To tame a Demon von Backfisch85 ================================================================================ Kapitel 18: Vertrauen --------------------- Es war ein schöner sonniger Nachmittag in Metropolis, als Damian gerade auf dem Rückweg von dieser nervigen Schule war. Normalerweise benutzte er immer den Helikopter seines Vaters, um von A nach B zu kommen, doch heute ging er zu Fuß. Er wollte einfach den Kopf etwas frei bekommen und seine Hirnzellen mit frischem Sauerstoff füllen, damit er leichter nachdenken konnte. Es waren fünf Tage vergangen, in denen sich Damian und Jon immer wieder in die Batcave geschlichen hatten, um mehr über Dicks Umstand zu erfahren. Aber letztendlich liefen ihre Ermittlungen ins Leere oder eher gesagt Damians. Jonathan hatte letztendlich nicht den ausreichenden Wissensstand, um zu dieser Sache etwas Produktives beizutragen und Damian hatte ihm angeraten, statt in der Cave herumzusitzen, lieber die Spielhallen Gothams aufzusuchen oder andere Orte, die ihn mehr interessierten. Jedoch tat Jon das nicht. Stattdessen saß der Junge jeden Tag aufs Neue neben ihm in der Höhle und zockte seine Portablen Videospiele durch. Damian passierte gerade einen Bahnübergang, als ihm der Gedanke ein belustigtes schnauben entlockte. Dieser treudoofe Trottel war echt eine ziemliche Klette geworden, besonders in den letzten Tagen. Und wo man gerade an den Teufel dachte, war dieser auch nicht weit. „Damian, warte!" Das Panzertape kam augenblicklich hinter ihm mit einem Affenzahn freudig angerannt und war viel zu sehr damit beschäftigt dem Wayne-Erben zuzuwinken, als dass er auf seine eigenen Füße achtete. Damian sah das Unglück schon kommen, bevor es überhaupt passierte. Jonathan blieb mit einem seiner Füße an einer der eingelassenen Bahnschienen hängen und stolperte nun mehr schlecht als recht auf Damian zu, eine Hand halt suchend ausgestreckt. Aber der Ältere dachte gar nicht daran zu Helfen. Schmerz war nur eine weitere Form des Lernens. So trat der Junge kurz bevor Jon sich an ihm festhalten konnte, unbeeindruckt einen Schritt zur Seite und überließ dem harten Asphalt Boden den Rest. Ratschend schlitterte der Kryptonier mit dem Gesicht voran über die raue Oberfläche, ehe er knapp einen Meter weiter zum Erliegen kam und sich protestierend aufsetzte: „Ouch, hättest du mir nicht mal helfen können?" Während sich Jonathan noch etwas genervt übers Gesicht rieb, antwortete Damian nur trocken: „Du musst für deine eigenen Fehler geradestehen. Erst recht, weil du lernen sollst, deine Umgebung im Auge zu behalten. Außerdem ist es nicht so, als ob es dir weh tun würde." Dann ging der Ältere weiter, als wäre nichts gewesen und Jon rief ihm hinterher: „Das heißt aber nicht, dass ich nichts spüre!" Umgehend erhob sich der Kryptonier wieder und schloss zu Damian auf: „Die Anderen haben mir erzählt, dass du heute gar nicht mit dem Hubschrauber zurückgeflogen bist und spekulieren schon darüber, ob dein Vater Pleite macht." Gelangweilt antwortete dieser: „Mich interessiert es nicht, was diese Neandertaler denken." „Aber du nimmst sonst immer den Heli. Was ist los?" „Nichts, was sollte sein? Ich kann doch auch mal zu Fuß gehen." Jonathan zog nun misstrauisch seine Brauen zusammen: „Du machst dir große Sorgen um deinen Bruder oder? Ich meine, er ist zwar ruhiger geworden, aber knurrt uns immer noch an, wenn wir zu nahekommen und verweigert immer noch das Essen. Ist das nicht