Sein Blick traf mich wie eine Kugel von -MyNameisKid- ================================================================================ Kapitel 13: No.13 ----------------- Die Zärtlichkeiten in den kommenden zwei Tagen zwischen Law und Kid wurden wieder häufiger. Der Rothaarige war eigentlich ständig bei Law, half ihm so gut er konnte und kümmerte sich um seine Verletzungen. Wobei der gelernte Arzt sich wunderte, wie Kid noch lebte, bei der Art wie er Wunden versorgte. Immerhin war er lernwillig und ließ sich von ihm anleiten. Kid wagte es zwar, Law immer mal wieder körperlich nah zu kommen, ihn zu umarmen oder dicht neben ihm zu sitzen oder zu liegen, allerdings nicht mehr. Ihn zu küssen traute er sich nicht. Und das obwohl er genau das ständig wollte. Das Verlangen wurde von Tag zu Tag größer. Laws Schulter war zwar auf dem Weg der Besserung, aber noch lange nicht verheilt. Sie saßen am Abend, als Don angekündigt hatte nach Law zu verlangen, zusammen auf der Couch. Sie hatten zusammen zu Abend gegessen und dann einen Film eingelegt. Kid hatte eigentlich schon wieder vergessen, was der Don vor zwei Tagen in Laws Schlafzimmer zu diesem gesagt hatte. Der Schwarzhaarige hatte es wohl nur verdrängt. Es saß an Kid gelehnt entspannt neben ihm, als sein Handy auf dem Tisch vibrierte. Law griff danach, entsperrte es und Kid merkte, wie der andere plötzlich neben ihm erstarrte. Er sah zu ihm, aber im selben Moment sperrte Law wieder das Display und setzte sich auf. „Du solltest gehen!“ sagte Law und wirkte plötzlich wieder eiskalt. Kid sah ihn irritiert an, als Law aufstand. „Was? Wieso, der Film...“ „Bitte, Kid! Du musst wirklich gehen...“ Law stockte, senkte den Blick. „Ich... muss gehen...!“ In dem Moment fiel es Kid sofort wieder ein. „Er ruft nach dir? Ernsthaft? Du bist noch verletzt, Law, du kannst unmöglich...“ Kid griff nach Laws Hand, stand auf, doch der entriss sie ihm. „Ich MUSS! Wann verstehst du das endlich?“ Law sah ihn aufgebracht an. „Was er mir antut, wenn ich mich weigere, ist schlimmer, glaub mir... tut mir leid, ich... wir gucken den Film wann anders zu Ende, okay?“ Law sah Kid unglücklich an. „Es geht doch nicht um den Film...!“ Kid klang nun ebenso traurig, der Schwarzhaarige nickte. „Ich weiß... bis morgen, oder so.“ Damit wandte sich Law ab und ging zur Tür, verschwand durch diese. Unglücklich blieb Kid zurück in Laws gigantischer Wohnung und wusste nicht, was er tun sollte. Sollte er gehen? Zurück in sein Zimmer, weil Law später alleine sein wollte? Vermutlich, immerhin hatte er „bis morgen“ gesagt. Aber Kid wusste auch, in welchem seelischen und körperlichen Zustand der andere zurückkommen würde. Und es brach Kid allein bei dem Gedanken das Herz, Law könnte damit heute Nacht wieder alleine sein. Also blieb er. Er blieb auf dem Sofa, aber den Film alleine zu Ende schauen wollte er auch nicht. Stattdessen saß er dort einfach im Dunkeln und starrte durch die großen Panorama-Fenster nach draußen in die finstere Nacht. Er versuchte einmal mehr seine Gefühle für den Anderen zu verstehen. Er war sich inzwischen sicher, dass er drauf und dran war, sich in ihn zu verlieben. Doch je stärker seine Gefühle für ihn wurden, umso größer wurde der Hass auf Donquixote und das war gefährlich, wo er doch genau wusste, dass er sich manchmal nicht unter Kontrolle hatte. Aber Kid wusste, wie es sich anfühlte, missbraucht zu werden. Ob er mit Law mal darüber reden sollte? Nein. Das konnte er nicht... er würde es nicht aussprechen