Ein Abend von Berrii (Wenn die Vernunft mal frei machen darf) ================================================================================ Kapitel 1: Cheers! ------------------ „Endlich.“, kam es erledigt vom Nara, während er sich müde zurücklehnte. „Du sagst es.“, Temari zerknüllte die Checkliste und warf sie gekonnt in den Papierkorb, „Bis zum nächsten Mal.“ Grummelnd legte er einen Unterarm über die Augen. Musste sie denn schon jetzt das nächste Examen erwähnen? Shikamaru hatte echt keine Lust mehr auf diesen Papierkrieg. Jedes Jahr der gleiche Mist. Wobei das nicht ganz stimmte. Es wurde schlimmer. Jedes Jahr mehr Anwärter, jedes Jahr neue Auflagen. „Ich will hier einfach nur noch raus.“, entgegnete der Dunkelhaarige und erhob sich. Die Frau tat es ihm gleich und griff nach ihrem Fächer: „Lass uns doch mal zur Feier des Tages was trinken gehen.“ Überrascht legte er den Kopf schief: „Trinken?“ Grinsend zwinkerte die Blonde ihm zu: „Ja, Nara, etwas Alkohol kann sehr entspannend sein.“ Darauf erwiderte Shikamaru erst einmal nichts, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte er nie etwas getrunken. Schließlich war er 19 und lag somit ein Jahr unter der offiziellen Grenze, Alkohol kaufen zu dürfen. Andererseits reizte es ihn aber auch nicht wirklich. Temari hingegen mit ihren 22 durfte natürlich Alkohol bestellen, für sie war es keine große Sache. „Komm schon, ich lad dich ein!“, sie öffnete bereits die Tür und wartete ungeduldig darauf, dass der Mann sich in Bewegung setzte. Kopf schüttelnd folgte er ihr: „Seit wann trinkst du denn?“ Locker zuckte sie mit den Schultern: „Ach, ab und zu nach einem Berg Arbeit ist das echt wohltuend. Alleine trinken ist aber scheiße, also musst du mit.“ Die Hände in den Hosentaschen vergrabend, warf er ihr einen Blick zu: „So, mit wem trinkst du denn sonst?“ „Hin und wieder mit meinen Brüdern, wenn die beiden mal wieder einen Anflug von Familienspieleabenden haben.“, erzählte die Blonde und schloss kurz die Augen, als ihnen der Abendwind beim Verlassen des Gebäudes entgegenschlug. Aha, daher war es für sie wohl nichts Ungewöhnliches, Alkohol für jemanden zu kaufen, der noch nicht volljährig war. „Aber wir sollten erst eine Kleinigkeit essen... Nicht, dass du aus den Latschen kippst.“ Er warf ihr einen etwas irritierten Blick zu: „Ich habe nicht vor, mich sinnlos zu betrinken.“ Grob stupste sie ihm den Ellenbogen in die Seite, wie es ihre Art war: „Vertrau mir, auch bei einem bisschen brauchst du Essen im Magen.“ Er rollte mit den Augen. Irgendwie klang das alles schon wieder viel zu anstrengend für ihn. „Außerdem will ich mich etwas betrinken. Ich hab echt keinen Bock mehr auf diese Arbeit.“ Oh oh, daher wehte der Wind. Der Nara ahnte, dass das ein unschönes Ende nehmen könnte und zog dementsprechend ein Gesicht. Temari blieb das nicht unbemerkt: „Jetzt guck nicht so, ich schieß mich ja nicht ab.“ „Das ist deine Sache, solange ich dich nicht nach hause tragen muss.“ Sie winkte ab: „Keine Sorge, ich kann selber laufen.“ Schweigend liefen sie die Straßen entlang. Shikamaru genoss die Ruhe. Das war definitiv einer der Vorzüge von Temaris Gesellschaft. Sie wollte nicht, wie die meisten anderen Frauen, unterhalten werden. „Wie wäre es damit?