langsam gefährlich?" Damian biss verärgert die Zusammen, weil er wusste, dass Jonathan recht hatte. Er machte sich wirklich große Sorgen um Dick, vor allem weil dieser angefangen hatte erste Mangelerscheinungen aufzuzeigen. Das er ruhiger wurde, lag in erster Linie daran, dass er weder trank noch aß. Alfred hatte ihm erzählt, dass ihr Sorgenkind vor lauter Stress alles, was ihm angeboten wurde, anfauchte und durch den Käfig schleuderte, als wäre es vergiftet. Wenn das so weiter geht, müssten sie sich bald keine Gedanken mehr darum machen, ein Heilmittel zu finden, denn dann würde es niemanden mehr zum heilen geben. „Damian, alles ok?" Überrascht zog der Älter seinen Kopf herum und sah in Jonathans Gesicht, welcher ihn nun ziemlich besorgt musterte: „Du hast mir keine Antwort gegeben." Damian blickte wieder nachdenklich nach vorne, ehe er ein genervtes Schnauben von sich gab und gespielt selbstbewusst antwortete: „Natürlich ist alles in Ordnung. Ich werde diesen Fall mit Leichtigkeit lösen, so wie jeden anderen auch." Jon ließ sich davon nicht beirren. Er erkannte mittlerweile, wenn sein Partner Zweifel hatte. Jedoch merkte er dies nicht an, da es dem Älteren wahrlich nicht helfen würde. Plötzlich blieb Damian stehen und starrte auf ein Restaurant gegenüber einer angrenzenden Straße. Jonathan bemerkte erst nach einigen weiteren Schritten, dass der Wayne-Erbe innehielt: „Was ist?" Auf Damians Gesicht schlich sich ein leichtes fieses grinsen: „Wenn man Erfolg haben will, muss man auch mal ein Risiko eingehen." Jonathan verstand nicht, was Damian damit meinte, aber bevor er überhaupt nachfragen konnte, ging dieser schon fest entschlossen auf das Restaurant zu. Etwa eine halbe Stunde später schlichen sich beide Jungen wieder in voller Montur, durch den geheimen Tunnel und in die Cave hinein, wo sich Dick befand. Wie erwartet, lag er regungslos in seinem Käfig, die Flügel fest um den Körper geschlungen, sodass er aussah, wie ein Haufen flauschieger Federn ohne Kopf, aber dafür mit Schwanz. Jonathan schlürfte gerade an seiner Cola, als sie sich ihm bis auf 15 Meter nährten und dann aus der ferne beobachteten. Damian hingegen zog aus einer braunen Tüte zwei Burger hervor: „Kannst du die für mich wieder warm machen?" Verwirrt kratzte Jon sich am Kopf: „Sorry, aber ich habe nicht mal n Plan, wo sich hier ne Mikrowelle befinden soll?" Damian rollte nur mit seinen Augen und hielt beide Burger einer der Hand von sich: „Ich meinte damit, dass du sie mit deinem Hitzeblick aufwärmen sollst." Vor lauter Überraschung über diese Forderung, hätte Jonathan sich fast an seiner Cola verschluckt: „Ich soll was?! Bist du jetzt vollkommen verrückt geworden? Ich säbel dir damit doch eher die Hand ab. Mit dem Mist hab ich schließlich schonmal meine Katze gekillt!" * „Du sollst mir ja auch nicht die Hand absäbeln, sondern nur die Burger warm machen. Schraube einfach die Energie runter. Ich weiß, dass du das hinbekommst, also mach schon." Nicht wirklich Fan von dieser Aktion, zögerte Jon zunächst, willigte dann aber schließlich ein: „Na schön, aber ich bin nicht schuld, wenn deine Hand dabei verletzt wird!" Konzentriert starrte der Kryptonier auf die zwei verpackten Burger etwa einen Meter vor sich. Nach und nach führte er seinen Augen immer mehr Energie zu, ehe schließlich ein gelblicher schwacher Strahl diese verließ. Damian spürte, wie sich nach und nach das Fast Food in seiner Hand erwärmte, bis