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Ein letzter Kampf

von

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Ein klärendes Gespräch?

„Radditz“, sagte Tales überrascht. Schnell wischte er sich die Tränen weg und atmete zitternd ein. Er wollte ihm nicht schon wieder zur Last fallen.

„Was machst du hier?“, fragte er.

„Bókra hat mir erzählt, dass er mit dir geredet hat“, antwortete Radditz und trat etwas näher, um seinen Bruder in seine Arme zu ziehen. Tales entspannte sich und war versucht, die Geste zu erwidern, doch er konnte nicht.

„Du solltest im Krankenhaus sein“, sagte er stattdessen.

„Die können mir dort auch nicht helfen“, erwiderte Radditz und legte seinen Kopf, auf Tales‘ Schulter ab. Doch sein Bruder löste sich zu seiner Überraschung wieder von ihm und blickte ihn ernst an.

„Du musst dich nicht ständig um mich sorgen, Sórek“, meinte Tales und holte zitternd Luft. Wieder liefen ihm Tränen über die Wangen. Er fühlte sich schlecht, weil Radditz seinetwegen, hier war.
 

„Das sagst du doch nur, wegen Bókra“, erwiderte Radditz ruhig.

„Er hat recht, Radditz. Ich bin schwach und eine Last für dich“, antwortete Tales und schloss die Augen. Entsetzt sah Radditz ihn an.

„Das stimmt überhaupt nicht“, entgegnete er ernst.

„Lass es gut sein, Sórek…“, nuschelte Tales. „Komm, ich bring dich wieder ins Krankenhaus. Du musst dich endlich um dich kümmern“

Radditz entzog ihm seine Hand und sah ihn entgeistert an.

„Hör auf mit dem Blödsinn!“, sagte Radditz.

„Das ist kein Blödsinn. Bókra hat Recht… vielleicht sollte ich mich nach Tarona einweisen…“, entgegnete Tales ruhig. Er zuckte zusammen, als er einen leichten Schlag auf die linke Wange bekam und sah fassungslos zu seinem Bruder auf. Es tat nicht einmal weh, aber es war eher die Tatsache, dass Radditz ihn geschlagen hatte.
 

„Bókra hat Unrecht, mit dem was er sagt, Sórek!“, sagte Radditz eindringlich. Tales blinzelte, lachte dann aber freudlos und schüttelte mit dem Kopf.

„Er weiß nicht einmal annähernd, was du durchmachen musstest. Es ist klar, dass dich das sehr mitgenommen hat“, sprach Radditz. „Du bist so stark und hast dein Leben inzwischen sehr gut im Griff. Ganz sicher gehörst du dich nicht nach Tarona!“

„Schau mich an, Radditz! Nennst du das, Stärke?“, fragte Tales und wischte sich die Tränen weg. Zitternd atmete er durch und versuchte sich etwas zu beruhigen. Doch die Verzweiflung blieb. Das was sein Vater gesagt hatte und auch nicht, hatte ihn schwer getroffen. Wie sollte er das ignorieren?

„Tales!“, sagte Radditz ernst, doch sein Bruder schüttelte abermals den Kopf.

„Bókra hat Recht, Radditz. Ich bin am Ende… und ein Schwächling. Du wurdest auch gefoltert, dir geht es gerade auch nicht so gut. Trotzdem bist du hier und kümmerst dich sogar noch um mich…“, sagte Tales mit zitternder Stimme. „Ich bin nur eine Last…“

„Ich sagte, hör auf damit!“, knurrte Radditz und packte sein Kinn, mit seiner unverletzten Hand. „Ich will nichts mehr davon hören, dass du eine Last bist!“

„Es ist doch so, Radditz! Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, dann gibst du mir Recht!“
 

„Nein, das tue ich nicht“, erwiderte Radditz ernst. Er schwankte etwas, ihm wurde schwindelig. Erschrocken hielt Tales ihn fest und zog ihn dicht an sich.

„Du bist meinetwegen hier, Sórek. Dir geht es nicht gut und du gehörst ins Krankenhaus“, murmelte er resigniert. „Ich bring dich jetzt zurück“

„Nein, lass uns hierbleiben… ich brauche keinen Arzt… nur hinlegen“, erwiderte Radditz stockend. Tales seufzte leise, nickte dann aber. Der Weg ins Krankenhaus war weit und er wollte ihn Radditz im Moment nicht zumuten. Also half er seinem Bruder die Treppen hinauf, in ihr Zimmer. Vorsichtig legte er Radditz aufs Bett und deckte ihn zu.

