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Die geheimnisvolle Insel

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu,

habt ihr die Weihnachtstage auch so genossen, wie ich?
Musste gestern zwar arbeiten, aber das hat mich nicht davon abgehalten, etwas
weiter zu schreiben. Genießt also das Produkt meiner Fantasie.

Viel Spaß eure night-blue-dragon Komplett anzeigen

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Kapitel 4
 


 


 

'Was machst du da?', wollte Raito neugierig wissen.
 

„Ich versuche etwas zu bauen, dass uns bei der Befreiung deiner Freundin helfen soll“, antwortete Kaiba abwesend, da er sich auf die kleinen Bauteile vor sich konzentrierte.
 

'Aha... aber was soll es denn werden?', bohrte der Drache nach.
 

Seufzend lehnte sich Kaiba zurück und rieb sich seine steife Nackenmuskulatur. Seit Stunden puzzelte er schon an den Komponenten herum, dabei war er so konzentriert, dass Raito nicht zu ihm durchgedrungen war, erst jetzt, als Kaiba langsam müde wurde, konnte er sich bemerkbar machen. Sein Wirt war nach ihrer Rückkehr duschen gegangen – seiner Meinung nach eine nervende, Zeit verschwendende Tätigkeit – und war auf einmal ganz aufgekratzt gewesen. Ohne ein Wort der Erklärung waren sie nach einem flüchtigen Abendessen - Raito war inzwischen überzeugt, dass er verhungerte, wenn er weiterhin so wenig zu Fressen bekam – in die Firma gefahren. Dort war Kaiba zielstrebig zu den, im Untergeschoss liegenden Laboratorien gegangen. Seit der Entwicklung seiner holografischen Duell Monster war er nicht mehr hier gewesen. Erst jetzt merkte er wie sehr ihm das Entwickeln fehlte.
 

'Hallo.... antwortest du mir mal?', kam es ungeduldig von Raito.
 

„Ich habe mir gedacht, dass wir mit einem Hologramm, das den Platz deiner Freundin einnehmen soll, genug Zeit schinden können, um schnell verschwinden zu können. Dazu muss ich lediglich ein handliches Gerät entwickeln, mit dem ich das Hologramm generieren kann“, erklärte Kaiba müde.
 

'Ein was?...', hakte Raito nach. '… was ist das?... Ein Hologramm?'
 

„Hm... ich versuche es dir zu erklären“, erwiderte Kaiba. „Ein Hologramm ist eine dreidimensionale Abbildung – in unserem Fall eines Drachens. Vor einiger Zeit habe ich für ein Spiel holografische Monster entwickelt... ich zeigs dir.“
 

Er ging in den Nebenraum, in dem sich der Prototyp für eine Duell-Arena, befand, betätigte einige Schalter und legte eine Monsterkarte auf das entsprechende Feld.

Deutlich spürte Kaiba das Erstaunen, als Koriboh erschien, was ihn leicht lächeln ließ.
 

„Ich habe eine Karte 'Weißer Drache mit eiskaltem Blick', meine Lieblingskarte, die habe ich allerdings nicht hier, sonst hätte ich sie dir gezeigt“, schmunzelte Seto, ehe er weiter erklärte. „Wie du siehst ist das Monster durchscheinend, ich brauche aber eine Projektion die täuschend echt ist und das Gerät muss sehr klein sein.... nicht so einfach, wie ich dachte.“
 

Er schaltete die Geräte wieder aus, kehrte in den anderen Raum zurück, wo er sich an seinen Tisch setzte und seine Arbeit fortsetzte.
 

'Wie willst du eine Abbildung Kisaras bekommen?', wollte Raito wissen.
 

„Ich nehme dich als Grundlage, wenn ich nah genug an sie herankomme, hoffe ich, sie unauffällig scannen zu können, mit ihren Daten werden deine angepasst, so dass ich ihr Abbild generieren kann... das ist zumindest mein Plan“, führte er weiter aus.
 

