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In Zeiten des Krieges

Draco x Ginny
von

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Teil 2 – Kapitel 3

Juni 1998

 

Draco betrat das Papillon. Dieses Lokal befand sich in der Nokturngasse, der zwielichtigen Seitenstraße in der Winkelgasse. Nur volljährige Hexen und Zauberer hatten hier Zutritt und selbstverständlich nur Reinblüter. Drinnen war es dunkel und düstere Musik erschallte durch den Raum. Wer tanzen wollte konnte dies auf der kleinen Empore tun. Wer es etwas ruhiger haben wollte konnte am Tresen oder an den Sitzgruppen Platz nehmen und sich ein Gläschen Feuerwhiskey oder Elfenwein gönnen. Unter dem Ladentresen gab es noch härtere Sachen, die nicht öffentlich zum Kauf standen. Das Papillon war nicht sehr groß, aber dafür gut besucht und die Hälfte der Anwesenden gehörte zu den Personen, die gerade erst die Volljährigkeit erreicht hatten. Wenn die Nacht herein brach versuchten sie hier ein wenig Zerstreuung zu finden und ein wenig Abwechslung, vom trüben Alltag oder wie in Dracos Fall: Ablenkung. Vereinzelt liefen auch ältere Leute rum. In der Luft hingen dichte Nebelschwaden von dem Zwergengras, das einige der Zauberer rauchten. Hier drin roch es nach Tabak, Alkohol und Schweiß und die hübschen leicht bekleideten und ausnahmslos weiblichen Bedienungen sorgten für interessierte Kundschaft und einen guten Umsatz.

 

Draco zog die Kapuze seines Umhangs herunter und drängte sich durch den vollen Raum. Der schmale Durchgang wurde von sich unterhaltenden Leuten versperrt und er hatte Mühe sich da durch zu quetschen. Währenddessen verschaffte er sich einen groben Überblick über die anwesenden Gäste und sah nach, ob hier jemand anwesend war, den er kannte oder den er meiden wollte. Das ein oder andere bekannte Gesicht fiel ihm auf, aber es war niemand der Rede wert. Er war heilfroh, dass Blaise schon da war und Merlin sei Dank hatte er einen Sitzplatz ergattern können. Mit einem Seufzen ließ sich Draco auf dem schwarzen Ledersofa neben seinen Freund fallen, das seine besten Tage offensichtlich schon hinter sich gelassen hatte.

 

„Wieso müssen wir uns immer hier treffen?“, fragte Draco leicht genervt. Er musste sich zu seinem Freund etwas rüber beugen, damit er ihn über den Lärm der Musik verstehen konnte.

 

Blaise lächelte milde. „Weil ich diesen Schuppen mag.“ Er lehnte einen Arm auf die Lehne des Sofas und ließ den Blick über die Menge wandern. „Außerdem gefällt mir die Musik.“

 

Draco rollte nur mit den Augen. Was fand sein Freund nur an dieser düsteren Musik? Wo sie sich trafen war letztendlich egal. Hauptsache es war ein Ort, an dem es keine neugierigen Ohren gab. Bei diesem Lärm würde man sie zumindest nicht belauschen können. Falls sie über ein Thema sprechen sollten, das nicht von anderen gehört werden sollte. Er zog sich seinen Umhang aus und legte ihn ungeachtet neben sich auf die Couch. Wenige Sekunden später kam auch schon eine der Bardamen auf sie zu.

 

„Was darf es sein, meine Süßen?“ Die leicht bekleidete junge Hexe hatte ihre Kurven an den richtigen Stellen. Das schwarze Haar war wild und toupiert und die Augen waren mit schwarzem Kajal umrandet. Der Lederrock hätte nicht kürzer sein können und die langen umwerfenden Beine steckten in Netzstrumpfhosen. Dazu trug sie ein schwarzes enges Top und passende Stiefel mit hohen Absätzen. Ihre Arme und Schultern wurden von mehreren Tätowierungen geziert, so wie Draco es bisher nur von Askaban-Insassen kannte. Bei seinem ersten Besuch im Papillon hatte ihn dieses freizügige Auftreten der Kellnerinnen noch überrascht, aber mittlerweile war er diesen Anblick gewöhnt. Sie war das krasse Gegenteil zu den Frauen, die er sonst in edler Abendgarderobe auf feinen Bällen kennengelernt hatte, die von den Reinblütern veranstaltet wurden.

