pinky promise von anime_world (//nammin/minjoon//) ================================================================================ Kapitel 1: ~ immer ~ -------------------- Mein Atem geht schwer, während sich mein Körper leichtfüßig im schnellen Takt der Musik bewegt. Immer schnellere Bewegungen, immer perfekter, immer besser, immer tadelloser, immer... immer... Meine Sicht verschwimmt zunehmend und mir dröhnt mein pochender Herzschlag in den Ohren, während ich immer weiter tanze, ohne überhaupt mehr die Musik wahrzunehmen. Zu spät merke ich, dass ich mich in einen Rausch getanzt habe, als ich plötzlich den Boden unter meinen Füßen verliere. Der stechende Schmerz breitet sich rasant aus, als mein erhitzter Körper krachend auf das eiskalte Paket knallt. Ich unterdrücke ein schmerzerfülltes Schreien und nur ein kurzer knurrender Laut kommt aus meiner Kehle. Ich schnappe gierig nach Luft, als ich meinen kurzen Schock verarbeitet hab und sich meine Sicht langsam klärt, während der Schmerz sich zu intensivieren scheint. "Verdammt...", stöhne ich außer Atem auf. Das kann doch nicht sein! Warum kriege ich das nicht hin? Somit behindere ich nur alle anderen... Ich darf nicht hinterher hängen! Langsam setze ich mich auf und fahre mir mit zitternden Händen durch meine schweißnassen Haare. "Verdammt... ." Ich muss diese Choreo unbedingt hinbekommen. Ich muss, ich muss, ich muss... Ich sehe mein erbärmliches Spiegelbild in der großen Spiegelwand. Blass, schwach, verschwitzt und kraftlos schaut mich mein eigenes Spiegelbild an. Sofort beiße ich mir auf die Lippen, als sich eine Träne versucht ihren Weg über meine Wange zu bahnen. Nein, nein, ich bin nicht schwach, ich kann das! Ich muss es können... Mit einer schnellen Handbewegung wische ich mir die Tränen aus den Augen. Es wird nicht geweint, es wird getanzt, nein, es wird gekämpft! Nach einem kurzen Stöhnen erhebe ich mich schwerfällig und versuche dabei mein schmerzverzerrtes Gesicht mit einem Grinsen zu kaschieren. Doch als ich mich erneut im Spiegel sehe, ist dies nur eine unnatürlich aufgesetzte Maske, die jeder durchschauen kann. Sofort lasse ich die Fassade fallen, dafür habe ich keine Zeit. Nicht jetzt... Für einen kurzen Moment schließe ich meine Augen und warte bis sich der Takt meines Herzschlages an den der Musik angepasst hat. Nach einer gefühlten Ewigkeit fühle ich mich bereit. Nach kurzem Zögern stelle ich mich in Anfangsposition und warte auf den Beginn. Die Startmelodie beginnt, sofort öffne ich meine Augen und befinde mich bereits im Song. Der Schmerz wird mit jeder Bewegung, mit jedem Atemzug unerträglicher. Aber ich reiße mich zusammen. Einmal, wenigstens einmal... einmal muss ich diese Choreo perfekt hinbekommen. Ich spüre wie sich mein eigener Körper gegen sich selbst wehrt. Nein, ich muss durchhalten, bis zum Schluss! Ich darf nicht so kurz vor dem Ziel aufgeben, nicht jetzt. Immer schlimmer, immer schwieriger, immer kräfteraubender, immer... immer. Ein letztes Mal noch. Ein letzter Takt, eine letzte Figur. Voller Schmerz strecke ich meine Hand gen Himmel und verharre augenblicklich in meiner Abschlussfigur. Bebend bergt sich mein Körper gegen die Überanstrengung auf. Mein Knie zerfließen zu Pudding und ich habe Angst das sie jeden Moment unter meinem eigenen Gewicht nachgegeben. Aber ich kann mich nicht bewegen, keinen Zentimeter, als ob ich erstarrt wäre, nicht mal mehr die Kraft zu haben, mich aus dieser Position zu befreien. Plötzlich wird die Tür des Trainingsraumes laut und schwungvoll aufgestoßen. Meinen Kopf immer noch nicht bewegen könnend, versuchen meine Augen die Person aus dem Augenwinkel auszumachen. "Verdammt wir haben dich schon überall gesucht! Wir haben uns Sorgen gemacht!", ruft er mir mit rauer und aufgebrachter Stimme zu, welche ich unter tausenden erkennen könnte. Na-Namjoon... ! Ich will ihm etwas sagen, aber meine Kehle ist staubtrocken, aber selbst wenn ich jetzt, in diesem Moment sprechen könnte, würden mir nicht die passenden Worte einfallen. "Verdammt sag doch was! ... Warum bist du abgehauen? Der Arzt hat doch gesagt, dass du nicht trainieren darfst!", schreit er mich fast schon erzürnt an. Während er immer noch nach Atem ringend, nach Halt suchend sich an den Türrahmen lehnt, stehe ich immer noch wie erstarrt mitten im Trainingsraum. Und der Song fängt an sich zu wiederholen. "Verdammt was ist mit dir?! Was soll das? Sag endlich etwas!" Obwohl er immer noch schreit, ist seine Stimme gefüllt mit Angst und Sorge. Ich versuche mich zu bewegen, doch das einzige was sich bewegt sind die plötzlichen Tränen, die mir unaufhaltsam über das Gesicht strömen. Ich weiß nicht was mit mir passiert. Ich weiß gar nichts und spüre auch nichts, nicht einmal den Schmerz der mich eigentlich in die Knie zwingen sollte. "J-Jimin?", kommt es plötzlich erstickt von ihm. Es ist als würde sich plötzlich alles von mir lösen und ich spüre wie ich zusammensacke. Ich schließe wie automatisch die Augen und bereite mich auf den Aufprall vor. Doch anstatt erneut auf den harten Boden aufzuknallen, fangen mich starke Arme ab, welche sich im Bruchteil einer Sekunde um mich schlingen. Ich höre wie der Körper unter mir mit dem Boden kollidiert und ein dazu gehöriges schmerzerfülltes Stöhnen. "Verdammt! Ji-Jimin?", höre ich Namjoon verzweifelt keuchen. Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen, während ich am Rande mitbekomme wie er mich in den Arm nimmt. Noch bevor ich wirklich etwas sehen kann, kommt ein nasser Tropfen kurz neben meinem Auge, auf der Wange auf. Verwundert schaue ich nach oben. Direkt in sein hübsches Gesicht, in seine wässrigen Augen aus denen sich eine Träne den Weg gebannt hatte und somit eine feuchte Spur auf seiner makellosen Haut hinterlassen hat und seine bebenden, vollen Lippen. Ich schaue ihm direkt in die Augen. Ich versuche ihm zu verständigen das es mir gut geht, doch mein Hals macht keine Anstalten demnach zu kommen. "Jimin?! Jimin?! ... Kannst du mich hören? Kannst du mir antworten? Mini?!" Kann ich ihn mich erneut, mit zitternder Stimme, panisch fragen hören. Verdammt ich muss, ich will. "J-Joonie...", verlässt gebrochen und so leise, dass er es kaum gehört haben kann, sein Name meinen Mund. Er hält inne und drückt mich von einer Sekunde auf die nächste so stark gegen sich, das die fast vergessenen Schmerzen zurück in mein Bewusstsein finden. "Jiminie, Jiminie... Alles in Ordnung?", haucht mir Namjoon erleichtert gegen den Hals. "Hm...", antworte ich schwach. "Mach das nie, nie wieder in deinem Leben. Okay? Nie wieder... . Du weißt gar nicht was du mir für einen Schreck eingejagt hast... Zuerst bist du einfach weg und dann klappst du mir vor den Augen zusammen. Bitte tu nie wieder so etwas leichtsinniges." Die ganzen Schuldgefühle kommen auf mich zurück. Ich habe mich einfach aus dem Staub gemacht, ohne irgendjemanden Bescheid zu geben und das mitten in der Nacht. Uns war nur um die Choreo zu trainieren die ich nicht mit proben darf, da ich Immer noch krank bin. "I-Ich verspreche es." Leicht hebe ich meine rechte Hand und stupse, immer noch kraftlos, gegen seine. Er lässt ein Stück von mir ab und sieht mir zu erst tief in die Augen, bevor er seinen Blick auf unsere Hände richtet. Augenblicklich schließt er seinen kleinen Finger um meinen, und drückt sanft unsere Daumen zusammen. "Kleiner Finger Schwur.", flüstere ich ihm leise zu, während ich ihn genau mustere. Augenblicklich fängt mein Herz an in dem schnellen Takt von seinem zu schlagen, als er mich wieder näher an seine Brust drückt und ebenfalls "Kleiner Finger Schwur.", flüstert bevor er seine Hand mit meiner verschränkt und seinen Augen wieder meine finden. Erst jetzt realisiere ich wie verdammt nah er mir ist, die Hitze steigt mir ungewollt ins Gesicht, während ich nicht anders kann als ihn anzustarren. Aber es ist keine unangenehme schwitzige Hitze sondern eine angenehme Wärme, die sich in meinem ganzen Körper ausbreitet. Langsam kehrt die Kraft wieder in mich zurück und ich drücke seine Hand ebenfalls. Doch plötzlich löst Namjoon seine aus meiner. Habe ich was falsch gemacht? Ich will wieder seine Hand halten... Doch bevor ich mir noch mehr Gedanken in meinem immer noch vernebelten Gehirn machen kann, spüre ich seine Hand durch meine Harre zu meinem Hinterkopf zu fahren. Es fühlt sich gut an, es entspannt mich und ich mache meine Augen zu, doch plötzlich zieht er seinen Kopf zu sich. Noch bevor ich es wirklich realisiere, befinden sich seine Lippen leicht auf meinen. Es ist als ob ein Feuerwerk in mir explodiert. Sofort ohne auch nur einen Gedanken zu verschwenden, stimme ich in die Bewegung mit ein. Es fühlt sich so verdammt gut. Doch er lässt bereits nach kurzer Zeit, sanft von mir ab. "Nicht, du bist noch zu schwach.", haucht er gegen meine Lippen. "Du überanstrengst dich." Setzt er noch liebevoll flüsternd hinzu. Ich schaue ihn aus großen Augen an und merke aber erst jetzt, wie sehr ich am Ende bin. Ich will ihm dennoch sagen das ich ihm dankbar bin, aber er legt mir seinen Zeigefinger leicht auf die Lippen. "Nicht..." Ich schaue ihn lange an, bevor ich mich wieder in seine Arme sacken lasse, ohne jegliche Körperspannung aufrecht erhalten zu können. Die Erschöpfung und der Schlaf übermannen mich und meine Augen fallen zu. Ich kuschle mich immer näher an ihn heran und kann spüren wie er mir einen leichten Kuss auf die Stirn gibt, bevor ich langsam in die Traumwelt abdrifte ... Ich fühle mich immer sicherer, immer geborgener, immer besser, immer ... immer... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)