Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 30: Abwehrendes Licht ----------------------------- Abwehrendes Licht Dunkelheit umhüllte meinen Geist. Meine Gedanken kreisten wirr, in alle Ecken meines Geistes und kamen doch nicht auf einen Nenner, nach dem sie so dringend und eindringlich suchten. Was war denn nur passiert? Achja, ich war losgeeilt um Inuyasha zu suchen, weil er einen Weg suchte, mich aus den Fängen der Markierung zu seinem Bruder, zu befreien. Dabei hatte mich dieser Sturm erfasst und ich war heruntergestürzt. Etwas hohes. Und ich war verletzt. Aber warum, war ich nicht gestorben? Oder war ich es vielleicht und bemerkte es nicht? “Lass mich zu ihr”, drang das erste Mal ein Wort an mein Ohr, welches mein Hirn verarbeiten konnte. Es war seine Stimme, aber tiefer und verzerrter. “Solange du dich nicht im Griff hast, lasse ich dich nicht an ihre Seite. Außerdem verbrennst du eh, wie ein Blatt Papier, wenn du sie berührst. Wir können die Gefahr nicht eingehen, das du dich wieder so übernimmst”, lauschte ich der anderen Stimme, die ich als die von Kakashi erkannte. Er war also unverletzt und gemeinsam mit Sesshomaru hier. Hatte Sesshomaru ihm etwa verziehen? War nun alles gut? “Ich muss das Kind schützen!”, knurrte es wieder und diesmal schaltete sich noch eine Person ein. “Das tust du, Sesshomaru. Aber nur, wenn du nun ruhig bleibst und dich auf deinen Platz setzt.” Rin, sie war nun auch da. Mein Herz schlug schneller und ich wollte es sehen. Die Wahrheit wahrnehmen, aber meine Augen ließen sich nicht öffnen. Ich versuchte meine Finger zu bewegen und streifte etwas Stoff. Doch niemanden schien diese Kleinigkeit ins Auge zu fallen. Als nächstes spürte ich zarte Berührungen an meiner Stirn und danach etwas kaltes, nasses. Innerlich zuckte ich zusammen, doch anscheinend nicht äußerlich. “Kagome, dein Gemahl ist wirklich am Ende. Bitte wache doch endlich auf”, flüsterte mir Rin zu und wenn sie wüsste, das ich dies mitbekam, dann hätte sie sich sicher nicht so vorsetzlich vor Sesshomarus Augen für ihn eingesetzt. Dieser rügte sie mit einer kühlen Benennung ihres Namens. “Geht es wieder?”, fragte Kakashi und schien den Lord seine Freiheit zurückzugeben. Ich spürte seine Aura näher kommen und wie sie neben mir platz nahm. “Denk dran. Berühre sie nicht!”, bat Rin vorsichtig und er knurrte sie an. “Lass die schmerzen meine Sorge sein”, brummte er und da spürte ich seine Hand an meinen Fingern. Sanft nahm er sie und ich hörte das gequälte stöhnen. “Lass sie doch los!”, schimpfte Kakashi und brachte die Aura meines Gefährten in Wallung. “Misch dich nicht ein oder ich vergesse den Verschub der Verhandlung”, drohte er. Also war Kakashi noch nicht aus dem Schneider. Er würde seine Verhandlung immer noch über sich ergehen lassen müssen, ebenso die folgende Strafe. Oh Sesshomaru, bitte lass deinen jahrelangen Freund und Kameraden doch einfach diesen Fehler, den er nur beging, weil er mir half. Ich versuchte meine Finger zu bewegen und Sesshomarus griff wurde stärker. “Sie hat sich bewegt”, flüsterte er und es bewegte sich im Zimmer. “Kagome?”, fragte Rin und ich wollte mich aus der Dunkelheit emporkämpfen. “Bist du dir sicher?”, fragte Kakashi nach einigen Sekunden. Sesshomaru kam mir näher, hielt noch immer meine Hand und da hörte ich, was ich gedacht hatte, mir eingebildet zu haben. “Kagome”, raunte seine tiefe Stimme und vertrieb damit die Dunkelheit. Ich spürte Erleichterung. Meine Brust fühlte sich leichter an und ich hatte endlich ein Gefühl in meinen Gliedern. Meine Muskeln spielten, wurden wieder warm, als wenn sie eingefroren gewesen waren. Ich sah Licht, als ich es schaffte meine Augenlieder ein Stück weit zu öffnen. “Kagome!”, schrie Rin und ich ließ die Lieder flattern, um mich an das grelle Licht zu gewöhnen. Als ich die Augen wieder einen Spalt öffnete, sah ich Gold. Seine goldenen Augen. Sie strahlten etwas aus, was ich an ihnen so, noch nie gesehen hatte. Erleichterung. Er kam mir näher und augenblicklich zog er mich in seine Arme. “Bist du verrückt?!”, schrie Kakashi, der zwar auch erleichtert klang, doch strenge walten lassen musste. Zwischen unseren Körpern baute sich eine gewaltige Energie auf, die sich im rosafarbenen