 

Blaise bestellte eine Flasche Feuerwhiskey – „den Besten, nicht irgendeinen Schnickschnack!“ – und sie ging zurück zur Theke, nicht ohne Draco noch einmal kokett zuzuzwinkern. Obwohl an der Bar ein Haufen Leute darauf wartete, eine Bestellung aufgeben zu dürfen, kam sie recht schnell wieder zu ihnen zurück. Vermutlich betrachtete sie die beiden als gute Kundschaft und erhoffte sich ein fettes Trinkgeld. Sie stellte die Flasche und zwei Whiskygläser auf den kleinen wackeligen Holztisch, der vor ihrem Sofa stand. Während sie sich dafür bückte konnte man ihr wunderbar in den tiefen Ausschnitt blicken, was vermutlich gewollt war.

 

„Habt ihr noch einen Wunsch?“, fragte sie mit einem verführerischen Augenaufschlag.

 

Blaise reichte ihr ein paar Galleonen, berührte dabei sanft ihre Hand und flirtete ein wenig. Draco beobachtete, wie er ihr ein charmantes Lächeln schenkte. „Nein, danke, Süße.“

 

„Ich komme nachher nochmal wieder.“ Sie lächelte breit, warf noch einen vielsagenden Blick in Dracos Richtung und verschwand dann wieder im Getümmel, um sich den anderen Gästen zu widmen.

 

„Die steht auf dich“, sagte Blaise, während er seinen Zauberstab zückte und magisch die Flasche öffnete. Wie von Geisterhand geführt goss die Flasche den Feuerwhiskey in die beiden Gläser ein.

 

„Ist mir nicht entgangen“, gab Draco wenig beeindruckt zurück. Dass gierige Weiber ihn anhimmelten war für ihn nichts Neues. Schon in Hogwarts hatte er haufenwiese Abfuhren erteilen müssen und jetzt, als erwachsener Mann, hatte sich daran nichts geändert. Doch Draco wusste, dass diese Art von Frauen meistens nur hinter seinem Namen und seinem Geld her waren.

 

Die beiden ehemaligen Slytherins stießen mit ihren Gläsern an. „Auf deinen Geburtstag!“, sagte Blaise, ehe er den Whisky in einem Zug hinunter kippte.

 

Den hatte Draco ja beinahe vergessen. Zwar war sein Geburtstag schon ein paar Tage her, aber dennoch schätzte er die Geste von Blaise. Inzwischen war er bereits achtzehn. Draco war der Jüngere von beiden, auch wenn es nur ein halbes Jahr war. Blaise würde im November bereits neunzehn werden. Er genoss diese seltenen Treffen. Ungefähr einmal im Monat trafen sich die beiden, je nachdem wie sie Zeit hatten, denn während Blaise weder Arbeiten noch sonst irgendetwas tun musste, um Geld zu verdienen, da er bei seiner reichen Mutter wohnte, hatte Draco sehr viel um die Ohren. Von daher trafen sie sich meist spontan. Es tat gut mal mit jemandem zu reden, der kein Dunkles Mal auf dem Unterarm trug und mal über etwas anderes als über die Beseitigung von Schlammblütern und Muggeln zu diskutieren. Gerne hätte er ihm von den Drachen erzählt, doch über die Angelegenheiten der Todesser zu sprechen war tabu. Blaise wusste das natürlich und er stellte nie irgendwelche Fragen zu Dracos Missionen. Sie sprachen meist über andere unwichtigere Dinge. Dinge, die nicht gefährlich waren.

 

Der Song wechselte, einige Leute verließen die Tanzfläche, einige andere betraten sie. Ihre Körper bewegten sich zur Musik und während Draco sie betrachtete schien es, als würden die rhythmischen Bewegungen ihn hypnotisieren. Hin und wieder ließ er den Blick durchs Lokal wandern. Er beobachtete jeden, der das Papillon betrat und wieder verließ.

