Ein letzter Kampf von Tales_ ================================================================================ Kapitel 3: Verzweiflung ----------------------- „Tales ist alles in Ordnung?“, fragte Gine sofort besorgt, als sie das blasse Gesicht ihres Zweitältesten bemerkte. Sanft packte sie ihn am rechten Handgelenk, führte ihn ins Haus herein und zu seinem Platz am Esstisch. Bardock kam gerade von oben runter, er hatte sich eine wohltuende Dusche gegönnt. „Radditz ist auf Mission“, murmelte Tales und sah hilfesuchend zu seiner Mutter. Er konnte sich das überhaupt nicht erklären. Das passte einfach nicht zu Radditz! Ja, er wusste, dass ihn die Arbeit als Palastwache langweilte. Aber bisher hatte er sich nie beschwert oder auch nur eine Andeutung gemacht, dass er wieder Missionen annehmen wollte. Wieso also jetzt? Gerade jetzt, wo Broly, Kakarott und die kleine Sarip nicht da waren. Und warum hatte er vorher nicht mit ihm darüber gesprochen? Tales verstand das alles nicht. Das war, ein Schlag ins Gesicht. Er war heillos überfordert mit der Situation, sodass er alles stehen und liegen gelassen hatte, um hierher zu fliegen. In der Hoffnung, dass seine Eltern ihm weiterhelfen konnten. Tales wollte nicht, dass Radditz da draußen rumflog. Er sollte hier sein, in Sicherheit! Er hatte Angst um ihn… „Oh… Tales, ich wusste nicht, dass Radditz wieder auf Mission gehen wollte“, sagte Gine betroffen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Er hat mir auch nichts gesagt… erst als er sich vorhin gemeldet hat“, nuschelte Tales und ging das Gespräch mit seinem großen Bruder noch einmal durch. „Es ist doch schön, dass er auf Mission geht“, meine Bardock gelassen und setzte sich zu den beiden. Er selbst wäre gerne auf Mission gegangen, doch während der Schwangerschaft, sollte er das vermeiden. In der Zeit wollte er für seine Gefährtin da sein. Nun da der Kleine da war, würde er bald wieder eine annehmen. „Bókra…“, nuschelte Tales und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er wusste wie sein Vater zu dem Thema stand. „Bardock“, mahnte ihn Gine leise. „Ich weiß, dass du ihn gerne an deiner Seite hättest, Tales. Aber du kannst nicht verlangen, dass Radditz rund um die Uhr bei dir ist“, sagte Bardock sachlich und runzelte die Stirn. Tales senkte den Blick und schwieg einen Augenblick. Sein Vater hatte sein Versprechen gehalten und war nach seiner Entführung für ihn dagewesen, doch jetzt. Nach über vier Doráze, schien er allmählich keine Geduld mehr zu haben. Immer wieder bekam Tales das Gefühl, auch wenn sein Vater ihm das nie wirklich direkt sagte. Tales glaubte, dass er enttäuscht von ihm war, weil er sich nie wirklich ganz von den Geschehnissen erholt hatte. Ein Gedanke, den er noch nicht einmal Radditz erzählt hatte. „Ich finde es merkwürdig. Wieso redet er nicht darüber, sondern sagt mir erst im letzten Moment Bescheid?“, sprach Tales seine Überlegungen aus. „Vielleicht weil er nicht wollte, dass du ihn daran hinderst. Er weiß wie du zu Missionen stehst und dass du ihn am liebsten, immer bei dir hättest“, antwortete Bardock mit bedacht. Ruckartig sprang Tales auf die Beine und lief aus dem Haus seiner Eltern. Es war ein Fehler hierher zu kommen. Gine rief ihm noch hinterher, doch er konnte und wollte gerade nicht stehen bleiben. Auch wenn er daran gedacht hatte, tat es weh, es aus dem Mund seines Vaters zu hören. Es klang, als wäre er eine Last… Doch es war nicht nur die Tatsache, dass Radditz ihn plötzlich alleine ließ. Er hatte ihm nicht einmal gesagt, wie lange die Mission ging. Irgendetwas stimmte da nicht, dass fühlte er einfach. Tales beschloss zum Palast zu fliegen und nachzufragen, auf welche Mission sein Bruder gegangen war. Dann wusste er wenigstens etwas mehr… Er konnte jetzt nicht einfach wieder nach Hause fliegen. *** „Gefällt es dir, Sórek?