Licht äußerte. Sesshomarus knurren wurde lauter, bevor er mich wieder losließ und ablegte. Danach sprang er auf und verließ den Raum. “Ich werde nach ihm sehen”, seufzte Kakashi den ich nun das erste Mal ansah. Besorgt aber auch froh erwiderte er den Blick. “Kümmere dich um sie, Liebste”, bat er Rin und ich sah zu ihr. Sie strahlte vor Freude und bejahte sofort, was ihr Gefährte ihr aufgetragen hatte, bevor dieser den Raum verließ. “Ich bin so froh, Kagome!”, sprach sie mich an und umarmte mich kurz. “Du bist hier”, sprach ich kratzig meinen ersten Satz und sie beugte sich zurück. Mein Hals fühlte sich trocken an und das Mädchen reagierte sofort. “Hier”, flüsterte sie, nachdem sie einen Becher mit Wasser gefüllt hatte und ihn mir an die Lippen reichte. Dabei hob sie meinen Kopf leicht an und gab mir Halt. Die Flüssigkeit ran meinen Hals herunter und ich fühlte mich sofort besser. “Sesshomaru, kam mit dir und den anderen zurück hier her und ich durfte mich, um dich kümmern. Naja, eigentlich durfte nur ich Hand an dich legen. Sesshomaru leidet sehr, weißt du?”, erklärte sie mir kurz ihre Lage. Dabei fiel mir auf, das wir nicht im Schloss des Westens, sondern in Sesshomarus einstigen Gemach, bei Tego waren. “Er leidet?”, wollte ich wissen und schloss kurz die Augen. Alles war noch so anstrengend. Dennoch führte ich meine Hände an meine Körpermitte und fühlte den weichen Stoff meiner Kleidung. “Erstaunlich”, flüsterte Rin und ich öffnete meine Augen wieder. “War ein Arzt hier? Geht es dem Baby gut?”, fragte ich vorsichtig und wollte mich der Angst stellen, die tief in meinem Inneren war. “Äh. Nein. Sesshomaru ließ niemanden an dich heran. Er wollte warten, bis du erwachst, um zu wissen was passiert ist.”, erklärte sie schnell. “Hast du denn schmerzen? Kannst du die Aura des Kindes spüren?”, fragte sie weiter und ich versuchte meine geistigen Kräfte auszustrecken. Dabei leuchtete meine Mitte wieder auf und ließ eine unglaubliche Hitze ab. Meine Hände brannten und ich löste sie schnell von meinem Bauch. “Was zum?”, flüsterte ich erschrocken und Rin seufzte. “Das passiert bei Sesshomaru auch immerzu. Er kann dich, seit deinem Auffinden nicht mehr berühren, dabei wäre seine Nähe, so wichtig für das Baby. Wir hoffen bis jetzt, das einfach alles gut ist”, redete Rin weiter. Meine Lippen zitternden und ich ließ den Blick schweifen. Warum konnte er mich nun nicht mehr berühren? Was hatte sich denn an meinem Körper geändert? Hatte das mit dem rosafarbenen Licht zu tun? Wieso konnte ich die Aura des Kinds auch nicht spüren? War es einfach noch zu klein? Schließlich konnte ich es, bei menschlichen Frauen auch erst kurz vor der Geburt. Was hatte sich durch diesen Angriff nur alles geändert? Wie viel Zeit war vergangen? “Kannst du mich ins Bad bringen?”, fragte ich Rin und sie stand sofort auf. “Natürlich. Aber mach bitte langsam. Soll ich vielleicht eine andere Dienerin zur Hilfe holen?”, fragte sie aufgeregt und ich schüttelte den Kopf. Also gab meine kleine Gefährtin nach und half mir auf die Füße, was gar nicht so einfach war. Immer wieder sanken meine Knie zusammen, aber Rin konnte mich halbwegs aufrecht halten. “Entschuldige”, sagte ich oft und sie wank schnell ab. “Gleich haben wir es geschafft”, bemerkte sie und wir überschritten die Schwelle der Tür, zum Bad. Zum Glück hatte jeder Herrschergast sein eigenes Bad und ich hatte lediglich einige Meter zu laufen. “Willst du baden?”, fragte Rin und ich nickte kurz. Ich hatte zuletzt, nur eiskaltes Wasser zu spüren bekommen und wollte nun in heißem Wasser versinken. Wollte meine Sinne vom Dunst freispülen und mich besser fühlen. “Wie lange habe ich geschlafen?”, fragte ich und ließ mich auf einem Stuhl sinken der dort stand. “Es waren einige Wochen. Deshalb auch die große Sorge bei uns allen. Besonders Sesshomaru litt Qualen. In seinem Inneren kämpft es und er will wissen, wer dir diese Sache angetan hat. Rache war schon immer ein leidenschaftliches Thema für ihn”, sagte sie so nebenbei und erschrak dann, als ihr die Bedeutung in Bezug auf mich, auffiel. “Oh Kami, bitte verzeihe mir!”, bat sie schnell und fuchtelte mit den Armen herum. Ich wank ab. Hatte keine kraft mir darum Gedanken zu machen, denn meine