Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 46: Des Kinders Fragen ------------------------------ Des Kinders Fragen “Welche Geschichte, wollt ihr denn heute hören?”, fragte die Schwarzhaarige Frau, welche vor einem Schrank mit mehreren Spielzeugen stand und dort gerade das letzte Stück verstaute, welches ihr Sohn ihr artig reichte. “Bitte, die Geschichte von der mächtigen Miko, Mutter!”, rief ihre Tochter sofort und schmiss sich schon zwischen den Kissen ihrer Schlafstätte herum, welche sie sich mit ihrem Zwillingsbruder teilte. “Nein, Mutter!”, bettelte der Junge und zog an ihrem Kimonoärmel. “Bitte die, des Prinzen!”, bat er erneut und sah seine Mutter mit einem herzerweichenden Blick an. Augenrollend seufzte die Frau und drehte sich zum gehen herum. Sie nahm die Hand ihres Sohnes und hob den Finger. “Die habe ich euch, doch schon so oft erzählt. Wie wäre es mit etwas neuem?”, fragte sie in der Hoffnung die beiden umzustimmen. Doch die Kinder ließen nicht locker und so gab sich die Mutter geschlagen, setze sich vorsichtig, auf die Seite gelehnt, auf die Schlafstätte. Ihr Sohn krabbelte ebenso darauf und schlüpfte unter die dicken Decken. Lächelnd zog die Frau die Decke über den kleinen Körpern zurecht und sah jedem ihrer Kinder liebevoll ins Gesicht. Ihre Tochter, war mit den silbernen, fast weißen, langen Haaren ihres Gatten gesegnet, trug dessen Sichelmond auf der Stirn und hatte dafür ihre herrlich blauen Augen geerbt. Ihr Sohn dagegen, hatte ihr pechschwarzes Haar, welches zu einem kurzhaarschnitt geschnitten war und sie sehr an ihren Bruder erinnerte, den sie nicht mehr sehen konnte. Das Gold seiner Augen strahlte zu ihr auf, ebenso wie das ihres Gatten, wenn er auf sie hinabschaute. Liebevoller als am Anfang, damals als sie sich im Kampf kennenlernten und er sie in einem fragwürdigen Lusthaus aufgabelte. Kaum dachte die Frau noch an diese Zeit zurück, welche sie als schrecklich empfunden hatte. Aber ihr Schicksal hatte einen unkonventionellen Weg eingeschlagen und nun war sie unendlich glücklich damit, wie es war. “Mutter?”, fragte die Tochter und legte ihre zierlichen Finger um den Schlagsaum der Decke. “Ja, Kohana?”, fragte die Mutter zurück und wurde durch die Aufmerksamkeit ihrer Tochter aus ihren Gedanken gerissen. “Wie hat Vater dich damals gefunden?”, fragte sie und die ehemalige Miko blinzelte. Manchmal versetze dieses Kind sie in Unbehagen. Konnte Dinge ansprechen und voraussehen, welche in den Gedanken der Mutter umherzogen. “Ich denke, das ist eine zu lange Geschichte, kleine Blume”, versuchte die Mutter abzuwiegeln. Davon abgesehen, das dies ohnehin keine Geschichte war, die man Kindern erzählen sollte, war es schon spät und das seichte Mondlicht flutete bereits den Raum. “Oh, Bitte, Mutter”, bettelten die Zwillinge im Chor und sahen ihre Mutter mit einem, alles erweichenden und liebreizenden Blick an. Wie sie diese Blicke manchmal verfluchte. Beide Kinder wussten, wie sie das Herz ihrer Mutter erweichen konnten. Hundeblick durch und durch. Seufzend veränderte die Mutter ihre Position. Die voranschreitende Schwangerschaft ließ sich nicht mehr verbergen und wie schon bei den Zwillingen, spürte die Frau dies überwiegend im unteren Rücken. “Okay. Lasst mich kurz überlegen, wie das damals genau war”, tat die Mutter geschlagen und überlegte Fieberhaft, wie sie ihre Geschichte, die Geschichte ihrer großen liebe mit dem Lord des Westens, kindergerecht umschreiben konnte. Die Kinder schmiegten sich tiefer in die Kissen und sahen, schweigend und voller Spannung zu ihrer Mutter auf. Als diese Luft holte, wurde die Tür aufgeschoben und der Vater der Kinder trat in den Raum. “Vater!”, freuten sich die Kinder und die Frau sah ihrem Gatten tadelnd an. Nun hatte sie die beiden schon gebändigt, umgekleidet und gepflegt, damit sie ins Bett konnten und er kam in diesem