“, fragte die Blonde und blieb vor einem kleinen Lokal stehen, das recht gemütlich aussah. „Nach dir.“, stimmte der Nara ihr zu und folgte ihr. Es war etwas seltsam für ihn, schließlich war es etwas neues für den Mann. Temari hingegen suchte sich wie selbstverständlich einen Platz weiter hinten am Ende der Theke aus. „Guten Abend die Dame, was darf sein?“, wandte sich der Barkeeper direkt an die Blonde und schenkte ihr ein schmeichelndes Lächeln, welches direkt an ihr abprallte. „Zwei kleine Happen und was leichtes zum Trinken für den Einstieg.“, war ihre Bestellung. Shikamaru setzte sich neben sie und ließ seinen Blick schweifen: „Klingt, als wenn du das öfter machst.“ „Hm, eher seltener. Kam in letzter Zeit zuhause nur öfter vor, weil Kankurou seine Freiheit nun gerne mal genießt.“ „Und, findet er den Weg nach hause?“, fragte der Dunkelhaarige und blieb mit dem Blick bei der Frau hängen. Der Barkeeper stellte ihnen zwei Teller mit kleinen Reisbällchen hin: „Ausweis?“ Temari fummelte in ihrer Tasche und zeigte ihren Ausweis vor, den der Mann kurz betrachtete, ehe er zwei Gläser zu ihnen stellte. „Tja, darin übt er sich noch.“, sie steckte ihr Dokument zurück und griff nach dem Glas, um daran zu nippen, „Hm, nicht schlecht für den Anfang.“ Shikamaru bediente sich vorerst an einem Reisbällchen, die letzte Mahlzeit lag mehr als ein paar Stunden zurück. Temari tat es ihm gleich und biss ebenfalls in die weiße Speise: „Jetzt haben wir wieder ein Jahr Ruhe.“ „Wenn wir nächstes Jahr wieder mit mehr Zugängen rechnen müssen, brauchen wir noch jemanden, der mitarbeitet.“ „Ts, das glaubst du doch selber nicht. Bevor die uns noch jemanden zugestehen, geben sie uns mehr Zeit zum Arbeiten.“ Auch wieder wahr, dachte sich der Mann und seufzte. Die Blonde griff nach ihrem Glas und hielt es ihm entgegen, um ihn aufzufordern, mit ihr anzustoßen: „Auf den Mist, den wir jedes Jahr aufs Neue machen müssen.“ Shikamaru folgte ihrer Geste und leise klirrten die Gläser kurz zusammen: „Irgendwann müssen sie sich zwei andere Dumme suchen.“ Genervt verdrehte sie die Augen: „Das wird wohl noch dauern...“ Mit den Worten kippte sie das gesamte Glas weg, während der Mann gerade mal einen Schluck getan hatte, um sich mit dem Geschmack vertraut zu machen. Erstaunt hob er eine Augenbraue: „Hast du es eilig?“ „Nein.“, gab sie knapp von sich und stellte das Glas zurück, „Ich hatte Durst. Barkeeper, Nachschub!“ Schnell war ihr Glas wieder gefüllt und sie trank weiter, doch dieses Mal etwas langsamer. „Und, schmeckt's?“ „Hm.“, gab er monoton von sich und trank erneut. Es war leicht süßlich, hinterließ aber nicht dieses klebrige Gefühl wie Saft zurück im Mund, es war eher klar und brannte leicht im Rachen. „Haut mich jetzt nicht vom Hocker.“, war sein Resümee. Ein Grinsen umspielte ihre Lippen: „So so. Na dann probieren wir doch gleich mal etwas anderes.“ Interessiert griff sie nach einer Karte und legte sie zwischen sie auf die Theke, nebenbei aß sie noch ein Reisbällchen: „Da können wir noch einiges testen.“ „Wie lange willst du denn hier sitzen?“, erkundete sich der Nara und griff auch noch einmal bei dem Essen zu. „So lange es nötig ist.“, war ihre schwammige Antwort. Mit dem Rest ihres Getränks schluckte sie den kleinen Happen Reis runter und stellte das Glas ab, „Trink aus, es geht weiter!