Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 36: Absichten (Inagi) ----------------------------- Absichten (Inagi) Das sich jemals, jemand an die Seite des Lords aus dem Westen trauen würde, hätte ich nie gedacht. Er war ein stattlicher, doch sehr kühler, fast schon abweisender Mann. Sein silbernes Haar glich dem Spiegeln der Wasseroberfläche, wenn die Sonne es berührte. Oft versuchte ich dieses gleißen hervorzurufen, doch ich schaffte es nie, das es ihm so glich. Als er vor einigen Jahren dieses Menschenmädchen aufgabelte und einen, auch für mich gefährlichen Hanyou bekämpfte, fand ich dies eigenartig. Er war schon über 200 Jahre der Lord, auch wenn seine Mutter, die verehrte Kami-sama, dieses Amt für ihn ausführte, schaffte sie es ihn vor einigen Jahren dazu zu überreden. Von da an sah ich ihn nicht nur zu den jährlichen Pflichtbesuchen bei Tego. Nein, viel öfter. Immer wenn im Land etwas vor sich ging, was die Macht eines der Lords überstieg, wurde eine Zusammenkunft einberufen. Dort sah ich ihm mit verstohlenen Blicken zu. Seine hohe Gestalt, sein gleitender Gang. Erhaben und stark erschien er immerzu und würdigte mich keines einzigen Blickes. Ab und zu dachte ich daran, ob er wohl nicht an weiblichem Fleisch interessiert war, aber belegen konnte ich es nicht, das er Männern mehr Aufmerksamkeit schenkte, also versuchte ich seitdem dezent, meine Avancen zu machen. Ich schenkte ihm beim abendlichen Essen den Shake ein, zeigte so oft es ging meine Künste, das Wasser zu beherrschen. Dennoch interessierte er sich nicht für mich. Als nun dieses jährliche Treffen stattfinden sollte, ich ihn also wiedersehen konnte, da suchte ich mir das schönste Gewand und machte mich zurecht, nur damit ich ihm endlich auffallen würde. Was wäre dies für eine Zusammenkunft, sollten der Süden und der Westen sich verbinden. Auch für ihn musste es eine gute Partie sein. Als ich dann in Tego Palast kam, bemerkte ich sofort das etwas anders war. Sesshomaru war nicht allein und Tego aufgebracht vor Freude. Auch der Wolf schien diese Person zu kennen, seine schwangere Gefährtin ebenso und somit sah ich mir diese Frau genau an. Sie war ein Mensch, eine Miko sogar. Ein heiliger Mensch. Als ich ihre Verbindung zu Sesshomaru bemerkte, wollte ich es zunächst nicht glauben. Etwas zerbrach in meinem Inneren und wich der unsagbaren Wut. Wie konnte sie es wagen sich in sein Leben einzunisten, ein Teil davon zu werden?! Er gehörte mir, ich wollte ihn besitzen, wollte das er mir seine Liebe und Zuneigung schenkte. Das er mich begehrte und verführte. Doch egal wie sauer ich auch war, ich wusste mich zu verstellen. Ebenso wie Wasser, bei dem man vom Ufer aus nicht erkennen konnte, wie tief es in Wirklichkeit war. Also begnügte ich mich zunächst damit, zu beobachten. Die anfängliche Feindschaft die ich ihr gegenüber gespürt hatte, verflog ebenso schnell wie sie gekommen war. Auch wenn die beiden das ewige Band geknüpft hatten, so schien es mir nicht aus dem Grund geschehen, für das es einmal gedacht war. Sein ganzes Leben miteinander zu verbringen, weil man sich zugewandt war. Kagome schien etwas anderes für ihn zu sein. Ein Spielzeug vielleicht? Welches er des nachts in sein Bett kommen ließ um ihn zu Vergnügen? Eine strategische Planerin, für den Kampf, denn sie war schließlich die Miko, welche es schaffte Naraku zu töten. Eigentlich hatte sie meine Hochachtung. Doch diese hatte sie weggefegt, als sie sich neben Sesshomaru niederlassen durfte, wo ich es eigentlich gerne tun wollte. So kam es mir überaus gelegen, als ich mitbekam, das die Miko sich dazu entschlossen hatte zu flüchten. Warum und wohin, das war mir egal. Ich würde ihr dabei helfen, damit sie