Der lange Weg von Onlyknow3 (Setos Geburtstag) ================================================================================ Kapitel 1: Setos Geburtstag --------------------------- Gelangweilt betrat Kaiba Seto die Schulklasse. Es war eigentlich völlig sinnlos dieser Tage in die Schule zu kommen, denn es standen nur noch die Abschlussprüfungen aus. Dann wäre auch dieses Kapitel Geschichte. Nie wieder Schule. Nie wieder der nervige Kindergarten. Nie wieder Wortgefechte mit Jonouchi... Vielleicht war es doch nicht so begrüßenswert, dass dieses Kapitel enden würde. Die Wortgefechte mit dem blonden Streuner genoss er wirklich, denn sonst kuschten die meisten vor ihm und seinem Namen. Wagten es kaum ihn anzuschauen, schon gar nicht heraus zu fordern oder ihm Kontra zu geben. Doch der Blonde hatte sich nie viel aus seinem Namen oder Titel gemacht. Er war nicht gekuscht, hatte keine Speichelleckerei betrieben. Nichts dergleichen. Genau das schätzte der Jungunternehmer an seinem Schulkamerad... dessen Platz heute leer war. Seto stutzte kurz, zwang sich aber nicht stehen zu bleiben und sich etwas anmerken zu lassen. Er ging bewusst durch die Tischreihen, so dass er nahe an Yugis und Hondas Tisch vorbei kam. "Ist er krank?", fragte der Bunthaarige gerade den größeren Brünetten, der vor ihm saß und sich zu ihm umgedreht hatte. "Keine Ahnung... hab ihn nicht erreichen können.", meinte Honda nur mit Besorgnis in der Stimme. "Aber er geht doch immer ans Telefon.", wandte Yugi ein. Honda zuckte nur mit den Schultern. Seto konnte ihm ansehen, dass der andere überlegte, ob Jonouchis Fehlen seinem alten Herr geschuldet war. Es war in den letzten drei Jahren immer mal vorgekommen, dass der Blonde mit einigen Blutergüssen oder einem blauen Augen aufgekreuzt war. Aber immer hatte er darüber gegrinst und einen dummen Spruch gemacht, bevor er gekonnt das Thema gewechselt und seinen Freunden keinen Ansatz mehr für diese Angelegenheit geboten hatte. Seto seufzte, als er sich auf seinen Platz setzte und kaum saß er, kam auch schon der Lehrer. Bei der Anwesenheitskontrolle überging der Lehrer Jonouchis Name, dass nur einen Schluss zuließ: Jonouchi hatte sich für den heutigen Tag abgemeldet. Also eher unwahrscheinlich, dass sein Vater etwas mit seinem Fehlen zu tun hatte. Als Seto am nächsten Tag wieder die Klasse betrat war Jonouchis Platz erneut unbesetzt. Wieder musste er sich zwingen einfach weiter zu gehen. Doch als er an dem leeren Tisch vorbei ging berührte er die Fläche kurz mit seinen Finger und fragte sich, was los war. Gerade als er sich setzte öffnete sich erneut die Tür der Klasse, doch statt dem Lehrer kam der Blonde herein. Jonouchi sah furchtbar aus. Man sah ihm deutlich an, dass er lang und viel geweint hatte und er wenig Schlaf gefunden hatte. Seine Schuluniform war unordentlich und zerknittert, das Hemd schaute unter der Jacke auf einer Seite hervor und war falsch geknöpft. Yugi, Honda und Bakura blickten überrascht zu ihrem Freund, als hätten sie seine Anwesenheit schon ausgeschlossen gehabt. Honda stand langsam auf und ging Jonouchi etwas entgegen, als dieser seinen Tisch ansteuerte. "Hey... was machst du denn hier?", fragte Honda leise, doch für Seto klar zu verstehen. Seto fand, dass das eine merkwürdige Frage war, es sei denn... Jonouchis Freunde wussten etwas, was er nicht wusste. Die Sorge in Seto keimte weiter auf. Was war an ihm vorüber gegangen? Er nahm sein Smartphone und schrieb Isono eine Nachricht. Als er sie losgeschickt hatte, kam auch der Lehrer endlich in die Klasse stockte aber auf seinem Weg zum Pult als er Jonouchi sah, der mit allen anderen Schüler zur Begrüßung aufstand. "Jonouchi-san, was tun Sie hier? Ihr Vater hatte sie für die gesamte Woche abwesend gemeldet.", meinte der Lehrer verwirrt. "Da hat er sich wohl geirrt.", war alles, was der Blonde erwiderte und was dem Lehrer als Erklärung reichte. Denn dieser begrüßte die Klasse anschließend, die den Gruß erwiderte, bevor sich alle wieder hinsetzten. Jonouchi versuchte den Tag und auch die Restwoche wie immer zu wirken, aber er wirkte mehr als abgekämpft und erschöpft. Sonst strahlte der Blonde immer so enorm vor Energie, doch jetzt lief er nicht mal auf Sparflamme. Setos Versuche ihn in ein Wortgefecht zu verwickeln blieben erfolglos. Keine schnippische Erwiderung, kein kämpferisches Angehen wegen seinem ungeliebten Kosename 'Köter'. Nichts. Jonouchi war wie ausgewechselt. Erst in der Woche drauf schien sich der Blonde gefangen zu haben und wieder zu seiner alten Form zurück zu finden. Doch in ruhigen Momenten, in denen sich Jonouchi alleine und unbeobachtete fühlte konnte Seto beobachten, dass das nur eine Fassade war. Dann bekam Jonouchi einen traurigen, schmerzlichen Ausdruck in den Augen, bis seine Freunde wieder in Reichweite kamen. Von Isono wusste Seto, dass Jonouchi in der letzten Woche nirgends beim Arzt oder im Krankenhaus gewesen war. Sein Vater war nicht - wie so viele Male davor - irgendwie auffällig geworden. Überhaupt schien es keinen Grund für Jonouchis Traurigkeit zu geben. Also blieb Seto nur eine Möglichkeit, um seine Fragen zu beantworten: Als es zum Schulende klingelte stellte er fest, dass Honda offensichtlich Putzdienst hatte. Seto trat zu dem zweiten Schüler, der mit Honda eingeteilt war und dessen Name Seto nicht geläufig war. Er hielt ihm einen 10.000 Yen Schein hin und zischte ihm zu, dass er für heute verschwinden sollte. Dieser blickte ihn mit großen Augen an, nahm den Schein und verschwand schließlich. Erst als der andere verschwunden war schloss Seto zu Honda auf, der aus einem Wandschrank gerade Eimer und Wischmopp holte. "Hey Tanaka, fegst du und ich hol das Wasser?", fragte Honda, der sich umdrehte um dem vermeintlichen Mitschüler den Besen zu reichen, als er merkte, dass Seto vor ihm stand. Verwirrt musterte Honda den Jungunternehmer. "Tanaka hat mich gebeten für ihn einzuspringen, weil er noch was erledigen muss.", meinte Seto trocken. "Aha... was wollte Tanaka denn erledigen?", hakte Honda spitzfindig nach. "Keine Ahnung, hab nicht danach gefragt.", erwiderte Seto kalt. Honda zuckte gleichgültig mit den Schultern und reichte dann Seto den Besen. "Glückwunsch, du darfst fegen. Ich hol Wasser für uns beide.", meinte Honda kurz angebunden und verschwand dann mit den beiden Wassereimern. Seto blickte ihm kurz hinterher und begann dann tatsächlich zu fegen, wobei er erst einmal schauen musste, wie man das tat. Er konnte sich nicht erinnern jemals Putzdienst oder sonst irgendwann mal einen Besen in der Hand gehabt zu haben. Einige Minuten später