Zwischen den Stühlen von Charly89 (...ist auch noch Platz) ================================================================================ Kapitel 12: Eine Brücke ----------------------- "Glaubst du es ist zu früh?", fragte er unsicher und stellte den Pappkarton in das Wohnzimmer. Chihiro betrat hinter ihm den Raum. "Nein. Es fühlt sich richtig an.", sprach sie überzeugt und strahlte ihn an, "Ich freu mich." Yamato lächelte verlegen zurück. Er hätte viel für möglich gehalten, aber dass er sich verliebte und wenige Monate später direkt bei der Frau einzog, gehörte definitiv nicht dazu. Sie hatte aber recht, es fühlte sich absolut richtig an. Die restlichen Kartons und Kisten wanderten ins Haus. "Dschungel.", stellte sie tonlos fest. Der junge Mann kratze sich verlegen am Kopf. Er hatte nicht viele Sachen, dafür umso mehr Pflanzen und alle mussten mit, wirklich alle. Nebeneinander standen sie in der Küche und betrachteten das wilde Grün. "Ich habe noch etwas für dich.", flüsterte Yamato verlegen. Chihiro sah ihn belustigt an, "Ein Einzugsgeschenk?" "Ja, so in etwa. Gib mir deine Hand." Fordernd streckte er seine aus. Grübelnd sah sie ihn an. Der junge Mann strahlte und überzeugte sie so. Sie legte ihre Hand in seine. Skeptisch beobachtete sie sein Tun. Yamato schloss Zeigefinger und Daumen um ihr Handgelenk. Sie spürte sein Chakra über ihre Haut wandern. Kurz drauf umschloss ein Holzreif die Stelle. Die Oberfläche war glatt und glänzte, in der Außenfläche befanden sich zarte Ornamente. Der Reif war nicht breit und mit den Verzierungen wirkte er sehr filigran und feminin. Chihiro betrachte ihn ausgiebig. Nervös wiegte sich der junge Mann hin und her. "Gefällt er dir?", fragte als, er es nicht mehr aushielt. Sie sah ihn an und lächelte. Sanft griff sie ihn am Kragen, zog ihn zu sich und küsste ihn. "Sehr.", hauchte sie ihm anschließend zu. Nach dem Einzug von Yamato bei Chihiro machte die Neuigkeit schnell die Runde. Sein Team reagierte gemischt. Naruto war sauer die ersten Tage. Immerzu hielt er Vorträge über Familie und dass man keine Geheimnisse haben sollte, innerhalb einer solchen. Sakura schien zwischen Begeisterung und Unverständnis zu schwanken. Sie freute sich für ihn und gab ihn ungefragt Tipps für das Zusammenleben mit einer Frau. Belustigt stellte Yamato fest, dass er nichts davon bei Chihiro brauchte und war auch froh darüber. Allerdings schien sie auch verwirrt wie er eine Frau gefunden hatte, natürlich sagte sie das nicht so direkt. Sai nahm zunächst alles schweigsam hin. Einige Tage später bat er den jungen Mann um ein Gespräch unter vier Augen. Das Gespräch wurde lang. Der ehemalige Ne hatte viele Fragen zu dem Thema und Yamato beantwortet sie ihm, soweit er konnte. Kakashi schien sich auch langsam mit der Situation zu arrangieren. Der Braunhaarige merkte das vor allem an der Tatsache, dass sein Senpai anfing ihn aufzuziehen. Das war nicht angenehm, aber zeigte deutlich, dass er es akzeptierte. Die breite Masse erfuhr auch Stück für Stück davon. Glückwünsche, Schulter klopfen, merkwürdige Kommentare waren die Folge. In den darauffolgenden Wochen verging kaum ein Tag, an dem der junge Mann nicht mit versteinerter Miene in dem kleinen Haus auftauchte. Sie musste sich jedes Mal ein Lachen verkneifen, wenn die Haustür schwungvoll ins Schloss fiel, er in der Wohnzimmertür stand und sie ansah als würde jeden Moment die Welt untergehen. Doch es ging vorbei und mit dem Herbst, endeten auch das übertriebene Interesse der Außenstehenden an den Beiden. Auch bei Chihiro machte sich Yamatos Einzug bemerkbar. Ihr allgemeines Befinden verbesserte sich stätig. Als sie endlich die Chakrakontrolle wieder in den Griff bekam, konnte sie wieder ins Training. Es reichte zwar erstmal nur für einige Thai-Jutsus, aber es war ein Schritt in die richtige Richtung. Das es dauern würde, bis sie ihre Kontrolle wieder da hatte, wo sie vorher war, würde noch einiges an Übung nötig werden. Doch momentan war es ihr fast egal. Solange sie noch nicht wieder auf Mission konnte, nutze sie die Zeit, um sie mit Yamato zu verbringen. Kakashi schien sich auch immer besser mit der Situation abzufinden. Er und Chihiro sahen sich in den anfangs Monaten nur selten und auch nur auf neutralem Boden. Auch wenn keiner der beiden es zugeben wollte, sie fehlten sich. Je mehr Kakashi aber sah, was aus den beiden wurde, umso besser fühlte auch er sich. Die Freude für das junge Paar überwog einfach. Anfang Dezember war der Kopier-Ninja dann das erste Mal seit Yamatos Einzug in dem kleinen Haus. Sie hatten ihn eingeladen, gefühlte hundertmal, bis er endlich zustimmte. „Als wäre man in einem Dschungel.