der Ältere Jon schließlich das Signal gab aufzuhören. Dieser hielt inne und schaute verwirrt zu Damian, welcher nur mit einem grinsen erwiderte: „Sie sind warm." Jonathan atmete erleichtert aus, ehe der Ältere noch hinzufügte: „Du könntest ruhig etwas mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen." Damian wand sich von dem verdatterten Jungen ab und drehte sich in Dicks Richtung. Mit seiner freien Hand entfernte der Wayne-Erbe seinen Gürtel, sowie Cape und Maske und ließ alles einfach auf den Boden fallen. Konzentriert atmete der Junge ruhig aus und begann damit auf den Käfig zuzuschreiten, was Jon sichtlich missfiel: „Was hast du vor?" rief er und konnte nicht fassen, wie dicht Damian sich nun an den Käfig wagte: „Wie gesagt, wenn man Erfolg haben will, muss man auch mal ein Risiko eingehen." Jon sah mit Schrecken, wie sich die Federn im Käfig sträubten und zwischen ihnen bedrohliches Fauchen hindurch erklang, sowie diese türkis leuchtenden Augen hervorlugten. „Damian, das ist viel zu gefährlich!" Jedoch ließ sich dieser nicht von seinem vorhaben abbringen. Stattdessen kam er den stabilen Metallstäben immer näher und jetzt stellten sich auch Dicks Flügel drohend auf, wodurch seine eigentliche Gestalt wieder sichtbar wurde. Fauchend schlug er mit seinem Schwanz gegen die Gitter, um dem Eindringling zu signalisieren 'Bis hier hin und nicht weiter!' Aber dieser dachte gar nicht daran stehen zu bleiben. Als nur noch knapp fünf Meter zwischen ihnen standen, sagte Damian: „Pass jetzt gut auf. Ich zeige dir jetzt, was es heißt, auf seine Umgebung zu achten." Schockiert sah Jon mit an, wie blitzschnell Richards leuchtender Schwanzstachel zwischen die Stäbe schlüpfte und Damian aufspießen wollte. Jonathan quiekte schon erschrocken auf, als der Wayne-Erbe schließlich unbeeindruckt einen Schritt zu Seite tätigte und die glühende Spitze sich, haarscharf an ihm vorbei, im Boden versenkte. Augenblicklich zog Dick jedoch diesen wieder heraus und griff erneut an. Doch wieder stach er ins Leere, als Damian abermals gefasst auswich, die Burger nach wie vor in seiner Hand. Ungläubig sah Jon dabei zu, wie sein Partner immer wieder den schnellen Angriffen seines Bruders scheinbar mühelos auswich und hatte dabei eine solch gleichgültige Atmosphäre aufgelegt, dass es dem Kryptonier kalt den Rücken herunterlief. Als wäre das dort nicht Damian, sondern ein eiskalter Killer, dem seine Opfer nichts wert waren. Der war echt nicht normal! Damian hingegen analysierte nur noch und blendete alles aus, was seinen Geist ins wanken bringen könnte. Letztendlich hatte die Maschine, zu der seine Mutter ihn ausgebildet hatte, doch seine Vorteile. Sein Hirn arbeitete auf Hochtouren und achtete auf die vielen Muskelkontraktionen, welche ihm den nächsten Angriff im Vorfeld verrieten. Ebenso auf Dicks Atmung, welche mit jedem Schlag immer angestrengter wurde. Die letzten Energiereserven des Geflügelten verbrannten schnell. Schließlich empfand Damian, dass Richard erschöpft genug war und stellte sich auf einen ganz bestimmten Punkt des Bodens. Wieder raste der Schwanzstachel auf ihn herab und statt den berechnenden Jungen zu treffen, versank das spitze Glied erneut in dem Metallboden. Lautes krachen war zu hören und Rauch stieg an der Stelle hoch, wo der Stachel eingetreten war. Dick wollte seinen Schwanz wie gewohnt wieder herausziehen, um den nächsten Angriff zu starten, jedoch steckte dieser dieses