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Zwischen den Stühlen

...ist auch noch Platz
von

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Abschied

Weitere Wochen gingen ins Land. Nur einige kleiner Mission standen an, daher blieb Yamato und Chihiro genügend Zeit ihre beginnende Bindung zu vertiefen. Sieh sahen sich täglich, verbachten Stunde um Stunde miteinander. Der junge Mann schaffte es auch endlich, seinen Pflichten gegenüber seinen Schülern besser nachzukommen. Sie spukte ihm immer noch ständig durch den Kopf, aber da ihre Position zueinander nun klar war, war es eher ein schöner Spuk. Einer der ihn nicht ablenkte, sondern eher noch zu beflügeln schien. In den ersten Tagen rechnete er damit, dass der Kopier-Ninja das Ganze, wie üblich, für seinen Vorteil nutzen würde, oder wenigstens um sich einen Spaß mit ihm zu machen. Doch nichts geschah. Es verunsicherte den Kohai zutiefst. Kakashi schien tatsächlich ein Problem mit der Situation zu haben. Chihiros Worte fielen ihm wieder ein, ‚Nur Freunde. Schon immer.‘ Unweigerlich fragte sich Yamato, ob das auch für seinen Senpai zutraf.
 

Schließlich faste sich Yamato ein Herz. Das Training war beendet und ihre Schüler schon weg. „Senpai?“ Kakashi sah ihn mit seinem üblichen Blick an. Für einen Moment rutschte dem jungen Mann das Herz in die Hose. Nein! Er musste das klären, es war wichtig für die Beziehung mit Chihiro. „Ist alle in Ordnung? Ich meine zwischen uns?“ Der Gesichtsausdruck des Älteren entglitt kurz um wenige Millimeter. Etwas missmutig musterte er seinen Kohai. Yamato roch nach ihr, schon seit Tagen. Da die beiden sich scheinbar jeden Tag sahen, würde der Geruch wohl gar nicht mehr verschwinden. War alles in Ordnung zwischen ihnen? Gute Frage, schlechte Frage. Seine innere Stimme brüllte lauthals ‚Nein, nichts ist in Ordnung‘, aber darum ging es nicht. Chihiro ging es eindeutig besser mit Yamato. Sie sah ausgeruhter aus, wirkte allgemein wieder fröhlicher und unbekümmerter. Der Grauhaarige wusste, dass er sich freuen sollte. Er wollte sich auch freuen, aber er war Eifersüchtig! Furchtbar eifersüchtig.
 

Aber das war nicht Yamatos Schuld und ganz bestimmt nicht Chihiros. Die beiden taten sich gut. Kakashi merkte das nicht nur an ihr, sondern auch an seinem Kohai. Er wirkte ausgeglichener und glücklicher. „Ja, alles gut.“, antwortete der Ältere schließlich schlicht. Verlegen kratze er sich am Kopf. „Ich denke, ich werde nur etwas brauchen, um mich daran zu gewöhnen.“ Das zufriedene Strahlen des Jüngeren zeigte Kakashi, dass er die richtigen Worte gewählt hatte. Nachdem der junge Mann verschwunden war, machte sich der Grauhaarige auf den Weg zu einem ganz besonderen Platz.
 

Er war genervt von der Situation und von sich selbst. Kakashi brauchte dringend Ruhe um nachzudenken. Scheinbar ziellos ging er seiner Wege. Der Grauhaarige wusste wohin er wollte, zu dem einzigen Platz, von dem niemand wusste. Dort würde er seinen Gedanken ungestört nachhängen können. "Warum so betrübt, mein ewiger Rivale?" Fassungslos blieb der Kopier-Ninja stehen. Gay konnte er jetzt so gar nicht gebrauchen. Wortlos sah er den immer gut gelaunten Shinobi an. "Du siehst aus als hätte dir jemand dein Flirtparadies gestohlen.", posaunte der Schwarzhaarige und schlug Kakashi schwungvoll auf die Schulter. Etwas erschrocken zuckte der Kopier-Ninja. Der Typ im grünen Strampelanzug hatte ein untrügliches Gespür für solche Dinge, warum auch immer. "Maa. Alles gut.", winkte der Grauhaarige ab. Gay strahlte sein Gegenüber weiter stoisch an und schien auf irgendwas zu warten. Minuten lang passiert nichts. Kakashi knickte dann doch ein, er wusste das der Wirbelwind nicht aufgeben würde. "Nicht das Flirtparadies.", gab er als kryptische Antwort. Wieder erntete er einen schwungvollen Schlag. "Nichts verschwindet, mein Freund.", stellte Gay mit unüberwindbaren Optimismus fest, "Es wechselt nur den Besitzer." Fragend zog der Kopier-Ninja die Augenbraue hoch. "Und wenn es den neuen Besitzer glücklich macht, sollte man nicht traurig sein." Während Gay sprach, wirbelte er um die eigene Achse und blieb in seiner berühmt berüchtigten Pose stehen. "Hm.", war die nüchternen Reaktion von Kakashi. Wortlos setzte er seinen Weg fort und ließ den grünen Strampelanzug stehen.
 

