To tame a Demon von Backfisch85 ================================================================================ Kapitel 12: Catch it if you can ------------------------------- Damian gähnte laut auf, als er gerade versuchte die Kommunikationsleitung zu Batman wieder aufzubauen. Doch blieb ein Signal aus. War ja klar, dass die Verbindung abbrechen würde. Bei solch dicken Höhlenwänden war es nur eine Frage der Zeit, bis sie den Kontakt verloren und das hieß für ihn jetzt rumsitzen und nichts tun, denn für den Fall, das sich etwas am Eingang der Höhle tun würde, hätte er das Infrarot-Frühwarnsystem des Bat-Jets. Also müsste er sie nicht einmal im Auge behalten. Damian streckte sich einmal und sah sich dann in dem Flugzeug um. Die Kapsel schon fünf Mal überprüft, den Jet auf Mängel kontrolliert und erneut das System auf der Suche nach etwaigen Problemen durchlaufen lassen, die nicht existierten. Es gab hier wirklich nichts zu tun. Er seufzte schwer und ließ sich tiefer in den für ihn zu großen Stuhl sinken. Verdammt sei sein Vater. Wegen ihm konnte Damian jetzt hier herumsitzen und quasi darauf warten, dass das heroische Duo von der erfolgreichen Jagt zurückkehrte. Dabei sollte es eigentlich sein Fall sein. Er hatte die Anomalien bemerkt, war dabei als dieses Vieh aufgetaucht war und hatte von allen derzeitigen Beteiligten gesehen, was es konnte. Und doch wurde er vom eigentlichen Geschehen ausgeschlossen. Er war Robin, also Batmans Partner. Nicht Wonder Woman. Verärgert knurrte Damian kurz auf und verschränkte seine Arme. Er überlegte, ob er die Zeit zum Meditieren nutzen sollte, doch dafür war er im Moment zu sehr geladen. Aber dann viel ihm etwas anderes ein. Damian setzte sich auf und begann mit seinen Fingern das System des Computers zu hacken. Der Junge merkte gar nicht, wie sich ein Lächeln auf sein Gesicht schlich als Erinnerungen seine Gedanken füllten. „Bist du immer noch dabei den Code zu knacken?“ Dick kam gerade die Treppe zum Manor herunter und biss dabei ein Stück von seinem Schoko-Croissant ab. Seitdem sie zurück waren, saß Damian vor dem Bat-Computer und versuchte die Kryptischen Zeichen des Riddlers zu lösen. Jedoch erfolglos, was den ehrgeizigen Jungen sichtlich nervte: „Versuch es doch selbst, wenn du nicht warten kannst!“ Mit gespielt überheblichem Unterton und vollem Mund säuselte der Größere: „Ach, da hadde ig porhin son raus.“ (das hatte ich vorhin schon raus) Er schluckte das Stück herunter: „War bloß gespannt, ob du es lösen kannst.“ Damians überraschter Blick wanderte zu Dick, der erneut ein Stück seines Croissants verzerrte, ehe seine Brauen sich skeptisch zusammenzogen: „Beweis es.“ Unbeeindruckt trat der Größere auf den Computer zu und gab mit seiner freien Hand einige Befehle ein, während er erklärte: „Jedes der Zeichen steht für einen anderen Buchstaben, allerdings nicht nur aus unserem Alphabet, sondern von international verschiedenen. So ergeben sich Wörter der Sprachen Deutsch, Dänisch, Russisch, Koreanisch und Latein. Den ganzen Kram übersetzten und sortieren wir dann noch und voila, taucht das eigentliche Rätzel auf.“ Ungläubig schaute Damian auf den nun verständlichen Text: *Ich bin das, was ein jeder hat, was es schon immer gab, was es immer geben wird, was Leben erfüllen und ruinieren kann, Chancen setzt und zunichte macht, aber nie dein Herz loslässt. Was bin ich?