'Das klingt sehr kompliziert', meinte der Drache.
 

„Ist es für mich eigentlich nicht“, zuckte Kaiba mit den Schultern. „Die grundlegende Technik ist vorhanden, ich muss sie lediglich soweit schrumpfen, dass ich ein unauffälliges Gerät mit mir führen kann. Das Problem ist lediglich, dass die Leistungen des Akkus und des Rechenchips sehr groß sein müssen.“
 

'Kannst du das nicht so wie ich machen?', schlug Raito vor, der zwar nicht viel verstanden hatte, aber glaubte das Grundproblem erkannt zu haben.
 

„Wie meinst du das?“, war es nun an Kaiba neugierig zu fragen.
 

'Nun... ich war verletzt und habe mir einen Wirt gesucht', erinnerte Raito an das Geschehene.
 

„Hm... du meinst, ich sollte den vorhandenen Computer nutzen, um die Berechnungen durchzuführen?“, hakte er nach.
 

'Genau...', bestätigte Raito.
 

„Es gibt da nur ein Problem... sobald ich auf den fremden Rechner zugreife, wird es auffallen“, sinnierte Kaiba. „Denn eines ist sicher, deine Freundin wurde nicht von einem armen Schlucker entführt. Wer auch immer das war, wird Geld haben und seine Daten zu schützen wissen...“
 

Wenn er das so machen wollte, müsste er jemanden vor Ort haben, der ihm quasi zuarbeitete und so jemanden kannte er leider nicht.
 

„... aber solange wir nicht wissen, wer dahinter steckt, ist eh alles spekulativ“, seufzte er.
 

'Wie lange wird es noch dauern, bis wir wissen, wer es ist?' wollte Raito wissen.
 

„Keines Ahnung...“, zuckte Kaiba die Schultern. „... es wird nicht leicht sein, immerhin war es kein öffentliches Ereignis, kann sein, dass es Wochen oder Monate dauert, bis wir ein Ergebnis haben.“
 

'So lange?', kam es entsetzt vom Drachen. 'Soviel Zeit haben wir nicht.'
 

„Glaub mir, jeder Tag an dem ich dich früher los bin würde mich sehr freuen“, erwiderte Kaiba aufrichtig. „Aber ohne handfeste Hinweise sind mir die Hände gebunden.“
 

'Du verstehst nicht...', setzte Raito zur Erklärung an. '… Kisara und ich gehören nicht in diese Welt, wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort... die Insel wird zum nächsten Vollmond wieder in meine Dimension verschwinden.'
 

Kaiba konnte nicht glauben, was er hörte. Ihm war schon bewusst, dass die Drachen nicht hier her gehörten, allerdings hatte er nicht weiter hinterfragt, warum sie es dennoch waren. Die Aussicht den Drachens bis an sein Lebensende in sich zu haben, löste alles andere als Begeisterung in ihm aus.
 

„Das sagst du mir erst jetzt?“, beschwerte er sich aufgebracht.
 

'Mir war es entfallen', antwortete der Weiße kleinlaut. 'Ist ziemlich viel passiert und ich dachte, dass es schneller geht sie zu finden.'
 

„Entfallen...“, wiederholte der Jungunternehmer ungläubig, sah dann kurz auf den Kalender. „...es sind keine zwei Wochen mehr bis zum nächsten Vollmond.“
 

Gerade türmten sich die Probleme zu einem riesigen Berg vor ihm auf und er hatte ausnahmsweise keine Ahnung, wie er sie lösen sollte.
 

„Wann taucht die Insel das nächste Mal wieder auf?“, fragte er müde nach.
 

'Ähm....insiebzigjahrenvielleicht', nuschelte Raito zerknirscht.
 

„Wie bitte? Sag das nochmal, ich konnte dich gerade nicht verstehen.“
 

'In...siebzig Jahren... wahrscheinlich', wiederholte Raito unwillig aber deutlich.
 

Kaiba entgleisten die Gesichtszüge. Siebzig Jahre... er würde diesen Drachen tatsächlich siebzig Jahre mit sich rumschleppen müssen?