ersehnten ruhigen Moment, um sie wieder aufzuwirbeln. Der silberhaarige Lord kniete sich zur Schlafstätte und legte seinen Kindern nacheinander die Hand auf die Stirn, um diese von den Haaren zu befreien und eine Geste der Zärtlichkeit zu vergeben. “Hört eurer Mutter zu. Sie wollte euch sicher gerade die Geschichte der starken Miko erzählen, nicht wahr?”, befahl er und wusste genau, das seine kleine Tochter diese Geschichte liebte. “Nein Vater! Heute erzählt Mutter uns, wie Ihr sie fandet und zur Frau nahmt”, plapperte Kohana und sah gespannt zu ihrer Mutter, welche verschwitzt lächelte. Wie sollte sie da nun herauskommen? “Wenn es eine neue Geschichte ist, sollte ich vielleicht auch zuhören, um sicher zu gehen das eure Mutter auch alles genau erzählt, oder?”, fragte der Vater, machte es sich gemütlich und grinste seiner Gemahlin schelmisch zu. Wie sie ihn doch manchmal verfluchte. Warum hatte ihr Herz nur diesen Mann erwählt? “Also gut”, seufzte die Mutter und streichelte sich mit beiden Händen über den runden Bauch. “Damals, lernte ich euren Vater, von seiner Kämpferischen Seite kennen”, erzählte sie. “Weil er so ein toller Krieger ist, Mutter?”, fragte der Sohn dazwischen. “So könnte man es sagen”, antwortete die Mutter mit einem tadelnden Unterton, welcher ihren Gatten ein schmunzeln auf die Lippen zauberte. An den ersten Kampf mit Inuyasha, als er diesen ausfindig machte, um die schwarze Perle zu finden, konnte er sich zu gut erinnern. Sein Blick glitt unbewusst sofort zu seiner linken Hand, die er zur Faust ballte und sie dann wieder lockerte. “Danach sah ich ihn immerzu im Kampf. Euer Vater hatte damals Schwierigkeiten mit eurem lieben Onkel”, erzählte die schwarzhaarige und die Kinderaugen wechselten synchron von ihr, zu deren Vater, welcher die Blicke sofort auffing. “Er musste sehr viel lernen, so wie ihr auch. Deshalb lasse ich kein wegbleiben bei den täglichen Aufgaben zu”, machte er verständlich und die Kinder wechselten ihre Blicke schnell wieder zu ihrer Mutter. Mit einem vielsagenden Blick sah die Frau zu ihrem Gatten, welcher kaum merklich mit den Schultern zuckte. Dies war seine Art, den Kindern ein Schnippchen zu schlagen. “Als wir unseren gemeinsamen Feind damals besiegten, musste ich für eine lange Zeit zurück in mein Dorf”, sprach die Mutter weiter. Sie verschwieg ihren Kindern, das sie, die starke Miko aus der anderen Zeit war. Auch wenn sie insgeheim wusste, das sie es ahnten. Waren sie mit dieser starken, heiligen Energie gesegnet und zusammen mit ihrem Youki, sogar stärker als ihre göttliche Großmutter. Diese bekam es des Öfteren zu spüren, als die Kinder noch Säuglinge und sehr empfindlich auf boshafte Gedanken reagierten. Verbrennungen bei den Yokais der Familie, waren an der Tagesordnung. “Danach kam ich zurück und lebte wieder bei eurem Onkel Inuyasha. Wir teilten uns eine Hütte und führten ein friedliches Leben. Doch an einem Abend geriet ich in einen Hinterhalt und euer Vater befreite mich wenige Tage danach. Es war Zufall, das er mich dort fand und ich war ihm überaus dankbar. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und eines Tages, bat er mich bei ihm zu bleiben.” Der Gatte konnte sich ein schnauben nicht mehr verkneifen. Seine Gemahlin spülte ihre gemeinsam beginnende Zeit gerade so herunter. Natürlich war er sich im klaren das sie ihnen nicht die Wahrheit erzählen konnte, aber der Schnelldurchlauf seiner Verfehlungen? Es war besser so, entschied er und gab seiner Frau zu verstehen, weiter zu erzählen. “Musste Vater dir die Aufwartung machen?”, fragte der Sohn und Kagome blinzelte. Dies war alles andere, was Sesshomaru damals für sie getan hatte. Er hatte ihr ein gemeinsames Dasein aufgezwungen. Sie zu seiner gemacht, ohne auch nur eine Silbe der Frage zu tun. “Euer Vater ist ein Lord. Er muss niemanden eine Aufwartung machen”, versuchte sie