“, fragte Tràkon mit säuselnder Stimme, immer noch in Tales‘ Gestalt. Radditz schrie, als er einen scharfen Schmerz über halb seiner linken Brust fühlte und verkrampfte sich. Schweiß rann ihm übers Gesicht und er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Er wusste nicht, wie lange ihn diese verdammte Echse schon folterte. Sein Oberkörper war übersäht mit Brand und Schnittwunden. Jeder Atemzug schmerzte. „Du… bist nicht mein Bruder!“, schrie Radditz. Seine Augen hielt er weitestgehend geschlossen, damit er Tràkon nicht ansehen musste. Er versuchte sich auf den Geruch zu konzentrieren. Er roch Tales nicht… er war nicht hier. Er tat ihm nicht weh! Radditz ließ nicht zu, dass der Cheoná ihn etwas anderes glauben ließ. „Sieh mich an!“, forderte Tràkon wütend. Es wurmte ihn, dass ihm der Saiyajin so beharrlich widerstand. Radditz sollte eigentlich dank des Mittels so durcheinander sein, dass er ihn nicht mehr von seinem Bruder unterscheiden konnte. Er wollte, dass er ihn anflehte, ja um Gnade winselte. Doch nichts dergleichen geschah. „Fahr zur Hölle, du Abschaum!“, schrie Radditz und blieb stark. Der Cheoná knurrte, obgleich es sich fast fauchend anhörte. Seine Gestalt änderte sich und er verwandelte sich zurück. Es forderte seine Konzentration, die Verwandlung aufrecht zu erhalten. Die Wut half nicht gerade. Mit einem Knurren, nahm er ein langes Rohr vom Tisch und schlug direkt auf Radditz‘ rechten Oberschenkel. Radditz schrie vor Schmerzen und bäumte sich auf. Wäre der Schlag nur ein klein wenig stärker gewesen, wäre sein Bein jetzt gebrochen. Doch durch den unerwarteten, heftigen Schmerz riss er die Augen weit auf. Der Cheoná packte sein Kinn und sie sahen einander an. Angewidert verzog Radditz sein Gesicht und versuchte, sich seine Schmerzen nicht anmerken zu lassen. „Du wirst noch brechen“, sagte Tràkon kalt. „Früher oder später, brechen sie alle!“ Tràkon drückte einen Knopf, der seitlich an das Podest angebracht war. Die Fesseln schnappten alle gleichzeitig auf und ehe Radditz reagieren konnte, riss er ihn an einem Bein runter. Keuchend landete der Saiyajin auf dem Boden. Die Wunden pochten und für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Radditz wurde herumgewirbelt und auf den Bauch gedreht. Die Schmerzen nahmen zu und benebelt, versuchte er sich in eine angenehmere Position zu bringen. Doch bevor es dazu kam, durschnitt ein Surren die Luft und etwas Langes schlug auf seinen Rücken nieder. Radditz schrie und verkrampfte sich. Immer wieder sauste es auf ihn nieder und hinterließ eine brennende Spur nach der anderen auf seinem Körper. Dann ertönte ein Piepsen. Die Echse hörte auf und ließ die Peitsche achtlos neben ihm zu Boden fallen. Blinzelnd öffnete Radditz die Augen und versuchte sich zu erheben. Er sah zu dem Cheoná, der mit dem Rücken zu ihm stand. Er tippte auf einem Scouter herum. Genervt verzog sich das Maul der Echse und ein grollender Ton entfloh seiner Kehle. „Dein Bruder hält es ja nicht gerade lange ohne dich aus. Er ist jetzt schon auf dem Weg in den Palast“, ertönte die fauchende Stimme. Tràkon verfolgte jede Bewegung durch Tales‘ Scouter. Er ahnte, dass dieser verängstigte Saiyajin irgendwann nachhaken