kam Honda wieder in die Klasse und stöhnte. "Der große Kaiba Seto ist eine Schnecke im Kehren... na was wundert es mich auch. Aber anders wie du, hab ich es schon etwas eilig, also halt dich ran.", meinte Honda mit einer Spur Spitzfindigkeit in der Stimme. Als Seto ihn anstieren wollte sah er, dass Honda neckisch lächelte und bereits zu ihm unterwegs war. "Du musst den Besen so führen. Dann wirbelst du nicht alles auf oder verteilst es gleichmäßig im Raum. Das Ziel ist es ja, dass aus dem Klassenzimmer zu kriegen." Dann ließ er ihn wieder machen und tatsächlich machte es Sinn, was Honda ihm erklärt hatte. Nach wenigen Minuten war alles an der vorderen Tür und Honda kehrte es mit einer Schippe auf, bevor er es in einen Müllsack entleerte. Dann reichte er Seto einen Schrubber und einen vollen Eimer. "Von hinten nach vorne.", meinte Honda nur und nahm sich selbst einen zweiten Mopp und Eimer. Seto schaute kurz, wie Honda es tat und imitierte dann dessen Bewegungen und Intervalle des Säuberns des Putzlappens. Schließlich kamen sie vorne an und Honda wischte aus seiner Ecke mit dem Lehrerpult zur Tür. "Hey Honda... sag mal...", wollte Seto ansetzen, als Honda ihm erneut den Besen in die Hand drückte, den der Jungunternehmer unverständlich anstarrte. "Wir sind diese Woche auch mit dem Flur dran.", meinte Honda nur. Innerlich stöhnte Seto auf und verstand nicht, warum die Schule nicht einfach eine oder mehrere Putzfrauen einstellte, die diese Arbeit erledigten. Doch dann begann er zu fegen. "Honda, was ist mit Jonouchi los?", fragte Seto schließlich unverblümt. Honda blickte ihn überrascht an und wurde ernst. "Was interessiert DICH das, Kaiba?", hakte der Brünette scharf nach. Seto hielt inne. Normalerweise hätte er jetzt was zurück gekeift, den Besen hingeworfen und Honda mit der Aufgabe alleine gelassen, denn sich so anfahren zu lassen hatte er nicht nötig. "Ist halt so. Also was ist? Krieg ich eine Antwort.", konterte Seto nur ruhig, denn wenn er es hier verkackte brauchte er es bei den anderen des Kindergartens gar nicht erst versuchen. Honda trat vor ihn und baute sich regelrecht auf. Natürlich kam er nicht an Setos Größe heran, dennoch wirkte er ernst und bedrohlich. "Ich werde dir eine Antwort geben, aber solltest du diese nutzen, um Jou damit in die Pfanne zu hauen, dann mach ich dich fertig und dann wird dich auch dein ganzes Geld nicht mehr retten können.", kam es drohend von Jonouchis bestem Freund. Seto blickte ihn weiterhin fragend an und wartete auf seine Antwort. "Jonouchis Mutter und kleine Schwester hatten einen Autounfall und sind dabei gestorben." Diese Erkenntnis traf Seto wie ein Schlag in die Magengrube. Er hatte die kleine Schwester von Jonouchi mal beim Battle City Turnier kennen gelernt. Sie war eine aufblühende, junge Frau voller Lebenslust gewesen und Jonouchi liebte sie abgöttisch, so wie er seinen kleinen Bruder. "Kann... kann ich irgendetwas tun?", fragte Seto mit belegter Stimme. "Sei einfach wie immer... das wird ihm am Meisten helfen.", meinte Honda nur, während er das Zusammengekehrte auffegte. "Kannst ruhig gehen. Ich mach den Rest hier noch schnell fertig." Doch Seto nahm seinen Wischmopp und begann den Boden zu wischen. Als Seto in der darauf folgenden Woche in die Schule kam saßen Jonouchi, Yugi, Honda und Bakura bereits zusammen. Yugi strahlte Jonouchi regelrecht an. "Das ist ja fantastisch.", meinte der Bunthaarige zu Jonouchi und Seto fragte sich unwillkürlich, was so fantastisch war. Honda bemerkte den Blick und lächelte ein wenig. "Ich hab dir doch gesagt, dass die Mühe sich lohnen wird und Ta-da: Ein Vollstipendium an einer renommierten amerikanischen Universität.", kam es ein wenig lauter und zusammenfassend von Honda. Jonouchi grinste nur verlegen und Seto hielt kurz inne. Jonouchi hatte ein Vollstipendium an einer US-Universität erhalten? Jonouchi würde Japan verlassen? "Ja, ich kann es kaum glauben, aber es hat ihnen gefallen, was ich eingereicht habe, also schau ich mal, wohin mich mein Weg führen wird.", meinte Jonouchi zurückhaltend, denn Seto wusste, dass sich der Blonde nie wirklich Chancen auf eine akademische Ausbildung ausgerechnet hatte. Eigentlich hatte der andere mehr als einmal darüber gewitzelt, dass er wohl in irgendeinem Schnellrestaurant in der Küche als Aushilfe sein Leben fristen würde. Das Jonouchi es jetzt doch geschafft hatte machte Seto ein wenig stolz auf ihn. Doch zugleich verspürte er aber auch einen Stich in der Brust. Was war das auf einmal? Bevor er weiter darüber nachdenken konnte kam auch schon der Lehrer herein. Heute war der Vorbereitungstag für die Abschlussprüfungen, die diese und die nächste Woche stattfinden würden, also war es an der Zeit die Regeln für diese durchzugehen. "Hey, Jou-kun.", flüsterte Yugi über den Gang zu dem Blonden, der sich ihm entgegen lehnte. "Wann gehst du denn nach Amerika?" "Ich flieg am Tag nach der Abschlussfeier... Durch das Stipendium bin ich in einem Programm gelandet, wodurch ich während meines Studiums bei einer amerikanischen Familie leben darf und die möchte mir über den Sommer das Land zeigen.", antwortete Jonouchi mit einer Mischung aus Begeisterung und Nervosität. "Das klingt super.", bestärkt ihn der Punk. Irgendetwas an diesem Zuspruch ärgerte Seto. Ihm wurde bewusst, dass er nicht wollte, dass Jonouchi schon so bald Japan verlassen würde. Oder generell das Land verließ. Dem Jungunternehmer war bewusst gewesen, dass sobald die Schule abgeschlossen wäre, er nicht mehr jeden Tag den Blonden sehen würde. Aber er hatte doch gehofft, ihm hier und da 'zufällig' über den Weg zu laufen. Doch wenn dieser gar nicht im Land war, dann konnte er das nicht. "Könnt ihr mal die Klappe halten, ich kann kaum verstehen, was der Lehrer erklärt.", keifte er die beiden kurz und leise an, die ihn verdaddelt anblickten und aussahen, als hätten sie gerade etwas völlig unglaubliches gesehen. Doch dann setzten sie sich richtig hin und waren leise. Dafür schrieben sie sich von da an Zettel, die hin und her gereicht wurden. Die Zeugnisübergabe war pure Formalität und hatte für Seto absolut keine Bedeutung. Auf dem Wisch stand nichts, was er nicht ohnehin schon gewusst hatte. Die Ergebnisse der Abschlussprüfungen waren alle vorab per Post zugegangen und waren ausgehängt worden. Es gab also keine Überraschungen. Diese Feierlichkeit war - seiner Meinung nach - nur für die Familien der Absolventen gedacht, die sich einen Tag Urlaub nehmen mussten, um an dieser teilzunehmen. Man sollte meinen, dass das zwangsläufige Ergebnis von 12 Jahren Schule eine