es abzutun und der Sohn sah zu seinem Vater auf. “Warum soll ich dann so ehrenvoll mit Kohana umgehen?”, brummte er fragend. Eine Frage die sein Vater nicht durchgehen lassen würde. “Es gehört zu deiner Erziehung, zu lernen wie man eine Dame behandelt, Katsuo. Ein Lord muss nicht nur auf dem Schlachtfeld zeigen, zu was er fähig ist”, erklärte der Lord seinem Erben. Als dieser seine goldenen Augen zu Kagome hob, erblickte er ihren grinsenden Blick. Er hatte da wohl etwas zu sehr mit den Anforderungen, an seine Erziehung angegeben. “Wann hast du dann gemerkt, das du Vater liebst?”, fragte Kohana und lenkte das Thema in eine ganz andere Richtung. Nun war es Sesshomaru der seine Ohren spitzte. Er hatte nie wirklich darüber nachgedacht, wann genau dieser Moment bei seiner Gattin aufgetreten war. War es, als sie erfuhr das diese beiden Kinder unter ihrem Herzen schlummerten? Nein, damals floh sie sogar vor ihm und war wochenlang verschwunden gewesen. Aber irgendwann danach musste es gewesen sein. Vielleicht als sie sah, wie verzweifelt er sie an sich drückte, nachdem sie diese Schlucht hinabgestürzt war? Er hatte sogar das verbrennen seiner Haut in Kauf genommen, nur um sie kurz an sein Herz zu drücken. “Ich erkannte es, als wir das erste Mal bei Tego-sama waren”, antwortete Kagome und Sesshomarus Blick weitete sich. Sie hatte ihre Gefühle schon erkannt, als er sie in die Falle gelockt hatte, weil er Kakashi anlastete, sie ihm zu stehlen? Nun kam ihm sein damaliger Fehltritt, noch schlimmer vor. Zum Glück hatte sich dies alles aufgelöst, dachte Sesshomaru und wendete den Blick ab. “Für heute ist aber Schluss. Eure Großmutter kommt morgen früh hinabgestiegen, da kommt viel Arbeit auf uns zu”, erklärte Kagome die Erzählstunde für beendet und beugte sich über ihre Kinder. Jeder bekam einen Kuss auf den Mund. Dies zu verweigern würde sich keines der Kinder trauen, denn sie genossen es auch, das ihre Mutter so Wert auf die gemeinsame Liebe legte. Noch einmal überprüfte die Mutter, das beide richtig zugedeckt waren und kniete sich dann auf. Sesshomaru war sofort zur Stelle, hatte gerade noch einmal die Kinderköpfe gestreichelt und half seiner schwangeren Gattin auf die Füße. Gemeinsam verließen die Eltern den Raum und gingen den Gang entlang. Sesshomaru hatte einen Arm um Kagomes Taille gelegt und sah auf sie hinab. Kagome sah hinauf und lächelte Fragend: “Was ist?” “Ich finde, du hast unsere Geschichte gut erzählt”, lobte Sesshomaru und lächelte. Kagome legte ihren Kopf an seiner Brust ab und beide hielten an. Das Mondlicht leuchtete auf sie hinab und der kleine Bachlauf, welcher durch den Garten führte, plätscherte beruhigend im Hintergrund. “Ich hoffe sie werden mich nicht noch intensiver löchern, wenn sie älter werden”, gab Kagome ihre Angst zu und streichelte ihren Bauch. “Das wird sie irgendwann nicht mehr interessieren. Wenn ihr Bruder erst geboren ist, werden sie dich mit anderen Fragen bedrängen”, bemerkte Sesshomaru und legte seine Hand ebenso auf den runden Bauch. “Kusuri kommt in wenigen Tagen, um nach dir zu sehen”, erklärte Sesshomaru. “Er hat sich diesmal sogar angekündigt?”, fragte Kagome überrascht und Sesshomaru grinste. “Kaum zu glauben”, gab er zu und sah seiner Frau in die Augen. “Ja, das stimmt”, antwortete diese und spürte die aufdringliche Nähe ihren Gemahlen. “Was ist?” “So früh habe ich also dein Herz erobert?”, harkte Sesshomaru seiner neuen Erkenntnis nach. Kagome wurde rot um die Nase und hielt die Luft an. Sie versuchte sich mit den Händen auf abstand zu ihm zu bringen, doch diesen Kampf verlor sie sofort. Sesshomaru umarmte seine Frau fester und drückte seinen Körper an ihren. Er beugte sich zu ihr herab, streifte ihre Wange und Küsste sie einmal leicht. “Antworte”, brummte er in ihr Ohr und verursachte eine heftige Gänsehaut. “Was ist, wenn es so war? Zählt nicht