„Ich werde Escar Bescheid sagen, wo du bist“, murmelte Tales und wollte gerade gehen, als er die Rute seines Bruders um sein Handgelenk spürte. Zögernd hielt er inne und sah zu Radditz.
 

„Du bist unfassbar stur, Sórek. Wieso willst du nicht einsehen, dass du Stark bist?! Nicht jeder Saiyajin, hätte sich von dieser Folter erholt. Du hast so viel durchgemacht und trotzdem bist du noch hier… und es ging dir gut, bevor Tràkon…“, sagte Radditz und seufzte schwer. „Ich sage es dir, wenn es sein muss, bis an mein Lebensende, wie stark du bist und das du verdammt nochmal keine Last für mich bist!“, sprach Radditz ernst und mit jedem Wort wurde sein Ton eine Spur eindringlicher.

„Radditz…“, wisperte Tales und sein Herz schlug schneller. Es tat gut das zu hören, wirklich. Aber er konnte es nicht so ganz glauben, nicht verstehen. Wie konnte er keine Last sein? Dass es ihm gut ging, verdankte er nur Radditz, also wie konnte es seine Stärke beweisen? Radditz merkte, dass er ihm nicht so recht glauben schenken konnte und seufzte.

„Wieso kannst du nicht einsehen, dass ich dich gerne in meiner Nähe habe? Dass ich es genieße, wenn du da bist. Das es mich glücklich macht, wenn es dir gut geht! Verdammt… Tales. Wir sind schon vorher hier eingezogen, lange bevor das alles passiert ist. Ich wollte dich bei mir haben!“, sprach Radditz eindringlich.

„Früher, war ich noch anders…“, nuschelte der Dunkelhäutige. Radditz knurrte und schloss einen Moment die Augen.

„Ja, es hat dich verändert, was mit dir passiert ist. So etwas hinterlässt nun mal Spuren. Aber du lebst damit und du bist immer noch du! Ich weiß nicht, warum du das nicht sehen kannst, aber ich sehe es deutlich. Ich sehe immer noch den frechen Saiyajin von früher“, entgegnete Radditz ernst und packte seine Hand. Bestimmend zog er ihn zu sich aufs Bett und Tales wehrte sich nicht. Er blieb neben ihm sitzen und sah ihm einfach in die Augen.
 

„Das es mir nicht so geht, wie dir damals, liegt einzig und allein daran, dass ich im Gegensatz zu dir nur einen Pávek bei dieser Echse war. Du wurdest so lange gefoltert und ich weiß nicht, ob ich so lange durchgehalten hätte, wie du“, nuschelte Radditz leise. Seine Finger krallten sich fester in Tales‘ Hand und er sah beinahe bittend zu seinem Bruder auf. Plötzlich wirkte er verletzlich, müde und erschöpft. Radditz wollte, dass er ihm endlich Glauben schenkte.

„Radditz…“, wisperte Tales und schluckte schwer.

„Mir geht es nicht gut und ich will deswegen, dass du bei mir bleibst, verstehst du? Du bist keine Last für mich, ich brauch dich genauso wie du mich“, sprach Radditz weiter und schloss einen Augenblick die Augen. Tales‘ Herz klopfte laut in seinen Ohren und ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er sich bis auf die Shorts aus und legte sich zu Radditz ins Bett. Eng rutschte er an seinen großen Bruder, immer darauf bedacht ihm nicht wehzutun.
 

Er spürte jetzt überdeutlich, dass es Radditz nicht gut ging und das tat ihm weh. Wieso hatte er das nicht schon vorher bemerkt? Natürlich würde er für seinen Bruder da sein… aber er wusste nicht, ob er das konnte. Bardocks Worte verunsicherten ihn immens. Aber im Moment, war er als Einziger hier, also versuchte er es. Dass war er seinem großen Bruder mehr als schuldig! Sanft strich Tales mit einer Hand, durch die langen Haare und seine Augen wanderten zu Radditz‘ gebrochener Hand.
 

Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit, als ihm klar wurde, dass Radditz sie wohlmöglich nie wieder richtig benutzen konnte. Seine Finger berührten Radditz‘ Hals und er erschrak ein wenig, als er bemerkte, wie warm sich die Bissstelle anfühlte.

