To tame a Demon von Backfisch85 ================================================================================ Kapitel 7: Dämon ---------------- Bedrohliches Knurren und Fauchen suchte sich einen Weg aus dem immer weiter aufreißenden Metall und wurde durch die Kilometer weite Röhre durch die komplette Anlage getragen und wie in einem Verstärker noch lauter, was die Kreatur im Inneren nur noch furchteinflößender machte. Superman baute sich vor den Beiden Kindern auf, um sie vorsichtshalber vor dem zu schützen, was sich gerade versuchte zu befreien. Doch hatte Damian andere Pläne. Statt sich an der deutlichen Körpersprache des Erwachsenen zu halten, lief er zu dem Kontrollpult, schließlich standen dort alle Anomalien, die gerade stattfanden und einfach herum zu stehen und zu warten, was passiert, war vielleicht Supermans Methode. Doch für einen Robin unnötige Zeitverschwendung. Die Situation bestmöglich analysieren, um entsprechend reagieren zu können. Demzufolge ging er nun alle Werte innerhalb der Maschine durch und entdeckte auch gleich etwas Ungewöhnliches: „Die Energiewerte steigen rasant und verteilen sich immer weiter in Form von Strom über das Metall des Beschleunigers.“ Damian sah hinüber zu Clark: „Egal was da drin ist, es scheint Elektrizität im hohen Maße produzieren und nutzen zu können.“ Kurz nickte Superman, um dem Kleineren zu zeigen, dass die Information angekommen war. Elektrizität war zwar etwas, dass nicht gerade angenehm war, aber für ihn als Superman nicht gefährlich. Robin hingegen war ein normaler Mensch und auch sein Sohn hatte noch nicht seine vollen Kräfte entwickelt. Er würde nichts riskieren. Clark wollte gerade die Jungen erneut daran erinnern zu verschwinden, als er hinter einem der Risse im Metall etwas leuchten sah. Für ihn sah es aus, wie ein Auge, dessen Iris türkis aus der Dunkelheit hervorschien. Jedoch zog sich die geweitete Pupille im Angesicht des Grellen Laborlichtes schmerzlich zusammen und ein jaulendes knurren war zu hören. Kurz darauf flogen einige schwarze spitze Dinger wie Geschosse aus dem Riss heraus, mit dem Ziel das grelle Licht zu unterbinden, sodass nur Sekunden später die drei Helden erneut im Dunkeln standen. Jedoch konnten man dieses Mal einigermaßen etwas erkennen, da die Alarmleuchten an den Wänden und Pulten, alles in Rot tauchten und somit zumindest etwas Sicht gaben. So gewährten sie auch den Blick auf das, was sich nun aus dem Metall schälte. Vier mit Klauen besetzte Glieder stießen gleichzeitig durch die ächzende Hülle und rissen sie nun in einer X-förmigen Bewegung auseinander, sodass sich jetzt eine Schwarze Masse herauszwängen konnte. Superman wies die beiden Jungen dazu an sich nicht zu Bewegen. Egal was das war, hastige Bewegungen waren meist der Auslöser eines Kampfes. Also warteten sie erst einmal ab. Je mehr von dem Schwarzen Ding herauskam, desto mehr konnte Damian die ungefähre Form ausmachen. Es sah aus, wie ein schwarzes, ca. 2m großes Oval mit langem Schwanz, der noch einmal einige Meter hinzufügte. Das Vieh war komplett in etwas flauschiges eingehüllt, von dem Damian ausging, dass es Federn seien, zwischen denen sich ab und zu gebogene dünne Stacheln drängten. Zudem betrachteten diese türkis leuchtenden Augen, welche hinter der Federkuppel rausstachen, schon fast neugierig die neue Umgebung. Das knurren verstummte und lediglich leise klick- und schnupperlaute waren zu hören, als sich das kompakte Ding ein wenig hin und her drehte. Schließlich wanderte das flauschige etwas ein paar Schritte vor und erspähte nun die drei Helden. Knurrend fixierte es Superman, der