 

Die Flasche kippte wieder und wieder Feuerwhiskey in die Gläser und die beiden jungen Zauberer tranken ein Glas nach dem anderen. Dann beugte sich Blaise wieder zu ihm. Als er sprach roch sein Atem stark nach Alkohol.

 

„Und? Ist hier ein Mädchen, das dir gefällt?“

 

Draco ließ den Blick über die tanzenden Hexen wandern, die dabei nicht mit ihren Reizen geizten. Er verzog das Gesicht.

 

„Komm schon, Draco“, sagte Blaise, der einen Arm um die Schultern seines besten Freundes legte. „Irgendeine muss dir doch gefallen. Wie findest du denn die dahinten?“ Er deute mit dem Glas in der Hand in eine Richtung auf eine blonde junge Hexe. Dabei verschüttete er beinahe den teuren Inhalt. „Die da ist doch hübsch.“

 

Sie war hübsch, das musste er sich eingestehen.

 

„Nicht mein Typ“, antwortete Draco nur und schob Blaise genervt von sich weg. Sein Freund neigte dazu einem immer sehr nahe zu kommen, wenn er getrunken hatte. Die Slytherins hatten schon oft miteinander gefeiert und getrunken. Hauptsächlich in den Schulferien. Manchmal hatte auch einer etwas Hochprozentiges in den Gemeinschaftsraum geschmuggelt.

 

Der Schwarzhaarige warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Wieso? Weil sie keine roten Haare hat?“ Sein Mund war schneller als sein Verstand. Sofort merkte er, dass er einen wunden Punkt angesprochen hatte. Dracos Gesicht wurde härter. „Komm schon, Dray. Ich mach nur Witze. Aber mal ehrlich: Wie lange ist es her, dass du gevögelt hast?“ Blaise beugte sich wieder zu ihm vor und grinste ihn schelmisch an. Er kam ihm für seinen Geschmack etwas zu nah und Draco versuchte ihn abzuschütteln. Dabei merkte er, dass der Alkohol auch bei ihm allmählich anfing zu wirken. Blaise war kurz davor es zu weit zu treiben. Angespannt biss er die Zähne zusammen, damit bemüht, keine Beleidigung auszusprechen, die er später vielleicht bereuen würde. Er hatte ihm schon oft genug deutlich gemacht, dass er nicht über dieses Thema reden wollte.

 

Statt zu antworten stellte er eine Gegenfrage. „Keine Ahnung, Blaise. Wie lange ist es denn bei dir her, dass du ein Mädchen gevögelt hast?“, konterte er leise, aber so laut, dass Blaise es hören konnte.

 

Den Seitenhieb steckte Blaise allerdings locker weg. Er zuckte nur unschuldig mit den Schultern und grinste selbstgefällig. „Ich fürchte, die Antwort würde dich schockieren.“

 

Draco schüttelte augenrollend den Kopf. Vermutlich hatte Blaise noch nie mit einem Mädchen geschlafen. Immerhin wusste er, dass sein bester Freund nicht am anderen, sondern am eigenen Geschlecht interessiert war. Das wäre ja alles kein Problem, wenn nicht vor kurzem erst ein neues Gesetz vom Ministerium erlassen worden wäre, das gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht nur verbot sondern auch sehr streng bestrafte. Eigentlich hätte er Mitleid mit Blaise haben müssen. Er konnte sich nur annähernd vorstellen, wie schwierig es sein musste, sein Leben lang eine Lüge zu leben. Der kurze Flirt mit der Bedienung war vermutlich nur Tarnung gewesen.

 

Blaise trank noch einen Schluck Feuerwhiskey, ehe er sprach. „Weißt du was? Ich kenne da eine hübsche junge Hexe, die ganz verrückt nach dir ist.“

 

Aber das interessierte den Blonden nicht. „Für sowas habe ich im Moment keine Zeit.“

 

Blaise warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Bist du denn nicht einmal ein bisschen neugierig, wer es sein könnte?“

 

Draco sah ihn an. Die Wahrheit lautete: nein. War er nicht. Seit Weasley hatte er keine andere Frau mehr gehabt. Es war nicht so, als hätte er es nicht in Erwägung gezogen. Aber es gab keine, die ihn interessierte, keine, die ihn reizte. Anfang des Jahres, nach dem Kampf in Hogwarts und den ganzen Veränderungen war so viel geschehen, dass er andere Sachen im Kopf hatte, als Weiber oder Sex. Und so sehr er auch versuchte sich einzureden, dass die Geschichte mit der rothaarigen Gryffindor vorbei war, erwischte er sich immer wieder dabei, wie er an sie dachte. Manchmal versuchte er es zu leugnen und manchmal es zu verdrängen.

