To tame a Demon von Backfisch85 ================================================================================ Kapitel 23: Wenn aus Straßenratten Menschen werden -------------------------------------------------- Jason grummelte verärgert vor sich hin, als er und Damian durch die Straßen der Stadt streiften. Sie beide trugen Hoodies dessen Kapuzen über ihre Gesichter gezogen waren. Alles nur um nicht aufzufallen. Zwar wurde Jason von Batman nicht gesucht, aber sollte er ihn durch eine Überwachungskamera zufällig ins Auge fassen und Jason hätte ein Kind dabei, dann wäre es mehr als einfach 1 und 1 zusammen zu zählen. So grillte der Schwarzhaarige an diesem heißen sonnigen Tag, in diesem dicken Stück Stoff vor sich hin. Und das alles nur, weil er die Teufels-Brut dabeihatte. Warum hatte er ihn nochmal mitgenommen? "Todd, wenn du noch langsamer läufst, überholen dich selbst die Schnecken." Gott, dieser Snob ging ihm so auf den Sack. Genervt antwortete er: "Falls es dich beruhigt Knirps, wir sind gleich an Station 1 angekommen." Damian schnaubte nur missbilligt: "Sei dir bewusst, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder bei Grayson sein müssen, damit er nichts dummes anstellt. Und ich würde es bevorzugen diese banale Sache schnell hinter mich zu bringen." Jason langte es nun eindeutig. In einem Anflug von immenser Verärgerung, schnellte der Outlaw herum und tippte dem Balg provokant gegen die schmale Brust: "Hör mir jetzt mal gut zu du kleine Made. Ich habe mich darauf eingelassen dich mitzunehmen und erwarte von dir, dass du diesbezüglich jetzt endlich mal die Fresse hältst. Für dich gibt es auf dieser Tour nämlich ein paar Grundregeln!" Damian rollte nur mit den Augen. Oh man, was kam denn jetzt? "Erstens, es wird nicht gemeckert, genörgelt oder auch nur abfällig geschnaubt." Damian verschränkte die Arme, während er verärgert zur Seite schaute: "-tt-" "Genau das. Lass es!" Jason hob einen weiteren Finger: "Zweitens, du tust ausnahmsweise mal das, was man dir sagt ohne irgendwelche Widerworte. Verstanden?" Der Junge zog nur missbilligt eine Braue hoch und ersuchte das Blickduell mit dem Größeren. Jason wurde jedoch nur eindringlicher: "Ob du das verstanden hast?" Es dauerte noch einen Moment, in dem die beiden sich finster anstierten, ehe Damian schließlich einlenkte und genervt ihren Augenkontakt unterbrach: "Schön, aber ich werde keine erniedrigenden Dinge tun!" "Tu einfach das, was ich dir sage." Ein Dritter Finger gesellte sich zu den anderen zwei: "Und zu guter Letzt, wenn auch nur einmal das Wort Straßenratte oder irgendeine andere abfällige Bemerkung in diese Richtung deinen Mund verlässt, bist du schneller wieder bei Bruce, als Flash beim knallen seiner Alten. Ich erwarte von dir Respekt gegenüber den Menschen, die wir treffen werden. Du bist heute nur Damian, mein kleiner Bruder und kein Wayne. Also auf der gleichen Stufe, wie jeder andere Bürger auch. Ich will hier nicht auffallen, Klaro?" Damian stöhnte angestrengt: „Lass uns das einfach hinter uns bringen Todd." „Jason." „Bitte?" „Für dich ab jetzt Jason. Keine Nachnamen. Außerdem sprechen Brüder sich normalerweise nicht mit Nachnamen an." Damian hatte jetzt schon keinen Bock mehr. Warum war er nochmal mitgekommen? Sie hielten schließlich an einem kleinen unscheinbaren Laden, dessen Eingang sowohl grüne Obst- als auch Gemüsekisten zierte und Jason sagte noch einmal mahnend zu Damian: „Drei Regeln, klar?", ehe sie das Geschäft betraten, begleitet vom Klingeln der Tür. Es war eine Art Supermarkt, der jedoch bei weitem nicht die Größe und Auswahl gängiger Marktketten aufwies. Regale mit Eiern verschiedener Haltungsformen neben Kühlschränken unterschiedlichster Milchprodukte schmückten den hinteren Bereich des Ladens, während das mittlere Abteil für die ungekühlten Sachen vorgesehen war. Damian verstand nicht, was dieser Idiot in solch einem kleinen Ramschladen überhaupt wollte. Nicht mal ein Verkäufer war in Sicht. „Hey Lupita, bist du da?" Jason hatte sich wie selbstverständlich gegen den Tresen gelehnt, als er hinter die Kasse rief. Eine kleine korpulente Frau mit kurzen lockigen braunen Haaren und bernsteinfarbener Haut trat aus der Tür zum Lagerraum, knapp zwei Meter vor dem Outlaw. Sie schien in ihren Fünfzigern zu sein und freute sich sichtlich über ihren Kunden: „Hola Jason. Gute Neuigkeiten. Die Ware ist vorhin eingetroffen und ich habe dir bereits deine Pakete fertig gepackt." Ihr aufgeweckter Blick wanderte weiter zu Damian, welcher sie nur mit minderem Interesse betrachtete. Sie schien mexikanischer Herkunft zu sein. „Wer ist denn dein hübscher kleiner Begleiter da drüben? Es ist ungewöhnlich für dich jemanden mitzubringen." Jason stellte ihn auch gleich mit gelangweiltem Unterton vor: „Das ist Damian, mein keiner Bruder. Er hat sich bereit erklärt, mir beim Tragen zu helfen. Könntest du mir deshalb noch ein weiteres Paket packen? Dann kann ich Dave und den Jungs noch eines vorbeibringen." Keck zwinkerte die Frau zu Damian, als sie säuselnd antwortete: „Uuuuuhhh, ich wusste gar nicht, dass du Geschwister hast. Gutes Aussehen scheint bei euch in der Familie zu liegen. Ich bin übrigens Lupita." Die braunen Augen musterten Damian lasziv und den Jungen verwirrte dieser Blick nur. Nicht wirklich wissend, was sie damit bezwecken wollte, unterbrach er ihren Augenkontakt. Die Chipstüten wurden plötzlich sehr interessant. Kichernd fuhr die Frau fort: „Er ist niedlich. Ich hoffe er hat mehr Manieren als du." Jason stöhnte hörbar: „Wenn du wüsstest." Damians brauen zogen sich zusammen. Er hätte am liebsten etwas eingeworfen, um sich das nicht bieten zu lassen. Schließlich war Jason ja hier die Ratte ohne Manieren. Jedoch ließen ihn die Regeln schweigen. Lupita fuhr fort: „Ich packe dir schnell noch eines, aber du solltest auch an dich selbst denken, mi Hijo. (mein Junge) Nicht das du dir selbst zu knapp kommst. Schließlich warst du schon vor zwei Tagen hier. Spar dein Geld." Jason winkte ab: „Nee, ist eh nur schmutziges Papier. Groß sind die, die wenig brauchen und viel geben. Ich weiß sowieso nicht, was ich damit anfangen soll. Außerdem..." Jason lehnte sich weiter über den Tresen und wackelte einmal mit den Augenbrauen: „...grün steht dir so gut." Die kleine Frau schnippte ihm einmal schmunzelnd gegen die Stirn, ehe sie rügend sagte: „Wenn du ständig mit den Frauen flirtest, handelst du dir nur Probleme ein, Idiota." Während Jason sich schmunzelnd die Stirn rieb und sagte: "Ich flirte nur mit dir Bella Donna.", antwortete sie nur unbeeindruckt: "Zu dumme Worte machen taube Ohren." Lupita ging nach hinten ins Lager, um das weitere Paket zu packen und sprach nebenbei rufend weiter: „Ich habe gestern Fleischbällchen gekocht. Willst du welche mithaben?" Jason tippte gelangweilt mit seinen Fingern auf dem Tresen herum: „Sonst immer gerne, aber Damian ist Vegetarier und ich muss deswegen eh selbst kochen. Darum verzichte ich heute ausnahmsweise mal." „Falls du länger keine Aufträge bekommst, lade ich euch gerne bei uns zu Tortilla Lasagne ein. Die ist ohne Fleisch." „Das ist nett Lupita, aber ich bin mir nicht sicher, wie lange ich noch frei habe." Grinsend schaute der Outlaw zu Damian: „Außerdem ist mein Brüderchen etwas schüchtern. Er ist Familie nicht so gewohnt, weißt du und deine ist...nun ja...ziemlich viel Familie. Ich will ihn ja nicht überfordern." Damian knirschte nur mit den Zähnen und versuchte Jason mit seinen Blicken wortwörtlich zu erdolchen. Da erklang auch schon wieder Lupitas Stimme: „Ach papperlapapp, tu familia es mi familia." Die Mexikanerin trat wieder aus dem Lager hervor, beladen mit einer Kiste: „Und in mi familia ist jeder herzlich willkommen." Sie stellte den braunen Karton auf den Tresen, als Jason nur eine Braue hob und antwortete: „So langsam ist deine Familia aber mal groß genug." Verärgert über diese Äußerung stemmte Lupita ihre Hände in die Hüften: „Familia kann nicht groß genug sein, Jason." Daraufhin richtete sie sich an Damian, der die ganze Zeit nur vor dem Regal für Knabberzeug stand und sich ab und zu etwas raus nahm, um gelangweilt die Verpackungen durchzulesen. „Oi, mi dulce niño. (mein süßes Kind) Wenn du möchtest, kannst du dir gerne was zu knabbern mitnehmen. Du Armer bist ja viel zu dünn und solltest mehr essen. Ich hoffe dein Bruder kocht ausreichend für dich." Damians Brauen wanderten in die Höhe, als die kecke Frau ihn direkt ansprach und Jason warf ihm nur einen warnenden Blick entgegen. Der Junge dachte darüber nach, was er nun am besten sagte und nur Sekunden später fand ein nettes Lächeln den Weg auf sein Gesicht: „Me cocina algo de comer todos los días y siempre está delicioso. Pero si puedo, me gustaría comer algunos cacahuetes." (Er kocht mir jeden Tag etwas zu essen und es ist immer lecker. Aber wenn ich darf, würde ich gerne ein paar Erdnüsse nehmen) *1 Während Lupita euphorisch aufjauchzte, fiel Jason die Kinnlade herunter. Unschuldiges Lächeln, ...nette Worte....Wer zum Teufel nochmal war dieses Kind und was hatte es mit dem Satansbraten gemacht? „Dios mío, natürlich nimm sie dir ruhig. Dein Spanisch ist erstaunlich, wo habt ihr beide das gelernt?" Damian nahm sich die Packung Erdnüsse aus dem Regal und sprach freundlich weiter, da Jason immer noch verdattert aus der Wäsche guckte: „Wir sind bilingual aufgewachsen, da Mom aus Spanien kommt und Dad aus Amerika. Deswegen sind unsere Hautfarben auch etwas unterschiedlich." Verärgert klatschte Lupita Jason einmal auf die Hand: „Du hast mir nie erzählt, dass deine Mutter Spanierin ist." Jason schreckte ein wenig aus seiner Starre auf. Er konnte es nach wie vor nicht fassen, dass der miesepetrige Knirps so unschuldig vor sich hin lächelten konnte, als wäre er Mommys kleiner Engel. Dieser kleine durchtriebene Bastard. Jason ließ sich fix eine Ausrede dafür einfallen: „Sie ist immer auf Geschäftsreise. Also habe ich es nicht für nötig erachtet. Sorry Lupita, aber könntest du fix die anderen beiden Kisten holen? Wir müssen schließlich noch weiter zu Dave und Nayeli. Und Damian muss zuhause sein, bevor es dunkel wird." „Natürlich, uno momento. Ich male auf die für Dave auch noch ein Kreuz rauf." Die Frau holte fix die letzten zwei Kisten und Jason legte bereits das Geld auf den Tresen. Empört äußerte Lupita über die reichliche Menge an großen Scheinen: „Mi Hijo, das ist viel zu viel!" „Nicht für deine leckere Hausmannskost, die du mir immer wieder kochst." Jason nahm eine der Kisten und reichte sie weiter an Damian. Diesem gefiel es zwar nicht Laufbursche zu sein, sagte aber vorerst nichts weiter dazu. Die beiden