Sister's Note von YukihoYT (Nach der Ära Kiras) ================================================================================ Kapitel 3: Verzweiflung ----------------------- Sayu rannte förmlich um ihr Leben. Sie musste weg, weit weg von hier und zwar sofort. Sie hatte Matsuda schwer verletzt und sie wusste das. Sie war grausam. Ein dummes Kind. Eine fiese Schlampe. Sie rannte und rannte und wusste erst gar nicht, wohin sie ihre Beine tragen würden, als sie merkte, dass sie sich erneut dem Kira-Fahndungszentrum näherte. Oh Wunder! Sie stürmte wie vorher rein, stolperte die Treppen nach oben und erkannte erst dann, dass sie in Wahrheit nach Lights Zimmer suchte. SIe hatte doch auch keine Ahnung, was sie da eigentlich machte, sie wusste es nicht, nein, das tat sie wirklich nicht. Doch sie rief die Erinnerungen an diesen Tag noch einmal hoch und erinnerte sich daran, dass Matsuda sich im vermutlich gleichen Stockwerk befunden hatte wie sie selbst, da sie andererseits seine Schritte von weiter her hätte bemerken können, käme er von oben, und das nicht der Fall war. Sie war also schon einmal richtig. Tränen brannten in ihren Augen, so schrecklich fühlte sie sich, als sie ins nächstbeste Zimmer stürzte und merkte, dass dies sehr ordentlich, zu ordentlich war. Das musste es sein, dachte sie sich und hielt inne, nachdem sie schweren Atems die Tür hinter sich schloss. Das Mädchen legte sich in das Bett ihres Bruders und atmete dessen Körpergeruch ein, ehe dieser für alle Zeit vergehen würde. Dieser innere Schmerz wollte und wollte einfach nicht enden. "Wieso?!", weinte sie, "Wieso tust du mir das an?!" Sie wollte für immer hier bleiben. Matsuda wollte sie sowieso nicht mehr sehen, nicht weil sie ihn nicht mochte., sondern weil sie sich so hässlich zu ihm gegeben hatte. Sie wollte ihm nicht mehr unter die Augen treten. Wieder schrie und weinte sie, solange, bis ihre Auge unter dem Gewicht von Tränen und Trauer in einen dumpfen, traumlosen Schlaf fiel, gar nicht daran denkend, dass ihre Mutter krank vor Sorge sein würde, weil sie nicht zum Abendessen erschien. Matsuda saß noch lange wie angewurzelt am Tisch im McDonalds. Was hatte er nur getan? Er hatte Light verraten und seine Schwester zerstört. Sie hasste ihn. Sie wollte ihn nie wieder sehen. Zurecht. Er war ein richtiges Arschloch zu ihr gewesen. Was sollte sie denn da auch anders tun? Das hätte nicht sein müssen. Er musste sie noch einmal sehen. Er musste einfach. Zumindest ihrer Mutter beistehen. Wenigstens etwas. Sich bei ihr entschuldigen war doch das Mindeste. Wo sie wohnte wusste er. Er erhob sich also von seinem Sitz, bezahlte und verschwand in die nächtliche Dunkelheit, da es spät geworden war. Viel zu spät. Sachiko saß geistesabwesend vor dem Fernseher, als es an der Tür klingelte. Sie seufzte und empfing in Gedanken bereits ihre heimkehrende Tochter, als sie stattdessen Herrn Matsuda erblickte. "Herr Matsuda? Oh, ähm... Hallo.", mehr brachte sie nicht raus. Es ging nicht. Sie hatte ihm praktisch gar nichts zu sagen. "Ist Sayu zu Hause?", kam er gleich auf den Punkt. "Nein. Sie ist noch nicht zurückgekehrt.", antwortete die ältere Dame. "Verstehe.", murmelte er. "Also, was Light angeht... Es tut mir aufrichtig leid.", sagte er noch hinterher, wie er es bei Sayu ebenfalls getan hatte. Sachiko sagte nichts dazu, auch nicht, als Matsuda sich mit einem leisen "Auf Wiedersehen." aus dem Staub machte, um selbst nach Hause zu gehen. Die Straßen waren so leer und so kalt, genau wie es in seinem Herzen tief im Innern aussah. Ein düsterer Ort, der keine Anstalten machte, jemals wieder Licht an sich heranzulassen. Sayu. Er hatte sie so schrecklich verletzt. Er war unsensibel gewesen. Er hatte ihr mehr wehgetan, als sie es ihm jemals hätte gleich tun können. So viel schlimmer war ihre Seele durch seine Worte verletzt worden. Dafür hasste er sich. Er hatte der kleinen Sayu doch niemals wehtun wollen. Er wollte nicht, dass sie weinte. Vermutlich machte sie das gerade, wo auch immer das sein sollte. Sayu weinte wegen ihm. Wegen Light. Wegen allem. Es war ein furchtbarer Tag. Noch wusste keiner von den dreien, was das Morgen bringen würde. Sachiko war allein, in einer Wohnung, in der die Familie Yagami niemals wieder in Einklang zusammen sein würde. Sayu lag noch immer sich in den Schlaf geweint habend in Lights Bett. Tota Matsuda fühlte sich an allem schuldig. Sayu sollte ihn nicht hassen. Nicht ihn. Auf keinen Fall. Von ihr gehasst zu werden, wäre das Allerschlimmste. Verdammt. Was sollte er bloß tun? "Ich liebe dich.", kam es ihm flüsternd über die Lippen. Über diese Worte erschrak er selbst ein wenig, immerhin hatte er keine Chance bei ihr. Sie war doch so jung und er, nun ja... war es nicht so. "Ich werde morgen nach dir suchen, ich verspreche es dir.", murmelte er und wusste, dass er allein war. Kurz darauf kam er in seiner kleinen Wohnung an. Die war leer, jeden Abend kam er an und dort wartete keiner auf ihn. Auch er war allein. Sie alle waren allein, so allein. Er musste ihnen helfen. Sayu und Sachiko Yagami, allen beiden. Doch wussten weder Matsuda noch die Mutter dieses Mädchens, dass es für Sayu am nächsten Morgen vielleicht schon viel zu spät sein würde. Und ihr dann nie wieder geholfen werden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)