Ungawarui Yoko von Dudisliebling (In den Klauen des Retters) ================================================================================ Kapitel 6: Das Angebot ---------------------- Das Angebot Was meinte er damit nur? Mir dämmerte es sofort, aber das konnte doch nicht sein Ernst sein. Hatte er sich nicht schon genug damit erniedrigt, mich beschlafen zu haben? Wollte er jetzt ernsthaft von mir verlangen, ihm ein weiteres Mal die Chance dazu zu geben, nur weil ich in einer Notlage war? Was versprach er sich davon nur? „Du bist ein Schwein“, beleidigte ich ihn und entzog mich seinem griff. Belustigt sah er mich an. „Sag nicht, es hat dir nicht gefallen“, fing er an locker darüber zu reden was er mit mir getan hatte. „Ich habe deinen Blick gesehen, deine Lustschreie gehört und rieche deine Bereitschaft, immer wenn du daran denkst. So wie jetzt“, ertappte er mich und ich kniff unbewusst die Beine zusammen. „Du lügst!“, schwor ich und brachte ihn kurz zum Lachen. Es waren vielleicht nur zwei Atemzüge in denen er es tat und ich konnte nicht glauben das er so etwas überhaupt konnte. Lachen. Schickte sich das für einen Dayokai überhaupt? „Mich führst du nicht in die Irre Miko“, stellte er klar, kam mir wieder gefährlich nah, während er seine Hand an meine Wange führte. Er ließ die Hand hinabwandern. Über meinen Kieferknochen, meinen Hals und umfasste ihn dann bedrohlich mit seinen langen Fingern. „Ich spüre alles an dir, deine Lust, deine Angst und deine Qual. Ich werde dir nicht helfen, solange du nicht bereit bist etwas dafür zu tun“, redete er auf mich ein und übte Druck aus. Sein kaltes Gold erstach meine blauen Augen förmlich und mein Herz legte einen Gang zu. Je mehr er meinen Blick fesselte, desto mehr geriet ich in Angst. Angst die er spürte, denn er ließ von meinem Hals ab, lies dabei hauchzart seine Krallen über meine Haut kratzen, was meinen Körper reizte und die kleinen Härchen aufstellte. Ich saß in der Falle. Er würde mir nicht helfen. Einige Tage Haderte ich hart mit mir. In den Nächten träumte ich von Sesshomaru, was vor unserer Vereinigung nie der Fall war. Er hatte etwas mit mir angestellt und ich musste herausfinden was. Die Bilder die mir mein Unterbewusstsein sendete ließen mich am Morgen erregt und feucht aufwachen. Immerzu sah ich ihn, wie er mich genommen hatte. Seine blanke, kräftige Brust mit den Muskeln, seine langen Finger, welche er hinabführte und mich damit peinigte, seine Lippen die mich forderten und welche die scharfen Reißzähne verbargen die er über meine Haut gleiten lies, immer dann, wenn meine Lippen außer Reichweite waren. All diese Gefühle brachen am Morgen über mich hinein und ließen mich erregt zurück. Ob er durch die Wände riechen würde, was er mit mir tat? Was er mir antat? Ich hoffte nicht und so wusch ich mich an diesem Morgen gründlich. Das Bad hier bestand aus einer warmen Quelle, welche wohl den Bach mitspeiste. Zumindest den, der vor meinem Zimmer verlief, denn der war stets warm. Wie immer versank ich in meinen Gedanken, als ich so badete und die warmen Schwaden beobachtete wie sie in der Luft tanzten. Wie sollte es nun weiter gehen? Ich lebte in Sesshomaru Schloss, nachdem er mich aus dem Bordell freigekauft hatte. Und nun? Nun verlangte er das ich seine Hure war, wenn er im Gegenzug das tat, was man von einem Schwager erwarten konnte? Er sollte mir doch nur helfen. Was versprach er sich hierbei? Wollte er Inuyasha einfach nur eines auswischen? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Aber ich hatte ihm auch nie etwas getan. Natürlich hatte ich in den ersten Begegnungen dafür gesorgt das Inuyasha nicht starb und dadurch eben Sesshomaru angegriffen, aber da war doch schon lange Gras drüber gewachsen. Oder? Genervt, weil ich nicht auf einen Nenner kam und mich nicht dafür aufraffen würde seinem Deal nachzukommen, sank ich ins Wasser ein. Von warmem Wasser umschlossen, konnte mir niemand etwas, hier war alles ruhig und hier war nichts von alledem passiert. Doch die Natur hatte es eingerichtet das ich Sauerstoff benötigte und so tauchte ich auf und schlug meine Augen auf. Allerdings war ich nicht mehr allein und schrie sofort auf als ich das silberne Haar erkannte. „Raus hier!“, schrie ich und tauchte wieder ins Wasser ein. Bis zu meiner Nase saß ich darin und funkelte den Dayokai finster an. „Das ist wahrlich ein finsterer Blick“, spottete Sesshomaru und zog seinen Kimono aus der Hose. „Hey was tust du da?“, protestierte ich. „Ich ziehe mich aus um ein Bad zu nehmen. Wenn es dir nicht passt, verschwinde“, war seine einfache Antwort und ich schnappte nach Luft. Konnte das denn die Möglichkeit sein!? „Dreh dich um“, befahl ich und er sah mich schweigend, mit hochgezogener Augenbraue an. Als ob er auf etwas warten würde starrte er zu mir, bis er dort weiter machte wo er aufgehört hatte. Er zog den Kimono aus. Darunter kam ein Yukata zum Vorschein den er ebenfalls aufzog und hinausschlüpfte. „Bitte sieh mich nicht an“, bat ich beschämt und wollte einfach nicht, das er mich noch einmal sah. „Hn“, brummte er und schloss seine Augen. Mein Zeichen aus dem Wasser zu hechten und mir das Handtuch zu schnappen. Als ich mich darin eingewickelt hatte, glitt mein Blick zu ihm. Sein stählender Oberkörper prangte vor mir, das silberne Haar lag in Strähnen darüber, hatte er es auf einer Schulter zusammengefasst und seine Augen waren noch immer geschlossen. Also gönnte ich mir noch einen verstohlenen Blick und sprang dann zur Tür. „Ich gebe dir noch zwei Tage um über mein Angebot nachzudenken“, warf er mir zu als ich die Tür öffnete. Wieder sah ich zu ihm und erhaschte seine kalten Augen. Mit einem stummen nicken, zeigte ich das ich ihn verstanden hatte. In meinem Zimmer trocknete ich mich ab und zog mich an. Mein Haar kämmte ich und flocht es zu einem Zopf. Was er wohl mit mir tun würde, wenn ich mich nicht entscheiden konnte? Was hieß hier überhaupt entscheiden? Fragte ich mich entsetzt selber. Ich würde nicht noch einmal mit diesem Mann schlafen! Irgendwie würde ich auch einen anderen Weg finden. Aber er hatte mir eine Deadline gesetzt. Wie sollte ich in zwei Tagen erreichen, was ich in nun fünf Wochen nicht geschafft hatte? Inuyashas Brief lag neben meinem Futon und ich seufzte. Würde ich ihn jemals wiedersehen? Mein Herz vermisste ihn, liebte ihn doch so sehr. Aber die Umstände hatten mich von ihm fortgetragen. Wie sollte es nur weiter gehen? Sesshomarus Frist verstrich viel zu schnell. Ich hatte nocheinmal bei Ayaka gebettelt und sogar bei Jaken, aber keiner von beiden wollte mir helfen. Ayaka sagte mir, das es ihr nicht gestattet war und sie hart bestraft werden würde, wenn sie sich nicht dran hielt. Das wollte ich auch nicht und so gab ich nach. Mit jeder Stunde die verstrich, gab ich mein Inneres weiter auf. Ich würde es nicht schaffen hier heraus zu kommen. Es klopfte an der Tür. Ohne ein Wort des eintretends zu sagen, öffnete sich diese. „Der Herr will dich heute Abend sehen. Er will mir dir essen Yoko“, erklärte Ayaka und kam mit dem Mittagessen, stellte das Tablett auf dem kleinen Tisch ab und deckte das Tuch herunter. Ich hatte ihr meinen falschen Namen genannt, denn ich wollte nicht das sie wusste wer ich wirklich war. „Ich will nicht mit ihm essen“, murmelte ich und sie sah mich fragend an. „Was hast du gegen den Herrn. Ich rieche ihn etwas an dir“, gestand sie. Verwundert sah ich sie an. Sie roch ihn an mir? Wie war das möglich. Der Geruch müsste durch das viele waschen