anderen stapelte der Größere übereinander, um sie besser tragen zu können und hob diese auch gleich auf seine Arme: „Wir werden dann weiter. Grüß Ernesto und die anderen von mir." „Und du mir Dave und Nayeli. Sag ihr ich komm morgen früh mal wieder vorbei." „Mach ich." Die beiden verließen gerade den Laden, als Lupita ihnen noch einmal hinterherreif: „Und wenn ihr euch das mit dem Essen nochmal überlegt, kommt einfach vorbei." Draußen angekommen gingen Sie in eine der kleinen Nebengassen, als Jason anfing: „Das du mal nett sein kannst, hätte ich echt nicht von dir erwartet. Ich dachte mehr als ein zynisches grinsen wäre nicht drin." Damian schnaubte nur abfällig: „Ich bitte dich Todd. Ich bin mit genug Grinsebacken unterwegs gewesen, um deren dämliches Muskelspiel kopieren zu können." "Nicht vergessen, für dich momentan Jason. Und kein abfälliges schnauben mehr." Damian zischte nur verärgert: "-tt-, was auch immer." Wenn der Outlaw nicht zwei Kisten schleppen müsste, hätte er sich glatt entnervt die Nasenwurzel gerieben. Dieses Balg konnte echt diese abfälligen Gesten nicht lassen. Sie passierten viele Straßen und Gassen auf ihrem weiteren Weg und Damian dachte schon, dass dieser Trottel von Todd keine Ahnung hatte, wo er eigentlich hinwollte. Letztendlich kamen sie in einem ziemlich verwahrlosten Viertel der Stadt heraus, von der Damian dachte, dass es eigentlich nicht erbärmlicher werden konnte. Doch als sie in eine weitere Gasse einbogen, wurde er eines Besseren belehrt. Die Gullys stanken nach den Abwässern der vielen ärmlichen Wohnungen, welche all die sozial schwache Familien beherbergten, die diese Stadt zu stemmen hatte. Zwei quiekende Ratten stritten sich neben einem Mülleimer um ein altes Stück Pizza. Ihr schmutziges Fell war strähnig zerzaust und die Tatsache, dass Ratten hier mitten am Tag herumliefen, bedeutete nur, dass hunderte weitere sich unter ihren Füßen tummelten. Was eine Absteige. "Pass auf, dass du die Ratten nicht trittst. Die können ziemlich fies zubeißen." Damian antwortete darauf nur mit einem leichten zynischen grinsen: "Scheint, als hättest du dieses Vergnügen schon gehabt." Zu seiner Überraschung nahm Jasons Gesicht einen bedrückten Unterton an: "Glaub mir, wenn man auf der Straße wohnt, lernt man sich vor diesen Viechern in acht zu nehmen." Jason hatte früher oft Bisse von Ratten kassiert, da sie seine alte heruntergekommene Unterkunft durchstreiften, wie Lachse einen Fluss. Es war damals wahrlich nicht angenehm sein ohnehin schon spärliches Essen vor diesen penetranten Gaunern zu verwahren und allein, wenn er Nachts in seinem sogenannten 'Bett' ihr Getrappel über den modrigen Holzboden hörte, raubte es ihm den Schlaf. Er hasste diese verfluchten Nager wie die Pest. "Pass einfach auf, dass du sie nicht trittst." Damian ließ dies so im Raum stehen. Ein paar Meter weiter gab es dann, zwischen all den heruntergekommenen Häusern, Einen Parkplatz, auf dem sich mehrere Obdachlose tummelten. Scheinbar wurde er mittlerweile nicht mehr genutzt und da es gleich hinter der Asphaltierten Fläche einen Eingang zu den riesigen Abwassertunneln der Stadt gab, bot es einen Unterschlupf für die ohne Dach über den Kopf. Ein Hotspot der Obdachlosen. "Hey Peter, weißt du wo Dave ist?" Jason rief in die kleine Gruppe von Männern, die gleich vorne anstanden. Sie schienen sich sichtlich über seinen Besuch zu freuen und ein Grauhaariger Alter Mann mit löchriger Kappe zeigte auf den großen Tunnel: "Jason, da bist du ja wieder. Dave ist drinnen und versucht deinen Generator zum Test anzuschmeißen. Hast du etwa schon wieder Sachen von Lupitas Laden dabei?" Witzelnd fuhr der Outlaw fort: "Na irgendwer muss doch bei ihr einkaufen. Außerdem sollte dein strubbeliger Bart mal wieder den Rasierer sehen. So wird das nichts mit den Frauen und den Bewerbungen." Lachend fuhr sich der alte Mann mit einer Hand übers Kinn, als die beiden Brüder bereits den Platz überquerten: "Da hast du wohl recht." Jason stellte seine Kisten an einer Hauswand ab, um sich eine Zigarette anzuzünden, ehe erneut zu Peter rief: "Könnt ihr auf die kurz aufpassen? Dann brauch ich sie nicht rumschleppen und kann eine rauchen." "Machen wir." Sie betraten den dunklen betonierten Tunnel und Damian gefiel diese Sache immer weniger. Hätte er gewusst, dass Todd mit solchen Leuten verkehrte, wäre er gar nicht erst mitgekommen. Diese, des Lebens unfähigen Straßenratten nutzen doch eh jeden Cent für ihre nächsten Zigaretten, oder ihre nächste Flasche Alkohol. Aber da Todd dies ja auch tut, scheint er hier unter Artgenossen zu sein. Was ein Versager. Damian stolperte über etwas weiches und hätte dabei fast seine Kiste fallen lassen. Jedoch konnte er aufgrund der Dunkelheit nicht erkennen, was es war. "Pass auf, wo du hintrittst. Lässt du die Kiste fallen, gibt's für dich trocken Brot heute Abend." Der Junge verzog ärgerlich das Gesicht: "Dann schlepp doch selbst die Kiste." "Ich schleppe schon die anderen beiden. Jetzt sag nicht deine Spagelarme schaffen das nicht." Zwar wurden Damians Arme langsam wirklich müde, aber würde er sowas niemals zugeben: "Mach dich nicht lächerlich. Ich sehe es nur nicht ein dein Laufbursche zu sein." Jason winkte nur genervt ab: "Wir sind ja gleich da Kiddo. Dann musst du keine Kiste mehr schleppen." Plötzlich flackerte vor ihnen ein weißes Licht auf und Jason rief: "Dave, bist du das?" Prompt erhielt der Outlaw auch gleich eine Antwort: "Jason?" Das Licht wurde jetzt direkt auf sie gerichtet, sodass ihre Pupillen sich schmerzlich zusammenzogen. "Verdammt Dave, nimm die scheiß Lampe runter. Da kann ja kein Schwein gucken." "Sorry. Man, du kommst genau richtig." Sie schlossen zu dem Mann auf, der in seinen Mitte Vierzig zu sein schien und mit einigen der hier Lebenden Obdachlosen um eine kleine Maschine stand. In der Dunkelheit war es schwer genauere Details auszumachen. Lediglich schulterlange blonde Haare und ein weißes T-Shirt über einer Knielangen Shorts konnte Damian erkennen. Er begrüßte den Outlaw mit einem herzlichen Handschlag: "Hi, Jason. Ich war gerade dabei endlich deinen Magnet-Generator anzuschmeißen, aber irgendwie bekomm ich ihn nicht zum Laufen. Übrigens, wer ist denn dein Begleiter?" Jason zog einmal von seiner Zigarette, ehe er antwortete: "Das ist Damian, mein kleiner Bruder. Er hilft mir heute mit den Kisten." Damian konnte den überraschten Unterton in Daves Stimme deutlich wahrnehmen, als dieser antwortete. Scheinbar war jeder davon überrascht, dass Jason nicht allein unterwegs war. "Ich wusste gar nicht, dass du n Bruder hast. Ist der von deiner adoptiv Familie?" Jason winkte jedoch nur ab: "Ist nichts, womit man prahlen kann. Er ist das leibliche Kind, aber da reden wir nicht weiter drüber." Der blonde Mann richtete sich nun an Damian direkt: "Freut mich dich kennen zulernen Damian. Ich bin Dave. Warte kurz, ich nehme dir mal die schwere Kiste ab, da Jason scheinbar nicht weiß, dass Kinderarbeit mittlerweile abgeschafft wurde." Er blickte nun rügend zum Outlaw: "Manieren sind ja noch nie deine Stärke gewesen. Du kannst dir lieber mal ansehen, was mit dem Generator los ist." Jason kratzte sich genervt am Kopf: "Jetzt muss man hier auch noch arbeiten." Während Dave die Kiste etwas Abseits auf den Boden stellte und bereits öffnete, hockte Jason sich vor den Generator und begann daran herum zu doktern. Es dauerte nicht lange, ehe er sagte: "Damian kannst du das machen? Meine Finger sind zu dick. Mit deinen geht es schneller." Damian rollte nur mit den Augen und tauschte letztendlich mit Jason die Plätze, sehr zu Daves Unmut: "Jason, du lässt ihn an einer solchen Maschine arbeiten?! Er könnte die Hand verlieren!" Aber Jason winkte nur ab: "Entspann dich. Der Junge weiß, was er tut." Und das stimmte auch. Im Gegensatz zum Batmobil ist das hier wie ein Puzzle mit zwei Teilen. Damian hatte sofort den Fehler auswendig machen können. Eines der Kabel hatte sich gelockert, sodass der Riegel, welcher die Magnete blockierte, sich nicht zurück schob und so die Maschine gar nicht anspringen konnte. Banaler Kleinkram. Er behob den Fehler schnell und startete nun die Maschine. Sie ratterte kurz, ehe die Geräusche zu einem gleichmäßigen surren überging und über dem Jungen plötzlich etwas aufflackerte. Es ließ Damian nach oben schauen wo nun ein Netzt aus Hunderten kleinen Lichtern nach und nach die vorherrschende Dunkelheit verdrängte. Ein deutliches raunen wanderte durch den Raum, als die anwesenden Obdachlosen das Spektakel staunend verfolgten. Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2719375/ Jason zog einmal genüsslich an seiner Zigarette, als er sein Resümee zog: "Gut, die Lampen scheinen noch alle intakt zu sein und genug Strom zu bekommen. Ob das Rohr, woran wir sie Aufgehängt haben auch der Belastung standhält, wird sich zeigen. Ihr müsst es also im Auge behalten. Aber fürs erste habt ihr jetzt Strom, sowie ausreichend Licht hier drinnen." Damian schaute sich nun im Raum selber um. Den Boden zierten viele bunte Teppiche, auf denen Kissen in allen Farben lagen. Einige Menschen hatten es sich darauf bequem gemacht und schauten freudestrahlend an die leuchtende Decke. Tatsächlich erinnerte ihn die Szenerie an die Arabischen Normadenzelte, in denen er manchmal übernachtet hatte, als er mit anderen Mitgliedern der League of Assasins die Wüste für Missionen durchquerte. Das alles passte nicht gerade zu seiner Vorstellung von Obdachlosigkeit. Es war nicht dreckig und die Menschen schienen auch darauf zu achten ein gewisses Maß an Körperpflege beizubehalten. Lediglich einige Einkaufswagen mit gefüllten Plastiktüten und diversen Habseligkeiten der hier Lebenden hinter all den Sitzgelegenheiten, zeugten von ihrer Ärmlichkeit. Froh jauchzte Dave auf: "Jason das ist viel besser, als ich anfänglich dachte. Jetzt braucht hier keiner mehr im Dunkeln sitzen und wenn der Generator genug Strom produziert, könnten wir sogar noch andere Elektronische Geräte damit betreiben." "Theoretisch gesehen sollte dem nichts im Wege stehen. Zumindest solange es keine drei üblichen Hausgeräte überschreitet. Allerdings solltet ihr es langsam angehen, da ich den Generator nicht wirklich vorher getestet habe und Magnet-Generatoren noch nicht wirklich ausgereift sind. Es gibt ein paar Dinge, die ihr beachten solltet." Jason begann damit Dave die Handhabung des Generators zu erklären, während Damian sich immer noch umsah. Plötzlich kreuzte sein Blickfeld eine ältere Afroamerikanerin, die es sich auf einer der Sitzgelegenheiten bequem gemacht hatte und im nun mit eindeutigen Gesten dazu anwies näher zu kommen. Eigentlich