ruhig einige Meter weg von dem Biest stand und beruhigend die Hände gesenkt hielt, um einen Angriff nicht zu triggern. Keiner Bewegte sich oder sagte etwas, sondern betrachteten stattdessen dieses Ding, was seine Federn nun etwas sträubte. Superman begann testweise einen Schritt auf das seltsame Geschöpf zuzugehen. Ihm war durch seine Farmerfahrungen bewusst, wie man Tiere einigermaßen beruhigen konnte, auch wenn dies meist nur Bullen und Pferde waren. Zudem war es schwierig dieses `Tier´ zu lesen, da es komplett verhüllt war und somit Mimik sowie Gestik verborgen blieben. Lediglich die sich weiter sträubenden Federn und die Tatsache, dass Clark angefaucht wurde, verriet ihm, dass das Wesen nicht sonderlich erfreut über seinen ersten Schritt war. Aber es griff noch immer nicht an, was zeigte, dass es nur mit Vorsicht reagierte. Zwar könnte Superman sich dieses Tier einfach schnappen und fertig wäre die Sache, aber er wollte das hier so schonend wie möglich machen. Erneut wagte er einen Schritt und begann leise zu zischen, um es ruhig zu halten. Doch wurde er dafür nur noch mehr angeknurrt. Etwas anderes brachte schließlich die ganze Situation zum Platzen. Das Pult, an dem Damian stand hatte durch die Energieüberlastung schaden erhalten und ein Kurzschluss löste eine kleine mini Explosion jetzt direkt vor ihm aus. Aber dies reichte schon aus, damit das Vieh seine kompakte Form aufgab und Damian anbrüllte. Zwei Flügelpaare lösten sich heraus und stellten sich bedrohlich auf. Wie bei einem dieser Flugsaurier besaßen auch sie jeweils drei Klauen, die scharfen Dolchen glichen. Zudem brachen sie einen Schlanken gefiederten Körper hervor, welcher sich wie eine Katze auf den Sprung vorbereitete. Oberkörper nach vorn gebeugt, Stacheln, sowie Federn aufgestellt und das Fauchen verrieten, dass es im düsteren Rotlichmantel die Zähne bleckte. Jedoch erlaubte die kurze Sekunde nicht genauer Details, wie das flache Gesicht klarer zu sehen. Türkise Blitze umspielten knistern die einzelnen Stacheln am Rücken der Kreatur, bevor sie kreischend auf Damian zusprang. Dieser konnte noch rechtzeitig mit einer Hechtsolle zur Seite springen, als das Vieh auch schon mühelos das Pult umriss und krachend in der Wand hinter ihm landete, weil es noch versucht hatte den Jungen mit seinen Klauen zu ergreifen. Mehrere Teile flogen umher und verursachten einige Schnitte auf Damians Haut. Doch war dies im Moment seine geringste Sorge. Robin sah zu, dass er den Abstand zwischen ihm und dem schwarzen Monster weiter vergrößerte, aber ein Trümmerteil machte dem Jungen einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund der spärlichen Beleuchtung stolperte er darüber und riss in vollem Tempo versehentlich Superboy mit um, welcher nur wenige Meter vor der Tür zum Ausgang stand, sodass er nun auf dem Jüngeren lag. Verwirrt schauten sich die am Boden liegenden Jungen kurz an, ehe Damian hastig zurückblickte, als auch schon die schwarze fauchende Gestalt erneut auf ihn zusprang. Reflexartig zog Robin schützend die arme vor sich, im Angesicht der Scharfen Klauen, die ihn in wenigen Millisekunden zerfleischen würden und er hörte, wie Jon unter ihm anfing zu schreien. Doch der Einschlag kam nicht. Stattdessen sah Damian nun, wie das Monster nur wenige Zentimeter vor ihm protestierend kreischte und heftig mit seinen vier Flügeln strampelte. Superman hatte im allerletzten Moment den langen gefiederten Schwanz gepackt und somit verhindert, dass die Kreatur den beiden Jungen schaden konnte. Dabei verblüffte ihn, wie viel Kraft dieses Ding hatte. Clark musste seine Füße fest in den Boden stemmen und seinen Griff noch weiter verstärken, als das Vieh sich wild gegen den Kryptonier wehrte. Mit starkem flattern und stürmischen gespringe zerbröselten die Klauenbesetzten Armen, Beine und Flügel sowohl Wände als auch Untergrund, sodass dieser Abschnitt des Labors stark zerstört wurde und viele Trümmer, aufgrund des starken Windes, umher flogen. Superman zog schließlich einen Schlussstrich: „Eigentlich wollte ich das hier ja anders lösen, aber du lässt mir keine andere Wahl. MACH PLATZ!