verschwunden sein. „Vielleicht kommt es auch, weil dein Zimmer neben seinem ist“, ließ sie ihre Gedanken schweifen. Mir half das nicht weiter und so vergrub ich mich wieder in meine Gedanken, während Ayaka die Tür zur Terrasse öffnete und meinen Raum aufräumte. Sie störte es nicht, das ich dabei anwesend war. Das kalte essen nahm sie am Ende wieder mit, auch wenn sie mich bat, wenigstens etwas zu mir zu nehmen. Aber ich konnte nicht. Am Abend klopfte es wieder an der Tür und Ayaka kam herein. Sie hatte eine Schachtel dabei, darin lag ein edler roter Kimono aus feinster Seide. Sie half mir hinein, band zum Schluss den dunkelblauen Obi breit um meine Taille und schloss ihn so, das lange enden entstanden, die bis zum Boden reichten. „Du siehst perfekt aus Yoko“, lobte sie. Seufzend sah ich mich im Spiegel an. Mein Haar war geflochten und hing über meiner Schulter. „Der Lord wird das sicher zu schätzen wissen“, grinste Ayaka und führte mich dann hinaus. Das ich nicht antwortete störte sie nicht, war ich doch seit ich hier war nur beim Betteln wirklich gesprächig geworden. Ayaka brachte mich in den Speisesaal. Einem großen Empfangssaal in dem allerdings nur ein kleiner Tisch stand. Der Raum war dunkel, lediglich auf dem Tisch brannte eine Kerze. „Der Herr möchte das du ihn so triffst wie bei eurer ersten Begegnung“, erklärte sie verwirrt, was ihr gesagt worden war. Sofort fiel mir ein, was er meinte. Sicherlich nicht damals, als er mich das erste Mal im Zwischenreich des Jenseits sah, als er Izayoi kopieren lies um Inuyasha zu manipulieren. Er wollte das ich mich leicht verbeugte und die Augen schloss. Ich setze mich also und schloss meine Augen, nahm die gewünschte Haltung an. Ich hatte jetzt sowieso keine Wahl mehr. Meine Zeit war abgelaufen. Ich musste seinen Deal eingehen, nur so würde ich eine Chance bekommen, zurück in mein Leben. Ayaka verließ den Raum, lies aber die Kerze brennen. Es dauerte einige Minuten und mein Herz wurde immer schwerer. Als sich Schritte näherten, angeführt und gefolgt von dem schieben der Tür, sagte mir das, das Sesshomaru kam. Seine Aura drängte sich an meine, erdrückte mich, obwohl er gegenüber am Tisch Platz nahm. Ich schob mich dem Tisch Gewand hin und hielt weiter die Augen zu. „Sieh mich an“, raunte seine Stimme durch meine Ohren und ich rutschte kurz auf meinen Beinen herum. Zögernd öffnete ich meine Augen und sah in seine goldenen. „Nun? Hast du eine Entscheidung gefällt?“, fragte er direkt nach. „Wollten wir nicht essen?”, versuchte ich Zeit zu schinden und sein Mundwinkel zuckte kurz nach oben. „Mir ist nicht nach einem Lebensmittel“, gestand er und erhöhte den Druck auf mich. „Also?“, fragte er weiter. Ich biss mir auf die Unterlippe, wendete meinen Blick ab. Wieso musste er mich nun auch noch unter Druck setzen? Noch mehr als ohnehin schon. Meine Vernunft sagte mir ich dürfte es nicht tun, meine Sehnsucht nach Inuyasha und Musashi sagte ich müsste das Risiko eingehen. „Ich brauche Zeit“, stotterte ich und fand mich im nächsten Moment auf dem Rücken liegend vor. Sesshomaru beugte sich über mich und ich spürte seinen Atem an meinem Ohr. „Die hast du nicht. Morgen früh breche ich ein letztes Mal nach Musashi, diesem grässlichen Dorf der Menschen auf und werden Rin holen. Danach werde ich niemals mehr einen Fuß in die Nähe des Hanyous setzen, wenn ich ihn nicht gleich töte. Mal sehen“, flüsterte er mir zu und ich riss die Augen auf. Mein Körper begann zu zittern, denn sein Youki erdrückte mich. Sein Körper brachte meinen zum Beben und als er seine Hand über meinen Hals gleiten lies und in mein Ohrläppchen biss, um den Druck noch weiter zu erhöhen, musste ich ihm antworten: „Ich stimme zu“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)