würde. Doch eigentlich hatte er gehofft, mehr als nur ein paar Stunden zu haben. Bevor er in die finale Phase seines Plans überging, wollte er Radditz leiden lassen. Er wollte ihn brechen, dass er um Gnade winselte, beinahe bettelte endlich von ihm getötet zu werden. So wie Drall. Doch der Langhaarige erwies sich als viel zäher. Er brauchte mehr Zeit. Aber wenn Tales nun anfing nach ihm zu fragen, würde schnell klar werden, dass Radditz den Planeten nie verlassen hatte. Das galt es zu verhindern. „Lass deine… dreckigen Finger von meinem Bruder!“, schrie Radditz und spuckte Blut. Er nahm die Peitsche in die Hand und wollte gerade ausholen, als ihn ein Tritt direkt in den Brustkorb, benommen zu Boden warf. „Du bekommst eine Pause. Kannst dich bei deinem Bruder bedanken, wenn ihr euch in der Hölle begegnet. Ich muss mich jetzt erst mal um deinen Bruder kümmern“, fauchte Tràkon. Dann musste er wohl die Daten manipulieren. Das sollte keine große Sache sein. Aber eigentlich wollte er das nicht tun, da dies die Gefahr erhöhte, dass irgendjemand merkte, dass etwas nicht stimmte. Er wollte keine unnötigen Schritte unternehmen, die sein Vorhaben verhindern konnten. Die Saiyajins sollten ihren bevorstehenden Untergang nicht kommen sehen! Brutal packte er Radditz an den Haaren und schliff ihn zum Folterstuhl. „Ein paar Stunden hier drauf, werden dich schon weichkochen. Du wirst mich anflehen dich zu töten, Saiyajin!“, knurrte Tràkon. Radditz versuchte sich zu wehren und schlug um sich, während er grob über den Boden gezogen wurde. Sein lädierter Körper rebellierte. „Wehe du fasst meinen Bruder an! Dann bring ich dich um, hörst du?! Ich zerstückle dich bei lebendigem Leib!“, schrie Radditz verzweifelt und schlug weiter um sich. Tràkon stockte, als er das hörte und ein gemeines Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Ihm wurde bewusst, dass der Saiyajin Tales unbedingt schützen wollte. Sein Bruder war seine Schwachstelle! Durch ihn konnte er Radditz brechen. Ein neuer Plan, nahm Gestalt an. Kurzerhand drehte Tràkon sich um und schleifte Radditz zurück zum Galgen. Dort konnte er nichts ausrichten und er wollte ihn noch ansprechbar haben, wenn er Tales erst einmal hier hatte… „Du hast mir gerade eine Menge Arbeit erspart. Eigentlich wollte ich deinen Bruder mit dem Rest sterben lassen. Aber da es so scheint, als würde es lange dauern, bis ich dich mit normaler Folter breche. Mal sehen wie du regierst, wenn ich deinen Bruder vor deinen Augen foltere…“, sagte der Cheoná kalt. Radditz weitete die Augen und schüttelte den Kopf. Ihm wurde schlecht und beinahe sofort überkam ihn eine tiefe Verzweiflung. „Nein! Lass ihn aus dem Spiel“, rief Radditz panisch. „Ich sehe schon, dein Bruder bedeutet dir alles. Ich hole ihn zu uns …“, kurz machte Tràkon eine Pause und genoss es, den geschockten Blick des Saiyajins zu sehen. Oh, er hätte sie beide von Anfang an zu sich holen sollen! Das würde ein großer Spaß werden. „… dann foltere ich ihn vor deinen Augen… ja vielleicht setzte ich ihn auf den Stuhl, während du hilflos zusehen darfst!“, lachte Tràkon kalt. „Nein… lass ihn in Ruhe! Du willst doch mich, also hier bin ich!