“ Clark schleuderte die strampelnde Kreatur mit einem kräftigen Schwung quer durch den Raum und gegen den harten Beschleuniger, sodass das stählerne Rohr beim Aufprall komplett zusammengepresst wurde und das Monster sich halb eingebettet nicht mehr rührte. Die einkehrende Stille holte sowohl Damian als auch Jon aus ihrer schockstarre. Hastig erhob sich Robin von Superboys Körper und sah ihn finster an, als er drohend die Worte sprach: „Kein Wort darüber.“ Jon hielt jedoch nur abwehrend die Hände vor sich: „Ich geh auch nicht sonderlich gerne mit dir auf Tuchfühlung. Wobei ich sagen muss, dass dein dummes Gesicht beim Stolpern schon ziemlich witzig war. Haha… dieser Moment, als du wusstest, dass du´s vermasselt hast. Das sieht man selten bei dir. Haha.“ Damian holte genervt aus seinem Gürtel eine kleine Kugel und ließ sie auf den am Boden lachenden Jon fallen. Dessen Freude verflog schnell, als der Elektroschocker seinen Körper kurz erzittern ließ und er protestierend aufsprang: „Hast du sie noch alle?“ Diabolisch grinsend verschränkte Damian seine Arme vor der Brust: „Nur ein kleiner Test, um zu sehen, wie du auf Elektrizität reagierst. Scheinbar nicht so gut wie Superman.“ Jonathan ballte die Hände zu Fäusten und wollte sich gerade auf sein Gegenüber stürzen, als sein Vater entnervt dazwischentrat: „Immer noch Jungs? Ihr seid ein Team, keine Erzfeinde.“ Jon warf aufgebracht die Arme in die Luft: „Sag das ihm! Er holt immer gleich die Waffen raus!“ Damian zog nur seine brauen angestachelt zusammen: „Als ob die dir was anhaben könnten. Sei nicht so eine Memme Superidiot.“ „Dennoch sind sie unangenehm, du Grobian!“ „Nervensäge.“ „Klugscheißer!“ „JUNGS!“ Bild: https://www.animexx.de/fanart/2724034/?js_back=1?js_back=1 Barsch unterbrach Superman die beiden Streithähne: „Auch wenn ihr hier eigentlich nichts zu suchen habt, seid ihr jetzt in einem Einsatz und das heißt keine Streitereien. Eure Differenzen könnt ihr später immer noch klären, aber jetzt ist weder die Zeit noch der Ort dafür. Außerdem solltet ihr euch lieber sorgen darum machen, wie ich und Batman mit euch hiernach verfahren werden, denn ihr habt wieder mal unsere Anweisungen missachtet!“ Jon wurde wirklich mulmig zu mute, als Superman das im düsteren Rotlicht sagte und so noch bedrohlicher wirkte, wohingegen Damian nur unbeeindruckt mit den Augen rollte. Immer das gleiche Gelaber über Konsequenzen hier, ihr habt Befehle missachtet da. Langsam wurde es echt langweilig und Damian hörte auch gar nicht weiter hin. Den Inhalt kannte er eh schon. Während also Superman noch mit seiner Predigt fortfuhr, fasste der Junge wieder die Kreatur ins Auge. Durch das düstere Licht sah es einfach nur aus wie eine große schwarze Masse zwischen all dem hellen Metall, bis sich plötzlich erneut die strahlend leuchtenden Augen öffneten. „Superman, hinter dir!