Die Sonne näherte sich langsam dem Horizont. Ein leichte Brise wehte, der Sommer neigte sich dem Ende. Kakashi saß auf einer Wiese, angelehnt an einen alten umgekippten Baum. Er hatte den Kopf im Nacken liegen, der Stamm diente als Stütze. Er beobachtete, wie sich die Wolken langsam färbten. Rot, gelb, rosa, alles ging in einander über. Es raschelte. Kakashi brauchte nicht auf zusehen um zu wissen wer ihn da besuchen kam. Es gab nur eine einzige Person, die er jemals hier her mitgenommen hatte. Das Gras neben ihm wurde plattgedrückt. „Hey.“, flüsterte der grauhaarige Mann.
 

Sie schwieg. Ihr Blick war in die Weite gerichtet, zum Horizont. Minuten vergingen. Das Schweigen war angenehm. Wie früher, ging es Chihiro durch den Kopf. „Hat Yamato mit dir geredet?“, fragte sie interessiert. Kakashi nickte etwas abwesend. „Wir bekommen das hin, oder?“ Die Stimme der jungen Frau war belegt. Der Grauhaarige grübelte. Würden sie das hinbekommen? War das überhaupt die richtige Frage? Eigentlich nicht. Die Frage war, würde er das hinbekommen? „Ich denke, ich werde nur etwas brauchen, um mich daran zu gewöhnen.“ Ein einstudierter Satz, der jeden glücklich zu machen schien, außer ihn selbst. Er lächelte sie an, sie lächelte zurück.
 

„Ich habe noch etwas für dich.“ Kakashi sah sie irritiert an. Chihiro reichte ihm eine kleine unscheinbare Schachtel. Er nahm sie ihr aus der Hand und betrachtete sie von allen Seiten, schließlich wanderte sein fragender Blick wieder zu ihr. Sie grinste und lehnte sich leicht in seine Richtung. „Alles Gute.“ Den Rest vom Satz sparte sie sich. Der Kopier-Ninja machte große Augen. Stimmt, heute war sein Geburtstag. Chihiro dachte immer daran, sein Kohai eigentlich auch. „Das habe ich jetzt davon.“, stellte der Mann betrübt fest. „Kaum hat Yamato eine Frau, vergisst er mich.“ „Hey!“, echauffierte sie sich und boxte ihn gegen die Schulter. Kakashi lachte herzlich und die junge Frau stimmte mit ein.
 

Die Dunkelheit drückt die Dämmerung langsam beiseite. Kakashi und Chihiro machten sich auf den Heimweg. Ihr brannte noch etwas unter den Nägeln, dass spürte der Mann genau. Die Lichter von Konohagakure tauchten aus der Ferne auf. Die junge Frau blieb stehen, sah ihren Begleiter lange an. „Wir werden zusammenziehen.“ Das Auge des Kopier-Ninja ruhte auf ihr. Nichts verriet seine Emotionen. Er nahm all seine Beherrschung zusammen, „Ich freu mich für euch.“
 

Sie umarmte ihn. Er ließ es sich gefallen, schloss seine Arme um sie.

Er beugte sein Gesicht zu ihr herunter. Sein Tuch berührte ihr Haar.

Sein Griff wurde fester.

„Lass mich bitte gehen.“, hauchte sie.

„Gleich.“, flüsterte er zurück. Er hatte seine Chance verpasst, beschämt vergrub er sein Gesicht an ihrem Hals.

Sie legte ihre Hände an seine Brust, spürte den schneller werdenden Takt.

Er drehte den Kopf auf die Seite und küsste sie zum Abschied.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh. Ich muß gestehen dass ich dieses Kapitel tatsächlich dreimal geschrieben habe, bis es irgendwie gepasst hat. So bis in den letzten Winkel bin ich aber immer noch nicht zu frieden.

Randinfo: Gay hat Kakashis Geburtstag nicht vergessen. Er behelligt in später, aber abseits der Story ;)

Das nächste wird eine kleine Brücke, nicht nur vom Namen her. Ich muss zeitlich dringend vorwärts kommen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2019-11-27T12:04:40+00:00 27.11.2019 13:04
Armer Kakashi ,aber da muss er nun durch !
Mal sehen wie er es schafft ,Disziplin ist doch sen zweiter Name !
Antwort von:  Charly89
27.11.2019 14:28
Leider kann ich dazu im Moment nicht viel sagen, sonst würde ich zu viel verraten ;)


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