Mal fest. Damian hatte ihn in eine Maschine stechen lassen, die sich unter ihren Füßen befand und sich mit ihren vielen Zahnrädern fest in Richards Schwanz verkeilte. Kreischend schrie der Geflügelte auf und stemmente seinen gesamten Körper gegen die maschinelle Fessel. Aber er kam dennoch nicht frei. Vor lauter Verzweiflung darüber begann Dick nun damit wild im Käfig hin und her zu springen, um endlich frei zu kommen. Blitzend riss er an seinem gefangenen Schwanz herum und Damian musste handeln, bevor er sich noch selbst verletzte. Mit sanfter Stimme redete der Junge auf sein Gegenüber ein: „Richard ruhig, du musst dich beruhigen!" Aber Dick schien ihn gar nicht zu hören und riss weiter an seinem Schwanz herum. Schließlich reichte es Damian. Laut klatschte der Junge einmal in die Hände und rief dabei ein lautes: „Hey!", wodurch Richard aufgeschreckt wurde und nun seine Aufmerksamkeit wieder auf Damian richtete. Misstrauisch stellte Dick wieder seine Flügel aufrecht, um so größer zu wirken und fauchte den Wayne-Erben bedrohlich an. Jedoch ließ dieser sich davon nicht beirren. Damian setzte sich scheinbar gelassen vor die Metallstäbe des Käfigs und begann vorsichtig damit die Burger auszupacken, während er beruhigt auf seinen Bruder einredete, dabei seine Handlungen immer gut sichtbar zeigend: „Ich bin mir nicht sicher, ob du Vegetarische Burger magst, denn ich habe Batcow versprochen kein Fleisch mehr zu konsumieren. Aber ich denke bei deinem Hunger spielt das keine Rolle mehr." Trotz der Vorsicht, die Damian beim Auspacken der Speise walten ließ, knisterte das Papier scheinbar einmal zu laut. Einer von Dicks Flügeln schoss in einer schnellen Bewegung eine der unzähligen Federn ab, die wie ein Geschoss auf den Jungen zuraste. Doch dieser zog nur seinen Kopf zur Seite, sodass lediglich ein Schnitt auf seiner Wange das Resultat war und eine im Boden steckende Feder. Jonathan spannte sich sichtlich an, angesichts der Tatsache, dass dies auch leicht ins Auge hätte gehen können. Jedoch tat Damian so, als wäre nichts passiert. Stattdessen hielte der Junge nun einen der Burger hoch und biss davon ab, während Dick ihn nach wie vor misstrauisch beäugte. Mit vollen Mund sprach Damian: „Siehst du, das ist was zu essen." Er legte den anderen Burger behutsam in den Käfig hinein und betrachtete Richard neugierig für einige Momente. Als dieser jedoch keine Anstalten machte, auch nur in die nähe des Brötchens zu kommen, atmete Damian einmal angestrengt aus, ehe er sein Essen ablegte, sich wieder vorsichtig erhob und an den verängstigten Jon wand: „Du musst mir helfen seinen Schwanz heraus zu ziehen." Ungläubig riss Jonathan seine Augen auf. Er war sichtlich nicht begeistert von dieser Idee: „Hast du noch alle Latten am Zaun? Sobald das Ding raus ist, wird der uns beide killen!" Damian schritt jedoch unbeeindruckt zu dem gefiederten Glied und legte vorsichtig eine Hand auf die gehärteten Federn. Wieder kassierte der Junge dafür warnendes knurren und ein weiteres Geschoss seitens Dick. Aber wie auch zu vor, wich Damian diesen kontrolliert aus und rügte dann Jon bestimmend: „Jetzt sei nicht so eine Memme und komm her! Bevor er uns vertraut, müssen wir ihm zeigen, dass wir ihm vertrauen. Er wird dich nicht angreifen, solange du nichts Dummes tust. Komm langsam her und nimm die Tüte mit. Aber zieh vorher deinen Umhang aus. Er lässt dich größer und damit gefährlicher erscheinen." Jonathan