A Piece of Cake von Ruby_Photography ================================================================================ Kapitel 49: ------------ Abends so ganz allein auf diesem großen Sofa in dieser riesigen Wohnung zu sitzen war naja... ich war einsam, und fühlte mich verloren. Gajeel hatte mir öfter schon gesagt das er an diesem Gebäude Interesse hätte, also beschloss ich es ihm zu verkaufen. Für einen Freundschaftspreis versteht sich, denn sie hatten mir auch viel geholfen in der Vergangenheit. Zum Glück hatte ich genug Rücklagen auf der Bank um mir ein kleines neu renoviertes Fachwerkreihenhaushaus direkt am Fluss, der durch Magnolia floss, zu kaufen. Der Eingang lag Zentral, und wenn man hineinging sah man als Erstes eine lange Treppe ins Obergeschoss. Neben der Treppe gingen 4 Türen ab. 2 rechts und 2 Links. Die beiden Linken Türen beherbergten eine großzügige Küche mit Essecke, und ein Wohnzimmer, mit Zugang zum Hinterhof. Auf der rechten Seite war ein großes Gästebad mit Dusche und Badewanne, eine Waschküche und dahinter noch eine Abstellkammer. Die Treppe nach oben gehend kam man in eine Art Galerie. Geradeaus befand sich ein großes Panoramafenster, von welchem man in den Innenhof sehen konnte. Wieder waren auf beiden Seiten jeweils 2 Türen. Auf der einen mein Arbeitszimmer und ein Gästezimmer, und auf der anderen ein großzügiges Badezimmer, ebenfalls mit Dusche und Badewanne, und mein Schlafzimmer. Ich lebte mich schnell in dem Haus ein, und ging nun auch ganztags Arbeiten. Nicht weil ich es unbedingt musste, sondern weil ich es so wollte. Was anderes konnte ich mit meiner Zeit eh nicht anfangen, jetzt wo ich wieder allein lebte. Eigentlich hatte ich Levy ja versprochen mit Natsu zu reden, aber ich bekam es nicht übers Herz. Zu tief saß der Schmerz in meiner Brust. Sogar Igneel und Wendy kamen mich ein paar mal besuchen, aber meist nur um mit mir über Natsu zu reden, und wie schlecht es ihm doch meinetwegen ginge. Am Wochenende traf ich mich immer noch regelmäßig mit meinen Freunden in der Fairy Tail Bar, und unsere Band spielte auch ab und an. Der Alkohol verdrängte meinen Seelenschmerz dann doch immer wieder, und gewann die Oberhand über mein Handeln. Ich war schon lange nicht mehr so betrunken wie an diesem Abend, und so kam es das ich mich von einem wildfremden Typen abschleppen ließ. Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber mein Geist war vernebelt, und ich fand keine Kontrolle über meinen Körper. Der Typ drängte mich in eine dunkle Gasse, und begann mich wie wild zu küssen, worauf ich eigentlich gar keine Lust hatte, aber er war wesentlich größer und stärker als ich. Wo war Laxus denn wenn man ihn mal brauchte? Schließlich waren wir nur unweit der Bar, und der große blonde Türsteher hatte normalerweise immer ein Auge auf mir, wenn ich mit so einem Typen abzog. Doch sein Erscheinen blieb aus, also musste ich irgendwie allein versuchen den Kerl von mir loszubekommen. Er wurde immer fordernder, biss mir in den Hals und packte mich unsachte an den Brüsten und meinem Po. Ich drückte ihn immer wieder von mir weg und redete auf ihn ein, aber erfolglos. Irgendwann spürte ich eine Wand in meinem Rücken. Na toll nun war da auch noch eine Sackgasse, somit konnte ich nicht mal nach hinten ausweichen. Wimmernd und nach Hilfe rufend stand ich regungslos in der Gasse, und wurde von diesem Typ befummelt. Mir kam die Galle schon hoch, vor lauter Aufregung, und dem widerlichen Alkoholgeruch des Kerls. Ich kam mir so hilflos vor, wie damals, hinterm Cafe, als Natsu mir zur Hilfe kam. Natsu... wie sehr ich mir in diesem Moment wünschte er wäre hier, doch in der Bar hatte ich ihn nicht gesehen. Als der Typ den Reißverschluss meiner Hose aufmachte, bekam ich die blanke Panik "Lass das, hör auf, ich will das nicht" schrie ich aus voller Kehle, doch die einzige Reaktion, die ich bekam, war eine Ohrfeige. Meine Wange pochte von dem Schmerz, und meine Augen füllten sich mit Tränen. "Wenn du machst was ich dir sage, dann gefällt es sicher uns beiden" er grinste mich schmierig an bei diesen Worten. "Das glaubst doch auch nur du" Eine weitere Stimme drang an mein Ohr, und zog den Kerl von mir weg. Geschockt ließ ich mich an der Wand zu Boden sinken. Da stand er, mein Lebensretter, Natsu. Er stand mit geballten Fäusten vor dem Typen und funkelte ihn Böse an. "Vergehst dich wohl gern an wehrlosen Frauen, was?" Sein