“ Damian unterbrach Clark in seinen Ausführungen, als sich auch schon innerhalb von Sekundenbruchteilen das Monster aufrappelte und auf die drei zusprang. Damian konnte noch rechtzeitig Jon mit zur Seite ziehen, jedoch konnte Superman nicht so schnell reagieren. Die geflügelte Kreatur rammte ihre Arme und Beine kraftvoll gegen den Torso des Kryptoniers und trat Clark so heftig, dass dieser durch mehrere Wände geschleudert wurde und in einem der Nebenräume unsanft gegen eine große Maschine prallte. So blieben die beiden Jungen allein mit dem Monster im Labor zurück. Dieses Kreischte zunächst triumphierend Superman hinterher, bevor es nun wie in Zeitlupe knurrend seinen Kopf dreht, in Richtung der beiden Kinder, die nur zwei Meter neben ihm standen. Jon bekam nun Panik. Sein Vater war das stärkste Wesen, dass er kannte und Jon hatte noch nie erlebt, dass dieser so einfach davongeschleudert wurde. Er war immerhin der Man of Steel. Leicht zitternd trat der Junge einige Schritte zurück hinter Damian, welcher nicht sonderlich begeistert von dieser Aktion war, um Abstand zwischen sich und der furchteinflößenden Kreatur zu bringen. Doch als laut ein Stück einer Glasscheibe unter seinem Fuß zerknackte, hielt Jon ängstlich inne. Aggressiv fauchte das Monster die beiden an und begann sich bedrohlich auf seine Vogelähnlichen Hinterbeine zu stellen. Die Federn sowie Stacheln wurden aufgestellt, die vier Flügel ausgebreitet und jetzt konnte Damian auch deutlich die gefletschten scharfen Zähne erkennen, welche das Rotlicht wiederspiegelten. Es wirkte so riesig, so bedrohlich. Schon fast unbewusst durch seine Angst ausgelöst, begangen Superboys Augen die Bestie mit dem Hitzestrahl zu attackieren und Damian nutze den Moment, um einige seiner Wurfscheiben hinterher zu werfen. Die Kreatur japste zunächst überrascht durch diese Gegenwehr auf, fing sich jedoch schnell wieder. Sowohl der Hitzestrahl, als auch die kleinen Flugbomben zeigten keinerlei Wirkung. Statt in die Knie zu gehen, trat das Wesen nun tief aus der Kehle grollend einen Schritt vor den anderen auf die Jungen zu und ignorierte die Gegenwehr. Jon bekam nun wirklich Panik. Mit jedem Schritt, den die Kreatur tat, verstärkte der Junge nur noch mehr seine Energie auf die Augen, aber das juckte dieses Vieh nicht einmal. Stattdessen schnellte es nun blitzschnell hervor und packte mit seinem beweglichen Schwanz Damian an seinen Füßen, sodass dieser nun Kopfüberbaumelte und ergriff mit seiner klauenbesetzten Hand Jon an der Kehle. Beide Jungen wehrten sich nach Leibes Kräften, aber selbst Superboys Stärke kam nicht gegen die des Monsters an. Dies trieb Jon vor Verzweiflung die Tränen in die Augen und mit jedem Zentimeter, den diese türkis leuchtenden Augen näher an seine kamen, wurde es schlimmer. Prüfend betrachtete die Kreatur die fremden Jungen genau. Immer wieder wechselte ihr Blick zischen ihnen hin und her, bis sie schließlich ihre freie Hand vor Damian zog und mit den Klauen über seine Wange fuhr. Ein kleiner Schnitt entstand und etwas Blut sickerte heraus. Es zog die Hand wieder zurück und zu dem Scharfzahnigen Mund. Eine lange Zunge legte sich um die blutbenetzte Klaue, sodass sich der Geschmack darauf ausbreitete. Das gleiche unterfangen wurde nun an Jon durchgeführt, nur drangen die scharfen Klauen nicht durch seine harte Haut, was diesen immerhin etwas beruhigte. Doch wollte sich das Monster davon nicht abspeisen lassen. Es zog ihn noch näher zu sich und begann kurz oberhalb seines Halses zu schnüffeln. Schließlich schob es ihn wieder von sich und legte die Klaue erneut an. Jon spürte, wie ihn etwas schwächte, als sich auch schon ein Schmerz an seiner Wange ausbreitete, den er lange nicht gespürt hatte. Blut sickerte aus einer Wunde in seinem Gesicht und als Superboy die rot verschmierte Klaue sah, welche sich wieder zum