Nebensächlichkeit sein sollte, aber manche Mitschüler ließen sich feiern, als hätten sie etwas Außergewöhnliches geleistet. Dann kam auf einmal Isono und Mokuba durch die Menge auf ihn zu und sein jüngerer Bruder lächelte ihn stolz an. Innerlich stöhnte Seto auf, hatte er doch am Vorabend fast zwei Stunden damit verbracht, seinem Bruder zu erklären, warum dessen Anwesenheit nicht notwendig gewesen war. Scheinbar umsonst. "Du hast mir gar nicht gesagt, dass du Klassenbester bist.", tadelte Mokuba lachend seinen großen Bruder, der nur gleichgültig mit den Schultern zuckte. "Hast du etwas anderes erwartet?", war alles, was er darauf erwiderte. "Dennoch können Sie stolz auf ihre schulischen Leistungen sein, Kaiba-sama.", kam es gewohnt unterwürfig von Isono. Seto winkte ab und reichte Isono das Zeugnis zur Verwahrung, bevor er sich suchend umblickte. Durch seine Größe war es für ihn ein Leichtes über die Köpfen der meisten Anwesenden zu schauen. Doch den, den er suchte, konnte er nicht finden. "Nach wem hältst du denn Ausschau?", wollte Mokuba wissen. "Niemand.", war die kurze, nichtssagende Antwort des Älteren. "Achso... denn Jou-kun steigt da vorne gerade in ein Taxi.", meinte Mokuba beiläufig. Sofort schnappte Setos Kopf in die Richtung, in die Mokuba blickte, der daraufhin kichern musste. Der Brünette wollte schon loslaufen, als das Taxi sich in Bewegung setzte. Innerlich fluchte er. "Wenn du zu lange wartest ist er weg.", meinte Mokuba nur stichelnd. Sofort blickte Seto seinen kleinen Bruder an. "Was meinst du?", fragte der Ältere. Mokuba seufzte gespielt genervt auf. "Ich bin 13, nicht blöd und nicht blind. Also willst du wirklich so tun, als wärst du nicht völlig in Jou-kun verschossen und dir womöglich die einzige Möglichkeit durch die Lappen gehen lassen, ihm das zu sagen, bevor er heute Abend in ein Flugzeug in die Staaten steigt?", kam es tadelnd von dem Schwarzhaarigen. "Was? Schon heute Abend? Ich dachte erst morgen?", kam es überrascht von Seto. "Ja, Jou-kun auch, aber er hatte da irgendetwas nicht bedacht und tatsächlich fliegt er noch heute. Also los... Isono fährt dich.", meinte Mokuba. "Und du?", fragte Seto. "Ich werde jetzt noch mit Yugi und den anderen ein wenig feiern gehen. Hab ihnen versprochen sie zum Essen einzuladen.", grinste Mokuba und wandte sich ab. "Also schwing die Hufe." Als Seto zu Isono blickte setzte sich dieser in Bewegung und bahnte für Seto einen Weg durch die Menschenmenge. Schließlich kamen sie am Auto an und stiegen ein. Das Taxi war natürlich längst weg, aber wenn Jonouchi erst am Abend fliegen würde, dann würde er jetzt sicherlich noch packen und wäre daheim. Also ließ Seto Isono zur angegebenen Adresse von Jonouchi fahren, nur um festzustellen, dass er wohl kaum in diesem Viertel mit den Einfamilienhäuser wohnen würde. Also schrieb er Honda an und bat ihn um die korrekte Adresse. Wenn es jemand gab, der diese wusste, dann der beste Freund des blonden Streuners. Es dauerte fast eine viertel Stunde, bevor er seine Antwort erhielt und Seto fragte sich, warum Honda so gezaudert hatte. Doch dann gab er Isono die richtige Adresse und dieser fuhr in ein angrenzendes Viertel, das überwiegend von Sozialwohnungen durchsetzt war. Schließlich hielt Isono erneut vor einem mehrstöckigen Mietshaus, mit herunter gekommener Fassade. Gerade als Seto aussteigen wollte wurde er von Isono zurück gezogen, der durch die Frontscheibe auf ein Taxi deutete, in dass gerade Jonouchi einstieg. Er hatte legere, aber ordentliche Kleidung an und einen Rucksack über der Schulter. Also ließ Seto Isono dem Taxi folgen. Wie sie schließlich erkannten fuhr das Taxi direkt zum Flughafen. Scheinbar hatte der Blonde daran gedacht, dass die Zufahrtswege zum internationalen Flughafen immer von Stau befallen waren und es dauern würde, bis er beim Terminalgebäude war. Doch schließlich hielt das Taxi vor dem Terminal und man konnte durch die Heckscheibe sehen, wie Jonouchi den Taxifahrer bezahlte, dann ausstieg und einen kleinen Koffer aus dem Kofferraum hob. Was? Ein Rucksack und ein kleiner Koffer waren die einzigen Gepäckstücke, die der Blonde mit nach Amerika nahm? "Steigen Sie aus, Kaiba-sama, ich fahr in den Kreisel und wenn Sie soweit sind, werde ich Sie wieder aufsammeln.", meinte Isono und Seto nickte, öffnete die Tür und eilte zum Eingang, durch den der Blonde gerade verschwunden war. Als er in das Terminal eintrat weiteten sich geschockt seine Augen. Hier war ein reges Treiben, vor allem von Menschen aus der westlichen Welt, die die Japaner überragten und bei denen blondes Haar auch keine Seltenheit war. Plötzlich realisierte Seto, dass er Angst hatte Jonouchi nicht mehr vor dessen Abflug zu finden. Fahrig ging er sich durch das Haar, dann kam ihm eine Idee. Er eilte zu einer Infotafel und schaut dort nach, wo der nächste Flug in die USA starten würde. Tatsächlich wurde er fündig, doch zu seinem Leidwesen gab es zwei Flieger mit diesem Ziel. Das erste Flugzeug hatte als Ziel Los Angelas, das zweite würde nach New York City fliegen. Scheinbar war das Universum gerade gegen ihn. Los Angelas oder New York City? Zu welchem Flugzeug sollte er. Von den Abflugzeiten hatte er nur für eines der Flugzeuge Zeit. Er drehte sich um und lief los. Sein Herz schlug wild und rasend, während er sich durch die Menschenmenge zur Abflughalle schob. Einmal war er falsch abgebogen, was ihn wertvolle Zeit gekostet hatte. Doch dann erreichte er die Abflughalle, in der das Boarding gerade begonnen hatte, denn sie war noch reichlich gefüllt, während sich die Reisenden hier in einer Schlange anstellten, um ihr Ticket vorzulegen und das Flugzeug betreten zu dürfen. Doch er sah nirgends den blonden Streuner. Entweder war Jonouchi bereits eingestiegen oder Seto hatte doch das falsche Flugzeug gewählt gehabt. Verzweifelt raufte sich Seto die Haare und stampfte verzweifelt mit dem Fuß auf, während ihm ein Fluch entglitt. "Kaiba?", kam es plötzlich von hinter ihm. Als er sich, die Hände immer noch in den Haaren, umdrehte stand Jonouchi vor ihm. Seine Augen weiteten sich erleichtert und er nahm die Arme runter, was seinen Haaren nun eine merkwürdige Frisur bescherte. "Himmel, ich dachte schon ich wär zu spät oder an der falschen Abflughalle.", keuchte Seto, dem ein Stein vom Herzen fiel. Jonouchi blickte ihn nur verwirrt an und verstand kein Wort oder warum er überhaupt hier war. "Was machst du hier?", fragte der Blonde verwirrt und sah an Seto vorbei, wie die Halle sich langsam leerte. "Dich suchen.", antwortete Seto hastig. "Glückwunsch, du hast mich gefunden.", kam es in alter