Gesicht war wutverzerrt, als er mich mit geschwollener Wange dasitzen sah. "Das geht dich nichts an was die kleine und ich hier machen" Völlig unbeeindruckt baute sich der Typ vor Natsu auf, was meinen Rosahaarigen Exfreund allerdings kalt lies. "Und wie mich das was angeht, wenn du einen meiner Freunde in so eine Lage bringst" ich sah wie sich seine Finger immer mehr in die Handinnenflächen bohrten, er sagte, ich sei immer noch ein Freund von ihm, das machte mich in diesem Augenblick mehr als nur Glücklich, und mir wurde ganz warm ums Herz. "Komm her, wenn du dich traust" sprach der größere auffordernd, und Natsu machte keine Anstalten seine Forderung auszuschlagen und verpasste dem Typen einen Kinnhaken, der sich gewaschen hatte. Aber sein gegenüber bewegte sich keinen Meter, sondern knackte nur mit den Fingern, holte dann aus, und verpasst Natsu voll eins in die Magengrube. Er ging zwar nicht zu Boden, verkrampfte sich dennoch stark und krümmte sich vor Schmerz. "Für heute lass ich es gut sein... nimm deine kleine Schlampe und geh" mit diesen Worten ging er an Natsu vorbei und ließ uns in der dunklen Gasse zurück. "Natsu" schnell rannte ich zu ihm, und wir sackten gemeinsam auf den Boden "Natsu, bist du wahnsinnig, du kannst dich doch nicht mit so nem Kerl anlegen..." verzweifelt sah ich ihn an "Für dich würde ich es sogar mit einem Zug aufnehmen, Luce" brachte er gequält hervor. Ich stütze ihn leicht, dass er aufstehen konnte, und brachte ihn zu mir nach Hause, da der Typ wieder Richtung Bar gegangen war. Daheim brachte ich Natsu in mein Gästezimmer, half ihm sein Shirt auszuziehen, und holte ein Kühlpack aus dem Eisfach. An der rechten Seite hatte er einen riesigen Bluterguss dank des schmierigen Kerls. Ich machte mir große Vorwürfe, wenn ich nicht so viel getrunken hätte, wäre das sicher nicht passiert. Natsu sah wohl meine innere Unruhe, und packte mich an der Schulter "Hey, das war nicht deine Schuld okay? Ich hab mich freiwillig mit dem angelegt" versuchte er mir lächelnd zuzureden. Ich nickte stumm, wünschte ihm eine gute Nacht und ging dann ins Bad um mir meine schmerzende Wange anzusehen. Als ich mich im Spiegel betrachtete, wurde ich noch blasser als ich zu dem Zeitpunkt eh schon war. Meine linke Wange und mein Auge waren Blutunterlaufen, und hatten jede erdenkliche Farbe. Schnell holte ich mir auch ein Kühlpack von unten und ging in mein Schlafzimmer um mich umzuziehen. Ich zog irgendein langes Shirt und eine Pantyhose an, und schlüpfte unter die warme Bettdecke. Nachts wachte ich immer wieder auf da mir etwas fehlte, beziehungsweise weil mir jemand fehlte, aber ich unterdrückte den drang zu ihm zu gehen so gut es ging. Am nächsten Morgen trat ich unten in die Küche, und wäre fast rückwärts wieder rausgestolpert. Das gab es ja noch nie... Natsu war vor mir wach... er war wohl doch erwachsener geworden als ich dachte. "Guten Morgen, Natsu" begrüßte ich ihn so gefasst wie möglich "Morgen, Luce" er trank gerade einen Schluck Kaffee und las die Zeitung, die auf dem Küchentisch lag, als ob es das normalste der Welt wäre. Ich ließ mir auch einen Kaffee aus der Maschine laufen und nahm dann gegenüber von ihm Platz "Danke nochmal für gestern" ich war immer noch leicht geknickt, da es Natsu dank mir sichtlich schlecht ging, und erforschte lieber den Inhalt meine Tasse, als ihn anzusehen. "Nicht dafür Luce, ich würde alles für meine Freunde tun, auch durch die Hölle gehen" nun sah ich doch zu ihm auf und blickte in zwei warmherzige Augen. "Du... du solltest ins Krankenhaus gehen... deine Seite sieht schlimm aus..." dadurch das er immer noch kein Shirt anhatte, hatte ich einen guten Blick auf seinen freien Oberkörper, und somit auf den dunkelvioletten tellergroßen Fleck an seinem Rippenbogen. "Du hast recht" er erhob sich von seinem Platz und schob den Stuhl wieder an den Tisch "Ich werde jetzt mal gehen, danke für die Beherbergung" er drückte mir noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, zog sich sein Shirt an, und ging dann aus dem Haus. Allerdings nicht ohne mir vorher noch einen Zettel mit seiner Telefonnummer zu hinterlassen. Den kompletten Samstag war ich dann noch damit beschäftigt meine Wange zu kühlen, und über Natsu und mich nachzudenken. Wir hatten uns zwar noch nicht ausgesprochen, aber ich spürte das wir uns wieder ein Stück annäherten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)