Ein letzter Kampf von Tales_ ================================================================================ Prolog: Neue Gefahren --------------------- Blinzelnd öffnete der Saiyajin die Augen und sah sich desorientiert um. Er befand sich in einem Raumschiff. Mit einem Knurren wollte er sich erheben, doch dann bemerkte er die eisernen Fesseln an seinen Handgelenken und Knöcheln. Mit einem Schrei erhöhte er sein Ki und wollte sich losreißen, doch die Fesseln gaben nicht einen Millimeter nach. Angestrengt versuchte er sich zu erinnern, was passiert war. Doch das Letzte was ihm einfiel war, dass er in seine Raumkapsel stieg. Wo war er hier? Wieso war er nicht Zuhause?! Lange Zeit lag er alleine in dem großen Raum. Die Liege auf der er lag, befand sich direkt in der Mitte. Neben ihm stand eine Ablage, die jedoch leer war. Die Wände waren dunkel gehalten und es gab nur ein großes Fenster. Dort konnte er die Leere des Weltraumes sehen. Sie bewegten sich, soweit er das beurteilen konnte. Aber es war kein Planet in der Nähe. Er fröstelte etwas, da sein Brustpanzer nicht mehr vorhanden war. Inzwischen hatte er auch mehrfach versucht, nach jemanden zu rufen. Doch niemand antwortete oder kam. Er war allein. „Drall, Elitekrieger nicht wahr?“, ertönte plötzlich eine Stimme von irgendwo her. Der Saiyajin zuckte zusammen und sah sich knurrend um. „Wer will das wissen?“, rief er grollend. „Ich stelle hier die Fragen“, kam sofort die Antwort und ein großer Monitor fuhr aus der Decke heraus. Ein Bild erschien und ließ den Saiyajin abermals knurren. So ein Lebewesen war ihm bisher nicht begegnet. Hätte er seinen Scouter noch, wüsste er innerhalb von Sekunden mit wem er es zu tun hatte. Dieses Ding, sah aus wie eine Echse, mit einem länglichen Maul, dass zu einem Grinsen verzogen war. Spitze Zähne waren zu sehen und die Augen leuchteten gelb. Seine Haut war grün und mit mehreren Flecken übersehen, die Rot, Gelb oder Dunkelblau waren. Es hatte keine Haare. Die Gestalt wirkte beinahe humanoid, abgesehen von den vier Fingern an der linken Hand und der eher gekrümmten Form. Die Echse trug einen schwarzen, enganliegenden Raumanzug, der den Großteil seiner Arme und Beine mit bedeckte. Hätte Drall seine Rückansicht gesehen, hätte er die beiden Echsenschwänze bemerkt, die synchron miteinander durch die Luft schwangen. Sie waren etwas dicker, als die Rute eines Saiyajin und nur mit Haut bedeckt. „Was bist du?“, wollte Drall wissen und verzog angewidert das Gesicht. Was für eine hässliche Rasse. Eine weitere Luke öffnete sich über dem Saiyajin und ein großes Gestell fuhr herunter. Überrascht weiteten sich Dralls Augen, als er das alles sah. Es waren Waffen und andere Dinge, mit denen man jemanden verletzen konnte. Manches hatte er noch nie gesehen und es machte ihn nervös. Ernst sah er zu der Gestalt auf dem Bildschirm, doch dort war niemand mehr zu sehen. Mit einem tiefen Brummen, bewegte sich etwas und plötzlich spürte er, einen scharfen Schmerz in seiner Brust. Er schrie überrascht, ehe er entsetzt an sich hinabsah. Ein kleines Messer steckte etwa vier Millimeter in seiner Brust. Gehalten wurde es von einer Maschine, die es langsam tiefer drückte. „Aufhören! Nein~ Was willst du von mir?“, schrie der Saiyajin und seine Rute zappelte wie wild, als deutliches Zeichen seines inneren Aufruhrs. „Für den Anfang will ich ein paar Informationen“, sagte die fauchende Stimme. Schmerzverzerrt blickte Drall zur Seite und sah die Echse, direkt neben sich stehen. Sein Kinn wurde gepackt und eisern festgehalten. „Ich erzähl dir gar nichts, du ekelhaftes Viech!“, schrie Drall. Die Echse lachte und packte mit einer Hand das Messer und drückte es gänzlich hinein. Drall knurrte laut und er versuchte seinen Kopf zu drehen. „Hm, vielleicht sollte ich mich vorstellen. Ich bin Tràkon, der letzte lebende Cheoná, dank euch Saiyajins“, sagte die Echse kalt und sein Gesicht verzog sich zu einer wütenden Fratze. Er schob die Maschine weg und nahm sich ein weiteres Folterinstrument. Mit einem Knopf, aktivierte er den länglichen Laserstrahl und zielte direkt auf die Brust des Saiyajins. Dieser heulte vor Schmerz auf, als seine Haut verbrannt wurde. Nach einer Weile hörte Tràkon auf. Erleichtert sackte Drall zusammen und atmete schwer. Schweiß stand ihm auf der Stirn und seine Brust brannte. Bei jedem Atemzug schnitt sich das Messer tiefer in sein Fleisch. „Erzählst du mir jetzt was?“, fragte Tràkon beiläufig. „F… fahr zur Hölle!“, schrie Drall wütend und sah kalt in die gelben Augen auf. „Das werde ich, aber zuerst habe ich noch einiges vor“, sagte Tràkon kalt und sein Maul verzog sich zu einem finsteren Lächeln. „Aber zuerst wirst du meine Fragen beantworten und noch vieles mehr~ Vertrau mir, ich weiß genau, wie ich euch Saiyajins zum Brechen bringe!“ Ein kaltes Lachen erfüllte den Raum und wütend sah Drall auf und knurrte laut. Er versuchte wieder gegen die Fesseln anzukämpfen, die ihn erbittert festhielten. Die Echse, griff nach dem Messer und zog es wieder heraus. Kalt leckte er das Blut von der Klinge und ließ Drall angewidert das Gesicht verziehen. Erschrocken schrie er eine Sekunde später auf, als seine Rute gepackt wurde. Das Messer sauste herab und schnitt ihm die Kuppe weg. Laut schrie Drall und bäumte sich unter Schmerzen auf. Blut spritzte aus der Wunde und sein Fell sträubte sich. Der Cheoná hielt die Rute noch fester und setzte mit der Spitze des Messers, direkt in der Mitte des Schnitts an. Langsam drückte er die Klinge hinein und genoss die Schreie des Saiyajins. „Oh, du wirst meine Fragen beantworten! Das verspreche ich dir“, lachte Tràkon. Er ließ von dem Saiyajin ab und schaltete die Maschine an. Mit einem Surren sprang sie an und ein weiteres Messer erschien vor Dralls Gesicht. Die Klinge setzte unter seinem rechten Auge an und schnitt leicht in die Haut. Es zog eine Spur über sein Gesicht, den Hals und dem Oberkörper. Gleichzeitig kam der brennende Schmerz wieder, dieses Mal auf seiner Hüfte. Drall schrie, überwältigt von dem heftigen Schmerz in seiner Rute. Er war benommen, wusste nicht mehr wo oben und unten war. Da war nur noch Schmerz, einfach überall. „Ich komme später wieder. Sag Bescheid, wenn du reden willst“, lachte, die rauchige Stimme der Echse. Zwei Páveke später, machte sich eine Raumkapsel auf den Weg nach Vegeta-Sei. Ein Saiyajin saß darin und grinste breit, als er sehen konnte, dass er in etwa acht Rédake ankommen würde. Er aktivierte die Schlaffunktion, damit alles ganz normal wirkte. Die Kapsel war umprogrammiert worden, sodass man von seinem Zwischenstopp nichts mitbekam. Niemand würde Verdacht schöpfen. Kapitel 1: Der Sturm bricht los ------------------------------- Eine Raumkapsel landete auf dem Raumhafen und ein Saiyajin stieg aus. Neugierig sah er sich um, doch ihm wurde kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Es war ein reges Kommen und Gehen. Ein Saiyajin kam auf ihn und grüßte ihn, ehe er sich um seine Raumkapsel kümmerte. Drall sah ihm kurz dabei zu, ehe er in den Palast ging, um seinen Bericht über die Mission zu schreiben. Anschließend holte er sich seinen Lohn ab und grinste breit. Wie selbstverständlich, ging er durch die Mauern des Palastes. Das Säckchen voll Geld klimperte in seiner Hand. Oh, er wusste schon, was er damit machen wollte. Sein Plan stand. Neugierig blieb er vor der Krankenstation stehen, als er einen bestimmten Saiyajin sah. Das Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter und gemeiner. Dann kam ein weiterer Saiyajin hinzu und ein drohendes Knurren entfloh seinen Lippen. Sein Gesicht verzog sich für einen Moment und ein hasserfüllter Ausdruck erschien. Doch schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle. Die Zwei gingen in die entgegengesetzte Richtung davon und bemerkten ihn nicht einmal. Drall war wurde ruhig und entspannte sich. Es wurde Zeit, dass sein Plan Gestalt annahm! Leise lachte er, ehe er den Palast verließ und nach draußen ging. Er schaltete seinen Scouter ein, der ihm den Weg zeigte. Es gab eine Menge zu tun! *** „Radditz“, murmelte Tales und verdrehte die Augen, ehe er grinsend zu seinem großen Bruder aufsah. „Was denn?“, fragte Radditz schmunzelnd. Er packte mit beiden Händen, abermals seine lange Haarpracht und ließ sie fest durch seine Finger gleiten. Weitere Tropfen warmer Niriku regneten auf Tales herab, der mit der kleinen Sarip auf dem Arm, am Boden saß. Die Kleine begann zu lachen, während Tales sich schmunzelnd über das Gesicht wischte. „Was ist denn hier los?“, fragte Kakarott glucksend. Die Küche war in einem wirklich schrecklichen Zustand. Überall war Milch, besonders aber hatte es Radditz erwischt. Sein großer Bruder war total eingesaut mit Niriku und Zukáth. Tales und seine Tochter, hatten auch etwas abbekommen und die Kleine lachte fröhlich. „Deine Tochter hat Radditz, mit Niriku und Zukáth erwischt“, sagte Tales kichernd und erhob sich, bevor Radditz ihn noch mehr einsaute. „Tales hätte aufpassen sollen, ich wollte nur ihr Spielzeug vom Boden aufheben und da hat es schon geregnet“, verteidigte sich Radditz. Sie wollten eigentlich gemeinsam kochen. Besser gesagt Tales sollte kochen, denn das war nicht gerade eine seiner Stärken. „Ich musste kurz nach dem Essen sehen und da hat sich unsere Kleine, schon die Niriku gegriffen“, versuchte Tales sich zu verteidigen. Kakarott lachte amüsiert. Manchmal war seine Tochter ein kleiner Frechdachs, aber er liebte sie trotzdem. „Und wieso seht ihr beide, nun auch so aus?“, fragte Kakarott und deutete auf Tales und seine einjährige Tochter. „Sie haben mich beide ausgelacht“, beschwerte sich Radditz und zog seine Finger aus seinen Haaren zurück. Sein Gesicht verzog sich. Das würde ewig dauern, dass alles wieder aus seinen Haaren zu bekommen. Kakarott kicherte und schüttelte den Kopf. „Na los, macht euch frisch. Ich kümmere mich um das Chaos hier“, sagte Kakarott entschlossen. Sein Liebster würde heute nicht nach Hause kommen. Broly absolvierte gerade ein intensives Training. Doch wenn er in vier Páveke heimkam, wollten sie beide einen kleinen Urlaub, am anderen Ende des Planeten machen. Nur sie als Familie. Für drei Wochen. „Danke“, sagte Radditz dankbar. Er warf Tales einen kurzen Blick zu, ehe er voraus ging. Tales folgte ihm ins Bad und beobachtete seinen Bruder dabei, wie er Wasser in die Wanne einließ. Tales drehte das Wasser im Waschbecken auf und setzte Sarip rein, nachdem er die Temperatur überprüft hatte. Sie lachte fröhlich und fing an zu plantschen. „Na Liebes, machst du noch mehr Dreck?“, fragte Tales kichernd und zog ihr, ihre Windel aus, die er achtlos im Eimer entsorgte. Dann wusch er den gröbsten Dreck weg und setzte sie anschließend auf ein Handtuch, dass er vorher vorsorglich auf den großen Schrank gelegt hatte. Radditz hatte sich währenddessen seiner Rüstung entledigt und stellte sie vorerst auf die Seite. Als Tales am Waschbecken fertig war, nutzte er es um notdürftig, den gröbsten Dreck aus seinem Gesicht und Haaren zu entfernen. Doch seine Haare waren total verklumpt. Seufzend schüttelte er den Kopf und überprüfte die Wassertemperatur in der Wanne. Schließlich drehte er es aus und gab ein paar wohlriechende Öle ins Wasser hinzu. „Nach Süße, willst du mit baden?“, fragte er Sarip und hob sie hoch, als sie fröhlich die Hände nach ihm ausstreckte und vor sich hin brabbelte. Kurz tauschte er einen Blick mit Tales aus, der sich ebenfalls auszog. Seine Rüstung war nicht ganz so schmutzig, doch er hatte etwas Zukáth in den Haaren, dank Radditz. Radditz stieg als Erster in das warme Wasser und wickelte seine Rute um Sarips Bauch, um sie oben zu halten. Fröhlich fing sie an zu planschen und Radditz sah ihr dabei zu, während er vorsichtig versuchte seine Haare reinigen. Tales nahm sich eine Haarbürste und stieg ins Wasser. Zum Glück war die Wanne groß genug für locker drei Saiyajins. Darauf hatten sie damals sehr viel wert gelegt. Aber nicht nur um gemeinsam, entspannt baden zu können. Ein wenig schmunzelte Tales bei dem Gedanken und rutschte neben seinem großen Bruder. Vorsichtig nahm er seine Haare in die Hand und versuchte sie zu entwirren. Radditz drehte den Kopf und lächelte ihn an. Sanft wischte er ihm mit dem Daumen über die Wange, um die Reste des Zukáth zu entfernen. „Die Kleine wird mir fehlen“, meinte Radditz seufzend, während er mit einer Hand durch Sarips wilde Mähne strich. „Ja, mir auch. Aber ich gönne den Dreien ihren Urlaub“, sagte Tales lächelnd ohne mit seiner Tätigkeit aufzuhören. „Wünschst du dir, manchmal nicht auch so etwas?“, fragte Tales eher unbeholfen. „Du meinst, ein Kind?“, fragte Radditz. „Ja“, antwortete der Dunkelhäutige lächelnd und stupste Sarip mit seiner Rute an die Nasenspitze, ehe er sie faul vor ihr im Wasser hin und her schwimmen ließ. Sarip sah ihr fasziniert dabei zu und packte sie schließlich. Instinktiv wusste sie, dass sie vorsichtig sein musste und hob das Fell an ihr Gesicht, um sich daran zu kuscheln. Beide Brüder lächelten. „Du weißt doch das ich mit Frauen weniger anfangen kann“, sagte Radditz schließlich. „Es gibt genug Gebärer“, meinte Tales schmunzelnd. Ihm war schon öfters aufgefallen, dass sein großer Bruder ihm immer auswich, wenn er ein bestimmtes Thema anschnitt. Gerade was seine Familienplanung betraf. „Hm, die Chance einen Gefährten zu finden, der gleichzeitig ein Gebärer ist, ist ziemlich gering“, winkte Radditz ab und drehte den Kopf. „Deswegen habe ich nie darüber nachgedacht. Es wäre schön… sicher. Ich könnte mir schon Kinder vorstellen. Aber ich glaube nicht, dass ich für eine Beziehung geeignet bin“, meinte Radditz ehrlich. Überrascht sah Tales ihn an, ehe er nachdenklich innehielt. „Ich wollte immer eine Familie. Aber seit… naja, ich bin zufrieden mit dem was ich habe“, sagte Tales leise. Radditz seufzte, als er das hörte und drehte seinen Kopf weiter nach hinten. Tief sah er seinem Bruder in die Augen. „Du hast eine Familie, Sórek“, sagte Radditz ruhig. Tales lächelte und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich weiß“, antwortete er glücklich. Als er in diesem Raumschiff der Cheoná gefangen war, dachte er dort nicht mehr lebend rauszukommen. Doch jetzt, nach über vier Doráze, konnte er wahrlich sagen, dass es ihm gut ging. Er hatte Narben behalten, physisch wie psychisch. Aber er war am Leben, hatte seine Familie, besonders seinen großen Bruder. Auch wenn es Rückschläge gab, konnte er sich glücklich schätzen, überhaupt hier zu sein. Er war für jeden Tag dankbar. *** Eine Woche später war Drall wieder im Palast und beobachtete die Saiyajins, so unauffällig wie möglich. Alles war vorbereitet und er konnte endlich mit seinem Plan beginnen! Es war so einfach gewesen, viel leichter als er erwartet hätte. Das Schicksal war auf seiner Seite! Nun musste er nur noch auf den richtigen Moment warten. Er hatte Geduld, beobachtete und lernte. Die Fehler der Vergangenheit durften nicht wiederholt werden! *** Radditz war auf dem Heimweg. Seine Wache ging heute etwas länger, da er für einen Freund eingesprungen war. Tales war schon Zuhause, seine Schicht war viel früher zu Ende. Radditz seufzte zufrieden, er freute sich schon auf das Essen seines Bruders. Tales konnte fast noch besser Kochen als Broly. Die beiden waren seine Lebensretter! Ohne sie würde er wahrscheinlich verhungern oder mindestens jeden zweiten Tag in einer Taverne essen. Ein Piepsen unterbrach seine Gedanken und schnell nahm er das Gespräch an. „Tales, ich bin gleich da“, sagte Radditz gelassen. „S… Sórek… ich… mir geht es nicht gut. Kannst du… bitte sofort kommen?“, fragte die weinerliche Stimme des Dunkelhäutigen. Radditz erschrak, so hatte er seinen Bruder schon lange nicht mehr gehört. Was war vorgefallen, dass es ihm so schlecht ging?! „Ich bin in einer Kátez da“, antwortete der Langhaarige ernst. „Ich… bin nicht Zuhause… sondern im Gebirge“ „Im Gebirge? Was machst du da?