schluckte schwer und haderte sichtlich mit sich selbst. Jedoch hatte er sich innerlich ein versprechen gegeben Damian zu helfen. So nahm der Kryptonier die Tüte mit den Burgern, entfernte sein Cape und trat vorsichtig auf den gefangenen Schwanz zu, ehe er zusammen mit Damian das Körperteil packte und noch hinzufügte: „Ich hasse es, dass du mich immer wieder zu sowas überredest!" Gemeinsam zogen sie fest an dem Schwanz. Es war in erster Linie Jons Kraft geschuldet, dass dieser letztendlich Stück für Stück zum Vorschein kam und in einem letzten kräftigen Akt des Ziehens schließlich wieder frei war. „Nicht bewegen." Wies Damian Jon an, bedacht darauf Dick jetzt nicht zu reizen. Dieser zog das Körperteil zurück zu sich und wackelte damit prüfend herum. Scheinbar um festzustellen, ob alles noch dran war, bevor er die beiden Jungen nun neugierig musterte. Kein Fauchen erklang mehr, die Blitze stellten sich ein und von der aggressiven Spannung war nur wenig übergeblieben. Schließlich schnaubte er nach einigen Momenten einmal und zog sich dann in den hinteren Teil des kleinen Käfigs zurück, wo er sich wieder teilnahmslos in den bekannten Federhaufen zusammenrollte. Damian atmete entspannend aus ehe er zu Dick schaute: „Scheinbar hat er verstanden, dass wir für ihn keine Bedrohung darstellen. Dennoch rührt er das Essen nach wie vor nicht an." Der Junge wand nun den Kopf ernst zu seinem Partner: „Ich würde dir allerdings anraten, schnelle Bewegungen in seiner Nähe zu vermeiden." Jon war sich nicht sicher, was Damian damit sagen wollte, denn er hatte sicherlich nicht vor die Gesellschaft seines Bruders weiter aufzusuchen. Aber da hatte er die Rechnung ohne diesen Sturkopf gemacht. Denn statt sich nun zurückzuziehen und über diesen kleinen Erfolg zu freuen, tat Damian das genaue Gegenteil. Wie selbstverständlich trat der Junge auf den Käfig zu und setzte sich vor diesen, den Rücken gegen die Metallstäbe gelehnt. Als würde nicht gerade die wahrscheinlich momentan gefährlichste Kreatur der Welt nur zwei Meter hinter ihm liegen, begann der Wayne-Erbe seelenruhig damit seinen Burger wieder aufzunehmen und weiter zu essen. Entsetzt fragte Jon nach: „Was machst du denn da?!" Damian rollte nur mit den Augen: „Na was wohl du Blitzbirne, ich esse Mittag." „Aber doch nicht da! Was ist, wenn er dich angreift?!" „Wie gesagt, wir müssen ihm vertrauen. Nimm die Tüte und schwing deinen Hintern hier her." Zögerlich trat Jon neben Damian und besah sich Richard unsicher, welcher nur regungslos da lag. Er traute der ganzen Sache überhaupt nicht. Plötzlich bewegten sich einige Federn zur Seite und Jonathans Augen trafen auf die stechend türkiesen des Geflügelten. Es war ein leises knurren zu hören. Umgehend riss Damian den Jungen mit sich zu Boden: „Hör auf ihn anzustarren. Das reizt ihn nur. Wende ihm deinen Rücken zu." Zittrig kam Jon der Aufforderung nach und setzte sich wie der Ältere gegen den Käfig. Damian nahm die braune Papiertüte aus seinen versteiften Händen und reichte ihm einen der weiteren Burger, welchen diese Beinhaltete: „Hier, du weißt ja jetzt, wie man die warm macht." Angespannt sah Jonathan nur starr auf die ihm angebotene Speise: „Ich weiß nicht, ob ich gerade was essen kann." Doch Damian ließ wie immer keinen Platz, für ein solches Verhalten: „Jetzt sei nicht so eine Pussy. Schließlich hattest du auch noch kein Mittag." Genervt drückte der Ältere dem Kryptonier das Brötchen in die