Gedanken waren bei etwas ganz anderem hängen geblieben. Wer hatte mir diese Falle gestellt? Oder war ich einfach zur falschen Zeit, am falschen Ort gewesen? “Soll ich dir hineinhelfen?”, fragte sie nach einigen Sekunden in denen ich stumm nachdachte. Ich nickte und stand auf. Sie half mir aus der Kleidung, dabei fiel mir auf, das ich abgenommen hatte, denn meine Rippen standen unangenehm heraus. “Ich werde dir eine kräftige Suppe kommen lassen während du badest”, versprach Rin der mein Blick aufgefallen war. “Ich danke dir so sehr, für deine Hilfe”, sagte ich ihr und sie lächelte. “Bitte danke mir nicht. Wir haben dich mit der Flucht in große Gefahr gebracht und ich bin froh, das es dir gut geht. Nun müssen wir nur die Umstände deines Unfalls klären und dann sehen wir weiter”, murmelte sie und wurde immer ruhiger. “Ich werde nicht zulassen, das die Verhandlung schlecht für euch ausfällt”, versprach ich sofort und ihr Blick hob sich. Rin war leicht zu durchschauen und ich war mir sicher, das sie sich unentwegt darüber den Kopf zerbrach. Mein Unfall hatte die Verhandlung nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. “Danke Kagome. Dabei hast du selbst genug Gedanken, die dich beschäftigen.” Lächelnd schloss ich die Augen. ”Mir geht es gut Rin. Egal was passiert ist. Solange es mir und dem Baby gut geht, wird alles andere zu regeln sein”, versprach ich und sie atmete erleichtert aus. “Ich möchte später einen Brief schreiben. Kannst du mir dafür Schreibzeug bereitlegen lassen?”, fragte ich, als sie mich ins Becken verfrachtet hatte. “Natürlich”, antwortete sie und verließ dann den Raum. Am Beckenrand lehnte ich mich an und legte vorsichtig die Hände auf meinen Bauch. Kein leuchten und brennen war zu spüren. Was war das eben nur für ein komischer Vorfall gewesen? Was hatte Rin damit gemeint das Sesshomaru das gleiche ereilte. Ob das Baby sich beschützen wollte und deshalb dieses Licht aufkreuzte? Da fiel mir ein, das es im letzten Moment meines Falles, ebenso gewesen war. Meine Mikokräfte hatten sich um meinen Körper gelegt und mich somit vor dem Tot bewahrt. Hatte sich diese heilige Energie nun zum Schuzt für mein heiligstes, um dieses gelegt, um es vor allem bösen zu schützen? Aber warum hatte es dann auch mich, zuerst einmal abgewehrt? War es einfach die Gewohnheit der letzten Wochen gewesen und nun hatte es erkannt, das alles in Ordnung war? Nach einigen Minuten wusch ich mich, denn ich war müde, wollte nicht schon wieder im Wasser einschlafen und spürte die Erleichterung welche die Waschung über meine Haut brachte. Ebenso wie der ganze Dreck, den man durch normales waschen nicht abbekam, meine Haut verließ und sie atmen ließ. Im Spiegel betrachtete ich meinen Hals, der von unzähligen Bisswunden gezeichnet war. Woher diese stammten würde mir Sesshomaru beantworten können, ebenso warum der eigentliche Biss der Markierung nun breiter geworden war und einen glatten Rand zog. Sein Mahl würde wohl doch noch erscheinen. Ob das an meinen wachsenden Gefühlen oder dem Baby lag? Da könnte ich sicher Rin Fragen, die ja ebenso ein Mahl tragen musste, das von Kakashi eben. Langsam steig ich aus der Wanne und hüllte mich in eines der warmen, weichen Tücher. Vorsichtig tupfte ich über meine Haut ab und spürte dann einen komischen Druck in meinem Unterleib. Bevor ich jedoch reagieren konnte, löste sich etwas aus meiner Scham und ich schreckte auf. Eilig sah ich zu meinen Beinen und erkannte, was passiert war. Blut rann in einigen langen Rinnsalen über meine Oberschenkelinnenseite. Mein Körper begann zu zittern und ich ließ mich auf den Boden sinken. “Oh nein”, keuchte ich und bemerkte nicht, wie neben mir Bewegungen auftauchten. “Kagome, was ist passiert?!”, schrie Rin aufgeregt und ich sah erschrocken zu ihr. “Kein Wort”, stieß ich aus und sie erschrak. “Aber Kagome. Du musst zu einem Arzt”, bat sie eindringlich und ich nickte eilig. Meine Gedanken waren so durcheinander. Was passierte hier? Was hatte dieses ganze Blut zu bedeuten? Verlor ich gerade mein Kind, welches ich unversehrt aufgefunden hatte, nachdem ich es solch einer Gefahr ausgesetzt hatte? Rächte sich das Schicksal, nun doch noch an mir? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)