“ Shikamaru seufzte: „Bloß nicht im Feierabend hetzen...“ Dennoch leerte er das Glas in einem Zug und stellte es neben ihrem. Das brannte dann doch abrupt ganz schön im Hals, andererseits spürte er die wärmende Wirkung des Alkohols. „Barkeeper!“, rief sie bereits und gab die nächste Bestellung auf. Shikamaru stützte den Kopf ab und konnte nicht anders, als leicht zu grinsen. Gut zu wissen, dass auch die arbeitswütige Frau ein Limit hatte, was ihre Motivation anging. „Heulsuse, nächste Runde.“, sie schob ihm das Glas zu, der Inhalt dieses mal leicht golden. Allein als er das Glas an die Lippen hob, roch Shikamaru bereits, dass es hochprozentiger war, als das Getränk zuvor. Es schmeckte nicht ganz so süß und hatte einen leicht scharfen Nachgeschmack. Und verdammt, es brannte, aber wärmte auch gleich doppelt so stark. Temari kicherte bei seinem Gesichtsausdruck nach dem ersten Schluck: „Zu viel?“ „Trink du doch erst mal.“, gab er leicht bissig zurück. Keck trank sie einen großzügigen Schluck, musste dann aber leicht husten: „Okay, das ist wirklich ziemlich gut.“ Nun war er es, der breit grinste: „Doch nicht so trinkfest, was?“ Da blitzen ihre grünen Augen auf und sie hob einen Zeigefinger: „Oh oh, Nara, da hast du dir jetzt was eingebrockt. Wollen wir doch mal sehen, wer hier nachher noch stehen kann.“ „Wieso sollte ich so etwas Dummes tun und mich sinnlos betrinken?“ Temari stützte ihren Arm mit dem Glas auf und prostete ihn zu: „Eben weil wir nie etwas Dummes machen. Unser Konto für Dummheiten ist leer. Ist doch zum kotzen, immer verantwortungsbewusst zu sein.“ Der Dunkelhaarige legte den Kopf leicht schief und schaute in sein Glas. Sie beide waren immer in der Position, wo absolut verantwortungsbewusstes Handeln von ihnen gefordert wurde. Tag ein, Tag aus. Für Dummheiten hatten beide in der Tat nie Platz gehabt. Es klang verrückt, aber dennoch kam ihm ihr Vorschlag gar nicht so abwegig vor. „Was soll's.“, seufzte er, ergab sich ihrem Vorschlag und führte sein Glas zu ihrem, um erneut anzustoßen, „Füllen wir unser Konto für Dummheiten.“ „Cheers!“, nickte die Frau ihm zu und setzte das Glas an die Lippen. Dieses Mal war der Mann schneller und stellte das leere Glas ab. Temari entging das aus dem Augenwinkel nicht, daher setzte sie nach und trank ebenfalls ihr Glas leer. „Das wird noch lustig.“, ein kleiner Hicks entwich ihr, als sie bereits wieder nach dem Mann hinter der Theke rief. Shikamaru gönnte sich unterdessen noch ein Reisbällchen. Er hatte das Gefühl, dass es doch zu sehr in seinem Magen brannte. Zu seinem Glück brachte der Reis etwas Linderung. Doch ziemlich warm war ihm dennoch, weswegen er schließlich seine Weste ablegte. Die Blonde nahm es mit einem Grinsen wahr, sagte aber nichts. Ihr wurde auch recht warm, aber sie konnte schlecht etwas ablegen. „Und, hast du dir so dein erstes Trinkgelagere vorgestellt?“, nahm Temari das Gespräch wieder auf. Shikamaru begutachtete sein nächstes Getränk: „Ehrlich gesagt, habe ich daran bis jetzt keinen Gedanken verschwendet.“ Einen Schluck später redete er weiter: „Aber vermutlich hätte Naruto uns wohl alle eingeladen, das wäre eine Idee genau nach seinem Schema.“ Die Frau schwenkte ihr Glas etwas: „Ja, das klingt passend.