* Währenddessen stopfte sich Dick den letzten Bissen hinein und fuhr fort: „Das hatte der Riddler in ähnlicher Form schonmal gemacht. Dem gehen wohl auch so langsam die Rätzel aus. Das Lösungswort ist dann Eltern und gibt dann schließlich die Daten über den nächsten Überfall preis.“ Wieder gab der Größere etwas über die Tastatur ein und einige Zahlen tauchten auf. „In zwei Tagen beim Museum also. Damit wäre die Sache erledigt.“ Dick wollte sich gerade abwenden, um seine Gadgets in einigen Metern Entfernung zu warten, als Damian ihn noch eine Frage stellte: „Was meint er mit ´nie dein Herz loslässt´?“ Dick sah den Jungen kurz an, ehe er sich ans Pult lehnte und sich erklärte. Die Frage wunderte ihn etwas: „Nun, es ist egal ob Eltern gut oder schlecht sind, da wir uns letztendlich niemals vollständig von ihnen trennen können, selbst wenn man es wollte. Wenn jemand also sagt, dass seine Eltern ihm nichts bedeuten, ist dies eigentlich gelogen, da man immer wieder über sie nachdenken wird. Egal wie sehr du dich dagegen wehrst, sie werden immer einen Platz in deinem Herzen haben und sei er noch so klein. “ Damian sah zu Boden und überlegte kurz. Unbewusst fand eine seiner Hände den Weg auf seine Brust und verweilte dort. Dick blieb dies nicht verborgen. Er tat zwar immer so, als würde besonders seine Mutter ihm nicht mehr viel bedeuten, aber das stimmte nicht. Auch wenn der Kleine oft ein echter Satansbraten war und seine Geduld auf die Probe stellte, gab es dennoch diese Momente, in denen Dick Mitleid für den Jungen empfand, der eigentlich nur die Anerkennung seiner Eltern ersehnte. Und dann wurden diese Momente auch gleich wieder zerstört, weil die Schwäche erkannt wurde, sich die Falten auf der Stirn vertieften und eine bissige Stimme knurrte: „Grayson, du siehst zu viele Filme und blamierst dich nur, wenn du den Mund öffnest. Es wäre besser, wenn du ihn gar nicht erst auf machst.“ Der Größere lachte nur: „Warum sagt mir das nur jeder. Aber immer noch besser, als ihn wie Tim ausschließlich dazu zu benutzen, um Knabberzeug am Computer zu snacken, wie ein kleiner Pacman.“ Verwirrt sah Damian zu dem Lachenden: „Was ist ein Pacman?“ Dick verstummte sofort. Dieses Kind war wirklich traurig. Wer wusste denn bitteschön nicht, wer Pacman ist? Aber bei dem Hintergrund eigentlich nicht verwunderlich. Das musste sofort behoben werden: „Weist du, ich zeige dir jetzt mal ein kleines Geheimnis von mir.“ Dicks Finger fanden wieder den Weg zur Tastatur des großen Bat-Computers. Akribisch gaben sie Befehl um Befehl ein und hackten sich in das bestehende System, während er erklärte: „Als ich noch Robin war, wurde ich unteranderem auf Missionen geschickt, bei denen man sehr viel Zeit aussitzen musste. Ich habe deswegen in Batmans System ein verstecktes Programm integriert, womit sich diese Zeit nutzen ließ.“ Dick öffnete einen, über sehr viele Umwege zu findenden Ordner, mit einer enormen Anzahl verschiedener Anwendungen und stutzte zunächst, ehe er wieder anfing zu lachen: „Sieht so aus, als hätte Tim mein kleines Geheimnis gefunden und ein bisschen aufgefüllt. Wenn es um Technik geht, bleibt dem echt nichts verborgen.“ Er öffnete eine der Dateien und ein Spielfeld öffnete sich auf dem riesigen Computerbildschirm. Hungrig verschlang ein ballähnliches gelbes Wesen kleine Kugeln, während es von vier bunten Geistern verfolgt wurde: „Das ist Pacman. Bruce würde mir wahrscheinlich die Ohren langziehen, wenn er davon wüsste. Also bleibt das ein Geheimnis unter Robins. Klaro?