hatte Damian keinen bock sich darauf einzulassen und diese Menschen kennenzulernen, doch war Regel Nummer 3 schließlich respektvoll zu sein. So unterdrückte er ein genervtes Augenrollen und begab sich zu der sitzenden Dame. Freundlich lächelnd begrüßte ihn die alte Frau, ehe seine Gastgeberin das Wort erhob: "Du bist also Jasons kleiner Bruder. Setz dich doch. Wenn Dave und er sich unterhalten, kann das etwas länger dauern." Damian schaute kurz zurück, wo das Gespräch von Todd gerade eine verzweifelte Wendung nahm. Anhand von Daves Blick, konnte man sofort erkennen, dass dieser nur Bahnhof verstand bei alle den simplen Informationen, die sein Hirn zu überfordern schienen und Jason raufte dabei Mäuse melkend die Haare. Damians Mundwinkel verzogen sich bei dieser Szenerie kurz in die Keller Region. Er kam nicht um bei sich an seine eigenen Gespräche mit Jon erinnert zu fühlen, wenn der Supertrottel mal wieder nichts raffte. Ihm gefiel diese Ähnlichkeit nicht. Damian wandte sich wieder an die Obdachlose. Er hatte wirklich keine Lust sich zu dieser Frau zu Gesellen, doch da Todd gerade anderweitig beschäftigt war und es für den Jungen nicht gerade Respektvoll war eine Einladung abzulehnen, wenn man eh nichts zu tun hatte, setzte sich Damian gegenüber von ihr also auf den Teppich, darauf bedacht, dass seine schmutzigen Schuhe den Stoff nicht berührten. Sie stellte sich als Amala vor, allerdings merkte sich Damian diesen Namen nicht. Warum auch? Sobald Jason fertig war, hieß es eh auf nimmer Wiedersehen. Er antworte dann im folgenden Gespräch immer nur innerlich gelangweilt. Es war eben das gleiche Spiel. Überrascht, das Jason einen Bruder hat, wie alt er den sei, Anerkennung dafür, dass er den Generator repariert hat. Kurz gesagt, langweilig. "Es ist schön zu sehen, dass Jason eine schöne Familie gefunden hat. Es hat mir immer das Herz gebrochen, wenn ich ihn in Gotham auf den Straßen gesehen habe.", sagte die ältere Dame schließlich und Damian musste sich selbst daran hindern eine Braue hoch zu ziehen. Schöne Familie. Wow, diese Frau hatte echt gar keine Ahnung. Jedoch konnte er nicht verhindern, dass ihm nun doch das Interesse packte: "Sie kennen ihn von früher?" Im Anbetracht des aufkeimenden Interesse, welches der Junge zeigte, begann die Frau zu erzählen: "Ich habe bis vor ein paar Jahren in Gotham gelebt und daher kenne ich Dave und Jason. Du musst wissen, dass gerade die Straßen in Gotham ziemlich hart sind und nicht viele Menschen ohne Zuhause es schaffen sich dort zu behaupten. Dort heißt es entweder du schaffst es alleine oder gar nicht. In der Regel gibt es dort keine Solidarität wie hier. Ich weiß nicht ob du die Geschichte kennst, aber als Jason an einen ziemlich Ausweglosen Punkt angelangt war, hätte er sich fast komplett Aufgegeben. Glücklicherweise kam jedoch Dave und hat ihm gezeigt, wie man auf der Straße überlebt." Damian kam nicht daran vorbei verwirrt eine Braue zu heben: "Was meinen sie mit Aufgeben und wer ist dieser Dave eigentlich?" "Nun Ersteres möchte ich dir lieber nicht näher erläutern, aber was Dave betrifft, war er genau wie wir Obdachlos. Bis zu seinem 30. Lebensjahr hatte er noch ein Haus. War verheiratet und hat zwei Kinder. Jedoch fuhr ihn dann jemand an und begann Fahrerflucht, sodass er schwer Verletzt im Krankenhaus lag. Die Polizei konnte den Täter nicht ausfindig machen und da Dave keine Gesundheitsversicherung abgeschlossen hatte, und ihm aufgrund der langen Genesungszeit der Job gekündigt wurde, blieb er auf den unbezahlbaren Kosten sitzen. Es kam eins zum anderen. Die Schulden häuften sich wegen der Strafzahlungen für unbeglichene Rechnungen und des Gerichtsverfahrens durch das Krankenhaus. Sie mussten ihr Haus verkaufen, seine Ehe ging in die Brüche und schließlich landete er mit einem Haufen Schulden auf der Straße. Er durfte nicht einmal mehr seine Kinder sehen, da sich seine Exfrau dafür schämte, dass ihr Vater auf der Straße lebte und einen neuen Job bekam er trotz seines Bachelor Abschlusses auch nicht." Ihr Gesicht nahm einen traurigen Ton an: "Wenn man einmal auf der Straße landet, ist es schwer dort wieder heraus zu kommen. Niemand will jemanden einstellen, der Mittellos ist und nicht garantieren kann gepflegt zur Arbeit zu erscheinen. Aber ich kann dir garantieren, dass wir auch nur ganz normale Menschen sind. Wir hatten einfach nur an einem gewissen Punkt im Leben Pech. So wie dein Bruder. Aber gleichzeitig streben wir auch wie er nach neuem Glück. Dave hat zum Beispiel mittlerweile einen Job als Nachtwächter und hilft tagsüber den Obdachlosen in der Stadt. Er wohnt in einem kleinen Appartement und darf sogar wieder seine Kinder sehen." Sie lächelte nun: "Und Jason hat ein nettes Zuhause gefunden." Damian dachte kurz darüber nach. Er hatte sie noch nie damit auseinander gesetzt, warum Menschen auf der Straße landeten und wer Jason eigentlich vor seiner Zeit als Robin war. Natürlich hatte er sich zu jedem ehemaligen Robin sämtliche Aufzeichnungen durchgelesen, um deren Schwächen zu erkennen. Jedoch gab es zu Jasons Vorgeschichte ziemlich wenig. Lediglich die Namen und Schicksale seiner Eltern, sowie Jasons Polizeiakten. Aber nichts, was wirklich auf sein Leben schließen ließ. Sein Interesse wuchs: "Wie hat mein Bruder eigentlich so gelebt, als er noch auf der Straße wohnte?" Er konnte sichtlich sehen, wie sich das Gesicht der Frau leicht verzog. Scheinbar war dies ein heikles Thema. "Nun, da musst du ihn besser selbst fragen. Er ist da ein wenig empfindlich und ich kenne das meiste auch nicht im Detail." Damit war der Zug abgefahren. Jedoch schlug er zu einem anderen Thema um: "Darf ich fragen, wie es dazu kam, dass Sie auf der Straße wohnen?" Sie lächelte ihn nun wieder freundlich an: "Das ist eine recht kurze Geschichte. Ich bin eine Künstlerin, dessen Kunst niemand mochte und er immer gesagt wurde, dass sie Dinge malen solle, die sich besser Verkaufen ließen oder es gleich aufgeben. Aber ich wollte es nicht aufgeben und meinen Stiel waren. Irgendwann war dann einfach kein Geld mehr da." Sie zog hinter sich einen kleinen Stapel Postkarten hervor und fuhr fort: "Jetzt reise ich zwischen mehreren Städten herum und verkaufe meine gemalten Postkarten in den Innenstädten. Möchtest du sie sehen?" Sie breitete die Karten vor sich aus, sodass Damian alle gleichzeitig überblicken konnte. Es waren alles Abstrakte Buntstift Zeichnungen, die hauptsächlich in knalligen bunten Farben gemalt wurden. Für den Jungen, der immer nur Hyperrealistisch zeichnete um Kriminelle festzuhalten, hatte realistisch gesehen diese Art der Kunst keinen Nutzen. Er konnte nicht einmal sagen, ob sie gut oder schlecht waren. Aus einem Impuls heraus, nahm er eines der Bilder zwischen die Finger und betrachtete es genauer. Er konnte nicht sagen warum genau dieses, aber es stach ihm irgendwie ins Auge. Blau und Orange Töne leuchten ihm entgegen und er drehte es so hin, bis es ihm richtig erschien. Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2719376/ Er wusste nicht warum, aber irgendwie gefiel Damian das Bild. "Magst du es? Du darfst es gerne haben wenn du möchtest." Verwirrt schaute der Junge auf: "Aber ich habe gar kein Geld dabei." Amala fing an zu lachen: "Es ist ein Geschenk. Wenn du es magst, behalte es ruhig." Damian sah sich das Bild noch einmal an und fragte dann: "Hat es einen Titel?" Er wusste, dass richtige Künstler ihren Bildern immer einen Namen gaben. Umso mehr überraschte ihn die Antwort, die er bekam: "Ich benenne nie meine Bilder. Gerade in Abstrakten Bildern sieht jeder etwas anderes. Für die einen ist es ein Haufen Müll und andere wiederum identifizieren etwas aus ihrem eigenen Leben damit. Wenn ich solch einem Bild einen Namen gebe, nehme ich ein Stück weit die Freiheit der Eigenen Fantasie. Gebe einem Bild den Namen Löwe und du suchst den Löwen. Gebe ihn keinem und du ergründest dein eigenes Universum." Damian überlegte kurz und betrachtete nachdenklich die Zeichnung: "Eine interessante Sichtweise." Schließlich griff er dann in die Tasche seines Hoodies. Er hielt ihr seine verschlossenen Erdnüsse hin: "Hier." Verwundert sagte die Frau: "Ich hab doch gesagt, du brauchst mir nichts geben." "Ich möchte mich aber erkenntlich zeigen" Amala zögerte zuerst, doch dann sagte sie schulterzuckend: "Wenn du drauf bestehst." Sie nahm die Tüte entgegen, riss sie auf, stellte die Nüsse mittig zwischen ihnen und nahm sich ein paar. Als Damian dies mit großen Augen verfolgte, erklärte sie sich auch gleich auf den Nüssen kauend: "Ich esse lieber in Gesellschaft.", und wies den Kleinen an sich welche zu nehmen. Sie unterhielten sich noch eine ganze weile und Damian vergaß völlig, den Gesellschaftlichen unterschied, dem sie beide eigentlich unterworfen waren. Schließlich schaffte es Jason irgendwann Dave die Infos einzuprügeln und rief dann nach seinem Bruder. Sie verabschiedeten sich bei allen und machten sich mit den übrigen zwei Kisten, welche der Outlaw trug, zu ihrem eigentlichen Ziel auf. Den gesamten Weg über sagte Damian nichts und dachte nur über seine Begegnung mit diesen Menschen nach, die er im vornherein als Alkoholiker und Abschaum angesehen hatte. Dem war nicht so, wie er nun feststellte. Sie waren überaus nett gewesen und er genoss es sogar sich mit der netten Frau zu unterhalten. Damian ballte unbewusst die Fäuste. Er ärgerte sich. Er ärgerte sich, weile er diese Meinungen so lange vertreten hatte. Jason wunderte es den Knirps so ruhig zu erleben. Wenn diese Quasselstrippe Amala ihm von früher erzählt hatte, dann würde er ihr die Leviten lesen. Letztendlich fragte er nach: "Sag mal worüber hast du dich mit Amala unterhalten? Ihr habt ziemlich lange geredet und normalerweise kann man bei deinem Redefluss froh sein, überhaupt ein einfaches 'Morgen' von zu bekommen." Damian zögerte kurz und antwortete dann: "Nichts besonderes." damit war dieses Gespräch scheinbar beendet und Jason nur noch mehr verwirrt. Weitere zehn Minuten später standen sie vor einer unscheinbaren braunen Tür, eines Stadthauses. Die Gegend war nicht viel besser als die Vorherige und anhand der vereinzelnden Läute, die ihren Weg kreuzten, wohnten hier kaum Menschen. Jason stellte die Kisten auf den Boden und zog einen Schlüssel hervor. Angestrengt seufzte er kurz einmal und sagte dann: "Na gut Knirps, dann auf in den Kampf.", und öffnete die Tür. Damian verwirrte diese Aussage etwas. Was für ein Kampf? Der Größere nahm wieder die Kisten auf, wand sich noch einmal mit einem "Benimm dich" an sein Anhängsel und gemeinsam betraten sie den langen schmalen Eingangsflur. Etwas, das