starb und somit auch das Band welches sie zu Sesshomaru hatte. Also bot ich ihr und dem Gefolgsmann Kakashi meinen Schutz an. Ich ließ sie mit Heiligem, gereinigten Wasser ziehen, welches sich wie eine Schmutzschicht auf die Haut legte und so alle Gerüche verschwinden ließ. Einen Monat würde dieser Schutz andauern. Genug Zeit dafür das sie sterben oder zumindest so schwach werden würde, das das Band riss. Sesshomaru allerdings wurde zu einem Biest. Er suchte nach ihr, wie ein verrückter. Ob er nur aus Wut hinter ihr her war? Weil sie es wagte, sich ihm zu widersetzen? Tego fand diese Situation mehr wie merkwürdig, fragte aber nicht offen nach den Gründen. Tego war ein ruhiger Yokai, dachte viel nach und hatte dadurch einen scharfen Verstand. Er durchschaute die Wesen schnell und so hoffte ich das er es bei mir nicht tat. Er ließ mich ziehen, denn das Fest war beendet und so reiste ich durchs Land, bis ich den Gefolgsmann fand. Er hatte seine Geliebte dabei und sie suchten nach der Miko. Sehr gut, sie hatte sich also davon gemacht und war nicht mehr bei ihnen. So konnte Sesshomaru sie nicht so leicht ausfindig machen. Dachte ich. Ich hatte ihn unterschätzt. Er rettete sie und dabei fiel mir auf, das sich ihr Körper im Wandel befand. Sie erwartete Nachkommen. Erschrocken griff ich mir an die Brust und spürte die Galle, die sich in meinem Inneren ausbreitete. Nun würde es noch schwerer werden, sie von ihm wegzubekommen. Ich wollte das sie verschwand. Komplett und ohne dem Lord einen Erben zu schenken. Somit schmiedete ich den Plan sie in eine Falle zu locken. Ich würde ihr erzählen das ihr einstiger geliebter, dieser Halbbruder des Lords, einen Weg suchte um sie vom Band zu befreien. Wenn es nur solch eine Möglichkeit gäbe, so hätte ich sie höchstpersönlich angewandt, um Sesshomaru zu befreien und ihn für mich zu gewinnen. Erfreulicherweise glaubte dieses einfältige Weib meine Geschichte und gemeinsam mit mir verließ sie das Schloss des Westens. Ich wies ihr den Weg, ohne genauere Angaben zu machen. Sie war so unglaublich dumm und ritt auf ihrem Ross los, ohne danach zu fragen. Wie stellte sie sich vor ihn zu finden, ohne zu wissen wo genau er sich befinden konnte. Mein Süden war groß und barg viele Gefahren. Doch meine Macht war die größte Gefahr. Ich verfolgte sie mit meinen Kräften, nachdem ich bei Tego angekommen war und mein Alibi inszeniert hatte. Auch wenn sich Kouga und Sesshomaru sofort auf dem Weg machen würden, so hatte ich noch genug Zeit. Es würde ja nicht lange dauern und so widmete ich mich einem tobenden Sturm. Einem Sturm der ganze Täler füllte, Höhlen überschwemmte und die kleine Miko dazu zwang, ihre Kräfte zu verausgaben. Sie hielt sich wacker, das musste ich zugeben und so trieb ich sie mit einem Trugbild des Hanyou zu einer Klippe. Sie achtete nicht auf den nassen und verwaschenen Boden unter ihren Füßen und stürzte ab. Oh, wie herrlich dieser Anblick doch war, als sie am Boden lag und ihre letzten Atemzüge tat. Doch wieder einmal unterschätzte ich die Sinne des westlichen Lords. Er fand sie, kurz nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte. Verzweifelt kniete er sich zu ihr, riss ihren schlaffen Körper an sich und biss ihr mehrere Male in den Hals, die Schulter und den Brustansatz. Nur durch sein Youki schaffte sie es zu überleben. Sesshomaru hatte meinen Plan also wieder vereitelt und langsam schlug meine Zuneigung zu ihm in Wut um. Was fand er nur an diesem Weibsstück, das er sie rettete? Sich für sie in den Dreck kniete, klatschnass und aufgebracht? Das Blut ihrer klebte an seinen Händen und seinem Mund, so sehr hatte er sie gebissen. Was hatte diese Miko nur an sich, das er dies tat? In