“ „Wann hast du das erste Mal getrunken?“, entgegnete der Dunkelhaarige interessiert. Seufzend trank sie und erzählte: „War nicht sonderlich toll. Hab zum Geburtstag was geschenkt bekommen und am Abend probehalber weggetrunken.“ „Klingt so, als wenn du doch schon etwas auf deinem Dummheits-Konto hast.“ „Vielleicht so ein bisschen.“, mit Daumen und Zeigefinger aneinander gelegt zeigte die Frau, wie winzig sie es bemaß. „Wie ist das Ende der Geschichte?“ „Uhm... Kankurou durfte das Bad sauber machen, während Gaara mein Gejammer ertragen musste.“, an diesem Punkt bemerkte Temari, das sie definitiv angetrunken war, sonst hätte sie dem Nara wohl niemals von dieser Schmach erzählt. Der aber lachte kurz, sagte aber nichts dazu und trank. „Wer weiß, vielleicht geht’s dir in ein paar Stunden genauso.“, warf sie hinterher, trank wieder leer und bestellte direkt neu. „Gut möglich, wenn es in diesem Tempo weitergeht.“, antwortete der Dunkelhaarige und hielt sich kurz die Stirn. Irgendwie vernebelten seine Sinne leicht und der Klang seiner Umgebung nahm ab. „Dir dröhnt doch wohl nicht schon der Schädel?“, harkte die Frau belustigt nach und griff nach ihrem neuen Getränk. „Sollte es so sein, würde ich nicht weitertrinken.“ „Oh, pfui pfui, verantwortungsbewusstes Handeln.“, mahnte sie Shikamaru und erinnerte ihn so an ihren Plan, etwas Dummes zu tun. „Wie gut, dass du mich davor bewahrst.“, scherzte er und grinste die Blonde an, woraufhin sie ihm sein Glas in die Hand drückte. „Na aber Hallo. Mit mir wirst du nicht verdursten.“ Es war auf eine seltsame Art und Weise angenehm, einfach mal nicht darüber nachzudenken, was man tat. Und durch die Wirkung des Alkohols fiel es Shikamaru gar nicht so schwer, die Gedanken an die Folgen weit von sich zu schieben. Temari hingegen war das wohl schon gewohnt, sie war viel lockerer und ignorierte gekonnt alles, was nach Vernunft schrie. Glas um Glas probierten sich beide durch die Karte, bis der Barkeeper der Blonden bei der nächsten Bestellung die Rechnung hinhielt. Leicht verstimmt griff sie danach: „Und?“ „Ihr zwei sitzt seit vier Stunden hier und habt genug, zahlen und raus.“ Shikamaru schaute überrascht zur Uhr, die hinter dem Mann an der Wand hing. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie schnell die Zeit vergangen war. Murrend angelte Temari nach ihrem Geld: „So betrunken bin ich nun auch wieder nicht.“ Der Nara musterte sie: „Dafür hast du aber eine gute Gesichtsfarbe.“ „Püh, wart's ab, wenn wir gleich laufen müssen. Dann wird sich zeigen, wer hier mehr betrunken ist!“, grob knallte sie etwas Geld auf die Theke und erhob sich. Erstaunlich sicher stand sie da und warf Shikamaru einen siegreichen Blick zu. Schmunzelnd hob er eine Augenbraue. Entspannt griff er nach seiner Weste und rutschte ebenfalls vom Hocker. Abrupt fühlte sich die Welt um ihn ganz anders an. Überrascht ließ er eine Hand auf dem Hocker ruhen, um sich daran zu gewöhnen. Spitzbübisch grinste die Blonde ihn an: „Na, stehst du auf einem Boot?“ Der Nara versuchte seine Sinne zu sensibilisieren, um sich sicherer zu fühlen, doch irgendwie waren diese nicht ganz erreichbar. „Komm Heulsuse, die kühle Luft tut gut!