Manier von Jonouchi. Doch Seto schüttelte nur seinen Kopf. "Nein,... ich muss mit dir reden...", keuchte der Jungunternehmer. "Dann solltest du dich beeilen, denn ich muss da jetzt einchecken.", meinte Jonouchi und deutete auf die offene Schleusentür. "Wär es vielleicht möglich, dass du einen späteren Flug nimmst?", fragte Seto und versuchte Zeit zu schinden. "Warum sollte ich einen späteren Flug nehmen?", fragte Jonouchi verwirrt. "Weil ich mit dir sprechen muss... Bevor du fliegst.", erklärte Seto, als ob das alles erklären würde. "Kaiba... was ist los. Sag einfach frei heraus, was du noch zu sagen hast.", kam es leicht genervt von dem Blonden. "Also gut. Wie du willst: Ich liebe dich.", platzte es auf einmal aus Seto heraus, was Jonouchis Augen weitete und ihn einen Schritt nach hinten stolpern ließ. "Ha, ha... sehr witzig. Jetzt hast du mich ultimativ in die Pfanne gehauen... wer von den anderen hat mich verraten?", fragte Jonouchi mit bitterer Stimme, nachdem er sich wieder gefangen hatte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. "Otogi, stimmt's?" "Was? Wie? Verraten?", stammelte nun Seto nicht verstehend. "Das ich in dich verliebt bin... Wer hat es dir gesagt?", fragte Jonouchi, der nichts mehr zu verlieren hatte, nochmals nach. "Du... du bist in mich verliebt?", wiederholte Seto fassungslos und begann auf einmal wie ein Honigkuchenpferd an zu grinsen und glücklich zu strahlen. Jonouchi musterte ihn eingehend und löste seine defensive Haltung ein wenig. "Wie... jetzt? Willst du jetzt echt so tun, als hättest du das selbst gecheckt?", kam es ungläubig von dem Blonden. "Aber warum bist du dann hier und willst mich verarschen?" "Ich will dich nicht verarschen, Jonouchi... Ich. Liebe. Dich.", wiederholte Seto noch einmal, während er einen Schritt auf Jonouchi zu ging, der ihn nur fassungslos anblinzelte, bevor er realisierte, was der andere gesagt hatte. "Letzter Aufruf für den Flug 8-15.", sprach die Flugbegleiterin am Schalter in einen Telefonhörer, so dass es überall im Flughafen zu hören war. Plötzlich legte Jonouchi seine Hände an Setos Gesicht, zog ihn zu sich und küsste ihn leidenschaftlich. Selbst wenn es ein Joke wäre, was hatte er schon groß zu verlieren, da konnte er sich auch noch diesen einen Wunsch erfüllen. Seto war erst etwas überrumpelt, legte dann aber seine Arme um den Blonden und zog ihn noch näher an sich ran, während er den Kuss ebenso leidenschaftlich erwiderte. Die Flugbegleiterin am Schalter musste schmunzeln und wandte sich aus Höflichkeit etwas ab und wartete geduldig, bis die beiden jungen Männer sich von einander trennten. "Du kommst reichlich spät damit, Kaiba.", meinte Jonouchi breit grinsend, während er seinen Rucksack wieder schulterte, der irgendwann während dem Kuss auf den Boden gefallen war. "Bitte bleib...", bat Seto Jonouchi von Herzen. "Hier bleiben? Ohne die Gewissheit, was aus uns wird. Ohne Perspektive hier? Das geht nicht. Aber... wenn es dir ernst ist, dann besuch mich in den Staaten. Dann gehen wir aus und schauen mal, ob das mit uns klappen würde.", meinte Jonouchi, bevor er dann an Seto vorbei lief und der Flugbegleiterin sein Flugticket reichte, die es abstempelte. "Wäre gut, wenn ich die Adresse hätte... ich mein ich kann auch die ganze Stadt nach dir absuchen, aber es würde schneller gehen, wenn ich wüsste, wo du wohnen wirst.", rief Seto ihm nach. Jonouchi wandte sich noch einmal zu ihm um und grinste ihn frech an. "Honda hat die Adresse.", meinte er nur, bevor er durch die Schleuse ging, die die Flugbegleiterin hinter ihm schloss. Seto blieb zurück und sah zu, wie das Flugzeug langsam vom Terminal wegdrehte und Richtung Startbahn zusteuerte. Nach einer weiteren Drehung nahm es an Geschwindigkeit auf und hob dann ab. Da flog sie: Setos erste Liebe. Seto stieg aus dem Auto und war nervös. Er konnte sich nicht erinnern, wann er jemals so nervös gewesen war. Mit weichen Knien überquerte er die ruhige Anliegerstraße, trat auf den Bordstein und öffnete das niedrige Eisentörchen, welches den Vorgarten vom Gehweg trennte. Seine Schritte trugen ihn über flache Steinplatten und schließlich die drei Stufen zur Haustür hinauf. Dann klingelte Seto. Sofort schlug ein Hund an und Seto trat einen Schritt zurück, war er es doch gewohnt, dass Türen sich oft nach außen öffneten. Ein sommersprossiger, rothaariger Junge im Alter von vielleicht 12 oder 13 Jahren öffnete die Tür, hinter ihm saß der Golden Retriever, der eben noch das Läuten der Klingel 'kommentiert' hatte, ruhig da. Ein fragender Ausdruck legte sich auf das Gesicht des Jungen, der den Jungunternehmer ausführlich musterte. Seto räusperte sich und sprach ihn auf Englisch an. "Mein Name ist Seto Kaiba und ich würde gerne mit Katsuya Jonouchi spreche.", erklärte er akzentfrei und achtete auch darauf, ihre japanischen Namen in westlicher Manier zu nennen - mit dem Vornamen voran. Der Rothaarige begann zu lächeln, während er sich über seine Schulter wandte. "Hey Joey, da ist ein Kommilitone von dir an der Tür.", schrie er ungeniert durchs Haus, bevor er Seto eintreten ließ. Dieser nickte dem Jungen dankend zu, ließ aber den Hund nicht aus den Augen, der seinen Kopf zur Seite neigte. Dann kam Jonouchi ohne große Hast die Treppe hinunter. "Was, Sean? Ich hab doch noch niemanden gesagt wo ich wohne.", meinte Jonouchi in einem fast so tadellosem Englisch, wie das von Seto. Als er auf der drittletzten Treppe ankam öffnete sich Jonouchi der Blick auf Seto und blieb völlig baff stehen. "Das ist doch nicht wahr... was machst du denn hier?", kam es auf japanisch völlig überrascht von Jonouchi. "Du sagtest, wenn es mir ernst sei, solle ich die besuchen kommen und dich auf ein Date ausführen. Also bin ich hier um dich um ein Date zu bitten.", erklärte Seto sachlich und wie es seiner Natur entsprach. Der Zwölfjährige blickte kurz zwischen ihnen hin und her, schnaufte und ging zurück in den Wohnraum. Jonouchi nahm die letzten drei Stufen, stemmte sich eine Hand in die Seite und musterte Seto ungläubig. "...", Jonouchi wusste scheinbar nicht, was er dazu sagen sollte. Seto beschlich das Gefühl, dass der Blonde nicht damit gerechnet hatte, dass er ihm wirklich hinterher fliegen würde. Eigentlich hatte er das direkt am nächsten Tag nach ihrem Kuss am Flughafen machen wollen, doch Probleme in der Firma hatten ihn aufgehalten und dann hatte er von Honda erfahren, dass Jonouchi mit der Familie hier durch die Staaten tourten, um ihm zu zeigen, in welchem großartigen Land er die nächsten vier Jahren leben würde. "Ich... kann auch ein anderes Mal wieder