Es ist (nicht) nur ein Spiel!? von Feuchen ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Als sie einen kleinen Pfad durch das Waldgebiet gingen, spürte Shouyou, wie er sich etwas entspannte. Sie wurden zwar von den Kreaturen, die sich an den Ästen und am Boden befanden, gemustert, aber keine von ihnen griff sie an. Vielleicht sollte er anfangen, darauf zu vertrauen, dass Iwaizumi und Kageyama ihm helfen wollten und ihn auch nicht direkt sterben ließen. Ganz egal, was Kageyama ihm sagte, aber immerhin war er den anderen doch gewohnt, oder? „Shouyou!“ Erschrocken drehte Shouyou seinen Kopf zu Kenma, als er nur sah, wie etwas Leuchtendes auf seinen Freund zuflog und er bemerkte, wie dessen geisterhafte Gestalt auf den Boden gedrückt wurde. „Dieses Kind hat also wirklich einen Spirit, huh“, hörte Shouyou eine kichernde Stimme, so dass er sich langsam wieder umdrehte und in die Richtung sah, aus der sie gekommen war. „Keine Bewegung!“, zischte Kageyama und hatte innerhalb weniger Sekunden seinen Bogen gespannt und hielt einen Pfeil daran, während Shouyou nur entsetzt seine Augen weitete. Vor ihnen stand ein Mädchen mit kurzen, blonden Haaren, die ein dunkelrotes Band um den Kopf gebunden trug. Ihre Kleidung bestand aus einem schwarz-roten Kleid, um das ein glitzerndes Band etwa in Höhe ihrer Hüfte gebunden war. Sie hielt etwas in der Hand, was wie ein gläserner Bogen aussah. „Solltet ihr euch nicht um ihn kümmern?“ Shouyou fühlte sich immer noch wie erstarrt, dennoch folgte sie ihrem Fingerzeig und sah wieder zu Kenma, dessen Gestalt ein wenig flackerte. Was hatte sie gemacht? „Was–?“ „Schickt Oikawa dich?“, drang Iwaizumis Stimme zu ihm durch, so dass er nun doch wieder zu den anderen sah. „Ach was“, winkte sie ab und kicherte, „keine Ahnung, ob Oikawa-sama irgendwas von ihm weiß. So wie er aussieht, muss er sich auch nicht darum kümmern.“ „Was hast du mit Kenma gemacht?“, fragte Shouyou nach und sah sie mit einem Funkeln in den Augen an, umklammerte seinen Stab. „Ich kann Spirits unschädlich machen“, erwiderte sie weiterhin kichernd und drehte ihren Bogen mit einer Hand, „keine Sorge, dein Freund stirbt nicht, Kleiner. Noch nicht.“ „Was?“, starrte Shouyou sie nur noch wütender an, „was meinst du damit?“ Noch während er sprach, spürte er, wie eine Art Blitz aus seinem Stab schoss und kurz vor diesem Mädchen einschlug. „Uh-uh“, machte sie und verengte ihre Augen, „Yaku hat dir ein interessantes Spielzeug gegeben. Versteh einer, wieso Kuroo-san ihm vertraut.“ „Kein Wort mehr, Yachi“, sagte Kageyama und zog seinen Pfeil etwas mehr zurück. „Wir wissen beide, dass du mich nicht tötest, Kageyama-kun“, sagte Yachi weiterhin kichernd. „Tobio, stopp“, sagte Iwaizumi und streckte seinen Arm vor seinem Partner aus, „warum bist du hier, Yachi? Nur wegen diesem Spirit?“ „Hmmm“, machte sie und legte ihre Hand an ihr Kinn, „ich wollte wissen, wie ihr euch macht. Und nebenbei diesen Spirit auskundschaften. Bye!“ Mit einem letzten Zwinkern verschwand sie in einer dunkelvioletten Rauchwolke so schnell, wie sie vorher aufgetaucht war. „Warum hast du mich aufgehalten?“, brummte Kageyama und drehte seinen Kopf zur Seite. „Yachi zu töten, bringt uns gar nichts“, sagte Iwaizumi und seufzte, drehte sich dann zu Shouyou um, „sie wollte uns nur ablenken.