der Junge sofort vernehmen konnte, waren die Stimmen mehrerer Kinder aus einem der Nebenräume, die an den Flur grenzten. Ihm schwarte Übles. "Ich bin daaaa.", trällerte der Outlaw schon fast gelangweilt, als sie durch den langen Durchgang schlenderten und Augenblicklich wurden Damians Befürchtungen wahr. Ein kleiner Junge von vielleicht 6 Jahren, lugte aus einem der Räume hervor und schrie sofort freudig hinter sich: "Jason ist endlich da!" Umgehend sah sich Damian mit einer seiner größten Schwäche konfrontiert. Kleine Kinder. Unzwar ein ganzer Haufen, der nun auf sie zu rannte. Er ging ein paar Schritte zurück, als sie auch schon Todd umkreisten, wie die Geier und ihn alles mögliche von "Wo bist du geblieben?" bis "Bleibst du heute länger?" in den Bauch fragten. Jason unterbrach das ganze schließlich: "OK Kiddos, wer Mittag möchte macht jetzt einmal Schweige-Fuchs und folgt mir in die Küche." Wie kleine Enten, die aufgeregt ihrer Mutter folgten, liefen ihm die Kinder hinterher und bogen mit ihm ihn einen Raum rechts vom Flur ein. Damian überforderte diese Situation extrem. Er konnte Tiere lesen, Erwachsene, aber er hatte keinen Plan, wie man sich gegenüber Kindern verhält. Er beschloss das ganze erst einmal aus sicherer Entfernung zu beobachten und ging zu dem Raum, der sich als Küche heraus stellte. Es war ein großer Raum der vorrangig von einem langen Holztisch für 12 Personen geprägt war und nur die kleine gelbe Einbauküche an der gegenüberliegenden Wand ließ darauf schließen, dass hier gekocht wurde. Jason stand dort, zog sich seinen warmen Pulli endlich aus und öffnete gerade das erste der zwei Pakete, während er sich mit den Kindern unterhielt: "Ihr hattet euch ja für heute was gewünscht. Das war Hummer Thermidor oder?" Schon fast im Chor verneinten alle, mit unter anderem verzogenen Gesichtern, lautstark dieses Gericht und Jason trieb es ein grinsen ins Gesicht. Damian wunderte dies nicht. Hummer Thermidor war das Lieblingsgericht seines Vaters und dieser Trottel Todd nutzte jede Gelegenheit um ihn zu schikanieren. Geistig war er eben nicht viel weiter, als diese Bälger. *2 "Ok, wenn es das nicht war, dann erinnert mich doch nochmal, was ihr essen wolltet." Es waren insgesamt 7 Kinder, die nun riefen: "Spaghetti mit Tomatensauce!" Alle samt schienen unterschiedlicher nicht sein zu können. Von dunkel bis hell war alles vertreten und es gab sogar Zwillingsschwestern. Ihr Alter schätzte er insgesamt zwischen 4-7 Jahre. Jason antwortete: "Das ihr das immer noch Essen mögt, so oft wie ihr das mittlerweile hattet. Aber gut, dann gibt es wieder Spaghetti." Plötzlich sah der Outlaw zu Damian und dem Jungen wurde etwas mulmig zu mute, da er ahnte, was nun folgte: "Übrigens, das dort in der Tür ist Damian. Er ist mein kleiner Bruder wisst ihr und er hat mir geholfen eure Spaghetti her zu bringen. Also seit nett zu ihm und stellt euch doch bitte vor." Damian war entsetzt, als der bunte Haufen nun zu ihm rüber kam und ihn neugierig umringte. Die ganzen erwartungsvollen Augen starrten ihn an, sodass der Wayne-Erbe nicht wusste, was sie jetzt genau wollten. Schließlich begangen sie sich nacheinander vorzustellen. Einige der Kinder lachten ihn an, andere wiederum schauten nur schüchtern zu Boden und murmelten ihre Namen. Wärend Damian sichtlich mit seiner Überforderung zu tun hatte und als die Kinder mit den Namen fast durch waren, fiel ihm etwas auf. Einige hatten seltsame Narben an ihren Körpern und bei zweien gab es sogar welche in perfekter Kreisform auf den Armen. Wo kamen diese Kinder her? Noch während er sich das fragte, ertönte hinter ihm eine letzte Stimme, jedoch war diese älter: "Und ich bin Nayeli." Er schaute hinter sich, wo eine junge drahtige Mexikanerin ihn anlächelte. Sie hatte lockige schwarze Haare, die an den spitzen in ein dunkles Blau übergingen und ihre Sportliche Kleidung ließ sie wie eine taffe Frau wirken. Sie drehte sich kurz zu den Kindern: "Geht doch bitte noch ein bisschen nebenan spielen, während wir Mittag fertig machen. Wir holen euch dann." Zwar schienen einige dies nicht wirklich zu wollen, aber letztendlich gingen alle 7 Kinder brav ins Spielzimmer und ließen die drei alleine. Wobei, nicht ganz. Damian bemerkte, dass hinter Nayeli noch eines stand, dass er noch nicht kannte. Die Frau trat vorsichtig herein und Damian konnte sehen, dass sich das kleine Mädchen an ihr festhielt. Jedoch folgte bei besserer Betrachtung unweigerlich der Schock. Ihr kompletter Oberkörper war geprägt von Narben, die besonders ihre rechte Gesichtshälfte entstellten. Es zog sich über den Haaransatz hinaus und sorgte so dafür, dass dieser auf der einen Seite quasi nicht mehr vorhanden war. Ihre leeren Augen schauten unfokussiert in den Raum hinein. Sie war blind. Jason schien zu merken, dass Damian Probleme hatte seine gleichgültige Miene zu waren. Daher kam er ihnen entgegen und sagte: "Na da ist ja das schönste Mädchen auf der ganzen Welt. Warte mal...bist du etwa noch schöner geworden?" Er nahm die Kleine, Welche nun kicherte auf den Arm und schaute genauer: "Tatsächlich. Wie machst du das denn immer? Dagegen sehe ich ja aus wie ein alter Esel." Sie lachte und erwiderte in ihrer Kindlich hohen Stimme: "Du bist ein Spinner Jason." "Nein ehrlich, mir sprießen schon die Haare! Fühl doch selbst." Die kleine Kinderhand wanderte auf sein Gesicht, wo das Mädchen die nicht sichtbaren Bartstoppeln fühlen konnte und darüber lachte. Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2719378/ Jason fuhr fort: "Meine Ohren wachsen bestimmt auch schon Jason fuhr fort: "Meine Ohren wachsen bestimmt auch schon. Bald muss ich mir ne Papiertüte über den Kopf ziehen." Sie beugte sich weiter zu ihm vor, sodass sie seine Ohren ertasten konnte: "Die sind nicht länger geworden. Aber wenn du ein Esel wirst, kann ich auf dir reiten, wie auf einem Pferd. Also nicht so schlimm." Jason lächelte verschmitzt und antwortete Sarkastisch: "Na das beruhigt mich ja jetzt." Er sah zu Damian, der sich gerade wieder gefasst hatte und fuhr fort: "Ich hab heute meinen Bruder mit dabei. Er heißt Damian und ist ein bisschen schüchtern. Willst du dich ihm vorstellen?" Sie nickte und Jason ließ sie vor dem Jungen herunter, sodass dieser nun vollständig das Ausmaß der Narben sehen konnte. Anhand dessen, das es an einigen Stellen so aussah, als wäre die Haut regelrecht zerflossen, musste sie irgendwann mal mit einer Art Säure in Kontakt gekommen sein. Ihr Gesicht wirkte etwas Grotesk. Die eine Seite ebenmäßig und schön, die andere Seite völlig verschrumpelt und verzogen. "Ich bin Marie, freut mich dich kennenzulernen Damian." Damian nahm ihre dargebotene Hand entgegen und erwiderte nur trocken: "Damian." Marie schmunzelte kurz und erhob ihre andere Hand: "Darf ich dein Gesicht berühren und schauen, wie du aussiehst?" Damian zögerte. Er hasste es eigentlich angefasst zu werden aber auch er war nicht kalt genug um einem blinden Mädchen zu verweigern sich ein Bild von ihm auf ihre weise zu machen. "Ist in Ordnung.", antwortete er schließlich und schloss seine Augen, damit sie diese nicht versehentlich traf. Ihre Hände wanderten auf seinem Gesicht umher und ertasteten alles daran. Nase, Kinn, Brauen, nichts wurde ausgelassen. Schließlich nahm Marie ihre Hand wieder zurück und kicherte: "Du und Jason haben die gleichen ernsten Falten auf der Stirn. Aber du bist kein Esel wie er." Verblüfft sah er sie an, ehe Jason ihr beleidigt auf den Kopf tippte: "Also noch bin ich kein Esel und bei uns ist so nix gleich. Glaub mir, ich bin viel cooler." Jason wand sich wieder um und stellte einen großen Topf auf den Herd, bevor er hinzufügte: "Nimm doch Damian mit, solange ich das Essen fertig mache. Ich muss auch noch mal allein mit Nayeli reden." Damian blickte schockiert auf. War das Todds verfickter ernst, ihn einfach so zwischen diese ganzen Bälger zu stecken?! Aber noch bevor er etwas dagegen einwerfen konnte, antwortete das kleine Mädchen: "Ist gut.", und zog den perplexen Jungen bestimmend hinter sich her. Sie kannte das Haus gut genug, um zu wissen, wo was genau war und morgens gehen zu laufen. Letztendlich sah es im Spielzimmer dann folgender Maßen aus. Ein Haufen wilder Kinder und Damian mitten drin, der nichts mit sich anzufangen wusste und quer durch den Raum gezogen wurde, damit er sich irgendwas anschaut, das sich als sowas wie zwei Klötze übereinander herausstellte. Am liebsten hätte er diese Nervensägen mit abfälligen Gesten beiseite geschoben. Nur saß ihm Todd im Nacken und Damian zweifelte nicht daran, dass dieser seine Drohungen Batman zu kontaktieren, wahr machen würde. So war er dazu verdammt irgendwie mit diesen Monstern klar zu kommen. Schließlich, nach einer gefühlt endlosen Triade des hin und her, fand er endlich eine freie Minute und setzte sich genervt an dem einzigen Tisch im Raum, wo bereits einer der Jungen saß und malte. Er war eines der schüchternen Kinder und würde ihn daher nicht nerven. Man, versteh einer diese Bälger und ihre dummen spiele. Wo bestand denn bitteschön der Sinn dahinter so zu tun, als wären irgendwelche Tierfiguren echt und könnten miteinander reden? Oder dieses unstrukturierte hin und her getobe. Was soll das? Damian wollte sich gerade zurück lehnen und die Augen schließen, als ihm die Zeichnungen des Jungen auffielen, der ihm still gegenüber saß. Alle samt wurden sie mit schwarzen Bundstiften gemalt und wiesen keinerlei Struktur auf. Es war quasi nur ein Haufen schwarzes Gekrakel. Eigentlich sollte es ihn ja noch interessieren, aber er erwischte sich dabei, dass er es doch tat. Beiläufig fragte er nach: "Was malst du?" Der kleine braunhaarige Junge hielt inne und zögerte, sichtlich ängstlich mit seiner Antwort. Er schaute ihm nicht in die Augen, als sie schließlich stotternd kam: "Ei-...einen Hund." Damian besah sich erneut das Gekrakel, was mehr einem schwarzen Loch glich. Leicht skeptisch wiederholte er: "Ein Hund..." "E-es i-ist ein gelber H-hund. I-ich m-mag Hunde." War der auch blind? Der malt einen gelben Hund und alles, was er über mehrere Seiten gemalt hatte ist ein schwarzes Chaos. Wo ist das denn bitteschön gelb? Damian wusste nicht wieso, aber beiläufig antwortete er: "Ich hab einen schwarzen Hund. Er heißt Titus." Die Augen des schüchternen Jungen wurden nun wacher: "W-wirklich? Wie s-sieht der denn aus?" Gelangweilt nahm Damian auch ein weißes Papier und schwarzen Stift zur Hand und begann damit Titus zu malen. Es ging ziemlich schnell, da er ihn schon so oft gezeichnet hatte und staunend verfolgte sein Gegenüber wie das professionelle Bild entstand. Schließlich reichte