kommen, wenn es jetzt nicht passt.", schlug Seto mit einer Spur Unsicherheit vor. "Was... nein... ich bin nur überrascht und ich freu mich, dass du tatsächlich gekommen bist.", winkte Jonouchi plötzlich hastig ab. "Möchtest du etwas zu trinken?" "Eigentlich habe ich gehofft mit dir essen gehen zu dürfen.", meinte Seto ungewohnt zahm. Jonouchi musste wieder grinsen. Dann nickte er und nahm sich seine Jacke von einem Haken, bevor er in seine Schuhe schlüpfte. "Sean, ich zeig einem Freund die Stadt, könnte spät werden. Entschuldigst du mich bitte bei Mary und John?", rief er in den Wohnraum. "Sicher, viel Spaß.", kam es zurück. Dann verließen die beiden Japaner das Einfamilienhaus in Queens. "Du weißt, dass ich hier schon öfters war... also in New York City?", merkte Seto an, als sie den Vorgarten durchschritten. "Sicherlich aus geschäftlichen Gründen... hast du dir dabei die Stadt auch mal angeschaut?", hakte Jonouchi interessiert nach. "Nun ja... was man so aus dem Auto heraus sieht.", gestand Seto. Jonouchi seufzte amüsiert. "Also, wo sollen wir was essen gehe? Da vorne gibt's ein McBurger und in die Richtung gibt es ein Imbiss.", meinte Jonouchi. "Auf meinem Weg hier her bin ich bei einem Italiener vorbei gefahren... wie wär es damit?", fragte Seto vorsichtig. Jonouchi nickte und stieg dann in Setos Auto. Nachdem dieser auch eingestiegen war steckte er den Schlüssel ins Zündschloss, hielt dann aber noch einmal inne. "Joey?", fragte er verwirrt und blickte den Blonden an, der erneut grinste. "Die Amerikaner tun sich mit Jonouchi hier und da etwas schwer, also hab ich gesagt, sie sollen mich Jou nennen. Daraus wurde dann Joey.", erklärte Jonouchi und lächelte. Für einen Moment sonnte sich Seto regelrecht in diesem Lächeln, bevor er den Wagen startete und zu ihrem Ziel fuhr. Jonouchi saß neben Seto in dessen Mietauto und beide schwiegen schon seit ein paar Minuten, als Seto den Wagen vor dem Haus der amerikanischen Familie zum Stehen brachte. Jonouchi machte keine Anstalten auszusteigen oder sich zu verabschieden. Er blickte nur unentschlossen auf seine Hände, die er in seinem Schoss liegen hatte. "Danke für das Essen.", meint Jonouchi verlegen. "Ich hoffe, es hat dir geschmeckt und die Unterhaltung war... angenehm.", kam es ebenso verlegen von Seto, der so eine Situation nicht kannte. "Ja, auf jeden Fall.", erwiderte der Blonde sofort. "Darf ich... dich noch einmal zu einem Date einladen?", fragt Seto vorsichtig. "Kaiba...", wollte Jonouchi einhaken, doch Seto hob kurz seine Hand. Aber Jonouchi ließ sich nicht aufhalten. "Kaiba... wohin soll das führen? Seit einem Jahr kommst du monatlich hier her und lädst mich zum Essen ein. Wir haben einen echt schönen Abend, dann fährst du mich wieder hier zu meiner Gastfamilie und wir verabschieden uns. Du kannst doch nicht weiterhin jeden Monat her fliegen, nur um mit mir ein Date zu haben." "Warum nicht?", fragte Seto und fürchtete die Antwort. Hatte Jonouchi vielleicht einen anderen kennen gelernt? "Das muss dich doch jedes Mal ein Haufen Geld kosten. Flug, Hotel, Wagen, Essen...", zählte Jonouchi schuldbewusst auf. "Wozu hat man einen Privatjet, wenn nicht zum Fliegen? Und selbst wenn ich keinen hätte: Geld ist das Letzte, um das ich mir Sorgen machen müsste.", erklärte Seto. "Hast du jemand kennen gelernt?" "Was? Nein.", antwortete Joey sofort und mit einer solchen Heftigkeit, dass Seto nicht anders konnte, als es zu glauben. "Nein, hab ich nicht. Will ich auch nicht." "Das wäre echt in Ordnung... wenn du jemand gefunden hättest, der dein Interesse geweckt hat und mit dem du... täglich zusammen sein kannst.", meinte Seto erneut. "Es gibt nur einen, an dem ich interessiert bin.", gestand Jonouchi verlegen, während seine Finger an einander rumnestelten. "Und das bist du." Seto begann ihn anzustrahlen. Das zu hören erleichterte ihn und macht ihn unsagbar glücklich. Also beugte er sich zu Jonouchi hinüber, legte eine Hand an dessen Wange und küsste ihn zärtlich. Jonouchi erwiderte den Kuss und legte seinerseits eine Hand in Setos Nacken. Als sie sich trennten legten sie ihre Stirnen aneinander. "Man... wir haben ein echt beschissenes Timing.", murmelte Jonouchi leise. "Was meinst du?", wollte Seto wissen. "Drei Jahre hab ich dich angehimmelt... und dann, als ich Japan verlasse lässt du meinen innigsten Wunsch wahr werden... Warum bist du denn nicht schon früher gekommen und hast was gesagt?", kam es leicht frustriert von Jonouchi. "Und warum hast du nichts gesagt?", hakte Seto nun nach. "Weil ich mir keine Chancen bei dir ausgerechnet habe und ich unsere Wortgefechte nicht verlieren wollte.", erklärte Jonouchi und ließ seinen Kopf hängen. "Da hättest du aber falsch gelegen.", flüsterte Seto sanft. "Mein Studium geht jetzt noch drei Jahre. Willst du wirklich in dieser Zeit immer hin und her fliegen?", wollte Jonouchi schließlich wissen. "Ich möchte, dass du mein fester Freund bist.", flüsterte Seto erneut, als hätte er zu viel Angst, diese Worte lauter auszusprechen. Jonouchi blickte ihn überrascht an. "Ich wäre nichts lieber, als das...", antwortete der Blonde nach einem Moment des Schweigens, der sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte. "Aber...?", hakte Seto nach, während seine Hände sich um das Lenkrad krampften. "Kein aber... sorry wenn es so klang, als würde da ein Aber folgen.", kam es zärtlich von Jonouchi und nun war es Seto, der ihn überrascht anblickte, bevor er wieder zu strahlen begann. Dann zog er Jonouchi erneut in einen intensiven, leidenschaftlichen Kuss. Als ihr Kuss endete strahlte Seto immer noch wie ein Honigkuchenpferd. "Dann werde ich von jetzt an alle zwei Wochen kommen.", meinte Seto und Jonouchi begann auch zu strahlen. "Ich werde auf dich warten.", meinte dieser, bevor er Seto noch einmal einen Kuss gab und dann ausstieg. "Wann soll er ankommen?", fragte Seto zum x-ten Mal seinen kleinen Bruder, der genervt mit den Augen rollte. "Die Ankunftszeit hat sich in den letzten zwei Minuten nicht geändert, Bruder.", meinte der Schwarzhaarige schroff. Seto las wieder und wieder die Ankunftstafel rauf und runter, bis endlich der Flug aus New York City angezeigt wurde. "Die Maschine landet.", meinte untypisch aufgeregt zu Mokuba, bevor er zu dem Bereich eilte, in dem die Passagiere dieses Fluges ihr Gepäck abholen würden. Mokuba hatte so seine liebe Mühe Schritt zu halten und musste doch etwas kichern. So hatte er seinen großen Bruder noch nie gesehen. Als sie in den Bereich der Gepäckausgabe wollten wurde Seto von einem Zollbeamten aufgehalten, der ihn darauf hinwies, dass er