“, fragte Radditz verwirrt und drehte um, um in die entgegensetzte Richtung zu fliegen. Dort herrschten eisige Temperaturen und die Saiyajins, hielten sich eher selten dort auf. Ein lautes Schluchzen kam aus seinem Scouter und zwang Radditz zur Eile. Schnell suchte er mit seinem Scouter nach Tales‘ Standort und flog direkt darauf zu. „Beruhig dich, Sórek. Ich bin sofort bei dir!“, sagte Radditz ernst. Die Verbindung riss ab und wütend schrie er auf. So schnell er konnte flog er weiter in die Richtung. Die Luft wurde kälter und er fröstelte leicht. Der Flug dauerte eine gefühlte Ewigkeit und schließlich landete er auf einem schneebedeckten Hang, nahe einem tiefen Abgrund. Doch von Tales fehlte jede Spur. Suchend sah er sich um und entdeckte seinen Scouter im Schnee liegen. Schnell hob er ihn auf und keuchte. Zitternd suchte er mit seinem Scouter die Umgebung ab. Wo war sein Bruder nur? Besorgt warf Radditz einen Blick auf den Abhang und schüttelte den Kopf. Nein! Daran wollte er noch nicht einmal denken! „Hallo Radditz“ Ruckartig drehte Radditz den Kopf, als er die Stimme seines Bruders vernahm. Tales stand hinter ihm und sah ihn merkwürdig an. Da war keine Trauer oder Angst. Nein, da war etwas anderes. „Tales, was…“, wollte Radditz verwirrt sagen. Doch sein Bruder hob die Hand und es blitzte grell. Ohnmächtig sackte er zu Boden. Ein kaltes Lachen drang aus Tales‘ Kehle, als er auf die bewusstlose Gestalt herabsah. Die Waffe in seiner Hand ließ er achtlos fallen, ehe er Radditz am linken Bein packte und mit sich zog. Kapitel 2: Gefangen! -------------------- Mit einem Stöhnen erwachte Radditz aus seinem Schlaf. Sein Kopf dröhnte und ihm war schwindelig. Was war passiert? Seine Arme schmerzten ein wenig und mit Schrecken stellte er fest, dass er an eine Art Galgen gefesselt war. Seine Beine berührten den Boden nicht. Er hing an einer schweren Kette und die Fesseln, um seine Handgelenke schnitten sich in sein Fleisch. Der Raum um ihn herum, war im halbdunklen. Etwa zwei Meter vor ihm, war eine Art Podest, mit Fesseln. Rechts neben ihm war ein Tisch, auf dem mehrere Gegenstände lagen. Ein Messer, eine Peitsche, ein merkwürdiger länglicher Stab, Spritzen und noch vieles mehr. Auf der linken Seite war ein Stuhl… der erschreckende Ähnlichkeit mit dem hatte, auf dem man Tales damals gefoltert hatte. Wie war das möglich? Die Echse, die das erfunden hatte, war tot! Mit einem Knurren erhöhte er sein Ki, doch schlagartig fühlte er einen Schmerz. Erschrocken keuchte er und hörte auf. Sein Herz klopfte wild in seiner Brust, er erinnerte sich, dass Tales ihn gerufen hatte. War er hier? Wieso hatte er ihn angegriffen? War das wirklich sein Bruder gewesen? Er sah anders aus… dieser Blick, so etwas hatte er noch nie bei ihm gesehen und es passte auch nicht zu dem vorherigen Gespräch. Tief atmete Radditz durch und zwang sich zur Ruhe. Er musste herausfinden, ob es seinem Bruder gut ging! Angespannt schloss er die Augen und suchte nach seinem Ki, doch im selben Moment ertönte ein lautes Geräusch. Eine Tür öffnete sich und Tales kam herein. Radditz konnte es zuerst nicht sehen, da die Tür hinter ihm lag, doch als er Schritte hörte, drehte er den Kopf und atmete erleichtert auf, als er Tales sah. „Sórek! Geht es dir gut?“, fragte Radditz erleichtert. Tales blieb vor ihm stehen und sah ihn kalt lächelnd an. Er antwortete ihm nicht, sondern lächelte ihn nur an. Es sah so falsch aus. Radditz spürte, dass etwas nicht stimmte. „Tales?“, fragte er leise. Doch sein Bruder drehte sich weg und nahm den länglichen Stab vom Tisch. Er drückte einen Knopf und der Stab öffnete sich der Länge nach. Verwirrt sah Radditz dabei zu und zuckte zusammen, als eine Hand nach seiner Rute griff. Grob wurde sie festgehalten und beinahe schmerzhaft, stark an ihr gezogen. „Tales… was tust du da?“, fragte Radditz verwirrt. Das war nicht sein Bruder… das konnte nicht sein! Hier stimmte etwas nicht. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Im selben Moment schloss Tales das Ding um seinen Schweif. Radditz keuchte, als sich das kühle Metall unangenehm fest um seine Rute schloss. Es lag um etwa zwei Drittel seines Anhängsels. Seine Kräfte verließen ihn nun endgültig. Ein starkes Schwächegefühl ergriff von ihm Besitz. „Oh, ich hoffe das tut nicht weh“, sagte Tales und drückte einen Knopf. Radditz weitete die Augen, während er lauthals aufschrie. Ein stechender Schmerz schoss durch seine Rute und er fühlte wie unzählige, dünne Nadeln in das sensible Fleisch eindrangen und es durchbohrten. Dann ließen ihn die Fesseln an den Handgelenken los und hart schlug er auf dem Boden auf. Benommen blieb er liegen und stöhnte gequält. Es tat so furchtbar weh und der Schmerz in seiner Rute, brachte ihn beinahe um den Verstand. Verzweifelt sah er zu Tales auf, der ihn immer noch mit diesem merkwürdigen Lächeln ansah. „W… wer bist du?“, fragte er keuchend. „Dein Bruder“, kam die Antwort sofort und ja, es war Tales‘ Stimme. Doch sie klang anders, beinahe befremdlich. Trotz der Schmerzen versuchte Radditz bei Verstand zu bleiben. Durch den konstanten Druck auf seiner Rute fühlte er sich machtlos. Im Moment, konnte er sich kaum bewegen. Radditz lachte humorlos und sah zu seinem Bruder auf, ehe er den Kopf schüttelte. „Ich kenne meinen Bruder und du bist er ganz sicher nicht. Du… redest anders, siehst anders aus und riechst auch nicht wie er“, sagte er mit einem lauten Knurren. „Also, wer bist du?“ Tales lachte, ehe er sich ein paar Schritte von ihm wegbewegte. „Eindrucksvoll, du hast mich schneller durchschaut, als ich erwartet habe“, sagte Tales beinahe enttäuscht. Dann begann sich seine Gestalt zu verändern, seine ganze Form änderte sich, er wurde größer. Die Haare verschwanden gänzlich, ebenso wie die Rüstung. Grüne, gefleckte Haut kam zum Vorschein. Das Gesicht zog sich in die Länge zu einem ekelerregenden Maul. „Ein Cheoná“, keuche Radditz, noch ehe die Verwandlung abgeschlossen war. Diese Spezies war ihm mehr als bekannt. Er hatte niemals diese widerlichen Echsen vergessen, die seinen Bruder gefangen genommen hatten! Er hatte gehört, dass manche von der Spezies in der Lage waren, ihre Gestalt zu ändern. Doch er hatte es nie gesehen. Wie war das möglich? Sie sollten doch alle tot sein! „Sehr schlau, Saiyajin. Aber ich bin nicht irgendein Cheoná…“, lachte die fauchende Stimme. Die Verwandlung war inzwischen abgeschlossen und angewidert sah Radditz zu ihm auf. Eine Hand packte Radditz unterm Kinn und hob ihn hoch. Röchelnd versuchte er sich aus dem Griff zu befreien. „Wir haben uns schon mal getroffen, erinnerst du dich?“, fragte die Echse kalt. „I…ich habe viele von euch getroffen… und sie alle waren danach tot!“, antwortete Radditz gepresst und knurrte. „Ja, das wäre ich auch fast. Aber du warst schlampig. Du dachtest wirklich, ich würde an diesem Galgen sterben, oder?“, fragte der Cheoná und hob ihn nah an sein Gesicht. Seine lange Zunge, glitt über Radditz‘ Wange, der angewidert das Gesicht verzog. „Mein Freund Suáp, rettete mich. Wir versuchten zu fliehen, aber er starb. Ich konnte mich gerade so verstecken und mit einer Rettungskapsel verschwinden. Dachtet ihr wirklich, wir hätten nicht noch mehr?“, fragte die Echse und schlug Radditz mit einem seiner Schwänze ins Gesicht. Radditz keuchte vor Schmerz und Blut lief aus der Wunde an seiner Wange. „Zugegeben, es war verdammt knapp. Doch mein Wunsch nach Rache, ließ mich weiterkämpfen. Ich erholte mich von meinen Wunden und plante meine Rache. Ich weiß… Tales war das falsche Ziel. Er konnte mir nicht die Informationen geben, die ich brauchte. Aber andere Saiyajins schon, es ist so einfach. Ein paar fehlerhafte Daten und ihr schickt keinen Suchtrupp…“ Radditz bleckte die Zähne. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie die Saiyajins unter dieser miesen Echse leiden mussten und vor allem wie lange… „Ich ließ mir Zeit, bis ich mir absolut sicher war und jetzt… es war so einfach unbemerkt auf euren Planeten zu kommen. Oh, und dich zu schnappen…“, erzählte der Cheoná und ein kaltes Lachen ertönte aus seinem Maul. Die meisten Informationen erhielt er schon aus den Scoutern seiner Opfer. Wie dumm, dass der von Tales damals bei der Gefangennahme zerstört worden war. „Und was hast du jetzt vor? Willst du auch sterben, so wie der Rest deiner Rasse?“, fragte Radditz kalt. Sein Blick war voller Hass auf die Echse gerichtet. Ihm wurde bewusst, dass er einem von Tales‘ Peinigern gegenüber stand. Dem Erfinder von diesem grässlichen Folterungsstuhl. Dafür wollte er ihn töten! Und dieses Mal, würde er es richtig machen! „Nun, ich habe mir vorgenommen mich zuerst an dir zu rächen. Du hast mir nicht nur mein Spielzeug genommen, sondern auch versucht, mich zu töten und viele meiner Sippschaft getötet! Dafür werde ich dich leiden lassen“, fauchte der Außerirdische und warf ihn mit dem Rücken auf das Podest. Stöhnend prallte Radditz auf das kühle Metall und kniff die Augen zusammen. Eine Hand packte sein rechtes Bein und kurz darauf fühlte er eine Fessel darum. Er versuchte sich zu wehren, doch ihm fehlte die Kraft dazu. Die Echse fesselte nacheinander sein rechtes Bein und seine Arme, ohne große Mühen. Danach konnte er sich kaum mehr bewegen. Die Fesseln schienen unnachgiebig und seine Versuche, brachten nichts. „Mach dir keine Gedanken, dein Bruder wird dich nicht vermissen. Und wenn ich mit dir fertig bin, habe ich eine schöne Überraschung für euch Saiyajins. Ihr werdet leiden… ihr alle!“, sagte die Echse kalt, strich ihm über die Wange und verwandelte sich wieder. Radditz‘ Augen weiteten sich, als er kurz darauf, sich selbst vor sich sah. Der Cheoná nahm eine Spritze vom Tisch und stach sie in Radditz‘ Hals. Er indizierte ihm etwas, ehe er sie wieder herauszog und sie zur Seite warf. Dann holte er einen Scouter hervor und tippte darauf herum. Eine Hand legte sich fest auf Radditz‘ Lippen, ehe der Cheoná geduldig wartete, bis sein Gespräch angenommen wurde. „Hallo Sórek“, sagte er in einem ruhigen Ton und versuchte ganz normal zu klingen. Radditz sah ihn erschrocken an und versuchte die Hand abzuschütteln. „Radditz, wo bleibst du? Das Essen ist schon lange fertig“, sagte Tales und tippte mit den Fingern auf den Tisch. Alles stand bereit, er wartete nur auf seinen Bruder, damit sie endlich anfangen konnten. Radditz konnte alles mithören… „Tut mir leid, Tales… ich weiß, dass es dir nicht gefallen wird. Aber ich habe eine Mission angenommen“, sagte der Cheoná und klang tatsächlich ein wenig schuldbewusst. Radditz weitete die Augen und versuchte sich zu wehren. Ihm wurde schlagartig schwindelig, extrem stark sogar. Lag das an dem Mittel, was er eben verabreicht bekommen hatte? Die Hand rutschte etwas nach oben und legte sich nun auch noch auf seine Nase. Er bekam keine Luft mehr. Verzweifelt versuchte er dagegen anzukämpfen, doch es ging nicht. „Radditz, was… wieso?“, fragte Tales völlig überrumpelt und sah total entgeistert auf den leeren Platz, seines großen Bruders. „Ich brauche das, Sórek. Ich habe versucht, es für dich aufzugeben, aber ich kann nicht. Ich fliege jetzt los… es dauert nicht lange, mach dir bitte keine Sorgen“, sagte die Echse gespielt reumütig. Es war ein Einfaches für ihn, sich in die Daten der Krankenstation zu hacken. Er fand alles raus, was es über Radditz und Tales zu finden gab und den Rest reimte er sich zusammen. Radditz kniff die Augen zu, er war kurz vor der Ohnmacht und versuchte bei Bewusstsein zu bleiben. „Ich versteh das nicht… Radditz, warte… du kannst doch nicht einfach…“, erwiderte Tales geschockt. Radditz tat der Ton in der Seele weh und er wollte ihn am liebsten vom Gegenteil überzeugen. „Akzeptiere meine Entscheidung, Sórek. Ich melde mich wieder, wenn ich zurück bin“, sagte die Echse und legte auf. Dann ließ er von Radditz ab, damit dieser endlich wieder atmen konnte. Der Saiyajin schnappte heftig nach Luft. „So, nachdem das erledigt ist, können wir beide endlich Spaß haben“, meinte die Echse und trat aus Radditz‘ Blickfeld. Benommen sah dieser ihm nach und bleckte die Zähne, als er mit einem langen Messer wieder zurückkam. „Um ehrlich zu sein, hätte ich deinen Bruder gerne in deiner Gestalt gefoltert. Leider muss ich denjenigen sehen, bevor ich mich in ihn verwandeln kann“, sagte der Cheoná. Radditz keuchte und sah wütend zu seinem Spiegelbild auf. Allein der Gedanke, widerte ihn an. „Nur damit du es weißt. Meine Name ist Tràkon“, sagte sein Doppelgänger schließlich. Dann verwandelte er sich und wieder stand ihm ein Ebenbild von Tales gegenüber. „Aber du kannst mich gerne Sórek nennen“, lachte Tràkon kalt. „Du bist nicht mein Bruder!“, schrie Radditz und schüttelte den Kopf, in der Hoffnung, die Benommenheit abzuschütteln. „Ja, das Mittel verhindert, dass du Mental nach Hilfe rufen kannst. Unangenehm, ich weiß“, meinte Tràkon und grinste. Radditz knurrte und spannte seinen Körper an. Immer noch fühlte er starke Schmerzen, ausgehend von seiner Rute, die nutzlos neben ihm auf den Tisch lag. Obwohl er sein Anhängsel trainiert hatte, konnte er das starke Schwächegefühl nicht zurückdrängen. Und selbst wenn, da waren immer noch die Fesseln um seine Gelenke. Dafür brauchte er weitaus mehr Kraft, als er im Moment besaß. Tràkon verschwand wieder aus seiner Sicht. Radditz‘ Herz schlug ihm bis zum Hals und er versuchte, sich zu konzentrieren. Er wollte Tales mental rufen, doch… Es war wie Tràkon es gesagt hatte, dank des Mittels konnte er es nicht. Er schaffte es nicht, sich zu konzentrieren. Leicht zuckte Radditz zusammen, als er ein merkwürdiges Geräusch ganz in seiner Nähe hörte. Er konnte es nicht wirklich zuordnen. Verzweifelt reckte er den Kopf, doch dann wurde es ruhig. „Wir beide werden eine Menge Spaß haben, Saiyajin“, lachte Tràkon mit Tales‘ Stimme. Er sah ihm direkt in die Augen und dann spürte Radditz einen brennenden Schmerz auf seinem Bauch. Überrascht schrie er auf und kniff die Augen zusammen. Keuchend schnappte er nach Luft, während er sich gegen die Fesseln stemmte. Der Schmerz ließ ein wenig nach und die Klinge wurde vor sein Gesicht gehoben. Sie glühte. „Wir werden so viel Spaß haben“, lachte der Cheoná und drückte sie ihm auf die rechte Brustwarze. Radditz schrie. Kapitel 3: Verzweiflung ----------------------- „Tales ist alles in Ordnung?“, fragte Gine sofort besorgt, als sie das blasse Gesicht ihres Zweitältesten bemerkte. Sanft packte sie ihn am rechten Handgelenk, führte ihn ins Haus herein und zu seinem Platz am Esstisch. Bardock kam gerade von oben runter, er hatte sich eine wohltuende Dusche gegönnt. „Radditz ist auf Mission“, murmelte Tales und sah hilfesuchend zu seiner Mutter. Er konnte sich das überhaupt nicht erklären. Das passte einfach nicht zu Radditz! Ja, er wusste, dass ihn die Arbeit als Palastwache langweilte. Aber bisher hatte er sich nie beschwert oder auch nur eine Andeutung gemacht, dass er wieder Missionen annehmen wollte. Wieso also jetzt? Gerade jetzt, wo Broly, Kakarott und die kleine Sarip nicht da waren. Und warum hatte er vorher nicht mit ihm darüber gesprochen? Tales verstand das alles nicht. Das war, ein Schlag ins Gesicht. Er war heillos überfordert mit der Situation, sodass er alles stehen und liegen gelassen hatte, um hierher zu fliegen. In der Hoffnung, dass seine Eltern ihm weiterhelfen konnten. Tales wollte nicht, dass Radditz da draußen rumflog. Er sollte hier sein, in Sicherheit! Er hatte Angst um ihn… „Oh… Tales, ich wusste nicht, dass Radditz wieder auf Mission gehen wollte“, sagte Gine betroffen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Er hat mir auch nichts gesagt… erst als er sich vorhin gemeldet hat“, nuschelte Tales und ging das Gespräch mit seinem großen Bruder noch einmal durch. „Es ist doch schön, dass er auf Mission geht“, meine Bardock gelassen und setzte sich zu den beiden. Er selbst wäre gerne auf Mission gegangen, doch während der Schwangerschaft, sollte er das vermeiden. In der Zeit wollte er für seine Gefährtin da sein. Nun da der Kleine da war, würde er bald wieder eine annehmen. „Bókra…“, nuschelte Tales und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er wusste wie sein Vater zu dem Thema stand. „Bardock“, mahnte ihn Gine leise. „Ich weiß, dass du ihn gerne an deiner Seite hättest, Tales. Aber du kannst nicht verlangen, dass Radditz rund um die Uhr bei dir ist“, sagte Bardock sachlich und runzelte die Stirn. Tales senkte den Blick und schwieg einen Augenblick. Sein Vater hatte sein Versprechen gehalten und war nach seiner Entführung für ihn dagewesen, doch jetzt. Nach über vier Doráze, schien er allmählich keine Geduld mehr zu haben. Immer wieder bekam Tales das Gefühl, auch wenn sein Vater ihm das nie wirklich direkt sagte. Tales glaubte, dass er enttäuscht von ihm war, weil er sich nie wirklich ganz von den Geschehnissen erholt hatte. Ein Gedanke, den er noch nicht einmal Radditz erzählt hatte. „Ich finde es merkwürdig. Wieso redet er nicht darüber, sondern sagt mir erst im letzten Moment Bescheid?