Damian ihm das Bild: "Hier, das ist er." Die Augen des braunhaarigen Jungen waren groß geworden: "D-du kannst t-total toll malen! D-darf ich d-das behalten?" Damian winkte bloß ab: "Ich habe dafür keine Verwendung. Mach damit, was du willst." Tatsächlich lächelte dieser seltsame Junge nun das erste mal. Das man so glücklich wurde, nur wegen einem Stück Papier? Er hatte echt keinen Plan, was in diesen Schrumpfköpfen vor sich ging. Zu seinem Leidwesen haben auch die anderen Kinder schnell spitz gekriegt, dass Damian malen konnte. So durfte er den Rest der Zeit damit verbringen, den Bälgern irgendwelche Sachen zum ausmalen zu skizzieren. Aber immer noch besser, als 100 mal quer durch den Raum geschleppt zu werden, um deren bahnbrechenden Errungenschaften zu begutachten. Nach dem Essen stand für die Kinder Mittagsschlaf an, sodass Damian und Jason nun allein in der Küche waren, um das Geschirr weg zu räumen, während Nayeli auf die Bälger im Schlafsaal aufpasste. Das Essen an sich war ziemlich Chaotisch verlaufen bei so vielen Kindern, aber Damian konnte sich tatsächlich nicht daran erinnern, wann er mal mit so vielen zusammen gegessen hatte. Im Manor und bei den Teen Titans wurde normaler weise nicht zusammen gegessen. Jeder kehrte zu einer anderen Zeit zurück und aß dann für sich selbst. Lediglich Alfred hatte ihm hin und wieder Gesellschaft geleistet und auch wenn er ein zwei mal bei Jon zum Essen eingeladen wurde, hatten sie zusammen gegessen. Es war irgendwie...nett. Jason wusch das Geschirr und reichte Damian einen nassen Teller zum abtrocknen. So langsam wurde ihm der Zwerg echt gruselig. Nicht nur, das er ohne Einwände mit ihm das Geschirr erledigte, nein der Giftzwerg hatte sich tatsächlich die ganze zeit benommen und sagte momentan einfach nichts mehr. Kein Schnauben, kein Zischen. Sollte er sich darüber Sorgen machen? Letztendlich unterbrach der Kleine dann doch die Stille zwischen ihnen mit einem Anliegen: "Sag mal Todd, kann ich dich was fragen?" Jason reichte ihm einen weiteren Teller: "Schieß los." "Warum haben so viele der Kinder hier Narben an ihrem Körper?" Gespielt unbeeindruckt wusch der Outlaw die Teller weiter, wärend er antwortete: "Nayeli ist Doktor der Psychologie und hat sich auf Kinder mit Traumata spezialisiert. Sie leitet dieses Waisenhaus und nimmt die besonders harten Fälle auf. Einigen von diesen Kindern wurden sehr schlimme Dinge angetan und normalerweise würde die Regierung sie in einfache Waisenhäuser stecken. Jedoch kann ich dir versichern, dass in vielen von denen ein Haufen Mist passiert, der ihr Trauma nur verschlimmern würde. Dein Daddy mag ja in Sachen Waisenhäuser gerne mit Geld um sich schmeißen, aber er macht sich nicht ein einziges mal die Mühe zu schauen, ob dieses Geld auch wirklich ankommt." Damian zog kurz die Brauen zusammen, ehe er eine weitere Frage stellte: "Ist sie deine Freundin?" Jason schnaubte belustigt: "Wenn du damit Feste Freundin meinst, dann Gott sei Dank nicht. Die hat genau so viel Feuer im Hinter, wie ihre Mutter. Der Himmel helfe dir, wenn du diese Mexikanerinnen reizt. Sie ist eine Freunden. Allerdings versucht Lupita immer noch mich über ihr Essen mit ihrer Tochter zu verkuppeln. Ich sag dir, bist du einmal bei denen eingeladen, gehörst du sofort zur Familie und wirst nicht mehr da raus kommen." "Woher kennst du eigentlich diese ganzen Leute?" Jason reichte ihm gerade den letzten Teller und trocknete sich bereits die Hände ab: "Lass uns doch nach draußen gehen. Dann kann ich endlich eine Rauchen und gehe nicht das Risiko ein, dass Marie uns hört. Die Wände sind sehr dünn und das Mädchen hat Ohren wie ein Luchs." Damian verzog verwirrt die Brauen: "Wieso rauchst du nicht hier drinnen? Das stört dich doch sonst auch nicht." Der Outlaw hängte sein Geschirrtuch über einen der Stühle. "Auch ich habe meine Prinzipien Knirps. Abgesehen von dir, rauche ich nicht vor Kindern. Also komm.", grummelte Jason und gemeinsam verließen sie die Küche. Draußen angekommen setzten sie sich auf die Treppe vor der Eingangstür und Jason steckte sich bereits die Fluppe an, als Damian ihr Gespräch fortsetzte: "Also, woher kennst du diese ganzen Leute? Ich dachte immer dich interessieren Menschen nicht wirklich." Jason zog einmal genüsslich an seiner Zigarette und schaute zu gegenüberliegenden Straßenseite, ehe er antwortete: "Weist du Knirps, warum machen wir das nicht folgender Maßen. Da wir uns beide ziemlich wenig kennen und jeweils Fragen haben, würde ich vorschlagen, dass wir abwechselnd eine Frage stellen und ehrlich darauf antworten." Damian betrachtete ihn skeptisch. Das wahr eine ziemlich große Forderung vom Größeren. Der Outlaw erklärte sich: "Ich weiß wir haben es beide nicht so damit offen miteinander zu reden und meine einzige Voraussetzungen dafür ist auch, dass alles Gesagte unter uns bleibt. Jedoch gibt es ein Paar Dinge, die ich gerne wissen würde und ich denke dir geht es auch so. Also, was sagst du dazu?" Der Junge zögerte immer noch und dachte angestrengt nach. Er war sich unsicher bezüglich der Dinge, die Jason ihn fragen würde. Schließlich gab es Informationen, die seine Schwächen offenbarten, aber war es wohl für den Outlaw nicht anders. Schließlich war seine Akte die dünnste von allen Robins. So willigte er ein: "In Ordnung, Jedoch fange ich an. Also, woher kennst du all diese Leute?" Jason überlegte kurz: "Hm...ich glaube ich fange mal mit Nayeli an. Ich hatte mal ne Drogenbande in dieser Stadt verfolgt, die ziemlich was auf den Kasten hatte. Zwar konnte ich sie überwältigen, aber ein paar von deren Schüssen hatten mich gut erwischt. Wollte dann halt nach hause laufen, jedoch machte da mein Körper nicht mehr mit und dann bin ich hier vor dem Haus zusammen gebrochen. Nayeli hat mich gefunden und zusammengeflickt. Sie weiß also, dass ich Red Hood bin, aber sie ist auch die einzige. Da Lupita ihre Mutter ist, hab ich die dann auch schnell kennengelernt und wie gesagt. Betrete einmal deren Haus und du kommst da nicht mehr raus." Jason schnaubte kurz belustigt: "Geh also bloß nicht auf ihre Einladung zum essen ein. Die Frau nimmt jeden auf." Seine Mine wurde nun ernster: „Lupita und ihr Mann Ernesto mussten vor knapp zwanzig Jahren mit ihren Kindern aus Mexiko auswandern. Ursprünglich lebten sie in Mexiko-City, doch im Zuge eines Bandenkrieges, der Vorort herrschte, wurde ihr Haus zerstört. Dabei ist auch ihr damals jüngster Sohn Rafael gestorben. Sie hatten kein Geld für ein neues Haus und hatten auch schlechte Chancen genug für ein neues zu verdienen. Aus dem Grund sind sie illegal in die USA ausgewandert. Es gibt hier viel mehr gut Bezahlte Jobs und es war ihre einzige richtige Perspektive. Zwar haben sie nach wie vor nicht viel Geld, aber davon hab ich mehr als genug, auch wenn man sie zwingen muss es anzunehmen. Ich finanziere zum Beispiel dieses Waisenhaus jetzt mit, da auch hier nur wenig Geld vom Saat ankommt." Damian wurde nachdenklich. Für ihn hatte Geld noch nie wirklich eine Rolle gespielt, da er immer reichlich zur Verfügung hatte. Es war schwierig Mittellosigkeit nachzuvollziehen. "Tja und da Nayeli dieses Waisenhaus betreibt, habe ich entsprechend auch die ganzen Kinder und ihre Schicksale kennen gelernt. Aber wenn ich ehrlich bin, sind dies die glücklichen. Du willst gar nicht wissen, was hinter Gothams Türen alles ab geht und wie viele misshandelte Menschen unentdeckt bleiben. Glaub mir, ich weiß das aus erster Hand. Übrigens hat es mich überrascht, dass du Ben zum Lächeln bekommen hast. Bei ihm is sowas wirklich selten." Damian schaute verwirrt auf: "Welcher Ben?" "Er saß dir im Spielzimmer Gegenüber, als ich euch zum Essen geholt habe. Er ist eigentlich sehr zurückgezogen und fasst schwer Vertrauen. Er ist einer unserer härteren Fälle." "Wieso?" Jasons Hände verkrampften sich und er wurde bitter: "Er lebte bis vor einem halben Jahr noch alleine mit seinem Vater. Der war Alkoholiker und hat ihn nicht nur Misshandelt, sondern auch vergewaltigt. Ich hab diesem Schwein hinterher ne Kugel in den Kopf gegeben, damit er sowas nie wieder machen kann. Ben hat schwere psychische Schäden dadurch erlitten und erst vor kurzem wieder angefangen zu reden. Wenn man solche Verbrecher am Leben lässt, wird man meiner Meinung nach selbst zum Verbrecher, weil man zukünftige Taten verhindern hätte können." Damians Brauen zogen sich zusammen: "Aber Vater sagt immer, das Töten schlecht ist und wenn man jemanden tötet, die Anzahl der Verbrecher gleich bleibt." Damian merkte sichtlich, das Jason bei diesem Thema wirklich sauer wurde. Der Outlaw spie ihm entgegen: "Komm mir nicht mit dieser schwachsinnigen Moral. Klar töte einen Verbrecher und die Anzahl bleibt gleich. Töte 100 und es sind 99 weniger. Wegen seiner beschissenen 'Batman tötet nicht' Masche sind schon so viele drauf gegangen oder deren Leben wurde versaut. Wie oft ist Joker aus Arkham ausgebrochen und hat weiter gemordet. Macht das Batman nicht automatisch zum Mittäter, weil er es hätte verhindern können? Dieser lachende Mörder hat Maries Eltern vor ihren Augen getötet und sie aus Spaß mit Säure übergossen. Denn sowas passiert, wenn man Menschen wie den Joker nicht gleich ausschaltet. Batman tötet keine Menschen, doch zerstört er dadurch nur unzählige Familien und Menschenleben. Es wird niemals ein Ende finden. Ist das eure Form von Gerechtigkeit?! Hätte ich nicht dieses dumme Abkommen mit Bruce, würde die Hälfte von Gothams Kriminellen bereits in der Hölle schmoren! Dieser verschissene Snob denkt er tut das richtige und wirft mit Geld um sich, als ob es wertloses Papier ist. Aber er hat keine Ahnung von dieser Welt, weil er nie Teil von ihr war und immer nur in seinem Manor Hummer frisst, oder nachts als Fledermaus verkleidet seiner selbsternannten Gerechtigkeit nachgeht!" Damian blickte verdattert in Jasons wütendes Gesicht und sah, wie dieser sich zur ruhe zwang. Scheinbar war dies für ihn ein wirklich heikles Thema. Aber etwas zog seine Aufmerksamkeit auf sich: "Was für ein Abkommen?" Jedoch ging der Größere darauf nicht mehr ein: "Erst bin ich dran. Hast du noch Verbindungen zu der League of Assassins?" Die Frage beantwortete sich ziemlich leicht. "Nein. Großvater hat es ziemlich deutlich vermittelt, dass sie mich töten würden, wenn ich ihnen auch nur über den Weg laufe und das letzte mal, als ich Mutter gesehen habe, hatte sie mir ein Messer an die Kehle gedrückt. Ich bin da also komplett raus." Jasons Brauen zogen sich zusammen: "Das ist doch echt ein Arschlochverein. Selbst als ich noch bei denen war, waren alle damit nur kalte Bastarde. Kein Wunder, dass du