“, ohne auf eine Reaktion von ihm zu warten, harkte sie sich bei dem Mann ein und zog ihn mit sich. Fast wehleidig sah Shikamaru dem Hocker nach, aber ergab sich seinem Schicksal. Es fühlte sich tatsächlich so an, als würde er auf einem Boot stehen. Doch die Blonde neben ihm ging sicher neben ihm her und bot ihm so Orientierung beim Gleichgewicht. „Sowas Verrücktes tu ich nicht wieder so schnell.“ „Du willst doch jetzt nicht rumflennen?“, wollte die Frau neben ihm wissen. „Nein, das war lediglich eine Feststellung.“, erwiderte er und genoss die frische Luft dieser Sommernacht. Temari kicherte leise: „Du kannst ja noch sehr gut nachdenken.“ „Ich fühl mich total benebelt.“, sagte Shikamaru ehrlich und fuhr sich mit einer Hand kurz in den Nacken. Sie nickte: „Oh ja... Angenehm, nicht wahr?“ In einem mäßigem Tempo liefen sie Richtung Park, auf dessen anderer Seite jeweils ihre Wohnung und sein zuhause lag. „Wer bringt jetzt eigentlich wen nach hause?“, fragte die Blonde interessiert und warf einen Blick nach oben. „Ich dich, ist schließlich mein Job.“ Da konnte sie nicht anders, als laut loslachen: „Und dann pennst du auf der Straße unter meiner Wohnung, weil du alleine nicht von der Stelle kommst?“ „Ich lauf doch, alles kein Problem.“, entgegnete er selbstsicher und betrat mit ihr den Park. „Und wenn ich jetzt loslasse?“, leicht zog sie an seinem Arm und brachte ihn minimal ins Trudeln. „Du lässt nicht los, du ziehst an mir.“, stellte er monoton fest. „Du willst mir also sagen, das ich schummel?“, Temari blieb stehen und stellte sich vor ihn. Unbekümmert sah er zu ihr hinunter: „Vielleicht möchtest du dein Konto ja noch etwas füllen.“ Die Frau legte leicht den Kopf schief und schwieg für einen Moment. Fragend blickte Shikamaru sie an und wartete darauf, dass sie ihm mitteilte, was sie nun wieder ausheckte. Bedacht schaute sie auf seinen Kragen: „Mir fiele da durchaus noch etwas ein.“ Oje, was kam jetzt? Der Nara schwieg noch immer und wartete darauf, dass sie ihn in ihren Plan einweihte. „Komm!“, abrupt zog sie ihn weiter, so plötzlich, dass er ihr hinterher stolperte. „Mach langsam!“, murrte er und folgte ihr. „Pardon, dreht sich deine Welt schon?“, lachte Temari leise und führte ihn weg vom Weg, quer Feld ein durch den Park. „Was hast du denn vor? Willst du dich jetzt im Park verlaufen?“ Temari winkte ab: „Dafür ist der gar nicht groß genug, selbst wenn wir betrunken sind.“ Mit einem Ruck war er es nun, der sie ins Schlingern brachte. Shikamaru blieb stehen und hielt sich die Stirn: „Das war wirklich eine dumme Idee.“ „Es wird noch besser, keine Sorge.“, kam es keck von ihr. Zielstrebig stellte sich die Blonde dicht vor ihn und legte ihre Hände in seinen Nacken. „Was hast du nun wieder vor?“, harkte er nach und realisierte erst gar nicht, wie dicht sie bei ihm stand. Unbewusst legte er eine Hand an ihre Hüfte, um etwas sicheren Halt zu haben. „Unser Konto noch etwas füllen.“ Verwirrt suchte er ihren Blick, da er nicht verstand. Als sie ihn aber leicht zu sich hinunterzog, dämmerte es ihm. „Das ist eine ziemlich dumme Idee.“ Temari nickte: „Ja, sowas Dummes würde uns keiner zutrauen.“ „Niemals.