Dies ist nicht das Ende, sondern der Anfang von rokugatsu-go ================================================================================ Kapitel 1: Neue Zeiten, neuer Ärger ----------------------------------- „Ihr könnt glauben, was ihr wollt, aber dieser Sasuke hat sich nur aus dem Staub gemacht, um nicht beim Umzug helfen zu müssen.“ Kiba setzte einen schweren Karton recht unsanft auf dem Wohnzimmerboden von Hinatas und Narutos neuer Wohnung ab. Akamaru jaulte angesichts der „Vorsicht! Zerbrechlich!“-Aufschrift auf dem Karton, aber Kiba war zu beschäftigt damit, sich zu beschweren. „Davon abgesehen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das zu den Gründen seines Aufbruchs gehört hat, hätte er vielleicht sowieso Schwierigkeiten mit dem Schleppen von Kisten“, wandte Shino ein. „Quatsch! Soll er halt sein Susanoo benutzen“, maulte Kiba weiter. „Tut mir leid für die Umstände, Kiba“, sagte Hinata entschuldigend, als sie gerade mit Sakura einige Kartons ins zukünftige Schlafzimmer trug. „Wenn du etwas anderes zu tun hast, dann kannst du-“ „Hat er nicht“, fiel ihr Naruto ins Wort, als er zusammen mit Sai und weiteren Kisten durch die Wohnungstür kam. „Er beschwert sich nur gerne.“ „Häh?! Was war das??“, regte sich Kiba weiter auf. „Ja, tust du! Echt jetzt!“ „Shino, greif mal bitte in meine hintere Tasche. Da ist ein Buch zur Deeskalation bei privaten Konflikten drin“, rief Sai dazwischen. „Wir sind nur von Wahnsinnigen umgeben!“, warf Sakura ein und daraufhin die Tür zum Wohnzimmer zu, sodass sie Ruhe vor den Jungs hatten. „Das war deine Schuld, Naruto“, sagte Kiba, den Beleidigten spielend. „Gar nicht wahr, deine.“ Naruto zog ebenso eine Schnute. „Besteht noch die Hoffnung, dass ihr irgendwann erwachsen werdet?“, fragte Shino kopfschüttelnd, ehe er in den Flur ging, um den nächsten Karton zu holen. „Schätze, wir sollten uns vertragen.“ Naruto schmollte immer noch etwas. „Wollte ich auch gerade vorschlagen.“ „Ich bin euch wirklich dankbar für die Hilfe, echt jetzt. Besonders, weil Hinata sich in letzter Zeit nicht so gut gefühlt hat.“ „Was meinst du? Ist sie krank?“, fragte Kiba besorgt. „Ich weiß nicht, sie ist so oft müde und übel ist ihr auch ganz oft.“ „Das sollte Sakura sich mal ansehen“, schlug Kiba vor und erntete dafür Narutos Zustimmung. Sai hatte derweil von alldem nur wenig mitbekommen, denn er hatte einen Blick in den Karton geworfen, den er hineingetragen hatte. Da Narutos Aufschrift „Superwichtiges Zeugs“ lautete, wusste er nicht so recht, wo er ihn abstellen sollte. Ganz obenauf lag, in etliche Schichten Knallfolie gepackt, das gerahmte Foto des alten Team Sieben. Ohne es sich so recht erklären zu können, verspürte Sai das Bedürfnis, das Bild auszupacken und näher zu betrachten. Er blickte wie in Trance auf die Gesichter von Naruto, Sakura, Sasuke und Kakashi und bemerkte plötzlich ein stechendes Gefühl in der Brust. Er hatte keinen Zweifel mehr daran, zum Team zu gehören, aber trotzdem … trotzdem fehlte ihm etwas. Etwas, das ihm eine Bestätigung gab vielleicht? „Sai? Huhu! Sai!“ Der Angesprochene zuckte zusammen, als er plötzlich bemerkte wie Naruto eine Hand vor seinem Gesicht auf und ab wedelte. „Alles in Ordnung?“ Sai warf noch einmal einen Blick auf das Bild, bevor er es wieder in den Karton legte. „Ja. Lass uns weiter machen.“ Er lächelte sein typisches Lächeln.   Am anderen Ende des Dorfs war jemandem gerade so gar nicht nach seinem typischen Lächeln zumute. „Du hättest bei der letzten Krise sofort viel härter durchgreifen müssen“, monierte Koharu. „Tsunade hat auch oft viel zu zögerlich gehandelt“, kritisierte Homura. „In dieser Hinsicht solltest du dich nicht an ihr orientieren.