May Our Fates... von Dassy (Unsere Schicksale sind verbunden) ================================================================================ Kapitel 10: ... Pour -------------------- Am nächsten Morgen wachte Hiyori auf und streckte sich erstmal ausgiebig. Ihr gesamter Körper schmerzte. Sie hatte es wiedereinmal übertrieben. Als sie an sich herunter sah, besah sie ihre blassen Arme. Das Yasumi war verschwunden. Schmerzlich dachte sie an Hiiro und fasste sich dabei an ihr Herz, dort wo diese hilflose Shinki für immer wohnen würde. Seufzend richtete Hiyori sich auf und kam nicht umhin das kleine, gebundene Päckchen auf ihrem Tisch zu sehen. Wer hätte das denn da bin gestellt und vorallem wann? 'Für Hiyori von Hitomi', stand auf einem kleinen Zettel geschrieben. Neugierig öffnete sie es. Eine silberne Kette kam zum Vorschein an dessen Ende ein gläserne Anhänger baumelte. Es war eine dieser Ketten, in die eine Blüte hineingearbeitet wurde. In ihrem Falle, eine Kirschblüte. Lächelnd legte die Brünette sich das Schmuckstück an und drehte si h, auf dem Weg zu ihrem Kleiderschrank, drei Mal im Kreis. Dabei fiel ihr Blick auf die hervorgezogenen Vorhänge ihres Fensters. Ihr Lächeln schwand, als sie aus dem Fenster sah, ihr Blick wechselte in Besorgnis. Dort, auf dem altbekannten Ast, lagen ihre beiden Wächter und schliefen. Ja, sie hatten tatsächlich wieder über sie gewacht. Seufzend zog Hiyori sich ihre Schuluniform über, schnappte sich ihre Tasche und machte sich auf den Weg. Yato schreckte hoch. Wie spät war es, war Hiyori noch da? Während er hoch schreckte, stieß er Yukine allerdi gs aus Versehen vom Baum, was den Blonden ebenfalls erwachen ließ. "Hey du ignorant er Vollidiot!", brüllte sein Hafuri ihn an. Doch Yato hatte ganz andere Sorgen, denn Hiyoris Zimmer war leer. "Hiyori ist weg.", sagte er bloß, als er vom Baum sprang und auf seinen Füßen landete. "Sie hat ja heute auch wieder Schule du Knalltüte", entgegnete seine Shinki ihm. Doch Yato lief einfach los, Hände in den Taschen. Er musste sie finden. Er wollte sie nicht alleine mit diesem Hitomi wissen. "Guten Morgen!", würde Hiyori von Smaragd Grünen Augen begrüßt, als sie am Schulgebäude an kam. "Wie ich sehe, scheint dir mein Geschenk zu gefallen.", sagte Hitomi mit einem Blick auf die Kirschblüten- Kette. "Ja, die ist wunderschön, hab vielen Dank!", rief sie aus und umarmte ihn dankbar. Genau in diesem Moment musste Yato natürlich eintreffen, der sowieso schon eine finstere Miene zog. Zu allem Überfluss musste das Mädchen sich dann auch noch mit einem Wangenkuss bei ihrem Verehrer bedanken. Yukine, der seinen Meister bereits eingeholt hatte, legt ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter, doch auch er wusste, dass dies nichts ändern würde. Sollten sie sich nicht eigentlich beide für Hiyori freuen anstatt so egoistisch zu sein? "Irgendetwas an dem Typen stinkt gewaltig.", hörte Yukine den Schwarzhaarigen jedoch grummel, bevor sie beide weiter liefen. Hiyori und Hitomi liefen langsam zu ihren Unterrichtsräumen. "Ich wollte dir dieses Geschenk eigentlich mit einer Frage verbunden überreichen.", gestand der Schwarzhaarige ihr unterwegs. Prompt blieb Hiyori stehen und sah ihn erwartungsvoll an. "Ich möchte dich bitten meine feste Freundin zu sein." "Oh", entfuhr es dem Mädchen, "Ich..." Irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen dem ganzen mit Ja zuzustimmen. Stattdessen sagte sie, "Gib mir bitte ein wenig Bedenkzeit", bevor sie Hitomi etwas verdutzt und in seinem Stolz verletzt stehen ließ. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Hiyoris Unterrichtsstunden verliefen allesamt recht unspektakulär. Die beiden Übernatürlichkeiten wollten nicht schonwieder von ihrer Freundin erwischt werden, wie sie sie beschatteten. Also stiffen sie ziellos durch die Flure. In der Pause jedoch stellten sie sich nicht weit entfernt von Hiyori und Ihren Freunden, sodass Yato sich sicher war, Hiyori konnte sie von der Entfernung aus bereits wahrnehmen. Wie auch immer sie dies jedes Mal veranstaltete. "Sieh nur!", quikte Hiyoris Freundin Yama vergnügt und präsentierte ihr ein Foto auf ihrem Handy. "Ihr seid so unglaublich SÜß!", rief sie wieder aus. In Yato gefrohr alles. Aus diesem Winkel, mit seinen Augen, konnte er jedes noch so kleine Detail auf dem Smartphonebildschirm erkennen. "Lösch das!", fauchte Hiyori sie an, doch Yama drückte beleidigt drein blcikend ihren Handybildschirm an die Brust. "Spinnst du? Das ist total süß das rahme ich mir ein!" Als sich die Aufregung bei den Mädchen langsam löste und sie allmählich wieder zum Unterricht gehen sollten, blieb Hiyori noch nachdenklich stehen. "Du hast ihn also geküsst hm?", fragte Yato, der an einer Wand gelehnt stand und nun langsam auf Hiyori zu kam. "Y-yato!", hauchte sie erschrocken und wirbelte sofort herum. Sein Gesicht konnte sie nicht sehen. Es wurde von seinen Haaren verdeckt. "Yato, ich-", setzte Hiyori an, doch ihr fehlten die Worte. Was hatte sie dazu auch schon groß zu sagen? Was passiert war, war passiert. Als er seinen Kopf hob, nur ein kleines Stück, konnte die Braunhaarige etwas in seinen Augen aufblitzen sehen. Trauer. War er etwa traurig? Aber warum? Reflexartig hob sie ihre Hand und legte sie ihm an die Wange, was eher eine aufmunternden Geste sein sollte. So wirklich begriff Hiyori erst, was sie da gerade tat, als Yato sein Gesicht tiefer in ihrer Handfläche vergrub und die Augen dabei schloss. Mit roten Wangen und zusammen gepressten Lippen beobachtete sie ihn dabei, bis sie ihre Hand zaghaft von seinem Gesicht entfernte. "Ist alles in Ordnung, Yato?", erkundigte sie sich besorgt und versuchte eindringlich etwas in seinen Augen aus zu machen. "Ja.", lautete seine knappe Antwort, bevor er ihr Gesicht ebenfalls in seine beiden Hände nahm und einen Schritt auf sie zu kam. Sofort farben sich Hiyoris Wangen tiefrot. Sie hatte das Gefühl sie würde einer Tomate gleichen, als sie ihn erwartungsvoll an sah. Er beugte sich vor und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er sich mit rosa schimmernden Wangen von ihr weg drehte und ohne weitere Worte einfach davon stapfte. Eine verwirrte und tiefrot Hiyori zurück lassend. -*- Lachend verabschiedete Hiyori sich von ihren Freundinnen, bevor sie den alleinigen Restheimweg antrat. Sie hatte das Gefühl beschattetrn zu werden, doch sie tat dies mit dem Gedanken ab, dass es warscheinlich nur wieder Yato und Yukine waren, die Beschützer spielen wollten. Das Mädchen staunte allerdings nicht schlecht, als sie Hitomi an einer Hauswand lehnen sah, als sie um die Ecke trat. "Was machst du denn hier? Fragte sie ein wenig verwirrt. Dies war definitiv nicht sein Heimweg. Er hatte sie absichtlich abgefangen." Du bist mir eine Antwort schuldig. ", erwiederte er. Er klang ein wenig verbittert wie Hiyori fand. " Was meinst du mit schuldig?", wollte sie wissen, als sie auf ihn zu kam, "Ich