“, bestätigte er ihr und starrte auf ihre Lippen. Was lief hier nur gerade mit ihnen ab? Shikamaru kam irgendwie gedanklich gar nicht weiter, alles in seinem Kopf war so stumm. Temari war in dem Moment auch alles egal, ohne weiter darüber nachzudenken, zog sie ihn hinunter und begann einen ungezügelten Kuss. Das es ihr bester Freund war, kümmerte sie nicht, es war wie ein Spiel. Der Mann ließ seine Weste fallen und zog sie dichter an sich. Mit einem Schlag hatte nur noch dieses berauschende Gefühl in seinem Inneren Platz. Genießerisch schloss er die Augen, merkte aber im nächsten Moment, wie nicht nur sein Gleichgewicht ins Trudeln kam. Kichernd löste sich Temari von ihm, legte ihren Fächer ab und zog ihn mit nieder in das klamme Gras. Unzufrieden mit der Trennung, drückte er sie hinunter und verschloss ihre Lippen wieder. Das sie auf dem kühlen Boden lagen, kümmerte beide nicht, da ihnen ziemlich warm war. Bei beiden war der Kopf abwesend, es war ihnen schlicht egal. Das einzige, was sie gerade wollten, war die gegenseitige Nähe. Recht schnell fand eine von Temaris Händen hinunter zu seiner Hose, während er sich mit einem Unterarm neben ihrem Kopf abstützte und mit dem anderen über ihren Oberkörper strich. Temari genoss es, dass er einfach tat, was er tat. Ohne große Umschweife strich er über ihr Dekolletee, hinunter zu einer ihrer Brüste und packte sanft zu. Ungeniert seufzte sie in den Kuss und öffnete seine Hose. Seine Reaktion auf ihre Hand in seinem Schritt fiel wesentlich deutlicher aus. Ein Stöhnen entwich ihm, wofür er sich von ihr löste und hektisch gegen ihre Lippen keuchte. Ungeduldig zog er nun ihren Kimono hoch und strich mit einer Hand ihren Oberschenkel hinauf, bis zu ihrer empfindlichsten Stelle. Nicht minder leise keuchte die Blonde auf und drückte sich seiner Hand entgegen. Ihr ganzer Körper kribbelte bei dem, was er mit ihr anstellte. Immer lauter wurde ihr Stöhnen, sie konnte sich nicht mehr darauf konzentrieren, ihn ebenso zu verwöhnen. Doch der Nara ließ sie zappeln, was sie schließlich dazu brachte, ihn hochzudrücken. Sie wollte oben sein, die Führung übernehmen. Aber er ließ es nicht zu. Mit einer Dominanz, die Temari nicht von ihm kannte, presste er sie zurück ins Grüne und drückte ihre Beine leicht mit seinen auseinander. Fahrig glitten ihre Hände wieder hinunter zu seiner Hose, um diese etwas tiefer zu ziehen. Nebenbei begann Shikamaru an ihrem Hals zu knabbern und zog mit einer Hand ihr Höschen zur Seite. Als er sich einen Moment später recht stürmisch in ihr versenkte, stöhnte Temari leicht erschrocken auf. Es tat leicht weh, sie hatte keinen Gedanken an ihr bescheuertes Jungfernhäutchen verschwendet, war es ihr doch eigentlich egal. Dunkel raunte Shikamaru ihr irgendwas ins Ohr, was sie nicht verstand, zu sehr versuchte sie sich darauf zu konzentrieren, sich zu entspannen. Sanft strich seine Hand über ihre Scham, während er sich nicht in ihr bewegte, um ihr diesen Moment Ruhe zu lassen. Langsam ließ das Ziehen nach und die Blonde drückte sich ihm leicht entgegen. Sachte begann der Dunkelhaarige sich zu bewegen, ihm war trotz des Alkohols nicht entgangen, das er etwas zu schnell gewesen war. Ihr stetig lauter werdendes Stöhnen spornte ihn immer weiter an. Schließlich legte er seine freie Hand an ihren Po, um ihr mehr Halt zu geben und sie bei sich zu halten. Mit zittrigen Armen umschlang die Frau seinen Hals und drückte sich an ihn. Die Bewegungen des Nara wurden ungezügelter und trieben sie immer näher an ihren Höhepunkt, bis sie schließlich laut aufstöhnte und kam. In diesen Moment konnte auch der Dunkelhaarige nicht mehr an sich halten und kam tief in ihr, während er ihr leicht in die Schulter biss. Nach Luft schnappend lockerte Temari ihre Arme etwas und fuhr mit einer Hand in seinen Nacken, wobei sie erstaunt feststellte, wie weich seine Haare doch waren. Keuchend löste sich Shikamaru von ihrer Schulter und strich kurz mit den Fingern darüber: „Entschuldige.