vor der Halle warten musste. Natürlich, die Fluggäste mussten mit ihrem Gepäck noch durch den Zoll. Doch Seto konnte einfach nicht ruhig stehen. Immer wieder tigerte er vor der Halle auf und ab, als die ersten Fluggäste durch die Ein-Weg-Schiebetür die Ankunftshalle endlich verließen. Sofort stand er wieder neben Mokuba und hielt den Blick nach Jonouchi aus. Weitere fünfzehn Minuten später kam auch der Blonde durch die Tür und als er Seto sah ließ er alles stehen und fallen, stürmte zu ihm und fiel ihm küssend um den Hals. Mokuba schmunzelte nur, während er zu dem fallen gelassenen Gepäck ging und es aufhob. Seto und Jonouchi hatten sich jetzt fast vier Wochen nicht gesehen, was für die beiden echt anstrengend gewesen war, hatten sie sich im letzten Jahr fast wöchentlich gesehen und täglich geskypt. Doch in den letzten vier Wochen war Seto auf einer Marathon-Geschäftsreise um die halbe Welt gewesen, vorwiegend Asien, Russland und Europa, und da hatte es dank Zeitverschiebung und eng platzierter Termine nicht geklappt sich zu sehen. Seto hatte seine Arme um Jonouchi geschlungen und war einfach nur froh, dass er seinen Streuner endlich wieder sehen und in den Armen halten konnte. Und vor allem, dass dessen Studium endlich beendet war und er nun bei ihm bleiben würden. "Komm.", meinte Seto nach dem Kuss zu Jonouchi. "Der Flug war lang und bestimmt anstrengend. Wir fahren heim und dann kannst du dich dort ein wenig hinlegen, bevor deine Freunde später kommen, um dich willkommen zu heißen." Jonouchi kuschelte sich in Setos Arm und nickte nur müde. Als er sich umwandte, um nach seinem Gepäck zu sehen, sah er, dass Mokuba sich bereits darum gekümmert hatte. Dann verließen sie den Flughafen, vor dem Isono mit dem Wagen punktgenau stoppte, so dass sie einladen und einsteigen konnte. "Willkommen zurück in Japan, Jonouchi-san.", meinte Isono höflich und mit einem Nicken über den Rückspiegel. Jonouchi nickte zurück. "Danke Isono-san.", meinte er nur müde. "Vielleicht sollte ich erst im Hotel einchecken?" "Hotel?", kam es verwundert von Mokuba. "Na ja, ich konnte mir noch keine Wohnung suchen.", merkte Jonouchi verlegen an. "Schwampf... wir haben doch mehr als genug Platz... du schläfst bei uns, genau wie früher auch.", bestimmte Mokuba. Dem konnte Jonouchi nichts entgegen setzen, machte ihn aber auch verlegen. Das Thema, wo Jonouchi wohnen würde, wenn er nach Japan zurück kehrte, hatte Seto und ihn lange beschäftigt. Seto hatte ihm wiederholt gesagt, dass er sich wünschen würde, dass Jonouchi zu ihm und Mokuba in die Villa zog, doch das hatte der Blonde wiederholt abgelehnt. Immer wieder führte er an, dass er erst sehen wolle, wie sie sich in ihrer Beziehung schlagen würden, wenn sie sich fast täglich sahen. Das war schließlich etwas anderes als die Wochenendbeziehung, die sie bislang geführt hatten. Einerseits war das für Seto verständlich, andererseits machte es ihn aber auch ein wenig traurig, denn er hatte das Gefühl, dass es nur die halbe Wahrheit war. "Dann kannst du dich ganz in Ruhe nach einer Wohnung umschauen... oder du bleibst gleich bei uns.", grinste der Schwarzhaarige schließlich. "Na mal schauen, aber okay... für die nächsten Tage kann ich es ja mal probieren.", meinte Jonouchi und lächelte einlenkend. Es war erstaunlich, wie vier Jahre alles und gar nichts ändern können. Zwar waren die Mitglieder des Kindergartens älter und reifer geworden, doch ihre Freundschaft war, als hätten sie Jonouchi erst gestern das letzte Mal gesehen. Das fand Seto schon sehr beeindruckend. Keiner schien sich daran zu stören, dass Seto und Jonouchi zusammen waren, warum auch? Jonouchi hatte sie über die Jahre hinweg immer wieder auf dem Laufenden gehalten. Dennoch entging dem Unternehmer nicht der besorgte Blick Hondas, den er ihnen immer wieder zuwarf. Da er nicht verstand, was dieser Blick zu bedeuten hatte ging er Honda nach, als dieser für Getränkenachschub aus der Küche sorgen wollte. Als er in die Küche kam blickte Honda hinter der Kühlschranktür auf und schien überrascht zu sein, Seto zu sehen. "Hey, Honda... sag mal...?", setzte Seto an und sah, wie Honda zu grinsen begann. "Das letzte Mal, als ein Gespräch zwischen uns so begann hattest du einen Wischmopp in der Hand.", warf Honda neckend ein. "Eigentlich war es ein Besen.", berichtigte Seto und Hondas Grinsen wurde breiter. "Also, was möchtest du wissen?", wollte Honda wissen. "Mir sind deine Blicke eben nicht entgangen... gibt es da ein Problem?", fragte Seto direkt, wie es seine Art war. "Sorry, war keine Absicht.", wollte Honda abwinken, doch Seto ließ ihn nicht vom Haken. "Beantwortet aber nicht meine Frage.", gab Seto bissig zurück. "Also: Gibt es da ein Problem?" "Nicht das ich wüsste.", antwortete Honda trocken. "Warum dann diese Blicke?", hakte Seto nochmals nach. "Kaiba... ich kann dir das nicht beantworten, ohne ein Versprechen zu brechen.", meinte Honda schließlich nach einem langen Moment, in dem er ihn gemustert hatte. Seto zog die Stirn kraus. Nun musterte er seinerseits Honda ausführlich. Irgendetwas war ihm entgangen. "Es wird sich schon alles ergeben... mit der Zeit..." "Was übersehe ich?", fragte Seto unsicher. Doch Honda lächelte nur traurig und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Das kann ich dir nicht beantworten... Vielleicht gibt es ja mittlerweile auch gar kein Problem mehr... dann hätte ich ganz umsonst die Pferde scheu gemacht...", drückte sich Honda erneut kryptisch aus, nahm einige Flaschen und ließ einen verwirrten Seto in der Küche zurück. Als der Kindergarten endlich gegangen war zog Seto seinen blonden Streuner in seine Arme und ließ sich mit ihm auf die Couch fallen. Jonouchi schmiegte sich eng an ihn und schob ein Bein über Setos, während das blonde Haupt an seiner Brust ruhte. Auf das hatte Seto vier Jahre lang gewartet: Ohne irgendeinen Zeitdruck beisammen zu sitzen und sich einfach nur an der Nähe des anderen erfreuen. Sanft streichelte der Brünette über Jonouchis Rücken, der darauf genussvoll aufbrummte. "Davon hab ich jetzt vier Jahre lang geträumt.", meinte Jonouchi leise und sprach Seto aus der Seele. "Versteh mich nicht falsch: Ich hab auch in den Staate jede Minute mit dir genossen, aber einfach mal nur so zusammen zu sitzen ohne ständig auf die Uhr schauen zu müssen... ist schön." "Ja, find ich auch.", gab Seto Jonouchi Recht. "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du wirklich endlich hier bist." "Nichts auf der Welt hätte mich von dir fern gehalten.", erwiderte der Blonde schmunzelnd, während er seine Hand auf Setos Brust