Niemals würde er eine Beziehung führen können, sollte er jemals jemanden finden, der sich an seiner Art nicht störte. Das war so schon so gut wie unmöglich, dass diese Person sich zusätzlich noch mit dem Drachen herumschlagen wollte, wagte er stark zu bezweifeln.
 

„Wenn wir bis zum Vollmond keinen Erfolg haben, verdonnerst du mich zu einem einsamen Leben... danke auch“, knurrte er.
 

'Nicht direkt', meinte Raito etwas verlegen. 'Da gäbe es noch ein klitzekleines Problemchen.'
 

„Noch eins?“, fuhr Seto auf. „Ich finde, dich womöglich siebzig Jahre zu ertragen ist schon ziemlich heftig... falls ich überhaupt so alt werden sollte....“, kurz rechnete er nach. „... ich wäre dann fast neunzig... keine berauschende Aussicht, diese Jahre mit dir zu verbringen.“
 

'Ja... ein kleines, aber es ist auch ein Ansporn sich anzustrengen', versuchte Raito sich selbst zu ermutigen, denn auch für ihn war diese Aussicht nicht erstrebenswert.
 

„Nun sag schon“, seufzte Kaiba ergeben und rieb sich seine Schläfen, so schlimm konnte es immerhin nicht sein.
 

'Kisara und ich können auf Dauer hier nicht leben', rückte Raito langsam mit der Wahrheit heraus. 'Früher oder später würden wir sterben.'
 

„Das muss jeder ….“, beeindruckte Kaiba die Aussage nicht. „... wieviel Zeit hättet ihr dann noch? Keine siebzig Jahre, nehme ich an.“
 

'Schwer zu sagen, aber du hast recht, es würde wesentlich eher passieren', rang der Drache immer noch mit sich, die ganze Wahrheit zu sagen. 'Vielleicht hätten wir noch zwei Jahre oder so.'
 

„Zwei Jahre...“, wiederholte Kaiba langsam. „... ich müsste dich dann noch ca. zwei Jahre aushalten?“ Das klang schon wesentlich besser als siebzig Jahre, auch wenn es hart klang, aber diese zwei Jahre würde er noch irgendwie überstehen und sich dann voll und ganz auf seine Zukunft konzentrieren.
 

'Ja... zwei Jahre in denen ich von dir nehme was ich brauche', bestätigte Raito. 'In dieser Zeitspanne würde unsere Symbiose so eng werden, dass keiner von uns ohne den anderen mehr lebensfähig wäre. Selbstverständlich würde ich dich in der Zeit schützen so gut ich es vermag... ich hab dich echt gern.'
 

„Wie bitte?“, hakte Kaiba nach, der gerade versuchte das gehörte zu begreifen.
 

'Ich hab dich gern', gab Raito seine letzten Worte wieder.
 

„So gern, dass du mich kaltherzig tötest?“, explodierte Seto und sprang auf.
 

'Kaltherzig nicht', wagte der Drache einen Einwand, der die Wut seines Wirtes sehr deutlich spüren konnte. 'Ich sagte ja, dass es ein Ansporn ist.'
 

„Ansporn?“, fauchte Kaiba zornig.
 

'Genau... jetzt strengst du dich wenigstens an', bestätigte Raito lapidar.
 

Wenn er könnte würde er dem Drachen jetzt eigenhändig den Hals umdrehen. Bebend vor verhaltenen Zorn, ballte er seine Hände zu Fäusten... wäre er bei dem Absturz doch nur verreckt, dann wäre ihm das hier alles erspart geblieben.

Blitzartig tauchte Mokuba vor seinem inneren Auge auf und strahlte ihn an. Augenblicklich verrauchte ein Teil seiner Wut. Für seinen Bruder hatte er überlebt und im schlimmsten Fall hatte er noch zwei Jahre, die er mit ihm verbringen durfte... er würde sich wenigstens von ihm verabschieden können.
 