habe dich doch um Bedenkzeit gebeten." Mit einer schnellen Bewegung griff Hitomi die Brünette und zog sie in die kleine Gasse, neben ihnen. Sie stand nun mit dem Rücken zur Wand, eingekehrt zwischen seinen muskulösen Armen, abgeschirmt durch seinen sportlichen Körper. "Ich bin verrückt nach dir, Hiyori-San!", hauchte er ihr zu und beugte sich nach unten. "Hitomi, was-" Ein inniger, begieriger Kuss stoppte ihre Worte schnell und im Eifer des Gefechts drückte Hitomi den Körper seiner Mitschülerin, hungrig, noch dichter, gegen die Steinmauer. Er küsste sie weiterhin voller Verlangen und hob ihren Rockzipfel nur ganz leicht mit seiner Hand an. Hiyori dämmerte es allmählich was diese ganze Aktion zu bedeuten hätte und begann nun Wiederstand zu leisten. "Wehre dich nicht, Hiyori-Chan.", flüsterte Hitomi ihr zu, "Ich will dich und ich weiß, dass du mich auch willst." "N-nein!", kam es stammelnd aus ihr heraus gebrochen, "Nicht hier, nicht jetzt!" "Keine Sorge", versuchte er sie zu beschwichtigen, "Wir sind nicht die Ersten, die es hier treiben." "Aber das wäre doch mein erstes..." Der Junge begann nun wieder sie innig zu küssen, hielt sie dabei fest. Und nun stand sie da. Von dem Jungen, der sie eigentlich lieben sollte, an die Rückwand eines Gebäudes, in irgendeiner schmutzigen Gasse, gepresst. Wäre sie in ihrer Ayakashi Form gewesen, hätte sie ihn einfach mit einem Jungle Savate zu Boden kicken können. Doch ihre geschundenen Seele schien diese Fähigkeit wieder einmal zu blockieren. Es blieb ihr kein Ausweg. Ihre Hände wurden über ihrem Kopf zusammen gehalten und ihre Beine von seinen eigenen gegen die Steinmauer gepinnt. "Du willst mich, ich weiß, dass du mich willst...", stöhnte er Ihr ins Ohr. Sie quickte auf, als sie seine grobe Hand an ihrer nackten Brust spürte. Ihr geöffneter BH hing lose über ihre Schultern, während Hitomi ihr Oberteil nach oben schob. "Nein ich will dich nicht!", schrie sie verzweifelt aus. "Hilfe... Yato... Ich will...", ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie an den traurigen Blick des Gottes dachte. Was hatte sie getan? "Verdammt!", fluchte Yato. Er hatte Hiyori nur eine Millisekunden aus den Augen gelassen und nun war sie nirgends mehr zu sehen. Yukine und er hatten sich aufgeteilt, in der Hoffnung sie dann schneller zu finden. Na toll, dachte er, als zarte Regentropfen sanft seine Haut kitzelten. Jetzt begann es auch noch zu regnen. "Yato!", hörte er seinen Shinki schließlich rufen. Ohne groß darüber nachzudenken schoss der Gott sofort in die Richtung, aus der er Yukines Stimme vernommen hatte. Doch es gesellte sich noch eine weitere Stimme hinzu. "Nein ich will dich nicht!" Hiyori. Das war Hiyori! Er sprintete in die Richtung, aus der er die Stimmen vernommen hatte und kam in einer kleinen Gasse zum Stehen. "Hilfe", hörte er Hiyori winmern. Seine Augen weitesten sich, als er realisierte, welch eine Szenerie sich vor ihm bot. Yukine schien es nicht anders zu gehen. Er befand sich in einer Art Schockstarre. "Yato..." Sein Name. Sein Name, den dein geliebtes Menschenmädchen verzweifeln, wimmernd von sich gab, holte ihn wieder in die Realität zurück. Mit einem Mal holte er so dermaßen mit seiner Faust aus, dass er Hitomi damit ins Gesicht schlug und dieser direkt ein paar Meter flog. Der Regen, der nieselnd begonnen hatte, begann nun Yatos unbändige Wut wiederzuspiegeln und prasseltr unaufhörlich auf sie nieder. "W-Was... W-Wer?", stammelte