ablegte. "Es ist schön, dass du das sagst...", kam es leise von Seto. "Aber sag mal, ist dir aufgefallen, wie Honda heute Abend immer wieder zu uns geschaut hat?" "Hm... nö.", kam es kurz angebunden von Jonouchi, was Setos Aufmerksamkeit weckte. "Hey, was ist denn los?", fragte Seto vorsichtig. "Nichts... nichts von Bedeutung.", wiegelte Jonouchi weiterhin ab. "Du weißt, du kannst mit mir über alles sprechen. Wenn ihr euch gestritten habt, dann hab ich vielleicht einen Rat, wenn ich verstehe, wie es zum Streit gekommen ist.", bot Seto erneut an, doch das schien nur Jonouchis Unmut zu wecken, der sich von dem Brünetten löste und aufsetzte. Er streckte sich kurz und stand dann auf. "Ich denke, ich geh jetzt schlafen. Das war ein verdammt langer Tag.", meinte der Blonde, während er sich abwandte und das Wohnzimmer verlassen wollte. Sofort sprang Seto auf und eilte ihm hinterher. An der Treppe holte er ihn ein und griff behutsam nach der Hand des Blonden. "Wenn ich etwas Falsches gesagt habe, dann tut es mir leid, Jonouchi.", kam es reuig von Seto und blickte von unten zu dem auf der ersten Stufe stehenden Blonden. Dieser lächelte nur milde und schüttelte den Kopf. "Du... du hast nichts falsch gemacht.", gab Jonouchi zurück. "Was ist es dann? Ich möchte es nur verstehen.", bat Seto eindringlich. Er sah, wie sein Freund begann mit sich zu ringen. Immer wieder presste Jonouchi seine Lippen aufeinander und ließ den Blick in eine Weite schweifen, die sich nicht im Hier und Jetzt befand. "Honda macht sich nur Sorgen... unnötigerweise... aber das ist sein Problem und nicht unseres.", erklärte Jonouchi leise. "Aber dich beschäftigt es doch auch.", meinte der Brünette sanft, der die erste Stufe hinauf stieg, so dass er seinem Freund auf gleicher Augenhöhe begegnen konnte. Sanft küsste er ihn und es dauerte einen kurzen Moment, bevor der Blonde den Kuss erwiderte. "Komm, lass uns morgen darüber reden. Dein Tag war wirklich sehr lang und anstrengend.", meinte Seto schließlich, nachdem der Kuss geendet hat. Behutsam zog er Katsuya mit sich die Treppe hinauf und dann in die Richtung seines eigenen Schlafzimmers. Wie lang hatte er darauf gewartet mit diesem Mann sich abends zur Ruhe zu legen und mit ihm im Arm am Morgen wieder aufzuwachen. Als Jonouchi bewusst wurde, wohin Seto ihn mitnehmen wollte blieb er plötzlich stehen. Seto blickte ihn fragend an. Dann lächelte Jonouchi entschuldigend und ließ sich weiter ziehen. Dem Unternehmer entging nicht, dass der Blonde mit jedem weiteren Schritt nervöser wurde. Schließlich kamen sie am Schlafzimmer an und Seto zog seinen Geliebten mit sich hinein. Das Bett war bereits aufgeschlagen und Schlafkleidung lag auf beiden Bettseiten bereit. Überrascht und ein wenig erleichtert blickte der Blonde ihn an. Dann ließ Seto ihm den Vortritt ins angeschlossene Badezimmer. Es dauerte fast zwanzig Minuten, bevor Jonouchi im Jinbei gekleidet wieder aus dem Badezimmer kam. Er war frisch geduscht und wirkte noch viel nervöser als zuvor. Seto lächelte ihn an, dann ging er ins Badezimmer und fragte sich, wozu Jonouchi so lange gebraucht hatte. Dann machte er sich selbst bettfertig und trat nach wenigen Minuten umgezogen wieder ins Schlafzimmer. Er trug den gleichen Jinbei, den er auch Jonouchi für die Nacht gegeben hatte. Jonouchi stand am Fenster und scharrte nervös mit den bloßen Füßen auf dem Teppich. Seto trat hinter ihm, legte seine Arme um Jonouchis Taille und platzierte einen Kuss am Nackenansatz. "Warum bist du nur so nervös?", fragte er bedächtig. "Na ja... es ist... immerhin das erste Mal, dass wir eine Nacht zusammen verbringen. Was... wenn ich schnarche oder dich im Schlaf trete?", erklärte Jonouchi und versuchte mit sich selbst niedermachenden Humor die Situation zu entschärfen. "Das wirst du nicht und selbst wenn: Solange du in meinem Arm bist, wäre es mir egal.", flüsterte Seto ihm ins Ohr. Jonouchi ließ sich etwas gegen Setos Brust fallen und schloss für einen Moment die Augen. "Na komm, bevor du mir hier im Stehen einschläfst." Zärtlich zog Seto den Blonden zum Bett und schließlich darauf. Er legte sich relativ mittig und bot Jonouchi den Platz in seinem Arm an. Wieder zögerte der Blonde einen Moment, bevor er sich an Seto kuschelte, dieser die Decke über sie schlug und dann das Licht löschte. Liebevoll streichelte Seto seinen Streuner, bis er schließlich selbst einschlief. Es waren drei Monate vergangen, seit Jonouchi nach Japan zurück gekehrt war. Natürlich hatte er es nicht geschafft noch einmal aus der Villa auszuziehen. Wann immer der Blonde ankündigte ein Besichtigungstermin zu haben hatte Mokuba ihn davon überzeugt, dass es doch viel besser wäre, wenn er hier mit ihnen zusammen lebte. Seto hatte jedes Mal zufrieden geschmunzelt, wenn Jonouchi sich seinem Bruder nicht erwehren konnte. In der Zwischenzeit hatte der Blonde auch seinen neuen Job angetreten. Er war für eine Werbeagentur tätig und gestaltete Plakat- und Fernsehwerbung. Der Job schien seinem Streuner wirklich großen Spaß zu machen und erforderte das eine oder andere Mal ebenfalls Überstunden und hin und wieder eine Nachtschicht. So fiel es nicht auf, dass Setos Arbeitspensum ebenfalls hoch war. So gut das alles lief, hatte sich ein Problem ergeben, mit dem Seto niemals gerechnet hatte. Wann immer sie gemeinsam im Bett lagen und Zärtlichkeiten austauschen kam früher oder später der Moment, an dem Jonouchi dicht machte. Dann ging gar nichts mehr und der Blonde zog sich in sein Zimmer zurück. Das Zimmer, welches doch relativ weit von Setos eigenem entfernt lag und in das Jonouchi Seto niemals mitnahm. Als Seto ihn mal darauf angesprochen hatte, warum sie immer in sein Bett stiegen und nicht mal in Jonouchis, hatte sein Streuner geantwortet, dass es ihm wichtig sei, einen Ort nur für sich zu haben. Einerseits verstand der Unternehmer das, andererseits hatte er wieder das Gefühl, dass es nur die halbe Wahrheit sei. Doch er hatte es dann darauf bewenden lassen. Als Jonouchi ihn am Morgen bat gegen achtzehn Uhr nach Hause zu kommen war Seto schon etwas überrascht. Doch der Blonde hatte nur verschwörerisch gelächelt und gemeint, er würde heute für sie etwas ganz besonderes kochen wollen. Also hatte Seto es ihm versprochen und sich den ganzen Tag über auf den Abend gefreut. Tatsächlich kam er sogar pünktlich aus der Firma und auf dem Heimweg war der Verkehr erträglich: Zähfließend, aber nicht stockend. Er parkte den Wagen in der Garage gleich neben Jonouchis Wagen. Dieser hatte in Amerika den Führerschein gemacht und da er schlussendlich seine Wohnungssuche in der