“, sprach Tales seine Überlegungen aus. „Vielleicht weil er nicht wollte, dass du ihn daran hinderst. Er weiß wie du zu Missionen stehst und dass du ihn am liebsten, immer bei dir hättest“, antwortete Bardock mit bedacht. Ruckartig sprang Tales auf die Beine und lief aus dem Haus seiner Eltern. Es war ein Fehler hierher zu kommen. Gine rief ihm noch hinterher, doch er konnte und wollte gerade nicht stehen bleiben. Auch wenn er daran gedacht hatte, tat es weh, es aus dem Mund seines Vaters zu hören. Es klang, als wäre er eine Last… Doch es war nicht nur die Tatsache, dass Radditz ihn plötzlich alleine ließ. Er hatte ihm nicht einmal gesagt, wie lange die Mission ging. Irgendetwas stimmte da nicht, dass fühlte er einfach. Tales beschloss zum Palast zu fliegen und nachzufragen, auf welche Mission sein Bruder gegangen war. Dann wusste er wenigstens etwas mehr… Er konnte jetzt nicht einfach wieder nach Hause fliegen. *** „Gefällt es dir, Sórek?“, fragte Tràkon mit säuselnder Stimme, immer noch in Tales‘ Gestalt. Radditz schrie, als er einen scharfen Schmerz über halb seiner linken Brust fühlte und verkrampfte sich. Schweiß rann ihm übers Gesicht und er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Er wusste nicht, wie lange ihn diese verdammte Echse schon folterte. Sein Oberkörper war übersäht mit Brand und Schnittwunden. Jeder Atemzug schmerzte. „Du… bist nicht mein Bruder!“, schrie Radditz. Seine Augen hielt er weitestgehend geschlossen, damit er Tràkon nicht ansehen musste. Er versuchte sich auf den Geruch zu konzentrieren. Er roch Tales nicht… er war nicht hier. Er tat ihm nicht weh! Radditz ließ nicht zu, dass der Cheoná ihn etwas anderes glauben ließ. „Sieh mich an!“, forderte Tràkon wütend. Es wurmte ihn, dass ihm der Saiyajin so beharrlich widerstand. Radditz sollte eigentlich dank des Mittels so durcheinander sein, dass er ihn nicht mehr von seinem Bruder unterscheiden konnte. Er wollte, dass er ihn anflehte, ja um Gnade winselte. Doch nichts dergleichen geschah. „Fahr zur Hölle, du Abschaum!“, schrie Radditz und blieb stark. Der Cheoná knurrte, obgleich es sich fast fauchend anhörte. Seine Gestalt änderte sich und er verwandelte sich zurück. Es forderte seine Konzentration, die Verwandlung aufrecht zu erhalten. Die Wut half nicht gerade. Mit einem Knurren, nahm er ein langes Rohr vom Tisch und schlug direkt auf Radditz‘ rechten Oberschenkel. Radditz schrie vor Schmerzen und bäumte sich auf. Wäre der Schlag nur ein klein wenig stärker gewesen, wäre sein Bein jetzt gebrochen. Doch durch den unerwarteten, heftigen Schmerz riss er die Augen weit auf. Der Cheoná packte sein Kinn und sie sahen einander an. Angewidert verzog Radditz sein Gesicht und versuchte, sich seine Schmerzen nicht anmerken zu lassen. „Du wirst noch brechen“, sagte Tràkon kalt. „Früher oder später, brechen sie alle!“ Tràkon drückte einen Knopf, der seitlich an das Podest angebracht war. Die Fesseln schnappten alle gleichzeitig auf und ehe Radditz reagieren konnte, riss er ihn an einem Bein runter. Keuchend landete der Saiyajin auf dem Boden. Die Wunden pochten und für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Radditz wurde herumgewirbelt und auf den Bauch gedreht. Die Schmerzen nahmen zu und benebelt, versuchte er sich in eine angenehmere Position zu bringen. Doch bevor es dazu kam, durschnitt ein Surren die Luft und etwas Langes schlug auf seinen Rücken nieder. Radditz schrie und verkrampfte sich. Immer wieder sauste es auf ihn nieder und hinterließ eine brennende Spur nach der anderen auf seinem Körper. Dann ertönte ein Piepsen. Die Echse hörte auf und ließ die Peitsche achtlos neben ihm zu Boden fallen. Blinzelnd öffnete Radditz die Augen und versuchte sich zu erheben. Er sah zu dem Cheoná, der mit dem Rücken zu ihm stand. Er tippte auf einem Scouter herum. Genervt verzog sich das Maul der Echse und ein grollender Ton entfloh seiner Kehle. „Dein Bruder hält es ja nicht gerade lange ohne dich aus. Er ist jetzt schon auf dem Weg in den Palast“, ertönte die fauchende Stimme. Tràkon verfolgte jede Bewegung durch Tales‘ Scouter. Er ahnte, dass dieser verängstigte Saiyajin irgendwann nachhaken würde. Doch eigentlich hatte er gehofft, mehr als nur ein paar Stunden zu haben. Bevor er in die finale Phase seines Plans überging, wollte er Radditz leiden lassen. Er wollte ihn brechen, dass er um Gnade winselte, beinahe bettelte endlich von ihm getötet zu werden. So wie Drall. Doch der Langhaarige erwies sich als viel zäher. Er brauchte mehr Zeit. Aber wenn Tales nun anfing nach ihm zu fragen, würde schnell klar werden, dass Radditz den Planeten nie verlassen hatte. Das galt es zu verhindern. „Lass deine… dreckigen Finger von meinem Bruder!“, schrie Radditz und spuckte Blut. Er nahm die Peitsche in die Hand und wollte gerade ausholen, als ihn ein Tritt direkt in den Brustkorb, benommen zu Boden warf. „Du bekommst eine Pause. Kannst dich bei deinem Bruder bedanken, wenn ihr euch in der Hölle begegnet. Ich muss mich jetzt erst mal um deinen Bruder kümmern“, fauchte Tràkon. Dann musste er wohl die Daten manipulieren. Das sollte keine große Sache sein. Aber eigentlich wollte er das nicht tun, da dies die Gefahr erhöhte, dass irgendjemand merkte, dass etwas nicht stimmte. Er wollte keine unnötigen Schritte unternehmen, die sein Vorhaben verhindern konnten. Die Saiyajins sollten ihren bevorstehenden Untergang nicht kommen sehen! Brutal packte er Radditz an den Haaren und schliff ihn zum Folterstuhl. „Ein paar Stunden hier drauf, werden dich schon weichkochen. Du wirst mich anflehen dich zu töten, Saiyajin!“, knurrte Tràkon. Radditz versuchte sich zu wehren und schlug um sich, während er grob über den Boden gezogen wurde. Sein lädierter Körper rebellierte. „Wehe du fasst meinen Bruder an! Dann bring ich dich um, hörst du?! Ich zerstückle dich bei lebendigem Leib!“, schrie Radditz verzweifelt und schlug weiter um sich. Tràkon stockte, als er das hörte und ein gemeines Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Ihm wurde bewusst, dass der Saiyajin Tales unbedingt schützen wollte. Sein Bruder war seine Schwachstelle! Durch ihn konnte er Radditz brechen. Ein neuer Plan, nahm Gestalt an. Kurzerhand drehte Tràkon sich um und schleifte Radditz zurück zum Galgen. Dort konnte er nichts ausrichten und er wollte ihn noch ansprechbar haben, wenn er Tales erst einmal hier hatte… „Du hast mir gerade eine Menge Arbeit erspart. Eigentlich wollte ich deinen Bruder mit dem Rest sterben lassen. Aber da es so scheint, als würde es lange dauern, bis ich dich mit normaler Folter breche. Mal sehen wie du regierst, wenn ich deinen Bruder vor deinen Augen foltere…“, sagte der Cheoná kalt. Radditz weitete die Augen und schüttelte den Kopf. Ihm wurde schlecht und beinahe sofort überkam ihn eine tiefe Verzweiflung. „Nein! Lass ihn aus dem Spiel“, rief Radditz panisch. „Ich sehe schon, dein Bruder bedeutet dir alles. Ich hole ihn zu uns …“, kurz machte Tràkon eine Pause und genoss es, den geschockten Blick des Saiyajins zu sehen. Oh, er hätte sie beide von Anfang an zu sich holen sollen! Das würde ein großer Spaß werden. „… dann foltere ich ihn vor deinen Augen… ja vielleicht setzte ich ihn auf den Stuhl, während du hilflos zusehen darfst!“, lachte Tràkon kalt. „Nein… lass ihn in Ruhe! Du willst doch mich, also hier bin ich!“, schrie Radditz. Sein Herz schlug schnell und er bekam Panik. Tales hatte so viel gelitten, er wollte nicht, dass er wieder gefoltert wurde. Davon würde er sich sicher nicht mehr erholen und er selbst auch nicht… Obwohl Radditz sich mit aller Kraft wehrte, schien es der Echse nicht ein bisschen auszumachen. Vor dem Galgen wurde er zu Boden geworfen und mit einem konstanten Druck im Rücken unten gehalten. Die Wunden schmerzten noch stärker. Die Echse nahm die Fesseln, die Radditz zuvor schon einmal an den Galgen gekettet hatten. Sie waren dünner, als die meisten, die Tràkon kannte. Doch sie schnitten besser ins Fleisch und ihm gefiel die Form. Er hatte sie von dem Planeten mitgebracht, der ihn zu dem Folterstuhl inspiriert hatte. Damals hatte er ihn eine Weile ausgekundschaftet, in der Hoffnung einen neuen Heimatplaneten zu finden. Leider war dieser Planet nicht geeignet. Aber er hatte einiges von den Bewohnern gelernt und mitgenommen. Wie zum Beispiel, die Kapseln, in denen man einiges verstauen konnte. Dank diesen kleinen Dingern, hatte er all das leicht auf den Planeten bringen können. Niemand hatte sie bemerkt. Das meiste hatte er etwas modifiziert und seinen Vorstellungen nach angepasst. Grob packte er Radditz‘ Hände und schloss die kühlen Fesseln um seine Handgelenke. Sie saßen nicht ganz so fest und ließen ein wenig Spielraum. Aber bei weitem zu wenig, um sich daraus zu befreien. Dann zog er die Kette mit dem Haken runter und hing sie ein. Fest packte er Radditz am Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. Oh, diese Panik! Das wollte er sehen. „Ich komme später wieder… mit deinem Bruder“, sagte Tràkon kalt und weidete sich an der Verzweiflung, die er nun so überdeutlich sehen konnte. Er aktivierte den Galgen, damit er langsam anfing den Saiyajin nach oben zu ziehen. Dann holte er Radditz‘ Scouter. „Lass deine Finger von ihm! Hörst du, du verdammte Echse!“, schrie Radditz und versuchte sich gegen die Fesseln zu stemmen. Er blendete seine Schmerzen weitestgehend aus und konzentrierte sich nur noch auf seinen Fluchtversuch. „Das werde ich… ich fasse ihn erst an, wenn du es sehen kannst!“, lachte Tràkon kalt und wollte gerade den Raum verlassen, als er sich umentschied. Er setzte den Scouter auf und wählte Tales‘ Nummer. Tales hatte gerade die Hälfte des Weges geschafft, als ihn ein Piepsen aus seinen Gedanken herausriss. Zögernd sah er auf seinen Scouter und stockte, als er Radditz‘ Nummer sah. Abrupt blieb er mitten in der Luft stehen und nahm das Gespräch an. „Radditz?!“, fragte er verwirrt. War sein Bruder schon auf dem Zielplaneten angekommen?! „Hallo Tales, erinnerst du dich an mich?“, fragte eine fauchende, dunkle Stimme. Tales‘ Atem setzte aus und es lief ihm eiskalt über den Rücken hinab. Unkontrolliert begann er zu zittern. „Was willst du?“, hauchte er leise, beinahe tonlos. Er kannte diese Stimme, hatte sie nur zu oft gehört, während der vielen Folterungen. Sein Kopf schwirrte, wieso lebte die Echse noch?! War er hier? Und wieso rief er mit Radditz‘ Nummer an. Hatte er etwa… nein! Tales wollte es noch nicht einmal denken… „Was ich will? Dasselbe, was ich damals schon wollte. Rache! Ich habe deinen Bruder, also kommst du zu mir?“, fragte Tràkon kalt. Tales keuchte und kniff die Augen zusammen. Seine Lippen bebten und er war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Das alles kam ihm wie ein schlechter Albtraum vor. „Nein, bleib bloß weg, Tales!“, hörte er die Stimme seines Bruders aus dem Hintergrund. Er hatte ihn wirklich… Radditz sah hasserfüllt zu Tràkon auf und hoffte, dass sein Bruder auf ihn hören würde. Er kämpfte mit allen Mitteln, um freizukommen. „Davon würde ich dir abraten! Ich sehe jede deiner Bewegungen. Solltest du irgendjemand anders kontaktieren, werde ich ihn auf der Stelle töten!“, sagte Tràkon kalt. „Lass ihn frei!“, forderte Tales, doch seine Stimme hörte sich nicht annähernd so fest an, wie er es sich gewünscht hätte. „Kommst du zu mir?“, fragte Tràkon. Tales schwieg einen langen Moment, ehe er die Frage beantwortete. „W… wo bist du?“ Tales zitterte, bei dem Gedanken einem seiner Peiniger gegenüber zu stehen. Die Angst lähmte ihn beinahe. Er wollte niemals wieder einem Cheoná gegenüberstehen, am allerwenigsten keinem seiner Peiniger. Aber ihm war klar, dass er es für Radditz tun musste. Sein Bruder hatte so viel für ihn getan! Er konnte ihn nicht im Stich lassen… Tales musste zu ihm, auch wenn es seinen Tod bedeutete… Doch das war es nicht, was ihm am meisten Angst machte. „Ich schicke dir den Standort“, sagte der Cheoná mit einem fauchenden Lachen. Er wusste, dass er gewonnen hatte. „Tales, wag es ja nicht hierherzukommen!“, schrie Radditz erneut. Dieses Mal konnte er das Gespräch nicht mitanhören, doch es reichte ihm zu hören, was die Echse sagte. Ein lautes Geräusch ertönte durch den Scouter. Tràkon hatte sich blitzschnell umgedreht und den Galgen gestoppt. Dann packte er Radditz an der Kehle und hob ihn hoch. Der Saiyajin schnappte nach Luft und versuchte die Hand wegzuziehen, die ihn eisern festhielt. „Ich komme hier raus… bleib einfach weg, Sórek!