Hand und aß dann einfach weiter. Zögerlich begann Jon damit den Burger aus seiner Verpackung zu schälen und wollte gerade damit beginnen, ihn wieder zu erwärmen, als beide Jungen hörten, wie die Federn hinter ihnen raschelten. Ruhig sagte Damian: „Nicht bewegen und drehe dich ja nicht um." Als Dick hinter die beiden trat und seltsame klackernde Geräusche von sich gab. Neugierig beschnüffelte er die aus seiner Sicht seltsamen Wesen, um festzustellen was sie letztendlich waren. Deutlich erkannte er, dass sie trotz ihres gleichen Aussehens, rein körperlich nur wenig gemeinsam hatten. Jonathan zitterte wie Espenlaub. Er hatte solche Angst vor Richard und konnte nicht verstehen, wie Damian so ruhig bleiben konnte, als der Atem des Geflügelten über ihre Nacken strich. Schließlich wand Dick seine Aufmerksamkeit auf den Burger zu seinen Füßen und nahm ihn zwischen seine Klauen. Sowohl Damian als auch Jonathan zogen erschrocken die Luft ein, als Sich ein Meer aus weichen Federn an ihre Rücken schmiegte und vereinzelnd die freien Stellen ihrer Haut kitzelten. Dick hatte sich unmittelbar hinter sie gelegt und begann nun damit die dargebotene Speise schmatzend zu verzehren. Überrascht sahen sich die beiden Jungen an, ehe Jon verunsichert anmerkte: „W-was tut er?" Damians Mundwinkel hingegen glitten triumphierend nach oben, während er sagte: „Er isst mit uns." Und lehnte sich nun mehr gegen die warmen weichen Federn, ehe er seinen Burger weiter aß. Jonathan schien dies sichtlich zu beruhigen. Zwar war er immer noch skeptisch, was ihre Sicherheit betraf, dennoch erwärmte nun auch er sein Mittag und begann zu essen. Es dauerte auch nicht lange, ehe der Junge mit vollem Mund ein Gespräch begann und die weichen Federn anmerkte: „Er ist so...flauschig. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie die eine Art Panzer bilden sollen." Gelassen schluckte Damian seinen Bissen herunter, ehe er antwortete: „Er kann die Molekulare Struktur der Federn ändern und sie so sowohl hart als auch weich machen. Deswegen konnte er sie auch mit Leichtigkeit in Kryptonit umwandeln." „Krass...und das sagst du mir erst jetzt?! Ich dachte das mit dem Kryptonit wäre son einmal Ding gewesen!" „Wie kommst du denn darauf? Das ist ja mal ne richtig Dämliche Annahme." Jon raufte sich die Haare im Angesicht der Tatsache, dass Richard wesentlich gefährlicher für ihn war, als anfangs angenommen: „Ach keine Ahnung, weil er das halt die ganze Zeit nicht mehr gemacht hatte." Jonathan hielt sich mit einer Hand den Kopf vor lauter Frustration und schloss angestrengt die Augen, ehe er sagte: „Ich werde wirklich nochmal wegen dir drauf gehen. Das ist wie damals, als wir..." Damian hörte nicht zu, sondern schaute nur überrascht hinter Jon, wo sich gerade etwas wesentlich Interessanteres abspielte. Ein fieses Grinsen befiel sein Gesicht. Während Jonathan sich nämlich über seinen Partner und dessen Methoden ausließ, schlüpfte Dicks Schwanz erneut zwischen die Gitter. Unbemerkt schmiegten sich die Langen Federn um Jons Burger, welchen er in der Aufregung etwas von sich hielt und klauten die Speise aus dem lockeren Griff des Kryptoniers, sodass lediglich das Verpackungspapier zurückblieb. Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2714960/? Umgehen verschwand der Burger unter der Federmasse hinter ihnen und Damian vernahm, wie Richard sich diesen gerade einverleibte. „Und genau deswegen solltest du endlich mal damit aufhören mich umbringen zu wollen!" beendete Jonathan seine Ausführungen und wollte gerade von seinem Mittagessen abbeißen, als es ihm auffiel: „Hey! Wo ist mein Burger hin?" Damian zeigte nur mit seinen Daumen amüsiert in Dicks Richtung: „Wenn du nicht so viel labern würdest und mehr auf deine Umgebung achtest hätte er ihn dir auch nicht geklaut." Jon sah verdattert hinter sich und hörte nur die leisen Schmatz Geräusche, die unter den ganzen Federn hervortraten, welche davon zeugten, dass sein Burger gerade das zeitliche segnete. Entnervt schaute er wieder zu Damian: „Ich dachte meine Familie ist schon anstrengend, aber deine toppt das ja um Längen. Hast du noch mehr?" „Ich hab dir gesagt, dass du sie nicht kennenlernen willst." Damian griff in die Tüte neben sich und reichte Jonathan einen weiteren Burger, ohne dem darauf folgenden Schauspiel einen Blick zu schenken: "Pass aber dieses Mal besser auf, soeben wurden nämlich auch die restlichen gestohlen." Überrascht schaute Jon an Damian vorbei, wo der bekannte Dieb gerade die komplette Tüte mitgehen ließ und sich nun auch diese, begleitet von reißendem Papier einverleibte: „Man, der hat ja echt Kohldampf." Der Ältere zuckte daraufhin nur mit den Schultern: „Was erwartest du, er hat seit über einer Woche nichts mehr gegessen." Es entstand ein kurzer Moment der Stille, in denen die Drei nur still dasaßen und die Burger genossen. Jedoch konnte Jon nicht lange seinen Mund halten. Ihm kamen zu viele Fragen in den Sinn: „Wie alt ist dein Bruder eigentlich?" Damian aß unbeeindruckt weiter und antwortete: „Er müsste jetzt 130 Jahre alt sein, aber rein biologisch ist er nicht älter als 25." Jonathan hätte sich fast an seinem Brötchen verschluckt: „Krass echt?! Was heißt rein biologisch?" „Bei normalen Menschen fängt ab ca. 25 Jahren der zerfall der Zellen an. Man altert quasi ab dem Zeitpunkt. Bei Grayson ist das jedoch nicht der Fall, weswegen sein Körper dieses Alter rein biologisch gesehen nicht überschreitet." Plötzlich bemerkte Damian wie neben ihm der altbekannte Dieb wieder auftauchte. Unter Jonathans neugierigen Blicken stöhnte der Wayne-Erbe einmal und sagte dann gespielt genervt: „Ach dann nimm ihn doch, bin eh satt." Er hielt dem gefiederten Schwanz seine letzten Burger Reste hin, worauf dieser sie ergriff und wieder unter dem Federhaufen verschwand. Jon kommentierte dies nur mit: „Ist übrigens mal was ganz Neues, dass du weißt, wie man jemanden vertraut." Genervt schnipste Damian Jon gegen den Kopf und erwiderte dann: „Du redest zu viel." „Und du zu wenig." Eine weitere Pause entstand, ehe Jonathan fragte: „Wie war er so?" „Was?" „Na dein Bruder, wie war er vor der ganzen Sache?" Damian überlegte kurz, ehe er schmunzelte und sich weiter zurück gegen die Federn sinken ließ: „Ein hoffnungsloser Romantiker und der größte treudoofe Trottel den ich kenne." Und dann begann Damian einfach damit von sich und Dick zu erzählen. Wie er ihn zu seinem Robin machte, sie das beste Team zusammen waren und was für dämliche Ideen Richard immer hatte und Jonathan wunderte sich, dass sein Freund plötzlich so offen darüber redete. Es war wohl nur der Tatsache geschuldet, dass seine Laune ein neues Hoch erreichte, da er sich nun keine Sorgen mehr darum machen musste, dass sein Bruder verhungerte und ihn ständig abwies. Auf Jons Gesicht bildete sich das breiteste Lächeln, seit langem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)