Geschmackstest zurückzog, wurde ihm klar, dass dieses Vieh ihn verletzten oder gar umbringen konnte, woraufhin sich seine Augen nur noch mehr weiteten. Freudig gurrte das Wesen, als es den Geschmack starken Blutes auf seiner Zunge spürte und um sicherzugehen, dass es auch nichts verschwendete, leckte das lange schleimige Organ nun direkt über die Wunde. Jonathan lief ein Schauer über den Rücken und wehrte sich mit allen Leibeskräften dagegen. Er schrie um Hilfe, strampelte und versuchte alles in seiner Macht Stehende, doch er kam einfach nicht dagegen an. Er hatte Todesangst und wollte nur noch weg nach Hause. Er bereute es wirklich hier her gekommen zu sein. Weit öffnete sich der Schlund des Monsters direkt vor ihm und gab den Jungen einen genauen Blick auf die mit Speichel benetzen Zähne, die gleich seinen Körper zerfetzen würden. Gott, das Vieh wollte ihn tatsächlich fressen. Plötzlich hörte Jon Damian rufen: „Mach die Augen zu!“ Ohne großartig darüber nachzudenken, kam er der Forderung nach, und nur eine Sekunde später sah er hinter seinen geschlossenen Augenliedern helles Licht. Schmerzvoll jaulte die Kreatur auf, als dessen Augen in Mitleidenschaft gezogen wurden und sie die beiden Jungen losließ, um ihre Sehorgane zu bedecken und so zu schützen. Sie taumelte zurück und schwankte orientierungslos umher. John kroch panisch weg von dem Monster, bis Damian ihn anschrie: „Steh auf du Idiot! Wir müssen hier weg!“ Superboy wollte der Aufforderung nachgehen, doch fiel er sofort wieder auf seine Knie zurück, als er es versuchte. Sie waren wie Wackelpudding und wollten ihm einfach nicht gehorchen. Wild schlug die Bestie orientierungslos um sich, während sie sich immer wieder über die geblendeten Augen strich. Dabei war besonders ihr Schwanz eine große Gefahr, da dieser wie eine Peitsche alles in seinem umkreis zertrümmerte. Damian kniete sich neben seinen Kameraden: „Reis dich zusammen Supertrottel! Nur wegen ner kleinen Schramme verlierst du gleich die Nerven?  Du hast dir diesen Job ausgesucht, jetzt musst du auch damit leben! Kein Kinderverein schon vergessen? Also steh jetzt auf oder ich erzähle Lois, dass wir letzten Mittwoch die Schule geschwänzt haben!“ „Schon gut, schon gut. Ich mach ja schon, aber erzähle nichts Mom.“ Robin half Superboy auf die Beine und versuchte so gut es ging sich vor herumfliegenden Geröll zu schützen. Positiver Punkt: Superboy war wieder auf den Beinen. Negativer: Das Monster wütete genau zwischen ihnen und dem Ausgang, sodass die Jungen nicht fliehen konnten. Aber glücklicherweise kam die Abhilfe sofort aus dem großen Loch in der Wand. Superman schlug die desorientierte Kreatur zurück in den Beschleuniger und kam kurz vor den beiden Kindern zum Stehen: „Seid ihr verletzt?“ Damian antwortete rasch: „Nur Schrammen. Nichts ernstes.“ „Gut, dann sorgt dafür, dass dieses Gebäude evakuiert ist und verschwindet.“ Unter ächzten des Metalls schälte sich das schwarze Monster wieder aus dem Metall und fauchte nun sehr wütend Superman an. Doch statt ihn anzugreifen, setzte es zum Sprung an und durchbrach kreischend die dicke Labordecke und floh durch die vielen Schichten Richtung Oberfläche. „Ich kümmere mich um dieses Biest.“ Damit verschwand auch Superman durch das Loch in der Decke und zurück blieben nur Robin und Superboy. Stille kehrte ein, jedoch begann Damian sofort wieder damit etwas in seinen Computer einzutippen. Jon hingegen ließ sich auf den Boden fallen und ließ die last der vergangenen Minuten von seinen Schultern gleiten: „Das war knapp. Fast hätte dieses Ding mich gefressen. Gottseidank hattest du noch diese Blitzbombe dabei.