“, sprach Radditz gepresst. Seine Stimme klang verzweifelt. Dann beendete Tràkon das Gespräch und Tales umgab die Stille. Tràkon ließ Radditz zu Boden fallen und schickte Tales seinen Standort. Kurz darauf piepste es bei diesem und er bekam den Ort angezeigt. Zitternd wischte sich Tales über das Gesicht, ehe er in die Richtung losflog. Tràkon aktivierte den Galgen, damit er Radditz langsam hochzog. Kurz überprüfte er die Kette und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Verzweifelt schrie Radditz auf und zerrte an den Fesseln. Blinzelnd sah er zu seiner Rute nahm sie in beide Hände. Er ertaste den Knopf, des eisernen Gestells und drückte drauf. Die Nadeln zogen sich aus einer Rute zurück und heftig zuckte er zusammen, als er den damit einhergehenden Schmerz wahrnahm. Dann bohrten sich die Nadeln wieder hinein und entlockten ihm einen Schrei. Zitternd ließ er sein Fell zu Boden fallen. Ihm ging die Zeit aus. Sobald er mit den Beinen, den Kontakt zum Boden verlor, hatte er endgültig verloren. Dann gab es keinen Ausweg mehr. Tales kam. Dass wusste er. Sein Bruder mochte schreckliche Ängste ausstehen und den Gedanken kaum ertragen, einem seiner Peiniger gegenüberzustehen. Aber er würde ihn hier niemals im Stich lassen. Wenn er sich nicht jetzt sofort befreien konnte, würde das ihr Ende bedeuten. Tales vor seinen Augen auf diesen Stuhl sitzen zu sehen… oder wie Tràkon ihn anderweitig folterte. Nein, das würde er nicht ertragen. Er musste freikommen! Verzweifelt stemmte sich Radditz mit beiden Beinen gegen den Galgen. Wieder sah er die Fesseln an. Wenn er eine Hand freibekommen würde, könnte er den Galgen absinken lassen und die andere leicht befreien. Mit einem Knurren zerrte Radditz an den Handschellen, doch er kam nicht raus. Schließlich versuchte ihn die Kette nach oben zu ziehen. Er stemmte sich dagegen, seine Beine zitterten, die Verletzung schmerzte und obwohl er nicht annähernd im Besitz seiner Kräfte war, konnte er sich gerade so halten. Die Fesseln zerrten an seinen Händen und es tat weh. Dann kam ihm ein Gedanke, er bewegte seine Hände so, dass die ganze Zugkraft auf das linke Handgelenk wirkte. Verzweifelt biss er die Zähne zusammen und stemmte sich mit aller Kraft dagegen… Kapitel 4: Der Kampf um die Freiheit ------------------------------------ Der Flug dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Tales flog so schnell er konnte, aber gleichzeitig fürchtete er sich davor, bei seinem Ziel anzukommen. Er wollte nicht in dieses hässliche Gesicht seines Peinigers sehen! Doch genauso wenig konnte er Radditz dort zurücklassen. Immer wieder hatte er versucht, seinen Bruder mental zu erreichen, doch es klappte nicht. Wieso? Tales hatte Angst, in welchem Zustand er seinen Bruder vorfinden würde und davor, was der Cheoná ihm angetan hatte. Er wollte es sich nicht einmal vorstellen… Sie hatten ihn auf so viele verschiedene Arten gefoltert, während seiner langen Gefangenschaft. Die Schmerzen waren extrem gewesen. Das wünschte er wirklich niemanden, am allerwenigsten Radditz! Ein Schluchzen entkam seiner Kehle und verzweifelt blinzelte er die Tränen weg. Er fühlte sich in der Zeit zurückgesetzt. Schwach, hilflos. Aber das war er nicht. Die Cheoná waren keine Kämpfer und dieses Mal durfte er sich nicht überraschen lassen. Er war immer noch ein Saiyajin und konnte kämpfen! Das musste er sich immer wieder vor Augen führen, denn sonst verloren sie beide… Tales begann zu frösteln, die Temperatur war deutlich gesunken. Er hasste die Kälte! Doch die Koordinaten führten ihn genau in das Gebirge von Ravir. Schließlich kam er an seinem Ziel an und sah sich suchend um. Doch auf den ersten Blick konnte er nichts erkennen. Also landete er auf einem großen Felsvorsprung und schaute sich genauer um. Doch hier war nichts als Schnee. Eine Falle? Ernst schloss Tales die Augen und konzentrierte sich auf seine Umgebung. Da! Ganz, schwach spürte er Radditz‘ Ki! Wieso hatte er es vorher nicht schon bemerkt?! Er nahm eine weitere Energie wahr… der Cheoná… aber er war allein! Langsam ging Tales in die Richtung und öffnete die Augen. Er stand direkt vor einem massiven Felsen. Doch bei genauerem Hinsehen, bemerkte er eine Spalte. Sie war gut versteckt, so dass man sie aus der Ferne nicht direkt sehen konnte. Doch nun wo er davorstand bemerkte er, dass sie breit genug war, dass sogar sperrige Saiyajins ohne Mühe hineingehen konnten. Langsam ging er rein und befand sich plötzlich in einer riesigen Höhle. Sie schien schon etwas länger da zu sein. Der Cheoná musste sie gefunden haben und als Versteck nutzen. Ziemlich schlau, denn hier war die Chance sehr gering das man ihn fand. Erschrocken schnappte Tales nach Luft, als er ein großes, metallenes Haus vor sich sah. Es war riesig! Das gehörte hier nicht her. Wie konnte das hier sein? Wie konnte keiner bemerken, dass ein Cheoná auf ihrem Planeten angekommen war und das hier, mitgebracht hatte?! Zugegeben, die meisten Saiyajins hielten sich eher selten in Ravir auf. Aber trotzdem, wie konnte das nicht bemerkt worden sein? Die Tür öffnete sich mit einem leisen Surren und im Augenblick spannte Tales seinen ganzen Körper an. Seine Rute schwang wild hinter ihm durch die Luft und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Seine Augen ruhten auf dem Eingang und er schluckte schwer, als er die Echse vor sich sah. Eine tiefe Übelkeit stieg in ihm auf und er presste die Lippen zusammen. Mit aller Kraft kämpfte er gegen den Drang an, einen Schritt zurückzuweichen. Er sah in diese gelben, eiskalten Augen. Dann hob er seine rechte Hand und bündelte etwas Ki. Tales zielte direkt auf den Kopf des Cheonás. „Wo ist mein Bruder?“, fragte Tales ernst, doch seine Stimme zitterte. Die Echse bewegte sich langsam auf ihn zu. Tales erschauderte und trat einen Schritt zurück. Er wollte dieses Monster nicht noch näher an sich heranlassen. Als ihm bewusst wurde, was er tat, hielt er ruhig. Seine Augen schmälerten sich und er erhöhte sein Ki weiter. Der Cheoná blieb direkt vor ihm stehen. „Töte mich und er stirbt“, sagte Tràkon kalt und ein bösartiges Lächeln legte sich auf seine Mundwinkel. Tales zögerte und atmete heftig ein. „Du bluffst“, entgegnete der Dunkelhäutige leise. „Finde es doch heraus!“ Tràkon packte Tales‘ Hand und hob sie direkt gegen seine Brust. Gleichzeitig kam er ihm noch näher und legte seine andere Hand an seine Wange. Tales keuchte und schüttelte sie von sich. Aus einem Impuls heraus, wollte er Tràkon jetzt und auf der Stelle töten. Diesem Horror ein Ende bereiten, aber er zögerte. Was wenn die Echse, die Wahrheit gesagt hatte?! „Was willst du?“, fragte Tales zitternd. „Oh, kannst du dir das nicht denken? Ich will Rache für mein Volk, dass ihr Saiyajins so kaltherzig abgeschlachtet habt!“, sagte Tràkon und sein Blick sprühte nur so voll Hass. Grob packte er Tales‘ Kinn und zog ihn etwas in die Höhe. Tales zuckte zusammen und sein Ki verschwand. Stattdessen riss er sich mit beiden Händen los und fiel zu Boden. Angsterfüllt sah er zu der Echse auf. Die Angst lähmte ihn beinahe. Er konnte nicht… Wenn er angriff, tötete er vielleicht Radditz, aber wenn er es nicht tat… „Dein Bruder hat mich angegriffen und an diesem Galgen zum Sterben zurückgelassen! Denkst du, damit lasse ich ihn davonkommen?“, knurrte Tràkon. „Ihr werdet leiden. Ihr alle! Zuerst dein Bruder und dann der ganze Planet!“ Entsetzt sah Tales zu ihm auf und erhob sich langsam. Er atmete schnell und war kurz davor in Panik zu verfallen. Ihm war schwindelig und er fühlte sich benommen. Tràkon packte ihn erneut am Kinn und Tales begann zu zappeln. Doch er war so verstört, dass er nicht die Kraft aufbrachte, um sich zu wehren... Eng wurde er an den Körper der Echse gezogen und versteifte sich. Wimmernd biss er sich auf die Unterlippe, als er die kalte, raue Haut spürte. Bilder schossen ihm in den Kopf. Erinnerungen daran, wie ihn eines dieser Monster immer wieder vergewaltigt hatte. Es war so widerlich gewesen. Eine Hand berührte seinen Hintern und Tales schrie panisch. Er begann um sich zu schlagen, wurde jedoch einfach festgehalten. Warmer Atem blies ihm ins Ohr. „Durch dich, werde ich deinen Bruder brechen und gleichzeitig bekommen wir beide die Chance, alte Zeiten wieder aufleben zu lassen“, sprach die Echse in sein Ohr. Tales wimmerte und kniff die Augen zusammen. Er konnte keinen rationalen Gedanken mehr fassen. Er erinnerte sich an die Stimme, auch wenn er seine Peiniger oftmals nicht unterscheiden konnte, wusste er, wer er war. Tràkon war nicht der grausamste unter ihnen gewesen, doch er war unfassbar kreativ was seine Folterungen anging. „Komm, ich bringe dich zu deinem Bruder“, sagte Tràkon und ließ ihn los. Er packte seine Hand und zog ihn mit sich in das Haus. „Ich habe deinem Bruder versprochen, dich erst anzufassen, wenn wir bei ihm sind“ Zitternd stolperte Tales ihm hinterher, nicht fähig, sich irgendwie zu wehren. Was hätte er auch tun sollen? Solange die Gefahr bestand, dass er Radditz damit schadete oder sogar tötete, war er machtlos. Auch wenn er es kaum aushielt hier zu sein, bei Tràkon, konnte er Radditz nicht im Stich lassen. Sein Bruder hatte ihm so viel geopfert. Wer wäre er, wenn er ihn einfach zurückließ? Damit könnte er nicht leben. Tränen liefen über seine Wangen hinab und zitternd wischte er sie weg, während er weiterlief. Dieses Haus, sah von innen fast wie das Raumschiff der Cheoná aus. Die Wände waren alle dunkel gehalten und alles war aus Metall. Der Gang erschien endlos und war ziemlich verwinkelt. Es gab einige Türen zu beiden Seiten, mit einem kleinen Sichtfenster. Manche öffneten sich mit einem Zischen, wenn man ihnen zu nahe kam. Die Tür glitt zur Seite. Doch es gab nichts zu sehen, außer Schaltpulte und leere Zimmer. Dann blieb Tràkon stehen und drehte sich vor ihm um. „So dann kann der Spaß beginnen“, sagte er mit fauchender Stimme, ehe er kalt lachte. Er öffnete die Tür hinter sich und warf Tales hinein, sodass dieser hart auf dem Boden aufschlug. Amüsiert trat er nach ihm ein und die Tür schloss sich. Seine Augen wanderten zu dem Galgen, ehe erschrocken nach Luft schnappte. Da war niemand. Ein Geräusch kam von seiner rechten Seite und hektisch wirbelte Tràkon herum. Radditz hatte sich an die Wand gelehnt und versteckt gehalten. Doch als er die Echse erblickte, holte er mit dem Messer aus und stach direkt in den Brustkorb von Tràkon. Die Echse schrie schmerzerfüllt und schlug um sich. Radditz schwankte und fiel zu Boden, dass Messer zog er dabei wieder heraus. „Na warte!“, schrie die Echse wutentbrannt und wollte auf Radditz zustürmen, als er erneut in den Rücken getroffen wurde. Tales kniete am Boden und sah ihn aus angsterfüllen Augen an. Er hatte eine Hand erhoben und einen starken Ki-Strahl auf die Echse geschossen, der ihre gesamte Rückseite verbrannt hatte. Radditz und Tales‘ Blicke begegneten sich für einen Bruchteil einer Sekunde. Dann griff Tràkon erneut Radditz an, der blitzschnell das Messer hob und ihm direkt in den Oberkörper stach. Tràkon heulte vor Schmerz, packte Radditz an den Haaren und biss ihm kraftvoll in den Hals. Radditz schrie vor Schmerz und auch vor Überraschung. Tales beobachte die Szene mit Schrecken und rappelte sich auf. Panisch schoss er weitere Ki-Salven auf Tràkon. Seine Hände zitterten und er hatte Angst, Radditz zu treffen. Schließlich sank die Echse zu Boden. Radditz schlug das Messer direkt in den Hals seines Feindes und rutschte weg von ihm. Fassungslos fasste er sich mit einer Hand an die Bisswunde an seinem Hals. Tales stolperte zu seinem großen Bruder und sah ihn entsetzt an. „Verdammt!“, nuschelte Radditz, ehe er zu Tales aufsah. „Geht es dir gut?“ „Radditz… er hat dich gebissen!“, sagte Tales überfordert und begann zu zittern. Tales hatte noch nie von einem einseitigen Biss einer anderen Spezies gehört und war sich unsicher, welche Folgen das nach sich ziehen könnte. Auf jeden Fall, war es alles andere als gut. „Tales, geht es dir gut?“, fragte Radditz abermals. Verwirrt blickte Tales ihm in die Augen, ehe er nickte. Radditz atmete auf. Sein Plan hatte funktioniert. Indem er all die Zugkraft auf sein linkes Handgelenk wirken ließ und sich mit aller Kraft dagegengestemmt hatte, rutschte seine Hand aus den Fesseln. Nun, es war nicht annähernd so einfach, wie es sich anhörte. Die Fessel schnitt ihm ins Fleisch und seine Knochen brachen, ehe er endlich rausgekommen war. Die Schmerzen waren alles andere als angenehm, seine Hand war über und über mit Blut bedeckt und er konnte sie nicht mehr bewegen. Doch danach war es einfach, den Galgen aufzuhalten und er konnte problemlos die Fesseln vom Haken befreien. Nun hing sie nur noch um sein rechtes Handgelenk. Danach hatte er sich seinen Brustpanzer übergezogen, um etwas Schutz zu haben. Seine Wunden schmerzten dadurch noch mehr, aber er zwang sich, das zu ignorieren. Trotz des nur langsam, abklingenden Schwindels, suchte er sich eine Waffe, ehe er den Raum verlassen wollte. Doch er war eingesperrt gewesen, daher musste er auf Tràkons Rückkehr warten. „Radditz?“, verschwommen nahm der Langhaarige die Stimme seines Bruders wahr und öffnete die Augen. Ihm war nicht einmal bewusst gewesen, dass er sie zugemacht hatte. Nun, da Tràkon tot war, ließ seine Kraft nach und die ganzen Verletzungen forderten ihren Tribut. Die Wunde auf seinem Hals, kribbelte merkwürdig und er fühlte sich seltsam. „Radditz!“, rief Tales und legte eine Hand an Radditz‘ Wange. Besorgt musterte er ihn und zog erschrocken Luft ein, als er die blutüberströmte Hand sah. Radditz folgte seinem Blick. „Ich… musste mich befreien“, nuschelte er schwerfällig. Wieso nahm der Schwindel nun wieder zu? Tales sah ihn fassungslos an, ehe er sie sich genauer ansah. Da war so viel Blut. „Hat er dich noch mehr verletzt?“, fragte Tales mit zittriger Stimme und hielt den Atem an. Radditz nickte und Tales fühlte sich wie geschlagen. „Bring mich einfach… ins Krankenhaus“, murmelte Radditz und versuchte sich zusammenzureißen. „Ich… glaube nicht, dass ich fliegen kann… mit diesem Ding“, fügte er an und hob seine Rute, mit seiner gesunden Hand hoch, die immer noch größtenteils von der eisernen Fessel umschlossen war. „Was ist das?“, wisperte Tales und besah sich vorsichtig Radditz‘ Fell. Er bemerkte den Knopf und drückte drauf. Radditz zuckte mehrfach zusammen. „Tut mir leid“, nuschelte der Dunkelhäutige und hielt die Tränen zurück. Er versuchte sich zusammenzureißen. Radditz brauchte ihn jetzt. Kurz stand er auf, um sich im Raum umzusehen. Er suchte nach etwas, in dass er Radditz‘ Hand einwickeln konnte. Ein mulmiges Gefühl erfasste ihn, als er das Podest und den Galgen ansah. Blitzartig schossen ihm Bilder seines eigenen Gefängnisses in den Kopf, es ähnelte dem Raum hier. Nur zögernd ging er ein paar Schritte weiter, ehe sein Atem stockte. Er weitete die Augen und begann zu zittern, als er einen Stuhl stehen sah. Ein exaktes Duplikat von dem, der ihn damals hätte töten sollen. Kalter Angstschweiß lief ihm über das Gesicht, während er verzweifelt versuchte nicht in Panik auszubrechen. „Tales?“, rief die Stimme seines älteren Bruders und riss ihn von dem Anblick los. Schnell lief er zu ihm zurück und holte tief Luft, ehe er vorsichtig Radditz aufhalf. Er schlang Radditz gesunden Arm um seine Schultern und stützte ihn. Sein Bruder schwankte etwas und Tales merkte, dass es ihm nicht gut ging. Mit einem letzten Blick auf Tràkon, führte er ihn aus dem Raum. Der Weg erschien ihm als endlos und sie brauchten eine kleine Weile, da Tales hier drinnen nicht fliegen konnte. Doch schließlich erreichten sie die Vordertür und verließen das Haus und anschließend die Höhle. Radditz begann zu zittern, aufgrund der eisigen Kälte. Schnell erhöhte Tales sein Ki und wärmte sich und seinen Bruder so. Dann hob er ab. Nervös beobachtete Tales Radditz und bemerkte die ungewöhnliche Blässe. Er machte sich große Sorgen um ihn und hatte Angst vor den versteckten Verletzungen. Was hatte diese Echse seinem Bruder noch angetan?! Tales machte der Gedanke fast wahnsinnig. Gleichzeitig fühlte er eine tiefe Verzweiflung, aber auch Schuld. Seinetwegen war Radditz verletzt worden. „Geht es noch?“, fragte Tales besorgt. Radditz nickte nur. Nervös schaltete Tales mit seiner freien Hand, seinen Scouter an und wählte Escars Nummer. Ein anderes Krankenhaus, war vielleicht etwas näher, aber er vertraute niemanden mehr, als Escar. Er war ein sehr guter Arzt, der Beste wie er fand. „Hallo Tales“, meldete sich der Medizinier. „Escar! Radditz… ist verletzt... wir sind auf dem Weg“, sprudelten die Worte nur so aus Tales‘ Mund. „Was ist passiert, Tales?“, kam es nach einer kurzen Verzögerung. Escars freundliche Stimme, hatte einem ernsten Ton Platz gemacht. „Ich… weiß nicht. Er war in der Gewalt eines Cheonás… er wurde gebissen und seine Hand, sieht wirklich furchtbar aus… ich weiß nicht, welche Verletzungen, er noch hat“, sprach Tales nervös und warf einen Blick auf Radditz, der aber die Augen geschlossen hielt. Ihm war so schwindelig, dass er es kaum ertrug, sie offen zu halten. „Bring ihn her!“, sagte Escar sofort. „Ich bin in 5 Káteze da!“, antwortete Tales erleichtert und beschleunigte abermals. Kapitel 5: Schock ----------------- Tales konnte die Flugverbotszone ignorieren, da Escar den Soldaten Bescheid gesagt hatte. Er landete direkt vor dem gesonderten Eingang für die Krankenstation, die ausschließlich für Notfälle gedacht war. Escar und Radis standen schon bereit. Sie hatten eine Trage dabei, auf der sie Radditz sofort hinlegten. Dann brachten sie ihn hinein. Tales folgte ihnen automatisch und betrat das Behandlungszimmer. Er wollte seinen Bruder keine Sekunde alleine lassen. Doch er blieb etwas zurück, um nicht im Weg zu stehen. Im Behandlungszimmer befanden sich zwei weitere Pfleger. Einer notierte alles, was Escar sagte und der andere war dafür zuständig, ihm die nötigen Utensilien zu reichen. Als Escar die Bisswunde betrachtete, öffnete Radditz die Augen. „Wer war das? Ein Cheoná?“, fragte Escar. Tales nickte. „Wir werden die Wunde säubern und Blut entnehmen. Lebt er noch?