“ Ein Kichern entfuhr ihr: „Ich bin kein Zimperlieschen.“ „Du brauchst nicht immer auf hart machen, das hast du gar nicht nötig.“, flüsterte er und hauchte ihr einen kleinen Kuss in die Halsbeuge. Entspannt seufzte sie auf und schloss die Augen. Noch immer genoss sie diese extreme Ruhe nach dem Orgasmus, der sie etwas lethargisch machte. „Ich mache doch gar nicht auf hart.“, nuschelte sie müde. „Das würde ich so nicht sagen...“, in einer fließenden Bewegung erhob sich der Nara von ihr und legte sich neben sie ins Gras. Mit wenigen Handgriffen hatte er seine Hose geschlossen und gähnte, der Alkohol forderte seinen Tribut. Temari zupfte ihre Kleidung ebenfalls zurecht und drehte den Kopf zu ihm: „Woran machst du dass fest?“ „Weil ich dir gerade weh getan habe.“, gab er monoton zurück. Sie zuckte mit den Schultern: „Aber es ist für mich kein Drama.“ Da hatte sie recht. Andere Frauen wären wohl nicht so nüchtern damit umgegangen, viele Mädchen malten sich ihr erstes Mal total romantisch aus. Aber Temari machte sich nichts daraus. Sie war, wer sie war. „Ich hätte sonst wohl nicht damit angefangen.“, schob sie nach und schaute hoch zu den Sternen. So gesehen hatten sie etwas Kitsch. „Aber sag mal... Hattest du vorher schon mal?“, fragte sie neugierig nach. „Nein.“, kam prompt seine Antwort, gefolgt von einem weiteren Gähner. Er war total fertig und mehr als froh, dass er bereits lag. Die Blonde grinste leicht: „Dann hab ich dir gleich zwei erste Male heute gestohlen.“ Sie warf einen Blick zu ihm, doch sein Ausdruck verriet ihr, dass Shikamaru sie nicht mehr hörte, er schlief. „Gute Nacht, Heulsuse.“, murmelte sie und schloss ebenfalls die Augen, ihre Kräfte neigten sich auch dem Alkohol. Am nächsten Morgen wurde Temari durch den Gesang der Vögel wach. Müde öffnete sie die Augen und fuhr sich mit einer Hand durch den Pony. Wo zum Teufel war sie gelandet? Träge schaute sie zur Seite und erblickte Shikamaru, der noch immer schlief. Bei den aufkommenden Kopfschmerzen entfuhr ihr ein Grummeln. Zum Teufel nochmal, dachte sie sich und grübelte über die Ursache nach. Währenddessen sah sie aus den Augenwinkeln, wie auch der Nara sich rührte. „Verdammt...“, murrte er, setzte sich auf und hielt sich die Stirn. „Morgen...“, kam es ihr leicht kratzig über die Lippen, als auch sie sich erhob, dabei jedoch leicht zusammen zuckte und aufstöhnte. Ein gewisser Schmerz in ihrem Schoß ließ die Erinnerung an den Abend über sie hineinbrechen. Shikamaru war ihre Reaktion nicht entgangen und durchlief ebenso ihre gemeinsamen Stunden. Verlegen strich sich Temari eine Strähne hinters Ohr: „Ehm... ups?“ „Ups?“, fassungslos schaute er zu ihr. Er konnte nicht glauben, dass sie ihre Ansammlung an Dummheiten mit einem einfachen Ups betitelte. Ein leicht unsicheres Grinsen legte sich über ihre Lippen, als sie ihm mit dem Ellenbogen in die Rippen stieß: „Du machst mir jetzt aber keine Szene, oder?