“ Keck zwinkerte er dem Kleineren zu, welcher nur wenig mit diesem Zeitvertreib anzufangen wusste. Schließlich wand Dick sich ab, um endlich an seinen Gadgets zu arbeiten, als er noch hinzufügte: „Probiere einfach ein paar davon aus. Vielleicht knackst du ja meinen Highscore.“ (Wer jetzt Lust auf Packman hat einfach auf spielen klicken : https://www.google.com/search?q=pacman&oq=pacman&aqs=chrome.0.69i59j46j69i59j0j69i59j69i60l3.2629j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8 ) Der kleine Mario hüpfte piepend über den Bildschirm direkt vor Damian, welcher den kleinen Kerl steuerte. Grayson hatte recht, als er damals sagte, dass es ein super Zeitvertreib sei. Sinnlos, aber Zeitfressend. Er spielte das einzige Level, in dem er den Highscore von Dick noch nicht geschlagen hatte und hielt sich zurück, dies auch zu tun. Damian hatte das Gefühl, dass würde er diesen auch noch übertreffen, ginge etwas verloren. Kurz vor der Zielfarne, blieb die kleine Spielfigur also stehen und Damian verließ über das Menü sein derzeitiges Level. Er seufzte schwer und schloss letztendlich das komplette Programm, sodass nun wieder die Daten der Höhle auf dem Bildschirm erschienen. Niedergeschlagen ließ sich der Junge tiefer in den großen Stuhl sinken. Es war zwar schon über ein Jahr her und doch lösten gerade diese Situationen immer noch eine bedrückende schwere in seiner Brust aus. Damian fragte sich oft, ob dies jemals aufhören würde, denn er verabscheute dieses Gefühl zutiefst. Es ließ seinen Kopf diese Fragen stellen ´Was wäre wenn gewesen´ und `Wie hätte man es verhindern könnten´, obwohl so viel Zeit vergangen war. Sie standen nach wie vor im tiefen Konflikt mit seiner Rationalität und er wusste, dass es dumm war. Es machte in seinem Kopf keinen Sinn und doch schwirrten sie in seinen Gedanken umher. Damian würde es nie laut sagen, aber er…vermisste ihn einfach. Der Junge sah kurz zwischen all den Bildschirmen hindurch auf den weiten Horizont des Meeres, wo gerade die letzte Abendröte der dunkelblauen Nacht wich und der helle Mond bereits am Himmel stand. Er nahm seine Maske kurz vom Gesicht und rieb sich gestresst über die Augen. Batman sollte sich mal beeilen. Diese eintönige Zeit alleine hier im Jet ohne, eine nicht nostalgische Beschäftigung machte sein noch Hirn ganz weich. Plötzlich begangen die Instrumente des Computers sich zu melden. Blechern ertönte die weibliche Stimme: „Unbekannte wärme Signatur erfasst in 300 Metern.“ Augenblicklich ploppte vor Damian ein neues Fenster auf und seine Augen wurden groß. Eine rot-orange Gestalt hob sich deutlich vom blauen Steinhintergrund ab und bewegte sich schnell auf seine Position zu. Es war genau das eingetroffen, wovon er dachte, dass es nicht passieren würde. Dieses Vieh versuchte zu flüchten. Schnell drückte der Junge mehrere Knöpfe auf dem großen Pult vor sich, was zur Folge hatte, dass das Verteidigungssystem hochgefahren wurde. Damian ergriff die Steuerung für die primären Geschütze des Jets und richtete sie auf den Eingang der Höhle, wo gleich das Ziel erscheinen würde. Die weibliche Stimme des Computers zählte in Zehnerschritten die Meter herunter, welche zwischen ihm und dem Monster standen. Als die 50 Meter erreicht wurden, machte sich Damian bereit zu feuern. „40m…30m…Ziel in Sicht. Erwarte Abschussbefehl.“ Kurz sah Robin verwundert auf, als nichts sein Blickfeld durch die Frontscheibe kreuzte. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wanderten Damians Augen erneut auf das Wärmebild neben sich, wo das deutlich eingefärbte Wesen nur wenige Meter vor ihn auf den Jet zuraste. Was konnte dieses Mistvieh denn noch alles? „Feuer eröffnen!“ Mehr einer Kurzschlussreaktion folgend gab Damian den Befehl zum Abschuss und sowohl er als auch der Computer feuerten auf den Eindringling. Damian sah, wie die Kugeln in dem scheinbar leeren Luftraum abprallten. Er konnte nicht beurteilen, ob sie etwas ausrichteten ober nicht, aber nichts desto trotz kam der Orange Fleck blitzschnell immer näher. Schließlich ging ein heftiger Ruck durch den kompletten Jet, sodass Damian in den Sitz gedrückt wurde und seine Finger vom Pult rutschten. Verwundert schaute er auf, aber der Blick nach draußen offenbarte nur den Höhleneingang im nächtlichen Mondschein. Wieder fiel Robins Blick auf die Wärmebildkamera, doch auch diese zeigte nicht mehr das Ziel. Er sah zwischen den vielen Bildschirmen hin und her: „Verdammt, wo ist dieses Mistvieh!“ Erneut ging ein heftiger Ruck durch den Jet, begleitet von lautem Knarren. Wieder meldete sich die blecherne Frauenstimme: „Schaden am Mittelrückenbereich zu verzeichnen.“ Damian wand sich im Stuhl um und sah an die Decke, wo Zwei große Löcher pfeifend im Metall klafften. Gottseidank hatte dieses Vieh keine der wichtigen Leitungen getroffen, sodass die Beschädigung nicht alt zu schlimm war. Er durfte nur nicht in großen Höhen agieren. Aber es blieb nicht bei diesen beiden. Plötzlich rissen weitere Löcher durch das Dach. Wie laute Schritte schlugen immer mehr hindurch und machten aus dem oberen Teil des Flugzeugs ein Sieb, während sie polternd schnell weiter zogen in Richtung Frontscheibe. Robin aktivierte die Abwehrmechanismen der Außenhülle des Jets, doch egal wie viele Klingen, Kanonen und Flugmanöver versuchten es Abzuschütteln, blieb das Vieh, auf dem Flugzeug. Als schließlich zwei weitere Einschläge parallel am oberen Rand des Glases erfolgten, hielten die Angriffe auf den Jet ein. Wieder meldete sich der Computer: „Schwerer Schaden im oberen Bereich. Lenkung eingeschränkt.“ Damian versuchte durch Aktivierung mehrerer Protokolle die Bestehenden Probleme schnell zu minimieren, als ein Schatten seine Sicht verdeckte. Nach und nach versperrten wie aus dem Nichts immer mehr schwarze Federn den Blick auf die Umgebung hinter der Frontscheibe und verdunkelten das Cockpit in dem Damian saß. Er hob den Kopf vom Pult und sah, wie Scharfe Zähne und spitze Klauen des nun sichtbaren Wesens versuchten sich einen Weg in die Kabine zu bohren. Dieses Biest wollte zu ihm durchbrechen, um ihn zu killen. Zu Robins entsetzen schaffte es tatsächlich auch immer mehr Sprünge in das verstärkte Glas zu reißen. Damian musste schnell handeln, oder er würde gleich als Monsterfutter enden. Als schließlich der gepanzerte Kopf dieser Kreatur fauchend durch die Scheibe brach, überlegte der Junge nicht lange und betätigte einen ganz bestimmten Knopf. Laut sprengte sich die Scheibe ab und flog im hohen Bogen, mit samt Monster weg vom Jet. Doch beließ es Damian nicht dabei. Er erfasste noch in der Luft wieder das Ziel und feuerte alles, was dieses Schiff bot in Richtung dieser verdammten Bestie. Kreischend verschwand sie in einem Hagel aus Explosionen, doch hörte Robin nicht auf. Er feuerte weiter. Damian wollte sichergehen, dass dieses Vieh endlich bezwungen wurde und nicht wieder aufstehen würde. Er wusste, dass es sehr widerstandsfähig war und geizte dementsprechend nicht mit den Waffen. Nachdem im Dauerfeuer