„Es tut mir so leid“, murmelte Tales bedrückt. Radditz war nur seinetwegen gefoltert worden…

„Hör auf… ich will es nicht mehr hören. Entschuldige dich nicht für Dinge, für die du nichts kannst… wie kann ich dir begreiflich machen, dass ich jedes Wort ernst meine? Vertraust du mir so wenig?“, fragte Radditz leise und sah ihn direkt an. Tales‘ Augen weiteten sich geschockt und heftig schüttelte er den Kopf.

„Ich vertraue niemanden so sehr, wie dir, Radditz“, antwortete er ernst.

„Dann solltest du endlich anfangen mir zu glauben…“, murmelte Radditz und schloss die Augen. Die Auswirkungen des Bisses machten sich nun deutlicher bemerkbar und er fühlte sich erschöpft, durch seinen überstürzten Aufbruch aus dem Krankenhaus. Sein Körper brauchte dringend Erholung.
 

Tales schwieg, er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Radditz‘ Worte stimmten ihn nachdenklich und vielleicht sollte er sie sich durch den Kopf gehen lassen. Besorgt strich er über Radditz‘ Wange und seufzte leise.

„Du solltest dich ausruhen“, sagte Tales ruhig. Radditz nickte und seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln.

„Mhm~“
 

Müde lehnte Radditz seinen Kopf, gegen den seines Bruders und gähnte. Er fühlte sich wohl bei Tales und war froh ihn bei sich zu haben. Sein Kopf dröhnte und er begrüßte den Schlaf.

„Eins noch, Sórek… ich finde du wärst ein würdiger Partner~“, nuschelte Radditz. Tales‘ Atem stockte und fassungslos sah er auf seinen Bruder herab. Tränen traten in seine Augen und ein tiefes Seufzen entkam ihn, ehe ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erschien.

„Ist das dein Ernst?“, fragte Tales unsicher.

„Ja“, antwortete Radditz müde, ehe er langsam einschlief.
 

„Du bist viel zu gut für diese Welt, Sórek“, murmelte Tales erstickt. Meistens sprach man so von seinem Zwilling, doch Radditz hatte ebenfalls ein gutes Herz. Er kümmerte sich aufopferungsvoll um seine Familie, wie kein anderer Saiyajin. Das Radditz ihn als Partner akzeptiert hätte, war einfach wundervoll. Er glaubte ihm, sein Bruder würde ihn nie anlügen. Tales stockte, als er sich des Gedankens bewusst wurde. Ja, Radditz würde ihn nicht anlügen. Vielleicht wurde es wirklich Zeit, dass er darüber nachdachte, ob Radditz nicht doch Recht hatte. Sanft küsste er seinen Bruder auf die Stirn und legte einen Arm um ihn. An Schlaf war gerade nicht zu denken.
 

Er blieb liegen und dachte an die letzten Tage. Die Angst die er hatte, als er Tràkon gegenübergestanden war. Um ehrlich zu sein, versetzte ihn die Erinnerung nicht in Panik, wie er es eigentlich erwartet hatte. Tràkon war tot und so wie es im Moment aussah, war mit ihm, das Volk der Cheoná endgültig ausgelöscht. Das fühlte sich beruhigend an. Auch wenn ihm die Begegnung noch eine Weile zusetzen würde, hatte er das Gefühl damit klarzukommen. Das letzte Mal, dass er eine Panikattacke bekommen hatte, lag Monate zurück. Vor einem Doráz wäre er vollständig zusammengebrochen, wenn er Tràkon begegnet wäre. Aber er hatte das durchgestanden. Sanft strich Tales durch Radditz‘ Haare und betrachtete das schlafende Gesicht. Vielleicht hatte sein Bruder wirklich recht…
 

Schließlich angelte Tales mit seiner Rute nach seinem Scouter, den er sofort aufsetzte. Er sagte Escar Bescheid, wo Radditz war. Dieser wollte später mal nach ihm sehen, doch im Moment gab es nicht viel, was er aus medizinischer Sicht für ihn tun konnte. Das Serum würde einige Wochen in Anspruch nehmen und bis dahin musste Radditz sich gedulden. Anschließend meldete er sich noch bei seiner Mutter, damit sie sich nicht sorgte. Er bat sie, vorerst Zuhause zu bleiben, damit Radditz sich erholen konnte. Sie erwähnte ihm gegenüber, den Streit zwischen Radditz und Bardock. Sein Bruder musste sich seinetwegen ganz schön mit Bardock angelegt haben. Sie hatte sie wohl gehört, auch wenn sie nicht verstanden hatte, worum es ging.
 