 

Aber hin und wieder erinnerte er sich an ihre Treffen und an die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten. Während ihrer Treffen im Bad der Vertrauensschüler hatte er einfach nicht die Finger von ihr lassen können. Am Anfang war es nur leidenschaftlicher Sex gewesen, doch es hatte sich schnell mehr daraus ergeben. Nach und nach hatten sie einander kennengelernt. Sie hatte ihm den Kopf verdreht und er hatte ihre Nähe genossen. Über vieles hatten sie nicht sprechen können, meist waren die Themen irgendetwas Belangloses, Unwichtiges, denn schließlich standen sie auf unterschiedlichen Seiten. Von Anfang an war ihm das klar gewesen, dass sie beide keine gemeinsame Zukunft hatten und doch hatte er sich weiterhin mit ihr getroffen. Er konnte es sich selbst nicht erklären, was ihn an ihr so faszinierte. Vielleicht war es ihre gutherzige und unschuldige Art …

 

Sie hatte ihn angefleht die Seiten zu wechseln und Draco würde lügen, wenn er sagen würde, er hätte darüber nie nachgedacht, aber letztendlich war das, was auch immer zwischen ihnen gewesen war, nicht stark genug gewesen, um ihn diese Entscheidung treffen zu lassen.

 

Blaise musterte seinen Freund. Er ahnte genau, worüber er nachdachte, oder besser gesagt, an wen …

 

„Hast du mal irgendwas von ihr gehört?“

 

Draco schüttelte den Kopf. Inzwischen war es schon ein halbes Jahr her, dass er sie gesehen, geschweige denn etwas von ihr gehört hatte. Er wusste nicht einmal, ob sie überhaupt noch am Leben war. Sie war nicht unter den Opfern in Hogwarts dabei gewesen. Dafür hatte Blaise gesorgt, wofür er seinem Freund auf ewig dankbar sein würde. Doch seitdem … nichts … Er wusste gar nichts mehr über sie.

 

Und das war vermutlich auch besser so.

 

„Das wollte ich dich schon die ganze Zeit mal fragen“, begann Blaise leise, aber laut genug, dass Draco ihn verstehen konnte. „Was war das eigentlich für ein Ding, das ich ihr geben sollte?“

 

Draco wusste nicht recht, wie er darauf antworten sollte. Ach, nur der mächtigste Schutzzauber der Welt … Blaise würde ihn für verrückt erklären, wenn er wüsste, wie kostbar der Mondstein war und dass er ihn einfach weggegeben hatte. Dabei hätte er ihn selbst sehr gut gebrauchen können. Aber er bereute es nicht, dass er ihn ihr gegeben hatte.

 

Schließlich antwortete er: „Ein Abschiedsgeschenk.“

 

Blaise runzelte nachdenklich die Stirn.

 

Eigentlich wollte Draco nicht weiter drauf eingehen, doch Blaise’s fragender Blick und vermutlich auch der Feuerwhiskey brachten ihn schließlich dazu, weiter ins Detail zu gehen. „Der Stein schützt sie.“

 

Blaise nickte. Dann griff er nach seinem Glas und sagte trocken: „Das kann sie gut gebrauchen.“ Er trank einen großen Schluck Feuerwhiskey und Draco wusste nur zu gut, dass er Recht hatte. Er konnte nur hoffen, dass sie sich zusammen mit den anderen Untergetauchten versteckt hielt und nicht auf so eine dumme Idee kam, wie die Todesser anzugreifen oder irgendwelche Gefangenen zu befreien.

 

Traurig musste er lächeln. Vermutlich würde sie genau so etwas tun.