“ „Er ist tot“, antwortete Radditz ruhig und blinzelte um seine Sicht zu schärfen. Escar nickte ernst. Das machte es nur noch schwieriger. Radis reichte ihm ein Gerät, dass Escar an Radditz‘ Stirn hielt, um die Temperatur zu messen. Sie war leicht erhöht. Dann kümmerte sich Radis um Radditz‘ Brustpanzer. Sie boten einen guten Schutz im Kampf und es brauchte einiges, um sie zu zerstören. Doch gerade für solche Fälle, wurde ein Gerät entwickelt, was sie mit einer Leichtigkeit zerstören konnte. Das Tetzuk war klein und handlich. Man zog es über den Brustpanzer und es schnitt durch ihn ohne den Körper zu verletzen. Radis schnitt mehrmals, ehe er die obere Hälfte entfernen konnte. Mehrere Verletzungen kamen zum Vorschein und Tales erstarrte, als er das sah. Schnittwunden, Brandwunden… einfach überall. „Radditz...“, nuschelte Tales erstickt. „Schon gut, Sórek. Es tut gar nicht so weh“, murmelte dieser müde. Könnte er seine Rute bewegen, hätte er sie um Tales‘ Handgelenk geschlungen, um ihn zu beruhigen. Doch so, konnte er nur zu ihm sehen. Escar hatte in der Zwischenzeit Blut genommen und eine Probe aus der Bisswunde, die er einem anderen Pfleger in die Hand drückte, damit es sofort ins Labor kam. Danach sah er sich Radditz‘ Hand an. Dieser zuckte bei der kleinsten Berührung zusammen und verzog das Gesicht. Vorsichtig tupfte Escar das Blut weg, das inzwischen etwas angetrocknet war. Die Hand war aufgerissen und er konnte Knochen sehen. Das war ein komplizierter Bruch. „Das muss auf jeden Fall operiert werden“, sagte Escar schlicht. „Radis, reinige die Wunde“ Radis nickte und tauschte den Platz mit Escar, der sich die Wunden an der Brust ansah. Keine lebensbedrohlichen Verletzungen, soweit er es beurteilen konnte. Normalerweise würde er dafür den Medi-Tank empfehlen, doch mit dem Bruch konnten sie Radditz damit nicht heilen. Also Wundreinigung und Heilsalbe. „Tut dir noch etwas weh, Radditz?“, fragte der Arzt. „Mein Rücken und das rechte Bein“, antwortete Radditz schwerfällig. Tales biss sich auf die Unterlippe. Er ertrug es kaum, seinen Bruder so zu sehen. Escar sah sich das Bein an, dass am Oberschenkel etwas geschwollen und rot war. Vorsichtig tastete er es ab, doch soweit er es beurteilen konnte, war es nicht gebrochen. Doch sie würden es noch röntgen, um ganz sicher zu gehen. Dann gab Escar, Radis ein Zeichen und gemeinsam drehten sie ihn auf die Seite und entfernten den Rest des Brustpanzers, damit er sich Radditz‘ Rücken ansehen konnte. Rötungen, blaue Flecken und Wunden von Peitschenhieben. Vorsichtig drehten sie ihn zurück. Radditz verzog das Gesicht und Tales trat an seine Seite, um eine Hand auf sein linkes Bein zu legen. Sie sahen einander in die Augen. Radditz versuchte zu lächeln, was Tales jedoch nicht erwidern konnte. Er fühlte sich schrecklich, angesichts der vielen Verletzungen, die sein großer Bruder hatte. Er fühlte mit ihm. Tales wusste genau, wie schlimm es war, wenn man gefoltert wurde. Wie sehr er sich wünschte, dass Radditz diese Erfahrung niemals gemacht hätte. „Was ist das?“, fragte Escar und nahm Radditz‘ Rute in seine Hand. Vorsichtig drehte er sie und betrachtete das kühle Metall. „Nicht den Knopf drücken!“, sagte Tales schnell. „Da sind Nadeln drin…“, sagte Radditz zögernd. Entsetzt wurde er von allen angeschaut. Escar fing sich als Erster wieder. „Okay… wir werden sehen, wie wir das aufbekommen… wir bringen dich am besten sofort in den Operationssaal“, sagte Escar. Radis hörte mit der Wundreinigung auf und bedeckte die Hand vorsichtig. Tales schluckte schwer, als er das hörte. Am liebsten würde er mitkommen, aber er wusste das Escar ihm das nicht erlauben würde. „Mach dir keine Sorgen, du bist in guten Händen“, sagte Escar und legte Radditz eine Hand auf die Schulter. Radditz nickte langsam, ehe er einen Blick zu Tales warf. Sein Bruder trat näher und küsste ihn auf die Stirn. „Bis später, Sórek“, murmelte er leise und versuchte ruhig zu klingen. Er wollte nicht, dass Radditz sich sorgte. Escar zog Tales zur Seite und Radditz wurde nach draußen gebracht. Tales sah ihm besorgt nach und begann zu zittern. Der Schock über die vergangenen Ereignisse saß tief. „Mach dir keine Sorgen, Tales. Ich werde mich gut um deinen Bruder kümmern“, sagte Escar ruhig und blickte ihn ernst an. „Ich weiß, deswegen habe ich ihn hierher gebracht“, murmelte Tales. „Ich habe deine Eltern informiert und auch den König. Dein Vater wird bald hier sein, also warte bitte auf ihn. Wahrscheinlich werden dich Wachen befragen wollen, wie es möglich ist, dass ein Cheoná es geschafft hat, auf unseren Planeten zu kommen. Denkst du, du schaffst das?“, fragte Escar ruhig. Tales senkte den Blick. Er war froh, dass sein Vater auf dem Weg war, aber wusste nicht was er ihm oder den Wachen sagen sollte. Er konnte es sich selbst nicht erklären. „Ich schaffe das“, sagte Tales entgegen seiner Sorgen. Escar sollte sich nur auf seinen Bruder konzentrieren. Radditz brauchte ihn gerade. Der Arzt klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und verließ das Behandlungszimmer. Tales blieb noch einen Moment stehen, ehe er in den Wartebereich ging. Es war das erste Mal das er hier saß und es fühlte sich merkwürdig an. Zwar musste er nicht um Radditz‘ Leben bangen, doch er wünschte sich nichts sehnlicher als, dass es seinem Bruder bald wieder besser ging. Radditz hatte so viele Wunden. Unweigerlich drängte sich das Bild in seinen Kopf, wie er damals gefoltert wurde. Manchmal banden sie ihn fest und schlugen auf ihn ein. Peitschten ihn aus oder brannten und schnitten in seine Haut. Stunde über Stunde. Endlos lange. Wie lange war Radditz von Tràkon gefoltert worden? Es war schon eine ganze Zeit vergangen, seit Radditz ihm gesagt hatte, dass er auf Mission wollte. Jede Minute war schon zu viel! Wenn er sich vorstellte, wie sein Bruder dort angekettet lag und vor Schmerzen schrie… Hatte Tràkon ihn auf den Stuhl gesetzt? Nein… er sah unbenutzt aus. Tales konnte es nur hoffen. Denn diese demütigende und äußerst grausame Art der Folter, sollte niemand erleben. Kurz erinnerte er sich selbst, wie es sich angefühlt hatte. Wie dieses Ding, sich immer und immer wieder in seinen Körper geschoben hatte. Schlagartig sprang Tales auf die Beine, rannte nach draußen und übergab sich. Immer wieder, bis sein Magen schließlich restlos leer war. „Tales!“ Wie durch Watte gepackt hörte er die Stimme seiner Mutter und hob blinzelnd den Kopf. Gine drückte ihren jüngsten Sohn in Bardocks Arme und rannte auf ihn zu. Fest wurde Tales in die Arme genommen und an den warmen Körper seiner Mutter gedrückt. Sanft legte der Dunkelhäutige seine Arme um sie und holte zitternd Luft. Er versuchte sich zu beruhigen. Blinzelnd blickte er zu seinem Vater auf, der ihn ernst ansah. „Was ist passiert?“, fragte Bardock. „Lasst uns reingehen“, sagte Gine bestimmend und löste sich von ihrem Zweitältesten, ehe sie ihm über die Wange strich. Tales nickte zustimmend und ging mit seinen Eltern hinein in den Wartebereich, in dem gerade keiner saß. „Radditz wird gerade operiert“, sagte Tales ruhig, nachdem sie sich hingesetzt hatten. Gine sah ihn betroffen an. Dann begann Tales zu erzählen, zumindest das was er wusste. Kaum, dass er angefangen hatte, waren zwei Wachen aufgetaucht, die ebenfalls wissen wollten, was geschehen war. Nachdem er fertig war, flogen die beiden Krieger nach Ravir, um sich Tràkons Versteck anzusehen. Sein Vater war mitgeflogen, um sich, dass alles mit eigenen Augen anzusehen. Er war wütend, auch wenn er es nicht zeigte. Tales und Gine blieben zurück. Radditz war inzwischen schon mehrere Stunden im OP. Es war Nacht geworden und seine Mutter, war mit dem Kopf an seiner Schulter gelehnt eingeschlafen. Tales fühlte sich besser, zumindest ruhiger. Der Schock war immer noch groß, aber er hatte sich wieder unter Kontrolle. Keine weiteren Flashbacks. Nun wollte er nur noch seinen Bruder zurück. Nachdenklich schaute Tales auf das schlafende Baby in seinen Armen herab. Ein kleines, kaum vorhandenes Lächeln umspielte seine Lippen, während er seinen kleinen Bruder betrachtete. Gine hatte auf den Namen Tziles bestanden. Radditz und er, waren damals sehr überrascht gewesen, als sie ihnen sagte, dass sie ihn nach ihnen beiden benannt hatte. Radditz, wegen seiner fürsorglichen Art, wie er sich um seine Familie kümmerte und ihn, weil er so viel Stärke bewiesen hatte. Tales hatte sie damals entgeistert angesehen, aber nicht gewagt zu widersprechen. Gine meinte, Tziles sehe ihn beiden ähnlich und Tales musste ihr recht geben. Der Kleine hatte einen dunkleren Teint und war somit, der Zweite neben ihm in der Familie. Seine Haare erinnerten stark an die von Radditz und waren genauso wuschig. Jedoch waren sie nur schulterlang. Seine Augen hatte er von seinem Vater und das Gesicht erinnerte stark an das ihrer Mutter. Sanft strich Tales über das schlafende Gesicht seines Bruders, ehe er den Kopf hob. Escar kam auf ihn zu und fast wollte er von seinem Sitz aufspringen, bremste sich dann aber im letzten Moment. „Wie geht es ihm?“, fragte Tales leise, nachdem er seine Mutter sacht anstupste, damit sie aufwachte. Müde öffnete Gine die Augen und war mit einem Mal wach, als sie Escar sah. „Die Operation verlief gut. Der Bruch war kompliziert, doch wir konnten ihn richten. Im Moment kann ich nicht sagen, inwieweit er die Hand benutzen kann. Die Schäden waren immens“, sagte Escar ruhig. „Heißt das, er kann seine Hand nicht mehr benutzen?“, fragte Gine besorgt. „Wir müssen einfach abwarten“, beschwichtigte sie Escar. Betroffen schwieg sie und Tales fühlte sich einfach mies. „Wir konnten seine Rute aus dem Metall befreien und behandeln sie nun mit Heilsalbe. Sie sollte bis morgen, vollständig verheilt sein. Dasselbe gilt für seine anderen Verletzungen. Sein Bein ist nicht gebrochen, aber er sollte es etwas schonen. Radditz schläft jetzt, wir haben ihm etwas gegeben, damit er die Nacht durchschläft“, erzählte Escar weiter. „Können wir zu ihm?“, fragte Tales sofort. Er war etwas erleichtert. „Natürlich, ich habe ein extra Bett hineingestellt. Aber lasst ihn bitte schlafen“, meinte Escar mit einem kleinen Lächeln. Tales nickte dankend und erhob sich. Gemeinsam mit seiner Mutter folgte er Escar und betrat das Zimmer seines Bruders. Radditz schlief, doch sein Atem ging schwer und Schweiß stand ihm auf der Stirn. Besorgt drehte Tales sich um. „Das Fieber ist eine Begleiterscheinung von dem Biss. Radditz ist ein besonderer Fall, wir müssen abwarten, was das Labor morgen sagt“, erklärte der Arzt ruhig. Gine seufzte und trat an Radditz‘ Seite, ehe sie ihm einen Kuss auf die Wange drückte. „Werde schnell wieder gesund, mein Großer“, wisperte sie und blinzelte die Tränen weg. „Versucht euch auszuruhen. Morgenfrüh wissen wir mehr“, meinte Escar. „Danke, Escar“, antwortete Tales leise. Der Arzt nickte, ehe er den Raum verließ. Langsam trat Tales an die Seite seiner Mutter und strich ihr behutsam über die Schulter. „Du solltest schlafen, Takrá. Ich bleibe noch etwas auf“, sagte Tales sanft. Gine sah ihn unsicher an, seufzte dann aber. „Weck mich, wenn etwas ist“, bat sie ihn leise, ehe sie Tziles aus Tales‘ Armen hob und sich mit ihm auf das freie Bett legte. „Mache ich“, versprach er, ehe er sich einen Stuhl nahm und sich neben Radditz setzte. Kurz warf er einen Blick zu seiner Mutter, ehe er sich mit den Händen auf Radditz‘ Bett abstützte. Sanft umfasste er die Hand seines Bruders und hielt sie fest. Die Wärme von Radditz beruhigte ihn und er war froh, ihn in seiner Nähe zu wissen. Doch an Schlaf war gerade nicht zu denken. Kapitel 6: Wunden die nicht heilen ---------------------------------- Irgendwann war Tales doch eingeschlafen, ohne es wirklich zu wollen. Sein Schlaf war nicht wirklich fest und er wachte immer wieder auf. Einmal, als sein Vater da war und nach dem rechten sah. Bardock erzählte ihm, dass er half herauszufinden, wie Tràkon hierhergekommen war. Sie hatten inzwischen einige Vermutungen. Es ließ ihm keine Ruhe und auch Tales war froh, wenn er die Antwort kannte. So etwas durfte nie wieder passieren! Anscheinend hatte der Cheoná wirklich vorgehabt, sie alle anzugreifen. Sein Vater schwieg darüber, was er genau geplant hatte. Aber es schien sehr gut zu sein, dass Radditz und er ihn gestoppt hatten. Nachdem er ihn über Radditz‘ Zustand aufgeklärt hatte, ging Bardock wieder und Tales schlief wieder ein. Am späten Morgen, weckte ihn etwas. Blinzelnd öffnete er die Augen und blickte sich desorientiert um. Radditz bewegte sich unruhig, seine Stirn war schweißnass und er verzog immer wieder das Gesicht. Seine Finger klammerten sich stoßweise fester um Tales‘ Hand und das war es, was ihn geweckt hatte. Tales schluckte schwer, als er das sah und stand auf. Er holte einen Lappen und tupfte Radditz‘ Stirn ab, ehe er ihm sanft über die Wange strich. Radditz öffnete die Augen und sah ihn müde an. Stöhnend fasste er sich mit seiner gesunden Hand an die Stirn. „Wie geht es dir, Sórek?“, fragte Tales sanft. „Ich fühl mich total erschlagen…“, nuschelte Radditz und blinzelte, um seine Sicht zu schärfen. Ihm war total heiß und er fühlte sich merkwürdig. Seine linke Hand spürte er kaum und die restlichen Wunden, schienen verheilt zu sein. „Radditz…“, murmelte Gine verschlafen und hob den Kopf, als sie die Stimme ihres Sohnes vernahm. Kurz sah sie sich um und blickte in das verschlafene Gesicht ihres Gefährten, der direkt hinter ihr lag, ehe sie aufstand und an das andere Bett trat. „Takrá“, sagte Radditz erfreut und lächelte leicht. Tales atmete auf, als er das sah. Er hatte Angst gehabt, dass es ihm viel schlechter ging, sobald er aufwachte. Doch Radditz war gut darin, seine wahren Gefühle zu verstecken. Gine küsste ihren Ältesten liebevoll auf die Stirn und Tränen traten in ihre Augen. „Mach dir keine Sorgen, Takrá. Tales hat mich rechtzeitig gerettet“, sagte Radditz und zwinkerte seinem Bruder zu. Tales sah ihn überrascht an, ehe er den Kopf schüttelte. Wenn Radditz sich nicht schon befreit hätte, wären sie wahrscheinlich noch beide in Tràkons Gewalt. Er hatte wenig dazu beigetragen, dass Radditz frei war. Den größten Teil hatte sein Bruder getan. Bardock trat an die Seite seiner Gefährtin und sah seinen Sohn ernst an. Er war vor wenigen Stunden zurückgekehrt. „Wir wissen jetzt, wie dieses Mistviech auf unseren Planeten gekommen ist“, sagte der Krieger ernst. Sofort verschwand Radditz‘ Lächeln und ernst blickte er zu seinem Vater auf. „Offensichtlich hat er in der Vergangenheit mehrere Saiyajins, bei ihren Missionen entführt. Er war dieses Mal geschickter und sorgte dafür, dass es aussah, als hätten sie versagt. Der letzte Saiyajin, war Drall. Er muss ihn getötet haben und in seiner Gestalt hier gelandet sein“, erzählte Bardock. Tales wurde schlecht und empfand tiefes Mitleid für Tràkons Opfer. „Dieser…“, sagte Radditz mit einem Knurren, doch dann stockte er. Er konnte Tràkon nicht beleidigen, was ihn selbst erschreckte. Ein Gefühl hielt ihn davon ab. Langsam fasste er an die Bisswunde und ihm wurde übel. Der Cheoná hatte ihn gebissen. Schließlich sammelte er sich wieder und sah auf. „Gibt es Anzeichen dafür, dass noch mehr von denen überlebt haben?“, fragte Radditz. „Nein bis jetzt nicht. Wir haben den Standort seines Raumschiffes und ein Trupp ist unterwegs. Der König will dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr passiert“, antwortete Bardock grimmig. „Das ist auch gut so“, stimmte Gine zu. Tales nickte, ehe er zu Radditz sah. Er hatte seine Reaktion vorhin bemerkt. Das machte ihm Sorgen. Die Tür öffnete sich und Escar kam herein. Tales hatte ihn in der Nacht mehrmals gesehen. Wahrscheinlich war er die ganze Zeit hier gewesen. „Guten Morgen“, begrüßte der Arzt sie freundlich und wandte sich Radditz zu. „Wie geht es dir?