“, stellt er etwas schockiert fest. Der Wohnbereich war durch die vielen Pflanzen kaum noch auszumachen. Chihiro, die neben ihm auf der Couch saß, zog die Augenbraue hoch und schmollte etwas. „Ja. Hätte ich das mal vorher gewusst.“ „Dann was?“, kam es fragend aus der Küche hinter ihnen. „Nichts!“, rief die junge Frau grinsend. Der Kopier-Ninja musste lachen. Es begann herrlich nach Essen zu duften. „Ich wusste gar nicht das er kochen kann.“, stellte der Grauhaarige belustigt fest. Die junge Frau neben ihm brach in Gelächter aus. „Konnte er auch nicht.“, brachte sie schließlich hervor. „Das habe ich gehört!“, kam es angesäuert aus der Küche. Das Essen wurden genutzt um, zu Yamatos Leidwesen, einiger seiner alten Peinlichkeiten zum Besten zu geben. „Irgendwie war es mir lieber, als du noch geschwiegen hast, Senpai.“ Chihiro kichert vor sich hin. Der ausdruckslose Blick von Kakashi musterte den jungen Mann. „Sag doch sowas nicht, Tenzou.“ „Tenzou?“, die Aufmerksamkeit der Frau richtete sich augenblicklich auf ihren Freund. „Ja, hat er dir das nicht erzählt?“, hakte der Kopier-Ninja nach. „Das dürfte ich gar nicht und Ihr eigentlich auch nicht.“, fuhr der Braunhaarige seinen Sitznachbar an. Dieser erzählte ungerührt weiter, „Ja. Bei den ANBU hieß er noch Tenzou.“ „Zum Glück nicht mehr.“, amüsierte sich die Frau. Ihr Freund sah sie fragend an. „Na mit dem Namen wärst du gleich unten durch gewesen.“, noch während sie sprach lachte sie wieder los. Kakashi stimmte mit ein. „Irgendwie war es mir lieber, als ihr beide noch geschwiegen habt.“, brummte der junge Mann missmutig. Sein Senpai klopfte ihn aufmunternd auf die Schulter, während seine Freundin im einen Kuss auf die Stirn gab. Nach zwei Sake schlief Yamato selig auf der Couch ein. Kakashi brachte ihn nach oben und setzte sich schließlich wieder zu Chihiro. Diese sah in etwas peinlich berührt an. „Wusstest du das?“, fragte sie schließlich. „Du nicht?“, stellte er die Gegenfrage. „Nein. Das wusste ich nicht.“, gab sie zu. Der Kopier-Ninja lachte. „Aber gut zu wissen. Wenn ich mal meine Ruhe brauch, füll ich ihn mit zwei Gläser Sake ab.“, stellte sie schließlich fest. Der Grauhaarige lehnte sich zu ihr, „Als ob du Ruhe vor ihm haben wölltest.“ Die junge Frau musterte den Mann eingehend, dann schmunzelte sie und flüsterte schließlich, „Du hast mir gefehlt.“ „Du mir auch.“, gab er zu. Schweigend lehnten sich die beiden zurück und genossen die Stille. „Wir bekommen das wirklich hin, oder?“ „Ja, scheint so.“ „Ich wollte mich noch entschuldigen.“, fing Kakashi dann ein neues Gespräch an. Die junge Frau musterte ihn fragend. „Wo für genau?“ „Für den Kuss.“ Dem Grauhaarigen war anzuhören, dass es ihm unangenehm war. „Ich dachte wir reden nicht über so was?“, hakte sie amüsiert nach. Peinlich berührt starrte sie der Kopier-Ninja an, er wusste worauf sie anspielte. „Darüber reden wir auch nicht. Ich entschuldige mich nur.“ Nach einigen Minuten das Schweigens fragte Chihiro schließlich nach, „Und für welchen Kuss entschuldigst du dich?“ Irritiert sah sie ihr Sitznachbar an. Es dauerte eine Weile bis er wusste was sie meinet. „Für den ersten.“ „Aha. Und für den zweiten nicht?“ Kakashi grinste unter seinem Tuch, „Nein, für den zweiten nicht. Das war ein Abschiedskuss.“ Gespielt sauer sah sie ihren besten Freund an, „Du bist ein Arsch.“ Pikiert sah er zu ihr rüber, „Hättest du das nicht netter formulieren können?“ „Hätte ich. Wollte ich aber nicht.“ Kurz fixierten sie sich mit ihren Blicken und brachen in schallendes Gelächter aus. „Ruhe!“, brüllte aus genervt aus der oberen Etage. Der Winter zog durchs Land. Nach dem Jahreswechsel bekam Chihiro grünes Licht wieder auf Missionen zu gehen. Sie wurde einem neuen Team zu geteilt. Nach kleineren Startschwierigkeiten, hatte sich bis zum Frühling alles geregelt. Sie war froh wieder ihrer Arbeit nachgehen zu können, obwohl es weniger Zeit mit Yamato bedeutete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)