“ Shouyou schluckte und ging dann zu Kenma, kniete sich neben ihm auf den Boden, als er bemerkte, wie dessen Erscheinung ein wenig flackerte. „Kenma, was ... Iwaizumi? Kageyama? Was ... was passiert hier?“ „Sorry, wir können dir nicht helfen, weil wir keinerlei magische Kräfte haben“, schüttelte Iwaizumi den Kopf, „allerdings ist es etwas, was ich aufgeschnappt habe. Du müsstest selbst die Kraft haben, ihn zu retten, wenn du deine magische Energie konzentrierst. Immerhin bist du mit ihm verbunden.“ „Yachi wollte ihn töten, weil sie wusste, dass unser Chibi hier noch nicht so weit ist, ihn zu retten“, murmelte Kageyama ein wenig missmutig, „und wir ihm nicht helfen können.“ Shouyou drehte kurz seinen Kopf zurück, bevor er wieder zu Kenma sah. Wie sollte er wissen, was er tun sollte, ohne irgendeine Erfahrung? Was passierte wohl, wenn Kenma hier starb, nur, weil er nicht gut genug war? Er umklammerte seinen Stab und schluckte heftig. Wenn er nur einen Hinweis hatte, wie er diese Energien nutzen konnte, um Kenma zu retten. Irgendetwas? „Shou–you ...“ Irritiert öffnete Shouyou seine Augen, wobei er nicht einmal gemerkt hatte, dass er sie zugekniffen hatte, starrte auf Kenma, der seine Hand um seinen Stab geschlossen hatte. „Kenma?“ „Zusammen?“, flüsterte Kenma ihm zu und lächelte ihn an, „du kannst das. Du– du bist unglaublich, Shouyou. Ich ... ich vertraue auf dich.“ Shouyou schluckte und schüttelte kurz den Kopf, nickte dann aber. Er wusste wirklich nicht, was er tun konnte oder wie er es tun konnte, aber wenn Kenma ihm vertraute, musste er es doch schaffen können, oder? Er spürte, wie ihn eine Hitze überfiel, während er einfach nur in Kenmas Augen blickte. Es war heiß, aber aus irgendeinem Grund nicht unangenehm. „Was ... was ist das?“ Kageyamas überraschte Stimme drang nur in einem kurzen, flüsternden Moment zu ihm. Funktionierte es? Konnte er irgendetwas bewirken? Wieso veränderte sich Kenmas flackernde Erscheinung nicht? Wieso konnte das hier nicht so einfach sein, wie Volleyball? Auch, wenn er ziemlich viel trainieren musste, er hatte es immer irgendwann geschafft. Kenma sagte, dass er unglaublich war, aber war er das, wenn er ihn nicht retten konnte? Das hier war nicht Volleyball. Das hier war etwas, was viel mächtiger war und vielleicht einen viel größeren Einfluss auf sie hatte. Er konnte nicht zulassen, dass Kenma starb, wenn er nicht wusste, was es bewirkte, wenn sie zurückkamen. Er konnte nicht! „... Shouyou ...“ „Kenma!!“ Sein Schrei ging in einem Licht unter und plötzlich war alles um ihn herum still. Kenma? Shouyou blinzelte, sah sich um. Wieso hatte er das Gefühl, dass kein Wort über seine Lippen kam? Wo war er hier? Wo war Kenma? Er drehte sich um, bemerkte, dass er alleine war. Wo waren Iwaizumi und Kageyama? Was war überhaupt passiert? „Was ein Unheil.“ Shouyou hob seinen Kopf, als er die Stimme hörte und sah einen älteren Mann in eine rote Robe gekleidet, mit grauen Haaren und einem katzenhaften Blick. Die Falten in seinem Gesicht waren ebenfalls deutlich zu erkennen. Allerdings richteten sich Shouyous Augen eher auf seinen Freund, der in den Armen des anderen lag. „Kenma!“ Seine Stimme überschlug sich und er stolperte mehr nach vorne, ohne, dass er seine Schritte kontrollieren konnte. „Kenma! Kenma!“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)