 

Er betete zu Merlin, dass die Todesser sie nicht in die Finger bekamen …

 

Langsam neigte er sich zu seinem Freund. „Blaise, du musst aufpassen“, warnte er seinen Freund mit ernster Stimme. „komm nicht auf die Idee in einen dieser Clubs zu gehen. Und tu jetzt nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich rede. Wir wissen, dass es sie gibt und wir werden sie alle zerschlagen.“ Wir … die Todesser … Sie machten Jagd, auf die sogenannten Tabubrecher. Laut Ministerium stand als Strafe für dieses Verbrechen eine Haft in Askaban, im schlimmsten Falle sogar der Tod. Und wie Draco einige seiner Gefährten kannte folterten sie ihre Opfer vorher nur all zu gern. Und er wollte nicht, dass Blaise eines Tages dazugehörte. „Ich will dich nicht auch noch verlieren.“

 

Einen Moment lang schaute Blaise ihn überrascht an, dann änderte sich sein Blick. Er lehnte sich vor und legte seine Stirn an Dracos. „Du wirst mich nicht verlieren“, versprach er ernst, während er ihm in die Augen schaute. Dieses intime Verhalten war sehr untypisch für die beiden Slytherins und sehr wahrscheinlich dem Alkohol zuzuschreiben. Und obwohl Draco eher ein Mensch war, der lieber Abstand hielt, empfand er diese Berührung im Moment nicht als unangenehm. „Und eines Tages werden wir sie rächen.“

 

Noch ein Thema, über das sie nie sprachen. Sie vermieden es meistens ihren Namen zu nennen, da es nur Aufmerksamkeit erregen würde, wenn man den Namen von Verrätern aussprach. Denn genau dazu hatte man Pansy Parkinson ernannt: eine Verräterin. Der Tod von Pansy und Daphne hatte sich sehr schnell rumgesprochen und auch, was Voldemort als Strafe und Abschreckung mit ihren Familien angestellt hatte. Für Draco war es immer noch schlimm, darüber nachzudenken. Ständig machte er sich Vorwürfe.

 

Pansy war mehr als nur eine Freundin gewesen. Seit der ersten Klasse waren sie beinahe unzertrennlich. Von ihr hatte er in der vierten Klasse nach dem Weihnachtsball seinen ersten Kuss bekommen und ein Jahr später hatte er mit ihr sein erstes Mal gehabt. Mit Pansy hatte er viele erste Male gehabt: Das erste Mal zusammen nachsitzen, das erste Mal im Honigtopf etwas klauen, das erste Mal als Vertrauensschüler gemeinsam dämlichen Schülern unnötig Hauspunkte abziehen. Mit ihr hatte er viel erlebt und obwohl sie eine Zeit lang ein Paar gewesen waren hatten sie sich nie besser verstanden, als in der Zeit danach, als sie lediglich beste Freunde gewesen waren. Auch wenn Draco immer gewusst hatte, dass sie mehr für ihn empfand, als er für sie. Sie waren auf einer Wellenlänge, hatten den gleichen fiesen Humor. Und es brach ihm das Herz zu wissen, dass er sie nie wieder sehen würde.

 

Der Schmerz, den er über ihren Verlust empfand, wurde nur von einer Sache übertroffen: seinem Hass auf Voldemort. Schon vorher hatte er gewusst, dass diese ganze Sache falsch war und nun hatte der Dunkle Lord ihm nicht nur sein eigenes Leben versaut, nein er hatte ihm auch einen der wichtigsten Menschen in seinem Leben genommen. Und inzwischen wusste er auch, wer Pansy getötet hatte. Kein geringerer als ihr Hauslehrer, der, zu dem er all die Jahre aufgeblickt hatte.

 

Severus Snape hatte seine beste Freundin getötet.

 

Und Draco spürte eine Wut in sich. Eine grenzenlose, ungeheure Wut. Das würde er ihm niemals verzeihen.

 

Er erwiderte Blaise’s Blick ebenso entschlossen. „Das werden wir“, versprach er.

 

Der Schwarzhaarige lehnte sich wieder zurück. Er hielt Draco sein Whiskyglas entgegen. „Auf Pansy.“

 

Und Draco stieß sein Glas gegen seins.

 

„Auf Pansy.“



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