Stadt aufgegeben hatte, hatte er sich diesen Gebrauchtwagen gekauft, der noch bestens in Schuss gewesen war. Diesen hegte und pflegte Jonouchi am Wochenende, wenn er frei hatte und Seto noch einmal in die Firma musste. Was für ein Glück er doch mit seinem Streuner hatte, der immer Verständnis dafür hatte, wenn er länger oder am Wochenende arbeiten musste. Als Seto in das Haus kam umschmeichelte ihn sofort ein herrlicher Geruch aus der Küche. Er schlüpfte aus seinen Schuhen und hängte seinen Mantel an die Garderobe, bevor er in die Küche huschte. Dort wartete ein bereits gedeckter Tisch im Kerzenschein und zwei Gedecken. Damit hatte Seto jetzt nicht gerechnet und freute sich darüber. Dann spürte er zwei Arme, die von hinten um seine Taille fuhren und wie er einen Kuss auf den Nackenansatz gedrückt bekam. "Willkommen Zuhause.", flüsterte Jonouchi ihm sanft ins Ohr. Seto lächelte glücklich. "Das sieht fabelhaft aus.", meinte Seto anerkennend. "Danke... ich hoffe, es wird ebenso schmecken.", meinte Jonouchi verlegen, bevor er sich von ihm löste und ihn zum Tisch zog. Dort dirigierte er ihn vorsichtig auf einen Platz bevor er die Warmhaltehaube anhob und eine Suppe zum Vorschein kam. Seto erkannte die Suppe sofort wieder. So eine hatten sie als Vorspeise bei ihrem ersten 'Date' beim Italiener gehabt. Jonouchi eilte um den halben Tisch und nahm Platz. Dann wartete er gespannt darauf, dass Seto einen Löffel von der Suppe kostete. Als Seto das tat entfaltete sich ein unglaublicher Genuss in seinem Mund. Diese Suppe konnte es wirklich mit der aus dem Restaurant aufnehmen. Mit der Reaktion zufrieden begann nun auch Jonouchi seine Suppe zu löffeln. Diesem ersten Gang waren noch vier weitere gefolgt und einer war besser als der zuvor. Nach dem Dessert ließen sie das Geschirr, Geschirr bleiben, während Jonouchi Seto behutsam an dessen Hand nahm und aus der Küche zog. Langsam führte er ihn die Treppe hinauf und schlug dann den Weg zu Setos Schlafzimmer ein. Seto zog Jonouchi vorsichtig an sich und begann ihn zu küssen. Jonouchi gab sich dem Kuss hin und sie bestritten küssend und stolpernd den Rest des Weges. Als sie im Schlafzimmer ankamen stolperten sie weiter und fanden ihren Weg zum Bett. Gemeinsam ließen sie sich darauf fallen ohne ihren Kuss zu unterbrechen. Seto lockte immer wieder Jonouchis Zunge in einen spielerischen Tanz. Dabei entspannte Jonouchi immer mehr und ließ sich fallen. Ergab sich in die Zärtlichkeit, die Seto ihm schenkte, so dass dieser es wagte weiter zu gehen, indem er seine Hand an Jonouchis Seite entlang gleiten ließ, um dann dessen Hemd langsam hoch zu schieben. Dabei streichelte Seto behutsam Jonouchis Haut und ließ schließlich auch seine Lippen den Händen folgen. So erntete der Brünette das erste Stöhnen von Jonouchi. So leise Jonouchi auch sprach, entging Seto dessen Bitte nach mehr nicht. Also legte er langsam und behutsam Jonouchis Körper Stück für Stück frei und ließ ihn sein eigenes Verlangen spüren. Als sie nur noch in Boxershorts dalagen ließ Seto sich dazu hinreisen vorsichtig am Bund von Jonouchis Boxershorts zu zupfen. Der Blonde nickte nur und so entledigte Seto sie von den letzten beiden Kleidungsstücken, die sie noch trugen. Anschließend schob er sich küssend über Jonouchis Bauch und Brust wieder nach oben. Dabei berührten sich ihre Glieder, was den Blonden lauter aufstöhnen und sein Becken hochfahren ließ. Als Seto an dem Hals seines Streuners ankam küsste er ihn dort wiederholt. "Seto...", keuchte Jonouchi und es war das erste Mal, dass sein Geliebte seinen Vornamen benutzte. Dabei klang seine Stimme rau und lustverhangen. "Katsuya...", kam es im Gegenzug vom Brünetten und er konnte spüren, wie sein Freund eine Gänsehaut durch die bloße Nennung seines Vornamens bekam. "Heute... heute werde ich nicht zurück schrecken.", flüsterte der Blonde trunken von seiner Erregung. Seto blickte ihn kurz prüfend an und nickte dann, bevor er seine Lippen wieder an den Hals des Blonden legte. Dieser keuchte erneut auf und ließ sein Becken etwas nach oben schnellen. Seine Hand glitt über Setos Seite. Doch erst, als er Setos Name zum zweiten Mal stöhnte und sein Becken ein weiteres Mal nach oben hob wusste Seto, dass sein Geliebter heute wirklich weiter gehen wollte. Also tastete er nach seinem Nachttisch, öffnete die Schublade und zog ein Kondom und eine Tube Gleitgel hervor. Gekonnt stülpte er sich das Stück Latex über seine Erregung und bereitete seine Finger mit dem Gleitgel vor, bevor er den ersten Finger zwischen Jonouchis Backen gleiten ließ und in kreisenden Bewegungen sich dem empfindsamen Muskel näherte. Sanft reizte er den Muskel, indem er seinen Finger ein paar Mal dicht um ihn, aber auch über ihn fahren ließ, bevor er ihn vorsichtig einführte. Diesem folgen noch zwei weitere, die den Muskel darauf vorbereiten sollen, was da gleich kommen würde. Der Blonde räkelte sich stöhnend unter Seto und verlangte schließlich nach mehr. Seto setzte sein Stretching noch eine Minute länger fort, bevor er die Finger seinem Streuner entzog und griff noch einmal nach dem Gleitgel. Sorgfältig rieb er sein Glied damit ein, bevor er sich richtig positionierte und sich über Jonouchi beugte. Langsam drang er in den unter ihn liegenden Körper ein. Jonouchi stöhnte genussvoll auf. Eine Hand suchte an Setos Schulter Halt, während die zweite sich an Setos Hüfte legte. Erst als der Brünett sich gänzlich in Jonouchi versenkt hatte wanderte dessen Hand von der Hüfte zu Setos Arsch und legte sich fest um den Gesäßmuskel. Seto hatte noch einen Moment gewartet, bis er sicher war, dass sich Jonouchi an ihn gewöhnt hatte. Dann erst begann er sich bedächtig zu bewegen. Dann schien es so, als wären alle Dämme gebrochen. Jonouchi forderte immer mehr und bekam in dieser Nacht nicht genug von seinem Freund. Sie wechselten mehrmals die Stellung und Seto erfreute sich immer wieder an der Hingabe seines Streuners. Der puren Lust auf dessen Gesicht. Das laute, ungehemmte Stöhnen, dass den Raum erfüllte. Den süßen Geruch von Schweiß und Sex. Es wurde schon hell, als sie endlich erschöpft nebeneinander ins Bett fielen. Jonouchi kuschelte sich eng an Seto, strich diesem über die Brust und blickte zu ihm auf. "Seto?", hörte der Ältere die von den Lustschreien zu sehr beanspruchte Stimme seines Geliebten. "Ja, Katsuya?", erwiderte er genauso heißer, wie der Blonde. "Happy Birthday.", flüsterte der Blonde ihm ins Ohr und küsste ihn noch einmal kurz, bevor er in Setos Arm einschlief. The End? Hosted by Animexx e.V. 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