das jetzt?”, bat Kagome darum die Antwort nicht zu geben. Aber sie hatte einen Strategen und hartnäckigen Feldheer zum Gemahl. Er würde nicht aufgeben, bis er es genau wusste. Seine Zunge berührte ihr Ohrläppchen und biss es mit seinem Fangzahn. “Ich will es wissen”, hauchte er hinein und begann damit, ihren Hals zu reizen. Zunächst mit seinen Zähnen, dann mit der Zunge, bis er die Stelle ihrer Verbundenheit traf und Kagome zum Erschaudern brachte. “Ja”, keuchte sie auf. Hatte sie ihre Antwort nun doch preisgegeben und hielt sich an seinem Kimono fest. Es erregte sie, wie er es schaffte Antworten aus ihr herauszupressen. “Seit damals, wusste ich das ich dich liebe.” Genüsslich ließ Sesshomaru von ihr ab, tastete ihre Erscheinung ab. Ihre roten Wangen, die leicht geöffneten, willigen Lippen, welche nun darum bettelten, in seinen Genuss zu kommen. Diese Frau verzehrte sich, nach all den Jahren, noch immer so sehr nach ihm, das diese wenigen berühren ausreichten, um sie zu erregen. “Wann wusstest du es?”, entließ sie dann aber doch die Gegenfrage, mit der er nun nicht gerechnet hatte. Seine Künste, hatten wohl doch nicht ausgereicht, um dieses Thema komplett zu ersticken. Er wollte ja nur Antworten erlangen, keine Fragen bekommen. “Ich wusste es kurz darauf”, antwortete er aber dann und presste im nächsten Moment seine Lippen auf ihre, um die aufkommenden Fragen im Keim zu ersticken. Sie brauchte nicht mehr wissen. Kagome genoss seine Leidenschaft und wie er sie immer fester an sich presste. Aber seine Antwort, befriedigte sie nicht im Geringsten. „Wann genau?“, keuchte sie auf seine Lippen, als er kurz darauf hart in ihrem Mund eindrang und sie mit seiner Zunge versuchte zum Schweigen zu bringen. Sie spürte die Wand im Rücken, gegen die er sie drückte, um nur noch mehr zu demonstrieren, das er sich nicht scheute, ihr ihre Fragerei, hier im Hausgang auszutreiben. „Bitte“, bat sie dann, als sie kaum noch atmen konnte. Der Lord ließ von ihr ab, lehnte seine Unterarme neben ihrem Kopf an der Wand ab und tauchte tief in ihre blauen Augen ein. „Ist es dir so wichtig, es zu wissen?“, fragte er ruhig und auch an seiner Stimme, erkannte man die Erregung, ebenso wie die Atemlosigkeit. Die kleine Frau nickte und lächelte zart dabei. Sie legte ihre Hände an seinen Wangen ab, fuhr seine Dämonenmahle nach und setze einen Blick auf, gegen den der Herr niemals mehr ankäme. Nicht nur seine Kinder hatten ihn, mit solch Blicken im Griff. „Als du damals fortliefst, wurde mir klar, das du dir meine Seele gestohlen hast, kleine Miko“, antwortete er und nannte sie bei ihrem einstigen Kosenamen. Kagome schluckte hart und biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste natürlich, wie sehr er damals gelitten hatte, als sie fort war und danach erst erkannte, das sie schwanger war. Das er sie damals aber schon wissentlich liebte, war ihr nie so vorgekommen. Er hatte es ihr erst später gesagt. Damals im Bad, nachdem er sie vor aller Augen als würdige Fürstin betitelte, die sie mittlerweile zur Gänze geworden war. Selten entschied Sesshomaru noch etwas, ohne ihr Wissen. Es gab kein Geheimnis und sie ließen den Westen gedeihen. „Bist du froh, das ich es damals schaffte, dein Herz zu erwärmen?“, flüsterte Kagome und näherte sich ihm. Ihre Stirnen legten sich aneinander und ihre Nasen rieben sich liebevoll. „Mehr als das, Kagome“, gestand der Lord und schloss dabei seine Augen. Gefühle kund zu tun, konnte er wahrlich nur bei dieser Frau. Selbst bei ihren Kindern fiel es ihm schwer, denn er wollte seiner Rolle als Vater gerecht werden. „Ich liebe dich, Sesshomaru“, hauchte Kagome auf seine Lippen und berührte diese, hauchzart mit ihren. Seine Lippen dagegen kamen ihren beim zweiten Versuch näher und forderten die Leidenschaft wieder heraus. „Ich liebe dich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)