“ Verwirrt musterte er sie. War sie denn kein bisschen sauer? Sie hatten betrunken miteinander geschlafen und er war dabei auch nicht gerade vorsichtig gewesen. Dennoch machte sich die Blonde eher darüber Gedanken, dass er sich aufregen könnte? „Das war mit das Dümmste, was wir je tun konnten.“, kommentierte er perplex. Nickend pflichtete Temari ihm bei: „Geb ich dir Recht. Mir tut alles weh.“ „Tut mir leid.“ Sie rollte mit den Augen: „Spinner, doch nicht wegen dir. Mein Schädel bringt mich gleich um, mein Rücken tut mir weh und mir ist kalt, außerdem kleben meine Klamotten an meinem Rücken fest, weil alles feucht ist.“ Doch leicht verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Wohl war ihm dennoch nicht bei dem Gedanken, sie verletzt zu haben, was ihr nicht entging. „Shikamaru,“, sie sprach ihn extra mit seinem Vornamen an, damit er ihr ins Gesicht sah, „Mir macht das nichts aus.“ Der Mann wusste noch immer nicht, was er davon halten sollte. War es von Temari ihr selbst gegenüber nicht mies, so mit sich selbst umzuspringen? Langsam stand die Blonde auf und sammelte ihren Fächer ein, ehe sie dem Dunkelhaarigen ihre Hand hinhielt: „Freunde?“ Sie schenkte ihm ein gewitztes Lächeln, wofür er in dem Moment alles getan hätte. Er konnte nicht anders, als ebenfalls grinsen und nach ihrer Hand greifen: „Freunde.“ „Ich brauch dringend eine Dusche und was zu essen.“, entgegnete die Frau und streckte sich kurz. „Allerdings.“, pflichtete der Nara ihr bei. Er war erleichtert, wieder sicher auf seinen Beinen zu stehen. Zusammen machten sie sich auf den Heimweg und genossen die Ruhe, die noch im Dorf herrschte. „Wann willst du abreisen?“, fragte Shikamaru, kurz bevor sie an ihrer Wohnung ankamen. „Morgen früh... Ich brauch mindestens den ganzen Tag und die Nacht, um wieder fit genug zu sein.“, erklärte sie nüchtern, „Ich werde mich gleich schön in meinem Futon verbuddeln und dann sieht mich die Sonne so schnell nicht wieder.“ Shikamaru nickte: „Dann kann ich das ja ebenso halten und begleite dich morgen früh zum Haupttor.“ „Bis dahin, Heulsuse.“, verabschiedete sich die Blonde und betrat das Wohnhaus. Temari war froh, als sie endlich in ihrem Bad stand und die klammen Sachen ausziehen konnte. Ein Blick in den Spiegel verriet ihr, wie fürchterlich sie aussah. Dunkle Augenringe, leicht zerzaustes Haar. Dann fiel ihr Blick auf ein paar rote Flecken und feine violette Bissspuren an ihrem Hals. Fasziniert strich sie mit den Fingern darüber. Sie hätte nie damit gerechnet, das Shikamaru so etwas beim Sex tun könnte. Die Male nicht weiter beachtend, öffnete sie ihre Zöpfe und stieg in die Dusche. Gerade als sie nach dem Wasserhahn griff, erstarrte sie. Ein ungutes Gefühl zwischen ihren Schenkeln ließ sie hinab sehen und ihr schoss die Röte ins Gesicht. Erst in diesem Moment wurde ihr so richtig bewusst, wie extrem dumm ihre Idee letzte Nacht gewesen war. Nicht eine Sekunde hatte sie betrunken daran gedacht, dass sie ungeschützten Sex hatten. Hastig machte sie das Wasser an und stellte sich unter die Brause, um schnell die Spuren der vergangenen Nacht wegzuspülen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)