können, auch wenn es vielleicht beiden helfen würde, darüber zu reden. Er saß sicherlich zwei Stunden dort allein, ehe er den Schlüssel im Schloss hörte. Kid sah auf, als Licht vom Gang rein kam und der deutlich gekrümmte Law die Wohnung betrat. Kid wollte aufstehen, doch Law rührte sich nicht mehr. Er sah nur schemenhaft, wie der Schwarzhaarige an der Tür gelehnt auf den Boden sank, und die Knie anzog. Kurz darauf hörte er ein leises, schluchzendes Wimmern. Kid erhob sich von der Couch und ging auf ihn zu. Im Vorbeigehen machte er eine Stehlampe an. Erschrocken hob Law den Kopf und sah ihn direkt an. Doch er sagte nichts, die Tränen standen wieder in seinen Augen. Als Kid ihn erreichte, ging er vor ihm in die Knie und legte sanft eine Hand an seine Wange. „Ich konnte nicht gehen... ich musste warten!“ Law hörte die sanften Worte von Kid und die Tränen in seinen Augen wurden stärker. Wieder war er so unfassbar sanft zu ihm und dieses Mal zögerte Law nicht. Seine Arme lösten sich von seinen Knie und zumindest der eine, gesunde legte sich dafür um Kids Hals, zog ihn an sich und er vergrub sein Gesicht in Kids Halsbeuge. Er konnte sein Schluchzen nicht kontrollieren, doch das musste er auch gar nicht. Nicht bei Kid. Law spürte, wie dessen starke Arme sich um seine zitternden Körper legten. Der eine an seinen Rücken, der andere schob sich unter seine Beine in seine Kniebeugen und Sekunden später spürte er zum ersten Mal Kids enorme Kraft. Mit Leichtigkeit hob der Rothaarige ihn auf seine Arme. Law keuchte kurz erschrocken auf, vor Schmerz und Überraschung. Doch schnell merkte er, wie sicher der Andere ihn hatte. Dieses Gefühl von Sicherheit... nur drei Menschen hatten es ihm bisher in seinem Leben geben können. Seine Eltern, und Cora-san, der Bruder des Mannes, der ihm all das hier antat. Wieso spürte er es plötzlich bei Kid, der ihn nach drüben in sein Bett trug und dort vorsichtig absetzte? Law wusste es nicht, aber als Kid ihn langsam losließ, wollte Law sich am liebsten an ihn klammern. Als Law ihm wieder in diese warmen Augen sah, griff er nach seiner Hand. „B-Bleibst du... bitte über Nacht?“ Kid hatte den Weg vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer über gespürt, wie der andere gezittert hatte. Deswegen konnte er ihm diese Bitte, die Law mit gebrochener, ebenso zitternder Stimme aussprach, auch unmöglich abschlagen. Bisher hatte der andere ihn abends immer zurück in sein Zimmer geschickt und das war für Kid okay gewesen. Aber heute wäre es ihm wohl enorm schwer gefallen, einfach zu gehen. Sanft nickte er deshalb. „Natürlich... Ich schließe drüben nur noch ab und lösche das Licht, dann komme ich zu dir!“ sagte er sanft. Law nickte, auch wenn Kid in seinen Augen sah, dass er nicht wollte, dass Kid nochmal ging. Also beeilte er sich. Es dauerte kaum eine Minute, ehe Kid wieder das Schlafzimmer betrat, doch Law war es ewig vorgekommen. Er hatte sich zur Mitte hin auf seiner Seite eingerollt. Als Kid zu ihm ins Bett kam, sah er zu ihm hoch. „D-Danke...!“ sagte er leise. Kid ließ sich in das weiche Wasserbett sinken und sah in die immer noch traumatisierten Augen von Law. Wie konnte man diesem wunderbaren Menschen nur sowas antun? „Dafür nicht...!“ sagte er sanft und strich ihm noch einmal über die Wange. „Versuch zu schlafen... ich bin direkt neben dir!