“, schrie Radditz. Sein Herz schlug schnell und er bekam Panik. Tales hatte so viel gelitten, er wollte nicht, dass er wieder gefoltert wurde. Davon würde er sich sicher nicht mehr erholen und er selbst auch nicht… Obwohl Radditz sich mit aller Kraft wehrte, schien es der Echse nicht ein bisschen auszumachen. Vor dem Galgen wurde er zu Boden geworfen und mit einem konstanten Druck im Rücken unten gehalten. Die Wunden schmerzten noch stärker. Die Echse nahm die Fesseln, die Radditz zuvor schon einmal an den Galgen gekettet hatten. Sie waren dünner, als die meisten, die Tràkon kannte. Doch sie schnitten besser ins Fleisch und ihm gefiel die Form. Er hatte sie von dem Planeten mitgebracht, der ihn zu dem Folterstuhl inspiriert hatte. Damals hatte er ihn eine Weile ausgekundschaftet, in der Hoffnung einen neuen Heimatplaneten zu finden. Leider war dieser Planet nicht geeignet. Aber er hatte einiges von den Bewohnern gelernt und mitgenommen. Wie zum Beispiel, die Kapseln, in denen man einiges verstauen konnte. Dank diesen kleinen Dingern, hatte er all das leicht auf den Planeten bringen können. Niemand hatte sie bemerkt. Das meiste hatte er etwas modifiziert und seinen Vorstellungen nach angepasst. Grob packte er Radditz‘ Hände und schloss die kühlen Fesseln um seine Handgelenke. Sie saßen nicht ganz so fest und ließen ein wenig Spielraum. Aber bei weitem zu wenig, um sich daraus zu befreien. Dann zog er die Kette mit dem Haken runter und hing sie ein. Fest packte er Radditz am Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. Oh, diese Panik! Das wollte er sehen. „Ich komme später wieder… mit deinem Bruder“, sagte Tràkon kalt und weidete sich an der Verzweiflung, die er nun so überdeutlich sehen konnte. Er aktivierte den Galgen, damit er langsam anfing den Saiyajin nach oben zu ziehen. Dann holte er Radditz‘ Scouter. „Lass deine Finger von ihm! Hörst du, du verdammte Echse!“, schrie Radditz und versuchte sich gegen die Fesseln zu stemmen. Er blendete seine Schmerzen weitestgehend aus und konzentrierte sich nur noch auf seinen Fluchtversuch. „Das werde ich… ich fasse ihn erst an, wenn du es sehen kannst!“, lachte Tràkon kalt und wollte gerade den Raum verlassen, als er sich umentschied. Er setzte den Scouter auf und wählte Tales‘ Nummer. Tales hatte gerade die Hälfte des Weges geschafft, als ihn ein Piepsen aus seinen Gedanken herausriss. Zögernd sah er auf seinen Scouter und stockte, als er Radditz‘ Nummer sah. Abrupt blieb er mitten in der Luft stehen und nahm das Gespräch an. „Radditz?!“, fragte er verwirrt. War sein Bruder schon auf dem Zielplaneten angekommen?! „Hallo Tales, erinnerst du dich an mich?“, fragte eine fauchende, dunkle Stimme. Tales‘ Atem setzte aus und es lief ihm eiskalt über den Rücken hinab. Unkontrolliert begann er zu zittern. „Was willst du?“, hauchte er leise, beinahe tonlos. Er kannte diese Stimme, hatte sie nur zu oft gehört, während der vielen Folterungen. Sein Kopf schwirrte, wieso lebte die Echse noch?! War er hier? Und wieso rief er mit Radditz‘ Nummer an. Hatte er etwa… nein! Tales wollte es noch nicht einmal denken… „Was ich will? Dasselbe, was ich damals schon wollte. Rache! Ich habe deinen Bruder, also kommst du zu mir?“, fragte Tràkon kalt. Tales keuchte und kniff die Augen zusammen. Seine Lippen bebten und er war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Das alles kam ihm wie ein schlechter Albtraum vor. „Nein, bleib bloß weg, Tales!“, hörte er die Stimme seines Bruders aus dem Hintergrund. Er hatte ihn wirklich… Radditz sah hasserfüllt zu Tràkon auf und hoffte, dass sein Bruder auf ihn hören würde. Er kämpfte mit allen Mitteln, um freizukommen. „Davon würde ich dir abraten! Ich sehe jede deiner Bewegungen. Solltest du irgendjemand anders kontaktieren, werde ich ihn auf der Stelle töten!“, sagte Tràkon kalt. „Lass ihn frei!