“ „Danzou wusste immer wie man schnell handelt“, fügte Koharu hinzu. „Ach, es bringt nichts den guten alten Zeiten hinterherzutrauern“, stellte Homura deprimiert fest. Kakashi saß schweigend hinter seinem Schreibtisch, hatte die Ellenbogen auf diesen gestützt und seine Hände ineinander verhakt, während er sich dem Beschwerdeschwall der beiden Älteren gelassen aussetzte. Und innerlich sehr, sehr, sehr tief seufzte. Warum tauchten die beiden ständig hier auf? Sie waren längst keine Berater mehr; dafür hatte er jetzt Gai, Shizune und Yamato. Letzterem, der geduldig neben ihm stand, warf er bei der Erwähnung Danzous einen gequälten Blick zu. Ja, Danzous Methoden waren großartig gewesen. Oder halt, vielleicht auch nicht. „Es tut mir leid, Sie unterbrechen zu müssen“, sagte Kakashi nach einer Weile. „Leider habe ich noch diese dringende, wichtige Angelegenheit um die ich mich heute noch kümmern muss. „So?“, hakte Homura skeptisch nach. „Ja. Nicht wahr, Yamato?“ „Huh?“ Der Angesprochene schaute ihn kurz verwundert an, ehe er hastig nickte. „Ah, ja, genau. Diese Angelegenheit, die dringend und wichtig ist und heute erledigt werden muss.“ „Schon gut, Kakashi.“ Koharu wandte sich ab. „Wir wissen, wann wir nicht mehr erwünscht sind.“ Sicher?, dachte der amtierende Hokage. „Aber aber“, sagte er stattdessen. „Ich bin sicher, Sie haben auch noch Besseres zu tun als-“ Mir meine angeblichen Unzulänglichkeiten vorzuhalten. „-als mich zu belehren.“ Er erntete noch je einen abschätzigen Blick der beiden, ehe sie durch die Tür sein Arbeitszimmer verließen. Yamato atmete hörbar aus, als sie endlich weg waren. „Ich will nicht respektlos erscheinen“, erklärte er, bevor er die Tür zumachte, um ganz sicher zu gehen, dass sie ihn nicht doch noch hörten, „aber es fällt mir von Mal zu Mal schwerer, das einfach mitanzuhören. Wie erträgst du das nur?“ Er drehte sich wieder zum Hokage um, der bereits seine Nase in einen IchaIcha-Band gesteckt hatte. „Dringende und wichtige Angelegenheit, huh?“ Amüsiert schüttelte Yamato den Kopf. „Hätte ich diese brillanten Bücher nicht, die zwei hätten mich längst in den Wahnsinn getrieben“, antwortete Kakashi. „In meinen Träumen male ich mir manchmal aus, wie ich diese beiden ins Bingo Book setze.“ „Davon will ich gar nichts weiter hören. Wenn du deine Träume irgendwann in die Tat umsetzt, bin ich Mitwisser deines Machtmissbrauchs.“ Yamato stellte sich wieder neben Kakashi, um unauffällig mit ins IchaIcha schielen zu können. „Aw, Tenzou, das bist du doch jetzt schon. Und wenn du kein Stillschweigen bewahrst, dann ...“ „Dann?“ „Dann weiß ich mit wem ich die freie Diplomatenstelle im Katzenreich besetze.“ „Das ist nicht witzig, Sempai.“ „Nicht? Finde ich schon“, erwiderte Kakashi mit wieder sichtlich besserer Laune. Wenn etwas Kakashis Stimmung wieder heben konnte, dann war es Yamato. Oder ganz besonders das Ärgern von eben diesem. Die Zielscheibe dieses eigenwilligen Humors schüttelte den Kopf. „In letzter Zeit machst du ziemlich viele Witze auf meine Kosten.“ „Das bildest du dir ein. Das war nämlich nicht erst die letzte Zeit so.“ Der Ältere der beiden hatte sein Lachen eindeutig wiedergefunden, worauf Yamato ein Seufzen entfuhr: „Manchmal kannst du so ein Kindskopf sein.“ Plötzlich sah Kakashi dem Anderen tief in die Augen, was diesen zu seiner Freude schon immens verlegen machte, und erwiderte mit einem eindeutigen Unterton: „Vielleicht kann ich es ja wieder gut machen …?“ Yamato hatte gerade genug Zeit, um zu erröten als mit einem Mal eine Chunin von der Informationseinheit die Tür aufriss und ins Zimmer stürmte. „Meister Hokage! Wir haben eine dringende Nachricht erhalten! An der nördlichen Grenze des Feuerreichs wurde ein Dorf überfallen. Der Dorfvorsteher schickte uns eine Botschaft per Vogel und erbittet unsere Hilfe!“ Eilig legte sie dem Hokage den Zettel vor:   Verehrter Hokage! Vor wenigen Stunden wurde unser Dorf überfallen. Die meisten Bewohner konnten flüchten und einige von uns verstecken sich nun in der Nähe. Die Angreifer sind uns unbekannt. Bitte entsenden Sie schnellstmöglich Hilfe! Gezeichnet, Noriaki, Dorfvorsteher von Hakupporo.   Natürlich konnten sie nicht mal eine ruhige Minute haben. Kakashi legte die Botschaft beiseite und fragte sich sogleich, wie viel Bedeutung er dem unguten Gefühl, das er plötzlich hatte, beimessen sollte. „Tenzou, schnapp dir den Rest vom Team. Ihr habt eine Mission.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)