etwas Zeit vergangen war, hielt er schließlich ein und nahm die entstandene Rußwolke genauer unter die Lupe. Damian hoffte zwar, dass diese Bleieinlage ausreichte aber bevor er es nicht mit eigenen Augen sah, blieb der Junge wachsam. Stille kehrte ein und Robin hielt angespannt den Atem an, während sich die Rauchwolke quälend langsam verzog. Er sah suchend hin und her von Screen zu Screen und wieder durch die offene Front hindurch, konnte aber kein Lebenszeichen ausmachen. Damian traute der Sache nicht. Schließlich wehte eine Böe den dichten Schleier hinfort und offenbarte auf einem der spitzen Felsen den verbogenen Rahmen der Jetscheibe. Von der Kreatur war jedoch nichts zu sehen. Robin lief ein Schauer über den Rücken. Schnell überprüfte er seine noch verfügbaren Waffen und mobilisierte diese umgehend, während sein Blick immer wieder auf die Wärmebildkamera glitt. Jedoch war die Umgebung durch die vielen Explosionen stark erhitzt, was die Suche weiter erschwerte. Dieses Vieh war noch irgendwo da draußen und jetzt wahrscheinlich scharf darauf, ihm diese kleine Einlage zurückzuzahlen. Damian kam eine weitere Idee: „Computer, aktiviere die hochsensiblen Mikrophone und suche nach ungewöhnlichen Geräuschen in der Umgebung.“ „Sehr wohl ….. noch keine Auffälligkeiten erfasst.“ Damian wunderte dies nicht. Schon im Vorfeld hatten er und sein Vater festgestellt, dass die Federn dieses Biests die gleiche Flugeigenschaft wie Eulen hatten. Absolute Lautlosigkeit. Doch machten selbst die besten Jäger der Natur Fehler in ihrer Deckung. „Leichtes Geräusch auf dem Fels 9 Uhr vor ihnen.“ Robin fackelte nicht lange und eröffnete erneut das Feuer. Laut krachend wurde der spitze Fels Sekundenschnell in seine Einzelteile zersprengt, während kurzzeitig diese Kreatur zwischen all den fliegenden Steinen aufflackerte und davonflog. Damian zog mit seinen Kanonen hinterher. Er würde nicht zulassen, dass ihm dieses Vieh noch einmal entwischt. Das war keine Option. Immer wieder flackerte die dunkle Gestalt zwischen all den geschossen auf und suchte den Ausweg in der Höhe, was Damian nur in die Hände spielte. Denn am Himmel konnte seine Wärmebildkamera den erhitzten Körper wieder erfassen, was das Zielen um einiges erleichterte. Womit Damian jedoch nicht gerechnet hatte, war das dieses Manöver einen speziellen Hintergrund hatte. Als das Vieh sich nämlich schräg oberhalb seines Jets befand, blieb es kurz in der Luft stehen und ignorierte scheinbar einfach die Kugeln, welche an seinem Körper abprallten. Dem Jungen schwante übles. Schließlich ging es in einen Sturzflug über, mitten durch das Dauerfeuer und glitt wie ein Buttermesser komplett durch das Heck des Flugzeugs. Augenblicklich ertönte der Alarm: „Irreparabler Schaden. Sofortige Evakuierung erforderlich.“ Zwar konnte sich der Jet noch geradeso in der Luft halten, doch wurde dies umgehend geändert, als das Biest nun von unten durch das linke Triebwerk schlug und das Flugzeug so ins Trudeln brachte. „Warnung, Absturz unvermeidlich.