“ Damian reagierte nicht auf das, was der Jüngere sagte. Stattdessen begann er nun monoton seine Ausführungen mittzuteilen: „Ich habe Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr schon kurz nach der Explosion alarmiert. Nach den Kameras zu urteilen befindet sich im gesamten Gebäude niemand mehr. Alle Mitarbeiter sollten momentan draußen versorgt werden.“ Damian schaltete den Computer aus und sah zu Jon: „Also hinterher.“ Ungläubig schaute Superboy ihn an. Hatte er sich gerade verhört? „Wow wow wow, was meinst du mit hinterher?“ „Na Superman hinterher, Trottel.“ Jon riss ungläubig die Arme hoch: „Sind dir jetzt alle Sicherungen durchgebrannt? Das Vieh hätte uns fast umgebracht und du willst allen Ernstes ihm nachfliegen? Dad hat gesagt wir sollen die Leute hier evakuieren!“ Damian rollte nur genervt über so viel Dummheit mit den Augen: „Hast du es nicht mitgeschnitten? Die Menschen sind evakuiert und werden auch betreut. Damit ist Teil eins der Aufgabe erfüllt. Für Teil zwei sollen wir von hier verschwinden, aber Superman hat nicht gesagt wohin, also verstoßen wir auch nicht gegen seine Befehle. Wir verschwinden halt eben in die Richtung, in die das Monster geflohen ist.“ Fassungslos starrte Jon sein gegenüber an, bevor er sich verärgert erhob. Wie konnte man nur so leichtfertig damit umgehen? „Vergiss es! Ich hab genug von dem ganzen hier. Wegen dir stecke ich schon knietief in Problemen und ich werde sicher nicht noch bis zum Hals darin versinken!“ Superboy ging gerade energisch zum Ausgang, als Damian seinen Arm packte und ihm eine Frage stellte: „Dieses Ding konnte dich verletzen, oder?“ Jon knurrte ihn nur an: „Ja und genau deswegen will ich diesem Vieh auch aus dem Weg gehen!“ Er riss sich vom Griff des Älteren los und wollte wieder Richtung Ausgang, als Damian etwas sagte, dass ihn mehr als nur beunruhigte: „Superman weiß nicht, dass diese Kreatur Kryptonier verletzen kann. Er könnte in ernsthafter Gefahr schweben.“ Jon wand sich um und sah seinen Kameraden mit großen Augen an. Kurz wägte er die Möglichkeiten ab. Er hatte Angst vor diesem Ding. Es konnte ihm wehtun und das war schlimm. Aber genauso schlimm konnte es für seinen Vater sein. So kam er letztendlich zu folgendem Entschluss. Die Angst um seinen Vater war größer, als seine Angst vor diese Kreatur. So fuhr sich Jon mit beiden Händen durch seine schwarzen Haare, weil er nicht fassen konnte, dass er das wirklich tun würde. „Also gut, fliegen wir los.“ Superman flog dicht hinter dem geflügelten Monster hinterher. Es war extrem schnell und wäre für einen normalen Menschen am schwarzen Nachthimmel nur schwer sichtbar. Glücklicherweise war Superman kein normaler Mensch. Hier war Röntgenblick wirklich praktisch. Er zog sein Tempo an und ergriff das Vogelähnliche Bein des Wesens. Bevor dieses sich auch nur wehren schleuderte Clark es einmal in der Luft herum und warf es dann gen Boden, in Richtung einer verlassenen Wiese. Dumpf prallte der gefiederte Körper in die weiche Erde und verursachte dabei einen kleinen Krater. Superman wollte das ganze Theater endlich beenden, schließlich musste er sich nachher noch um zwei Ausreißer kümmern. Deswegen nahm er nun Fahrt in Richtung Boden auf, um der Kreatur mit einem gewaltigen Einschlag den Rest zu geben. Doch kurz vorher wurde der Spieß umgedreht. Statt wie gedacht liegen zu bleiben, wich das Wesen im letzten Moment aus und nutzte die Chance für einen Gegenangriff, indem es Superman mit seinem beweglichen Schwanz noch im Flug wie einen Baseball davon peitschte. Dieser riss nun eine lange und tiefe Furche in die Erde, bis er schließlich fast Dreißig Meter weiter zum Stehen kam. Clark wischte sich den Dreck aus den Haaren, während er wieder Aufstand und dabei zusah, wie ihn diese leuchtenden Augen fixierten und anfauchten. „Das Ding ist zäher als gedacht.