“ Kid beugte sich nochmal zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe er das Nachtlicht löschte und sich ebenso auf den Rücken ins Bett sinken ließ. Law schloss die Augen nicht, als es plötzlich um sie herum stockdunkel war. Er konnte nicht. Er spürte SEINE Hände noch überall auf sich. Heute war er wieder besonders brutal gewesen. Zwar hatte er ihn nicht gewürgt, dafür aber wieder angefasst, wo er ihn nicht spüren wollte. Laws Genitalien schmerzten noch immer, sein Anus sowieso. Vorbereitung war für den Don ein Fremdwort, Gleitgel meistens auch und mehr als einmal hatte er ihn blutig gefickt. Wenn Law die Augen schloss, sah er vor seinem inneren Auge wieder, wie er ihn misshandelte. Doch als er sie schnell wieder öffnete, sah er Kids Gestalt neben sich. Doch der andere hatte auch noch die Augen offen und sah an die Decke. Law wollte näher zu ihm... er wollte noch immer von ihm gehalten werden. Aber würde Kid das wollen? Der andere konnte auch ohne ein Klammeräffchen an ihm schon nicht wirklich viel und gut schlafen. Und Law wollte nicht nur nehmen... Kid gab ihm so viel, und was hatte er ihm bisher zurückgegeben? Abweisung und Ignoranz. Aber vielleicht bestand eine winzige Chance, dass Kid es sogar wollte? Dass er bei ihm blieb, weil er ihm nah sein wollte, aber sich nicht traute, weil Law ihn so oft abgewiesen hatte? Immerhin war er vor zwei Tagen auch auf einen Mittagsschlaf bei ihm geblieben... und da hatte es ihn nicht gestört, dass Law auf seiner Brust gedöst hatte. Die Hoffnung in ihm ließ Law seine Hand unter der Decke vorsichtig wandern. Er wollte zu der von Kid, die auf der Decke auf seinem Bauch lag. Vorsichtig berührte er zunächst seinen Arm, wanderte mit den Finger darüber bis an Kids Hand. Und zum Erstaunen von Law, legten sich die großen, rauen, und doch so sanften Finger sofort um die von Law. Als der Schwarzhaarige den Kopf hob, sah er im fahlen Licht wieder in diese warmen, durchdringenden Augen. Sie sagten ihm: Gib nach! Komm zu mir! Und genau das tat Law. Er rutschte näher, an Kid heran und sofort öffnete der seine Arme für ihn. Vorsichtig legte er seinen Kopf auf Kids Brust ab und hörte seinen Herzschlag. Der war gleichmäßig und ruhig, ganz anders als sein eigener. Sein eigenes Herz raste vor Aufgewühltheit. Es war keine halbe Stunde her, da hatte er noch im Bett seines Peinigers gelegen. Gefesselt und gedemütigt. Und plötzlich lag er in diesen starken, sanften Armen, die ihm Sicherheit gaben. Und langsam beruhigte sich sein Herz... und seine Seele. Müde schloss Law die Augen und kuschelte sich an. Dieses Mal sah er nicht IHN. Er spürte nur Kid, roch seinen angenehmen Duft, hörte sein Herz und kurz darauf schlief er ein. Kid hatte schon in der Sekunde, in der er sich hingelegt hatte, den Drang verspürte, Law in den Arm zu nehmen. Als er plötzlich seine vorsichtige, weiche Hand an seinem Arm gespürt hatte, war klar gewesen, dass der andere genau das brauchte, und wollte. Und Kid gab es ihm. Er zog ihn fest zu sich, die Decke über den beiden und Laws Kopf auf seiner Brust. Er roch ihn, spürte seine Wärme, seine Dankbarkeit und Kid wusste in diesem Moment, dass es sinnlos war, sich gegen seine Gefühle zu wehren. Er wollte bei Law sein. Am liebsten jede Nacht, völlig egal, ob der andere ihn auch würde lieben können. Oder vorher von diesem Monster missbraucht wurde. Kid hatte das noch nie gespürt. Und zum ersten Mal seit seiner Kindheit, schloss er die Augen und plötzlich war da kein Grübeln mehr. Keine Angst mehr, keine Gedanken, die ihn wach hielten. Mit Law im Arm schlief Kid einfach ein. Ruhig und entspannt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)