Immer wieder Sonntags... von Seelendieb (Ein Möchtegernkrimi) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Van öffnete verschlafen die Augen und runzelte die Stirn. Irgendein hirnverbrannter Vollidiot klingelte an seiner Haustür Sturm. Zimmermann konnte es nicht sein, da er ihm einen Schlüssel in die Hand gedrückt hatte, nachdem der Kerl einmal zu oft Van aus dem Bett geklingelt hatte. Van stockte kurz. War das ein Hämmern? Was zur Hölle war denn los?! Langsam erhob er sich, warf sich einen Morgenmantel über und tappste in seinen Plüschhausschuhen aus seinem Schlafzimmer zur Haustür. Und schon auf der Treppe konnte er Slades mittlerweile nervtötende Stimme hören. „Valentine! Aufmachen! Ich weiß, dass du da bist!“, und erneut hämmerte es an der Tür. Van grollte mittlerweile abgefuckt und wollte am liebsten wieder kehrt machen, da allerdings es noch nicht offiziell war, dass er unschuldig ist, was die Steuerhinterziehung betraf, hatte Zimmermann ihm den Rat gegeben zu kooperieren und immer freundlich und hilfsbereit zu sein. Denn auch Jan war es aufgefallen, dass Slade nur auf einen falschen Wimpernschlag wartete, um Valentine für immer hinter Gittern zu bekommen! So riss Van beinahe brutal die Tür auf. „WAS?!“, fauchte er Slade an und dieser hob grinsend ein Stück Papier. „Slade! Willst du mich verarschen?! Wir haben Sonntag Mittag!!!“ Anthony zuckte mit den Schultern. „Job ist Job. Und da schnellstmöglich auf den Durchsuchungsbefehl steht... Du hast die Wahl: So lange in Haft bis die Durchsuchung abgeschlossen ist oder dein Anwalt ist mit dabei“, meinte der Kommissar zuckersüß. Van verengte die Augen. „Ich habe eine halbe Stunde Zeit!“, grollte er, knallte Slade die Tür vor der Nase zu und stapfte wieder in sein Schlafzimmer, um nach seinem Handy zu greifen und Jan Zimmermann anzurufen. Jan erreichte gerade sein Elternhaus, als sein Handy klingelte. Und klingelte. Und klingelte. Stirnrunzelnd griff Jan nach dem Ding, als er eingeparkt hatte und nahm verwundert das Gespräch an: „Ja?“ - „Valentine hier. Du musst sofort herkommen!“ - „Mit Verlaub müssen muss ich gar nichts. Ich muss nur sterben.“ - „Bitte?!“ - „Herr Valentine, wir haben Sonntag halb zwölf Uhr. Also was kann so wichtig sein, dass ich SOFORT zu Ihnen kommen MUSS?“ - „Slade steht vor meiner Haustür mit einem Durchsuchungsbefehl!“ - „An einem Sonntag zur Mittagszeit?“ - „Ja, verdammt!“ - „Und mit welcher Begründung?“ - „... ... Keine Ahnung...“ - „Herr Valentine, haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, vor dem Denken das Hirn einzuschalten?“ - „Bitte was?! Wenn der gnädige Herr es wünscht, werde ich Slade fragen mit welcher Begründung! Ich ruf in zwei Minuten zurück!“ Jan blickte auf das Telefon. Valentine hatte einfach aufgelegt. Schulterzuckend wartete er nun fünf Minuten im Auto. Als dann immer noch kein Rückruf kam, legte er das Telefon einfach auf den Beifahrersitz und stieg mit einem „Wusste ich es doch. Verarschen kann ich mich selber!“ aus dem Wagen, um bei seinen Eltern zu Mittag zu essen. Van schnaubte und warf das Handy auf das Bett. Dieser verzogene Bengel! Dem würde er noch Respekt beibringen! Sollte er mal schön warten! Van verschwand erst einmal ins Bad, machte sich frisch und zog sich an. Dann lief er wieder zur Haustür und öffnete sie. Slade hatte gemütlich gegen die Hauswand gelehnt gewartet. Er wusste ja noch von früher, dass Valentine eine ziemliche Diva sein konnte, wenn man ihn auf dem falschen Fuß erwischte. Nun blickte er auf, als die Tür erneut aufging. „Mit welcher Begründung wollt ihr mein Anwesen durchsuchen? Die Sache mit den Steuern ist doch vom Tisch“, grollte Van leise. Slade überreicht nur grinsend den Durchsuchungsbeschluss und der Firmenchef las ihn sich durch, dabei immer blasser werdend. „Ihr wollt mich verarschen, Slade! Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Menschen umgebracht, warum wollt ihr dann mein Anwesen im Rahmen von Ermittlungen eines Mordes untersuchen?! Und das auch noch an einem Sonntag!“, brauste Van auf und Slade hatte wirklich Mühe nicht ins Lachen auszubrechen. „Ich sage es ganz direkt. Das letzte ermordete Opfer war wohl ein Täter in einem Vergewaltigungsdelikt. Und du wurdest einmal vergewaltigt. Und das Mordopfer steht mit dir im Zusammenhang. Also?“ Grollend zückte Van sein Handy und rief Zimmermann an... Als nach über einer halben Stunde Zimmermann immer noch nicht erreicht wurde, gab Van auf. Geschlagen senkte er den Kopf und Slade ließ ihn abführen. Und als Valentine so abgeführt wurde, wirkte er wie ein gebrochener Mann. Der Kommissar runzelte leicht die Stirn. Mitleid regt sich in ihm. Konnte Valentine wirklich über Leichen gehen? Doch schnell schüttelte er den Gedanken ab und begann mit der Durchsuchung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)