“ Superman ging erneut in den Flug über und würde sich dieses Mal nicht so leicht umhauen lassen. Auch das Monster begann auf allen vieren und die Flügel X-förmig voneinander gestreckt ihm entgegen zu rennen. Schließlich prallten beide heftig aufeinander, was eine Schockwelle auslöste, die alles im umkreis von Zwanzig Metern dem Erdboden gleich machte. Ein Kräftemessen entstand, als Supermans Fäuste von zwei klauenbesetzten Händen aufgehalten wurden und sowohl Flügel als auch Beine des Monsters damit beschäftigt waren, sich in den Boden zu stemmen, um nicht zurückgedrängt zu werden. Auch Clark musste sich anstrengen und durfte nicht nachgeben. Erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst, wie stark diese Kreatur tatsächlich war, trotz ihrer schlanken Gestalt. Sie konnte Kräftemäßig fast mit ihm mithalten. Aber auch nur fast. Superman begann einen Schritt vor den nächsten zu setzten und so die knurrende Bestie zurück zu drängen. Er schob sie ein paar Meter vor sich her und versuchte ihren Stand zu brechen, was bei vier Flügeln und zwei Beinen nicht gerade leicht war. Jedoch begannen die vielen Gliedmaßen ihren halt zu verlieren. Kurz bevor Clark den Stand durchbrechen konnte, begangen die vielen schwarzen Federn zu Zittern und lange dünne Stacheln stellten sich auf. Immer mehr Elektrizität blitzte daran entlang und die Federn leuchteten punktuell auf, bis letztendlich alles zum Kopf geleitet wurde. Erst jetzt bemerkte Superman die kleinen nach hinten gebogenen Hörner seitlich des Kopfes zwischen all den langen Schmuckfedern, da diese begangen türkis aufzuleuchten und so gut sichtbar wurden. Doch hatte er nicht viel Gutes davon, denn nur Sekunden später entluden sie einen Gewaltigen Blitz in den Körper des Kryptoniers. Mehrere Tausende an Volt jagten durch ihn durch und selbst Clark musste zugeben, dass dies mehr als nur zwickte. Jedoch nicht genug, um ihn zu bezwingen. Superman packte die Klauen des kreischenden Monsters jetzt noch fester und zog die Kreatur durch eine Drehbewegung von ihrem festen Stand. Wie beim Hammerwurf drehte er sich immer schneller und Baute Zentrifugalkraft auf, um letztendlich mit geübten Bewegungen das Biest in eine alte breite Eiche zu schleudern, sodass diese splitternd zerbärstete und dadurch gefällt wurde, sowie die Bäume dahinter. Clark rieb sich die Hände, während er beim Anblick des Schadens, den er an der Natur verursacht hatte, das Gesicht verzog: „Uh…der schöne Baum. Das wird Ärger geben. Hoffentlich fällt die Ausgleichspflanzung nicht so teuer aus.“ Doch darum konnte er sich nicht viele Gedanken machen, als ihm auch schon ein großer Baumstamm entgegen flog. Mühelos wehrte Superman das Geschoss mit der Hand ab und blickte zwischen die zerstörten Bäume. Als wäre nichts gewesen schlich sich sein Gegner grazil wie eine Katze zwischen den Holzstücken entlang, ehe es innehielt und knapp zwanzig Meter vor ihm stand. Langsam schlängelte sich der Schwanz zu dem dunklen Gesicht, an dessen Spitze etwas Rotes hing. Hastig untersuchte Superman sein Cape und bemerkte schließlich, dass ein Stück in der Nähe seines Halses fehlte. „Acht Monate ohne ein Loch in den Klamotten und dann sowas. Das wars mit dem neuen Rekord.