Hitomi vollkommen perplex. Wer hätte ihn da gerade geschlagen? "Komm schon, sieh mich an du Penner!", brüllte Yato aus Leibeskräften. Er wollte gesehen werden, er wollte dass dieses abscheulich Menschenwesen ihn sah und sich vor Angst in dite Hosen machte. Yukine indessen hatte Hiyori, dessen Kleidung überall hing, aber nicht da, wo sie sollte, seine Jacke über die Schultern geworfen und sie in den Arm genommen. Er konnte spüren wie das Mädchen unaufhörlich zitterte, als sie sich auf den Boden sinken ließ und ihren Kopf auf seine Schulter legte. "Yukine", hauchte sie mit zitternden Stimme. "Keine, Sorge ich bin da", antwortete er sanft, "und Yato auch." Bei dem Namen des Gottes sah Hiyori auf und musterte die Szenerie ängstlich. Sie hatte Angst vor ihrem Vergewaltiger, der sie bis eben noch in die Enge getrieben hatte. Doch noch mehr Angst machte ihr Yato in diesem Moment. Seine Eiskalten, blauen Augen durchstachen seinen Fein mit einem leeren Blick. War dies der Blick, den er als Unheilsgott getragen hatte? "Hm?", machte Hitomi auf Yatos Gebrüll hin und hielt sich die Wange, als er sich wieder aufrapoelte., "Was bist du denn für einer?", fragte der mit den Smaragtgrünen Augen, während der Andere, mit den Eisblauen bedrohlich auf ihn zu Schritt. "Ich bin Yato.", stellte er sich vor, mit einer Stimme, die weder Hiyori noch Yukine bisher von ihm gehört hatten, "Ich bin ein Krieger, Hiyoris persönlicher Beschützer und...", zählte er weiter auf, "... Dein schlimmster Alptraum." Obwohl Hitomi von der körperlichen Statur so viel muskulösen gebaut war als Yato, schien die Aura, die der Gott in diesem Moment verströhmte aus zu reichen, um den Menschenjungen einen gehörigen Schrecken einzujagen. "D-du du bist doch kein Mensch!", rief er aus als er eben diese Aura bemerkte. "Ganz recht.", knurrte Yato ihm entgegen. Es war, als würde die Dunkelheit, die der Regen geschaffen hatte, sich um den Gott schaaren, als würde jede Naturgewalt ihm in diesen Augenblick gehorchen, als wäre er, der streundende Gott, der mächtigste in seinem Reich. Dies reichte für Hitomi um endgültig die Beine in die Hand zu nehmen. Eine Weile lang, sah Yato ihm noch, wütend funkelnde hinterher, um sicher zu gehen, dass er nun auch wirklich verschwunden war. Vorsichtig trat er nun auf das zitternden Mädchen zu. Sein eiskalter Blick wurde nun wieder warm und besorgt, als er sie so hilflos am Boden kauern sah. Er wollte eine Hand nach ihr ausstrecken, doch sie wich zurück, sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Angst. Sie hatte Angst. Sie hatte Angst vor ihm. Diese Tatsache ließ sein Herz in endlos kleine Splitter zerspringen. Schwer schluckte er den Kloß, der sich in seiner Kehle gebildet hatte, hinunter. "Du hast... Angst vor mir.", prach er die Tatsache, die ihn so sehr verletzte nun aus. Hiyori musterte ihren Gott von oben bis unten. Ja, ihr Gott. Es war doch absurd! Wieso sollte sie sich auf einmal vor ihm fürchten? Wo er doch immer so liebevoll war, so rücksichtsvoll, so fröhlich, so... Idiotisch... Yato konnte sehen, wie Hiyoris Blick sich veränderte. Aus ihren Augen brachen nun Staudämme, die sie nicht länger zurückhalten konnte. Schreiend und schluchzend, schmiss sie sich in Yatos Arme. Überrascht taumelte er nach hinten, umschloss sie aber fest, während Yukine beruhigend über ihren Rücken Strich. Und mit dem Regen flossen die Tränen. ____+_______ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)