“, forderte Tales, doch seine Stimme hörte sich nicht annähernd so fest an, wie er es sich gewünscht hätte. „Kommst du zu mir?“, fragte Tràkon. Tales schwieg einen langen Moment, ehe er die Frage beantwortete. „W… wo bist du?“ Tales zitterte, bei dem Gedanken einem seiner Peiniger gegenüber zu stehen. Die Angst lähmte ihn beinahe. Er wollte niemals wieder einem Cheoná gegenüberstehen, am allerwenigsten keinem seiner Peiniger. Aber ihm war klar, dass er es für Radditz tun musste. Sein Bruder hatte so viel für ihn getan! Er konnte ihn nicht im Stich lassen… Tales musste zu ihm, auch wenn es seinen Tod bedeutete… Doch das war es nicht, was ihm am meisten Angst machte. „Ich schicke dir den Standort“, sagte der Cheoná mit einem fauchenden Lachen. Er wusste, dass er gewonnen hatte. „Tales, wag es ja nicht hierherzukommen!“, schrie Radditz erneut. Dieses Mal konnte er das Gespräch nicht mitanhören, doch es reichte ihm zu hören, was die Echse sagte. Ein lautes Geräusch ertönte durch den Scouter. Tràkon hatte sich blitzschnell umgedreht und den Galgen gestoppt. Dann packte er Radditz an der Kehle und hob ihn hoch. Der Saiyajin schnappte nach Luft und versuchte die Hand wegzuziehen, die ihn eisern festhielt. „Ich komme hier raus… bleib einfach weg, Sórek!“, sprach Radditz gepresst. Seine Stimme klang verzweifelt. Dann beendete Tràkon das Gespräch und Tales umgab die Stille. Tràkon ließ Radditz zu Boden fallen und schickte Tales seinen Standort. Kurz darauf piepste es bei diesem und er bekam den Ort angezeigt. Zitternd wischte sich Tales über das Gesicht, ehe er in die Richtung losflog. Tràkon aktivierte den Galgen, damit er Radditz langsam hochzog. Kurz überprüfte er die Kette und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Verzweifelt schrie Radditz auf und zerrte an den Fesseln. Blinzelnd sah er zu seiner Rute nahm sie in beide Hände. Er ertaste den Knopf, des eisernen Gestells und drückte drauf. Die Nadeln zogen sich aus einer Rute zurück und heftig zuckte er zusammen, als er den damit einhergehenden Schmerz wahrnahm. Dann bohrten sich die Nadeln wieder hinein und entlockten ihm einen Schrei. Zitternd ließ er sein Fell zu Boden fallen. Ihm ging die Zeit aus. Sobald er mit den Beinen, den Kontakt zum Boden verlor, hatte er endgültig verloren. Dann gab es keinen Ausweg mehr. Tales kam. Dass wusste er. Sein Bruder mochte schreckliche Ängste ausstehen und den Gedanken kaum ertragen, einem seiner Peiniger gegenüberzustehen. Aber er würde ihn hier niemals im Stich lassen. Wenn er sich nicht jetzt sofort befreien konnte, würde das ihr Ende bedeuten. Tales vor seinen Augen auf diesen Stuhl sitzen zu sehen… oder wie Tràkon ihn anderweitig folterte. Nein, das würde er nicht ertragen. Er musste freikommen! Verzweifelt stemmte sich Radditz mit beiden Beinen gegen den Galgen. Wieder sah er die Fesseln an. Wenn er eine Hand freibekommen würde, könnte er den Galgen absinken lassen und die andere leicht befreien. Mit einem Knurren zerrte Radditz an den Handschellen, doch er kam nicht raus. Schließlich versuchte ihn die Kette nach oben zu ziehen. Er stemmte sich dagegen, seine Beine zitterten, die Verletzung schmerzte und obwohl er nicht annähernd im Besitz seiner Kräfte war, konnte er sich gerade so halten. Die Fesseln zerrten an seinen Händen und es tat weh. Dann kam ihm ein Gedanke, er bewegte seine Hände so, dass die ganze Zugkraft auf das linke Handgelenk wirkte. Verzweifelt biss er die Zähne zusammen und stemmte sich mit aller Kraft dagegen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)