Fragmente von Goetterspeise (#selbstironisch #abgehackt) ================================================================================ Kapitel 1: Gaaras Geschenk -------------------------- Es hatte sich zu einer Tradition entwickelt, dass Gaara und Kankuro beim Nara-Clan schliefen, wenn sie in offizieller Mission Konohagakure besuchten. Sie hatten zwar die Möglichkeit, wie auch die anderen Kage, sich in einem hochklassigen Hotel unterbringen zu lassen, aber sie nutzten diese Besuche lieber, um die wenige freie Zeit, die sie während dieser Aufenthalte hatten, mit ihrer Schwester zu verbringen. Es war für alle drei eine Umstellung gewesen, sich nicht mehr täglich sehen zu können und gerade Temari, die sich als ältere Schwester noch immer für ihre Brüder verantwortlich fühlte, taten diese Besuche unheimlich gut. Sie liebte ihr Leben hier, sie liebte ihren Ehemann – auch, wenn Shikamarus Faulheit sie in den Wahnsinn trieb – und sie genoss die Treffen mit Sakura und den anderen Frauen. Aber dennoch saß sie manchmal da, blickte zur Sonne hoch und fragte sich, was Gaara und Kankuro wohl gerade taten. Ob Gaara, nach all den schlaflosen Nächten seiner Kindheit und Jugend, auch genügend Ruhe fand und ob Kankuro noch immer mehr Zeit mit seinen Puppen als lebendigen Menschen verbrachte. Das waren auch die jeweils ersten Fragen, die sie ihnen stellte, wenn die beiden das Grundstück des Nara-Clans betraten. Unter dem strengen Blick ihrer Schwester knickten sie selbst in diesem Alter noch ein und zu ihrem Missfallen verneinten beide. Auch heute stand sie mit verschränkten Armen vor ihnen und sagte damit mehr als tausend Worte hätten ausdrücken können. Shikamaru, neben den beiden Brüdern stehend, seufzte über dieses Spektakel. Ein kleiner Laut, unbedacht geäußert, der nun ihn in den Fokus rückte. „Möchtest du etwas sagen, Liebling?“, fragte sie mit einem drohenden Unterton. „Nein.“ Temari wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach, aber darum würde sie sich später kümmern. Zuerst musste sie ihren Brüder die Köpfe waschen. Dazu kam sie schließlich nicht mehr oft. “Gaara, ich hab dir schon tausend Mal gesagt, dass …” Doch durch das Aufschieben der Holztür hinter ihr, wurde sie unterbrochen. Yoshino kam mit ihrem Enkelsohn auf dem Arm nach draußen. Shikadai, der vor wenigen Augenblicken anscheinend noch tief und fest geschlafen hatte, öffnete nun mühselig seine Augen. Er schien die Umgebung zu analysieren, sah gleichzeitig aber so aus, als würde er jede Sekunde wieder einschlafen. In diesem Moment war er das absolute Ebenbild seines Vaters. "So geht das schon seit zehn Minuten. Ich denke, er hat gemerkt, dass seine Onkel da sind." Der sonst so strenge Blick von Shikamarus Mutter wurde butterweich. Wie immer, wenn sie ihren Enkel ansah. Sie ging in ihrer Rolle als Großmutter auf und Temari wusste von Shikamaru, dass sie nach Shikakus Tod lange Zeit nicht mehr gelächelt hatte. Nun blickte sie aber in die halb geöffneten Augen von Shikadai und strahlte regelrecht. Sie ging auf Temari zu und übergab ihr ihren Sohn. Träge griffen seine kleinen Hände in die Luft und er gähnte ausgiebig. Wie sein Vater eben. "Hallo Shikadai", begrüßte Kankuro ihn. Er reichte ihm seinen Zeigefinger und die kleinen Hände umschlossen diesen unerwartet fest. "Ich hoffe, du wirst nicht so brutal wie deine Mutter", kommentierte er leichtfertig und noch während er diese Worte aussprach, wurde ihm sein Fehler bewusst. Er spürte einen flammenden Blick auf sich und Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn. "I-ich glaube, wir gehen jetzt am besten mal ins Haus", versuchte Shikamaru die Situation zu retten. "Ja", pflichtete Gaara ihm bei. "Dann kann ich meinen Neffen auch sein Geschenk geben." Temari, die ihrem Ehemann gerade in die Schranken weisen wollte, erstarrte. Ihre Wut war vergessen und sie starrte Gaara, wie Shikamaru und seine Mutter, mit großen Augen an. Sie erinnerten sich in diesem Augenblick alle an dasselbe Ereignis und den Grund, warum sein Geschenk zu Shikadais Geburt fest verschlossen im Keller lag. Es hatte drei Tage gedauert, den ganzen Sand zu finden und wieder im Gefäß zu verschließen. Dabei waren einige Möbel zerstört und die Fassade in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie hatten sich geschworen, nie wieder ohne eine genaue Anleitung eins von Gaaras Geschenken zu öffnen. Aber ihn nach einer zu fragen, brachte auch keiner über sich. Laut Kankuro war er stolz darauf, dass ihm eine diese Idee gekommen war und so brachte es keiner von ihnen übers Herz, Gaara zu sagen, dass denkender Sand kein passendes Geschenk für ein Baby war. Es war beinahe nicht einmal ihnen gelungen, die einzelnen Körner zusammenzuhalten und Temari und Shikamaru zählten zu den stärksten Jonin ihrer Zeit. "Das … das ist wirklich lieb von dir, Gaara", antwortete sie deshalb. Es gab nur wenige Situationen, in denen Temari sich in die Defensive gedrängt fühlte. Kurz davor zu stehen durch eine unbedachte Äußerung, Gaaras Herz zu brechen, gehörte dazu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)