Danach blieb Tales noch eine Weile liegen und dachte nach. Radditz‘ Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf und er begriff wirklich, was er ihm sagen wollte. Als er merkte, wie Radditz‘ Fieber anstieg, stand er auf und bereitete eine Tasse Kräutertee zu. Es sollte etwas gegen das Fieber helfen. Außerdem machte er Radditz eine warme Brühe, damit er etwas in den Magen bekam. Beides trug er auf dem Tablett in ihr Zimmer. Radditz schlief immer noch und die Luft im Raum, war extrem heiß und drückend. Er deckte den Älteren ordentlich zu und öffnete das Fenster. Anschließend holte er eine Schüssel Wasser und befeuchtete ein Handtuch. Sanft tupfte er Radditz‘ Stirn ab. Dieser bewegte sich und öffnete blinzelnd die Augen.

„Hey Sórek, ich wollte dich nicht wecken“, sagte Tales sanft. Radditz stöhnte und fasste sich mit einer Hand an die Stirn. Ihm war so heiß. Dieser Biss brachte seinen Körper total durcheinander. Immer wieder hatte er das Bild von Tràkon vor Augen und das widerte ihn einfach an.
 

Langsam setzte er sich auf und fröstelte. Sofort sprang Tales auf und schloss das Fenster, ehe er sich wieder neben Radditz setzte. Radditz lehnte sich müde an ihn und Tales legte einen Arm um ihn, um ihn etwas zu stützen. Er sorgte sich sehr um Radditz. Er wollte ihm unbedingt helfen und nichts anderes hatte nun in seinem Kopf Platz.

„Magst du etwas trinken?“, fragte Tales und nahm die dampfende Tasse vom Nachtisch. Radditz nickte dankbar und nahm sie an sich. Seine Hand zitterte etwas, als er sie an seine Lippen hob und einen großen Schluck nahm. Seine Kehle war wie ausgetrocknet.

„Danke“, nuschelte Radditz und gab ihm die Tasse zurück. Tales nickte und stellte sie zurück.

„Magst du etwas essen?“, fragte Tales. Radditz schüttelte den Kopf. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Radditz überlegte kurz, ehe er nickte.
 

„Ich würde gerne Duschen… ich fühle mich so heiß und klebrig“, murmelte Radditz schließlich. Tales‘ Gesicht erhellte sich, er freute sich, etwas für seinen Bruder tun zu können. Sanft ließ er ihn los und küsste ihn auf die Stirn.

„Ich bin gleich wieder da“, sagte er



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Saicke
2020-03-04T21:18:34+00:00 04.03.2020 22:18
In diesem Kapitel hast du wieder so toll die innige Bindung zwischen den beiden dargestellt. Radditz ist so fürsorglich und aufopfernd, einfach toll. Auch wie er Tales dann immer mehr vom Gegenteil überzeugt hat, ist echt gut dargestellt.
Bei so einem Bruder kann man aber auch nicht anders, als ihm zu glauben. <3
Ich mache mir ja wirklich Sorgen, wegen Radditz Fieber...das sieht nicht gut aus, der Biss scheint wirklich großen Ärger zu machen. Tales soll ihn endich beißen! Schließlich war es so süß, als Radditz meinte, dass er ihn als würdigen Partner erachtet! <3
Die beiden sind einfach toll, in dieser FF gefällt mir neben der FF "Kontrollverlust" sehr gut, wie du ihre Beziehung darstellst. -^^-
Antwort von:  Tales_
15.03.2020 09:39
Ja, Radditz ist ein sehr liebevoller und fürsorglicher großer Bruder.
Und er wird Tales so lange sagen, dass er sich irrt, bis er ihm endlich glaubt :3

Oh ja, der Biss macht Radditz ganz schön zu schaffen.
Da hast du Recht :D

Vielen Dank, das freut mich sehr!
Von: Yugoku
2020-03-04T12:19:03+00:00 04.03.2020 13:19
Also, nach diesem Gespräch muss Tales nun wirklich einsehen, dass sein Bruder ihn nicht für eine Last und alles für ihn tun würde.
Und Tales tut auch alles um Radditz zu unterstützen. :3 Die Beiden ergänzen sich einfach perfekt.^^
Antwort von:  Tales_
15.03.2020 09:37
Da hast du vollkommen recht!
Die beiden sind füreinander da.
Tales muss es nun wirklich einsehen :)


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