“ Schnell schnallte Damian sich an den Pilotensitz fest, während der Computer in einer andauernden Schleife vor der drohenden Gefahr warnte. Glücklicherweise schaffte er es noch rechtzeitig bei all den Ruckeln den Schleudersitz zu betätigen. Zwar war es riskant dies bei einem sich drehenden Flugzeug zu tun, aber der einzige Ausweg. Und es ging gut. Damian konnte dabei zusehen, wie der trudelnde Jet an den Klippen zerschellte und in tausend Teile explodierte. Doch war damit die Gefahr nicht gebannt. Robin sah sich, während er hochflog, hastig nach der Kreatur um und erblickte diese auch gleich, wie sie auf seine Position mit erhobenen Klauen zuraste. In einer schnellen Bewegung griff Damian in seinen Gürtel und schnitt sich beim wieder rausziehen mit einem Messer vom Stuhl, sodass dieses Biest nur den Sitz und nicht auch noch ihn mit sich zog. Robin presste Arme und Beine eng an seinen Körper und steuerte sich in Richtung des Waldes, um Abstand zwischen sich und dem Monster zu bringen. Erst kurz vor dem Grasboden aktivierte er seinen Cape-Gleiter und fing den Sturz ab. Damian suchte Zuflucht hinter einem der dickeren Bäume, damit er einen neuen Plan schmieden konnte. Tief atmete der Junge durch und beruhigte seinen Puls. Er versuchte erneut seine Mitstreiter zu kontaktieren: „Robin an Batman, hörst du mich? ...Könnt ihr mich hören… VATER!“ Damians Nerven wurden weiter strapaziert, als er keine Antwort erhielt und lehnte nachdenklich gegen die kühle Baumrinde. Der Jet Kaputt, Batman sowie Wonder Woman nicht in Sicht und von den Dingen, die er in seinem Gürtel hatte, würde auch nichts helfen können, außer vielleicht die Blendgranaten. Scheiße. Dieses Mal wurde es wirklich brenzlich für ihn. Er seufzte schwer und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Verdammt, was jetzt? Plötzlich ertönte erneut das mittlerweile bekannte kreischen über ihm, was nur eines hieß. Robin blickte nicht einmal hinauf, als er mit einer Hechtrolle seine derzeitige Position aufgab und nur Sekundenbruchteile später der Schützende dicke Baum hinter ihm von scharfen Klauen in zwei geteilt wurde. Während die Hälften krachend zu Boden fielen und ihren Holzfäller dahinter preisgaben, zog Damian im Lauf eine der Blendgranaten hervor und warf sie auf seinen Verfolger. Aber statt der üblichen Explosion direkt vor den Augen der Kreatur, schnellte ihr Schwanz hervor und schloss die Kugel unter ihren dichten Federn ein, sodass kein Licht entweichen konnte. Robins Augen wurden groß. Das war schlecht. Sehr, sehr schlecht. Damit erreichte ein Fluchtversuch den Status unmöglich. Schließlich war dieses Mistvieh wesentlich schneller als er und selbst Blendgranaten würden ihm keinen Vorsprung mehr liefern. Es blieb nur eine Möglichkeit. Konzentriertes Ausweichen bei direkter Konfrontation, bis die Anderen eintreffen. Sofern es diesen gut ging. Robin blieb stehen und begab sich schon in Kampfstellung, als ihm noch etwas einfiel. Er hatte noch einige der Betäubungsbomben in seinem Gürtel. Warum hatte er nicht vorher daran gedacht? Damit könnte sich das Blatt vielleicht noch einmal wenden lassen. Wie ein Geschoss sprang plötzlich das Monster auf ihn zu und ließ direkt über Damian die vielen Klauen der linken Flügel und Hand auf ihn hinab stützen. Bild: https://www.animexx.de/fanart/2713132/?js_back=1?js_back=1 Dieser konnte jedoch noch rechtzeitig nach hinten Springen, um so den tödlichen Hieben zu entkommen. Damian hielt den Atem an, als eine der Gasbomben den Weg ins Gesicht der Bestie fand. Der entstandene Rauch ermöglichte es ihm den Abstand zu vergrößern, sodass der Junge genug Zeit hatte seine Gasmaske aufzusetzen, bevor das Isofluran ihn beeinträchtigen konnte. Aber schien dieses Vieh davon nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Statt auch nur zu straucheln, flatterten die vier Flügel kurz auf und ab, wodurch sämtliches Gas hinfort geweht wurde und