zu Anfang n kompletter Pisser warst." Damian knurrte sauer: "Todd..." Aber der ließ sich davon nicht beeindrucken: "Na ist doch wahr. Du bist bei mir eingebrochen und hast nicht nur mein Motorrad, sondern auch meinen Helm geklaut. Tim hast du fast umgebracht und nach dem, was Dickie mir so teilweise erzählt hatte, wahr es wohl zum haareraufend dich als Partner zu haben. Wenn ich ehrlich bin, konnte dich glaube ich Anfangs keiner leiden und außer Dick wollte wohl auch keiner was mit dir zu tun haben. Respektloses Gör, dem Menschen egal sind." Damian ballte die Hände. Es gefiel ihm nicht, wie offen Jason alles auf den Tisch legte. Aber er konnte auch nicht leugnen, dass seine Aussagen nicht stimmten. Auch wenn er es nicht zugeben würde, Damian hatte viele Fehler in der Vergangenheit begangen. Umso mehr wunderte ihn Todds nächster Satz: "Jedoch muss sagen, dass Dick dich gut hinbekommen hat und Mittlerweile kann ich dich sogarein bisschen Leiden." Frech grinste er den Kleineren und stupste ihn einmal aufmunternd an: "Aber ein nerviger Mitbewohner bleibst du trotzdem." Diese Geste entlockten Damian ein leichtes Lächeln, bevor ihm etwas auffiel: "Warte mal Todd, du warst bei der League?!" Jason lehnte sich entspannt zurück: "Das ist schon Jahre her. Deine reizende Mami war immerhin diejenige, die mich zurück bringen wollte und da mein Hirn ziemlich im Eimer war, habe ich bei ihnen eine zeit lang gelebt und trainiert. Selbst jetzt noch kann ich mich an nicht viel aus der Zeit erinnern, aber ich glaube tatsächlich, dass wir uns da mal über den Weg gelaufen sind. Ich kann mich auf jeden Fall daran erinnern, dass dort mal ein Junge war, der eine öffentliche Hinrichtung vollziehen sollte und hinterher voll mit Blut war. Kann es sein, dass du das warst?" Damian konnte sich an den Tag gut erinnern. Er war vielleicht 5 Jahre alt, als er diese Hinrichtung vollziehen sollte. Es war die schlimmste aller Hinrichtungen, die es bei der League gab und wurde nur an Verrätern durchgeführt. Dabei wurden nach und nach die Muskeln und andere nicht lebenswichtige Körperteile herausgeschnitten, sodass das Opfer langsam und qualvoll starb. Nichts worauf er stolz war, aber es wurde damals von ihm verlangt. Damian nickte zögerlich, ehe er bedrückt seine nächste Frage stellte: Sag mal Todd, wenn wir schon dabei sind, wie war es eigentlich in der Larzarus Grube? Ich habe es immer nur bei Großvater gesehen und er wurde zwar wieder jung, jedoch war in den ersten Momenten nie bei Verstand. Was passiert da?" Jason verzog das Gesicht. Er hasste dieses Thema und normalerweise würde er jetzt sofort abblocken. Jedoch war es seine eigene Regel ehrlich zu antworten. Er schloss die Augen und antwortete angestrengt: "Das ist nichts, was ich auch nur irgendwem wünschen würde. Diese Gruben sind das größte Verbrechen an der Natur und wer sie einmal benutzt hat, weis das auch. Ich weiß nicht, wie es Ra's dabei ergeht, da er ja nicht tot war, aber ich für meinen Teil hab bei weitem noch nie so etwas schreckliches durchmachen müssen. Das erste, was dir klar wird ist, dass es falsch ist, was gerade mit dir passiert. Deine ganze Natur wehrt sich dagegen und sagt dir, dass du hier nicht hingehörst. Du ertrinkst und tust es doch nicht. Du bist tot und bist es doch nicht. Du kannst hören, wie alles auf diesem Planeten schreit falsch, falsch, falsch. Und doch schickt man dich weiter durch diese Hölle, bis du gefühlt Tage später endlich freikommst. Aber da hat sich dein Verstand auch schon verabschiedet und wenn du nicht gerade einen starken Geist hast, bleibst du ein von Mutternatur ungeliebtes Monster. Selbst heute noch gehe ich nicht davon aus, dass da oben alles so rund läuft wie vorher." Jason seufzte schwer: "Wenn ich das nächste mal sterbe, äschert mich bitte ein, bevor wieder jemand meine Leiche für deren zwecke stiehlt. Ich hab kein zweites mal bock auf diesen Scheiß und will meine Ruhe." Damian schmunzelte gespielt gemein: "Keine Sorge Todd. Dein Gammelfleisch will eh keiner mehr haben." Jason erwiderte den Ausdruck: "Na für dich scheint es ja immer noch zu reichen. Sonst wärst du jetzt nicht hier." Der Outlaw knackte einmal seinen Nacken durch, ehe seine zweite Frage kam: "Na gut, dann werd ich mal n bisschen persönlicher. Was denkst du eigentlich über deine Eltern? Und wie gesagt, ehrliche Antworten." Damian dachte angestrengt nach. Das war schon eine ziemlich persönliche Frage, bei der er zwei mal überlegen musste, wie er sie beantworten sollte. Er tat sich schwer damit Jason dies zu erzählen: "Ich...ich bin mir nicht sicher. Wenn sie aufeinandertreffen, streiten sie nur und ich hab mich zwar dran gewöhnt, aber dennoch ist es...schade. Bis ich zu Vater kam, bestand mein Leben nur daraus Mutters und Großvaters Erwartungen gerecht zu werden. Jedoch kann ich nicht sagen, dass Mutter eurem typischen Bild einer Mom entsprach. Sie hat immer einen gewissen Abstand zu mir gewarnt und eigentlich hatte sie auch immer nur Vater vor Augen. Mittlerweile denke ich, dass ich nur ein weiteres ihrer Experimente bin. Schließlich gibt es von mir genug Clone um eine ganze Insel zu besiedeln." "Autsch, die hat auch noch Clone von dir gemacht? Die Frau ist echt durchgeknallt." Damian zuckte immer mit den Schultern: "Wie sagen immer alle, Familie kann man sich nicht aussuchen. Bezüglich Vater ist es ähnlich, dass auch er eine gewisse Distanz pflegt. Jedoch stellt er keine Erwartungen an mich. Jedenfalls nicht in dem Maße, wie ich es von Mutter her kenne. Und auch wenn unsere Meinungsverschiedenheiten momentan dafür sorgen, dass unsere Wege momentan auseinanderlaufen, weis ich doch, dass ich ihm wichtig bin, weshalb ich die Sache hinterher auch mit ihm klären möchte. Und ich weis, dass du es nicht so siehst, aber du bist Vater auch sehr wichtig." Jason schnaubte nur verächtlich: "Pff, lange nicht so wichtig, wie ihm der Batman ist. Falls er irgendwann mal wieder Bruce raus lässt und halbwegs wieder ein normaler Mensch ist, kaufe ich ihm das vielleicht sogar ab. Aber nicht dieser Maske, die er seit Jahren nicht mehr ablegt." Damians Gedanken durchschoss plötzlich seine Frage vom Anfang: "Was ist das eigentlich für ein Abkommen, von dem du vorhin gesprochen hattest." Jasons gute Laune verflog umgehend, als er mit seiner Schilderung begann: "Nun, da es Bruces oberste Regel ist nicht zu Töten und ich ziemlich viele Kriminelle in Gotham abgeschlachtet habe, hat er mich vor ein Ultimatum gestellt. Wenn ich niemanden in Gotham mehr töte, dürfte ich wieder teil der Familie sein. Sollte ich auch nur einen Menschen in Gotham töten, setzt er mich auf seine persönliche Abschussliste, die nebenbei bemerkt auch die der Justice League ist. Ich hätte dann quasi den gleichen Gefahrenstatus, wie Joker." Wieder zog Jason von seiner Zigarette, ehe er noch hinzufügte: "Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es das wirklich wert ist. Die hälfte der Kinder, die du heute gesehen hast, sind nur hier wegen diesen Abschaum von Kriminellen. Und was ist diese sogenannte Familie denn bitteschön noch. Der einzige von euch, mit dem ich manchmal Kontakt habe, ist Tim und mit Dickie ist im Moment nichts anzufangen." Damian schaute bedrückt auf seine Knie. Er war sich nicht sicher, ob er das Todd wirklich zeigen wollte, aber war er der Meinung, dass es wohl besser sein würde: "Tatsächlich hat Richard gesagt, dass wir uns nie wirklich als Familie gesehen haben." Damian zog einen kleinen Handygroßen Computer hervor und spielte die Aufnahmen ab, Dick hinterlassen hatte. Er hatte sie bis jetzt Jason vorenthalten, da er nicht wusste, wie der Größere reagieren würde. Zuerst wurden Todds Augen groß vor Unglauben. Dann jedoch wurde er seltsam ruhig und hörte sich nur sie Tonspuren an, während er einfach weiterrauchte. Schließlich verstummte die Audio und Jason drückte den Rest seiner Zigarette aus. Mit leichter Demut betrachtete Damian den Größeren und fragte sich bereits, ober wieder versuchen würde ihn zu erwürgen. Jedoch kam es zu seiner Verwunderung ganz anders. Bedrohlich knurrte Jason: "Dieser kleine Pisser..." Damians Brauen wanderten verwundert nach oben. "Dieser kleine Pisser sagt ich sehe aus wie ein wütender roter Smiley? Wenn der wieder normal ist, tackre ich dem ein Kackhaufen-Emoji auf seine dämliche Fresse!" Damian verstand nur Bahnhof. Ist das alles was ihn interessierte? "Das ist es, was dir Sorgen macht Todd? Ernsthaft?" Jason zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern: "Was erwartest du von mir? Soll ich hier jetzt losheulen, weil der Affe seinen Seelenstripty hingelegt hat? Wenn er was klarstellen will, soll er sich bemühen wieder er selbst zu sein und mir dann sagen, was er auf den Herzen hat. Ich kann nichts daran ändern, dass er ne beschissene Zeit dort verbracht hat. Ich kann nur ihm helfen sein Gedächtnis wiederherstellen. Allerdings Knirps, bin ich mir nicht sicher, ob es dann noch der gleiche Dick sein wird." Der Outlaw zeigte mit einem seiner Finger auf seinen eigenen Kopf: "Das hier Oben, ist weitaus empfindlicher, als viele denken.", und Damians Stirn zog sich in Falten. Tatsächlich war es ihm klar, das Dick Psychische Schäden erlitten haben könnte. Dennoch würde er sich davon nicht unterkriegen lassen und alles daran setzten, dass er sein Gedächtnis wiedererlangen würde. Jason fuhr fort: "Ok Knirps, ich bin wieder dran. Was ist das eigentlich zwischen dir und Timmy?" Damians Miene verfinsterte sich. Das war einfach eine Frage, die er nicht beantworten wollte: "Er ist ein oller Speichellecker und das wars." Der Outlaw rollte nur mit seinen Augen: "Wir haben uns beide darauf geeinigt ehrlich zu sein und einige Themen sind für mich auch nicht gerade angenehm. Also hättest du die Güte?" Damian knirschte mit den Zähnen, ehe er zögerlich begann: "Er...Er ist mein Konkurrent und...t...." "Was war das? Ich hab das letzte nicht verstanden." "Talentiert!" Jason musste sich ein grinsen verkneifen. Jetzt wurde es interessant. "Er ist gut in dem was er macht und ich glaube Vater vertraut ihm nach wie vor mehr als mir. Drake ist hervorragend mit diversen Technologien, steht Vaters Verstand im nichts nach und lernt schnell. Außerdem fällt es ihm leicht Menschen für sich zu gewinnen. Er könnte ein guter Batman werden und das will ich nicht! Wer bin ich denn dann?" Der Outlaw konnte sich ein schmunzeln nun doch nicht mehr verkneifen. Ihm kam das ganze mehr als bekannt vor. So antwortete er: „Glaubst du mir ging es mit Dickie anders? Er war mein Rivale. Ich habe seine Akten von vorn bis hinten studiert, um seine Schwächen zu finden und besser zu sein