“ „Weh tut mir eigentlich nichts mehr, aber mir ist heiß und ich fühle mich etwas benommen“, sagte Radditz wahrheitsgemäß. „Bis auf deine Hand, sollte alles gut verheilt sein. Den Bruch konnten wir richten, aber es kann sein, dass du trotzdem einige Einschränkungen zurückbehältst. Das wird sich erst mit der Zeit zeigen“, sagte Escar. Radditz nickte verstehend. Um ehrlich zu sein, hatte er so etwas erwartet. Schon in dem Moment, als er sich aus diesen Fesseln befreien wollte. Aber das war ein Preis, den er bereit war zu zahlen. „In deinem Blut wurde eine unbekannte Substanz gefunden. Dein Körper sollte sie inzwischen abgebaut haben und es sollten keiner Schäden zurückbleiben“, sprach Escar weiter. „Ja, Tràkon meinte, er habe mir etwas gegeben, damit ich nicht in der Lage bin, mental nach Hilfe zu rufen“, sagte Radditz nachdenklich. Teilweise waren seine Erinnerungen etwas verschwommen, auch wenn er sich an alles erinnerte. „Deswegen konnte ich nicht mit dir sprechen“, sagte Tales überrascht. Radditz nickte. „Was ist mit dem Biss?“, wollte der Langhaarige wissen. „Dein Fieber und der Schwindel kommt wahrscheinlich von dem Biss. Es sind Symptome, die andere Saiyajins gezeigt hatten, die einen einseitigen Biss aufgezwungen bekamen. Bei dir scheinen sie nicht ganz so ausgeprägt und eher wellenartig zu kommen. Aber zumindest wirkst du ziemlich klar im Kopf“, begann der Arzt zu erklären. Radditz nickte, bis auf den Schwindel, ging es ihm gut. „Es gibt zwei Alternativen, um wirksam dagegen vorzugehen“ „Die wären?“, fragte Bardock ernst und legte einen Arm um Gine. „Die erste Möglichkeit wäre, sich mit jemand anderen zu binden. Wahrscheinlich wird es etwas dauern, bis der Einfluss des einseitigen Bisses ganz weg wäre. Aber danach sollten alle Symptome vollständig verschwinden. Gibt es jemanden, der dafür in Frage käme?“, fragte Escar. Radditz schluckte schwer. „Nein, da gibt es niemanden“, sagte er schließlich ruhig. „Was ist die andere Möglichkeit?“ „Die zweite Möglichkeit ist das Serum. Ich habe dir gestern schon mehrere Proben abgenommen und sie ins Labor gebracht. Die Wissenschaftler können damit ein Serum entwickeln, dass die Symptome wirksam unterdrückt. Doch die Herstellung ist in deinem Fall noch schwieriger, da dich kein Saiyajin gebissen hat und der Cheoná tot ist. Deswegen kann es sein, dass es Wochen oder Monate dauert…“, sagte Escar ernst. „Wochen oder Monate?“, wiederholte Gine erschrocken. „Heißt das Radditz wird sich bis dahin nicht gut fühlen?“, fragte Tales schockiert. „Es gibt aus medizinischer Sicht nichts, was ich für ihn tun kann“, erwiderte Escar beinahe entschuldigend. Er hätte gerne mehr getan. Radditz legte den Kopf auf dem Kissen ab und schloss einen Moment die Augen. „Was ist, wenn ihn jemand aus der Familie beißt, ich zum Beispiel?“, fragte Bardock ernst. Überrascht wurde er von allen angesehen. „Davon würde ich abraten. Da du bereits gebunden bist. Die Auswirkungen wären nicht vorauszuzusehen“, entgegnete Escar ernst. Tziles wachte auf und fing an zu wimmern. Gine nahm ihn auf ihre Arme und wog ihn leicht, ehe sie ernst dem Geschehen folgte. „Außerdem will ich nicht an dich gebunden sein, Bókra“, erwiderte Radditz ernst. „Dann muss ich eben durchhalten, bis das Serum fertig ist…“ „Was ist, wenn ich dich beiße?“, fragte Tales ernst. Überrascht sah Radditz ihn an und öffnete den Mund. Doch sein Vater kam ihm zuvor. „Hältst du das das ernsthaft für eine gute Idee?“, fragte Bardock ihn kritisch. Tales blickte zu seinem Vater und schluckte. „Ja, wenn es Radditz hilft, wieso nicht“, antwortete Tales verunsichert. War der Gedanke wirklich so abwegig? Er wolle Radditz doch nur helfen! „Ich glaube nicht, dass du ein geeigneter Partner für Radditz wärst“, sagte Bardock ernst. Tales fühlte sich wie geschlagen und sah ihn fassungslos an. „Bókra!“, sagte Radditz scharf und Gine legte eine Hand auf Bardocks Schulter. „Die Entscheidung muss nicht sofort getroffen werden. Ich muss Radditz jetzt erst einmal untersuchen, was haltet ihr davon, wenn ihr euch die Beine vertretet und später wiederkommt?“, schlug Escar vor, um die Situation zu entschärfen. „Ich denke, das ist eine gute Idee“, sagte Gine und zog ihren Gefährten mit sich aus dem Raum. Radditz blickte zu Tales, der den Blick gesenkt hielt, ehe er sich ruckartig umdrehte und nach draußen ging. Radditz rief ihm noch nach, doch er brauchte nun einen Moment für sich. Die Worte seines Vaters hatten ihn tief verletzt und auch verunsichert. Draußen im Wartebereich nahm er Platz. Gine seufzte schwer, ehe sie ihren Mann ernst ansah. „Ich werde mich um Tziles kümmern, kommst du mit?“, fragte sie ihn. Bardock schüttelte den Kopf. „Ich gehe zum König und frage ob es Neuigkeiten gibt“, meinte er ruhig. Gine nickte, ehe sie einen Pfleger suchte, den sie nach einem freien Zimmer fragen konnte. Sie wollte ihren Kleinen füttern und anschließend waschen. Bardock blieb noch etwas stehen und überlegte es sich anders. Der Trupp war wahrscheinlich noch nicht einmal bei dem Raumschiff angekommen. Also ging er in den Wartebereich und setzte sich neben seinen Zweitältesten. Tales blickte nicht auf. „Du hältst mich also für einen unwürdigen Partner“, sagte Tales ohne den Hauch einer Emotion. „Tales, dir muss selbst klar sein, dass du kein normaler Saiyajin bist“, begann Bardock vorsichtig. Verletzt hob der Dunkelhäutige den Kopf. „So siehst du mich also? Als nicht normal“, sprach er kalt. „Tales, ich verstehe, dass es damals für dich schlimm gewesen sein muss, was passiert ist. Aber das ist jetzt so lange her und du kannst nicht einen Tag ohne Radditz…“, sprach der Ältere mit bedacht. „Also denkst du, ich bin schwach? Ein trauriger Abklatsch eines Saiyajins? Ist es das was du denkst, Bókra?“, fragte Tales wütend, aber auch enttäuscht. Seine Stimmte zitterte. „Ich denke, dass dein Bruder gerade genug mit sich selbst zu tun hat. Er muss jetzt erst einmal wieder gesund werden und kann sich nicht auch noch um dich kümmern“, erwiderte Bardock. Tales sah ihn entsetzt an. Tränen traten in seine Augen, die er verzweifelt versuchte wegzublinzeln. „Ich bin ihm eine Last. Das ist es also?“ Bardock antwortete nicht, doch sein Blick sagte alles. Tales stand auf, er konnte die Nähe seines Vaters nicht mehr ertragen. Ihm wurde schlecht und seine Selbstzweifel wurden lauter. Auch er hatte sich oft so gesehen, doch Radditz hatte ihm immer wieder das Gegenteil gesagt. War er am Ende doch nichts anders, als eine Last für ihn? Tales rannte nach draußen, hob ab und flog nach Hause. Er konnte keine Sekunde länger hier sein. Bardock blieb alleine zurück und seufzte schwer. Er fühlte sich schlecht, aber er musste Tales die Wahrheit sagen. Radditz wollte das nicht, aber jemand musste es tun. Nach einer Weile erhob sich Bardock und ging zurück zu Radditz‘ Zimmer. „Na, was sagt der Arzt?“, fragte Bardock, als er Radditz allein vorfand. Ruhig blickte dieser zu ihm auf. „Die Verletzungen sind gut verheilt und die Hand bleibt sowieso die nächste Zeit geschient“, meinte er neutral. „Wieso hast du das zu Tales gesagt?“ „Radditz, du weißt wieso er kein guter Partner wäre! Du kannst ihn nicht ewig bemuttern“, sagte Bardock. Wütend funkelte Radditz seinen Vater an und setzte sich auf. „Ich bemuttere ihn nicht!“, stellte er sofort klar. „Er kann kaum ohne dich sein! Selbst nach vier Doráze ist er immer noch so schwach. Vielleicht hätten wir ihn doch nach Tarona bringen…“ „Bókra!“, knurrte Radditz und kniff die Augen zusammen. „Tales ist nicht schwach und er hat verdammt viele Fortschritte gemacht!“, rief Radditz wütend. „Du merkst es noch nicht einmal mehr. Du fasst ihn die ganze Zeit mit Samthandschuhen an und behandelst ihn wie ein Kleinkind. Er ist ein Saiyajin, verdammt! Ich habe ihm gerade nochmal gesagt, wieso ich ihn nicht als einen guten Partner halte…“, sprach Bardock und wurde etwas lauter. „Du hast was?!“, fragte Radditz knurrend. „Bókra, du hast keine Ahnung, was er alles durchmachen musste!“, schrie Radditz. „Vorsicht Radditz!“, ermahnte ihn sein Vater. „Ich weiß, dass er gefoltert wurde…“ „Gefoltert wurde?! Er wurde nicht nur gefoltert und monatelang eingesperrt! Sie haben ihn, immer und immer wieder aufs grausamste gequält!“, schrie Radditz. „Sie haben ihn vergewaltigt! So oft, dass er es selbst nicht einmal mehr weiß, wie oft! Und am Ende haben sie ihn auf einen Folterstuhl gesetzt, der ihn genommen hat. Dieses Ding sollte in seinem Körper immer größer werden, bis es ihn schließlich so sehr verletzt, dass er daran stirbt. Er saß stundenlang auf diesen Stuhl, bevor ich kam um ihn zu retten! Diese Art der Folter, hätten weder du, noch ich, ausgehalten ohne daran zu zerbrechen!“, sagte Radditz voller Wut und Abscheu. Bardock erstarrte und wurde blass. Dass hatte er nicht gewusst. Radditz erhob sich und wankte. „Was hast du vor?“, fragte der Ältere heißer. „Ich fliege zu ihm!“, erwiderte Radditz, ehe er sich den Scouters seines Vater griff und nach Tales‘ Energie suchte. Er fand ihn und warf das Gerät auf das Bett. „Radditz…“ „Denk darüber nach, ehe du weiter über ihn urteilst!“, sagte Radditz kalt. Dann öffnete er das Fenster und flog los. Der Weg war nicht sonderlich weit, doch Radditz war noch lange nicht bei Kräften. Es war ziemlich anstrengend. Schließlich landete er im Garten und trat durch die hölzerne Tür ein. Es war ruhig. Natürlich, Kakarott, Broly und Sarip waren nicht da. Doch dann hörte er ein leises Schluchzen. Leise folgte er dem Geräusch ins Wohnzimmer und entdeckte Tales auf der Couch sitzen. Sein Blick war gesenkt. „Tales“, wisperte er leise. Kapitel 7: Ein klärendes Gespräch? ---------------------------------- „Radditz“, sagte Tales überrascht. Schnell wischte er sich die Tränen weg und atmete zitternd ein. Er wollte ihm nicht schon wieder zur Last fallen. „Was machst du hier?“, fragte er. „Bókra hat mir erzählt, dass er mit dir geredet hat“, antwortete Radditz und trat etwas näher, um seinen Bruder in seine Arme zu ziehen. Tales entspannte sich und war versucht, die Geste zu erwidern, doch er konnte nicht. „Du solltest im Krankenhaus sein“, sagte er stattdessen. „Die können mir dort auch nicht helfen“, erwiderte Radditz und legte seinen Kopf, auf Tales‘ Schulter ab. Doch sein Bruder löste sich zu seiner Überraschung wieder von ihm und blickte ihn ernst an. „Du musst dich nicht ständig um mich sorgen, Sórek“, meinte Tales und holte zitternd Luft. Wieder liefen ihm Tränen über die Wangen. Er fühlte sich schlecht, weil Radditz seinetwegen, hier war. „Das sagst du doch nur, wegen Bókra“, erwiderte Radditz ruhig. „Er hat recht, Radditz. Ich bin schwach und eine Last für dich“, antwortete Tales und schloss die Augen. Entsetzt sah Radditz ihn an. „Das stimmt überhaupt nicht“, entgegnete er ernst. „Lass es gut sein, Sórek…“, nuschelte Tales. „Komm, ich bring dich wieder ins Krankenhaus. Du musst dich endlich um dich kümmern“ Radditz entzog ihm seine Hand und sah ihn entgeistert an. „Hör auf mit dem Blödsinn!“, sagte Radditz. „Das ist kein Blödsinn. Bókra hat Recht… vielleicht sollte ich mich nach Tarona einweisen…“, entgegnete Tales ruhig. Er zuckte zusammen, als er einen leichten Schlag auf die linke Wange bekam und sah fassungslos zu seinem Bruder auf. Es tat nicht einmal weh, aber es war eher die Tatsache, dass Radditz ihn geschlagen hatte. „Bókra hat Unrecht, mit dem was er sagt, Sórek!“, sagte Radditz eindringlich. Tales blinzelte, lachte dann aber freudlos und schüttelte mit dem Kopf. „Er weiß nicht einmal annähernd, was du durchmachen musstest. Es ist klar, dass dich das sehr mitgenommen hat“, sprach Radditz. „Du bist so stark und hast dein Leben inzwischen sehr gut im Griff. Ganz sicher gehörst du dich nicht nach Tarona!“ „Schau mich an, Radditz! Nennst du das, Stärke?“, fragte Tales und wischte sich die Tränen weg. Zitternd atmete er durch und versuchte sich etwas zu beruhigen. Doch die Verzweiflung blieb. Das was sein Vater gesagt hatte und auch nicht, hatte ihn schwer getroffen. Wie sollte er das ignorieren? „Tales!“, sagte Radditz ernst, doch sein Bruder schüttelte abermals den Kopf. „Bókra hat Recht, Radditz. Ich bin am Ende… und ein Schwächling. Du wurdest auch gefoltert, dir geht es gerade auch nicht so gut. Trotzdem bist du hier und kümmerst dich sogar noch um mich…“, sagte Tales mit zitternder Stimme. „Ich bin nur eine Last…“ „Ich sagte, hör auf damit!“, knurrte Radditz und packte sein Kinn, mit seiner unverletzten Hand. „Ich will nichts mehr davon hören, dass du eine Last bist!“ „Es ist doch so, Radditz! Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, dann gibst du mir Recht!“ „Nein, das tue ich nicht“, erwiderte Radditz ernst. Er schwankte etwas, ihm wurde schwindelig. Erschrocken hielt Tales ihn fest und zog ihn dicht an sich. „Du bist meinetwegen hier, Sórek. Dir geht es nicht gut und du gehörst ins Krankenhaus“, murmelte er resigniert. „Ich bring dich jetzt zurück“ „Nein, lass uns hierbleiben… ich brauche keinen Arzt… nur hinlegen“, erwiderte Radditz stockend. Tales seufzte leise, nickte dann aber. Der Weg ins Krankenhaus war weit und er wollte ihn Radditz im Moment nicht zumuten. Also half er seinem Bruder die Treppen hinauf, in ihr Zimmer. Vorsichtig legte er Radditz aufs Bett und deckte ihn zu. „Ich werde Escar Bescheid sagen, wo du bist“, murmelte Tales und wollte gerade gehen, als er die Rute seines Bruders um sein Handgelenk spürte. Zögernd hielt er inne und sah zu Radditz. „Du bist unfassbar stur, Sórek. Wieso willst du nicht einsehen, dass du Stark bist?! Nicht jeder Saiyajin, hätte sich von dieser Folter erholt. Du hast so viel durchgemacht und trotzdem bist du noch hier… und es ging dir gut, bevor Tràkon…“, sagte Radditz und seufzte schwer. „Ich sage es dir, wenn es sein muss, bis an mein Lebensende, wie stark du bist und das du verdammt nochmal keine Last für mich bist!“, sprach Radditz ernst und mit jedem Wort wurde sein Ton eine Spur eindringlicher. „Radditz…“, wisperte Tales und sein Herz schlug schneller. Es tat gut das zu hören, wirklich. Aber er konnte es nicht so ganz glauben, nicht verstehen. Wie konnte er keine Last sein? Dass es ihm gut ging, verdankte er nur Radditz, also wie konnte es seine Stärke beweisen? Radditz merkte, dass er ihm nicht so recht glauben schenken konnte und seufzte. „Wieso kannst du nicht einsehen, dass ich dich gerne in meiner Nähe habe? Dass ich es genieße, wenn du da bist. Das es mich glücklich macht, wenn es dir gut geht! Verdammt… Tales. Wir sind schon vorher hier eingezogen, lange bevor das alles passiert ist. Ich wollte dich bei mir haben!“, sprach Radditz eindringlich. „Früher, war ich noch anders…“, nuschelte der Dunkelhäutige. Radditz knurrte und schloss einen Moment die Augen. „Ja, es hat dich verändert, was mit dir passiert ist. So etwas hinterlässt nun mal Spuren. Aber du lebst damit und du bist immer noch du! Ich weiß nicht, warum du das nicht sehen kannst, aber ich sehe es deutlich. Ich sehe immer noch den frechen Saiyajin von früher“, entgegnete Radditz ernst und packte seine Hand. Bestimmend zog er ihn zu sich aufs Bett und Tales wehrte sich nicht. Er blieb neben ihm sitzen und sah ihm einfach in die Augen. „Das es mir nicht so geht, wie dir damals, liegt einzig und allein daran, dass ich im Gegensatz zu dir nur einen Pávek bei dieser Echse war. Du wurdest so lange gefoltert und ich weiß nicht, ob ich so lange durchgehalten hätte, wie du“, nuschelte Radditz leise. Seine Finger krallten sich fester in Tales‘ Hand und er sah beinahe bittend zu seinem Bruder auf. Plötzlich wirkte er verletzlich, müde und erschöpft. Radditz wollte, dass er ihm endlich Glauben schenkte. „Radditz…“, wisperte Tales und schluckte schwer. „Mir geht es nicht gut und ich will deswegen, dass du bei mir bleibst, verstehst du? Du bist keine Last für mich, ich brauch dich genauso wie du mich“, sprach Radditz weiter und schloss einen Augenblick die Augen. Tales‘ Herz klopfte laut in seinen Ohren und ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er sich bis auf die Shorts aus und legte sich zu Radditz ins Bett. Eng rutschte er an seinen großen Bruder, immer darauf bedacht ihm nicht wehzutun. Er spürte jetzt überdeutlich, dass es Radditz nicht gut ging und das tat ihm weh. Wieso hatte er das nicht schon vorher bemerkt? Natürlich würde er für seinen Bruder da sein… aber er wusste nicht, ob er das konnte. Bardocks Worte verunsicherten ihn immens. Aber im Moment, war er als Einziger hier, also versuchte er es. Dass war er seinem großen Bruder mehr als schuldig! Sanft strich Tales mit einer Hand, durch die langen Haare und seine Augen wanderten zu Radditz‘ gebrochener Hand. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit, als ihm klar wurde, dass Radditz sie wohlmöglich nie wieder richtig benutzen konnte. Seine Finger berührten Radditz‘ Hals und er erschrak ein wenig, als er bemerkte, wie warm sich die Bissstelle anfühlte. „Es tut mir so leid“, murmelte Tales bedrückt. Radditz war nur seinetwegen gefoltert worden… „Hör auf… ich will es nicht mehr hören. Entschuldige dich nicht für Dinge, für die du nichts kannst… wie kann ich dir begreiflich machen, dass ich jedes Wort ernst meine? Vertraust du mir so wenig?“, fragte Radditz leise und sah ihn direkt an. Tales‘ Augen weiteten sich geschockt und heftig schüttelte er den Kopf. „Ich vertraue niemanden so sehr, wie dir, Radditz“, antwortete er ernst. „Dann solltest du endlich anfangen mir zu glauben…“, murmelte Radditz und schloss die Augen. Die Auswirkungen des Bisses machten sich nun deutlicher bemerkbar und er fühlte sich erschöpft, durch seinen überstürzten Aufbruch aus dem Krankenhaus. Sein Körper brauchte dringend Erholung. Tales schwieg, er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Radditz‘ Worte stimmten ihn nachdenklich und vielleicht sollte er sie sich durch den Kopf gehen lassen. Besorgt strich er über Radditz‘ Wange und seufzte leise. „Du solltest dich ausruhen“, sagte Tales ruhig. Radditz nickte und seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. „Mhm~“ Müde lehnte Radditz seinen Kopf, gegen den seines Bruders und gähnte. Er fühlte sich wohl bei Tales und war froh ihn bei sich zu haben. Sein Kopf dröhnte und er begrüßte den Schlaf. „Eins noch, Sórek… ich finde du wärst ein würdiger Partner~“, nuschelte Radditz. Tales‘ Atem stockte und fassungslos sah er auf seinen Bruder herab. Tränen traten in seine Augen und ein tiefes Seufzen entkam ihn, ehe ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erschien. „Ist das dein Ernst?“, fragte Tales unsicher. „Ja“, antwortete Radditz müde, ehe er langsam einschlief. „Du bist viel zu gut für diese Welt, Sórek“, murmelte Tales erstickt. Meistens sprach man so von seinem Zwilling, doch Radditz hatte ebenfalls ein gutes Herz. Er kümmerte sich aufopferungsvoll um seine Familie, wie kein anderer Saiyajin. Das Radditz ihn als Partner akzeptiert hätte, war einfach wundervoll. Er glaubte ihm, sein Bruder würde ihn nie anlügen. Tales stockte, als er sich des Gedankens bewusst wurde. Ja, Radditz würde ihn nicht anlügen. Vielleicht wurde es wirklich Zeit, dass er darüber nachdachte, ob Radditz nicht doch Recht hatte. Sanft küsste er seinen Bruder auf die Stirn und legte einen Arm um ihn. An Schlaf war gerade nicht zu denken. Er blieb liegen und dachte an die letzten Tage. Die Angst die er hatte, als er Tràkon gegenübergestanden war. Um ehrlich zu sein, versetzte ihn die Erinnerung nicht in Panik, wie er es eigentlich erwartet hatte. Tràkon war tot und so wie es im Moment aussah, war mit ihm, das Volk der Cheoná endgültig ausgelöscht. Das fühlte sich beruhigend an. Auch wenn ihm die Begegnung noch eine Weile zusetzen würde, hatte er das Gefühl damit klarzukommen. Das letzte Mal, dass er eine Panikattacke bekommen hatte, lag Monate zurück. Vor einem Doráz wäre er vollständig zusammengebrochen, wenn er Tràkon begegnet wäre. Aber er hatte das durchgestanden. Sanft strich Tales durch Radditz‘ Haare und betrachtete das schlafende Gesicht. Vielleicht hatte sein Bruder wirklich recht… Schließlich angelte Tales mit seiner Rute nach seinem Scouter, den er sofort aufsetzte. Er sagte Escar Bescheid, wo Radditz war. Dieser wollte später mal nach ihm sehen, doch im Moment gab es nicht viel, was er aus medizinischer Sicht für ihn tun konnte. Das Serum würde einige Wochen in Anspruch nehmen und bis dahin musste Radditz sich gedulden. Anschließend meldete er sich noch bei seiner Mutter, damit sie sich nicht sorgte. Er bat sie, vorerst Zuhause zu bleiben, damit Radditz sich erholen konnte. Sie erwähnte ihm gegenüber, den Streit zwischen Radditz und Bardock. Sein Bruder musste sich seinetwegen ganz schön mit Bardock angelegt haben. Sie hatte sie wohl gehört, auch wenn sie nicht verstanden hatte, worum es ging. Danach blieb Tales noch eine Weile liegen und dachte nach. Radditz‘ Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf und er begriff wirklich, was er ihm sagen wollte. Als er merkte, wie Radditz‘ Fieber anstieg, stand er auf und bereitete eine Tasse Kräutertee zu. Es sollte etwas gegen das Fieber helfen. Außerdem machte er Radditz eine warme Brühe, damit er etwas in den Magen bekam. Beides trug er auf dem Tablett in ihr Zimmer. Radditz schlief immer noch und die Luft im Raum, war extrem heiß und drückend. Er deckte den Älteren ordentlich zu und öffnete das Fenster. Anschließend holte er eine Schüssel Wasser und befeuchtete ein Handtuch. Sanft tupfte er Radditz‘ Stirn ab. Dieser bewegte sich und öffnete blinzelnd die Augen. „Hey Sórek, ich wollte dich nicht wecken“, sagte Tales sanft. Radditz stöhnte und fasste sich mit einer Hand an die Stirn. Ihm war so heiß. Dieser Biss brachte seinen Körper total durcheinander. Immer wieder hatte er das Bild von Tràkon vor Augen und das widerte ihn einfach an. Langsam setzte er sich auf und fröstelte. Sofort sprang Tales auf und schloss das Fenster, ehe er sich wieder neben Radditz setzte. Radditz lehnte sich müde an ihn und Tales legte einen Arm um ihn, um ihn etwas zu stützen. Er sorgte sich sehr um Radditz. Er wollte ihm unbedingt helfen und nichts anderes hatte nun in seinem Kopf Platz. „Magst du etwas trinken?“, fragte Tales und nahm die dampfende Tasse vom Nachtisch. Radditz nickte dankbar und nahm sie an sich. Seine Hand zitterte etwas, als er sie an seine Lippen hob und einen großen Schluck nahm. Seine Kehle war wie ausgetrocknet. „Danke“, nuschelte Radditz und gab ihm die Tasse zurück. Tales nickte und stellte sie zurück. „Magst du etwas essen?“, fragte Tales. Radditz schüttelte den Kopf. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Radditz überlegte kurz, ehe er nickte. „Ich würde gerne Duschen… ich fühle mich so heiß und klebrig“, murmelte Radditz schließlich. Tales‘ Gesicht erhellte sich, er freute sich, etwas für seinen Bruder tun zu können. Sanft ließ er ihn los und küsste ihn auf die Stirn. „Ich bin gleich wieder da“, sagte er Kapitel 8: Ein neues Band ------------------------- Tales lief nach unten und ließ das Wasser in die Wanne laufen. Er gab einige Öle hinzu und legte mehrere Handtücher bereit. Anschließend ging er wieder nach oben und hob Radditz auf seine Arme. Dieser sah ihn etwas überrascht an und legte seine Arme um ihn. „Auch kleine Brüder können für große Brüder da sein“, sagte Tales lächelnd. „Mhm… ich weiß~“, antwortete Radditz ruhig und schmunzelte etwas. Er fand, dass Tales‘ Stimmung etwas besser war, war sich aber noch nicht sicher. Tales‘ Lächeln wurde etwas breiter und vorsichtig trug er Radditz nach unten und setzte ihn in die Wanne. Radditz seufzte entspannt und lehnte sich nach hinten. „Ist die Temperatur so okay?“, fragte Tales. Radditz nickte lächelnd. „Ich überziehe kurz das Bett neu. Kann ich dich einen Augenblick alleine lassen?“, wollte der Dunkelhäutige wissen. „Geh ruhig“, nuschelte Radditz und sah ihm nach. Vorsichtig legte er seine gebrochene Hand auf dem Wannenrand ab und seine Rute wickelte sich langsam von seiner Hüfte. Nachdenklich fuhr er mit den Fingern durch das weiche Fell und erinnerte sich daran, wie weh es getan hatte, als Tràkon ihm dieses Ding umgelegt hatte. Er schauderte und er hasste diese Echse für das was er Tales, aber auch ihm angetan hatte. Gleichzeitig zwang ihn der Biss, immer wieder an ihn zu denken. Selbst als er geschlafen hatte, war er ihm immer wieder erschienen. Das war so widerlich. Wieso nur, hatte ihn dieser Abschaum beißen müssen? Er fühlte sich so seltsam und irgendwie mit Tràkon verbunden und das war abartig. Radditz wollte nicht so fühlen, doch er wusste, dass er es nicht ändern konnte. Wenigstens war er klar bei Verstand. Hätte ihn ein Saiyajin gebissen, wäre das nicht mehr der Fall. Aber die Auswirkungen waren schon schlimm genug. Vor allem, wenn man bedachte, wer Tràkon war. Tales kam zurück und riss ihn aus seinen Gedanken. Radditz war froh, dass er bei ihm war und dass es ihm nun besser ging. Sein Bruder schien wieder ruhiger, als zuvor und das war gut so. „Geht es dir gut?“, fragte Tales und kniete sich neben der Wanne nieder. Radditz blickte ihm direkt in die Augen und versuchte zu lächeln, scheiterte jedoch daran. „Es wird schon...“, meinte er ausweichend. Tales seufzte, ehe er kurzerhand zu Radditz in die Wanne stieg und sich hinter seinen großen Bruder setzte. Er zog ihn an seine Brust und erinnerte sich daran, wie es früher umgekehrt gewesen war. Als Radditz für ihn da gewesen war. Die Erinnerung hatte keinen bitteren Beigeschmack mehr und er fühlte sich nicht komisch, als er daran dachte. Nein, einfach nur geborgen und dankbar. Er war froh seinem großen Bruder etwas zurückgeben zu können. Er dachte nicht eine Sekunde daran, ihn alleine zu lassen. Radditz zu helfen, erschien ihm richtig und er hatte das Gefühl, ihm wirklich helfen zu können. Bardock hatte Unrecht! Tales‘ Hände strichen über die breiten Schulterblätter hinab, weiter über die trainierten Bauchmuskeln. Immer wieder spürte Tales leichte Unebenheiten, die von Narben rührten. Es stimmte ihn traurig. Er würde sie später mit der Salbe behandeln, damit sie nicht so ausgeprägt blieben. Radditz sollte nicht so viele Erinnerungen an diese Zeit haben. „Wie fühlt es sich an?“, fragte Tales und legte den Kopf auf Radditz‘ Schulter ab. Er sah ihm in die Augen und wartete geduldig. Radditz seufzte und überlegte, wie er das beschreiben soll. „Es fühlt sich an… als würde mir dieses Viech etwas bedeuten… als würde ich ihn vermissen. Mein Körper sehnt sich nach ihm, was einfach nur abartig ist. Wenigstens ist mein Verstand klar und ich weiß, dass ich das nicht freiwillig empfinde… aber ich sehe ihn jetzt überall. Mir ist heiß, schwindelig, ich fühle mich schlecht, weil er nicht da ist. Es fühlt sich an, als würde alles besser werden, wenn ich bei ihm sein würde… wenn ich daran denke, dass dieser Abschaum tot ist, fühle ich mich schlecht, traurig, beinahe verzweifelt…“, erzählte Radditz und stockte kurz, um tief durchzuatmen. Das Fell seiner Rute sträubte sich und angewidert schloss er die Augen. „Zum Glück gibt es nach Escars Meinung, Pausen zwischen den Schüben... Aber alles in allem, ist es einfach nur widerwärtig“, erzählte der Langhaarige zu Ende und blickte Tales direkt in die Augen. Tales erschauderte und ihm wurde übel bei der Vorstellung. Seine Hände legten sich um Radditz‘ Oberkörper und er zog ihn nahe an sich. Eine Entschuldigung lag auf seinen Lippen, doch er schwieg, wusste das Radditz es falsch verstehen würde. Aber es tat ihm leid, dass sein Bruder das alles fühlte. Radditz seufzte leise, Tales‘ Nähe fühlte sich gut an, aber irgendwie auch nicht. Durch den Biss, bekam er das Gefühl niemand anderen nahekommen zu dürfen und gerade eben spürte er das verstärkt. Er versuchte es zu unterdrücken, doch nach einigen Minuten, hielt er es nicht mehr aus. Langsam löste er sich von Tales und strich sich mit einer Hand übers Gesicht. Tales sah ihn etwas überrascht an, ahnte aber was mit seinem Bruder los war und blieb unschlüssig wo er war. „Tut mir leid“, meinte Radditz seufzend. „Es ist schwierig…“ Tales schüttelte ernst den Kopf. Langsam rutschte er wieder näher an Radditz und setzte sich auf seinen Schoß. Vorsichtig schloss er ihn in die Arme und strich mit den Fingern über die verheilte Bisswunde. Sie pulsierte immer noch, doch inzwischen nicht mehr ganz so stark. Radditz zögerte einen Augenblick, ehe er seinen Bruder in die Arme nahm. Doch als er die Finger an der Stelle spürte, zuckte er etwas zurück. Wieder bekam er den Drang sich von Tales zu lösen. „Er ist tot und du leidest trotzdem“, nuschelte Tales und sein Griff wurde ein wenig fester. Das Serum… es würde noch Wochen dauern und so lange würde Radditz weiter leiden. Tràkon bestimmte immer noch ihr Leben und das würde er auch für immer, sofern Radditz keinen Partner fand. Doch Radditz wollte auch keinen Partner… Aber er hielt ihn für würdig. Tales konnte ihm helfen. Tales‘ Augen schlossen sich und seine Lippen strichen direkt über die pulsierende Stelle. Er konnte es beenden, jetzt. Er sollte es tun. Nicht mehr zögern… Radditz keuchte überrascht und packte ihn mit einer Hand. Für einen Augenblick wollte er ihn wegschubsen, doch er hielt dem Drang stand. „Beiß mich…“, forderte Tales leise. Seine Lippen legten sich ganz auf Radditz‘ Hals und sacht biss er in die Haut. Seine Zähne durchbrachen sie und er biss immer stärker zu, bis er schließlich Blut schmeckte. Langsam floss es in einen Mund und er schluckte es. Radditz keuchte erschrocken und seine Augen flogen weit auf, als er die Worte hörte. Kurz darauf spürte er wie sich Zähne in sein Fleisch versenkten. Heftig atmete er durch die Nase und für einen Augenblick, war er wie erstarrt. Ein Gefühl der Erleichterung breitete sich in ihm aus, während er spürte, wie ein neues Band entstand. Eines das viel tiefer ging, als das zwischen ihm und Tràkon. Eines, mit dem er gut leben konnte. Langsam bewegte Radditz den Kopf minimal und versenkte seine Zähne in Tales‘ Hals. Beide knurrten, der Druck beider wurde stärker. Tales fühlte Tràkon in dem Moment und spürte, dass schäbige, aufgezwungene Band. Er verstärkte den Biss, wollte die Echse vollständig vertreiben. Gleichzeitig fühlte er den Schmerz von Radditz‘ Biss. Ihr Ki verband sich, sie fühlten die Empfindungen des jeweilig anderen. Dann löste sich Tales und Radditz wurde im selben Moment ohnmächtig. Sacht hielt Tales ihn fest und lächelte. Die Finger seiner rechten Hand strichen über seine Bisswunde und er fühlte sich gut. Das war okay. Er wollte keinen Gefährten mehr, hatte seine früheren Wünsche schon längst begraben. Er hatte eine Familie und Radditz gehörte dazu. Diesen Schritt für ihn zu gehen, fiel ihm nicht schwer. Sie waren sowieso immer zusammen und jetzt auch gebundene Partner. Sein Bruder wollte ihn gerne in seiner Nähe haben und er glaubte ihm. Vorsichtig stand er mit Radditz auf den Armen auf und setzte ihn langsam auf den Boden. Behutsam trocknete er ihn ab und tupfte das Blut von seiner Schulter. Seine Bissspuren überlagerten, die der Echse, was ihn erleichterte. Vorsichtig zog er Radditz seine Shorts aus und auch seine eigene. Anschließend wickelte er ihn in die Handtücher ein und trug ihn nach oben. Vorsichtig legte er ihn auf dem Bett ab und schloss das Fenster. Es war etwas kühl geworden, daher entfernte er schnell die Handtücher und deckte Radditz ordentlich zu, ehe er sich an ihn lehnte, um ihn zu wärmen. Es dauerte ein paar Minuten, bis Radditz wieder zu sich kam. Blinzelnd öffnete er die Augen und fasste mit einer Hand an die Bisswunde. Müde drehte er den Kopf und sah seinem Bruder in die Augen. Tales lächelte leicht und Radditz erwiderte es. Es bedurfte keiner Worte, sie beide wussten, wieso Tales diesen Schritt gegangen war. Doch trotz Tales‘ Biss fühlte Radditz wieder den Einfluss von Tràkon. Es war genauso wie Escar es befürchtet hatte und selbst nach einem