“ Clark konnte beobachten, wie das stück Stoff unterhalb der leuchtenden Augen gehalten wurde, genau dort, wo die Nase sein musste. Roch es etwa daran? Plötzlich warf das Wesen den Stoff von sich, sprang kraftvoll auf und flog steil nach oben in den mit Sternen besetzten Himmel. „Das die immer denken Flucht würde funktionieren.“ Superman nahm die Verfolgung auf. Jedoch wurde dieses Mal keine Jagt daraus, da die Kreatur knapp Hundert Meter über dem Boden in der Luft stehen blieb und mit geübten Flügelschlägen diese Position hielt, während es Clark genau in seinen Blick hatte. Es schien auf ihn zu warten. Dieser ließ sich davon nicht beirren und schloss stattdessen zu dem seltsamen Wesen auf. Ein heftiger Kampf entbrannte in dem sich beide die Fäuste und Klauen um die Ohren schlugen. Während Superman mit seinen Armen und Beinen kontrollierte Bewegungen und Griffe ausführte, kratzte sein Gegenüber nur wild mit den vielen Gliedmaßen und versuchte ihn mit dem Schwanz zu fixieren. Immer wieder schleuderten sie sich gegenseitig durch die Luft, nur um sofort wieder aufeinander loszugehen. Der Kryptonier musste zugeben, dass dieses Vieh ein wirklich harter Brocken war und irgendwie hatte er den Eindruck, dass es immer stärker wurde. Die Schläge wurden härter, die Tritte schmerzhafter und irgendwann riss eine der vielen Klauen die erste blutende Wunde auf seinem muskulösen Arm. Verblüfft betrachtete der Man of Steel wie die selten zum Vorschein kommende rote Substanz, ihren weg hinab suchte. Er konnte die Male, an denen er geblutet hatte, mit einer Hand abzählen und die Tatsache, dass er dies jetzt tat, machte aus der gesamten Situation eine wirklich bedrohliche. Clark wusste, dass es Ernst war. Er musste sich jetzt jeden Schritt genau überlegen oder es könnte selbst für ihn sehr gefährlich werden. Wieder schlug er der Bestie hart ins Gesicht, doch hatten sie nicht mehr denselben Effekt. Statt davon durch die Luft geschleudert zu werden, steckte es sie einfach ein, wie einen normalen Schlag und Superman wurde bewusst, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Er fühlte sich irgendwie schwach und ausgelaugt. Er wurde immer mehr von Kopfschmerzen geplagt und Schnittwunden zierten jetzt seinen gesamten Körper. Schließlich viel ihm etwas auf. Die Krallen hatten einen leicht grünlichen Ton angenommen und auch die Federn begangen sich zu verfärben. Kryptonit. Clark versuchte Abstand zwischen sich und dem Monster zu bringen, doch war es dafür schon zu spät. Die Bestie packte seinen Körper nun mit ihren gefährlichen Pranken und Vogelfüßen an den kräftigen Oberarmen und Hüften, während sie sich in Sekundenbruchteilen grün verfärbte, viel schneller als zuvor. Sämtliche Kraft wurde aus Superman gezogen und er hing wie ein Stück Fleisch am Harken, schlaff an den vielen Krallen des fliegenden Monsters, die seine Haut durch die ruckigen Flügelschläge stark aufrissen. Dabei wurde ihm eines klar. Dieses Ding hatte nur mit ihm gespielt. Es hätte auch schon früher Kryptonit verwenden können, hat aber lieber mit ihm seinen Spaß gehabt. Was für ein Mistvieh. Clark sah noch aus dem Augenwinkel heraus, wie die langen grünen Schwanzfedern sich zu einem scharfen Stachel zusammenzogen und sich vor ihm aufbauten. Er konnte den weit geöffneten Schlund mit Speichelfäden sehen, bevor die hungrige Bestie schließlich ihre spitzen Zähne in seine ungeschützte Schulter rammte und den Stachel in seinem Körper versenkte. Superman schrie unter den brutalen Schmerzen auf und fühlte, wie sein Fleisch zerrissen wurde. Er stand kurz vor der Ohnmacht als er sich einbildete, die Stimme seines Sohnes ein letztes Mal zu hören: „DAD!“ Hosted by Animexx e.V. 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