als er. Weißt du Knirps, ich verstehe, dass du dich selbst unter Druck setzt, um deinen Daddy zu beeindrucken. Deswegen willst du auch der beste Robin sein. Ich kenn das. Den perfekten Dick Grayson vor sich zu haben und eigentlich nur sein Ersatz zu sein ist wirklich nicht angenehm, aber im Gegensatz zu mir, hast du schon jemanden, der vor dir gescheitert ist. Keiner von uns ist besser als der andere. Wir haben alle unsere Stärken und Schwächen. Lupita pflegt immer zu sagen 'Das Wasser, das du nicht trinken kannst, lass fließen.' Ob du's glaubst oder nicht, aber Dickie hat ne Menge Schwächen und bezüglich Tim kann ich dich beruhigen. Auch er will nicht Batman sein und hört wahrscheinlich in ein paar Jahren auf." Damian wurde hellhörig. War das sein ernst? "Wie du schon sagtest, hat er kein Problem damit Menschen um sich zu scharen und genau diese sind ihm zu wichtig, als dass er sie durch sein zweites Leben in Gefahr bringen wird. Immerhin hockt gerade in meinem Apartment der beste beweis, dass in diesem Job nicht immer alles glatt läuft. Er betrachtet seine Teamkameraden oft auch als eine Art Familie. Timmy ist nicht für dieses Leben gemacht. Er ist in einem normalen besser aufgehoben, wo er sich seiner geliebten Forschung hingeben kann und ihm keiner das antun kann, was uns restlichen angetan wurde." Jason schnaubte belustigt: "Denn seien wir mal ehrlich Knirps. Dick hat mittlerweile eh einen weg. Meine Kindheit war zwar beschissen, aber lange nicht so beschissen wie deine und das schlimme ist, dass du es nicht einmal weißt. Timmy ist der einzige Normalo unter uns." Damian sah ihn verwirrt an und Jason begann den Unterschied zwischen ihnen beiden zu erklären: "Weist du Kiddo, zwar haben sich meine Eltern auch immer gestritten, ähnlich wie deine, aber im Gegensatz zu dir, weis ich was es bedeutet Kind zu sein. Ich hatte die Möglichkeit andere Kinder mit ihren perfekten Familien zu beobachten und wusste, wie es eigentlich sein sollte. Du hingegen kennst nur Erwachsene und Disziplin. Ob du es glaubst oder nicht, aber du wurdest zum Roboter verkrüppelt, ohne es auch nur zu wissen. Und das machte dich zumindest anfänglich auch so gefährlich." Damian verzog ärgerlich das Gesicht, ehe Jason noch hinzufügte: "Jetzt sag mir nicht, du hättest mir zu beginn nicht n Messer in den Rücken gerammt, hättest du die Chance gehabt." Damian musste sich eingestehen dass der Größere nicht unrecht hatte. Drake hätte immerhin fast ins Gras gebissen. Schließlich stellte Damian seine nächste Frage: "Sag mal Todd, in den Unterlagen zu deiner Person steht bezüglich deiner Vergangenheit ziemlich wenig drin. Diese Amala wollte mir auch nichts genaueres sagen und meinte nur, das du dich fast aufgegeben hättest. Wer warst du, bevor du Vater getroffen hast?" Verwundert sah der Junge dabei zu, wie Jason zusammenzuckte und seine Augen sich verengten, ehe er zischte: "Diese quasselige alte Hexe." Er sah zu Damian mit einem bedrückenden Ausdruck: "Willst du das wirklich wissen?" Der Kleinere nickte und Jason begann mit einem langen Stöhnen zu erzählen: "Sagen wir mal so, bevor ich sieben war, war alles noch halbwegs normal. Meine Vater und seine Lebensgefährtin, von der ich dachte sie sei meine Mutter, waren halbwegs glücklich, abgesehen zu den Essenszeiten, wo sie sich immer heftig stritten. Aber da hab ich mich dann mit meinem damaligen Hund Charlie einfach unter den Tisch gesetzt und die beiden ignoriert. Man, der Köter war echt klasse. Ich ging halt ganz normal zur Grundschule und auch wenn ich damals schon die anderen Kinder beneidete, hatte ich es immer noch gut. Dann ließ sich mein Vater jedoch mit ein paar miesen Typen ein und wurde lebenslänglich eingebuchtet. Die Frau, welche sich meine Mutter schimpfte und schon vorher ein Drogenproblem hatte, verfiel diesen dann richtig. Die Bude wurde dreckig, Geld gab es nur noch für ihren Stoff und da sie meine Schule nicht mehr bezahlte, ging ich dort auch nicht mehr hin. Stattdessen konnte ich über eine längere Zeit hinweg dabei zuschauen, wie die Rauschmittel immer mehr ihren Körper auffraßen und irgendwann war es mir so egal, dass auch ich mit dem rauchen anfing. Ich glaube da war ich acht oder so. Jedenfalls vergingen so die nächsten zwei Jahre, ehe ich wie erwartet eines morgens ihre Leiche in der Badewanne gefunden hatte. Weist du, was der goldene Schuss ist? Es ist die Drogenspritze, die dein leben beendet. Ob es Suizid war oder nicht weiß ich nicht, aber zu dem Zeitpunkt war es mir auch egal, da ich mich auf diesen Tag eh eingestellt hatte. Die Kripo hat also ihre Leiche abgeholt, ich wurde ins nächst beste Waisenhaus gesteckt und bin kurze Zeit später dort abgehauen, weil es zu einem Ring von gehörte, der Kindermissbrauch betrieb. Ich war dann also mit Zehn ein Straßenkind. Jedoch hatte ich keine Ahnung, wie man auf der Straße überhaupt überlebt. In Gotham hilft die niemand. Da wirst du eher noch um deine letzten Zwei Dollar überfallen. Das sogenannte Aufgeben, von dem Amala sprach, bezieht sich dann auf meinen ersten Winter, den ich draußen verbracht habe. Gerade wenn es kalt wird, ziehen sich alle Obdachlosen zurück in jede verfügbare Unterkunft und da es in Gotham heißt, der stärkere überlebt, wird man nicht selten aus seiner vertrieben. Die Tage wurden kälter und die Nächte ohne Dach länger. Irgendwann trieb mich mein Hunger sogar soweit, dass ich Nachts einfach mit einem Backstein die scheibe einer Bäckerei eingeschlagen habe und ich über das Brot herfiel, wie ein wildes Tier. Gab ne ordentliche Tracht Prügel von den Polizisten danach. Aber es ist egal was du machst und wie sehr du auch hoffst. Es ändert sich einfach nichts und wenn dich alle als Abschaum behandeln, glaubst du irgendwann selbst daran. Als es dann tiefster Winter war und die Standardfarbe meiner Finger bereits blau war, hätte ich alles getan für ein bisschen wärme und etwas zu essen. Dann ist ein Mann auf mich aufmerksam geworden und bot mir einen Job in seinem Lusthaus an. Mir war bereits alles egal, also willigte ich ein, wissend, dass ich wahrscheinlich irgend einen Wixxer hätte befriedigen müssen. Kurz bevor wir jedoch in seinem Laden waren, kam Dave und hat mich von dem Mistkerl weggerissen. Zwar hab ich mich gegen ihn gewehrt, ich hatte das immerhin schon beschlossen dem Mann zu folgen, aber Dave kann ziemlich stur sein. Schließlich hat er mich da weggezerrt und mich bei sich aufgenommen. Oder eher gesagt in dem zerfallenen Gebäude, in dem er wohnte. Er zeigte mir dann alles, was man zum überleben auf der Straße wissen musste und ich hatte die nächsten zwei Jahre viel mit ihm erlebt und durchgestanden. Ich glaube das war eine meiner schönsten Zeiten. Jedoch kam ich irgendwann von einem meiner Streifzüge zurück und er war nicht mehr da. Später erfuhr ich, dass er von ein paar Arschlöchern aus Spaß Krankenhausreif geschlagen wurde und im Koma lag. Sein Glück war, dass sie diese Pisser fanden und seinen Aufenthalt bezahlen mussten. Aber ich wusste von all dem nichts und dachte, er hätte mich verlassen. Die nächsten Monate schlug ich mich alleine durch, bis ich eines nachts das Batmobile da stehen sah und ich kann dir sagen, Einige würden für solche Felgen töten." *3 Jason lachte nun auf: "Du hättest mal den Gesichtsausdruck vom Alten sehen sollen. Ich glaube es hatte noch keiner die Eier gehabt seine Reifen zu stehlen. Den Rest kennst du ja." Damian stimmte darauf mit ein und antwortete zynisch: "Reifen vielleicht nicht, aber ich hab schon so manches mal das Batmobile entwendet. Ich kann mir gut vorstellen, was Vater für ein Gesicht macht." Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2719380/ Sie amüsierten sich kurz darüber, ehe der Outlaw seine nächste Frage stellte: "Gut Kiddo, ich bin wieder dran. Warum hast du den Robin aufgegeben?" Dafür brauchte der kleinere nicht lange überlegen: "Vater sieht mich nicht als seinen Partner an und hat mich ständig von Richards Fall ausgeschlossen. Als Robin bin ich nicht mehr als sein Schatten und das will ich nicht sein. Jedoch versteht Vater dies nicht, weswegen ich diese Maske abgelegt habe. Er verfolgt seine Methoden, ohne meine auch nur in Betracht zu ziehen und es hat mir vor allem um Dicks willen einfach gereicht." Jason rieb sich fassungslos die Nasenwurzel: "Ai-jai-jai Knirps. Da hast du aber was mächtig falsch verstanden. Der Robin ist niemand, zu dem Batman uns macht und auch nicht sein Schatten, sondern jemand, der seine Dämonen im Zaun hält. Was glaubst du eigentlich, warum Bruce so viele von uns aufnimmt? Außerdem war es auch nicht er, der ihn erschaffen. Wir entscheiden selbst, ob wir anstreben seinem Mantel gerecht zu werden und für jeden von uns ist es eine andere Motivation, die dahintersteckt. Sei es einfache Gerechtigkeit, ein neues Leben oder die pure Begeisterung ein Held sein zu können. Und letztendlich lernt jeder Robin, dass viel mehr dahintersteckt. Außerdem finde ich es frevelhaft, dass gerade du den Robin einfach mit Füßen getreten hast. Schließlich war es speziell in deinem Fall nicht Bruce, der dir die Maske gegeben hat, sondern der, der ihn erschuf." Damian schaute überrascht auf und dann nachdenklich zu Boden. Er zog etwas aus seinem Pulli. Der Junge wusste nicht warum, aber neuerdings hatte er diesen Reif immer dabei. Bedrückt antwortete er: „Richard hat mir das gegeben. Er sagte ich solle es ihm zurückgeben, wenn ich wüsste, wer mein Robin ist." Jason besah sich kurz das funkelnde Ding, ehe er eine Braue hochzog: „Und weißt du es?" Der Junge schüttelte bedrückt seinen Kopf: „Ich bin mir nicht sicher. Eine Zeitlang dachte ich, es wäre einfache Gerechtigkeit, die ihn ausmachte. Aber das erscheint mir nicht das richtige zu sein, da jeder etwas anderes unter Gerechtigkeit versteht. Tatsächlich ist meine Ansicht von Gerechtigkeit ähnlich wie deine. Tötet man seine Feinde, werden sie nicht wieder zurückkommen. Das Problem ist aber der Hass, der geschürt wird. Töte ich den Feind, schüre ich Hass in seinen Kreisen und mache die Sache vielleicht nur noch schlimmer. Lasse ich ihn leben, schürt er weiter Hass. Welches ist nun der richtige Weg?" Der Outlaw kratzte beiläufig seinen Nacken: "Das kann dir keiner sagen, da du deine eigene Meinung dazu bilden solltest." Jason sah lächelnd zu Damian, als er aus seinem Hoodie ein kleines Stück Stoff zog: „Deshalb würde ich vorschlagen, dass du weiter nach deinen Antworten suchst. Ich hab zwar nicht mehr die Uniform, aber immerhin noch das hier." Damians Augen weiteten sich ungläubig, als er das grüne Stück Stoff in Jasons Hand sah. Zögerlich erfassten seine schmalen Finger das alte rissige Leder und betrachteten es schließlich genauer. Es war Jasons alte Maske, von der Zeit, als er noch der Robin war. "Ich hatte sie für den Fall eingesteckt, dass uns Kriminelle über den weg laufen und du deine Identität waren musst. Du kannst sie haben." Gebannt starrte Damian weiter auf die alte Maske. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Schließlich schaute Jason auf seine Uhr und übernahm dann diesen Part: "Mittagsstunde ist vorbei. Ich würde vorschlagen, wir bleiben noch bis zum Kaffee und gehen dann zurück, Damit der Truthahn keinen Mist baut." Damian nickte nur und steckte Reif und Maske wieder in seinen Hoodie, ehe sie wieder ins Haus verschwanden. Beide mit besseren Verständnis für den jeweils anderen. Als Jason und Damian schließlich wieder am Appartement ankamen, neigte sich die Sonne bereits am Horizont und tauchte alles in ein warmes orangene. Jason schloss die Tür auf und beide waren mehr als verblüfft, als sie schon vom weiten sahen, wie Dick die Küche plünderte. Alle möglichen Gegenstände und Lebensmittel lagen verstreut über den gesamten Raum und Dick selbst war total weiß. Scheinbar hatte er Bekanntschaft mit dem Mehl gemacht. Jason raufte sich die Haare: "Was zum?! Meine Wohnung!" Jedoch schenkte Damian dem nur wenig Aufmerksamkeit. Etwas anderes ließ die Falten seiner Stirn tiefer werden. Es war noch hell und Grayson war wach. Eigentlich dürfte er das nicht sein. Normalerweise hätte er erst in zwei Stunden wach werden sollen. Seltsam. Als Dick die beiden sah, lief er freudestrahlend auf sie zu und Jason erkannte sofort den Fehler, den er begangen hatte. Er hatte noch seine Zigarette in der Hand. So dauerte es keine drei Sekunden, ehe der Outlaw auch schon niedergerissen wurde und dieser Truthahn über ihn lag, um den halben Glimmstängel an sich zu reißen. Das Mehl wirbelte auf und puderte um sie herum, sodass nun auch Jason weiß wurde: "Arg...Verdammt Dick, aus!...Hör auf...Geh runter. Von. Mir!" Er drückte dem Halb-Vogel seine Hände ins Gesicht und versuchte ihn so von sich zu schieben, wärend Damian das Schauspiel nur mit minderen Interesse betrachtete. Ein Spinnerhaufen. Mehr war da nicht zu sehen. Er ging einfach weiter und nahm sich einen der herumliegenden Äpfel vom Boden, rubbelte diesen fix an seinem Hoodie sauber und biss hinein, ehe er sich auf die Couch setzte, um einigen Dingen an seinem Computer nachzugehen. Schließlich schaffte Jason es sich frei zu kämpfen Und klopfte sich das Mehl von den Klamotten, wärend er säuerlich sagte: "Wenn das so weitergeht überlege ich es mir noch mal mit dem Rauchen aufhören. Den Scheiß hält ja keiner aus!" Damian schaute nicht auf, als er trocken antwortet: "Damit bist du auch schon längst überfällig." Daraufhin grummelte der Outlaw nur vor sich hin. Plötzlich fing Dick an zu schnauben. Scheinbar hatte sich etwas von dem Mehl in seine Nase verirrt und reizte nun seine Atemwege. Ein heftiges Niesen war die Folge und ein schwall Eis bildete sich unmittelbar vor ihm, der alles in seinem Radius schockfrostete. Verblüfft schauten sowohl Jason als auch Damian auf den plötzlichen Wintereinbruch in der Wohnung und der Outlaw frage verwirrt: "Das ist neu, oder?" Damian war ebenfalls verwirrt. Grayson konnte Eis atmen? In den letzten vergangenen Wochen hatte er das nicht ein einziges Mal getan. Wie ein Blitz traf den Jungen plötzlich ein Schlimmer Verdacht und seine Augen weiteten sich mit einem: "Oh nein..." Damian sprang auf und ging zu Dick hinüber, der sich schwanzwedelnd über diese Aufmerksamkeit freute. Er nahm die Klauenbesetzten Finger in seine Hand und stach mit einer der Krallen in Dicks Haut. Damian hatte festgestellt, dass bis jetzt nur Dicks Krallen diese durchdringen konnten und der Junge nutze dies, um so ab und zu geringfügig Blut entnehmen. Jedoch hatte er es jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr überprüft, da diese Methode dem Größeren nicht sonderlich gefiel. Nichts desto trotz fing er nun die spärlichen Tropfen auf und eilte zum Schlafzimmer, wo er sein notdürftiges Labor aufgebaut hatte. Verwirrt folgte ihm Jason und lehnte sich in den Türrahmen: "Was ist denn jetzt wieder los?" Damian antwortete ihm nicht sondern verteilte das aufbereitete Blut mit einer Pipette über diverse Chemikalien um deren Genetik zu analysieren. Die verschiedenen Proben färbten sich bunt ein und der Junge verschränkte verzweifelt seine Finger in die schwarzen Haare: "Nein...nein, nein, NEIN!" Damian überprüfte die Ergebnisse erneut, jedoch blieben sie gleich. In einem Ansturm von verzweifelter Wut riss er alle Sachen vom Tisch und rief nur: "So eine Gottverdammte Scheiße!" Jason verstand gerade nur Bahnhof, aber egal, was es war, Dieser Zwerg durfte immer noch nicht seine Bude auseinandernehmen. Genervt sprach er ihn darauf an: "Meine Güte Knirps, kannst du bitte die Sachen in Ruhe lassen? Was ist denn überhaupt los?" Damian sah ihn nicht an, sondern stand nur mit in den Haaren verschränkten Fingern da. Schließlich erläuterte er die Situation: "Richard hat eigentlich kein Eisatmen, aber er hat vor fast einer Woche Jon Gebissen und viel von seinem Blut verschluckt. Laut Raven nehmen Dämonen die Kräfte ihrer Opfer an und genau das passiert mit ihm. Er hört einfach nicht auf zu mutieren und seine Genetik zu verändern. Ich hätte vielleicht gleichbleibende Gene zurück verändern können, aber keine, die sich permanent verändern! So eine SCHEIẞE!" Der kleine wanderte auf und ab und schien sichtlich gestresst nachzudenken, bis er plötzlich an Jason mit den Worten: "Ich muss hier raus.", vorbei stürmte und Damian die Tür bereits öffnete. Der Outlaw rief noch: "Damian warte!", als sich die Tür bereits schloss. Jason wollte ihm hinterher rennen, doch da klingelte unerwarteter weise sein Handy. Er warf kurz einen Blick drauf. Scheiße, diesen Anruf konnte er nicht einfach so ignorieren. Warum musste dieser Bastard auch immer den richtigen Moment treffen. Er Schob den grünen Hörer beiseite und sprach verärgert in das Smartphone: "Was willst du, Bruce?" Damian wanderte wütend durch die Straßen der Stadt. Er war wütend darüber, dass die Chancen für Graysons Rückverwandlung immer schlechter standen und er keine Ahnung hatte, wie er das jetzt noch bewerkstelligen sollte. Selbst wenn Dick sein Gedächtnis zurück erlangen sollte, was würde dann aus ihm werden? Damian wusste, dass dieser Trottel das bisschen Normalität, was er in Bludhaven hatte, liebte. Aber wenn er für immer dieses Ding bleiben würde, hatte er kein normales Leben mehr und würde sich verstecken müssen, damit die Leute keine Angst bekamen. Verzweifelt knirschte Damian mit den Zähnen und schlug aus einem Impuls heraus gegen die Hauswand neben sich, sodass seine Knöchel aufplatzten. Scheiße!...Scheiße, scheiße, scheiße! Was sollte er nur tun? Wie lässt sich dieser Mist wieder geradebiegen? Damian fing an vor Verzweiflung zu zittern. Er hatte sonst immer einen Ausweg. Immer einen Plan B, wenn A nicht funktionierte. Aber egal wie viel er auch nachdachte, es gab einfach keinen Plan B! "Hilfe! Bitte hilf mir jemand!" Plötzlich riss eine verzweifelte Frauenstimme ihn aus seinen Gedanken. Damian schaute sich um. Es schien aus einer Gasse auf der anderen Straßenseite zu kommen. "Hilfe!" Er riss sich zusammen und erinnerte sich daran, dass er noch Jasons Maske in seinem Hoodie hatte. Schnell zog er das alter Leder über sein Gesicht und lief in die Gasse hinein. Eine blonde Frau wurde gerade überfallen und wehrte sich mit aller Kraft gegen ihren Angreifer. Mit einem schnellen Sprung rammte der Damian ihm sein Knie ins Gesicht, sodass der stämmige Mann zu Boden gerissen wurde. Ein Impuls der Wut nahm überhand über seine Hände und der Junge begann frustriert auf den Verbrecher einzuschlagen. Damian merkte gar nicht, wie immer mehr Blut seine Finger bedeckten und wie die schockierte Frau davon lief. Er wollte gerade einfach nur auf irgendwas einschlagen und das tat er nicht zu knapp. Irgendwann hielt er inne und kniete einfach nur auf der Brust des jetzt blutigen Mannes. Schwer atmete Damian und streckte seinen Kopf gen Nachthimmel. Er hatte die Kontrolle verloren und diesen Typen komplett blutig geschlagen. Aber die Tatsache, dass er sich nun besser fühlte, machte ihm angst und zeigte ihn nur einmal wieder, dass immer noch der alte Assassine in ihm steckte. Langsam wuchs Damian einfach alles über den Kopf. Man, er war Müde. Er merkte nicht einmal, wie sich hinter ihm Schritte nährten, bis plötzlich etwas hart gegen seinen Kopf geschlagen wurde, begleitet von einem metallischen klirren. Damians Ohren klingelten, als er den Boden küsste. Nur wage vernahm er das höhnische lachen über sich: "Hehehe...Na sieh mal einer an was ich Schönes gefunden habe. Sieht so aus, als hätte sich wohl ein kleines Vögelchen verflogen. Batsy macht sich doch bestimmt sorgen um dich. Da kann ich seinen kleinen Robin doch nicht einfach hier herumstreunen lassen." Er hörte, wie viele Schritte in die Gasse trampelten, als er schon halb im Delirium war. Damian sah verschwommen die Brechstange über sich, von der einige Tropfen seines Blutes fielen. Verdammt, Dieser Bastard hatte ihn gut erwischt. "Boss, Sollen wir ihn umlegen?" "Sag mal Steve, hattest du schon mal ein kleines Vögelchen als Haustier? Man muss ihnen mit viel liebe die Flügel stutzen, damit sie nicht wegfliegen und auch den letzten funken Hoffnung auf Freiheit verlieren." Damian hörte wieder, wie Metall auf Fleisch schlug. "Das ist Batmans kleiner Satansbraten. Der wird nicht einfach so umgelegt!" Wieder Metall auf Fleisch. Damian sah wie nun die lila farbenen Lederschuhe vor sein Sichtfeld traten, ehe er schmerzhaft an seinen Haaren hochgezogen wurde. Joker hockte vor ihm und hielt sein Gesicht auf Augenhöhe: "Nein, diese kleinen Robins muss man mit Samthandschuhen anfassen. Schließlich hat Batsy sich schon lange nicht mehr blicken lassen und der Kleine hier lockt ihn endlich wieder heraus zum Spielen. Hehehe... Ich bin mal gespannt, ob du länger durchhältst, als dein Vorgänger." Dunkel kicherte der Clown und Damians Sicht wurde immer verzerrter, sodass er kurz vor der Ohnmacht stand. Sein Kopf wurde wieder fallen gelassen: "Nehmt ihn mit, aber wer ihm auch nur ein Haar krümmt ist tot. Den Spaß will ich schließlich für mich aufheben." Damian verstand nicht. Was zur Hölle suchte Joker hier und wieso wusste er genau, dass er Robin war. Jedoch konnte er sich nicht weiter Gedanken darüber machen, da starke Hände ihn hochzogen und der Junge endgültig der Dunkelheit verfiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)