„Hast du dir eigentlich jemals Gedanken über die Konsequenzen deines Handelns gemacht?“, fragte er mühsam beherrscht. „Hast du überhaupt nachgedacht oder könnt ihr Drachen das nicht? Ist dir deine Freundin so egal, dass du sie so einem Risiko aussetzt?“
 

'Wäre sie mir egal, wäre ich jetzt nicht hier', verteidigte sich Raito empört.
 

„Falsch...“, konterte Kaiba kalt, der seine Wut langsam wieder in dem Griff bekam. „.... wäre sie dir nicht egal, wäret ihr gar nicht in dieser Welt.... Ich will die nächsten 24 Stunden kein Wort von dir hören, verstanden? Nicht ein einziges Wort.“
 

Kaiba packte alle Komponenten und Unterlagen seiner Arbeit in seinen Koffer, verschloss diesen gewissenhaft und verließ seine Firma. Denn an seinem Projekt konnte er auch zu Hause arbeiten, dort hatte er wesentlich mehr Ruhe, als hier.

Dass sich Raito an seine Forderung hielt, nahm er mit gewisser Genugtuung wahr. Dessen Informationen musste er erst mal verdauen, was nicht leicht war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der gute Kaiba hat es schon nicht leicht und wer weiß schon, ob ihm alles so gelingt, wie er sich
vorstellt - ha, ich weiß es, aber ich schweige wie ein Grab. *nickt*

Bis zum nächsten Kapitel - dieses oder doch erst nächstes Jahr.^^

Eure night-blue Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Karma
2019-12-29T16:03:45+00:00 29.12.2019 17:03
Oooooh Mann, da stürzt ja einiges auf den armen Seto ein. Mir scheint, der arme Kerl kriegt's irgendwie dauernd ab - bei dir und bei mir.
^^°
Aber er bietet sich halt auch einfach dafür an, mal von seinem nur allzu hohen Ross runtergeschubst zu werden und ... äh, ja, vergessen wir das.

Das Kapitel war klasse. Genau die richtige Mischung aus aufschlussreich und zum in-die-Tischkante-beißen. So mag ich's gerne.
:D

Bin schon gespannt, was du noch so in petto hast. Wann wird Seto erfahren, wer dahinter steckt? Kann er Kisara nur mit Raitos Hilfe retten oder braucht er dafür vielleicht noch andere Hilfe? Und an wen hat er wohl gedacht, als es darum ging, dass er mit einem Drachen in sich vielleicht nie eine Beziehung wird haben können? Fragen über Fragen, auf deren Beantwortung ich mich jetzt schon freue.
;)

Man liest sich - hier oder anderswo!
;)

Karma
Antwort von:  night-blue-dragon
29.12.2019 17:22
Vielen Dank für das Lob. *verbeug*

Ich geb dir recht, er kriegt es immer volle Kanne ab - aber nicht nur er, wenn wir ehrlich sind. *zwinker*

Jaja.... wird er Hilfe annehmen oder wieder alles alleine machen wollen? Wer weiß das schon?
Ich verrate nichts, kann ich auch nicht, da die Charaktere doch immer machen was sie wollen. Ein falsches
Wort und schon schlägt die Story eine ganz andere Richtung ein... aber das macht es auch so spannend zu schreiben. ^^

Bis dann *wink*

night-blue-dragon
Antwort von: Karma
29.12.2019 17:25
Ja, das Gefühl kenne ich. Man hat einen Plan, tippt drauflos und ehe man sich versieht, hat die Story eine ganz andere Richtung eingeschlagen, die Jungs und Mädels machen, was sie wollen, und es kommen Kapitel dazu, die man gar nicht eingeplant hatte. Aber das macht den Reiz und den Spaß daran aus, da hast du voll und ganz Recht.
:D
Genau deshalb werd ich jetzt gleich auch mal schauen, ob sich bei mir heute noch was tut und wohin meine Jungs und Mädels mich dieses Mal führen.
;)


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