Vater, den er sich immer gewünscht hatte. Er musste wenigstens Bruce aus seiner Familie löschen. ...Doch... „Logenplätze für das MLB-Finale?!!! Wahnsinn! Wie bist du jetzt noch an die dran gekommen Bruce?" „Es hat so einige Vorteile eine große Persönlichkeit zu sein. Und da du in letzter Zeit einen guten Job gemacht hast, fand ich es angemessen mit dir dort hin zu fahren. Schließlich spielen die New York Yankees. Das ist doch unser Team." „Oh Man, ich kanns kaum erwarten! Das ist ja so Krass!" ...es war Schwer... Plötzlich rührte sich das Leben in Damian und unverständliches Murmeln verließ die von Trockenheit spröden Lippen. Es ließ Jason wachsam werden und nur einen Moment später begannen die Glieder des Jungen unkontrolliert zu zucken. Wirr vor Fieber bewegten sich seine Arme über die weißen Laken des Bettes, als wären sie Stromstößen ausgesetzt und Jason zögerte nicht sie zu ergreifen und still zu halten, damit er sich die Kanüle nicht wieder herausziehen würde. Damians Kopf begann sich unruhig von einer Seite zur anderen zu bewegen, begleitet von seinem Fiebrigen Gerede: „...Nnn...nicht...m-Mutter bitte...urg..." Jason trieb es beunruhigte Falten auf die Stirn und auch die Tiere blicken beunruhigt auf. Der Outlaw konnte nur erahnen durch was Damians Fieber ihn trieb. Die Augen unter den Liedern bewegten sich hektisch hin und her und immer wieder fiel das Wort Mutter von den Lippen dieses von Panik übermannte Gesicht. Zwar gefiel ihm es nicht Damian in dieser Situation zu fixieren, da es ihn nur noch mehr in seinem Fiebertraum aufgehen ließ, aber der Junge würde sich sonst noch selbst verletzen. Die Sauerstoffzufuhr unter Damians Nase und das kühlende Tuch auf seiner Stirn hatten sich in dem wahrlosen hin und her immerhin schon gelöst. „Damian beruhige dich!", versuchte es Jason letztendlich mit Worten, doch erreichten sie nicht ihr Ziel. „...Mutter...Großvater...d-die Dorfbewohner waren...nicht involviert ..." Kämpften sich die Worte aus der ausgetrockneten Kehle des Jungen hervor und ließen die Züge des Outlaws noch eine Ecke ernster wurden. „S-sie müssen nicht...sterben. Urg...Ich...nicht...nicht...hinrichten." Den letzten Teil unter gequälten Atemstößen hauchend, fiel es Jason nicht schwer dennoch zu deuten, worum es in dem Albtraum seines kleinen Bruders zu gehen schien. Er konnte sich vielleicht nicht an alles erinnern, aber Fetzen von seiner Zeit bei der League of Assassins schwirrten noch wage in seinem durchlöcherten Verstand herum. Und auch Talias Praktiken: „Schhh Damian. Es ist okay. Du musst niemanden mehr hinrichten. Du bist nicht dort. Nicht bei Talia und Ra's. Du bist in Sicherheit." Jason ergriff Damians Hand und die verzweifelten Finger krallten sich sofort in das Rettungsseil welches ihm da geboten wurde. Dumpf spürte er den Schmerz auf seinen, vom Kampf mit Bruce, aufgeplatzten Knöcheln und allmählich kehrte wieder Ruhe in den geschwächten Körper ein. Ob es an der Erschöpfung lag oder seinen Versuchen ihn zu beruhigen, vermochte Jason nicht zu sagen. Die Hauptsache war, dass er sich nicht mehr wild umherwand und alle Gerätschaften mit einigen Ausnahmen noch dort saßen, wo sie momentan hingehörten. Langsam zog er seinen Arm zurück, der noch immer Damian fixiert hatte und hob mit ihm nun vorsichtig die Bettdecke an um sicher zu gehen, dass die Verbände noch alle saßen und nichts angefangen hatte zu Bluten. Aber glücklicherweise sah alles gut aus. Damians Hand wieder loslassend, kümmerte sich Jason nun darum, dass die Sauerstoffzufuhr und das kühlende Tuch wieder an ihren angestammten Platz zurückfanden, bevor er sich Erleichtert wieder in den Stuhl zurücksinken und seufzte dabei die Anspannung aus seinen Körper. Einen Moment später betrachtete er die Hand welche eben noch so verzweifelt seine eigene ergriffen hielt. Diese ganze Situation war wie ein Surrealer Traum aus dem er jeden Moment aufwachen könnte. Es war Jason einfach immer noch so fremd hier zu sein. Hier neben Damian, den er bis vor einem Monat eigentlich nicht wirklich kannte. Hier neben seinen kleinen Bruder. Neugierig nahm er die schlaffe Hand wieder in seine und besah sich die zarten Finger etwas genauer. Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2742736/ Sie war so...klein. Ging fast unter in seiner eigenen. Es war ihm bis jetzt nie so sehr bewusst gewesen, aber nun wo Damian so hilflos vor ihm Lag, sah er deutlich das Kind, welches der Junge letztlich war. Statt zynischer Falten gab es einen Ausdruck, den er auf Damians Gesicht so noch nie gesehen hat. Die Mischung aus Angst und Unsicherheit auf diesen ausgelaugten Zügen, brannte sich förmlich in Jasons Herz. Sie suchten verzweifelt nach Hilfe und Halt. Augenblicklich verglich er diesen Damian mit dem wagen Bild des blutdurchtränkten kleinen Jungen dem er damals bei einer Hinrichtung beiwohnen durfte. Es war schwer vorstellbar, dass sie dieselben waren. Jason begann zu glauben, dass Damian das Töten noch nie wirklich spaß gemacht hat. Immerhin war der Junge wohl nicht ohne Grund Vegetarier und ein Tierfreund. Auch als Sie zusammen bei Nayeli und den Kindern waren, konnte er deutlich sehen das ihn die Schicksale der Menschen nicht Egal waren. Damian mag zwar immer so tun, als ob ihm die ganze Welt egal ist, doch ist scheinbar genau das Gegenteil der Fall. Er will gefallen. Will eigentlich dazugehören... ...Das wollte Jason auch immer... Die schmalen Finger begangen sich wieder um Jasons Hand zu verkrampfen und sie festzuhalten, als Damian wieder unruhig zu werden schien. Er murmelte wirres Zeug, welches Jason nicht verstand, aber wartete der Outlaw nicht ab, dass es schlimmer wurde bis er es verstehen würde. „Schhh...wir sind nicht mehr dort. Wir sind frei von ihnen. Keine Marionetten mehr." Er ging davon aus, dass es wieder Talia, die ihn heimsuchte. Es zerriss Jason das Herz darüber nachzudenken, was Damian alles angetan wurde. Er war der einzige der beide Eltern noch hatte und doch zerfleischten gerade sie ihn in Grund und Boden. Alfred erhob sich vom Fußende des Bettes und tapste zum Kopf seines Herren. Schnurrend kuschelte er sich Damians Nacken, so als wolle er ihn trösten und legte seine kleinen weißen Pfoten schläfrig über den Hals. Jason konnte darüber nur schmunzeln, da es ihn sofort an Charlie erinnerte und wie er immer auf ihn aufgepasst hatte. Tiere waren eben keine Menschen. Sie waren oftmals besser... Talia machte aus Damian den perfekten Roboter und Bruce zeigte ihm die schlimmsten Seiten von Emotionen, bevor Dick ihn schließlich auffing und einen Menschen aus ihn machte. Jason dachte daran wie Damian so oft alleine stand. Alleine mit Ra's und Talia. Alleine mit Bruce, alleine mit Dicks Tod. Und alleine gegen Bruce als Dick wieder da war. Jason hatte nicht viele gute Entscheidungen im Leben getroffen, aber die seinen beiden kleinen Brüdern jeweils einen Kommunikator zu geben, war wohl eine wenn nicht sogar die beste. Er bereute es nicht und nimmt auch in Kauf wieder verletzt zu werden. Jason dachte wieder daran zurück, wie Damian eben davon sprach Menschen hinzurichten. Es schien ihn richtig noch folgendes Hinzufügen: „Es reicht wenn einer in dieser Familie tötet. Ich bin da. Du musst nicht mehr töten." Beruhigend strich Jason mit dem Daumen über den kleinen Handrücken und versicherte sich und seinen Brüdern noch eines: „Ich werde nicht mehr zulassen, dass wir alleine sind." *1 In den Videospielen ist Jason tatsächlich zwei Jahre bei Joker gewesen. *2 Red Hood/ Arsenal #02 Das alles hat Roy gemacht und noch viel mehr. Die Comics mit den beiden sind wirklich witzig. Die Sache mit dem Flammenwerfer feier ich dennoch am meisten. XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)