fletschende Zähne traten dahinter hervor. Damian zischte nur verärgert. Langsam wurde es echt unfair. Augenblicklich schnellten die langen Klauen wieder nach Robin, welcher erneut nur ausweichen konnte und Gasbomben in das Gesicht der Kreatur warf. Wie in einer Schleife wiederholte sich dieses Spiel immer weiter, bis sich Damian schließlich fragte, ob dieses Zeug überhaupt irgendeine Wirkung auf dieses Mistvieh hatte. Es war bestimmt schon die zehnte Kugel, die er gerade warf und immer noch agierte sein Gegner, als wäre nichts geschehen. Hinzu kam noch, dass es immer schwerer wurde bei der schnellen Abfolge an Angriffen mitzuhalten. Sechs klauenbesetzten Gliedern auszuweichen, die wie in einem einstudierten Tanz miteinander agierten, war echt nicht leicht und dieser verdammte Schwanz war ja auch noch da. Damian sprang erneut zurück, doch dieses Mal sah er nicht den Baum hinter sich. Er schlug mit dem Rücken dagegen und war kurzzeitig etwas verwirrt, als auch schon der Schwanz der Bestie hervorschnellte, um ihn aufzuspießen. Es war nur Robins guten Reflexen geschuldet, dass er diesem Schicksal durch eine Seitwärtsdrehung entgehen konnte und statt ihm der Baum zerschmettert wurde, aber blieb er dennoch nicht komplett verschont. Statt seine Körpermitte zu durchstoßen, schnitten die elektrischen Klingen an seiner Seite entlang und hinterließen eine oberflächliche Fleischwunde, welche sogleich auch vor Blut triefte. Auch kleine Holzsplitter des nun zerstörten Baumes, hinterließen kleinere Verletzungen auf dem Körper des 13-Jährigen. Damian verlor durch die Elektrizität den halt auf seinen Beinen und kollidierte hart mit dem moosigen Boden. Erst da erreichte der Schmerz sein Gehirn und er realisierte, dass dieses Vieh ihn tatsächlich noch erwischt hatte. Jedoch wurde ihm keine Zeit gegönnt sich weiter darum Gedanken zu machen, da sein Gegenüber erneut auf ihn zuspringen wollte, um das ganze wahrscheinlich zu beenden. Doch Damian würde es ihm nicht so leicht machen. Kurz bevor der Massiger Körper seinen erreichte, ließ der Junge in seiner Hand eine weitere Blendgranate explodiere. Robin wusste, dass diese Aktion seine Finger in Mitleidenschaft ziehen würde, doch hatte er keine andere Wahl mehr. Würde er werfen, würde dieses Mistvieh sie wahrscheinlich wieder fangen und unschädlich machen. Also hielt Damian seine brennende Hand empor und blendete die empfindlichen Augen der Kreatur, bevor diese ihn erreichen konnte. Schmerzlich zuckte sie augenblicklich zusammen und wich kreischend zurück. Robin nutzte diese Situation, um aufzustehen und Zuflucht zwischen den Bäumen zu suchen, jedoch nicht ohne vorher noch zwei Gasbomben hinterher zu werfen. Damian versteckte sich schließlich wieder hinter einem der etwas dickeren Bäume und atmete einmal tief durch. Er spürte, wie mit jedem Zug die Wunde schmerzte und sah dann auf diese. Das Blut lief großzügig an seiner linken Körperhälfte hinunter bis hin zu seinem Bein und machte keine Anstalten den Fluss zu stoppen. Scheiße, dieses Mistvieh musste die Adern der untersten Rippe erwischt haben, wodurch er jetzt blutete, wie ein abgestochenes Schwein. Er hatte echt kein Glück heute Abend. Damian sah kurz hinter dem Baum hervor und sah auf die kleine Lichtung, wo immer noch die Bestie um ihre Sicht kämpfte. Er durfte keine Zeit verlieren. Schnell zog der Junge aus seinem Gürtel provisorisches Verbandszeug hervor und entfernte einhändig grob das Blut um der Wunde, ehe er mit Druck