Tegos Palast empfingen wir die Lords, den Gefolgsmann und die Miko. Überraschenderweise konnte nur Kakashi die Miko tragen. Sesshomaru war außer sich. Er wütete und tigerte genervt und ziellos durch die Gänge. Die Bewusstlosigkeit seiner Gefährtin machte ihn mürbe. Er schlief nicht, er ruhte nicht. Alle Bediensteten und sogar Kouga, machten einen großen Bogen um ihn. Kakashi war der einzige, zusammen mit der Lady des Westens, die zu ihm in das Gemach durften, worin die Miko schlief. Wenn er am Abend des öfteren bei Tego verweilte, weil er nicht bei der Miko sitzen konnte ohne verbrannt zu werden, so schenkte ich ihm Sake ein. Nah setze ich mich dafür an seine Seite, streichelte beschwichtigend seinen Arm und gab ihm aufmunternde Worte. Doch seine Laune blieb unterkühlt, fast schon wie dickes Eis. Ich wollte seine Wunden heilen, reinigen und verbinden, aber er lehnte vehement ab. Ich hatte keine Chance in sein Bewusstsein einzudringen. Als die Miko erwachte spürte man seine Erleichterung im ganzen Palast. Die Angst, er würde wüten wie der Teufel, verflog. Auch wenn er sicher wütend auf ihre Flucht war, so vergab er ihr, denn seine Sorge hatte sich aufgelöst. Meine Wut kroch wieder empor. Ich musste endlich weitere Maßnahmen ergreifen, um diese Frau aus seinen Gedanken zu verjagen und so versetze ich jegliche Flüssigkeit mit einem, nicht wahrnehmbaren Gift. Sie würde nur langsam dahingerafft werden, ich hatte alle Ewigkeit Zeit. Ich hörte von der Lady Rin, als sie es ihrem Gefährten erzählte, das die Miko eine starke Blutung gehabt hatte. Das ungeborene reagierte also darauf. Gut so, dachte ich. Wenn es allein nur dieses Opfer gäbe, dann würde auch dies genügen um die Miko zu zerstören. Welche Frau hielt es schon aus, wenn sie ihr ungeborenes verlor? Viele stürzten sich daraufhin in den Tod und suchten in ihm, ihre Erlösung. Aber wieder kam mir jemand zuvor und genau deswegen musste ich meine Vergiftungpläne aufgeben. Der Yokaiarzt Kusuri war im Palast angekommen. Er war ein Verwandter von Tego und einer der mächtigsten Ärzte des ganzen Landes. Er vollbrachte es, das Sesshomarus Wunden augenblicklich verschwanden und auch das er die Miko wieder berühren konnte. Dem Balg ging es auch gut und so musste ich mich endgültig zurückziehen. Die letzte Möglichkeit war nun, sie strategisch loszuwerden. Auch wenn das hieße Sesshomaru von ihr zu trennen, ihn einsperren zu lassen, damit sie zu Grunde ging. Ich hatte den Grund für ihre erste Flucht nie erfahren und das war nun mein Schlüssel. Er musste etwas getan haben, was sie dazu veranlasste. Ich würde ihn vor aller Augen in den Dreck ziehen und bestrafen lassen, nur damit ich ihn von ihr fort bekäme. Der Hanyou machte den Plan zunichte. Warum waren die Götter gegen mich? Hatte vielleicht die Kami-sama ihre Hände im Spiel? Der Hanyou verweigerte mich zu kennen, somit legte er offen das ich Kagome in eine Falle gelockt und ihren tot herbeigesehnt hatte. Kouga ergriff mich sofort und auch meine Abwehr konnte er ausweichen. Mit letzter Kraft schleuderte ich einen Pfeil aus Wasser auf die Miko zu. Die Inus waren jedoch sofort zur Stelle. Sesshomaru und sein Halbbruder schützen die Miko, wobei Sesshomaru einiges des Wassers abbekam. Der Hanyou hatte sein Schwert benutz. Gut so. Das Wasser würde in den Körper des Lords eindringen und sein Hirn benebeln. Sollte der Arzt ihm nicht, auf eine mir unbekannte art helfen können, so würde er schlafen bis die Miko dahingerafft war. Der letzte Inu im Raum ergriff meine Hände und schlug mich bewusstlos. Ich sackte in Kougas Arme, doch lächelnd, denn ich wusste das die beiden nicht zusammen sein würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)