neuen Biss, dauerte es noch, bis er den Einfluss der Echse gänzlich verlor. Erschöpft lehnte Radditz sich zurück. Er schwitzte schon wieder leicht, trotz der kühlen Raumluft und er spürte deutlich, dass ihm der nächste Schub bevorstand. Doch vielleicht war es der Letzte. Tales knurrte, er konnte Tràkons Band auch wahrnehmen. Innerlich verfluchte er diese widerwärtige Echse dafür. Doch so schnell würde er nicht aufgeben. Er war entschlossen Radditz zu helfen und Tràkon endgültig aus ihrem Leben zu vertreiben. Es gab eine Möglichkeit, wie sie ihr frisches Band vertiefen konnten. Im ersten Moment erschrak er ein wenig, doch dann ließ er es sich noch einmal durch den Kopf gehen. Der Gedanke, obgleich er inzwischen etwas befremdlich war, machte ihm keine Angst. Nicht bei Radditz, nicht jetzt. Sanft legte Tales seinen Kopf auf Radditz‘ Brust ab und fing an mit seinen Fingern über die erhitzte Haut zu streichen. Seine Rute schlang sich vorsichtig um die seines Bruders und begann sich leicht zu bewegen. Radditz keuchte, er fühlte ein angenehmes Prickeln und er bekam eine leichte Gänsehaut. Tales‘ Berührungen lenkten ihn etwas ab und es stärkte ihr, noch junges Band. Der Dunkelhäutige lächelte, als er merkte, dass es Radditz gut tat. Es gab keinen Plan, dem er folgte. Er wollte Radditz nur endgültig aus den Fängen dieses Abschaums befreien. „Wir gewinnen“, nuschelte Tales schließlich. Er wollte Radditz und auch Tràkon beweisen, dass er sie nicht gebrochen hatte. Nein, sie waren noch hier und es würde ihnen wieder gut gehen. Es ging ihm gut! Radditz hatte Recht. Er war stark. Sie hatten ihn nie vollständig zerstört, sein Lebenswille war noch da. Und er würde weiter kämpfen für dieses Leben, immer! Sacht legte Tales seine Lippen auf die seines Bruders. Sanft, unschuldig, so wie immer, in den vergangen Jahren. Radditz erwiderte den Kuss. Dann leckte Tales über seine Lippen und entlockte ihm ein überraschtes Keuchen. Radditz öffnete den Mund und stöhnte, als ihre Zungen sich vorsichtig berührten, zögernd, ja beinahe schüchtern. Es war so lange her. Tales hatte seither nicht mehr gewollt, doch jetzt, genoss er dieses schöne Gefühl und den berauschenden Geschmack seines Bruders. Der Kuss dauerte nicht lange an, bis Tales sich löste und Radditz direkt in die Augen sah. Deutlich sah er die Verwirrung, aber auch das Wohlwollen. Er wusste, dass es Radditz gefiel. Beinahe andächtig strich Tales mit seinen Fingern über die breite Brust des Älteren und betrachtete ihn. Radditz war wunderschön, eine wahre Augenweide. Vielleicht würde man ihn für kitschig halten oder seine Beschreibung als übertrieben abstempeln, doch es war das, was ihm im Moment durch den Kopf schoss. Radditz strahlte Stärke aus, ja sogar eine gewisse Erhabenheit. Doch auch die wilde Art ihrer Rasse, die im Gegensatz zu Radditz‘ schützender Rolle stand. Radditz war perfekt. Tales war froh, ihn als Bruder zu haben. „Was hast du vor?“, fragte Radditz leise. Tales lächelte nur und strich ihm durch die langen Haare. Langsam rutschte er etwas nach oben und stützte sich über den Älteren, auf dem linken Arm ab. Liebevoll küsste er ihn auf die Lippen und berührte mit den Fingerspitzen seine Wange, während er seine Zunge in Radditz‘ Mundhöhle schob. Neckend stupste er die Zunge des Älteren an und ein neuer Kuss entbrannte. Tales‘ Herz schlug schnell in seiner Brust und er war aufgeregt. Und da war immer noch keine Angst. Es war so einfach, hier zu liegen und Radditz zu küssen. Er vertraute ihm, so wie sonst niemanden. Tales fühlte sich wohl und geborgen. Er folgte keinem Plan, sondern tat das was er für richtig hielt. Das was Radditz an Tràkon band, war ein einseitiger Biss. Aber sie, waren nun Gefährten. Die Echse sollte keinen Einfluss mehr auf den Älteren haben. Dafür sorgte er! Radditz sollte sich gut fühlen. Mit einem Seufzen ließ Tales seine Fingerspitzen wieder über die erhitzte Haut streichen, langsam und sanft. Immer weiter hinunter, bis er schließlich seine Schenkel erreichte und sie sacht auseinander schob. Radditz ließ ihn gewähren und spreizte die Beine. Ihm war schwindelig und er war verwirrt. Nicht, dass es ihm nicht gefiel, was Tales mit ihm tat. Aber, wieso? Noch vor einem Tag, hätte er ihn niemals so berührt, ihn niemals so geküsst! Es hatte sich etwas verändert, das spürte er. Aber er konnte die Zusammenhänge nicht ganz begreifen, dafür ging es ihm zu schlecht. In seinem Kopf herrschte das reinste Wirrwarr. Doch eines wusste er ganz genau… er wollte, dass es nicht aufhörte. Tales lenkte ihn ab, doch das einseitige Band machte sich gerade immer mehr bemerkbar. Er fühlte sich zerrissen. Als wüsste sein Körper nicht, was er fühlen sollte. Tales zögerte einen Moment und seine Finger zitterten vor Aufregung, als er langsam über Radditz‘ Mitte strich. Dieser stöhnte erschrocken und bockte sich der Hand entgegen. Der Dunkelhäutige grinste in den Kuss hinein und sacht legte er seine Finger um die Erregung, ehe er sie langsam bewegte. Gleichzeitig rutschte er zwischen Radditz‘ Beine ohne ihren Kuss zu lösen. Radditz‘ Atmung beschleunigte sich und er wurde unter dieser süßen Reizung hart. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er war überfordert mit der Situation. Tales festigte seinen Griff und reizte mit dem Daumen, die sensible Spitze. Langsam löste er den Kuss und sah Radditz tief in die Augen. Sie sprachen kein Wort, verstanden sich auch so. Tales wurde heiß und zum ersten Mal fühlte er Erregung. Nicht ungewollt aufgrund seiner Váris, sondern völlig freiwillig und bewusst. Er ließ das Gefühl zu, konnte seinen Bruder nun wieder so sehen, wie vor seiner Entführung. Alles war gut. Da war immer noch keine Angst. Neckend ließ Tales von Radditz‘ Mitte ab und begann sich an ihm zu reiben. Radditz sog scharf Luft ein, als er spürte, dass der Jüngere erregt war. Ihm wurde noch wärmer und keuchend biss er sich auf die Unterlippe. Wollte Tales? Konnte er diesen Schritt gehen? Die Antwort auf die ungestellte Frage, bekam er, als Tales sich etwas zurücklehnte und seine Beine noch mehr auseinanderschob. Radditz beobachtete ihn jede Sekunde und seine gesunde Hand krallte sich in die Felldecken. Tràkons Einfluss nahm nun ab, er spürte ihn immer weniger. Doch das Chaos in seinem Inneren, war immer noch immens. „Tales…“, murmelte Radditz und sah ihm direkt in die Augen. Er spürte seine pochende Spitze an seinem Eingang. Dann drang er ihn in ein. Radditz stöhnte verzweifelt, sein Oberkörper kam hoch und ungeduldig drückte er seinen Unterleib nach unten. Tales drang tiefer in ihn ein und gleichzeitig schaltete sich sein Verstand ab. Er fühlte so vieles, dass er dem nicht mehr folgen konnte. Tràkons und Tales‘ Band brachten ihn mehr als durcheinander. Er genoss es, auch wenn ein kleiner Teil von ihm, dass nicht zulassen wollte. Doch es war dieses Band, dass ihn an seinen neuen Gefährten band! Sein Gefährte der gerade in ihn eindrang und ihn nahm. Tales… Der Dunkelhäutige schloss genießend die Augen und ließ sich Zeit. Die enge Hitze um sein pralles Glied zu fühlen, war wirklich einmalig. Es war schön, gut! So lange war es inzwischen her, dass er kaum mehr wusste, wie sich das anfühlte… wie schön es sein konnte… Aber es war intensiv, sehr sogar! Trotzdem ließ er sich Zeit, er wollte Radditz nicht wehtun. Früher war die Vorsicht nicht notwendig, denn sie kannten sich in und auswendig. Doch jetzt, wusste er nicht, wann Radditz das letzte Mal genommen worden war. Deshalb musste er aufpassen. Er sollte keine Schmerzen haben. Doch Radditz hatte keine Schmerzen. Nein, viel eher das Gegenteil war der Fall. Er genoss es, Tales so zu fühlen und das Wissen, dass es sein Bruder war, machte das alles nur noch besser. Ungeduldig kam er ihm mit dem Unterleib entgegen und stöhnte immer wieder leise. Seine gesunde Hand krallte sich immer wieder in die Felldecken und er fühlte ein angenehmes Pulsieren in sich. Tales‘ Erregung fühlte sich gut an und er wollte mehr. Viel mehr! Dieses Gefühl überragte alles andere… Tales nahm die heißen Reaktionen des Älteren wahr und biss sich auf die Unterlippe. Die heiße Enge, hielt ihn stetig gefangen und es war berauschend. So lange, hatte er das nicht mehr gefühlt! Langsam begann er sich zu bewegen, gab ihnen beiden das, was sie brauchten. Seine Hände packten Radditz‘ Oberschenkel und passten seine Position etwas an. Seine Bewegungen wurden schneller und auch sicherer. „Gnhhh… Radditz“, keuchte Tales erregt. Ein angenehmer Schauer nach dem anderen erfasste ihn. Es war so gut. Überfordert lehnte er sich über den Älteren und küsste seine Brust. Seine Zunge zog feuchte Spuren über die erhitzte Haut, während er mit seinen Bewegungen nicht aufhörte. Er konnte Radditz schmecken und fühlen. Sie waren sich so nah, wie schon lange nicht mehr. Radditz‘ Kopf war immer noch wie leergefegt und er handelte rein instinktiv. Sein Kopf drückte sich in die weichen Felldecken und seine Finger krallten sich fester hinein. Das Fell seiner Rute sträubte sich und er spreizte seine Beine weiter auseinander. Er fühlte nur diese wundervollen Gefühle, die ihm gerade geschenkt wurden. Alles andere war wie weggeblasen. Verzweifelt stöhnte er auf und kam den wundervollen Stößen entgegen. Tales öffnete die Augen und bemerkte den abwesenden Blick seines Bruders. Er lächelte lieb. Er fühlte sich gut dabei und wusste das es Radditz genauso erging. Sanft legte er seine rechte Hand an Radditz‘ Wange. Durch diese Berührung wach geschreckt, öffnete dieser die Augen und sah zu Tales herab. Ein Schauer erfasste Radditz, als ihm klar wurde, dass Tales ihn in diesem Moment nahm. Tales war es, der ihm diese wundervollen Gefühle schenkte… der seinen Körper vereinnahmte und unweigerlich klarstellte, dass sie nun einander gehörten. Radditz keuchte und stöhnte abgehackt. Ihm wurde heiß! Das Lächeln seines Bruders bescherte ihm eine Gänsehaut und er war überwältigt von der Situation. Der Dunkelhäutige nahm seine Augen nicht eine Sekunde von Radditz. So viele verschiedene Emotionen konnte er in seinem Gesicht lesen. Doch alles war positiv. Tràkon spielte keine Rolle. Liebevoll beugte sich Tales weiter runter und küsste Radditz. Ihre Lippen vereinten sich zu einem weiteren, lustvollen Kuss. Eine Hand schlang sich um Tales‘ Oberkörper und er drückte sich eng an Radditz. Seine Stöße nahmen noch ein letztes Mal an Intensität zu und dann erreichten beide ihren Höhepunkt. Gleichzeitig bäumten sie sich auf, während sie sich eng aneinanderdrückten. Tales ergoss sich in seinem Bruder und blieb tief in ihm. Radditz kam zwischen ihre Körper und hielt ihn fest bei sich. Ihre Lippen lösten sich und sie sahen sich an. Beide lächelten. Tales legte seinen Kopf auf Radditz‘ Brustkorb ab. Ihre Anhängsel wickelten sich umeinander und sie bleiben so liegen, genossen die innige Nähe und schliefen schließlich ein. Epilog: -------- Am nächsten Morgen wachte Radditz als Erster auf. Müde öffnete er die Augen und es dauerte einen Moment, bis er seinen Körper spürte. Deutlich nahm er Tales‘ Gewicht auf sich war und die Hitze, die von ihm ausging. Gleichzeitig spürte er, dass ihre Verbindung immer noch bestand. Lächelnd strich Radditz dem Jüngeren über die Wange und bewegte sich vorsichtig. Tales rutschte aus ihm heraus und zufrieden, legte er ihn auf die Seite. Radditz streckte sich faul und stand auf. Zuerst sprang er unter die Dusche, um seine Lebensgeister vollständig aufzuwecken. Die Finger seiner gesunden Hand strichen über den bereits verheilten Biss. Er pulsierte nicht mehr und er fühlte keinerlei Bindung zu Tràkon. Tales hatte ihn erfolgreich vertrieben. Zum ersten Mal seit seiner Gefangenschaft, fühlte er sich gut. Kein Schwindel mehr. Nach der kurzen Dusche ging Radditz nach unten. Er holte sich keine Shorts, da er Tales nicht unabsichtlich wecken wollte. Sein Magen hing ihm regelrecht in den Kniekehlen, nachdem er eine gefühlte Ewigkeit nichts mehr gegessen hatte. Während er den Tisch deckte, ließ er den gestrigen Abend Revue passieren. Tales und er hatten Sex. Das war etwas, was er dachte, dass es niemals wieder passieren würde. Doch es war passiert. Und soweit er das beurteilen konnte, hatte es Tales auch gefallen. Bedeutete das, dass es ihm besser ging? Dass er endlich akzeptierte, dass er sehr wohl stark war? Radditz konnte es sich nicht anders erklären und das machte ihn glücklich. Er freute sich für seinen Bruder! Nachdem er fertig war, ging er nach oben und schlich in ihr gemeinsames Zimmer. Er nahm sich eine Shorts aus dem Schrank und zog sie an. Tales begann sich zu bewegen und öffnete die Augen. „Guten Morgen“, sagte Radditz lächelnd und setzte sich neben ihm auf das Bett. Ruckartig erhob sich der Dunkelhäutige und musterte ihn ernst. „Wie geht es dir?“, fragte Tales besorgt. „Gut, Tràkons Einfluss ist weg“, antwortete Radditz lächelnd. Tales amtete auf und grinste leicht. Müde erhob er sich und streckte seine steifen Glieder. „Ich habe uns Frühstück gemacht“, sagte Radditz, ehe er ernst wurde. Langsam trat er auf Tales zu und zog ihn in seine Arme. „Danke, Sórek“, murmelte er leise und küsste ihn auf die Stirn. Tales erwiderte die Geste und küsste ihn auf die Lippen. „Du brauchst mir nicht zu danken… nicht nachdem was du alles für mich getan hast“, sagte Tales ernst, ehe er milde lächelte. Es gab einiges das sie besprechen mussten, aber für den Moment erschien ihm das nicht als wichtig. Es ging ihnen gut und er wollte das genießen. „Ich springe kurz unter die Dusche und komme dann gleich“, meinte Tales, ehe er das Zimmer verließ. Radditz nickte, zog sich seinen Brustpanzer an und ging wieder nach unten, um Kártev zu kochen. Es klopfte an der Tür. Er öffnete sie und lächelte milde, als er seine Eltern sah. „Radditz, wie geht es dir, mein Großer?“, fragte Gine besorgt und nahm ihn in die Arme. „Mir geht es gut, Takrá“, antwortete Radditz ruhig und sah seinem Vater tief in die Augen. Bardock wirkte ruhiger als gestern und er wollte keine weiteren Vorwürfe seines Vaters mehr hören. Doch darüber musste er sich wohl keine Sorgen machen. „Du siehst gut aus“, meinte Bardock. Radditz nickte. „Kommt rein, ich erklär es euch. Wollt ihr mit frühstücken?“, fragte er ruhig und lächelte leicht. Gine nickte glücklich und trat an ihm vorbei und ging in die Küche. Zur gleichen Zeit kam Tales aus dem Bad und begrüßte seine Mutter freudig. Bardock und Radditz blieben noch einen Moment draußen stehen. Ein Glucksen lenkte Radditz‘ Aufmerksamkeit auf das kleine Bündel in Bardocks Armen. Lächelnd nahm er ihm seinen kleinen Bruder ab und hob ihn hoch. Kleine Kinderaugen sahen ihn neugierig an und lächelnd stupste Radditz ihm mit der Rute auf die Wange. „Na Sórek, wie geht es dir, mein Kleiner?“, fragte Radditz sanft. Bardock schmunzelte, es erinnerte ihn daran, wie Radditz früher mit seinen Brüdern umgegangen war. Radditz hatte sich immer gut um sie gekümmert und auf sie aufgepasst. Sie mussten ihn nie darum bitten, er tat es freiwillig. Bis heute, hatte er das nicht abgelegt und das war auch gut so. „Es tut mir leid, was ich gestern gesagt habe, Radditz“, meinte Bardock leise und seufzte schwer. Radditz sah zu ihm und wickelte seine Rute um sein Handgelenk. „Schon in Ordnung, Bókra. Aber das solltest du auch zu Tales sagen“, sagte er ruhig. Bardock nickte. „Komm lass uns essen“, fügte Radditz noch an, ehe er nach drinnen ging und seinen Vater mit sich zog. Es gab noch einiges, dass sie alle bereden mussten, soviel stand fest. Aber im Moment zählte nur, dass es ihm und Tales gut ging. Ein normales Frühstück, mit seiner Familie zu verbringen, war einfach nur schön. Broly, Kakarott und Sarip kamen auch kurz darauf nach Hause. Es war friedlich, ausgelassen und schön. Tales hatte Recht. Tràkon hatte nicht gewonnen. Ihnen beiden ging es gut und den Rest würden sie auch hinbekommen! Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)