ein Pad platzierte und mit einem selbstentwickelten Sprühpflaster schließlich fest fixierte. Das sollte vorerst reichen. Für seine verbrannte Hand war jetzt keine Zeit da. Wieder sah Robin um den Baum herum auf die Lichtung, aber was er sah gefiel ihm gar nicht. Denn er erblickte nur eine leere Lichtung. Damian zog sich wieder komplett hinter den Baum zurück. Das war schlecht. So wirklich schlecht. Dieses Vieh konnte jetzt überall sein und dank dieser Unsichtbarkeitssache würde er es vielleicht nicht einmal merken, wenn das Ding direkt vor ihm stünde. Damian spürte, wie sich sein Puls, aufgrund der brenzlichen Situation beschleunigte und schaute hastig umher. Shit, wo war es! Robin fiel nur einen Weg ein, wie er einen unsichtbaren Gegner vielleicht entkommen könnte. Er schloss seine Augen und setzte all seine Konzentration ins Hören und Spüren. Jedes noch so kleine Geräusch, jede noch so schwache Vibration könnte helfen einem Angriff zu entgehen. Damian biss die Zähne zusammen. Komm schon, irgendetwas! Tatsächlich spürte der Junge plötzlich, wie vor ihm der Boden leicht vibrierte. Robin fackelte nicht lange und gab seine derzeitige Position auf. Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie die Rinde des Baumes, an dem er gestanden hatte, aufgeschlitzt wurde und gereiztes Fauchen ihm nachjagte. Wo verflucht waren die Anderen?! Damian hatte gerade wieder die kleine Lichtung erreicht, als ihn etwas am Umgang packte und in eine dicke Eiche schleuderte. Der Aufprall presste sämtliche Luft aus seinen Lungen und noch bevor er sie wieder füllen konnte, wurde seine Kehle gepackt und zugedrückt. Nach und Nach gab die Bestie ihre Deckung erneut auf und alles was Robin sah, waren diese stechenden Augen zwischen all dem Schwarz. Er versuchte noch mit der unverbrannten Hand eine Blitzbombe aus seinem Gürtel zu ziehen, doch wurde seine Intension schnell erkannt. Die vier Flügel ergriffen jeweils seine Arme und Beine und pinnten sie ausgestreckt voneinander an die Borke des breiten Stammes. Damit konnte der Junge sich nicht einmal mehr wehren, dabei schrien sowohl seine verbrannte Hand als auch die Schnittwunde an seiner Seite danach die schädliche Position aufzugeben. Aber je nötiger der Sauerstoff wurde, desto geringer wurden die Schmerzen. Robin dachte noch fieberhaft an einen Ausweg. Irgendetwas, dass ihm auch nur die kleinste Sekunde Zeit verschaffen würde. Doch in Anbetracht der übermenschlich starken Gliedmaßen, die ihn fest fixierten und der knurrenden Reißzähne direkt vor seinem Gesicht, wanderte die Chancen gegen Null. Das wars dann also. Er würde hier sterben und verdammt nochmal zulassen, dass entweder Todd oder noch schlimmer Drake der nächste Batman wurden. Wie erbärmlich! Noch fester schnürte sich die Pranke um seinen Hals zusammen und Damian sah langsam schon die Flecken am Rande seiner Sicht. Scheiße, er wollte nicht sterben. Schließlich wäre Graysons Opfer dann um sonst gewesen. Und auch wenn der immer sagte, dass es eben zum Berufsrisiko gehörte, fand Damian sich jetzt gerade verdammt noch mal nicht damit ab. Er hatte gerade erst angefangen zu Leben und wollte das einfach nicht aufgeben. Aber Robin konnte sich dem festen Griff nicht entwinden. Sein Körper erschlaffte, seine Sicht wurde Schwarz und mit seinem letzten Hauch brachte er noch zwei schwer verständliche Worte hervor, ehe ihn die Ohnmacht gänzlich verschlang: „Sorry…Dick.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)